What SUB? Herbstliche Sandwiches

Das perfekte Thema – selbstgemachtes Fastfood. Nachdem wir in der Grillsaison verschiedene Burger ausprobiert haben, sind nun Subs dran. Die lassen sich genauso vielfältig gestalten wie ein Butterbrot und sind ein prima Mittagessen.

Die Herausforderung war natürlich auch hier, möglichst viel selbst zu machen: Das Brot, in leckeres Topping. Auch wenn der Sommer nochmal zeigt, was möglich ist, habe ich herbstliche Zutaten verwendet, die gibt es ja nun mal momentan: Kürbis, Möhren, Äpfel.

Und so gibt es Kürbisbrot-Subs mit Barbecuemöhren und Ofenkürbis und -äpfeln. Dazu passt Feta ebenso gut wie ein schöner Bergkäse, knackiger Salat und für den Fleischesser im Haus habe ich Honig-Balsamico-Hühnchen gebraten. Es wäre zwar nicht nötig, denn er ist fleischlos soweit glücklich, aber dennoch gab es keine Beschwerde.

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Die (O-Ton) „geilen“ Möhren haben sogar eingeschworene Fleischfans überzeugt!

Für das Kürbisbrot habe ich Muskatkürbis verwendet, es eignen sich aber andere Sorten genauso gut. Es schmeckt genauso gut mit herzhaftem Belag wie mit süßem Aufstrich! Am besten gefällt es uns dann getoastet.

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Weiches Kürbisbrot für Sandwiches

für 2-3 größere Subs oder 2 Kastenformen

  • 250g Kürbis, geschält, Kerngehäuse entfernt
  • 450g Mehl (405)
  • 45g Zucker
  • 15g Hefe
  • 1/2 TL Salz
  • 1 Ei, verquirlt
  • 180ml und etwas lauwarme Milch
  • 70g weiche Butter
  • nach Belieben 2-3 EL Parmesan oder Bergkäse, gerieben

Kürbis in Würfel schneiden, mit sehr wenig Wasser erhitzen und mit geschlossenem Deckel bei geringer Hitze dämpfen bis der Kürbis weich ist und sich leicht zerstampfen lässt. Ausdampfen und handwarm abkühlen lassen.

Mit den restlichen Zutaten (nur die Hälfte des Eis verwenden!) zu einem feuchten, zäh reißenden Teig verkneten. Mit Frischhaltefolie abdecken und an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich der Teig etwa verdoppelt hat. Das war bei mir nach etwa 50 Minuten der Fall.

Mit etwas Mehl erneut kneten und in gefettete Formen geben bzw. in Baguetteformen füllen. Wer diese nicht hat, kann wie ich versuchen, aus Alufolie seitliche Begrenzungen zu basteln, die die Laibe in Form halten sollen.

Abdecken und erneut 30-45 Minuten gehen lassen. Dann mit dem restlichen Ei und einem Schuss Milch bestreichen und im Ofen bei 190 °C 30-40 Minuten, je nach Form goldbraun backen. Wer den Käse darauf haben möchte, sollte diesen in den letzten  Minuten auf das Brot geben und den Grill zuschalten.

Ofenkürbis und -apfel

  • 100-150g Kürbis, geschält
  • 1 fester Apfel
  • 1 EL Olivenöl
  • 1/2 TL Zimt
  • (Orangen)Salz
  • Chilipulver nach Geschmack

Kürbis und Apfel in etwa 0,5cm dicke Scheiben schneiden und auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech auslegen. Mit Öl bepinseln und Salz, Zimt und Chili darüberstreuen. Im Ofen bei 220°C für ca. 15-20 Minuten backen, bis der Kürbis weich ist.

