Herzlichst

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Blumenhändlergroßkampftag, Süßigkeitenoffensive, Rosaextremexpressionismus.. Schon aufgrund der so überproportional eingesetzten Farbe rosa bin ich nicht unbedingt der große Valentinstagsfreund. Ok, ein Anlass die Liebe im Allgemeinen zu feiern, ist schön. Keine Frage, dagegen bin ich definitiv nicht. Auch, wenn ich finde, dass es nicht zwingend eines besonderen Tages bedarf, um seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

Die zunehmende Vermarktung finde ich eher bedenklich (ebenso wie Halloween, aber auch die größeren Festtage wie Weihnachten und Ostern). Schließlich sind kleine Aufmerksamkeiten und Geschenke nicht teuer, sondern kreativ! (Hier gibt es unzählige Ideen, die so gut wie nichts kosten.) Und auch hier gibt es kleines Naschwerk, das nicht viel kostet, unkompliziert und lecker ist. Zudem könnt ihr die Füllung ganz nach eurem oder dem Geschmack eures Liebsten abwandeln!

Meine herzigen Hefeteilchen habe ich mit weißer Schokolade und meiner Holunder-Apfel-Marmelade gefüllt.

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Hefeherzen mit weißer Schokolade und Marmelade

für 24 Herzen

  • 21g Frischhefe
  • 100ml Milch, lauwarm und etwas zum Bestreichen
  • 110ml Wasser, lauwarm
  • 5g Salz
  • 40g Rohrohrzucker
  • 4g Vanillezucker
  • 125g Weizenvollkornmehl
  • 375g Weizenmehl 550 und etwas zum Ausrollen
  • 1 Ei
  • 30g Butter, geschmolzen
  • etwas Raps- oder Sonnenblumenöl
  • 20g geschmolzene Butter zum Füllen
  • 1 EL Espresso oder Rum
  • 100g weiße Schokolade
  • etwa 250-300g Marmelade
  • Puderzucker zum Bestäuben

Wasser und Milch vermischen, die Hefe hineinbröseln. Salz, Zucker, Vanillezucker und die beiden Mehlsorten dazugeben. Ei aufschlagen und verquirlen. Die Hälfte mit der geschmolzenen Butter zu den Teigzutaten geben und alles gut für ein paar Minuten verkneten. Der Teig sollte wenig kleben. In eine mit etwas Öl ausgestrichene Schüssel geben, abdecken und für 1,5 Stunden an einem warmen Ort auf etwa doppelte Größe aufgehen lassen (z.B. im Backofen mit eingeschaltetem Licht).

Schokolade hacken. Butter für die Füllung mit Espresso/Rum vermengen.

Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche auf etwa 25x50cm ausrollen. Mit der Buttermischung bestreichen, dabei die Längsränder etwas aussparen. Schokolade darauf verteilen und mit Marmelade bestreichen. Von den Längsrändern her gleichmäßig zur Mitte einrollen, dabei etwas Platz in der Mitte lassen (1-1,5cm). Mit einem scharfen Messer in 1,5-2cm breite Scheiben schneiden und auf zwei mit Backpapier oder -folie ausgelegten Backblechen verteilen. Dabei Platz zwischen den Herzen lassen und noch etwas zum Herz nachformen. Eine weitere halbe Stunde warm gehen lassen.

Backofen auf 175°C Umluft aufheizen. Inzwischen die Herzen mit dem verbliebenen Ei und etwas Milch bestreichen (alternativ kann auch übrige Buttermischung für die Füllung benutzt werden, das gibt eine knusprige Kruste und ein schönes Aroma).

Für ca. 25 Minuten backen. Danach die Bleche auf einem Rost auskühlen lassen. Mit Puderzucker bestäuben.

