Kochbuchchallenge 10.2: Minimalist Baker’s Everday Cooking

IMG_1439

Es ist ja alles irgendwie Geschmackssache, nicht zuletzt beim Essen. Während der Mann nicht so Fan von Zimt in herzhaften Gerichten ist, finde ich das bereichernd und abwechslungsreich. Schließlich wird Zimt in unseren Breiten eher für süßes Gebäck und Eierspeisen verwendet. Eine Ausnahme bildet da vielleicht die – sehr, sehr, regionale Variante von Milchreis, mit der ich aufgewachsen bin: Der wird nämlich mit Zucker, Zimt, Butter und! Bratwurst (für die Omnivoren zumindest) gegessen.

Und so wie diese Zusammenstellung bei einigen Kopfschütteln auslösen wird, so war das Kichererbsen Fesenjan des Mannes Sache nicht. Meine aber schon. Und wegen oder trotz dieser Diskrepanz möchte ich euch das Rezept aus Everday Cooking* vorstellen.

IMG_1437

Es ist eines der vielen Hauptgerichte des veganen Kochbuchs und wird entweder zu Reis oder pur als eine Art Eintopf gegessen. Ob es in euer Beuteschema – rein geschmackstechnisch – passt, müsst ihr selbst entscheiden!

IMG_1441

Kichererbsen Fesenjan – Chickpea Fesenjan

für 4 Portionen (reichlich, wenn man Reis dazu serviert)

  • 180g Walnüsse
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Zwiebel (etwa 150g)
  • 1 Dose Kichererbsen
  • 500ml Gemüsebrühe
  • 70ml Granatapfelsirup (im türk. Lebensmittelhandel oder bei den Cocktailzutaten)
  • 2-4 EL Ahornsirup, Agavensirup oder Kokosblütenzucker
  • 1/2 TL Kurkuma
  • 1/2 TL Zimt
  • 1 Prise Muskat
  • Kerne von 1/2 Granatapfel
  • ca. 4 EL Petersilie
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer
  • ggf. 180g Reis

Die Walnüsse ohne Fett in einer Pfanne anrösten, bis sie aromatisch duften (alternativ bei 175°C auf einem Backblech 5-10 Minuten unter Beobachtung rösten). Abkühlen lassen.

Zwiebel würfeln und im heißen Öl in einem schweren Topf 4-5 Minuten unter Rühren glasig dünsten. Dabei je eine Prise Salz und Pfeffer zugeben.

Die Walnüsse in der Zwischenzeit in einem Zerkleinerer zu grobem Mehl verarbeiten. Zu den Zwiebeln geben. Kichererbsen, Gemüsebrühe, Granatapfel- und Ahornsirup sowie Gewürze zufügen. Mit je 1/4 TL Salz und Pfeffer würzen, verrühren und aufkochen lassen. 10-15 Minuten leise köcheln lassen, bis die gewünschte dickflüssige Konsistenz erreicht ist.

Nach Belieben den Reis in der Zwischenzeit zubereiten.

Mit Granatapfelkernen und Petersilie servieren.

Aus:

IMG_1442

Kochbuchchallenge 10.1: Minimalist Baker’s Everyday cooking

IMG_1222

Es wurde mal wieder Zeit für eine Kochbuchchallenge. Dabei habe ich gelernt, dass ich es dem Mann zu leicht mache, wenn ich ihn mit einem Kochbuch in der Hand darauf hinweise, dass er doch mal wieder ein Buch dafür aussuchen müsse. Da lautete die knappe Antwort: Das da!* Aber gut, ich wollte eh aus dem Buch kochen, er hat auch einiges gefunden – passt!

