Kochbuchchallenge 3.1: Veggiestan

Der Mann hat das Privileg für die Kochbuchchallenge die Reihenfolge der Bücher zu bestimmen und daraus 2-3 Rezepte auszusuchen. Als 3. Buch hat er sich das seiner Meinung nach farbenfrohste Buch aus dem Regal gezogen: Veggiestan*. Bereits in einigen Beiträgen habe ich Rezepte daraus vorgestellt: Von Mairübchen, PilzenQuitten, und zweimal Auberginen war dort bisher immer nur von warmen, oft für die kalte Jahreszeit geeigneten, Gerichten die Rede. Schaut man jetzt im Sommer ins Buch, fallen einem natürlich andere Rezepte ins Auge.

Für Jans Geburtstagsfeier gab es neben Grillgut dann die beliebten Kräuterbutter-Muffins und Fladenbrot zu Fatoush, einem Brotsalat, der vielleicht die orientalische Version der Panzanella (eine Variante mit Erdbeeren findet ihr hier). Der Salat und das Brot schmecken frisch am besten und sind eine gute Ergänzung zu Gegrilltem. Beim Salat sollte man ruhig gut würzen.

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Khobez (arabisches Fladenbrot)

für 10-14 Fladenbrote

  • 15g frische Hefe (oder 7g Trockenhefe)
  • 100ml lauwarmes Wasser + mehr zum Kneten
  • 1/2 TL Zucker
  • 1 TL Salz
  • 600g Vollkornweizenmehl
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL Za’atar (ich habe meines von hier*)
  • nach Belieben Sesam oder Schwarzkümmel zum Bestreuen

In einer kleinen Schüssel Wasser und Hefe mit dem Zucker verrühren und 10 Minuten stehen lassen, bis sich Schaum/Blasen bilden.

Mehl und Salz in eine große Schüssel geben und eine Mulde in den Kegel drücken, darin die Hefemischung geben und kneten. Lauwarmes Wasser zugeben bis ein weicher, gut knetbarer Zeig entsteht. Öl und Za’atar einarbeiten, weiterkneten, wenn nötig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche weiter arbeiten.

Eine große Schüssel mit etwas Öl bepinseln und den Teig zu einer Kugel formen, hineinlegen und mit Frischhaltefolie oder einem feuchten Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort gehen lassen. Der Teig sollte sich im Volumen verdoppeln, das dauert etwa 1-2 Stunden.

Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig erneut durchkneten und dann in 10-14 gleichgroße Portionen teilen. Mit der Hand oder einem Teigholz flach drücken, bis sie rund und etwa 5mm hoch sind. zwischen zwei gut bemehlte Geschirrtücher legen und erneut etwa 20-30 Minuten gehen lassen (im Buch sind hier keine zeitlichen Angaben). Nach Belieben etwas mit Öl bestreichen und mit den Samen bestreuen.

Ofen auf die maximale Temperatur vorheizen und 2-3 Backbleche im Ofen aufheizen lassen. [Alternativ kann auch ein Backstein genutzt werden.] Die Backbleche nach dem Aufheizen dann vorsichtig (wegen der Hitze) mit Öl bestreichen. Dazu ein Papierküchentuch nutzen. Die ersten paar Fladenbrote auf das Backblech geben und etwa 6 Minuten (nach Größe bis zu 12 Minuten) backen lassen. Die Brote puffen dabei auf und sollten goldbraun werden. Mit den weiteren Teigfladen ebenso verfahren.

Abgekühlt lassen sich die Brote auch einfrieren und gut luftdicht einige Tage aufbewahren. Sie können warm und kalt gegessen werden.

Für den Salat Fatoush habe ich die Brote fast ausgekühlt verwendet. Für 15 Personen habe ich die doppelte Menge Salat und Brote gemacht (von letzteren hätte dennoch eine Portion gereicht.)

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Fatoush

für 4 als Beilage 

  • anderthalb Khobez nach dem Rezept von oben oder etwa anderthalb gutes Pitabrot
  • 1 TL Olivenöl zum Braten
  • 2 TL Sumach
  • 4 vollreife Tomaten
  • 1/2 Salatgurke
  • 4 Frühlingszwiebeln
  • 1 grüne Paprika (ich habe eine gelbe genommen)
  • 1 Romanasalat
  • etwa 20 schwarze Oliven
  • 1 Handvoll frische Minze
  • 1 Handvoll frische Petersilie
  • 1 Handvoll frischer Koriander
  • 6 EL Olivenöl
  • Saft von 1,5 Zitronen
  • Abrieb von 1 Zitrone (habe ich zugefügt, Original ohne)
  • 2 Knoblauchzehen
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • nach Belieben noch etwas Fruchtbalsamessig

Fertiges Brot leicht anrösten, frisches Brot fast ausgekühlt verwenden. Quer halbieren und dann in Stücke mit etwa 3cm Kantenlänge schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und das Brot ein paar Minuten anrösten, dabei auch wenden. Auf etwas Küchenkrepp abtropfen lassen.