Einen schönen Valentinstag – auch ohne Kommerz – an alle Paare & Singles! ♥

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(Nicht nur)Abends ins Morgenland

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Schon vor einiger Zeit hatten wir diesen schönen Salat zum Abendessen, der gut vorbereitet werden kann. Die verwendeten Wurzelgemüse passen so gut zum Tahini-Dressing. Diese nussige Note zur Süße der Karotten und Petersilienwurzel mag ich ja sehr. Jan, der sonst nicht so der Freund cremiger Dressings ist, fand es hier aber ebenfalls lecker.Einen Teil der Möhren hatte ich durch rote Bete ersetzt und zum Abkürzen – für die spontane Köchin oder den spontanen Koch – man kann durchaus auf das Einweichen des Couscous‘ verzichten 😉

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Gebackener Salat mit Datteln und Tahin-Dressing

für 2-3 Portionen

  • 60g weiße Quinoa
  • 1/2 Blumenkohl
  • 3 Möhren
  • 3 Pastinaken oder alternativ rote Bete, Petersilienwurzel oder mehr Möhren
  • 1-2 EL Olivenöl
  • Mark von 1/2 Vanilleschote
  • 2 EL Kürbiskerne
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 40g entsteinte Datteln
  • grobes Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • nach Wunsch: Blattspinat (ich habe eine Handvoll Rucola verwendet)
  • 2 EL Orangensaft
  • 1 TL Zitronensaft (je nach Süße des Orangensaftes weniger)
  • 1-2 EL Tahini
  • 1 TL Honig

(Im Original wird das Quinoa mit der doppelten Menge Wasser 12 Stunden eingeweicht, dann abgegossen, heiß abgespült und abgetropft. Ich habe lediglich 30 min quellen lassen, abgespült und dann wie folgt weitergemacht:)

Quinoa mit der doppelten Menge Wasser aufkochen lassen und dann bei geringer Hitze zugedeckt etwa 25 Minuten köcheln lassen. Eventuell überschüssiges Wasser vorsichtig abgießen und das Quinoa ohne Erhitzen ausdampfen und abkühlen lassen.

Währenddessen das Gemüse putzen, waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.

Gemüse mit Olivenöl, Vanilleschotenmark und grobem Salz vermengen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Im Ofen etwa 20 Minuten unter gelegentlichem Wenden backen.

In der Zwischenzeit die Kürbiskerne grob hacken und in einer Pfanne fettfrei anrösten. Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blätter hacken. (Spinat/Salat waschen, putzen und die Blätter ohne Stiel hacken.) Datteln fein hacken.

Für das Dressing Orangen- und Zitronensaft mit Tahini und Honig verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Das Gemüse lauwarm abkühlen lassen. Nach Belieben Quinoa, Gemüse, Petersilie, Datteln und Kürbiskerne in einer großen Schale mit dem Dressing  vermengen oder separat anrichten und erneut mit Salz, Pfeffer und Honig abschmecken.

Aus: Veronika Pachala – Gesund Kochen ist Liebe*

 

 

Kochbuchchallenge Teil 1 -Game of Thrones

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Wie fast jeder, der gern Essen zubereitet, habe auch ich eine inzwischen ansehnliche Sammlung von Kochbüchern und -zeitschriften. Manche habe ich phasenweise ständig in der Hand, andere sind noch nie zum Einsatz gekommen. Das geht natürlich gar nicht. Was da ist, ist ja nicht schlecht und verdient es, dass Rezepte ausprobiert werden!

Daher habe ich mir für dieses (und ggf. das kommende Jahr) eine kleine Challenge ausgedacht: Ich möchte mir jeden Monat ein Kochbuch vornehmen und daraus je nach Möglichkeit mindestens zwei, gerne aber mehr Gerichte kochen. Ausgesucht werden die Bücher vom Mann und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das erste Kochbuch gar nicht zu meiner Bibliothek gehört, sondern zu seiner, aber zeitweilig hier wohnen darf:

Wir beide mögen Game of Thrones sehr und auch mittelalterliches bzw. davon inspiriertes Essen spricht uns an. Das Buch* behandelt die in der Serie auftauchenden Länder und leitet die Rezepte mit einem Buchzitat ein. Oftmals wird eine aus dem Mittelalter überlieferte Variante eines Rezepts im Vergleich zu einer modernen gezeigt. Da bei den älteren Rezepten oftmals auf Grundrezepte (z.B. Saucen und Teige) zurückgegriffen wird, werden diese einführend beschrieben.