Dieses Kochbuch* ist eines der vielen Blogger-Bücher, die in der letzten Zeit erschienen sind. Dana Shultz‘ Blog gibt es seit 2012 – eigentlich ist es ein Zweimannprojekt, denn ihr Mann sorgt für das passende Erscheinungsbild, während Dana die Rezepte kreiert und fotografiert. Sie hat sich dabei auf vegane Küche, die zumeist auch ohne Gluten auskommt, spezialisiert. Gleichzeitig sind die meisten Rezepte auch einfach umzusetzen und nicht besonders zeitaufwändig, wenn man mal die Zeit für das Einweichen von Nüssen o.ä. abzieht.

Auf die Herstellung von veganen Ersatzprodukten geht Dana dann auch zunächst kurz ein – Rezepte für Eiersatz mit Leinsamen, selbstgemachte Mandelmilch, veganen Parmesan oder eine glutenfreie Mehlmischung finden sich im ersten Teil des Buches ebenso wie später verwendete Saucen oder Toppings.

Die Rezepte sind meist mit ansprechenden Fotos versehen und übersichtlich gestaltet: In einer Spalte die Zutaten, daneben die kurze schrittweise Zubereitung. Neben der Zubereitungszeit ist auch die Gesamtdauer angegeben, wenn z.B. das Backen oder die Zeit zum Marinieren hinzukommen. Dankbar bin ich für die metrischen Angaben in Gramm oder Milliliter als auch die amerikanischen Hohlmaße. Ebenso ist die Temperatur gleich noch in °C übersetzt, so dass man nicht noch eine Tabelle neben der Originalausgabe braucht.

Die Rezepte im Hauptteil sind in folgende Kategorien gegliedert: Frühstück – Vorspeisen & Beilagen – Hauptgerichte – Nachtisch und Getränke. Im Anhang finden sich dann noch die benötigten Küchenwerkzeuge sowie Nährwertangaben zu den einzelnen Gerichten.

IMG_1219

Doch nun zum schönen Teil, den Rezepten: Wir beginnen mit einem Frühstück:

Selbstgemachtes Hippie Müsli – Homemade Hippie Cereal

für etwa 21 Portionen

  • 200g Mandelblättchen
  • 125g Pekannüsse
  • 90g Walnüsse
  • 2 EL Chiasamen
  • 2 TL Zimt
  • 2 EL Kokosblütenzucker oder Rohrohrzucker
  • 1/4 TL Salz
  • 2 EL Oliven- oder Kokosöl
  • 60ml Ahornsirup oder Agavensirup
  • 85g gepuffter Vollkornreis (z.B. von hier*; ich habe Vollkorn-Haferfleks* gewählt, da ich nicht glutenfrei lebe)
  • nach Belieben: 30g Sonnenblumenkerne; 35g getrocknete Früchte

Den Ofen auf 160°C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier/-folie auslegen.

Mandeln, Nüsse, Chiasamen, 1 TL Zimt, Zucker und Salz in einer Schüssel vermengen. Öl und Sirup erwärmen und mit den Zutaten in der Schüssel gut vermischen. Im Original werden die Nüsse im Ganzen verwendet, ich würde sie beim nächsten Mal grob hacken.

Die Mischung gleichmäßig auf dem Backblech verteilen und 20 Minuten backen. Wenn noch Sonnenblumenkerne und Trockenfrüchte dazu gegeben werden, dann diese jetzt zufügen. Auch hier werden die Trockenfrüchte (vorgeschlagen sind Blaubeeren) ganz gelassen. Aufgrund der geringen Menge würde ich diese ebenfalls nach Belieben hacken.

Die Mischung einmal verrühren, dann die Temperatur auf 170°C erhöhen und alles weitere 5-7 Minuten rösten. Dabei darauf achten, dass die Mischung nicht zu dunkel wird.

Die gebackenen Zutaten nun vollständig abkühlen lassen und anschließend mit dem gepufften Getreide und dem restlichen TL Zimt vermischen.

In luftdichten Gefäßen aufbewahren. Haltbarkeit: ca. 2-3 Wochen.

Mit Joghurt, Milch oder veganen Alternativen anrichten. Passend dazu: Banane als frisches Obst.

