Kein Kaltstart

Ich bin bekanntermaßen ja ein echter Verfechter des Frühstücks. Keine Mahlzeit fehlt mir so sehr, wenn sie ausfallen muss und wenn ein Brunch auswärts ansteht, dann brauche ich zumindest einen Milchkaffee zu Hause vorweg.

Was man aber so in Südamerika frühstückt, das wusste ich bis vor kurzem nicht. In wärmeren Ländern reicht da ja oft ein Kaffee welcher Art auch immer und ein süßes Teilchen. Nun habe ich aber bei der Recherche für das aktuelle Blogevent vom Kochtopf und Urs von Coconut & Cucumber ein brasilianisches Rezept für ein Frühstück gefunden, das Energie für eine ganze Weile bereitstellt. Süß ist es aber definitiv!

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Das Rezept stammt aus einem Buch, das hier bei der Kochbuchchallenge schon aufgetaucht ist (verbloggt habe ich das burmesische Oh-no Khaukswe – Hühnchencurry mit Nudeln, einen Bananendaiquiri aus Kuba und italienische Lombo di Maiale alla Spiede – Schwein-Rosmarin-Spieße sowie Coban Salata – Hirtensalat aus der Türkei).

Die Pfannkuchen werden hier eigentlich mit Ziegenfrischkäse und Guavenkompott gefüllt. Guaven waren nicht aufzutreiben, deswegen gibt es die auch im Rezept -vorgeschlagene Alternative in Form von Birnen. Dazu wird ein Sirup mit Honig serviert – das sollte wohl bis zum Mittag vorhalten!

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Panquecas de Queijo – Süße Pfannkuchen mit Ziegenkäse

für 2-3 Portionen (3-4 Pfannkuchen)

  • 45g + 1 gehäufter TL (Rohrohr)Zucker
  • 2 große, feste Birnen
  • 1 EL Honig
  • 125g Ziegenfrischkäse
  • 80g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei
  • 125ml Milch
  • 25g Butter
  • ggf. Obst zum Servieren

Birnen waschen, vierteln, nach Belieben schälen, das Kerngehäuse entfernen und in mundgerechte Würfel schneiden.

150ml Wasser mit 45g Zucker in einen Topf geben und zum Köcheln bringen. Birnen zugeben und zugedeckt bei milder Hitze etwa 10 Minuten köcheln lassen. Die Früchte sollten aber noch Biss haben. Die Früchte mit einem Schaumlöffel herausnehmen und abkühlen lassen.

Honig in das Zuckerwasser geben und zu einem dickflüssigen Sirup einköcheln lassen.

In der Zwischenzeit den Pfannkuchenteig zubereiten. Dazu Mehl, Salz, den restlichen Zucker sowie Ei und Milch miteinander klumpenfrei verrühren. Ggf. etwas Wasser zugeben. Die Konsistenz sollte der von flüssiger Schlagsahne entsprechen.

Etwa 1/4 der Butter in einer Pfanne zerlassen und 1/4-1/3 des Teiges zugeben. Dabei die Pfanne etwas schwenken, damit sich der Teig verteilt. Den Pfannkuchen nur leicht bräunen lassen, wenden und auch die zweite Seite sanft bräunen. Für die weiteren Pfannkuchen genauso vorgehen.

Während die Pfannkuchen ausbacken den Ziegenkäse mit einer Gabel zerdrücken und mit den Birnenstückchen vermengen. Die Ziegenkäsemischung als eine Linie in die Mitte eines Pfannkuchens auftragen, den Pfannkuchen aufrollen. Mit den anderen Pfannkuchen ebenso verfahren.

Der Sirup wird zum Servieren über die Pfannkuchen gegeben und sollte kochend heiß sein. Nach Belieben mit Obst anrichten.

Quelle:

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Beim Blogevent findet ihr noch mehr tolle süamerikanische Ideen und Rezepte – falsches Meerschweinchen zum Beispiel!
Blog-Event CLII - Südamerika (Einsendeschluss 15. Mai 2019)

Von Ideen

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Laut Walter Moers sind Ideen in unseren Köpfen zu Hause. Gute Ideen erkennt man daran, dass sie größer sind als schlechte und strahlend leuchten. Sie entstehen aus sich treffenden Lösungen, welche sich ergeben, wenn Frage und richtige Antwort aufeinander treffen.

