Mit ganzen Früchten – Orangenkuchen nach Yvette van Boven

Der erste Happen vom Kuchen verschwand im Mund. Dann große Augen: „So orangig!“ Und die Ankündigung, dass damit der erste Geburtstagswunsch feststeht. „In groß!“

Ok, verstanden. Auch bei den Kollegen kam der Kuchen gut an – er war meine glutenfreie Alternative auf dem Kuchenbuffet.

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Orangiger kann ein Kuchen in der Tat kaum sein, denn hier wird die Frucht gänzlich verarbeitet. Das Kochen der ganzen Orangen kostet etwas Zeit, aber dafür ist die Zubereitung sehr unkompliziert. Anstelle von Mehl werden gemahlene Mandeln und Polenta verwendet und wer möchte gibt noch in Sirup gegarte Orangenscheiben auf den Kuchen.

Orangenkuchen mit Polenta nach Yvette van Boven

für eine Springform von 18-20cm Durchmesser (für einen Durchmesser von 26-28cm Zutaten verdoppeln)

  • 1 Bioorange (& eine weitere für den Belag)
  • Saft von 1/2 Zitrone (1,5-2 EL)
  • 50g Polenta
  • 1/2 TL Backpulver
  • 1 TL selbst angesetzten Vanillezucker
  • 50g gemahlene Mandeln (müssen nicht blanchiert sein)
  • 3 Eier
  • 125g Rohrohrzucker (& 65g für den Belag)

Die Orange in einem Topf (nahezu) vollständig mit Wasser bedecken und mit Deckel eine Stunde lang kochen, bis die Orange weich ist. 125ml Wasser abmessen und beiseite stellen, restliches Wasser abgießen. Orange abkühlen lassen.

Für den Belag die zweite Orange nach Wunsch wie zum Filetieren schälen. Dazu oberes und unteres Ende quer abschneiden, die Orange auf ein Brett o.ä. stellen und dann die Schale mit einem scharfen Messer von oben nach unten kurvenförmig abschneiden. Die weiße Haut sollte eben gerade entfernt worden sein.

Man kann die Orangen auch einfach quer in dünne Scheiben (2-3mm) schneiden. Die Schale wird beim Kochen weich, aber das schmeckt nicht jedem.

Das aufgefangene Wasser und den Zucker für den Belag dann im Topf wieder aufkochen lassen und rühren, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist.  Die Orangenscheiben vorsichtig dazugeben und einmal im Sirup aufkochen lassen. Den Topf von der Flamme nehmen und abkühlen lassen. Die abgekühlten Orangenscheiben dann abtropfen lassen. Den Sirup kann man sehr gut für das Aromatisieren von Wasser, Tee oder anderen Getränken nutzen oder ihn auf Joghurt geben.

Form mit Backpapier auskleiden (Boden) und Rand einfetten. Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die Orange in einem hohen Gefäß pürieren, dabei auf Kerne achten und diese ggf. entfernen. Mit Polenta, Mandeln und Backpulver und Vanillezucker mischen.

In einem zweiten Gefäß die Eier mit Zucker weiß schaumig schlagen und die Orangenmasse vorsichtig darunterrühren (Löffel, kein Mixer). In die Form geben und glatt streichen. 30-35 Minuten goldbraun backen, bei größerer Form ggf. länger (Stäbchenprobe!). Auskühlen lassen, dann mit Orangenscheiben belegen.

Schmeckt pur, mit einem Klecks saurer Sahne oder einer Kugel Vanilleeis. Da der Kuchen lange frisch bleibt, eignet er sich auch gut für ein Picknick und kann problemlos 2 oder 3 Tage nach Zubereitung genossen werden.

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Quelle: Home Made

Die Frage „Können wir das nicht auch mit Limetten machen?“ wird dann wohl demnächst beantwortet. Ich denke, hierzu sollte dann tatsächlich etwas milchsaures zum Ausgleich dabei sein. Abwarten!