Aus:

IMG_1218

Kochbuchchallenge 6.2: Salate zum Sattessen

IMG_7314

„Sei nicht böse, aber das Leckerste daran ist für mich das Brot.“ Ok, das Brot war unheimlich lecker (es war übrigens das hier, noch in der Grillpfanne angeröstet). Der Salat war eher nach meinem Geschmack, aber damit kann ich leben. Es gab „Romanesco-Haselnuss-Taboulé mit Coffee-Dressing“ – klingt spannend, oder? Ich hätte mir etwas mehr Spannung erwartet, aber ein paar Ideen, wie man das hinbekommt, habe ich, dazu später.

IMG_7310

Das Rezept stammt aus der Rubrik Delight des Buches, ist also kalorientechnisch gut vertretbar (365kcal/Portion). Meine Ideen würden da ein paar kJ dazuaddieren, damit könnte ich aber leben.

Ok, das Prinzip kenne ich schon von Herrn O.: Der raspelt rohen Blumenkohl klein (so wie man auch den Low-Carb-Reisersatz herstellen würde) und würzt ihn mit einem Senfdressing und gerösteten Kreuzkümmelsamen. Hier wird Romanesco verwendet, der geschmacklich keinen großen Unterschied macht und den Bulgur ersetzt, der sonst Hauptbestandteil der Taboulé darstellt. Dazu kommen knackige geröstete Haselnüsse, viel frische Petersilie (da sind wir wieder bei der Vorlage)und ein Dressing, welches ebenfalls Senf, Agavensirup und eben auch frisch gemahlenen Kaffee beinhaltet. Letzterer ist allerdings nur dezent wahrzunehmen (trotz Espresso-Bohnen).

IMG_7308

Alles soweit so gut, aber geschmacklich noch nicht die Bombe. Was fehlt? Zum Beispiel getrocknete Früchte. Cranberries oder Kirschen. Und/oder Feta/krümeliger Ziegen- oder Schafskäse. Ich denke, dann ist der Salat eine Wucht. Nicht mehr ganz so Delight aber eine Spur leckerer!

IMG_7307

Der Salat eignet sich übrigens auch gut zum Mitnehmen, das Dressing muss sowieso einige Zeit einziehen.

Aber erstmal zum Originalrezept:

Romanesco-Haselnuss-Taboulé mit Coffee-Dressing

für 2 Portionen

  • 50g Haselnüsse (schon geröstet und gehackt oder ganz)
  • 350g Romanesco
  • 2 Bund glatte Petersilie
  • 2 EL Apfelessig
  • 2 EL Apfelsaft
  • 2 TL Dijonsenf
  • 2 TL Agavensirup (-dicksaft)
  • 1TL frisch gemahlene Kaffeebohnen
  • 1/4 TL Cayenne
  • 2 EL geröstetes Haselnussöl (ich: Walnussöl)
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Wenn die Haselnüsse noch geröstet werden müssen, diese ganz in einer Pfanne ohne Öl bei mittlerer Hitze etwa 6-7 Minuten rösten, dabei öfters schwenken, bis sie aromatisch duften. Dann in einem Küchentuch abreiben, sodass die braune Haut abgelöst wird. Grob hacken.

Den Romanesco waschen, die Blätter entfernen und auf einem Gemüsehobel fein reiben (ich verwende auch die zarten Teile des Strunks). Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blättchen grob hacken.

Für das Dressing Apfelsaft und -essig mit Salz und Pfeffer würzen, Senf, Agavensirup und die gemahlenen Kaffeebohnen zugeben. Cayenne unterrühren und alles mit dem Öl verschlagen.

In einer Schüssel den Kohl, Petersilie und Haselnüsse vermengen und das Dressing untermischen. Mindestens 30 Minuten ziehen lassen, dabei häufiger umrühren.