Barbecuemöhren

  • 4-5 große Möhren
  • 1 rote Zwiebel
  • 1/2 TL Olivenöl
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • (Orangen)Salz

für die Sauce:

  • 125ml Tomatenmark
  • 125ml Ketchup oder Tomatenpüree
  • 3 kleine Knoblauchzehen
  • 3 EL Apfelessig oder Weißweinessig
  • 1 EL Zuckerrübensirup
  • 3 EL brauner Zucker
  • 1 TL Salz & mehr nach Geschmack
  • 1 TL scharf Paprikapulver (ich: Pimentón de la Vera hot)
  • 1 TL Knoblauchpulver (z.B. dieses)
  • 1/4 TL Kreuzkümmel, gemahlen
  • 1/4 TL Cayenne
  • 1/4 TL weißer Pfeffer, gemahlen
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1/2 TL Harissapaste oder Tabasco (Chipotle)
  • 1 TL Olivenöl
  • Petersilie oder Koriander nach Belieben

Möhren und Zwiebel putzen, grob raspeln und mit dem Öl und Pfeffer in einer Schüssel vermengen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und verteilen. Im Ofen bei 180°C ca. 25-30  Minuten unter gelegentlichem Umrühren garen bis das Gemüse karamellisiert.

In der Zwischenzeit die Zutaten für die Sauce in einem hohen Gefäß vermischen und mit einem Pürierstab zu einem homogenen Gemisch verarbeiten. Bei kleiner Hitze in einem Topf etwa 15 Minuten sanft köcheln lassen. Abschmecken.

Gemüse abkühlen lassen und die Sauce daruntermengen bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

Abgewandelt von hier.

Zusammengebastelt haben wir uns die Subs dann mit Frischkäse als „Bodenbelag“, Salat, den Möhren, Feta oder anderem Käse, nach Belieben auch dem Huhn und dem Ofenkürbis-/apfel.

Mein Beitrag für Zorras Event, das Thema kommt von Sakriköstlich.

Blog-Event CXXIII - Homemade Fastfood (Einsendeschluss 15.9.2016)

Schaut doch mal vorbei für hausgemachte Döner, Burritos, diverse leckere Burger und auch Desserts fehlen nicht!

Der frühe Vogel knuspert Quinoa

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Guten Morgen! Wie – nicht gut? Seid ihr Morgenmuffel? Soll es ja geben sowas, hab davon gehört. Selbst kann ich mich nicht dazu zählen, zumindest an den meisten Tagen. Ich muss relativ früh aufstehen, habe aber auch gern etwas vom Tag. Erst recht jetzt, wo es früh wieder hell ist und das Aufstehen vom Vogelgezwitscher begleitet nicht schwer fällt. Der Wecker begrüßt mich mit Musik und zack! – Augen auf, aufgestanden, mitgesungen!

Aber selbst, wenn ihr zu den Menschen gehört, die morgens erst einmal nicht angesprochen werden dürfen, bis mindestens eine Tasse Kaffee in ihnen verschwunden ist, dürft ihr euch den Morgen mit einem Knuspermüsli versüßen. Dieses hier ist ein Basismüsli, welches sich beliebig erweitern oder abändern lässt. Die Basis bildet Quinoa, ein guter Eiweißlieferant und glutenfrei. Wer dann noch auf glutenfreie Flocken setzt, kann dieses Müsli ohne viel Aufwand bei Bedarf auch bei Zöliakie genießen.

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Quinoa-Knuspermüsli

für etwa 1 l Müsli

  • 300g Quinoa (weiß)
  • 135g Haferflocken (ich: kernig)
  • 70g Sonnenblumenkerne (oder Kürbis, Sesam…)
  • 60 ml Zuckerrübensirup (oder Honig, Agavendicksaft,… original: Ahornsirup)
  • 1 TL Zimt (original: 1/2 TL)
  • 2 EL Pflanzenöl (ich: Sesamöl, Überstand vom Tahini)

Backofen auf 180°C Umluft vorheizen. Alles gut vermengen, ggf. in kleinere Bröckchen zerteilen und auf zwei mit Backpapier oder Dauerbackfolie ausgelegten Backblechen ausbreiten. Etwa 15 Minuten goldbraun backen. Abkühlen lassen und dann in ein luftdicht verschließbares Gefäß füllen.

