Kalender to go mit Rezepten

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Etwas spät diese Idee hier zu präsentieren, aber die Zeit fliegt und inzwischen brennt schon die zweite Kerze im Adventsschmuck.

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Der Freund hat einen Kalender to go bekommen, jeden Tag gefüllt mit kleinen Aufmerksamkeiten. Manchmal selbstgemachte Leckereien, manchmal Badezusatz oder eine Whiskyminiatur, ein Gutschein,…

Im ersten Becher gab es die Erklärung zum Kalender und dazu ein Apple Crumble mit Spekulatius. Nachdem die Variante mit Himbeeren und Marzipan so gut ankam, hier jetzt eine weihnachtlichere Version:

Apple Crumble mit Spekulatius

für 2-4 Portionen

  • 2 mittlere Äpfel (z.B. Elstar)
  • 2 EL brauner Zucker
  • 100g Butter, leicht gekühlt
  • 60g brauner Zucker
  • 1 TL Spekulatiusgewürz
  • 1 kleine Prise Salz
  • 175g Dinkelmehl
  • 80g Spekulatius (selbstgebacken s. unten oder gekauft)

Äpfel waschen, schälen und das Kerngehäuse entfernen, dann grob würfeln und in eine ofenfeste Form geben. Mit den 2 EL braunem Zucker bestreuen. Ofen auf 170°C Umluft vorheizen.

In einer Schüssel Butter, Zucker, Gewürz, Salz und Mehl miteinander zu Streuseln verreiben. Spekulatius in grobe Stücke brechen und daruntermengen. Die Streusel auf die Äpfel geben und das Crumble für 30-35 Minuten im Ofen knusprig backen.

Warm servieren. Dazu passt Eis, Sahne o.ä.

Für die selbstgebackenen Spekulatius kann ich dieses Rezept empfehlen. Ich habe statt der Haselnüsse Mandeln verwendet und die Model leicht mit Mehl bestäubt in passend ausgerollte Teigvierecke gedrückt. Den überstehenden Teig habe ich jedoch so belassen – rustikale Spekulatius eben.

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Eingestrudelt

Draußen mild aber grau, drinnen warm und langsam komme ich wieder etwas zur Ruhe – Zeit zum Kochen, nachdem es in der letzten Woche vor allem Salat oder anderen Rohkost „auf die Schnelle“ gab.

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Nein, einfach zum schnell Wegfuttern ist dieser Strudel nichts, den muss man genießen. Nicht nur wegen des Kohls würde er auch einem Weihnachtsessen als vegetarisches Hauptgericht gerecht werden.

Die Aromen sind altbekannt und neu zugleich. Zum Rotkraut kommen Apfel, Rosinen, Nelke und Kümmel aber auch Chili und Feta. Feta zum Rotkohl habe ich bisher nur bei Salaten kombiniert, dann auch gerne noch mit Orangenfilets und Orangensaft angemacht. Dieser Rotkohlstrudel kommt zusammen mit einem Curry-Joghurtdip. Der sollte bitte nicht nur als Option angesehen werden, er passt wirklich gut dazu! Verwendet habe ich dazu das schon öfter erwähnte Purple Curry, welches sich aufgrund der enthaltenen Hibiskusblüten farblich gut einbringt, aber auch wegen des fruchtigen Aromas toll harmoniert. Ich denke aber, dass auch andere eher mild-fruchtige Currymischungen verwendet werden können.