Aus:

IMG_7309

IMG_7312

Kochbuchchallenge 3.3: Veggiestan

Zugegeben, die Mischung klingt erstmal seltsam: Reis, Linsen, Nudeln. In einem Gericht. Definitiv nichts für Low-Carb-Anhänger. Diese drei Zutaten sind laut Veggiestan* die Hauptbestandteile des meistverkauften Straßenküchengerichts in Kairo und eines der beliebtesten Essen in Ägypten namens Kushari.

IMG_6117

Das allein wäre natürlich viel zu trocken, daher kommt eine würzige Tomatensauce dazu und als knusprige Komponente dienen Zwiebelringe. Das Gericht kann man natürlich als Resteessen konzipieren, denn die Hauptzutaten lassen sich natürlich auch vorgekocht und kalt verwenden. Aber auch, wenn man alles frisch kocht, dauert es nicht allzu lang. Die Garzeit der Linsen kann durch Einweichen über Nacht verkürzt werden. Um hier noch etwas Zeit zu sparen, habe ich Pardinalinsen statt Tellerlinsen verwendet. Rote Linsen werden schnell zu weich.

Was aber absolut nicht passt, ist die Mengenangabe im Buch. Ich habe die Hälfte der Zutaten verwendet, die im Buch für 4 Portionen genannt wird (dazu wird außerdem noch ein Salat empfohlen) und wir aßen beide jeweils 2 bzw. 3 Mal von der Menge, die demnach 2 Portionen entsprechen sollte! Daher empfehle ich euch die im Rezept unten angegebenen Zutaten für 4 statt 2 Portionen zuzubereiten.

IMG_6111

Kushari – Ägyptisches Streetfood

für 4 Portionen (entspräche 2 Portionen laut Buch)

  • 150g Basmatireis
  • 125g Pardinalinsen (über Nacht eingeweicht verkürzt sich die unten genannte Kochzeit um etwa 10 Minuten), bei Tellerlinsen muss man mit etwa der doppelten Kochzeit rechnen
  • 2 mittlere rote Zwiebeln
  • ca. 1,5 EL Olivenöl
  • 150g kleine Nudeln (ich habe Muschelnudeln verwendet)
  • 2 grüne Chilischoten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 4 Tomaten
  • 1 TL Tomatenmark
  • 1 EL Rotweinessig
  • 1,5 EL Wasser
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Linsen ohne Salz zum Kochen bringen und bei geringer Hitze etwa 20 Minuten lang köcheln lassen, bis sie gar sind. Abgießen und beiseite stellen. Währenddessen Reis abspülen und mit der doppelten Menge Salzwasser zum Kochen aufsetzen, bissfest kochen und ausdampfen lassen.

Nudeln zum Kochen aufsetzen und in der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen und 1 Zwiebel in feine Ringe, die zweite in feine Würfel schneiden.

Die Zwiebelringe in der Hälfte des Öls knusprig braten und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Restliche Zwiebel mit gehackter Chili und gehacktem Knoblauch in der gleichen Pfanne mit dem verbliebenen Öl weich dünsten. Tomaten würfeln und zufügen, ein paar Minuten andünsten lassen. Tomatenmark zugeben und kurz anrösten, Essig und Wasser einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Nudeln sollen ebenfalls bissfest gekocht werden. Wenn die passende Konsistenz erreicht ist, abgießen.

In eine große flache Schüssel zunächst den Reis, darauf die Linsen und dann die Nudeln geben. Mit der Tomatensauce übergießen und mit den Zwiebelringen anrichten. Wir haben wie empfohlen noch scharfe Sauce dazu gegessen.

Aus

IMG_6115

Kochbuchchallenge 3.2: Veggiestan

Wenn der Mann sagt „Ich bin ja wirklich ein Reiskind, aber das hier könnte ich mir wirklich als gute Alternative, vielleicht sogar als Ersatz vorstellen. Das schmeckt richtig, richtig gut!“, dann will das was heißen.