Bei mir gibt es dazu Milch und/oder Joghurt und frisches Obst.

Quelle: Donna Hay – Frisch und leicht

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Versucht

Schwedische Produkte sind dank Ikea in fast jedem Haushalt zu finden. Schwedisches Essen dagegen kommt, wenn überhaupt, nur sehr ausgewählt auf den Tisch. Knäckebrot, Glögg (zumindest hier im Norden), Prinzessinnentorte und Lussekatter sieht man (jahreszeitenabhängig) häufig, Köttbullar und Zimtschnecken noch öfter. Insbesondere letztere sind fast täglich auf irgendeinem Foodblog in irgendeiner (neuen) Version zu sehen.

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Janssons Versuchung bzw. deren Abwandlungen dagegen haben einen gewissen Seltenheitswert. Meine Variante habe ich in einem meiner ersten Kochbücher entdeckt, das ich von meinen Eltern geschenkt bekommen habe, als ich vor gut 15 Jahren begonnen habe, pescetarisch zu essen. Leider sind nicht allzu viele Abbildungen der Gerichte enthalten, oder es gibt Sammelfotos, wo dann eben viele Rezepte auf einmal gezeigt werden. Mich als Augenmensch inspiriert das dann spontan weniger. Aber jedes Mal, wenn ich es zur Hand nehme, entdecke ich schöne und interessante Rezepte, die ich gerne nachkochen möchte. Anscheinend gibt es das Buch nur noch antiquarisch, obwohl es 2002 in Deutschland erschienen ist. Es handelt sich um Die vegetarische Küche zum Genießen von Inga-Britta Sundqvist. Trotzdem es im Buch als Janssons Versuchung bezeichnet wird, ist dieses Gericht laut Wikipedia eigentlich Svenssons Versuchung, da ich auch auf Fisch verzichte. Um Jansson glücklich zu machen, hätte ich Kräutersprotten verwenden müssen, so wurden es Wakame-Algen. Diese ergeben mit den süßlichen Zwiebeln und den warmen Gewürzen einen guten Gegenpol zu den cremig gegarten Kartoffeln und der krümeligen Semmelbröselkruste. Das Rezept habe ich zum Original nur leicht verändert.

Janssons bzw. Svenssons Versuchung – Kartoffelgratin mit Algen

für 2 Portionen (am besten zu einem kleinen grünen Salat)

  • 5 g Wakame oder Dulse (Rotalgen) (z.B. im Asiamarkt)
  • 45g Zwiebeln
  • 1 TL Olivenöl
  • 1 TL Weiß- oder Rotweinessig
  • 1 TL Tomatenmark
  • 1 TL Zuckerrübensirup (alternativ Malzsirup oder Apfelkraut)
  • 1/4 TL Zimt, gemahlen
  • 1/8 TL Piment, gemahlen
  • 1/8 TL Nelken, gemahlen
  • 1/8 TL Ingwer, gemahlen
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 400-450g mehlig kochende Kartoffeln
  • 1 Prise Muskat, gerieben
  • 75ml Milch
  • 75ml Sahne
  • 1 TL Butter und etwas zum Einfetten der Form
  • 1 EL Semmelbrösel

Algen ca. 10 Minuten in 50ml kaltem Wasser einweichen. Zwiebeln schälen, fein hacken und in warmen Öl bei milder Hitze weich dünsten. Währenddessen Kartoffeln schälen und in etwa gleichgroße Pommes, also Stifte, schneiden. Algen abtropfen lassen und gut ausdrücken, hacken und zu den Zwiebeln geben. Essig, Tomatenmark, Sirup und Gewürze  außer Muskat zugeben und abschmecken.

Ofen auf 220°C Umluft vorheizen

Ofenfeste Form ausbuttern, die Hälfte der Kartoffelstifte auf dem Boden verteilen, dann die Zwiebelmischung darauf verteilen und die restlichen Kartoffeln darauf geben. Milch und Sahne mit Muskat mischen und über die Kartoffeln gießen. Semmelbrösel darauf verteilen und restliche Butter in Flöckchen darauf setzen.

