Dänen lügen nicht

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Zuletzt hörten wir Otto im Auto mit genau diesem Lied. Das war quasi der Startschuss, denn für das letzte Wochenende habe ich eine Idee für ein kulinarisches Partymitbringsel abseits von Nudelsalat und Käsespießen gesucht und bin bei lecker.de fündig geworden.

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Da der Mann sowieso Hot Dog Fan ist, hatte ich freie Bahn und glücklicherweise bekam ich zudem noch die originalen dänischen Røde Pølser (rote Würstchen). Die mit Cochenille, einem Farbstoff, der aus den Cochenille-Läusen gewonnen wird, eingefärbt sind. Warum? Keine Ahnung, Theorien gibt es mehrere: Ein Fehler des Metzgers bei der Herstellung, Kennzeichnung von qualitativ schlechterem/älterem Fleisch. Inzwischen ist die rote Wursthaut ein untrügliches Erkennungszeichen für die dänische Variante eines Wiener Würstchens, die gerne für ein National, den Hot Dog verwendet werden.

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So viel zum Fleischanteil, von mir, dem Nichtfleischesser. Nichtsdestotrotz: Die Kommentare am Wochenende sind ein Grund, das Rezept hier zu teilen. Kaum angeschnitten war die Rolle ratzfatz weg. Das und die einfache und schnelle Zubereitung sind Nutzenmaximierung at its best. Hier können wir Otto beim Wort nehmen: Dänen lügen nicht!

Hot Dog Rolle 

für 2 Rollen (besser ist das!), also etwa 16-18 Stücke

  • 2 Packungen Blätterteig auf der Rolle (Kühlregal)
  • 1 Glas dänischer Gurkensalat (ca. 670g)
  • 2 große rote Zwiebeln
  • 2 EL mittelscharfer Senf
  • 12 dänische Würstchen oder Wiener (lang) oder 16 kurze Wiener
  • 200g Gouda
  • 1 Ei
  • 2 TL Petersilie, getrocknet
  • 2 EL Öl

Blätterteig etwa 15 Minuten vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen, dann mit Backpapier auf zwei Bleche ausrollen. Ofen auf 200°C Umluft vorheizen.

Gurkensalat abtropfen lassen. In der Zwischenzeit Zwiebeln schälen und fein würfeln. Würfel von etwa 1/2 Zwiebel beiseite legen. Gouda reiben.

Blätterteig mit Senf bestreichen, dabei etwa 2cm Rand lassen. Je 4 ganze und 2 halbe Würstchen (oder 8 kleine) eng beieinander in die Mitte der Rolle legen, den Gurkensalat darauf verteilen und anschließend die Zwiebelwürfel darauf geben. Käse darüberstreuen.

Den Blätterteig an der kurzen Seite mit je zwei Schnitten zum kurzen Ende hin versehen und die langen Seiten je alle 1,5-2cm bis zu den Würstchen einschneiden. Die Enden hochklappen und zur Mitte legen, die längeren Abschnitte der Seiten abwechselnd in die Mitte legen, so dass eine Art Zopfmuster entsteht. Dabei möglichst „blickdicht“ arbeiten.

Den Teig mit etwas verschlagenem Ei bestreichen und mit Petersilie bestreuen.

Etwa 18 Minuten im Ofen goldbraun und knusprig backen.

Die verbliebenen Zwiebelwürfel in einer Pfanne in heißem Öl knusprig braten und anschließend auf die Rollen verteilen.

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Gegen Falten

Der Titel mag etwas reißerisch klingen, aber er stimmt dennoch: Tomaten enthalten Vitamin E, welches zumindest helfen soll, schädliche Umwelteinflüsse, die zum Teil auch für die Entstehung von Falten ursächlich sind, zu bekämpfen. Auch das enthaltene Lycopin, welches mit für die Farbe des Nachtschattengewächses verantwortlich ist, gehört zu den natürlich vorkommenden Antioxidationsmitteln.

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Aber darum soll es hier weniger gehen und tatsächlich mehr um die faltigen Tomaten, die ab und an wohl bei jedem anfallen.