Kleines Erdbeergemetzel

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Wenn man nicht gerade einen Garten hat, bei dem der Transportweg der Erdbeeren 10m Luftlinie beträgt, passiert es oft, dass sie sich ein paar Druckstellen einfangen. Beim Hopsen im Fahrradkorb über nicht wirklich ebene Wege, beim Autofahren und Kurvenlage.

Die leicht lädierten Beeren (botanisch korrekt wäre ja Sammelnussfrüchte) können natürlich immer noch pur genossen werden, in einen Smoothie oder Quark wandern oder auf brutale Art und Weise mit einer Gabel zerquetscht in ein Ofenporridge wandern.

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Vielleicht das passende Rezept, wenn man mit dem falschen Bein aufgestanden ist und seiner kleinen morgendlichen Aggression Luft machen möchte. Aber auch für alle friedfertigen Gernaufsteher eine Frühstücksalternative. Denn während das Porridge im Ofen ist, kann man in aller Ruhe duschen, den Tisch decken oder die Betten machen!

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Ofenporridge mit Erdbeeren

für 1 Portion

  • 12-15 (nicht zwingend versehrte) Erdbeeren*
  • 50g Haferflocken
  • 1 EL Honig oder Ahornsirup
  • 1 TL Backpulver
  • 1/4 TL Zimt oder Kardamom
  • Mark von 1/2 Vanilleschote

Erdbeeren waschen, putzen und grob zerteilen. Mit einer Gabel kräftig zerdrücken. Die restlichen Zutaten dazugeben und gut vermischen. 5 Minuten quellen lassen.

Währenddessen Ofen auf 170°C Umluft vorheizen. Porridge in eine ofenfeste Form geben und glatt streichen. 20 Minuten backen lassen.

Dazu ein wenig Joghurt oder Quark und fertig ist das warme fruchtige Erdbeergemetzel zum Frühstück.

*Anstelle von Erdbeeren eignen sich auch andere weiche Früchte, wie Himbeeren oder Bananen (das sind botanisch betrachtet tatsächlich Beeren!), wie im Original vorgeschlagen. Abwandeln lässt sich dieses Rezept auch bzgl. der Gewürze. probiert etwas Zitrone oder am Ende ein wenig Schokolade, ein paar geröstete Nüsse dazu!

Eis-Heilige

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Der frühe Sommer im Norden sorgt für gut besuchte aber noch nicht volle Strände, an denen es sich herrlich liegen und aufs Meer schauen lässt. Besser zu zweit als allein. Die ersten baden oder surfen, viele Segelboote schaukeln auf den Wellen. Die Füße im Sand, das Gesicht in der Sonne und keine Zeit Fotos von diesen schönen Bildern zu machen. Oder keine Lust?

Nach dem (für viele) längeren Himmelfahrtswochenende herrscht schon fast Urlaubsstimmung. Gelöst. Zeit zu Genießen.

Auch das nächste Wochenende ist verlängert und bringt Freizeit und ein wenig aus dem Tritt. Neben Pfingsten fällt auch die Zeit der Eisheiligen auf die kommenden Tage und damit ein kleiner Kälteeinbruch. Ein meteorologischer Kardinalspunkt im Sommer, neben der Schafskälte im Juni. Die Wetterheiligen kommen!

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Und bevor ein weiterer Heiliger am 24. Juni die Rhabarberzeit beendet, muss Rhabarber in eisiger Form her. Als Granita, zusammen mit Vanille und Ingwer. Dazu gibt es Sahne mit Orangenblütenwasser und etwas Krokant.

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Rhabarbergranita mit Ingwer und Orangenblütensahne

für 4 Portionen

  • 3 Stangen Rhabarber (etwa 350g)
  • 130ml Apfelsaft
  • 1/2 Vanilleschote
  • 1 TL Vanillezucker (selbst angesetzt)
  • 2cm frischer Ingwer (etwa 1 TL voll fein gerieben)
  • 200g Schlagsahne
  • 1 EL Orangenblütenwasser
  • 4 TL Krokant (selbst gemacht oder gekauft)
  • 8-10 kandierte Orangenschalenstreifen

Rhabarber putzen, schälen und in gleich dicke Stücke von etwa 1cm Breite schneiden. Mit dem Apfelsaft und der Vanilleschote aufkochen und dann bei geringer Hitze weich köcheln lassen. Den Zucker unterrühren.