In einen Gefrier- oder Butterbrotbeutel Sumach und die Brotstücke geben, verschließen und schütteln, damit sich das Brot gut damit überzieht. Beiseite legen.

Tomaten und Gurke putzen und grob würfeln. Frühlingszwiebeln, Paprika und Salat putzen und ebenfalls in Ringe bzw. grobe Würfel/Stücke schneiden. In eine große Schüssel geben. Kräuter waschen, trocken schütteln und grob hacken. Oliven und Kräuter (und Zitronenschale) unter die bisherigen Zutaten mischen.

Das Öl mit dem Zitronensaft, dem gepressten Knoblauch und Salz und Pfeffer verschlagen und über den Salat geben. Mit den Brotwürfeln vermengen.

Beide aus

Mitbringsel

Aus dem Urlaub bringe ich mir gerne Dinge mit, die ich auch im Alltag nutzen kann. Pullover erinnern mich an Rom, Jeans an Florenz, viele Bücher verbinde ich mit Reisen.

Jan hat sich aus London (nicht nur) eine Cap mitgebracht, sondern auch eine anfertigen lassen. Schon vor dem Urlaub stand eine Mütze mit Londoner Skyline ganz oben auf der Wunschliste. Nachdem wir tagelang gefühlt jede einzelne Cap umgedreht und angeschaut hatten, sind wir am letzten Tag auf dem Camden Market einfach zum Stand von Casual Ink gegangen und haben gefragt, ob es möglich wäre, eine anzufertigen. Die Sachen hatten wir vorher schon bewundert, denn die Motive werden live und von Hand aufgemalt und sind dazu – wenn man Comic-Style mag – auch noch richtig cool.

Wie sich gezeigt hat, lohnte sich die Nachfrage, denn der Herr besitzt jetzt auch ein echtes Unikat:

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Mein Glück, dass wir auch noch einen kleinen Deal haben: Kauft der Mann sich eine Cap, bekomme ich von ihm ein Kochbuch, kaufe ich mir ein Kochbuch, bekommt er von mir eine Cap. Die Idee kam nicht von mir und inzwischen wird erwogen, dass Reisen eine Ausnahme davon bilden sollen (sehe ich gar nicht ein! :D). So kam ich jedenfalls an eines meiner Mitbringsel aus London: Ein Gin-Rezepte Büchlein, das eine ganz einfache aber tolle Aufmachung hat:

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Ausprobiert haben wir dann auch gleich etwas, nämlich Gin & Tonic mit Wassermelone.

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Wer hier öfter mitliest, weiß, dass das eines unserer Lieblingsgetränke ist und so finden sich auch schon einige Rezepte mit Gin: Schlehengin, Gin-Tonic-Granita & Gin Tonic Coffee. Und, das ist sicher auch dem einen oder anderen schon passiert: Das Fruchtfleisch der Melone ist irgendwie mehlig, krisselig und schmeckt pur nicht mehr so toll. Da hilft eine Verwertung als Melonensaft! Ich habe kurzerhand die restliche Frucht grob gewürfelt, mit dem Pürierstab zerkleinert und dann durch ein feines Sieb gerührt. Der entstandene Melonensaft kann natürlich auch anderweitig verwendet werden, fand hier aber den ersten Einsatz:

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Melonen-Gin Tonic

für 1 großes Glas (400ml Inhalt)

  • 4cl London Dry Gin (wir haben Larios* genommen, aber auch der Beefeater* ist toll dazu) – Im Original sind es übrigens 6cl, das war uns beiden zu viel
  • 6cl Melonensaft
  • 1 Spritzer frischer Zitronensaft
  • 1 Eiskugel (hält ewig aufgrund des guten Oberfläche-Volumen-Verhältnis‘, deswegen unsere bevorzugte Form* für Longdrinks) o. ein paar Eiswürfel, etwas Eis zum Shaken
  • 1 Zweig Minze
  • 200ml Elderflower Tonic (wir können Thomas Henry & Fevertree) empfehlen – falls ihr das nicht bekommt, könnt ihr Tonic mit einem Spritzer Holundersirup zum Mogeln verwenden 😉
  • nach Belieben ein Melonenschnitz zum Dekorieren

