Als Otto den Buchweizen traf…

…ging er dem Reis fremd. Mal wieder. Otto ist promisk, so viel steht fest. Inzwischen hat er einen ganzen Harem um sich geschart. Man sieht ihn mit der Perle Graupe, dem zarten Dinkel, der Hirse oder auch der dem Reis so ähnlichen Orzonudel. Selbst mit Linsen und Blumenkohl geht er Liebeleien ein. Cremig, schlotzig und doch mit Biss. Kommt Otto mit dem Buchweizen zusammen, wird es außerdem nussig.

Dazu viel Grün, keine Frage, die Buchweizen-Otto-Liäson sieht gesund aus!

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Buchweizen(ris)otto mit Erbsen und Ziegenfrischkäse

für 2 Portionen

  • 1 TL Olivenöl
  • 1 Schalotte
  • 1-2 Knoblauchzehe(n)
  • 200g Buchweizen
  • 500ml heiße Gemüsebrühe
  • 200g Erbsen frisch oder TK (aufgetaut)
  • 2 gute Handvoll Babyspinat
  • 10 Zweige Minze
  • Abrieb von 1/4 Zitrone
  • 2-3 EL Zitronensaft
  • 1 Prise Muskat
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 75g cremiger Frischkäse (idealerweise Ziegenfrischkäse)
  • nach Belieben Brunnenkresse, Sprossen oder frische Minze zum Dekorieren

Buchweizen in ein feines Sieb geben und waschen, abtropfen lassen.

Schalotte fein würfeln, Knoblauch schälen und Zehen mit der Seite der Messerklinge zerdrücken. Öl im einem Topf erhitzen, Schalotte und Knoblauch darin einige Minuten unter Rühren andünsten.

Buchweizen zugeben und kurz unter Rühren mit anbraten. Brühe angießen und bei kleiner bis mittlerer Hitze 15-20 Minuten köcheln lassen, bis die Brühe fast vollständig aufgenommen bzw. verdampft ist.

In der Zwischenzeit Spinat waschen und trockenschleudern. Minze waschen und trocken tupfen, Blätter von den kräftigeren Stengeln zupfen. Mit Erbsen, Zitronenabrieb und 180ml Wasser pürieren. Brunnenkresse/Sprossen/Minze für die Deko waschen und trocken tupfen, ggf. Blätter abzupfen. Ziegenkäse cremig rühren.

Erbsenmischung zum Buchweizen geben, den Frischkäse bis auf zwei EL zugeben und unterrühren. Mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Muskat verrühren und abschmecken. 3-4 Minuten unter Rühren erwärmen. Auf zwei Teller/Schalen aufteilen. Den restlichen Frischkäse mit zwei Teelöffeln zu Nocken formen und auf das Buchweizen(ris)otto setzen. Mit Kräutern/Sprossen servieren.

Inspiriert hiervon.

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Endlich

Endlich Sonne, endlich Salat vom Balkon, endlich…! Es tut sich so viel in der letzten Zeit, manchmal fühle ich mich nicht erschlagen, aber zumindest überrumpelt von der Intensität mit der die Dinge auf mich einstürzen. Aber immerhin, es sind zumeist schöne Dinge.

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Gut, Energie kosten auch diese. Aber hier könnte man physikalisch werden. Der sogenannte Energieerhaltungssatz greift hier (1. Hauptsatz der Thermodynamik): Energie kann nicht verloren gehen oder erschaffen werden. Energien können lediglich ineinander umgewandelt werden.

Meine Energie für Planung, körperliche Arbeit und Gestaltung wird nicht aufgefressen, sondern umgewandelt in Energie für mich: Für Entspannung und Erholung, für Gesundheit und Freude, für Kreativität. Das klingt alles sehr abstrakt, aber die Zeit für Konkretes kommt. Lasst es Sommer werden, dann.

Farblich sommerlich war mein erster Salat vom Balkon: Mit gedünstetem Rhabarber, Sherrybutter und Ziegenkäse. Lecker!