Nachdem die Mischung abgekühlt ist, Vanilleschote entfernen und den fein geriebenen Ingwer zugeben, unterrühren. Mit einem Pürierstab zu einer feinen Masse zerkleinern und in eine für das Einfrieren geeignete Form geben.

Etwa 3 Stunden ins Tiefkühlfach geben, dann etwa 3 Stunden lang jede Stunde mindestens einmal mit einer Gabel durch die Masse fahren, damit sich kleinere Eiskristalle bilden.

Für die Orangenblütensahne die Schlagsahne halbsteif schlagen, das Orangenblütenwasser zugeben. Granita anrichten, einen Schlag Sahne obenauf und mit feingehackten kandierten Orangenschalen und Krokant servieren.

Über den Tellerrand

Die Existenz dieses Blogs beruht letztendlich auf einer Anregung von meiner Mama. Meine Eltern haben immer das gemacht, was ja irgendwie die Hauptaufgabe beim Elternsein ist – liebevoll unterstützt. Sie haben mit dem „ich fang dich auf“-Gefühl im Rücken erreicht, das wir, mein Bruder und ich, als Kinder uns so entwickeln können, wie wir es wollten und konnten. Immer einen Schritt weiter – da war es auch mal nötig, leicht zu schubsen oder zu ziehen. Diese Unterstützung (und auch das Bloggen) eröffnet Blicke  über den Tellerrand und für neue Möglichkeiten.

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Dafür bin ich dankbar, nicht nur an Vater- oder Muttertag. So oft kann ich an diesen Tagen nicht vor Ort sein. Auch in diesem Jahr wird der traditionelle „Mutter(tags)kuchen“ nachgeholt werden müssen.

Wer allerdings ein schönes Muttertags- oder einfach nur Sonntagsfrühstück um ein paar fluffige über den Tellerrand und die Backform schauende Popovers ergänzen hat hiermit gar keine Probleme.

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Der Teig für die Popovers an sich ist recht neutral und kann so süß oder herzhaft abgewandelt werden. Passend zur Saison habe ich Rhabarber-Popovers mit Vanillesauce gebacken. Aber auch Erdbeer- oder Spargelpopovers bieten sich gerade an! Und wer keine Herzform hat, kann auch runde Popovers backen, das tut dem Geschmack keine Abbruch.

Die Konsistenz erinnert an fluffige (Ofen)Pfannkuchen und das Rezept denkbar einfach:

Rhabarber-Popovers

für 6-7 Stück im Muffinblech gebacken

  • 1 kleineStange Rhabarber (ca. 50g geputzt)
  • 1 EL Vanillezucker
  • 1/2 Vanilleschote
  • 7g Butter
  • 1 Ei
  • 1/8l (125ml) Milch
  • 1/4 TL Salz
  • 65g Mehl
  • etwas Öl zum Fetten der Form

Rhabarber in etwa 0,5cm dicke Scheiben schneiden, mit Zucker und Vanillemark vermengen, stehen lassen.

Ofen auf 200°C Umluft vorheizen, die Form mit Öl auspinseln und in den Ofen stellen. In der Zwischenzeit den Teig zubereiten (am besten gleich in einem ausreichend großen Messbecher o.ä.):

Butter schmelzen, abkühlen lassen. Ei, Milch und Salz verrühren, Butter zugeben und unterrühren, dann das gesamte Mehl zugeben und alles eben so klümpchenfrei verrühren. Die Formen gleichmäßig zur Hälfte mit dem Teig füllen, dann die Rhabarbermischung darauf verteilen und den verbleibenden Teig obenauf gebe, dabei die Formen nicht randvoll füllen.