Seit einiger Zeit leuchtete sie großflächig in mir. Die Frage lautete wohl: Wie kann man den Geschmack von Kaffee-Sahne-Schokolade und Hefegebäck verbinden? Die Antwort: Schneckenkuchen! Und dann trafen sich auch schon die aufkeimenden Lösungen: Vollmilchschokolade und Espresso! Sahne-Frischkäse-Guss! –Peng!– Die Idee war geboren und klammerte sich blinkend in den Hirnwindungen fest. Schließlich ist Kaffee-Sahne-Schokolade ein Liebling von mir. Altmodisch, oder? Aber ich mag diesen nicht zu überwältigenden Kaffeegeschmack hier sehr gern. Bis es tatsächlich zur Umsetzung kam, dauerte es allerdings ein gutes halbes Jahr. Gut Ding…

Und was hab ich mich gefreut, dass die Schokolade mit zugegebenem Espresso genau so! schmeckt. Klar, die könnte man auch solo genießen und auch als Torte oder Füllung für eine Tarte wäre der Geschmack intensiver. Hefeteig ist eben auch Teig, der das Aroma abmildert. Das Ergebnis lässt sich aber sehen und wird auf der Kaffeetafel sicher nicht lange stehen. Wer mehr Kaffeearoma möchte, kann also auch noch einen Espresso-Sirup köcheln, die Option ist unten auch beschrieben.

Schneckenkuchen

für eine Springform von 26-28cm, für eine 18-20cm Form Mengen halbieren

Die Fotos sind von beiden Formen entstanden, ich habe beide probiert und getestet.

Hefeteig

  • 500g Mehl 405
  • 21g Hefe, frisch (1/2 Würfel)
  • 3g Salz
  • 25g flüssige Butter
  • 25g neutrales Öl (z.B. Rapsöl)
  • 1/2 verschlagenes Ei oder 2 EL Joghurt
  • 40g Vanillezucker, selbstgemacht
  • 70ml lauwarme Milch
  • 90ml lauwarmes Wasser
  • 50ml frischer Espresso

Alle Zutaten zu einem feuchten aber glatten Teig verkneten und abgedeckt 30 Minuten an einem warmen Ort (Ofen mit eingeschalteter Beleuchtung) gehen lassen. Dann kurz durchkneten und erneut gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.

In den letzten Minuten der Gehzeit die Schoko-Kaffee-Fülle zubereiten. Dazu

  • 250g Vollmilchschokolade schmelzen und
  • 80ml frischen Espresso sowie
  • 2 EL Sahne

einrühren. Es kann sein, dass die Schokolade zunächst etwas fester wird, bei Zugabe von weiterem Espresso wird sie aber schön cremig und glänzend.

Den Hefeteig nun einmal gut durchkneten und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem langen Rechteck etwa 0,5cm dünn ausrollen. Je nach Größe der Arbeitsfläche Teig teilen und einzeln ausrollen. Gleichmäßig mit der Füllung bestreichen, dabei etwas Platz an den Rändern lassen. An der langen Seite aufrollen.

Eine Springform mit Backpapier auslegen und den Rand fetten. Die Rolle(n) nun in etwa 3cm lange Abschnitte schneiden und diese mit der Schnittseite nach oben in die Form setzen. Form erneut abdecken und weitere 30 Minuten warm gehen lassen.

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(Form aus dem Ofen nehmen und) Ofen auf 160°C Umluft vorheizen. Hefeschnecken mit etwas zerlassener Butter, restlichem Ei oder Sahne bepinseln und 25-30 Minuten goldbraun backen.

In der Zwischenzeit kann der Frischkäse-Guss und der Espresso-Sirup hergestellt werden:

Frischkäse-Sahne-Guss

  • 100g Frischkäse
  • 4 EL Kaffeesahne (oder Sahne)
  • 25g Puderzucker

Alle Zutaten zu einer cremigen Masse verrühren.

Espresso-Sirup

  • 225ml starker Kaffee
  • 100g Zucker

Verrühren, bis der Zucker aufgelöst ist, aufkochen und bei kleiner Hitze und gelegentlichem Rühren einkochen lassen, bis die Flüssigkeit noch nicht ganz so viskos ist wie Sirup (beim Abkühlen dickt der Sirup noch ein!). Zum Anpassen kann sonst erneut Wasser bzw. Kaffee zugegeben werden.

Die Hefeschnecken aus dem Ofen nehmen, die Form auf ein Kuchengitter stellen und noch warm gleichmäßig mit dem Frischkäseguss bedecken. Abkühlen lassen (naja, zumindest lauwarm!), dann mit einem Messer vom Springformrand lösen und nach Belieben mit Sirup servieren.

Ein süßes Rezept, das ich gern bei Tinas Backevent einreichen möchte.

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