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Nun aber zum Rezept:

Rotkohlstrudel mit Feta und Curry-Joghurtdip

für etwa 3 Portionen als Hauptgang

  • ca. 400g Rotkohl, ohne Strunk
  • 1/2 rote Zwiebel
  • nach Wunsch 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1/2 Apfel
  • 200ml Apfeldirektsaft
  • 1 EL Olivenöl
  • 25g Rosinen
  • je 1/4 TL Salz, gemahlener Kümmel, gemahlene Nelken, Chili
  • 1/2 TL Speisestärke
  • 100g Feta
  • 5-6 Blätter quadratischer Filo- oder Strudelteig
  • 30g Pinienkerne, gehackte Mandeln, Wal- oder Haselnüsse
  • ca. 30g Butter, geschmolzen
  • 100g Joghurt
  • 1 TL (Purple) Curry
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • ein paar Chiliflocken und Salatblätter zum Anrichten

Rotkohl putzen und in feine Streifen schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Knoblauch un Zwiebel darin glasig anschwitzen. Rotkraut zugeben und bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten anbraten, dabei gelegentlich Rühren.

Währenddessen Apfel waschen, schälen und Kerngehäuse entfernen, in Würfel schneiden. Zum Rotkraut geben, mit Apfelsaft ablöschen, Rosinen und Gewürze zugeben und unterrühren. Bei geringer Hitze köcheln lassen, bis nur etwa die Hälfte der ursprünglichen Saftmenge vorhanden ist. Speisestärke mit 1 TL Wasser glattrühren und zum Rotkraut geben. Verrühren und ca. 1 Minute köcheln lassen, damit das Gemüse abbindet. Zum Abkühlen vom Herd nehmen.

In einer fettfreien Pfanne die Kerne bzw. Nüsse anrösten und bis auf 1-2 TL unter das Kraut mischen. Feta grob zerbröseln und ebenfalls untermengen. Ofen auf 175°C Umluft vorheizen.

2 Teigblätter auf einem sauberen Geschirrtuch ausbreiten und mit flüssiger Butter bepinseln. Die Blätter so legen, dass sie sich leicht überlappen. Zwei weitere Blätter darauf legen und erneut mit Butter bepinseln. Wenn der Teig rissig sein sollte, das 5. Blatt (ggf. halbiert darauflegen, bepinseln. Die Rotkrautfüllung mit möglichst wenig Flüssigkeit gleichmäßig auf das untere Drittel der Teigblätter geben. Enden der Blätter nach innen umschlagen und Strudel mithilfe des Geschirrtuchs aufrollen. Mit der Naht nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit Butter bepinseln. Die verbleibenden Pinienkerne/Nüsse auf den Strudel geben und diesen 25 Minuten goldbraun und knusprig backen.

Für den Dip Joghurt mit Currypulver cremig rühren. Strudel vorm Anschneiden (scharfes Messer!) kurz abkühlen lassen und mit Salat und Dip servieren.

Kleiner Nachtrag: Wie so oft schmeckt Rotkohl erst am nächsten Tag so richtig intensiv, wenn er gut durchgezogen ist. So auch hier. Es ist also absolut kein Fehler, den Rotkohl am Tag zuvor zuzubereiten!

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Die Inspiration kam von hier.

Kohl und Kraut in allen Varianten sind auch Thema beim Blogevent von Kochtopf: Krautkopf, erdacht von eva.

Blog-Event CXVI - German Krautköpfe (Einsendeschluss 15. Februar 2016)

Freude am Ein- und Auspacken

Geschenke verpacken ist für viele eine ungeliebte Aufgabe. Kämpfe mit Papier und Klebeband, Halt mal den Finger da drauf!, unförmige Gegenstände und wofür das alles? Damit es am Ende aussieht wie bei Hoppenstedts?