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Salat mit Rhabarber und Ziegenkäse

für 1 Portion

  • 1 gute Handvoll junger Blattsalat
  • 1 Stange Rhabarber (etwa 100g geputzt)
  • 30g Butter
  • 1 EL (Vanille-)Zucker
  • 1 EL Sherry, medium
  • 1 TL Senf, mittelscharf
  • 1 TL Zitronensaft und Zesten von 1/2 Zitrone
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 EL Olivenöl
  • 40g Ziegenhartkäse (oder ähnliches wie Parmesan, Manchego, Pecorino)
  • nach Belieben ein paar essbare Blüten als Deko

Salat waschen und trocken schleudern und auf einem Teller anrichten. Rhabarber (putzen und) in ca. 0,5cm dicke Scheiben schneiden. Butter in einer Pfanne zerlassen, Zucker zugeben und schmelzen lassen. Rhabarber hinzufügen und garen, bis er gerade weich wird.

In der Zwischenzeit Senf, Zitronensaft mit Salz und Pfeffer zu einem cremigen Dressing verrühren, mit Öl verschlagen. Auf dem Salat verteilen.

Rhabarber mit möglichst wenig Flüssigkeit auf den Salat geben. Sherry zur Butter geben, kurz aufkochen, über den Salat sprenkeln. Zitronenzesten und zerkrümelten Ziegenkäse darüber geben.

Abgewandelt von hier.

Fingerfertigkeit gefragt: Bärlauchröllchen mit Ziegenfrischkäse und brauner Butter

Frühjahr! Mit allem was dazugehört, ist es tatsächlich endlich Frühling geworden. Das Aprilwetter macht seinem Namen alle Ehre. Aber das ist gut, das ist genau richtig. Das spendet Wärme und Kraft für alles, was da draußen neu sprießt und wächst. Für das frische, fast neonartige Grün der jungen Ahornblätter, die leuchtend gelben Narzissen und meinen frisch gepflanzten Salat. Auch die Beerensträucher treiben langsam Blätter. Die roten Blattfarbstoffe sind als Sonnenschutz noch sehr prominent.

Zeit, die Gemüse und Kräuter zu nutzen, die jetzt schon da sind: Bärlauch, der erste Spargel. Und bald auch Rhabarber – endlich! Dass der dann später in (m)einen Garten kommt, steht schon lange fest.

Bereits im letzten Jahr, denn es ist jetzt fast ein Jahr her, dass ich den Blog begonnen habe, habe ich Rezepte für Bärlauch und Spargel vorgestellt. In diesem Jahr kommen natürlich weitere hinzu. Ein kurzer Rückblick zum ersten Blogeintrag zeigt, dass der Frühling auch 2015 sehnlichst erwartet wurde. Dennoch teile ich anscheinend mit vielen das Gefühl, dass der zurückliegende Winter besonders lang war – täuscht der Eindruck? Wer weiß. Ich werde 2017 nachlesen.

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Hier jedenfalls erst einmal eine Idee zu Bärlauch, die mir im Halbschlaf kam. Das passiert selten, aber es sind definitiv nicht die schlechtesten Einfälle! Ziegenfrischkäse passt ohne Frage. Ich habe ihn mit etwas rosa Pfeffer und Walnüssen aufgepeppt – denkbar wäre ebenso (Wal)Nüsse und Zitrone. Die mit Frischkäse gefüllten Bärlauchröllchen habe ich dann kurz in brauner Butter angebraten, gerade so, dass der Käse zu schmelzen beginnt, und mit Butterbröseln serviert.

Eine kleine Anmerkung: Ich habe die Bärlauchblätter zunächst blanchiert, damit sie sich besser rollen lassen. Vielleicht muss das nicht sein – beim Anbraten garen sie ja ein wenig – denn das Glätten der Blätter ist die eigentliche Frickelei – alles andere ist auch für (relative) Grobmotoriker kein Problem.

Die Röllchen eigenen sich als Vorspeise, Zugabe zum Salat oder Beilage zu Reis o.ä.. Ich habe sie mit ein paar Scampi gegessen, auch das passt gut.

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Bärlauchröllchen mit Ziegenfrischkäse und brauner Butter

für 1-2 Portionen, je nachdem, ob Beilage oder nicht

  • 100g Ziegenfrischkäserolle
  • 1 TL rosa Pfefferbeeren
  • 2-3 Walnüsse
  • 8-10 möglichst breite Bärlauchblätter, Stiel entfernt
  • Salz
  • Eiswasser
  • 1,5 EL Butter
  • 1 gehäufter EL Semmelbrösel

Walnüsse fettfrei anrösten, abkühlen lassen und hacken. Ziegenfrischkäse mit einer Gabel auflockern. Salzwasser zum Kochen bringen. Währenddessen Pfefferbeeren im Mörser zerkleinern und mit den Nüssen zum Frischkäse geben, unterrühren. Bärlauch kurz abspülen und in das kochende Wasser geben, 1 Minute blanchieren, dann in das vorbereitete Eiswasser geben. Bärlauchblätter auf Küchenpapier entfalten/glätten und trocken tupfen. Je etwa 1 TL des Frischkäses auf das Blatt setzen und einrollen. Seiten möglichst etwas einschlagen.