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Es kommen sämtliche Rezeptkategorien vor: Vom Frühstück über Salate, Suppen, Braten bis zu Desserts, Gebäck und Getränken. Die Aufmachung ist übersichtlich und wertig. Das Papier dick und gänzlich bedruckt.

Beim Durchblättern des Kochbuchs* bin ich natürlich auf viele – für mich nicht umsetzbare – fleischhaltige Gerichte gestoßen. Aber zu einem Rezept musste ich immer wieder zurückkehren: Der Schwesterneintopf – ein dicker Fischeintopf mit Graupen, im Brotlaib serviert, hatte es mir angetan.

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Nachgekocht habe ich ihn dann etwas abgewandelt. Für mich mit Fisch, für den Mann mit Gulasch (vorn im Bild). Anscheinend nicht die beste Wahl, denn obwohl das Fleisch sehr gut aussah, wurde es nicht zart.

Für die Fischvariante kann ich aber uneingeschränkt Lob aussprechen und teile das Rezept daher mit euch.

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Schwesterneintopf – Eintopf mit Fisch, Graupen und Wurzelgemüse

für 4 gute Portionen (in 2 Broten serviert)

  • 500g Kabeljaufilet oder anderes weißfleischiges Fischfilet
  • 2 EL Butter
  • 3 große Möhren (ca. 300g)
  • 1 große Pastinake (ca. 250g)
  • 400g Kartoffeln, vorw. festkochend
  • 2 Knoblauchzehen
  • 125ml Weißwein
  • 1/4 TL Thymian, frisch oder getrocknet
  • 100g Perlgraupen
  • 200g Crème fraîche
  • 300ml Kondensmilch (ich habe Kaffeesahne mit 10% Fett verwendet)
  • 1/2 TL zerkrümelte Safranfäden (& etwas zum Dekorieren)
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Das gewaschene und abgetupfte Fischfilet in größere Stück schneiden und etwa ein Drittel davon in einen Topf mit 500ml kaltem Wasser geben. Aufkochen lassen und bei geringer Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen.

Währenddessen Gemüse schälen, waschen und in kleine Würfel schneiden. Knoblauch schälen und fein würfeln. In einem großen Topf die Butter zerlassen und das Gemüse mit dem Knoblauch darin bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren ca. 5 Minuten anschwitzen. Es sollte bissfest bis weich sein, aber nicht bräunen. Den Fisch mit einem Schaumlöffel aus dem Sud nehmen und beiseite stellen.

Den Wein angießen und alles zum Kochen bringen. Graupen, Fischsud, Thymian, Salz und Pfeffer zugeben und alles abgedeckt bei kleiner Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen, bis die Graupen gar sind. Ggf. mit Gemüsebrühe aufgießen.

Crème fraîche in einem Topf leicht unter Rühren erwärmen. Safran dazugeben, verrühren, bis eine schön goldgelbe Farbe erreicht ist. Crème fraîche mit Kondensmilch zum Eintopf geben, das Fischfilet (gekocht und roh) zufügen und im geschlossenen Topf bei Resthitze gar ziehen lassen. Abschmecken und im ausgehöhlten Brotlaib servieren.

Fingerdick

Fingerdick liegt anderswo in Deutschland Schnee. Bei mir haben sich in der letzten Zeit eher dicke Mappen und viele Termine angehäuft. Es gibt diese Phasen, in denen so viel geballt ist, dass man sich am Abend tatsächlich nur noch auf das Bett freut. Wer hätte das als Kind gedacht.