15 Minuten backen, dabei gehen die Popovers bereits schön auf. Sie können dann mit einem scharfen Messer mittig eingeschnitten werden, damit sie gleichmäßiger aufgehen. Hitze auf 150°C herunterschalten und weitere 10-12 Minuten backen.

Für die Vanillesauce empfehle ich diese hier, da hierbei das ganze Ei verwendet wird, nicht nur das Eigelb.

Grundrezept für den Teig aus Lecker Bakery-Special 2014

My Humble Crumble Pie – Rhabarber-Pie mit blättrigem Teig und knusprigem Topping

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Eigentlich ist dieses Rezept ein Puzzle aus diversen Ideen. Zum letzten Geburtstag wurde Rhabarberkuchen gewünscht. Mit Quark und Haferflockenstreuseln obendrauf, das Wunschrezept wurde mitgeschickt, ich hatte Zeit und machte mich ans Werk. Der fertige Kuchen war so la la. Nicht schlecht, aber auch einiges von sehr gut entfernt. Die Haferflockenstreusel wollte ich aber auf den nächsten Rhabarberkuchen bringen. Dann hatte ich noch fast eine ganze Packung Kaffeesahne, die ich so nicht nutze, also wohin damit? Vanillepudding muss doch auch mit Kaffeesahne anstelle von Schlagsahne funktionieren? Ja, das geht! Und das Teigrezept für den tollen buttrigen Blätterteig stammt von Cynthia Barcomi.

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Der Kuchen braucht insgesamt schon ein wenig Zeit, die einzelnen Komponenten können aber gut vorbereitet und dann vor dem Backen zusammengefügt werden. Lauwarm serviert schmeckt der Kuchen am besten, aber auch am nächsten Tag ist er knusprig und frisch.

Bei der Teigzubereitung sollte man schnell sein, da zuviel Handwärme und Bewegung zum Schmelzen des Fettes führen würde, was verhindert, dass er beim Backen blättrig aufgeht. Es ist gewollt, dass noch kleinere Fett“klümpchen“ in der Mehlmischung vorhanden sind. Beim Backen wird das in der Butter enthaltene Wasser so stark erhitzt, dass es verdampft. Diese Vergrößerung des Volumens führt dann dazu, dass das Teiggerüst schichtweise auseinander gedrückt wird.

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Rhabarber-Pie mit Kaffeesahnepudding und Haferflockenstreuseln

Für eine Pieform von 26cm Durchmesser (oder eine Springform dieser Größe)

für den Blätterteig (leicht abgewandelt aus Cynthia Barcomi Let’s Bake)

– Anmerkung: Bei mir ist etwa 1/3Teig übrig geblieben. Ich habe ihn eingefroren. Wer keine Haferflockenstreusel machen möchte, kann ihn auch ausrollen und dann mit ein paar Einschnitten zum Entweichen des Wasserdampfs als Pie-Deckel verwenden.

  • 135g kalte Butter und etwas für die Form
  • 30g Kokosöl, weich
  • 250g Mehl und etwas zum Ausrollen
  • 1 TL Vanillezucker
  • 1/4 TL Salz
  • 1 Ei, mit kaltem Wasser auf 125ml aufgefüllt

Die Butter in kleineren Würfeln mit Kokosöl, Mehl, Zucker und Salz in einer Schüssel mit den Fingern rasch zu einem krümeligen Teig verarbeiten, dann Wasser und Ei zugeben und weiter mit einer Gabel durchmischen.

Teig zu einer Kugel formen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer Platte ausrollen, die etwa dem Durchmesser des Formbodens entspricht. Zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie für mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank geben.