Gin, Melonensaft und Zitronensaft mit Eis im Shaker schütteln, dann die Eiskugel in ein hohes Glas geben und den Shakerinhalt durch ein feines Sieb darüber gießen. Mit Tonic aufgießen und mit Minze und Melone servieren.

abgewandelt aus: IMG_5906

 

Meine Nudeln, mein Gemüse, mein Topf!

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Erinnert ihr euch noch an die Werbung aus den 90ern? Mein Haus, mein Auto, mein… Analag zum heutigen Rezept wäre das: Meine Nudeln, mein Gemüse, mein Topf (wer da jetzt Sido im Ohr hat, dem geht es wie mir). Viel mehr ist für die One-Pot-Pasta gar nicht nötog. Ein Topf! Da macht sogar einer freiwillig den Abwasch 😉

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Mit grünem Spargel, Erbsen und Spinat spart man sich auch noch ein ganzes Ende Schnippelei – aber hier erstmal das (früh)sommerliche Ein-Topf-Rezept:

Pasta mit grünem Spargel, Erbsen und Spinat

für 2 Portionen

  • 200g Spaghetti oder Bandnudeln
  • 200g grüner Spargel, möglichst dünne Stangen
  • 200g Blattspinat (TK, aufgetaut)
  • 100g Erbsen (TK)
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • fein abgeriebene Schale von 1 Bio-Zitrone
  • 50ml Olivenöl
  • 2 EL Sahne nach Belieben
  • 1/2-1 TL Salzflocken
  • 3-4 Zweige Basilikum
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1/4 TL Chiliflocken
  • Parmesan, gerieben

Spargel waschen, die holzigen Enden abbrechen oder -schneiden, das untere Drittel schälen. In Scheiben von etwa 1/2cm Länge schneiden, die Köpfe beiseite legen. Spinat etwas zerzupfen. Knoblauch schälen und in sehr feine Scheiben schneiden. Basilikum waschen, trocken tupfen und in feine Streifen schneiden. Wasser im Wasserkocher erhitzen, benötigt wird 1/2 l.

Pasta, Spargelstiele, Erbsen, Knoblauch sowie Zitronenschale, Öl, Chili und Salz in den Topf geben, Mit 500ml kochend heißem Wasser auffüllen und mit Deckel erhitzen. Wenn die Flüssigkeit kocht den Deckel abnehmen und bei mittlerer bis hoher Hitze etwa 6-7 Minuten kochen lassen, dabei häufig umrühren. Spinat und Spargelköpfe zugeben und etwa 2 Minuten weiterkochen lassen. Sobald nahezu alles Wasser verdampft ist, Sahne zugeben und mit Pfeffer und Salz, ggf. mehr Chili abschmecken. Basilikum unterrühren. Evtl. noch etwas weiter ohne Deckel einreduzieren lassen, dabei weiterhin oft umrühren.

Mit geriebenem Parmesan nach Wunsch servieren.

Abgewandelt nach – wieder mal – einer Guardian-Kolumne

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Dieser Beitrag wurde inspiriert von:

grain de sel! Beim Kochtopf haben ich ja schon berichtet, welche anderen (Food)Blogs mich begeistern und warum. Schon Jahre, bevor pfanntastisch! aus der Wiege gehoben wurde, war der tägliche Blick zum Salzkorn Pflicht. Warum? Weil hier alltagstaugliche, kreative und gesunde Rezepte, die zumeist mit regionalen, oft selbst geernteten Zutaten, auskommen, mit schönen und interessanten Fotos, Erfahrungen, Erinnerungen und auch Meinungen gepaart sind.

Damit sticht dieser Blog für mich aus dem großen Ganzen hervor. Klar muss nicht jeder seine Meinung kundtun oder auch persönlich Fotos posten, um einen erfolgreichen im Sinne von gut besuchten Blog sein Eigen zu nennen. Aber hier passt das. Und so kommt es auch, dass viele von Michas Rezepten (immer wieder) irgendwo und irgendwann bei mir in der Nachkoch- und Nachbackliste auftauchen. Bisher hat mich nichts enttäuscht – ihre Linzer Schnitten sind im Winter gern gesehen und auch die Rubrik „Salat plus“ regt zum Nachmachen an.

