Italien steckt mir noch in den Knochen. Nachdem ich direkt nach der Rückkehr den hiesigen italienischen Markt aufsuchen musste, sah ich sie im Gemüseregal leuchten. Sonnige Zucchiniblüten – ein seltener Glücksfall! Meine eigenen Zucchini auf dem Balkon sind noch nicht so weit (das Wetter, jaja) und oft sind sie mir noch nicht käuflich begegnet.
Da hatte ich zu Hause doch auch ein Rezept?! Womit waren die Blüten gefüllt..? Ricotta? Egal, selbst wenn nicht, den kann man mal mitnehmen. Büffelricotta in diesem Fall, ein schönes Stück Parmesan und noch ein, zwei andere Sachen, die einfach so in den Einkaufskorb fielen – man kennt das.
Dann wurde in den Kochbüchern gestöbert und ich habe tatsächlich nur ein Grundrezept gefunden, das mit verschiedenen Käsesorten variiert wird und zwar in Täglich vegetarisch
von Hugh Fearnley-Whittingstall.
Ich habe es nur ein wenig abgewandelt (Zitrone dazu, viel weniger Öl) und auf meine Portionsgröße runtergerechnet. Ein wenig Bulgur mit Tomaten und Minze hatte ich als Beilage.
Frittierte Zucchiniblüten mit Ricotta
für 1 Portion mit Beilage
– 4 Zucchiniblüten, am Vortag gesäubert
– 2 EL (Büffel-)Ricotta
– 1 EL geriebener Parmesan
– ein paar Zweige Zitronenthymian, gewaschen, trocken getupft
– ein paar Zweige Minze, gewaschen, trocken getupft
– Saft und Abrieb einer halben Zitrone
– Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
– 2 EL Mehl
– 1,5 TL Maisstärke
– eine gute Prise Salz
– eine Messerspitze Backpulver
– etwa 50ml kaltes Mineralwasser
– Rapsöl zum Ausbacken
Die Zucchiniblüten am Besten am Vortag säubern. Dazu vorsichtig öffnen und auf mögliche Kleintiere untersuchen, sanft mit Wasser abspülen und leicht kopfüber in ein Sieb o.ä. geben, damit das Wasser aus den Blüten fließt und sie wieder abtrocknen können. Für die Füllung Ricotta, Parmesan,fein gehackte Blätter der Kräuter, Zitronensaft und -abrieb, Salz und Pfeffer glatt rühren. Zum Füllen der Zucchiniblüten die Kronblätter vorsichtig auseinander falten und mit 2-3 Fingern nach außen umgeklappt festhalten. Die Ricottamasse mit einem Teelöffel einfüllen, je nach Größe der Blüte waren das bei mir 2-3 TL. Die Kronblätter nach oben umschlagen und an der Spitze leicht zusammen drehen (wie bei einem Bonbonpapier). Wenn alle Blüten gefüllt sind, den Teig zubereiten. Dazu Mehle, Backpulver und Salz gründlich mischen und das Wasser mit einem Schneebesen einrühren. Der Teig sollte dickflüssig sein, damit er gut an den Blüten haftet.
In einer Pfanne einen guten Spritzer Öl erhitzen (ihr kennt den Kochlöffeltest, oder? An einem Holzlöffel sollten sich im Öl Bläschen bilden, dann ist es heiß genug.), die Blüten einzeln im Teig wenden und in das Öl geben. Etwa 1-2 Minuten auf jeder Seite in der Pfanne frittieren/braten und anschließend auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Wer mag, streut noch etwas Meersalz darüber.
Auch, wenn es etwas Arbeit macht, probiert es aus! Mit einer Beilage braucht man auch nicht soo viele Blüten zubereiten.
Übrigens: Im Normalfall werden nur männliche Blüten verkauft, da diese keine Früchte, also die Zucchini, bilden. Die Zucchinipflanzen sind einhäusig, besitzen also männliche und weibliche Blüten, die jedoch an einer einzelnen Pflanze auftreten. Männliche Blüten erkennt man auch ohne größere Biokenntnisse daran, dass sie einen dünnen Stiel haben (wie auf den Fotos). Bei weiblichen Blüten ist hier schon eine kleine Zucchini zu erkennen. Erntet ihr also selbst, nehmt am besten die männlichen Blüten und belasst die weiblichen an der Pflanze. Solltet ihr doch weibliche Blüten verwenden, dann schneidet die kleine Zucchini am besten vor dem Frittieren/Braten fächerartig auf. Dann wird diese auch gar. Den Stiel bei männlichen Blüten sollte man natürlich nicht essen.