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Aber wo bliebe ohne die Verpackung die Überraschung? Die Spannung, wenn man das Päckchen in die Hand nimmt, Gewicht und Härte prüft und sich dann durch die Schicht Geschenkpapier arbeitet? Darauf möchte ich nicht verzichten. Schön, wenn eine kreative und liebevolle Gestaltung der Geschenke geschätzt wird – in meiner Familie ist das zum Glück so. Und schön, wenn man das Einpacken nicht als lästige Pflicht erlebt, oder anderen überlässt. Es gibt so viele Ideen für Grob- und Ultrafeinmotoriker, Glitzerfans und Naturliebhaber und Verpackungswiederverwerter. Und die hoffentlich genauso mit Bedacht ausgesuchten Präsente so zu verpacken, wie man es selbst schön fände, macht dann auch noch Spaß! Ein kleiner Ausschnitt meiner diesjährigen Verpackungen gibt es auf Instagram, eine Idee, wie man auch Fisch lecker verpacken kann, hier:

Beim Kochen und Backen wird gern eingepackt. Fisch, Gemüse oder Käse bleiben so saftig und behalten ihr Aroma. Auch hier steigert das die Spannung auf das Innenleben. Oft kann man die Verpackung – im Gegensatz zu den meisten Geschenken – auch mitessen, sie bringt sogar noch eine weitere Komponente in Sachen Geschmack oder Konsistenz hinzu.

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Für ein weihnachtstaugliches, gar nicht so aufwendiges Hauptgericht habe ich saftigen Kabeljau mit einer Lachsfarce umhüllt, in ein Rotkohlblatt eingewickelt und in Filoteig knusprig gebacken. Dazu gibt es cremiges Selleriepüree mit gebrannten Mandeln. Wer keinen Sellerie mag, kann gern auf Pastinake oder Petersilienwurzel umsteigen oder das jeweilige Gemüse durch eine entsprechende Menge Kartoffeln ersetzen. Die unten angegebene Menge ist meiner Meinung nach, durchaus als einziger Gang geeignet, kann aber auch (evtl. mit kleineren Fischpäckchen) als Teil eines Menüs serviert werden. Die gebrannten Mandeln sind optional, für mich aber ein passendes knuspriges Extra zum Püree.

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Kabeljaupäckchen mit Rotkohl und Selleriepüree

für 4 Portionen

für die gebrannten Mandeln

  • 50g ganze ungeschälte Mandeln
  • 40g brauner Zucker
  • 20ml Wasser
  • 1 TL Lebkuchen- oder Spekulatiusgewürz

Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Zucker mit Wasser und Gewürz in einer Pfanne unter Rühren zum Kochen bringen. Die Mandeln hinzugeben unter stetem Rühren weiter köcheln lassen bis eine trockene, hellere Zuckerschicht entsteht. Rühren und den Zucker wieder anschmelzen lassen, damit die Mandeln einen leichten Glanz bekommen. Auf dem Backpapier verteilen und auskühlen lassen.

für die Kabeljaupäckchen

  • ca. 4 mitelgroße Rotkohlblätter (eigentlich genügen 2, der Rest ist Reserve)
  • 250g Lachsfilet, halbgefrohren
  • 50g Frischkäse
  • 6 EL Sahne
  • Abrieb einer halben Biozitrone
  • 1 EL frisch gepresster Zitronensaft
  • Salz und frische gemahlener schwarzer Pfeffer
  • etwa 250g Kabeljaufilet, ein möglichst hohes/dickes Stück
  • 4-5 Blätter Filoteig
  • etwas zerlassene Butter (ca. 2 EL)

Die Rotkohlblätter nacheinander in kochendem gesalzenen Wasser für 5 Minuten garen, dann mit einer Schaumkelle herausheben und in einem Sieb abtropfen lassen.

Währenddessen das das halbgefrohrene Lachsfilet würfeln, mit Sahne und Frischkäse im Blitzhacker oder mit einem guten Pürierstab zu einem glatten Püree verarbeiten. Zitronenabrieb und -saft unterheben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Kühl stellen.

Kabeljaufilet in 4 gleich große Stücke teilen (bei mir waren es nahezu Würfel mit etwa 3-4cm Kantenlänge), mit Salz und Pfeffer würzen.

Bei mir reichte ein halbes Rotkohlblatt zum Einpacken eines Fischstücks – das sollte man vorher vielleicht einmal „trocken“, sprich ohne Farce probieren.