Währenddessen den Rhabarber, den Pudding und die Streusel vorbereiten:

für die Rhabarberfüllung

  • 4 Stangen Rhabarber (geputzt etwa 350-375g)
  • 50g brauner (Vanille-)Zucker

Rhabarber in etwa 3cm große Stücke schneiden und mit dem Zucker in einen Topf geben. Bei mittlerer Temperatur erhitzen, bis sich der Zucker gerade im entstehenden Saft aufgelöst hat. Der Rhabarber soll noch bissfest sein. Abkühlen lassen.

für die Haferflockenstreusel

  • 50g Haferflocken (ich hatte kernige)
  • 50g Rohrohrzucker
  • 3/4 TL Ingwer, gemahlen
  • 50g geschmolzene Butter

Alle Zutaten mit einer Gabel vermengen.

für den Kaffeesahnepudding

  • 300ml Kaffeesahne (Kondensmilch), 7,5% Fett
  • 1 EL Mehl
  • 2 EL Stärke
  • 60g Vanillezucker
  • Mark von 1 Vanilleschote
  • 1 Ei und 1 Eigelb
  • 2 EL Saft von der Rhabarberfüllung

Alle Zutaten mit dem Mixer etwa 3 Minuten kräftig schaumig rühren.

Nach der Wartezeit den Teig auf 3mm dünn ausrollen und in die gefettete Form einpassen. Den Rand andrücken und evtl. überstehenden Teig mit einem Messer abschneiden.

Zum Backen den Ofen auf 200°C vorheizen und den Teig in der Form mit einer Gabel in Boden und Rand mehrfach einstechen. Boden mit Alufolie auslegen und mit Hülsenfrüchten oder Blindbackkugeln beschweren. Etwa 10 Minuten backen, dann Alufolie und Hülsenfrüchte/Kugeln abnehmen und weitere 8 Minuten backen.

Rhabarber mit möglichst wenig Saft auf den Boden geben und mit dem Pudding übergießen. Bei 180°C Umluft etwa 20 Minuten backen, dann die Streusel obenauf geben und weitere 15-17 Minuten backen. Die Streusel sollten knusprig gebräunt sein und der Pudding weitestgehend fest.

In der Form auf einem Gitter abkühlen lassen und lauwarm oder ganz abgekühlt servieren.

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Noch ein wenig Küchenchemie am Rande: Wenn Rhabarberkuchen abgedeckt werden soll, nehmt bitte keine Alufolie. Das gleiche gilt für andere eher säuerliche Früchte (Pflaumen, Stachelbeeren, Zitrusfrüchte…), mit Essig behandelte oder stark gesalzene Lebensmttel. Diese reagieren dem Aluminium und sorgen dafür, dass die entstehenden Aluminiumionen in das Lebensmittel gelangen. Das kann gesundheitsschädlich sein, da es, wie für andere Stoffe/Elemente auch, eine Höchstmenge gibt, die (täglich) aufgenommen werden sollte.

 

Und sonst noch?

Über Ostern gab es Meer satt. Ostsee, Darß, Zingst. Schönster Sonnenschein, Wind und Wellen, Meer bis zum Himmel, Blau. Möwen, Kraniche, Gänse. Und Fisch natürlich. Gedankenfreizeit, Strandgutstöberei, Rommérunden. Es war so schön!

Kulinarisch kann ich euch auch etwas bieten – ich habe ein paar Rezepte ausprobiert, die ich guten Gewissens weiterempfehlen kann:

Das Kirsch-Mohn-Granola von nurmalkosten habe ich nur wenig abgeändert: Cornflakes statt Amaranthpops und Honig anstelle von Ahornsirup, dazu weniger Salz und selbstgemachten Vanillezucker (12g). Lecker und einfach!

Eier gab es natürlich auch – unter anderem Chinesische Gewürzeier, die mundeten und gut zum Frühstück passen. Mit Senffrüchten, etwas Sojasauce, Senf oder einfach so.