In einer Pfanne die Butter zum Schmelzen und dann zum Bräunen bringen. Bärlauchröllchen für etwa 1 Minute bei mittlerer Hitze braten, bis der Käse schmilzt, dann herausnehmen und anrichten. Zur restlichen Butter die Semmelbrösel geben und goldbraun anrösten. Über die Röllchen geben.

Schön, dass auch Sina gerade Bärlauchrezepte sammelt! Ich steuer dieses mal bei.

Blogevent von Obers trifft Sahne: Natürlicher Genuss

Und über etwas anderes kann ich mich auch noch freuen! Westwing.ch hat mein Rezept zum Kaffee-Sahne-Schneckenkuchen veröffentlicht – jippie! 🙂 Wenn ihr genauso gern schöne Möbel und Einrichtungsgegenstände, Geschirr und Heimtextilien anschaut (und shoppt) wie ich, dann schaut mal vorbei!

Weniger Kraut, mehr Rüben

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Ein einzelnes Rübchen aus Teltow lachte mich an, so dass ich ihm meine Hand reichte und mit ihm nach Hause ging. Dort bettete ich es neben Tomaten und Möhren. Doch dem Rübchen wurde langweilig so allein ohne seinesgleichen und seine Haut ward schrumpelig vor Gram. Als ich dies sah, erbarmte ich mich dem Rübchen, das ich zu lang allein gelassen hatte. Nun, da es nicht mehr so frisch aussah, wollte es kein Salat werden, sondern geschält und gekocht. So ergab es sich, dass das Rübchen eine cremige Suppe wurde, sich mit Ziegenkäse und Zwiebel zusammentat. Alsbald gelangte es vom Topf in die Suppenschale und vertrieb meinen Hunger.

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Rübencremesuppe mit Ziegenfrischkäse

für eine Schale Suppe

  • 230g Teltower Rüben oder Mairüben
  • 1/2 Schalotte
  • 1 TL Olivenöl
  • 150-175ml Wasser, je nachdem, wie dickflüssig die Suppe sein soll
  • 75g Ziegenfrischkäse
  • 1 EL Sahne
  • (Orangen-)Salz und frisch geriebener schwarzer Pfeffer

Schalotte schälen, würfeln und im erwärmten Olivenöl glasig dünsten. Die Rübchen schälen und in gleichgroße Stücke schneiden, zur Schalotte geben und kurz anbraten. Mit Wasser ablöschen und bei milder Hitze abgedeckt köcheln lassen, bis die Rübchen weich sind. Vom Herd nehmen und pürieren. Ziegenfrischkäse und Sahne einrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Wer mag, ergänzt durch Brot oder z.B. Räucherlachs. Rezept von hier.

 

 

Ganz schön Feige

Mein Sauerteig ist aktiv und blubbert schön vor sich hin. Demnächst muss ich etwas davon trocknen und zurücklegen, falls er sich doch noch vom Acker machen sollte. Bisher ist das kaum zu erwarten, solange ich Zeit habe. In der Zwischenzeit sind mir so viele schöne Rezepte untergekommen, die alle nach Roggensauerteig verlangen, dass ich Probleme haben werde, die in einem ganzen Zeit zu backen. Zumindest, wenn ich mir die bisherige Brotbackrate so anschaue.IMG_3080

 

Nach dem Müslibrot ist aber ein weiteres, gut gefülltes Brot entstanden. Dieses Mal mit Feige und Fenchel. Gefunden habe ich es hier. Mein Ausbund ist nicht so schön geworden aber der Geschmack ist toll. Aufgrund des enthaltenen Feigenpürees und der Feigenstücke ist das Brot sehr schwer und eher dicht. Es braucht aber kaum etwas als Belag und schmeckt pur und als Beilage zu einer Suppe o.ä. Wenn es doch etwas darauf sein soll: Käse, besonders Ziegenkäse oder Honig (mit Frischkäse oder Quark als Unterbau) schmecken toll dazu. Der Fenchel ist nicht zu intensiv, passt aber sehr zur Feige. Wer das Aroma hier intensivieren möchte, kann mal probieren, die Samen kurz anzurösten und dann im Mörser anzustampfen.