Backofen auf 200°C Umluftgrill vorheizen.

Rotkohlblatt in zwei Hälften teilen, dabei den Strunk herausschneiden. Das Blatt sorgfältig mit einem Küchentuch abtrocknen. Mit der Lachsfarce bestreichen, ein Kabeljaustück darauf setzen, das Rotkohlblatt von den Seiten über den Fisch einschlagen und dann aufrollen. Je eine solche Rolle in ein mit zerlassener Butter bestrichenes Filoblatt legen, alles vorsichtig in das Teigblatt wickeln und die Enden umschlagen. Ggf. zu lange Enden abschneiden. Päckchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit zerlassener Butter von außen bepinseln. Die weiteren Päckchen ebenso zubereiten. Wer möchte, schneidet ein Blatt Teig noch in einen 1-1,5 cm breiten Streifen, bepinselt ihn ebenfalls mit flüssiger Butter, legt diesen auf das Päckchen, wiederholt das mit einem weiteren Streifen, legt diesen zur Schleife zusammen und platziert diese auf dem Päckchen. Diese werden nun 12-15 Minuten knusprig goldbraun im Ofen gebacken.

In der Zwischenzeit das Püree zubereiten:

für das Selleriepüree

  • 500-600g Knollensellerie, geschält
  • 200ml Milch
  • 200ml Sahne
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1/8 TL Muskat, gemahlen
  • 1/8 TL Zimt, gemahlen

Sellerie in etwa 1×1 cm große Würfel schneiden, in einen Topf geben und mit der Milch/Sahne gerade eben bedecken. Salzen und zum Kochen bringen, dann ohne Deckel sanft köcheln lassen, bis das Gemüse weich gegart ist und püriert werden kann. Das Püree mit Salz, Pfeffer und Muskat sowie Zimt abschmecken.

Zum Servieren pro Portion 4-5 Mandeln grob hacken und auf das Püree geben.

Für das Gericht reichen etwa 1-1,5h Zubereitungszeit (locker!) aus.

Ich wünsche euch und euren Lieben ein erholsames Weihnachtsfest, eine schöne Zeit zusammen und viel Spaß beim Ein- und Auspacken! Mit dem Öffnen des 22. Kalendertürchens rückt beides näher.

Kulinarischer Adventskalender 2015 - Tuerchen 22

Ich freue mich, dass ich mit meinem Blog Teil von Zorras kulinarischem Adventskalender sein darf – schließlich ist mein Blog noch ein richtiger Frischling! Schaut unbedingt rein, denn es gibt auch Geschenke für euch (oder eure Lieben) zu gewinnen!

 

Für etwas mehr Weihnachtsstimmung – Rudolfmuffins

So kurz vor Weihnachten Geburtstag zu haben, hatte für mich eigentlich bisher kaum Nachteile. Die Bedenken hört man eigentlich nur von anderen. Da müsse man ja dann das ganze Jahr wieder auf Geschenke warten, womöglich gäbe es weniger als bei anderen Geburtsdaten. Nö. Hat mich nie gestört und weniger gab es deshalb sicher auch nicht. Das einzige – aber das ist nur Geschmackssache: Die Auswahl an verschenkten Blumen ist relativ klein. Ich mag Pflanzen ja und freue mich sehr über Zimmerpflanzen, Kräuter etc. Aber bekam leider so viele Weihnachtssterne, die ich nicht wirklich mag. Und Alpenveilchen. Für letztere hab ich einen Abnehmer – Mama.

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Genug Abnehmer hatte ich auch bei den Rentiermuffins, die als Mitbringsel zum Geburtstag verteilt wurden. Das Schöne an einem Geburtstag in dieser Jahreszeit ist nämlich, dass man auch gerne schon weihnachtliche dekorieren/abschmecken/backen kann. Kann, aber nicht muss. Aber diese Rentiere sind so fix gemacht und sehen so süß aus!