Hier kam, neben dem Wunsch, das Rezept auszuprobieren, noch dazu, dass es Erbsen enthalten sollte. Denn so kann ich endlich (da viel zu spät gesehen) noch am Blogevent „Wir kochen uns durch das Alphabet“ der Tomateninsel teilnehmen. Diese Aktion löst die vegetarische Weltreise ab, die mich schon nach Ägypten und Georgien führte. Im 5. Monat ist also folglich Buchstabe E dran und in den (sehr) zahlreichen Favoriten fanden sich die Erbsengnocchi.

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Ich für meinen Teil hatte hier eine andere Kombination – mit Chili und Minze nämlich – im Kopf. Erbsen und Minze sind ja typisch in der englischen Küche, also geht es einmal querbeet durch die Weltgeschichte. Die Minze auf der Haustreppe fühlt sich so wohl, dass ihr ein regelmäßiges Ernten nicht schadet, eine kleine Menge Kartoffeln war noch aufzubrauchen – perfekt!

Und geschmeckt haben sie auch – nicht nur mir. Einziges Manko: Die Schärfe. Die Chili sah zwar feurig rot aus, schmeckte dann aber wie rote Paprika – man sieht es ihr nicht an. So habe ich mir mit einigen Chiliflocken und etwas Habanerosauce behelfen müssen. Im Idealfall muss das nicht sein. Und beim Essen kam eine zweite Idee für einen anderen Geschmack: (Halb)Getrocknete Tomaten und mediterrane Kräuter würden den Gnocchi ebenfalls sehr gut stehen!

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Erbsengnocchi mit Chili-Minz-Butter

für 2 Personen

  • 150g Kartoffeln
  • 250g Erbsen (TK)
  • 50g Ziegenfrischkäse
  • 70g Mehl (je nach Kartoffelsorte etwas mehr) und etwas zum Ausrollen
  • 1 Eigelb
  • 30g Parmesan
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 40-50g Butter
  • 2 Zweige Minze
  • 1/2 Chili (nach Geschmack, ggf. mit Chiliflocken o.ä. nachwürzen)
  • Zesten von 1 Bio-Zitrone (heiß abgewaschen)

Kartoffeln mit Schale gar kochen, etwas abkühlen lassen und anschließend pellen, fein durch die Kartoffelpresse geben bzw. mit dem Stampfer bearbeiten.

Während die Kartoffeln kochen: Erbsen im kochenden Salzwasser etwa 3 Minuten blanchieren, dann abgießen und gründlich abtropfen lassen. Minze waschen und die abgezupften Blätter in feine Streifen schneiden. Chili waschen und aufschneiden, die Kerne und weißen Häute entfernen und ebenfalls in feine Streifen oder Würfel schneiden.

Erbsen mit Ziegenkäse fein pürieren und unter die Kartoffelmasse geben. Mehl, Eigelb und Parmesan unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Währenddessen in einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Dann die Hitze so weit reduzieren, dass das Wasser nicht mehr sprudelnd kocht.

Auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche etwa 2cm dicke Rollen formen und davon ca. 1-1,5cm breite Stücke mit einem scharfen Messer abschneiden. (Diese nach Belieben etwas mit einer bemehlten Gabel platt drücken, ich habe die Kissen hier aus Zeitgründen gleich so gelassen).

Gnocchi portionsweise (ich lege sie immer auf eine Schaumkelle) in das Salzwasser geben und etwa 4-5 Minuten köcheln lassen. Die fertigen Gnocchi kommen dann an die Oberfläche, können mit der Schaumkelle abgefischt werden und kurz zum Abtropfen beiseite gestellt werden.

Währenddessen die Hälfte der Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze aufschäumen lassen, Minze, Chili und Zitronenzesten zugeben und die erste Portion Gnocchi darin 1-2 Minuten schwenken. Mit der zweiten Portion wiederholen. Sofort servieren.

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Hier findet ihr das Originalrezept mit Möhrenbutter und hier geht es zum Blogevent:
Wir kochen uns durch das Alphabet - E

Sauer Teig

Wirklich sauer ist er nicht, eher frisch und vor allem aromatisch. Eine kleine Entdeckung, die unbedingt zum Grillen wiederholt werden muss und wegen der das beiliegende Gemüse nahezu ignoriert wurde. Die Rede ist von den Zitronenbrötchen, die es letztens hier gab. Einfacher Hefeteig wird so sommerlich frisch.