30-35 Minuten goldbraun backen, bis die Kartoffeln gar sind.

Alte Worte, neue Worte

Im Zeitschriftenregal gibt es zehn Magazine mit den „Land“ im Titel. Minimum. Dazu noch mindestens halb so viele, die sich dem Kochen und Backen widmen. Landflucht? Stadtflucht. Dieses Phänomen wird gerne auch aufs Korn genommen, denn der Blick durch die rosarote Landromantikerbrille spiegelt eben nicht das Leben auf dem Bauernhof wieder. Ein bisschen Marmelade kochen, viel Ruhe, ein wenig Kleinvieh. Letzteres macht bekanntlich auch Mist, zuviel Ruhe kann einsam machen und das Einkochen macht verdammt viel Arbeit.

Dörte Hansen beschreibt die Landneulinge, die aufs Dorf ziehen, weil es eben „In“ ist. Die von Landreportagen und Marmeladenvermarktung leben wollen und von den Bauern nicht ernst genommen werden können. Sie beschreibt aber auch das Leben der Alteingesessenen, die Liebe zum alten Land und seinen Reetdachhäusern. Und, dass man finden kann. Und loslassen. Es geht um Familie, Nachkriegsgeschichte und Miteinander.

Ich konnte das Buch nicht lange aus der Hand legen. Das lag nicht nur an der Geschichte selbst, sondern auch am Schreibstil. Sprachwitz, Gefühl und eingestreutes Platt. Für mich zu Recht lange auf den Bestsellerlisten und – weil schon vor einem Jahr erschienen – kein Geheimtipp mehr. (Altes Land)

Und bei mir? Doch, selbst Gemüse anbauen, Marmelade kochen, Kleinvieh und Ruhe. Der Wunsch bleibt. Warum auch nicht? Romantisiere ich? Kaum. Denke ich. Ein wenig neues Altes kann nicht schaden. Neu waren für mich auch Bookweeten Janhinnerk. Buchweizenpfannkuchen mit Zwiebeln, Zuckerrübensirup, Honig und dazu Salat. Ok, abenteuerliche Kombination – aber ich komme aus einer Stadt, in der man Milchreis mit Zucker, Zimt und Bratwurst isst. Süß und herzhaft? Kein Problem!

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Bookweeten Janhinnerk

für 1-2 Portionen (6-7 handtellergroße Pfannkuchen)

  • 50g Weizenmehl
  • 45g Buchweizenmehl
  • 1/4 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 1/4 TL Fenchelsamen, gemahlen (Original: 1/8 TL)
  • 100ml Milch
  • 1 EL Joghurt (Original 1/2 Ei, daher ersetzt)
  • 1,5 TL Zuckerrübensirup
  • 1/4 rote Zwiebel
  • 2,5 TL Rapsöl
  • 1-2 TL Honig zum Servieren
  • nach Belieben Salat mit Joghurt- oder Buttermilchdressing als Beilage

Mehle, Backpulver, Salz und Fenchel mischen. Milch erwärmen, Joghurt und Sirup einrühren, zur Mehlmischung geben und mit einem Schneebesen glatt rühren. 10 Minuten ruhen lassen.

Währenddessen Zwiebel in feine Würfel schneiden und in 1/2 TL Öl goldbraun dünsten. Etwas abkühlen lassen, dann unter den Teig rühren.

Aus dem Teig in der leicht gefetteten Pfanne portionsweise Pfannkuchen goldbraun backen. Mit etwas Honig und Blattsalat servieren.

Als Hinweis steht im Rezept noch, dass das Rezept regional anstelle des Sirups mit Ostfriesentee oder Milchkaffee zubereitet wird und auch noch Rosinen zugegeben werden können. Lecker war’s jedenfalls – ich mag Buchweizen!

Quelle: Deutschland vegetarisch

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