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Rudolf-Muffins

für 30 Stück (5cm Bodendurchmesser)

  • 250g weiche Butter
  • 200g Rohrohrzucker
  • 4 Eier
  • 400g Mehl
  • 1/2 Päckchen Backpulver (3,5g)
  • 4 TL Kakaopulver, schwach entölt (Backkakao)
  • 1 Prise Salz
  • 1 EL Lebkuchengewürz
  • 200ml Milch
  • 400g Vollmilchschokolade (Kuvertüre)
  • Schokolinsen o.ä.
  • Salzbrezeln

Ein Wasserbad zum Schmelzen der Hälfte der Schokolade aufsetzen. Schokolade grob zerkleinern und bei milder Hitze schmelzen lassen. Ofen auf 170°C Umluft vorheizen.

Butter und Zucker weiß schaumig aufschlagen. Eier nach und nach zugeben. Dann Mehl und Backpulver, Kakao, Gewürze und Milch zugeben und gut unterrühren. Geschmolzene Schokolade einrühren.

Muffinförmchen in die Mulden eines Muffinblechs setzen (wenn man kein Blech hat, verwendet man nur die Förmchen – dann aber zwei übereinander für mehr Stabilität) und gleichmäßig mit dem Teig füllen. 15-20 Minuten backen (Stäbchenprobe!), dann ein paar Minuten abkühlen lassen, die Papierförmchen vorsichtig herausnehmen und vollständig auf einem Gitter auskühlen lassen. Je nach Menge ebenso mit dem restlichen Teig verfahren.

Die andere Hälfte der Schokolade schmelzen. Am besten jeden Muffin einzeln dekorieren: Mit einem Löffel geschmolzene Schokolade gleichmäßig auf dem Muffin verteilen, zwei Salzbrezeln als Geweih auflegen und die Schokolinsen als Augen und Nase platzieren. Wenn die Schokolade fester geworden ist mit einem Holzstäbchen etwas der geschmolzenen Kuvertüre aufnehmen und als Pupillen auf die Schokolinsen setzen.

Abgewandelt von hier.

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Auf dem Foto ist auch mein schönster Kunsthandwerkermarkt-Fund dieses Jahr. Wunderschöne feine Keramik! Leider weiß ich den Hersteller nicht mehr genau, daher kann ich ihn leider nicht nennen. Aber den Kunsthandwerkerweihnachtsmarkt in St. Petri zu Lübeck kann ich wärmstens empfehlen!

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Plätzchen mit Links

Dieses Jahr war es besonders schlimm, denn eine Idee hat sich in meinem Kopf eingenistet.. 24 Sorten Plätzchen. Wofür wohl? Ganz habe ich es nicht geschafft. Das lag vor allem daran, dass ich in diesem Jahr so wenig Lust zum Ausstechen und fein dekorieren hatte.Grund dafür ist meine Winzküche mit noch winziger Arbeitsfläche. Zum Dekorieren braucht man Platz. Naja, hoffentlich ändert sich das bald..

Ein wenig Weihnachtsstimmung ist auch schon aufgekommen und am Wochenende habe ich zumindest meinen Kranz und das Glas geschmückt.

Gebacken habe ich 20 Sorten (wobei 2 nicht gebacken sind, sondern die Hitze nur beim Erwärmen der Schokolade zum Tragen kommt). Bis auf eine Sorte hier nur die Links (und Anmerkungen):

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Vl.n.r.

oben:

unten:

  • Gewürz-Cantuccini (lecker! bloß nicht zu viel Schokolade!)
  • Lemon-Meltaways (alltagstauglich)
  • Dattel-Amarettini (auch eine Lecker-Christmas – ziehen schnell Feuchtigkeit, unbedingt schnell verbrauchen oder luftdicht lagern)
  • Kürbiskern-Kipferl (Hm, geschmacklich nicht so anders, aber ein schöner Farbklecks)

Der zweite Schwung:

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V.l.n.r.

oben:

unten

Mitte: Tahini-Plätzchen nach Ottolenghi – herrlich sesamig mürbe (s.u.)

und zuletzt:

(Die beiden anderen Fotos hier sind aus Stocksee. Da war ich am Wochenende auf dem Weihnachtsmarkt – sehr zu empfehlen!)