Und Kuchen musste natürlich auch sein. Ein Möhrenkuchen war gewünscht, ich fand ein passendes Rezept bei Donna Hay. Der Name Food Processor Cake war bei mir nicht Programm. Die Möhren wurden per Hand fein geraspelt, die Pecannüsse habe ich durch fein gehackte Paranüsse ersetzt. Ich habe alle Zutaten für eine 26er Springform angepasst und so die 1,5-fache Menge eingesetzt. Die Zuckermenge habe ich jedoch reduziert: Hier kamen nur 230g brauner Zucker zum Einsatz. Für den Guss habe ich lediglich Frischkäse verwendet (400g) und anstelle der Vanillepaste Vanillemark genommen. Der Kuchen war auch noch nach Tagen herrlich saftig!

Hallöchen Popöchen!

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Es ist wieder so weit. Es ist Abizeit, Nervennahrung ist gefragt. Was eignet sich da besser als Energie in Form von Schokolade und Bananen?

Saftige Schoko-Bananen-Muffins mit einem Bananen-Fondant-Häschen, das sich durch Schokokekskrümelerde arbeit und das Rosinenschwänzchen in die Luft streckt. Das soll natürlich nicht heißen, den Kopf in den Sand zu stecken. Ganz und gar nicht! Durchbeißen ist die Devise!

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Egal, ob ihr gerade selbst vom Stress betroffen seid, mitleidet oder ganz entspannt in die Osterfeiertage gehen könnt, diese Muffins machen gute Laune und schmecken! Für die Dekoration ist ein klein wenig Fingerspitzengefühl und Geduld nötig. Mit einem Lebensmittelstift geht das Anmalen der Füßchen ganz schnell, man kann aber auch Fondant oder weiße Schokolade mit Lebensmittelfarbe oder Rote Bete Saft anfärben und aufpinseln.

Häschen-Muffins

für 15 Stück (auf einem 12er Muffinblech gebacken)

  • 260g Mehl
  • 150g Zucker
  • 1 TL Backpulver
  • 1 TL Natron (oder mehr Backpulver)
  • 1/2 TL Salz
  • 1/2 TL Zimt
  • 1 Ei
  • 130g Joghurt
  • 125ml Rapsöl oder anderes neutrales Öl
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 2 reife Bananen
  • 125g Zartbitterschokolade
  • 100g Vollmilchschokolade für die Glasur
  • 125g Schokokekse
  • 175g Fondant (Banane)
  • 15 Rosinen (oder Haselnüsse, kleine Mandeln, Marshmallows…)
  • 15 Muffinförmchen
  • Lebensmittelstift (rosa)

Ofen auf 180°C Umluft vorheizen, Muffinblech mit Förmchen auslegen. Zartbitterschokolade grob hacken. Mehl, Zucker, Backpulver, Natron, Salz und Zimt in einer großen Schüssel vermengen. Bananen in einer zweiten Schüssel mit einer Gabel zerdrücken, mit Ei, Joghurt, Öl und Vanilleextrakt verrühren und dann zur Mehlmischung geben. Zügig unterrühren, sodass gerade alles vermischt ist. Schokolade unterheben. In die Muffinförmchen verteilen (je zu 2/3 füllen) und etwa 20-25 Minuten goldbraun backen. Etwas abkühlen lassen, dann die Muffinförmchen herausnehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. (Quelle: chefkoch)

In der Zwischenzeit das Fondant portionsweise weiche und geschmeidig kneten. Aus etwa haselnussgroßen Portionen die Füße formen. Dazu eine Kugel formen und diese länglich platt drücken, die dünnere Seite etwas stärker ausziehen. Mit einem Lebensmittelstift (Fachgeschäft) die Ballen anmalen.

Aus Kugeln mit etwa 1,5 cm Durchmesser die Hinterteile formen: Kugeln auf einer glatten (ggf. mit etwas Puderzucker bestäubten) Unterlage platt drücken. Die Vollmilchschokolade im Wasserbad schmelzen und die Schokokekse in einem Gefrierbeutel o.ä. mit einem Teigholz zu feinen Bröseln zerkleinern.