Dann ist mit ausgiebigem Kochen nur am Wochenende zu rechnen. Bereits vorletztes Wochenende habe ich dieses Essen zubereitet: Rotkraut (am besten finde ich Johann Lafers Variante) mit Maronen-Schupfnudeln. Das Rezept schwirrte mir seit dem Thema des letzten Blogevents im Kopf herum. Stattdessen sind es zwei andere Rezepte geworden. Nun bin ich aber endlich dazu gekommen, meine Idee umzusetzen!

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Mehr braucht es nicht im Januar. Das Schupfnudelrollen hat dann auch leicht meditative Züge angenommen…

Die übrig gebliebenen Schupfnudeln lassen sich auch gut zum Salat essen.

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Maronen-Schupfnudeln

für zwei Portionen als Beilage

  • 300g Kartoffeln
  • 250g Maronen, gegart
  • 100g Mehl
  • 1 Ei
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer, frisch gerieben
  • Muskat, gerieben
  • etwas Butter oder Olivenöl

Kartoffeln mit Schale gar kochen, dann schälen und mit den Maronen zusammen stampfen. Handwarm abkühlen lassen, das verklepperte Ei unterrühren und das Mehl portionsweise unterrühren, so dass sich keine Klumpen bilden. Mit Gewürzen abschmecken.

Fingerdicke und -lange Würste formen, ggf. etwas mehr Mehl zum Ausrollen verwenden. Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Schupfnudeln mit einer Schaumkelle in das simmernde Wasser geben, bei kleiner Temperatur köcheln lassen, bis die Nudeln an die Oberfläche kommen (ca. 3-5 Minuten). Dann vorsichtig herausnehmen und abtropfen lassen.

Butter oder Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Schupfnudeln unter leichtem Schwenken goldbraun anbraten.

Last Minute Mandeln

Kaum etwas fängt den Weihnachtsmarktgeruch so ein wie gebrannte Mandeln. Diese süße Leckerei riecht man von weitem und dieser Geruch gehört für mich zu Weihnachten und zum Weihnachtsmarkt einfach dazu. Inzwischen werden an vielen Ständen nicht nur die klassischen gebrannten Mandeln angeboten, sondern viele weitere Aromen wie Schoko-Minz, Apfel oder Spekulatius. Auch ich probiere gerne andere Geschmacksrichtungen aus, denn selbstgemachte gebrannte Mandeln sind einfach und schnell gemacht und eine schöne Kleinigkeit zum Verschenken. Wenn ihr also noch eine Idee für eine kleine Leckerei sucht und euch dabei nicht mal eine Pfanne schmutzig machen wollt, dann sind die Gewürzmandeln aus dem Ofen wahrscheinlich genau das richtige für euch!img_4871

 

Die Varianten sind fast unbegrenzt. Meine Gewürzmandeln sind süß und würzig, da Pimentón de la Vera – geräuchertes Paprikapulver – verwendet wurde. Aber auch Curry oder eine größere Menge Salz sind lecker!

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Gewürzmandeln/-nüsse aus dem Ofen

für250g Mandeln, Pecannüsse, Walnüsse, Cashews…

  • 35 g brauner Zucker
  • 65g weißer Zucker
  • 3/4 TL Salz
  • 1/2 TL Zimt
  • 1/4 TL Pimentón de la Vera*
  • 250g Nüsse (ich: Mandeln mit Haut und Cashews)
  • 1 kleines Eiweiß (ca. 2 EL)
  • 1 TL Wasser

Den Ofen auf 150°C vorheizen. Zucker, Salz, Gewürze gut in einer größeren Schüssel mischen. Eiweiß mit dem Wasser schaumig aufschlagen, es soll aber nicht steif werden. Die Nüsse zum Eiweiß geben, so dass sie damit überzogen werden. Dann herausnehmen und in die Zuckermischung geben und darin mit dieser bedecken. Gut verteilt auf ein mit Backpapier oder -folie bedecktes Backblech geben und etwa 30 Minuten backen, dabei 1-2 mal umrühren/wenden. Danach aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen. Luftdicht aufbewahren.