Tahini-Plätzchen

für etwa 35 (bei mir 40) Stück

  • 130g Zucker (ich: Rohrohrzucker)
  • 150g Butter, zimmerwarm
  • 110g Tahini, hell
  • 4g Vanillezucker (ich: selbstangesetzt)
  • 25g Sahne
  • 270g Mehl
  • etwa 1 TL Zimt zum Bestreuen

Zucker und Butter weiß schaumig rühren. Tahini, Vanillezucker und Sahne zugeben und etwa 1 Minute zu einem glatten Teig verrühren. Das Mehl zugeben und eine weitere Minute unterrühren, bis der Teig glatt und klumpenfrei ist. Eventuell dazu noch auf der Arbeitsfläche durchkneten.

Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.

Backbleche mit Backpapier auslegen und aus dem Teig Kugeln von etwa der Größe einer kleinen Walnuss formen. Mit einigem Abstand auf das Blech legen und mit der Gabel etwas flacher drücken. Mit Zimt bestreuen und 15-17 Minuten goldbraun backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen.

Luftdicht verschlossen aufbewahren. (Ottolenghi gibt eine maximale Dauer von 10 Tagen an.)

Aus Jerusalem

 

 

Großmütterchen im Morgenland – Babka fruchtig gefüllt mit Orangenblütenwasserglasur

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Babka, darüber klärt Wikipedia auf, ist ein Hefegebäck, das traditionell in Mittel- und Osteuropa gebacken wird. Eigentlich etwas für Feiertage, Ostern zumeist, aber auch zu Weihnachten. Letzteres kommt mit großen Schritten auf uns zu. So wirklich weihnachtlich fühle ich mich noch nicht, trotz der ganzen Deko- und Süßwaren, die seit September! in den Läden stehen. Unglaublich eigentlich. Ich habe um diese Zeit noch nie bewusst jemanden zugreifen sehen. Inzwischen beschäftige ich mich aber auch mit Überlegungen zu Geschenken, zu denen zum Beispiel auch Plätzchen gehören. Und da ich ungern zwei Tage vor Heilig Abend in der übervollen Stadt umherirre, habe ich sogar schon das eine oder andere. Die Weihnachtsstimmung kommt dann hoffentlich bald, wenn geschmückt wird und die Stadt allabendlich in ein Meer aus Lichtern getaucht wird. Noch überwiegt hier der morgendliche Nebel und ein viel zu warmer Tag. Heute lagen die Temperaturen um die 15°C und ich musste leider feststellen, dass die gesetzten Zwiebeln der Frühblüher bereits Blätter ausgetrieben haben.

Aber zurück zum Hefegebäck! Schon komisch, dass der Name Babka Großmutter und Napfkuchen (aufgrund der an einen Faltenrock erinnernden Form) bedeutet. Diese Form habe ich allerdings nicht gewählt, sondern mich an die Variante aus der jüdischen Küche gehalten, in der ein einfacher Zopf gebildet wird, der in einer Kastenform goldbraun gebacken wird.

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Mein Großmütterchen hat also die Haare schön und pfeift auf den Rock! Fluffig weicher Hefeteig. Eingeflochten habe ich anstelle der klassischen Füllung (Schokolade und Zimt) zarte, süße Aprikosen, Datteln, Rosinen und knackige Mandeln – Herbstlaubfarben und ein wenig Biss. Dazu kommt ein Guss aromatisiert mit duftig zartem Orangenblütenwasser und Zimt. Unser Großmütterchen ist auf Orientreise – und dieser Urlaub bekommt ihr gut!