Möchte man die Brötchen nicht als herzhafte Beilage zu Salat oder Gemüse oder eben zum Grillen, ist das kein Problem, denn auch süßer Aufstrich schmeckt richtig gut darauf.

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Das Rezept ist einfach und stammt wieder aus Dough von Richard Bertinet*. Der verwendet allerdings Brotmehl der Type 812 – man kann wohl auch 2/3 550er Mehl und 1/3 Weizenvollkornmehl verwenden.

Zitronenbrötchen

für etwa 8 Brötchen

  • 250g Weizenmehl 405 und etwas zum Formen
  • 250g Weizenvollkornmehl
  • 10g frische Hefe
  • 10g Salz
  • 350g Wasser
  • Schale von 2 Bio-Zitronen mit der Feinreibe abgerieben

Mehle mischen und die Hefe hineinbröseln und beides mit den Fingerspitzen verreiben. Salz und Wasser zugeben und alles 2-3 Minuten verkneten, bis ein glatter Teig entsteht.

Teig auf eine saubere,  leicht bemehlte Arbeitsfläche geben. Mit wie Gabelzinken geöffneten Fingern seitlich unter den Teig greifen, diesen zu dir hinziehen und über den restlichen Teig hinweg in einem Bogen wieder nach hinten führen. Diese bogenförmige Bewegung etwa 5 Minuten lang wiederholen, damit möglichst viel Luft in den Teig gelangt. Dabei die Ränder immer wieder unter den Teig schieben. Der Teig wird mit der Zeit weniger klebrig und löst sich besser von der Oberfläche.

Die Zitronenschale einarbeiten und den Teig zu einem runden Laib formen. Dazu den Teig von den Ecken her nach oben zur Mitte falten, dabei den Teigball jeweils um etwa 90° drehen. Laib wenden, so dass die Naht nun unten liegt. Den Laib in eine leicht bemehlte Schüssel geben, mit Frischhaltefolie abdecken und bei etwa 37°C etwa eine Stunde gehen lassen.

Den Teig erneut mit einem Teigschaber oder einer Teigkarte aus der Schüssel auf die Arbeitsfläche geben und in 8 gleich große Portionen teilen, diese zu Kugeln formen (s.o.). 5 Minuten mit Frischhaltefolie oder einem Bäckerleinen abgedeckt gehen lassen.

Den Teig anschließend auf einer leicht bemehlte Arbeitsfläche zu Brötchen formen. Dazu die Kugel in der Mitte flach drücken. Ein Drittel des Teiges zur Mitte falten, mit dem zweiten Drittel ebenso verfahren, die Naht jeweils mit dem Daumen oder dem Handballen andrücken. Das Brötchen nun einmal halb zusammenfalten, sodass es nur noch halb so lang ist. Auch diese Naht andrücken. Die Naht nach unten legen und durch sanftes Rollen gleichmäßig zu Brötchen formen, nach Belieben dabei die Enden spitz auslaufen lassen.

Ein sauberes Geschirrtuch oder Bäckerleinen leicht bemehlen und auf ein Backblech geben. Die Brötchen mit Abstand in zwei Reihen darauf geben und das Tuch in Falten legen, sodass die Brötchen an den Seiten abgestützt werden. Mit einem zweiten sauberen Tuch abgedeckt eine Stunde gehen lassen. Währenddessen den Ofen auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Zum Ende hin eine ofenfeste Schale mit heißem Wasser in den Ofen stellen.Die Brötchen mit einem sehr scharfen Messer einmal mittig  und zwei bis dreimal seitlich davon einschneiden.

12-15 Minuten goldbraun backen. Es besteht auch die Möglichkeit, die Brötchen zum Aufbacken vorzubacken: 6-7 Minuten bei 220°C backen, dann ganz abkühlen lassen und einfrieren. Zum Aufbacken gefroren bei 210°C 8-10 Minuten goldbraun backen.

Aus dem Garten

Rhabarber kann ich neuerdings aus dem eigenen Anbau haben – whohoo! Das hat wirklich etwas für sich. Und zuzusehen, wie die tollen rothäutigen Stangen mit den großen saftig grünen Blättern von Tag zu Tag größer werden, ist wunderbar.

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Hier sieht man noch die Blüte. Die wird aber bald entfernt, man soll sie essen können. (Viel habe ich dazu nicht gefunden: Dünn geschnitten über Salat, Geschmack ähnlich wie Brokkoli aber gut ausgebacken und mit Vanillesauce dazu?! Aha, ein sehr wildes Durcheinander!)