IMG_6025

Im Gegensatz zu mir könnte er viel leichter auf Kartoffeln als auf Reis verzichten. Zumindest war das bisher so. Denn jetzt – tada – hat er Buchweizen, genauer gesagt Kasha – also gerösteten Buchweizen kennen und schätzen gelernt. Und diesen nussigen Geschmack, den dieses Korn mitbringt, kennt man von Reis so natürlich nicht. Dabei ist die Zubereitung denkbar einfach, aber dazu später.

Das Rezept stammt auch wieder aus dem Buch Veggiestan (ich muss dazu sagen, dass ich die englische Ausgabe besitze, aber die deutsche als Quelle verlinke). Im Buch findet man Rezepte, die orientalischen Ursprungs, oder orientalisch inspiriert sind und zumeist auch bebildert. Meistens gibt es kleine Anekdoten zu den Reaktionen auf das Essen, zur Geschichte oder Herkunft des Rezepts oder Hinweise wie man das Gericht kombinieren kann. Von Salaten, Suppen, Getreide- und Hülsenfrüchten über Gemüse und Süßes bis zu Eingemachtem und Konserviertem reicht die Bandbreite und noch viele Merkzettel stecken in diesem Buch.

IMG_6028

Jan hat sich also auch Kasha ausgesucht. Der Buchweizen wird geröstet und dann mit der Gemüsebrühe gegart, ähnlich wie Risotto (ich habe ein Buchweizenrisotto auch hier schon verbloggt). Dazu kommt pfannengeschwenktes Gemüse und frischer Dill.

IMG_6026

Salat mit geröstetem Buchweizen – Kasha

für 3-4 Portionen als Hauptgericht – am besten warm gegessen

  • 100g Buchweizen
  • 2-3 Frühlingszwiebeln
  • 200ml Gemüsebrühe
  • 1/2 Bund Radieschen (im Original kommt noch 1/2 Fenchelknolle dazu – der Mann mag sie nicht, wenn er sie sehen kann 😉 )
  • ca. 2 EL Raps- oder Sonnenblumenöl zum Braten
  • 150g Kaiserschoten/Zuckerschoten
  • 1 kleine Handvoll frischer Dill (oder 1 gehäufter TL getrocknete Dillspitzen)
  • 42g Erdnüsse (ich habe Haselnüsse verwendet)
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 2-3 EL griechischer Joghurt

Buchweizen ohne Fett in einer Pfanne rösten, bis er anfängt nussig zu duften und zu knistern. Abkühlen lassen.

Die Hälfte der Frühlingszwiebeln in feine Ringe, den Rest in Streifen schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und  die Frühlingszwiebelringe anbraten. Buchweizen und Brühe zugeben und aufkochen lassen. Die Hitze reduzieren, sodass die Mischung nur eben leicht köchelt. Etwa 40 Minuten garen lassen, dabei nach etwa 20 Minuten gut auflockern.

In der Zwischenzeit Radieschen putzen und in nicht zu dünne Scheiben, Zuckerschoten putzen und schräg in Stücke schneiden. Dill abbrausen, trocken tupfen und grob hacken.

Wenn der Buchweizen gar ist, Öl in einer zweiten Pfanne erhitzen und die verbliebenen Frühlingszwiebeln, Radieschen, Zuckerschoten und Dill zugeben und etwa 2 Minuten andünsten. Das Gemüse soll immer noch bissfest bleiben. Nüsse zugeben und weitere 1-2 Minuten braten, dann vom Herd nehmen. Kasha gut mit Salz und Pfeffer abschmecken, das Gemüse unterrühren oder darauf servieren und einen EL Joghurt dazu geben.

Aus:

IMG_6024

Roh & filigran

Widerspricht sich das? Nein, Rohkost kann durchaus filigran sein. Vielleicht ist das im Sinne eines Ausgleichs sogar unbedingt wünschenswert. Zum Glück ist gerade Spargelzeit, zum Glück ist Spargel auch roh essbar!