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Babka mit Trockenfrüchten und Guss mit Orangenblütenwasser

für zwei kleine Zöpfe (für je eine Kastenform mit 20cm Länge oder einen größeren Zopf für eine Form mit 30-35cm)

  • 280g Weizenmehl und etwas zum Bearbeiten
  • 4g Trockenhefe
  • 10g Vanillezucker
  • 40g Rohrohrzucker
  • 1/4 TL Salz
  • 65g weiche Butter und etwas für die Form (und für die Schüssel/bzw.Öl)
  • 80 ml lauwarme Milch
  • 2 Eier
  • 75g getrocknete Soft-Aprikosen
  • 75g getrocknete entsteinte Datteln
  • 40g Rosinen
  • 30g Mandeln
  • 1/2 TL Zimt
  • 15g geschmolzene, warme Butter
  • 1/4 TL Zimt, gemahlen
  • 40g Puderzucker
  • 1 EL Orangenblütenwasser
  • 1 TL Wasser
  • 1 Ei verquirlt oder etwas Milch

Mehl, Hefe, Zucker und Salz vermengen. Butter, Eier und Milch zugeben und alles etwa 4 Minuten zu einem geschmeidigen Teig verkneten. (Der Teig ist noch relativ klebrig, wenn er ausgerollt wird, kommt noch etwas Mehl dazu.) Der Teig in eine mit ein wenig Butter oder Öl ausgestrichene Schüssel geben und etwa 2 Stunden an einem warmen Ort (wie immer: Licht eingeschaltet im Backofen und die Schüssel dort hineingestellt) mit Frischhaltefolie abgedeckt gehen lassen. Er sollte etwa das doppelte Volumen erreichen.

In der Zwischenzeit Datteln und Aprikosen, Rosinen und Mandeln mittelfein hacken. Mit 1/2 TL Zimt gut vermengen.

Den Teig auf eine mit etwas Mehl bestäubte Arbeitsfläche stürzen und (je nach Klebrigkeit) mit ein wenig! weiterem Mehl erneut kurz durchkneten. zu einem Rechteck ausrollen, das etwa die Fläche eines Backblechs hat. Wenn nun zwei kleine Zöpfe gewünscht sind, das Rechteck  an der langen Seite halbieren, wenn ein großer Zopf gewünscht ist, weiter wie folgt verfahren: Geschmolzene Butter auf den Teig aufpinseln und die Trockenfrüchtemischung gleichmäßig darauf geben. Dabei etwa 1,5cm Rand freilassen. Die kurzen Seiten knapp einschlagen und das Rechteck von der langen Seite her aufrollen. Die Rolle längs einschneiden, dabei etwa 2cm an jedem Ende unberührt belassen. Nun je ein Strangende greifen und einige Male gegeneinander verdrehen.

In die gefettete(n) Backform(en) geben, die Ende dabei ein wenig nach unten umschlagen. Mit Frischhaltefolie bedecken und erneut 30 Minuten im Ofen mit eingeschaltetem Licht oder an einem anderen warmen Ort gehen lassen. Herausnehmen, den Ofen auf 180 °C vorheizen. In der Zwischenzeit den Laib mit etwas verquirltem Ei bestreichen.

Etwa 20 Minuten goldbraun backen, dann die Temperatur auf 150°C reduzieren und weitere 5 Minuten backen. Herausnehmen und in der Form etwas abkühlen lassen, dann herausnehmen und auf einem Gitter auskühlen lassen.

Puderzucker, Zimt, Orangenblütenwasser und Wasser einen dickflüssigen Guss herstellen und mit einem Löffel über den Laiben verteilen.

Am besten schmecken die Babkas frisch, das heißt am gleichen Tag!

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Genießt die Novembertage mit Nebel, Regen und Sonnenschein!

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