Am Muttertag gab es dann auch den ersten eigenen Rhabarber in praktischen Portionen. Der Mann mag Rhabarber ja insbesondere als Getränk, seit dem letzten Jahr aber auch im Kuchen. Da hat sich die Überzeugungsarbeit gelohnt! Das Rezept habe ich schon einige Zeit auf der Nachbackliste, weil es mich einfach angesprochen hat. Als ich dann fragte, was ich denn zum Muttertag backen solle, habe ich „vanilla bean“ unbewusst? falsch als Tonkabohne übersetzt – passt grundsätzlich ja auch. Das war dann auch der Grund, warum sofort ein „ja, das machst du!“ kam. Denn wir beide mögen die Mandel-Tonka-Creme* als Brotaufstrich sehr gern.

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Beim Zubereiten hatte ich diesen kleinen Übersetzungsfehler schon wieder aus dem Bewusstsein verdrängt und das Gefühl, ich würde spontan Tonka statt Vanille verwenden. Ob das wirklich so war? Jan hat mich jedenfalls wieder an die Ausgangssituation erinnert, nachdem ich den Guss mit der Tonkabohne bereits fertig angerührt hatte. Egal, wie es dazu kam, die Idee war jedenfalls die richtige!

Es sind also mit Rhabarberkompott gefüllte Scones mit Tonka-Guss entstanden, die allen geschmeckt haben.

IMG_5675Zum Nachbacken also hier das Rezept:

Scones mit Rhabarberfüllung und Tonka-Zitronenguss

für 8 etwa handgroße Scones

  • 3-4 Rhabarberstangen
  • 4,5 EL Zucker
  • Schale von 1/2 Zitrone
  • 3 TL Zitronensaft
  • 385g Mehl 405er
  • 1 TL Backpulver
  • 1/4 TL Salz
  • 60g kalte Butter
  • 250ml Buttermilch
  • 2 EL Buttermilch oder Sahne und etwas zum Bestreichen
  • ca. 175g Puderzucker
  • Abrieb von 1/4-1/2 Tonkabohne (z.B. von hier*)
  • Zitronenzesten nach Wunsch

Rhabarber waschen, putzen und in kleine Würfel schneiden (etwa 5mm Kantenlänge). Mit 1,5 EL Zucker, Zitronensaft und fein geriebener Schale vermischt in eine ofenfeste Auflaufform geben und bei 190°C etwa 12 Minuten backen. Herausnehmen und abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit Mehl, Backpulver, Salz, verbliebenen Zucker in einer großen Schüssel vermischen und die Butter in Flöckchen mit den Fingern einarbeiten, bis keine größeren Stückchen mehr zu spüren sind. 250ml Buttermilch zugeben und zunächst mit einem Löffel, dann mit den Händen vermengen und zu einem glatten Teig verkneten.

Auf einer leicht bemehlten Fläche etwa 5mm dick ausrollen und die Hälfte der Fläche mit dem Rhabarberkompott bestreichen. Die andere Hälfte darüberklappen und mit einem scharfen Messer in etwa 8 gleichgroße Dreiecke zerteilen.

Mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und für 15-20 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

Den Backofen auf 200°C Umluft vorheizen und die Scones mit etwas Buttermilch oder Sahne bestreichen. 15-18 Minuten goldbraun backen. Abkühlen lassen.

Für den Guss Puderzucker in eine Schüssel sieben und mit Sahne oder Buttermilch, dem Tonkabohnenabrieb (Feinreibe!) und nach Belieben einigen Zitronenzesten dick cremig verrühren. Auf die abgekühlten Scones geben und verteilen.

Abgeändert nach a cozy kitchen

Frühlingsgerichte suchen Zorra und Jeanette von Cuisine Violette ja auch noch – hier also noch ein süßer Beitrag von mir dazu!

Blog-Event CXXX - Genuss des Fruehlings (Einsendeschluss 15. Mai 2017)

Roh & filigran

Widerspricht sich das? Nein, Rohkost kann durchaus filigran sein. Vielleicht ist das im Sinne eines Ausgleichs sogar unbedingt wünschenswert. Zum Glück ist gerade Spargelzeit, zum Glück ist Spargel auch roh essbar!