Auf einen Muffin etwa 1 TL flüssige Vollmilchschokolade gleichmäßig verstreichen. Die Kekskrümel darauf häufen und leicht andrücken. Nun einen Hasenhintern mit etwas Schokolade aufkleben, ebenso mit den Hinterläufen verfahren und zuletzt die Rosine als Schwänzchen aufkleben. (gesehen irgendwo bei pinterest)

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Den Beitrag steuere ich zum Calendar of Ingredients bei, der für den März Rezepte mit den Zutaten Schokolade, Avocado und/oder Zitrone sucht.

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Und nun bitte mal die Daumen für alle Prüflinge drücken, die in den Ferien lernen müssen!

Frohe Ostern euch allen!

 

Mast-Have

Wer mich kennt, weiß, dass ich Frühstück brauche. Ohne gehe ich nicht aus dem Haus und wenn ich zum Brunch oder Frühstück verabredet bin, muss es doch mindestens der Milchkaffee o.ä. zu Hause sein, damit ich etwas im Bauch habe. Damit bin ich nicht allein Besonders kompliziert oder langwierig darf es dennoch nicht sein, das lässt der Arbeitsalltag kaum zu. Aber Zeit für eine Tasse Kaffee und Müsli nehme ich mir immer. Dabei greife ich im Moment oft auf Overnight Oats zurück. Am Abend vorher Getreideflocken, Milch, Flohsamenschalen, Nüsse zusammengerührt, über Nacht in den Kühlschrank und am Morgen aufgewärmt und durch Joghurt und/oder frisches Obst ergänzt, als zeitsparende Alternative zum Porridge. Wenn etwas mehr Muße da ist, darf es auch Granola sein. Selbstgebackenes Müsli mit Nüssen und Trockenfrüchten zu Joghurt oder Milch.

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Dieses hier ist eine schokoladige Variante, die sich nach Gusto verändern lässt. Gefunden habe ich sie bei den Mast Brothers im Kochbuch Mast Brothers Chocolate: A Family Cookbook (Titel!), das mir mein lieber Bruder vor ein paar Jahren geschenkt hat. Die Granola ist nicht zu süß und passt gut zu frischen Äpfeln oder Beeren. Bei mir gab es dazu eine Joghurtcreme und Brombeeren.

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Schokogranola

für 2 Portionen

  • 25g grob gehackte Mandeln
  • 25g grob gehackte Haselnüsse (Original: Pecannüsse)
  • 20g kernige Haferflocken
  • 1 TL flüssiger Honig
  • 3/4 TL Rohrohrzucker
  • 1 TL Butter
  • 3/4 TL Kakaopulver, schwach entölt (Backkakao)
  • 1 EL Kakaonibs
  • 1 gehäufter EL getrocknete Maulbeeren (Original: Cranberries)
  • 25g dunkle Schokolade, gehackt oder gehobelt

Ofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Nüsse und Haferflocken mit Honig und Zucker mischen und auf einem Backblech mit Backpapier verteilen. 15 Minuten goldbraun backen, dabei ggf. einmal wenden. Abkühlen lassen.

Nussmischung mit Kakaonibs und Maulbeeren mischen. Butter schmelzen, mit dem Kakaopulver verrühren und unter die Mischung rühren. Dunkle Schokolade untermischen und alles abkühlen lassen.

Joghurtcreme

für 2 Portionen

  • 300g Joghurt (Fettgehalt nach Wunsch)
  • Zitronensaft (und -abrieb)
  • Mark einer Vanilleschote
  • 2 TL Honig

Alles verrühren und nach Belieben abschmecken. Die Joghurtmasse nun portionsweise in (je) ein mit zwei Lagen Küchenpapier ausgelegtes Sieb füllen und über einem Gefäß über Nacht im Kühlschrank abtropfen lassen. Wer eine Mulde in der Creme möchte, die man füllen kann, stellt einfach eine kleine, mit Frischhaltefolie umwickelte, Schale der gewünschten Größe mittig in die Joghurtmasse.