IMG_5604

Bei uns gab es natürlich auch schon Spargel in den verschiedensten Varianten.. mit Pasta, mit Zabaione,… aber selten roh. Erstaunlich zart ist er, wenn er fein gehobelt oder als Band geschnitten wird. Wie auch zu gekochtem oder gebratenem Spargel passt Säure, die hier Zitrone bringt, sehr gut dazu. Noch etwas zum Knuspern und frische Kräuter – perfekt!

IMG_5606

Probiert den rohren Spargelsalat wirklich mal aus – als Vorspeise oder leichtes Mittag- bzw. Abendessen ist er auch schnell gemacht.

IMG_5602

IMG_5599

Roher Spargelsalat mit knusprigem Vollkornbrot und Zitronen-Buttermilchdressing

pro Portion als Hauptgericht, für 1-2 Personen als Vorspeise

  • 60g Vollkornbrot (ca. 1 Scheibe)
  • 1 TL Kapern
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 TL Olivenöl
  • 5 Stangen Spargel, grün und weiß gemischt
  • 5-6 Stiele Kerbel
  • 30ml Buttermilch (ca. 1,5 EL)
  • 3/4 TL Zitronensaft
  • 1/2 TL Abrieb einer Bio-Zitrone
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.Brot in kleinere Würfel reißen und mit den abgespülten und abgetropften Kapern sowie der in Scheiben geschnittenen Knoblauchzehe auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und mit dem Olivenöl beträufeln und 10 Minuten knusprig backen.

Währenddessen Spargel putzen und nach Sorte schälen (weißen Spargel ganz, bei grünen Spargel nur die holzigen Enden abschneiden und das untere Drittel schälen) und mit dem Sparschäler in dünne Bänder schneiden. Am besten geht das, wenn man die Stangen auf ein Brett o.ä. legt und dann mit dem Schäler darüber fährt. Kerbel waschen, trocken tupfen und die Blättchen grob hacken.

Für das Dressing Buttermilch, Zitronensaft und -abrieb mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Spargel auf Teller verteilen und mit dem Dressing begießen. Mit der Brotmischung und dem Kerbel bestreuen.

Das Rezept ist minimal abgeändert aus

IMG_5605

Zorra und Jeanette von Cuisine Violette suchen Frühlingsgerichte – ich hoffe, da konnte ich helfen 😉 Schaut auf jeden Fall spätestens Ende Mai noch in die Sammlung der Gerichte – dort finden sich immer so schöne Anregungen!

Blog-Event CXXX - Genuss des Fruehlings (Einsendeschluss 15. Mai 2017)

Aus Überzeugung

Nein, so wirklich politisch möchte ich hier nicht werden. Obwohl mich vieles erschreckt hat und man vielleicht auch hierzulande mit Wahlergebnissen rechnen muss, die nicht der eigenen Überzeugung entsprechen. Überzeugung.. irgendwie ein Begriff hinter dem sich so viel verbergen kann. Seiner Überzeugung treu bleiben – muss man? (immer?) Aus Überzeugung handeln – darf man? (immer?) Jemanden überzeugen – auf Teufel komm raus? Kognitive Schwächen und Faulheit anderer ausnutzend? Es ist schwierig. Natürlich sollte man zu seiner Meinung und Überzeugung stehen, aber diese sollte nicht unumstößlich sein. Sie sollte Raum für Entwicklung zulassen, dazu selbst überzeugt werden zu können. Andere zu überzeugen muss auch mit Verantwortung für diese anderen einhergehen. Die Gefahr der Demokratie liegt eben auch darin, dass sie funktioniert. Nichtsdestotrotz sind viele der Überzeugung, dass da drüben gerade einiges im Argen ist, dass nicht alle ihrer Überzeugung nach gehandelt haben, eben nicht gehandelt haben. Dass einer überzeugt hat, der demokratisches Handeln nur dann für richtig hält, wenn es ihm zugute kommt. Das Schlimme: Es ist nicht nur einer. Nicht nur einer, der jetzt handeln kann, beeinflussen, vielleicht überzeugen kann. Dass Impfungen falsch sind, dass Evolution nicht existiert, dass ganze Völkergruppen schlecht sein sollen.