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Bei uns gab es natürlich auch schon Spargel in den verschiedensten Varianten.. mit Pasta, mit Zabaione,… aber selten roh. Erstaunlich zart ist er, wenn er fein gehobelt oder als Band geschnitten wird. Wie auch zu gekochtem oder gebratenem Spargel passt Säure, die hier Zitrone bringt, sehr gut dazu. Noch etwas zum Knuspern und frische Kräuter – perfekt!

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Probiert den rohren Spargelsalat wirklich mal aus – als Vorspeise oder leichtes Mittag- bzw. Abendessen ist er auch schnell gemacht.

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Roher Spargelsalat mit knusprigem Vollkornbrot und Zitronen-Buttermilchdressing

pro Portion als Hauptgericht, für 1-2 Personen als Vorspeise

  • 60g Vollkornbrot (ca. 1 Scheibe)
  • 1 TL Kapern
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 TL Olivenöl
  • 5 Stangen Spargel, grün und weiß gemischt
  • 5-6 Stiele Kerbel
  • 30ml Buttermilch (ca. 1,5 EL)
  • 3/4 TL Zitronensaft
  • 1/2 TL Abrieb einer Bio-Zitrone
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.Brot in kleinere Würfel reißen und mit den abgespülten und abgetropften Kapern sowie der in Scheiben geschnittenen Knoblauchzehe auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und mit dem Olivenöl beträufeln und 10 Minuten knusprig backen.

Währenddessen Spargel putzen und nach Sorte schälen (weißen Spargel ganz, bei grünen Spargel nur die holzigen Enden abschneiden und das untere Drittel schälen) und mit dem Sparschäler in dünne Bänder schneiden. Am besten geht das, wenn man die Stangen auf ein Brett o.ä. legt und dann mit dem Schäler darüber fährt. Kerbel waschen, trocken tupfen und die Blättchen grob hacken.

Für das Dressing Buttermilch, Zitronensaft und -abrieb mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Spargel auf Teller verteilen und mit dem Dressing begießen. Mit der Brotmischung und dem Kerbel bestreuen.

Das Rezept ist minimal abgeändert aus

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Zorra und Jeanette von Cuisine Violette suchen Frühlingsgerichte – ich hoffe, da konnte ich helfen 😉 Schaut auf jeden Fall spätestens Ende Mai noch in die Sammlung der Gerichte – dort finden sich immer so schöne Anregungen!

Blog-Event CXXX - Genuss des Fruehlings (Einsendeschluss 15. Mai 2017)

Das Gute daran ist nicht nur der Gin

Denn in diesem leckeren Drink steckt außerdem kalt gebrühter Kaffee, gutes Tonic und etwas Zitrone. Koffein, Chinin und Gin – passt!

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Obwohl der Kaffeeanteil so gering ist, ist der Geschmack einfach großartig und präsent.

Dadurch, dass sich der Kaffee oben im Glas hält, verändert sich der Geschmack mit jedem Schluck ein wenig.  Zuerst das Karamell- und Nussaroma (ich habe die Lübecker Mischung vom Kaffeehaus für den Cold Brew verwendet), der kräftige Kaffee und dann der herbe Gin-Tonic-Geschmack. Dieser variiert natürlich auch je nachdem, welche Mischung man hier verwendet. Für eine eher zitruslastige Ginnote haben wir Tann’s Gin (1 x 0.7 l)* gewählt und ein geschmacksintensives Tonic (Fentimans 19:05 Herbal Tonic Water*) dazu. Für eine kräftigere Wacholdernote und Ingwerschärfe empfehle ich den Lieblingsgin von Jan: Madame Geneva*

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Wir haben unkonventionell aus schönen und volumentechnisch passenden Whiskygläsern getrunken – Weißweingläser eignen sich aber ebenfalls.

Gin Tonic Coffee

für 2 Gläser

  • eine kleine Handvoll Eiswürfel
  • je 35 ml Gin
  • 1 Flasche (200ml) (Fentimans Herbal) Tonic Water
  • je 10ml Cold Brew Coffee (wie der gemacht wird, schrieb ich bereits hier)
  • 2 Bio-Zitronenscheiben oder fein abgeschnittene Schale
  • (1 Cocktailspieß)

Gläser etwa je zu 1/3-1/2 mit Eis füllen, den Gin darübergeben. Mit Tonic auffüllen und zum Schluss mit je etwa 1 EL Cold Brew begießen.

Die Zitrone heiß gewaschen und abgetrocknet verwenden! Ich habe hier je einen Streifen von der Schale abgeschnitten – ohne das Weiße innen – und auf einen Cocktailspieß gesteckt. In das Glas geben und – fertig!