Faltiges Gemüse ist mir fast egal: Ob die Paprika oder die Tomaten etwas angeschrumpelt sind, stört mich weniger, der Mann kann das gar nicht ab und unterzieht jedem Gemüse beim Einkauf nicht nur einer optischen Untersuchung, sondern auch einem Drucktest. Zu weiche Paprika oder Tomaten (runzlig oder nicht), kommen ihm nicht in die Tüte.

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Was also anfangen mit diesen Tomaten, die dem Ideal nicht mehr entsprechen? Sie sind noch kein Fall für Kompost oder die Tonne! Das Aroma wird unter Umständen sogar noch etwas intensiver und das ist für dieses Gericht von Vorteil: Tomaten-Panna Cotta, die eine tolle Ergänzung zum Salat sind oder eine außergewöhnliche Vorspeise sein können.

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Um auch den vollen Geschmack zu gewinnen, werden die Tomaten lange im Ofen mit Öl und Knoblauch gegart und anschließend püriert, passiert und mit Créme fraîche und Tabasco gewürzt. Wer auf Gelatine verzichten möchte, kann auch die entsprechende Menge Agartine o.ä. verwenden, das Gericht ist dementsprechend auch für Veganer geeignet und leicht veganisierbar.

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Aufgrund der Zeit, die zum Festwerden nötig ist, empfehle ich die Panna Cotta am Vortag zuzubereiten. Viel Zeit und Aufwand wird dafür nicht gebraucht.

Die Blätterteigstangen dazu sind kein Muss, aber eine leckere Knusperei zum Salat, einem Gläschen Wein,..

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Tomaten-Panna Cotta

für2 Portionen als Hauptgericht mit Salat und 4 -6 Portionen als Vorspeise

  • 1kg Tomaten, schrumpelig oder frisch
  • 1 EL Olivenöl und etwas mehr zum Bestreichen der Formen
  • ½ Knoblauchzwiebel (etwa 6 Zehen)
  • 1 TL brauner Zucker
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 75ml Crème fraîche (ich: leichte Variante mit Kräutern)
  • 2 Spritzer Tabasco Habanero
  • 2,5 Gelatineblätteroder die entsprechende Menge an Agartine
  • nach Belieben Salat, Tomaten, Dressing

Tomaten waschen, längs halbieren und die Hälften in eine ofenfeste Form geben. Knoblauchzehen schälen und ebenfalls in der Form verteilen. Olivenöl über die Tomaten verteilen und mit braunem Zucker bestreuen. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Bei 130°C Umluft 2,5 Stunden weich garen.

Etwas abkühlen lassen, anschließend in ein höheres Gefäß geben und fein pürieren. Durch ein Sieb in einen Topf streichen. Es sollten etwa 400ml Püree sein.

Gelatine in einer Schüssel mit kaltem Wasser einweichen. In der Zwischenzeit Crème fraîche und Tabasco zugeben, unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und ggf. mehr Zucker abschmecken.

Bei mittlerer Hitze unter Rühren erwärmen (nicht kochen). Die Gelatine auspressen, dann einrühren. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Gläser oder Förmchen gewünschter Größe mit etwas Olivenöl ausstreichen und mit der Masse füllen. 6-8 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.

Beim Lösen aus den Förmchen kann es helfen, den Rand mit einem feinen Messer nachzufahren. Reicht das nicht, kann die Form (Öffnung abdecken) auch kurz mit heißem Wasser umspült werden, dann auf einen Teller stürzen.

Blätterteigknusperstangen

für etwa 10 Stangen

  • 1 Rolle frischer Blätterteig
  • 2 TL nach Wahl: fruchtiger Senf, Pesto, Tapenade, Brotaufstrich… (ich: Holundersenf)
  • 1 EL Sahne
  • nach Wunsch: ca. 2 TL Sesam, Schwarzkümmelsamen (die habe ich verwendet), Mohnsamen,…

Ofen auf 195°C Umluft vorheizen. Blätterteig ausrollen und eine (Längs-)Hälfte mit Senf/Pesto o.ä. bestreichen. Die zweite Hälfte darüber klappen und leicht andrücken.