Einem naturwissenschaftlich und auch ethisch geprägtem, mündigen Menschen, muss so etwas zwangsläufig sauer aufstoßen. Man hofft, dass diese Entwicklung schnell wieder umgekehrt wird, sich quasi selbst abschafft. Immerhin besteht ja die Möglichkeit.

Wie finde ich jetzt eine geeignete Überleitung zum Rezept? Absolut gar nicht!

img_4639

Hier also ein Rezept, dass so gar nichts mit der gegenwärtigen politischen Entwicklung zu tun hat, denn es ist ganz nach meinem Geschmack. Im Original kommt dieser gulaschartige Eintopf aus Griechenland und wird mit Rind- oder Lammfleisch zubereitet. Die warme Würze, den der Zimt mitbringt, hat mich gleich beim ersten Mal überzeugt. Mit Gemüsebrühe zubereitet anstatt mit Rotwein schmeckt mir das Gericht sogar besser.

img_4640

Pilz-Stiffado

für 2-3 Portionen

  • 500g Pilze (ich: braune Champignons)
  • 500g Zwiebeln (ich: Schalotten und Küchenzwiebel gemischt, aber auch mit roten Zwiebeln habe ich es schon gekocht)
  • 1 rote oder orange Paprika
  • 4-5 EL Olivenöl
  • 4 Zimtstangen
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 EL Zucker (ich: brauner Zucker)
  • 5 EL Rotweinessig (ich: 3 EL Rotweinessig, 2 EL milder Balsamico)
  • 150ml Rotwein oder Gemüsebrühe, nach Bedarf etwas mehr
  • 2 Lorbeerblätter
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • evtl. zum Servieren: Reis, Fladenbrot oder Tortillafladen

Pilze putzen, nach Größe vierteln oder halbieren. Zwiebeln schälen und in gleich große Spalten schneiden (etwa 1cm breit). Paprika putzen und fein würfeln.

Öl in einem großen Topf erhitzen und Pilze und Zwiebeln etwa 5 Minuten bei größerer Hitze anbraten, bis die Zwiebeln gut gebräunt sind. Paprika zugeben und bei mittlerer Hitze unter Rühren ebenfalls etwa 5 Minuten anbraten. Nun das Tomatenmark und die Zimtstangen zugeben und kurz anrösten. Mit Essig und Wein bzw. Brühe ablöschen. Lorbeer zugeben und bei kleiner Hitze abgedeckt etwa 45- 60 Minuten köcheln lassen. Bedeckt die Flüssigkeit Pilze und Gemüse nicht mehr eben, etwas Brühe oder Wasser zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und nach Belieben pur oder Mit Reis bzw. Brot servieren.

img_4643

aus: Veggiestan (deutsche Version: Klick)

Kurzurlaub für zwei

Zu zweit vergisst sich die Zeit besser, zu zweit kocht es sich schöner, zu zweit lässt sich das Essen mehr genießen. Und ein bisschen träumen? Vom Urlaub, vom Fernweh. Schön, dass sich das alles verbinden lässt. Kochen, Essen, Kurzurlaub. Heute mal nach Thailand – unter Palmen.

IMG_2831

Auf der Karte: Duftender Kokosreis und Gemüse mit cremig-aromatischer Erdnusssauce. Die Paprika magst du nicht, die pick ich dir vom Teller und du bekommst von meinem Reis, ok? Und sieh an, das ganze ist schnell gemacht, zu zweit noch schneller!