Rezept von der Ginfoundry

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Reprise

Manche Dinge, die zurückkommen, sind nicht gewollt oder schön. Ich sage nur Steghosen, die vor Haarspray strotzende Frisur von Peggy Bundy oder grippale Infekte. So einer hat mir die letzten beiden Wochen gründlich zugesetzt und ist auch noch nicht gänzlich auskuriert. Und das, wo im Garten nun endlich etwas zu tun ist. Das Gemüsebeet wartet auf die ersten auf der Fensterbank stehenden Setzlinge, Ende März kommt noch die Freilandsaat dazu. Beete wollen neu anlegt  und bepflanzt werden. Aber nun ist mir eine kleine Zwangspause verordnet worden, die immerhin ein Gutes hat: Zeit zum Überdenken und zum Kochen.

Manche Dinge, die zurückkommen, sind ja eben auch gut und einer Wiederholung wert. Und ich erinnerte mich die Tage an ein Essen, dass ich zuletzt vor mindestens fünf Jahren gegessen habe und fragte Mama nach dem Rezept. Es stammt aus einer alten Ausgabe von lecker. Und das gute: Es lässt sich nicht nur, wie im Original beschrieben, mit Hähnchen, sondern auch mit Fisch machen – Treffer, versenkt! Denn so kommen sowohl der Freund, als auch ich auf unsere Kosten.

 

Im Rezept gebe ich beides an – die Gremolata, der eigentliche Aromageber und das i-Tüpfelchen hier ist für beide gleich. Das Hähnchenfilet muss im Gegensatz zum Fisch noch angebraten werden. Die Menge der Gremolata und des Gusses reicht für beides.

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Ansonsten braucht die Schnippelei etwas Zeit, aber nicht viel mehr als die Garzeit im Ofen. Und zu zweit ist auch das schneller erledigt, als gedacht. Dazu schmeckt Reis, Quinoa oder Couscous.

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Zitronenfisch/-huhn mit Tomaten-Lauch-Gremolata

für 2-4 Portionen

  • ca. 300g helles Fischfilet, z.B. Seelachs oder Kabeljau (Herkunft beachten), ca. 1,5-2cm dick
  • 2 Hähnchenbrustfilets
  • 1/2 Stange Lauch (die weißen und hellgrünen Teile) oder 4 Frühlingszwiebeln (komplett)
  • 4 getrocknete Tomaten
  • 2 Bio-Zitronen (Frucht und Schale)
  • 3 Bio-Limetten (Saft und Schale)
  • 1 TL grobes Meersalz
  • 1 TL Zucker
  • 4 Schalotten
  • 4 Knoblauchzehen
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Chilipulver
  • 1 EL Butterschmalz oder Ghee
  • 125ml Ahornsirup
  • 1 TL Butter

Fisch und Hähnchen jeweils kalt waschen, trocken tupfen und kühl stellen.

Lauch/Frühlingszwiebeln putzen und in feine Würfel schneiden, Tomaten ebenfalls fein würfeln. Zitronen heiß abwaschen, trocken reiben und die Schale mit einem Zestenreißer oder Sparschäler dünn (ohne das weiße der Schale)abziehen und ebenfalls fein hacken. Zitronenschale mit Meersalz und Zucker im Mörser zerreiben. Anschließend mit Lauch und Tomaten vermengen.

Eine der Zitronen in dünne Scheiben schneiden. Limetten heiß abwaschen, trocken reiben und die Schale fein abreiben. Saft auspressen.

Ofen auf 150°C Umluft vorheizen. Schalotten und Knoblauch schälen, vierteln. Fleisch und Fisch mit Salz, Pfeffer und Chili würzen. Fleisch im heißen Butterschmalz goldbraun von beiden Seiten anbraten. Wer nun nur die pescetarische Variante möchte, brät stattdessen die Schalotten und den Knoblauch goldbraun an. Ansonsten das Fleisch aus der Pfanne nehmen, beiseite legen und Schalotten und Knoblauch zugeben und anbraten. Die Zwiebelmischung nun in eine/zwei feuerfeste Form(en) geben und darauf den rohen Fisch bzw. das angebratene Hähnchen geben.

Zum Bratensatz nun Limettensaft und -schale, Ahornsirup und Butter geben und kurz aufkochen lassen. Über das jeweilige Filet geben. Mit den Zitronenscheiben belegen und die Gremolata darauf verteilen. Etwa 20 Minuten backen.

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