Etwas verändert nach einem Rezept von smitten kitchen.

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Für Nachzügler

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Der vierte Advent ist vorbei, wer aber noch ein paar Plätzchen unter dem Weihnachtsbaum knabbern möchte, für den ist es noch nicht zu spät!

Hier meine diesjährigen Plätzchen – zumeist wirklich unkompliziert und schnell gemacht.

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Von oben nach unten in Reihen:

Von den Haferkeksen mit Cranberries und weißer Schokolade (hier links oben als Kugeln) habe ich euch ja schon hier berichtet.

Daneben sind alte Bekannte zu sehen: Mit Marmelade gefüllte Mürbteigplätzchen (Spitzbuben), die ich zum Teil (wie in der zweiten Reihe links auch in Kuvertüre getaucht habe).

Vanillekipferl müssen natürlich auch sein und mit selbstgemachtem Vanillezucker sind sie umso besser!

Die Pfeffernüsse bekommen eine rosa Zuckergusshaube und darauf (fast) echten rosa Pfeffer für etwas mehr Würze.

Auch die Espresso Shortbreads mit Schokolade habe ich euch hier bereits näher beschrieben.

Unter den in Schokolade getunkten Spitzbuben finden sich Heidesandplätzchen, die beim Freund als „die leckersten Kekse überhaupt“ Anklang fanden – denn sie haben eine gute Portion Meersalz bekommen. Dadurch sind sie auch eine etwas herzhaftere Knabberei.

Die hellen Tupfen sind auch eine alljährlich wiederkehrende Sorte: Feenküsse – gefüllt werden sie mit Toffifee oder anderen Pralinen.

Die Lakritzherzen mit Karamell sind etwas für Mutige – und eben Lakritzliebhaber. Ich mag sie!

Ich liebe ja Anisplätzchen und die Anis-Mandel-Makronen sind ganz nah dran – das originale knusprige Füßchen wird hier aber durch eine Oblate ersetzt. Das verkürzt die Zubereitungszeit aber immens.

In der letzten Reihe zeige ich euch nochmal die diesjährigen Spekulatius und meine Restkuvertüreverwertung: Crossies – Einfach ungezuckerte Cornflakes in die geschmolzene Schokolade rühren und als kleine Häufchen zum Abkühlen auf Backpapier o.ä. setzen.

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Mit Hafersternen in den Kekshimmel

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Kekse sind ja nun nicht gerade das gesündeste, was man sich in der Vorweihnachtszeit gönnen kann. In den meisten steckt eine Menge Butter, Weißmehl und eine gute Portion Zucker. Darüber möchte aber kaum jemand gern nachdenken. Erst recht nicht in der Vorweihnachtszeit, die von vielen als sorgenfreie Schlemmerzeit angesehen wird, in der man auf nichts verzichten möchte.

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Es gibt natürlich Rezepte, die andere Mehle verwenden, Fette mit höheren Anteilen ungesättigter Fettsäuren und auch nichtraffinierte Süßungsmittel wie Honig oder Agavendicksaft. Und zweifelsohne ist die Konsistenz, der Biss und auch der Geschmack ein anderer -klar! Es sind ja auch andere Zutaten, wie soll man da das gleiche Ergebnis erzielen können? Aber das heißt nicht, dass man nicht lecker naschen kann.

Die Kekse, die ich euch heute zeigen möchte, enthalten zwar Butter, gesüßt wird aber mit Honig (im Original mit Ahornsirup) und Cranberries. Es wird Vollkornmehl und Haferkleie verwendet. Beide enthalten viele Ballaststoffe, die zum einen satt machen, zum anderen aber auch für die Darmgesundheit wichtig sind.