Zum Füllen habe ich (aufgetaute) Brombeeren und passierte Brombeeren verwendet. Dazu habe ich die kleine Schale entfernt, den entstandenen Hohlraum mit Früchten und einigen TL Brombeerpüree gefüllt und dann auf einen Teller gestürzt. Die Joghurtkuppel habe ich dann mit Granola bedeckt und noch mit etwas passierten Brombeeren verziert.

Passend zum Blogevent What’s for Breakfast? Müsli! beim Kochtopf, erdacht von Maja.

Blog-Event CXVII - Whats for breakfast? Müsli! (Einsendeschluss 15. März 2016)

Boller statt Böller

Der letzte Tag des Jahres und wohl auch der lauteste. Da bin ich kein großer Fan von. Ein schönes Feuerwerk mit mehr optischen als akustischen Effekten liegt mir viel mehr. Daher heißt es bei mir: Boller statt Böller. Wobei die ofengebackenen Berliner definitiv auch mit ihrem Aussehen überzeugen können, der einzige von ihnen verursachte Laut ist das hörbare Mmmh von euch!

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In meiner Heimat entsprechen diese Ballen den Berlinern oder eben Pfannkuchen. Denn das, was anderswo Pfannkuchen sind, heißt dort Eierkuchen. Der Vorteil, den die Boller den Berlinern gegenüber haben, liegt in der Art der Zubereitung: Hier wird nicht in Fett ausgebacken. Sie haben ein weiches, luftiges Innenleben. Füllen lassen sich die Ballen aber auch problemlos. Ich habe mir für Marmelade und Pflaumenmus entschieden, welches ich mit einer spitzen Tülle und dem Spritzbeutel eingefüllt habe. Man kann sie aber auch wie Brötchen aufschneiden und eine Cremefüllung darauf geben, wie das Sarah vom Knusperstübchen gestern gezeigt hat.

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Anstelle von Ballen lassen sich aus dem Hefeteig auch Glücksschweinchen formen, die sich genauso befüllen lassen. (Der psychedelische Blick ist nur dem bunten Konfetti geschuldet – klar!)

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Setzt ihr den Teig jetzt an, habt ihr heute Nachmittag zum Silvesterkaffe oder abends noch die leckeren Boller auf dem Tisch!

Ofengebackene Berliner – schwedische Hefeballen

für 6 große Ballen oder Schweinchen

  • 25g frische Hefe
  • 60g weiche Butter
  • 250ml Milch
  • 75g Rohrohrzucker
  • 1/2 TL Salz
  • Mark einer Vanilleschote
  • 500g Mehl
  • etwas Mehl zum Formen
  • etwas Milch zum Bestreichen
  • nach Belieben Marmelade/Mus zum Befüllen und Puderzucker zum Bestreuen

Milch lauwarm erhitzen. Hefe zerbröseln und mit Butter, Zucker und Milch kurz verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Vanillemark und Salz zugeben und untermischen, dann das Mehl zufügen und alles zu einem feuchten Hefeteig einige Minuten verkneten. Abgedeckt an einem warmen Ort (wie immer im Ofen mit eingeschaltetem Licht) etwa 45 Minuten gehen lassen. Der Teig sollte sein Volumen etwa verdoppelt haben.

Anschließend mit wenig Mehl erneut durchkneten und in sechs gleich große Portionen teilen. Zu Kugeln formen. Für Schweineohren und Nase jeweils etwas Teig abnehmen und ausformen. Alles auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech mit ausreichend Abstand zueinander etwa 30 Minuten erneut an einem warmen Ort gehen lassen.

Den Ofen nun auf 250°C Umluft vorheizen und in de Zwischenzeit die Ballen mit etwas Milch bestreichen. Nase und Ohren auf bzw unter den Ballen legen und ebenfalls bestreichen. Mit einem bemehlten Löffelstiel oder den Fingerspitzen zwei Vertiefungen in die Nase drücken.

Etwa 15 Minuten goldbraun backen.

Ich wünsche euch einen guten Rutsch in das neue Jahr und viel Glück!