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Der Teig geht, wie auch im verlinkten Blogpost zu lesen, kaum auf, vergrößert sich um etwa die Hälfte. Das gebackene Brot hatte dann einen Durchmesser von etwa 18 cm.

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Sauerteigbrot mit Fenchel und Feigen

für ein Brot

  • 55g getrocknete Feigen
  • 36g heißes Wasser
  • 215g Weizenvollkornmehl
  • 24g Hartweizengries
  • 107g Wasser
  • 5g Salz
  • 6g Rübenkraut/Zuckerrübensirup
  • 133g Roggensauerteig
  • 125g getrocknete Feigen, geviertelt
  • 4g Fenchelsamen

Die 55g getrocknete Feigen mit dem heißen Wasser übergießen, abkühlen lassen und zusammen pürieren.

Für den Teig Mehl, Gries, Salz, Rübenkraut, Sauerteig und gut 90ml Wasser vermengen und bei geringer Stufe mit Küchenmaschine oder Handrührgerät kneten, bis alles gut vermischt ist. Das restliche Wasser zugeben und auf mittlerer Stufe weiterkneten. Der Teig sollte beim Fenstertest wie im mittleren Bild hier aussehen.

Dann das Feigenpüree unterkneten und die Fenchelsamen und Feigenstücke als nächstes zugeben und auf kleiner Stufe gerade unterkneten. Den Teig in eine leicht mit Öl ausgepinselte Schüssel geben und mit Frischhaltefolie abgedeckt 1 Stunde im Ofen mit eingeschaltetem Licht gehen lassen. Dann den Teig mit bemehlten Händen einmal falten: Etwas lang ziehen, ein Ende zur Mitte umschlagen, dann mit dem anderen Ende wiederholen. Eine weitere Stunde abgedeckt gehen lassen.

Den Teigling zu einer Kugel formen und in einer leicht bemehlten Schüssel, die mit einem Geschirrtuch ausgelegt ist, weitere 1h 15 Minuten abgedeckt gehen lassen.

Den Ofen auf 230°C vorheizen und die Ofenwände mit Wasser besprühen, damit genug Dampf entsteht. Den Teigling auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und 10 Minuten backen. Dann die Ofentür öffnen, so dass der Dampf entweichen kann und weitere 20 Minuten backen. Den Ofen ausschalten und das Brot bei geöffneter Ofentür noch 10 Minuten darin lassen, dann auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen.

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Sehr lecker ist dieses Brot auch mit Ziegenfrischkäse, Zitronenzesten und Honig. Wer hat, kann auch noch etwas gehackte frische Minze darüberstreuen. Ich habe die Brotscheibe dazu einige Minuten in einer heißen Grillpfanne ohne Fett gelegt, bis sie schöne Grillspuren hatte (von beiden Seiten). Pro Scheibe gab es etwa einen Esslöffel Ziegenfrischkäse, den Abrieb von 1/8 Zitrone und 1/2-1 TL Honig dazu. Sehr lecker!

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Gutes Bauchgefühl

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Schön seit einiger Zeit geistert mir diese Rezeptidee im Kopf herum: Eine Tarte mit Kürbis, Salbei und Ziegenkäse. Jetzt habe ich sie umgesetzt und aufgeschrieben, denn es hat geklappt und geschmeckt!

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Kürbistarte mit Salbei und Ziegenkäse

für eine Spring- oder Tarteform von 20-22cm Durchmesser (für eine Form von 26-28cm Durchmesser die Angaben jeweils verdoppeln), das entspricht je nach Portionsgröße 4-6 Stücken

  • 65g kalte Butter
  • 130g Dinkelmehl (und ggf. mehr zum Ausrollen)
  • 1 gute Prise Salz
  • 2 EL kaltes Wasser
  • 450g Hokkaido, gewaschen und ohne Kerngehäuse
  • 200g reifer, halbfester Ziegenkäse (Ziegencamembert o.ä.)
  • 13 große Salbeiblätter, gewaschen und trocken getupft
  • 10g Butter
  • 1/4 TL Muskat, gerieben
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Die Butter in kleine Stücke schneiden und mit Mehl und Salz rasch zu einem mürben Teig verkneten, dabei nach und nach das Wasser zufügen. In eine gefettete Spring- oder Tarteform einpassen. Wenn der Teigboden dazu ausgerollt werden soll, möglichst wenig Mehl verwenden.