Haferkleie, also die Rückstände, die nach dem Aussieben des Mehles übrig bleiben und aus den Schalen der Samen und des Keimlings bestehen, enthält viele Mineralstoffe und Spurenelemente (Wenn ich jetzt anfangen würde, zu erklären, weshalb diese wichtig sind, käme ich vom Hundertsten ins Tausendste.. Ganz kurz gesagt: Viele dieser Stoffe benötigen wir, damit Enzyme, die Biokatalysatoren, die sämtliche Prozesse in jeder unserer Zellen regulieren, funktionieren. Ohne Enzyme könnten wir unsere Nahrung weder verdauen, noch in den Zellen veratmen etc…) und sorgt hier beim Backen für die Bindung der Flüssigkeit und damit eine Konsistenz, die an Müsliriegel erinnert. Diese Kekse sind also eher kernig.

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Haferkleie hat aber noch weitere positive Eigenschaften. Sie senkt – regelmäßig gegessen – den Cholesterinspiegel und enthält viele Vitamine. (Gut, nicht alle sind hitzestabil.)

Wer noch nie mit Haferkleie gebacken hat, für den ist dies ein gutes Anfängerrezept. Die Kekse sind ganzjahrestauglich und könnten auch als Müsliriegel geschnitten (und nach Belieben mit Schokolade bestrichen) werden.

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Haferkekse mit Cranberries

für etwa 30 Stück

  • 40g getrocknete Cranberries
  • 2 EL Apfelsaft (original: Amaretto oder Orangensaft)
  • 150g Weizenvollkornmehl
  • 100g Haferkleie
  • 8g Vanillezucker (selbstgemacht)
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Zimt
  • 100g Butter
  • 1 Ei
  • 2 EL flüssiger Honig
  • ca. 100g weiße Schokolade

Cranberries fein hacken und in eine Schale geben, mit dem Saft vermischen.

Mehl, Kleie, Salz, Vanillezucker und Zimt mischen. Butter in kleinen Würfeln, Ei, Cranberries und Honig zugeben und mit den Händen zügig zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.

Zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie zu einer Dicke von etwa 0,5cm ausrollen und für eine Stunde in den Kühlschrank legen.

Den Ofen auf 160°C Umluft vorheizen und eine Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestäuben. Die Frischhaltefolie vorsichtig von der Teigplatte abziehen und mit einem in Mehl getauchten Ausstecher z.B. Sterne ausstechen. Der Teig kann auch nur geschnitten werden. Ich habe Sterne ausgestochen und die Reste dann zu Kugeln mit etwa 2cm Durchmesser gerollt. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und 8-10 Minuten backen. Dabei sollten die Plätzchen goldbraun werden. Abkühlen lassen.

Die Schokolade im Wasserbad unter Rühren schmelzen. Die Kekse in die Schokolade tauchen und danach auf ein Gitter o.ä. legen, bis die Schokolade wieder erstarrt ist.

Aus der Brigitte-Plätzchensammlung.

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Wer mehr Informationen über Hafer und Haferprodukte sucht, kann sich wunderbar auf der Seite der Alleskörner informieren. Hier findet ihr auch Rezepte für alle Jahreszeiten und Gelegenheiten. Die Haferkleie von Schapfenmühle* wurde mir von den Alleskörnern kostenlos zur Verfügung gestellt.

Knusperei für Kaffeeliebhaber

Hat sie euch auch schon erwischt? Die Backwahn-Sekte? Ich gebe zu, ich verfalle ihr alle Jahre wieder… Auch in diesem Jahr sind gute 10 Sorten Kekse und Plätzchen entstanden und ich möchte einige davon mit euch teilen – virtuell zumindest.

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Den Anfang machen zwei Sorten mürbe Kekse, die sicher beide ihre Anhänger unter den Kaffeegenießern finden werden. Zum richtigen Kaffeetrinker habe ich es nicht gebracht, schwarzer Kaffee oder Espresso sind nicht meins. Ich mag die „entschärften“ Varianten mit recht viel Milch. Dennoch bin ich Kaffeearoma in verschiedenster Form absolut nicht abgeneigt.