IMG_2835.JPG

Thai-Gemüse mit Erdnusssauce und Kokosreis

für 2 Portionen

für den Kokosreis

  • 100g Basmati- oder Jasminreis
  • frischer Ingwer, etwa ein Würfel mit 1,5cm Kantenlänge
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 TL Rapsöl
  • 1 kleine mittelscharfe Chili
  • 2 Kaffirlimettenblätter (gibt es getrocknet bei vielen Gewürzhändlern. Ich verwende gerne frisch eingefrorene aus dem Asiamarkt)
  • 1 kleine Stengel Zitronengras
  • 100ml Gemüsebrühe
  • 100g Kokosmilch (vor dem Öffnen gut schütteln!)
  • Salz
  • nach Belieben frischer Koriander (weggelassen)

Reis waschen, in einem feinen Sieb abtropfen lassen. Ingwer und Knoblauch schälen, beides in sehr dünne Scheiben schneiden. Rapsöl in einem Topf erhitzen, Ingwer und Knoblauch zugeben, bei mittlerer Hitze unter Rühren anrösten. Chili in kleine Stücke schneiden (Kerne entfernt) und mit den Kaffirlimettenblättern zugeben. Zitronengrasstengel mit dem Messergriff weich klopfen, in große Stücke schneiden, zugeben.

Mit Gemüsebrühe und Kokosmilch ablöschen. Reis zugeben, alles gut vermengen. Bei kleinster Hitze abgedeckt gar ziehen lassen. (etwa 15-20 Minuten, je nach Reissorte)

Dabei sollte die Flüssigkeit weitestgehend aufgenommen werden und der Reis wird schön cremig. Zum Essen dann Zitronengrasstücke und Kaffirlimettenblätter entfernen. Wer die Chilistücke nicht im Reis möchte, sollte die Schote entkernt im Ganzen mitkochen lassen.

für das Gemüse:

  • 100g rote Linsen
  • 375ml Wasser
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 EL Rapsöl
  • 1/2 rote Paprikaschote
  • 2 Möhren
  • 1/2 Zucchini
  • nach Belieben eine Handvoll frischer Babyspinat oder Zuckerschoten
  • 5-6 Blätter Basilikum (ideal wäre Thaibasilikum)
  • 2 EL Erdnussbutter
  • 1 daumengroßes Stück frischer Ingwer
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 TL Sojasauce
  • 2 TL Limettensaft und Abrieb von 1/2 Limette
  • 2 EL frischer Koriander (weggelassen)
  • 1/4 TL Tamarindenpaste (aus dem Asialaden oder z.B. hier)
  • 2-3 TL asiatische Chilisauce (Sriracha)
  • 1/4 TL Cayennepfeffer
  • 1 EL Rohrohrzucker
  • 1 TL Sesamöl (geröstet)
  • 250ml Kokosmilch (gut geschüttelt vor dem Öffnen)
  • Salz zum Abschmecken

Linsen mit dem Wasser aufsetzen und in 5-8 Minuten weich köcheln lassen. Durch ein Sieb abgießen und beiseite stellen.

Zwiebel in feine Ringe schneiden. Im erhitzten Öl bei größerer Hitze glasig dünsten. Paprika in schmale Streifen oder Würfel, Zucchini und Möhren in dünne Scheiben schneiden oder hobeln, zugeben und unter gelegentlichem Röhren anbraten. Spinat oder Zuckerschoten können nun ebenfalls geputzt zugegeben werden. Alles 5-7 Minuten unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Hitze bissfest garen.

Für die Sauce die restlichen Zutaten bis auf das Basilikum in ein Gefäß geben und mit dem Pürierstab zerkleinern.

Zusammen mit den Linsen zum Gemüse geben und bei mittlerer Hitze einige Minuten aufkochen lassen. Basilikumblätter unterdessen waschen und trocken tupfen, in Streifen schneiden und zugeben. Abschmecken, dazu ggf. Salz, Cayenne, Zucker oder Chilisauce zufügen.

Mit dem Reis servieren.

Reisrezept von hier, Curry leicht abgeändert von hier.