( Ich nehme mir für den Boden etwa 2/3 des Teiges ab, forme in den Händen ohne zusätzliches Mehl eine Scheibe mit möglichst großem Durchmesser, lege sie mittig in die Form und drücke den Teig dann mit Handballen und später mit den Fingerspitzen gleichmäßig bis zum Rand, ohne dass er reißt. Den restlichen Teig forme ich dann zu länglichen Würsten, die ich an die Innenwand der Form lege und mit den Fingern zu den Seiten hin flach drücke.)

Teigboden ein paar mal mit einer Gabel einstechen und dann in der Form in den Kühlschrank stellen.

Den Kürbis in gleichgroße Stücke (2-3cm) zerteilen, mit wenig Wasser in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Bei mittlerer Hitze und aufgelegtem Deckel 12-15 Minuten garen, bis der Kürbis mit einer Gabel zerdrückt werden kann. Flüssigkeit abgießen und leicht abkühlen lassen, dann pürieren. Mit Salz, Pfeffer, Muskat abschmecken und ein fein gehacktes Salbeiblatt untermengen.

Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze zum Schäumen bringen, restliche Salbeiblätter für 2 Minuten darin von beiden Seiten anbraten, herausnehmen und auf einem Küchentuch abtropfen lassen. Verbleibende geschmolzene Butter zum Kürbispüree geben und unterrühren.

Herd auf 190°C Umluft vorheizen.

Kürbispüree auf den Teig geben und glatt streichen. Ziegenkäse in ca. 1-1,5cm breite Scheiben schneiden, so, dass jedes Stück eine bekommt bzw. sie regelmäßig verteilt werden können und mit je zwei Salbeiblättern umwickeln. Auf das Püree setzen. Ca. 15 Minuten backen, bis der Käse gebräunt und der Mürbeteig knusprig ist. Fünf Minuten in der Form abkühlen lassen, dann herausnehmen/servieren.

Zu einem grünen Salat passt diese Tart natürlich ebenfalls.

Einatmen

Ich bin nicht der Typ für große Vorsätze im neuen Jahr. Doch, ich habe ein paar, die ich aber zum Großteil für mich behalte. Einatmen gehört aber dazu und zwar weniger das Einatmen von Süßem ;), sondern viel mehr das Einatmen, um selbst zur Ruhe zu kommen, gelassener zu reagieren, entspannter zu sein.

Manchmal kommt das einfach zu kurz und sorgt für selbst gemachten Stress, Konflikte mit Menschen, die ich viel zu lieb habe, um sie zu verletzen und schlaflose Nächte. All das möchte ich nicht, denn es geht mir nicht gut damit.

Wie das zu schaffen ist, wird sich zeigen. Bewusster damit umgehen, wird ein Teil des Lösungsansatzes sein. Vielleicht findet sich noch ein Yogakurs zu einer Zeit, die nicht nur für Hausfrauen geeignet ist, damit ich das wieder aufgreifen kann. Und ansonsten: Ausgleiche schaffen.

Einatmen ist aber nicht nur – biologisch betrachtet – für uns lebensnotwendig, sondern kann auch mit Genuss verbunden werden (und sollte das ja, s.o.). Inspiration bedeutet ja nichts anderes als Einatmen. Einatmen von Ideen, Klängen, Farben, Düften. Etwas, das ständig passiert und manche Eindrücke führen dann auch zum Ausatmen, zum Schaffen von Dingen oder neuer Gedanken.

Eingeatmet habe ich die Idee für die Rote-Bete-Päckchen vor (laut Pinterest) 17 Wochen, ausgeatmet habe ich das Ergebnis erst heute, mit ein paar kleinen Änderungen. Anstelle von Blätterteig einen Filomantel, die Rote Bete gab es im Stück und Schwarzkümmelsamen obenauf. Denn ansonsten finde ich die Mischung aus Cranberries, Chili und Gemüse gelungen. Ein wenig Zimt wanderte noch dazu (wie so oft zur Zeit). Sicherlich lässt sich für eine zeitsparendere Variante auch vorgegarte Rote Bete verwenden, aber auch die frische schmort ja friedlich allein im Ofen vor sich hin.