Zudem mag ich gern mürbe Kekse, Shortbread, Heidesand. Da fällt auch das Ausstechen weg – bei vielen zu backenden Sorten ein gutes Argument sich für Plätzchen von der Rolle zu entscheiden.

Zum zweiten Mal gibt es in diesem Jahr die Espresso Shortbread Cookies von smitten kitchen (links im Bild). Einfach und schnell zubereitet aber wirklich lecker und bei meinen Eltern kamen sie von den Plätzchen aus dem letzten Jahr unter die Top 3.

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Espresso Shortbread Cookies

für 45-50 Stück

  • 15 ml Espresso oder sehr starken Kaffee, abgekühlt
  • 225g raumtemperierte Butter, gewürfelt
  • 80g Zucker
  • 1/2 TL Vanilleextrakt (selbstgemacht)
  • 1/4 TL Salz
  • 250g Mehl
  • 125g Zartbitterschokolade, mittelfein gehackt

Butter und Zucker in einer großen Schüssel mit dem Mixer schaumig schlagen. Der Zucker sollte möglichst nicht mehr sichtbar sein, die Mischung also sehr glatt und homogen. Vanilleextrakt, Salz und Espresso dazugeben und gut verrühren. Das Mehl bei sehr geringer Geschwindigkeit des Mixers oder der Küchenmaschine unterrühren, bis es sich gerade eben mit der Buttermischung verbindet. Schokoladenstücke mit einem Teigschaber vorsichtig untermengen.

Zwei Lagen Frischhaltefolie ausbreiten und je eine Hälfte des Teiges mit dem Schaber in einer langen Linie daraufgeben. Folie an den Lämgsseiten über den Teig schlagen und an einem kurzen Ende wie ein Bonbon zusammendrehen. Vorsichtig in der Folie zu einer Rolle mit etwa 4 cm Durchmesser formen. Mit der zweiten Teighälfte genauso verfahren.

Den Teig mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank legen. Er soll sich bis zu zwei Tage lang halten, das musste ich aber noch nicht ausprobieren.

Den Ofen auf 165°C Umluft vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier oder -matten auslegen. Den Teig aus dem Kühlschrank holen und vorsichtig aus der Folie wickeln. Mit einem scharfen schmalen Messer in etwa 0,5cm breite Scheiben schneiden und diese mit einigem Abstand auf die Backbleche verteilen. 18-20 Minuten backen bis sie beginnen zu bräunen, dabei ggf. die Bleche einmal tauschen.

Das zweite Rezept habe ich aus der umfangreichen Sammlung der Brigitte. Obwohl ich sonst eigentlich alle ausprobierten Rezepte empfehlen kann, gab es hier zunächst ein Bröselproblem, dem ich aber doch noch beikommen konnte. Die schönen Teigschichten trennen sich aufgrund der dazwischen gestreuten Kakao- bzw. Kaffeekrümel leider schneller als nötig. Die Lösung: Wie Cantuccini einmal den Teig am Stück backen und dadurch wieder verbinden lassen und anschließend in Scheiben geschnitten fertig backen. Wer meine Methode anwenden möchte, wird mit leckeren mürben Plätzchen belohnt, die intensiver nach Kaffee schmecken als das oben beschriebene Shortbread. Die Plätzchen brauchen etwas mehr Zeit, insbesondere aufgrund der gebräunten Butter, aber das ist wiederum für den Geschmack wichtig. Auch die Kühlzeit ist hier etwas länger. Ich habe den Teig über Nacht kühlen lassen.

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Kaffeesand

für ca. 70 Plätzchen

  • 250g Butter
  • 150g Zucker
  • 8g Vanillezucker (selbstgemacht)
  • 1/2 TL Salz
  • EL Schlagsahne
  • 350g Mehl
  • gestrichener TL Backpulver
  • 1,5 EL Kakaopulver
  • EL mittelfeingemahlene Kaffeebohnen (habe ich in der Handgewürzmühle* zerkleinert)
  • 2,5 EL Krümelkandis (ich: brauner Zucker)

Butter in einem kleinen Topf zerlassen und etwa 10 Minuten bräunen. Die Nussbutter in eine größere Schüssel füllen und abkühlen lassen. Sie sollte wieder fest werden. Butter dann mit den Rührbesen aufschlagen, anschließend Zucker und Vanillezucker, Salz und Sahne zugeben und unterrühren. Hell cremig aufschlagen.

