Es ist stürmisch draußen, das Wetter wird unsteter. Die Blätter sind noch grün und die Wolken eilen am Himmel vorbei und werden vom Wind auseinander gerissen. Zeit, etwas Ruhe in die Gedanken zu bringen, die sich in den letzten Tagen so schnell um zu Vieles gedreht haben.
Manchmal hilft es da, sich mit einem guten Buch und einem heißen Tee weg zu träumen, manchmal hilft Bewegung, manchmal Arbeit. Sich auf etwas anderes konzentrieren, und das – nach Möglichkeit – mit voller Aufmerksamkeit. Es hinterlässt ein gutes Gefühl und in dieser Zeit, wird man sich unbewusst vielleicht anderer Dinge klar.
Ob Kochen nun gerade zu den Tätigkeiten gehört, die mir Klarheit verschaffen können, weiß ich nicht. Es ist auch nicht immer ohne Zeitdruck oder etwas Hektik, von Stress möchte ich nicht gerade sprechen, möglich. Aber wenn ich Zeit und Muße habe, denke ich dabei nicht an viel anderes. Dann sind die Sinne zu beschäftigt. Wie heute zum Beispiel, mit Ingwerschärfe und Zimtduft, dem vorsichtigen Luschern in den Topf, dem Abschmecken, Zwiebelschneiden und Mangoschälen.
Heute in den Orient – auf nach Veggiestan!
Gewürzreis
pro Portion
- 75g Reis (bei mir eine bunte Mischung aus rotem, gelben und braunem Reis)
- 12g (etwa 1 EL) Ghee oder Butter
- 1/4 TL Kurkuma, gemahlen
- 1/4 TL Zimt, gemahlen,
- Salz
Reis abspülen und gut abtropfen lassen. Ghee in einem Topf schmelzen und den Reis zugeben, dabei gut umrühren, damit er nicht anbäckt. Einige Minuten anbraten, dann die Gewürze zugeben und kurz mitbraten. Mit 125ml Wasser ablöschen und nach Geschmack salzen. Den Topfdeckel in ein sauberes Geschirrtuch einschlagen und den Topf damit verschließen. Bei geringer Hitze 20 Minuten garen. Erst danach den Reis vom Herd nehmen, Topfdeckel abnehmen, Reis kurz auflockern und mit wieder abgedeckt weitere 10 Minuten ziehen lassen.
Bonjon wa Tamur-Hindi – Auberginen mit Ingwer und Tamarinde
für zwei Portionen
- eine große Aubergine
- Salz
- 2 EL Erdnussöl
- 1 Zwiebel (bei mir: 1 größere Schalotte)
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Chili (bei mir: 1/2 TL Chiliflocken)
- 1,5cm großes Stück Ingwer
- 1/2 TL Zimt, gemahlen
- eine Prise Nelken, gemahlen
- 1,5 EL Tamarindenpaste
- 1 TL brauner Zucker (bei mir: Rohrohrzucker)
- 1/2 Mango
Die Aubergine waschen, Stielansatz entfernen und in ca. 1,5 cm dicke Scheiben schneiden. Auf einem Teller mit Salz bestreuen und etwa 30 Minuten ziehen lassen. Die Schalotte schälen, würfeln, Knoblauch und Ingwer schälen, beide fein würfeln. 1 EL Öl erhitzen und Schalotte, Ingwer und Knoblauch zugeben (bei Verwendung von Chilischoten: Diese fein schneiden und ebenfalls jetzt zugeben). Einige Minuten erhitzen, bis die Zwiebel weich wird. Nun Zimt und Nelken (und Chiliflocken) zugeben, gut untermischen, kurz mibraten. Die Mischung nun in einer Schale beiseite stellen. Auberginen abtupfen, mit dem verbleibenden Öl in der Pfanne von beiden Seiten goldbraun braten. Aus der Pfanne nehmen und warm stellen. Die Zwiebelmischung zurück in die Pfanne geben, Tamarindenpaste, Zucker und 50ml Wasser zugeben, gut verrühren und für 7-8 Minuten (bei mir eher 5) köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Mango waschen, schälen und grob würfeln. In einen Zerkleinerer geben, Zwiebelmischung zufügen und alles etwa 30 Sekunden pürieren (mit einem Pürierstab sollte das natürlich auch gehen).
Sally Butcher schreibt zum Rezept „It’s jolly good and vanishes quickly, so make sure you keep yourself a saucerful back in the kitchen.“ und sie hat meine volle Zustimmung. Die Kombination aus gebratener Aubergine und dieser herrlich würzigen Sauce – ein Traum!
Und die Sauce würde ebenso wunderbar zu Gegrilltem und Gebratenem passen. Besser als jeder Ketchup. So als kleiner Tipp zum Ende der Grillsaison.
Ein Gedanke zu “Darum in die Ferne schweifen”