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Rote Bete Päckchen mit Spinat und Ziegenkäse

für 2 Päckchen

  • eine mittlere Knolle Rote Bete von etwa 180g
  • 1 TL Öl
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 100g Blattspinat (ich: Babyspinat)
  • 1/4 rote Zwiebel
  • 14g getrocknete Cranberries
  • 1/4 TL Chiliflocken
  • 50g halbfester Ziegenfrischkäse (ohne Rinde) (bei mir war er als Taler in Öl eingelegt)
  • 1/8 TL Zimt
  • 2-4 Filoteigblätter und Öl zum Bestreichen (ich: das vom Käse)
  • 1 TL Schwarzkümmelsamen

Ofen auf 170°C Umluft vorheizen. Wenn frische Bete verwendet wird, diese abbürsten, mit Öl bestreichen, kräftig salzen und pfeffern und in einer ofenfesten Schale 45 Minuten bissfest garen, dabei einmal drehen.

Zum Ende der Garzeit den Spinat waschen, schleudern und bei mittlerer Hitze in eine Pfanne geben, ab und an umrühren, bis er zusammenfällt. Die Zwiebel fein würfeln und dazugeben, nach Belieben mitdünsten. Vom Herd nehmen. Cranberries grob hacken, mit Chiliflocken, Zimt und zerkrümeltem Käse unter den Spinat mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Rote Bete aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen, dann Enden abschneiden und die Haut abziehen. Quer halbieren.

Filoteigblätter einzeln mit Öl bestreichen. Je nach Wunsch/Größe auf ein bzw. zwei übereinander gelegte Blätter die Rote Bete mit der Schnittstelle nach oben mittig darauflegen, die Hälfte der Spinatmischung darauf geben und den Teig vorsichtig herumlegen. Die Teigenden dabei vorsichtig zusammendrücken, so dass ein „Säckchen“ entsteht. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen, außen mit Öl bepinseln und mit Schwarzkümmelsamen bestreuen. Mit der zweiten Portion ebenso verfahren. Bei 190°C im Umluftgrill goldbraun und knusprig backen.

Dazu passt ein kleiner Salat aber ebenso Reis, Quinoa oder eine andere Getreidebeilage. Wer mag, kann die Füllung noch um geröstete Nüsse ergänzen (Ha! Schon wieder eine Inspiration!).

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Gutes Gelingen und ein gesundes neues Jahr!

Und weil dieses Rezept so gut zum Blogevent von tastesheriff „Gefüllt“ passt,ist dies auch mein Beitrag zum monatlichen #ichbacksmir!

 

Unendliche Weiten

Das Salatuniversum ist unendlich. Selbst, wenn anzunehmen ist, dass es mindestens eine Sorte Obst geben muss, ergibt sich eine unüberschaubare Fülle von Kombinationsmöglichkeiten. Je nach „Grundlage“, Dressing und Extras. Saisonales Obst und Gemüse sind da gern gesehene Begleiter. Vielleicht erwartet man es nicht, aber Fenchel und Kirschen sind ein eingespieltes Dreamteam. Die nimmt man gerne zusammen mit auf die Reise durch die Galaxis. Das ätherisch süßliche Aroma des Fenchels lockt mehr Geschmack aus den süßen Knorpelkirschen vom elterlichen Baum. Zur Wildsalatmischung mit säuerlichem Ampfer, nussig-scharfem Rucola, Pimpinelle und Spitzwegerich ideal. Ein komplementäres Paar. Dazu ein wenig Ziegenkäse oder ein paar Späne Parmesan/Pecorino, ein cremiges mildes Dressing und schon hat man wieder genug Energie gesammelt für den Weg zum nächsten Reiseabschnitt.

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Für das Raumschiff-Logbuch:

Salat mit Kirschen und Fenchel

für eine Portion

– eine gute Handvoll Wildkräutersalat

– 10-12 Kirschen, gewaschen, halbiert und entsteint

– etwa 1/2 kleine Fenchelknolle (mit Kraut)

– ein daumengroßes Stück kräftigen Käse (Ziegenhartkäse, Parmesan, Pecorino o.ä.)