Mehl und Backpulver zugeben und zügig zu einem glatten Teig verkneten. 1/3 des Teiges mit 1-2 TL Kakao in einer anderen Schüssel vermengen.

Eine kleine Kastenform (Länge ca. 20cm) mit Frischhaltefolie auslegen und die Hälfte des braunen Zuckers/Kandis auf den Boden streuen. Eine Hälfte des verbliebenen hellen Teigs darauf verteilen, dann das restliche Kakaopulver darüber geben und den Kakaoteig darauf verstreichen. Die gemahlenen Kaffeebohnen auf den Kakaoteig geben und den verbleibenden hellen Teig verstreichen, andrücken. Mit den restlichen braunen Zucker/Kandis bestreuen.

Für mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Ofen auf 160°C Umluft vorheizen. Den Teig in der Folie vorsichtig aus der Form heben und mit einem scharfen schmalen Messer einmal der Länge nach in der Mitte teilen. Hier könnt ihr gern testen, ob ihr auch Scheiben von etwa 0,5-0,7cm Dicke abschneiden könnt. Falls nicht: Die beiden Hälften auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und für 10-12 Minuten backen. Dadurch schmilzt der Teig etwas zusammen und die Schichten trennen sich nicht so leicht. Etwas abkühlen lassen, dann in Scheiben (s.o.) schneiden, auf das Backpapier legen und erneut 10-12 Minuten goldbraun backen.

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Einen schönen Nikolaustag wünsche ich euch!

Kalender to go mit Rezepten

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Etwas spät diese Idee hier zu präsentieren, aber die Zeit fliegt und inzwischen brennt schon die zweite Kerze im Adventsschmuck.

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Der Freund hat einen Kalender to go bekommen, jeden Tag gefüllt mit kleinen Aufmerksamkeiten. Manchmal selbstgemachte Leckereien, manchmal Badezusatz oder eine Whiskyminiatur, ein Gutschein,…

Im ersten Becher gab es die Erklärung zum Kalender und dazu ein Apple Crumble mit Spekulatius. Nachdem die Variante mit Himbeeren und Marzipan so gut ankam, hier jetzt eine weihnachtlichere Version:

Apple Crumble mit Spekulatius

für 2-4 Portionen

  • 2 mittlere Äpfel (z.B. Elstar)
  • 2 EL brauner Zucker
  • 100g Butter, leicht gekühlt
  • 60g brauner Zucker
  • 1 TL Spekulatiusgewürz
  • 1 kleine Prise Salz
  • 175g Dinkelmehl
  • 80g Spekulatius (selbstgebacken s. unten oder gekauft)

Äpfel waschen, schälen und das Kerngehäuse entfernen, dann grob würfeln und in eine ofenfeste Form geben. Mit den 2 EL braunem Zucker bestreuen. Ofen auf 170°C Umluft vorheizen.

In einer Schüssel Butter, Zucker, Gewürz, Salz und Mehl miteinander zu Streuseln verreiben. Spekulatius in grobe Stücke brechen und daruntermengen. Die Streusel auf die Äpfel geben und das Crumble für 30-35 Minuten im Ofen knusprig backen.

Warm servieren. Dazu passt Eis, Sahne o.ä.

Für die selbstgebackenen Spekulatius kann ich dieses Rezept empfehlen. Ich habe statt der Haselnüsse Mandeln verwendet und die Model leicht mit Mehl bestäubt in passend ausgerollte Teigvierecke gedrückt. Den überstehenden Teig habe ich jedoch so belassen – rustikale Spekulatius eben.

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