– 1/2 TL mittelscharfen Senf

– 1 TL Rotweinessig

– 1 TL fruchtigen Balsamessig (Holunderbeerenbalsamico)

– 1 EL Olivenöl

– Salz und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer

Salat waschen, trockenschleudern,putzen und auf einem Teller anrichten. Fenchel waschen, trocken tupfen, Kraut abschneiden und fein hacken, beiseite legen. Fenchel mit Messer oder Gemüsehobel in feine Streifen schneiden, auf dem Salat verteilen, Kirschhälften dazugeben. Essig mit Salz und Pfeffer verrühren, Senf und Olivenöl zugeben und miteinander verschlagen, Fenchelgrün unterrühren. Dressing und fein gehobelten Käse über den Salat geben.

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Auch zu Tomaten und Burrata oder Mozzarella passen Kirschen gut.

Etwas Salz, Pfeffer, Basilikum und Olivenöl dazu – fertig!

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Leckeres Pärchen – Ananas mit Curry und Ziegenkäse zu Salat

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Ananas mag ich sehr, allerdings muss sie frisch sein. Frische Ananas roh verwendet, hat allerdings auch ein paar „Nachteile“. Vielleicht ist euch schon mal aufgefallen, dass Milchprodukte zusammen mit roher Ananas nach kurzer Zeit flockig und krisselig werden, was nicht besonders schön aussieht. Oder, dass sich euer Mundinnenraum rauer anfühlt als vor dem Essen. Das liegt an einem Enzym, Bromelain, welches in Ananas (die zu den Bromeliengewächsen gehört, daher der Name) vorkommt. Dieses Enzym spaltet Proteine in kleinere Stücke auf und das passiert natürlich auch mit dem Milchprotein, so dass es seine Struktur verliert und denaturiert. Und das geschieht auch mit unserer Mundschleimhaut, allerdings nur in sehr geringem Maße.

Aufgrund dieser Eigenschaften wird Bromelain aber in Medikamenten verwendet, bei denen Wunden schneller abheilen sollen (die Wundränder sollen so besser verheilen), zum Beispiel nach zahnmedizinischen Eingriffen. Auch bei Enzymen handelt es sich um Eiweiße, d.h. auch diese sind in der Lage zu denaturieren. Das passiert bei Hitze, Zugabe von Säuren etc. Und das ist der Grund, warum Konservenananas oder erhitzte Fruchtstücken diese Wirkung auf Proteine nicht hervorrufen. Möchte man also die Gerinnung von Milchproteinen (oder auch bei Gelatine) verhindern, sollte die Frucht gebraten, gedünstet o.ä. werden.

So, nun aber genug der Theorie! Ananas passt bekanntlich hervorragend zu Curry und das nicht nur in Verbindung mit Kokosmilch, sondern auch als Beigabe zu Salat. Leicht karamellisiert und zusammen mit Ziegenfrischkäse hat man eine schöne, fruchtige Ergänzung.

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Ananas mit Curry zu Ziegenfrischkäse und Salat

1 Portion

– etwa 1/4 einer Ananas

– 5 g Butter

– 1/4 TL Rohrohrzucker

– eine Handvoll gemischten Salat (Lollo rosso und Eichblattsalat vom Balkon)

– ein paar Cherrytomaten

– 80g Ziegenfrischkäse

– eine Prise Salz

– 1/2 TL mildes fruchtiges Curry (Purple Curry)

– einen guten Spritzer fruchtigen Balsamessig (Holunderbeerenbalsamico)

– einen guten Spritzer geröstetes Sesamöl

Ananas schälen, harten Strunk entfernen und in etwa 1cm dicke Spalten schneiden, mit dem Zucker bestreuen. Butter in einer Pfanne zerlassen, Ananas dazugeben und bei etwas stärkerer Hitze von beiden Seiten anbraten, bis sie leicht gebräunt sind. In der Zwischenzeit Salat putzen, waschen, trocken schleudern und grob zerteilen, anrichten. Tomaten waschen und je nach Größe vierteln oder halbieren, zum Salat geben. Öl und Essig darüberträufeln. Ziegenfrischkäse mit der Hälfte des Currypulvers und dem Salz verrühren. Ananas aus der Pfanne nehmen, auf dem Teller anrichten und das übrige Currypulver gleichmäßig darüberstreuen.

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