Mit einem scharfen Messer in etwa 1,5cm breite Streifen schneiden und mit Sahne bepinseln. Mit Sesam o.ä. bestreuen. Die Streifen einzeln spiralig verdrehen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

15-18 Minuten goldbraun und knusprig backen.

Quelle: House & Garden

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Auch Jette hat etwas gegen Lebensmittel, die zu früh und ohne Grund in der Tonne landen. Daher möchte ich mit diesem Beitrag erneut zum Blogevent beim Kochtopf beitragen.

Blog-Event CXXXIX - Zu gut für die Tonne! (Einsendeschluss 15. März 2018)

Schaut mal vorbei, es gibt süße und herzhafte Kuchen, Suppe, Ofengemüse, Marmelade und sogar Eis!

 

Kochbuchchallenge 6.2: Salate zum Sattessen

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„Sei nicht böse, aber das Leckerste daran ist für mich das Brot.“ Ok, das Brot war unheimlich lecker (es war übrigens das hier, noch in der Grillpfanne angeröstet). Der Salat war eher nach meinem Geschmack, aber damit kann ich leben. Es gab „Romanesco-Haselnuss-Taboulé mit Coffee-Dressing“ – klingt spannend, oder? Ich hätte mir etwas mehr Spannung erwartet, aber ein paar Ideen, wie man das hinbekommt, habe ich, dazu später.

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Das Rezept stammt aus der Rubrik Delight des Buches, ist also kalorientechnisch gut vertretbar (365kcal/Portion). Meine Ideen würden da ein paar kJ dazuaddieren, damit könnte ich aber leben.

Ok, das Prinzip kenne ich schon von Herrn O.: Der raspelt rohen Blumenkohl klein (so wie man auch den Low-Carb-Reisersatz herstellen würde) und würzt ihn mit einem Senfdressing und gerösteten Kreuzkümmelsamen. Hier wird Romanesco verwendet, der geschmacklich keinen großen Unterschied macht und den Bulgur ersetzt, der sonst Hauptbestandteil der Taboulé darstellt. Dazu kommen knackige geröstete Haselnüsse, viel frische Petersilie (da sind wir wieder bei der Vorlage)und ein Dressing, welches ebenfalls Senf, Agavensirup und eben auch frisch gemahlenen Kaffee beinhaltet. Letzterer ist allerdings nur dezent wahrzunehmen (trotz Espresso-Bohnen).

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Alles soweit so gut, aber geschmacklich noch nicht die Bombe. Was fehlt? Zum Beispiel getrocknete Früchte. Cranberries oder Kirschen. Und/oder Feta/krümeliger Ziegen- oder Schafskäse. Ich denke, dann ist der Salat eine Wucht. Nicht mehr ganz so Delight aber eine Spur leckerer!

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Der Salat eignet sich übrigens auch gut zum Mitnehmen, das Dressing muss sowieso einige Zeit einziehen.

Aber erstmal zum Originalrezept:

Romanesco-Haselnuss-Taboulé mit Coffee-Dressing

für 2 Portionen

  • 50g Haselnüsse (schon geröstet und gehackt oder ganz)
  • 350g Romanesco
  • 2 Bund glatte Petersilie
  • 2 EL Apfelessig
  • 2 EL Apfelsaft
  • 2 TL Dijonsenf
  • 2 TL Agavensirup (-dicksaft)
  • 1TL frisch gemahlene Kaffeebohnen
  • 1/4 TL Cayenne
  • 2 EL geröstetes Haselnussöl (ich: Walnussöl)
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Wenn die Haselnüsse noch geröstet werden müssen, diese ganz in einer Pfanne ohne Öl bei mittlerer Hitze etwa 6-7 Minuten rösten, dabei öfters schwenken, bis sie aromatisch duften. Dann in einem Küchentuch abreiben, sodass die braune Haut abgelöst wird. Grob hacken.

Den Romanesco waschen, die Blätter entfernen und auf einem Gemüsehobel fein reiben (ich verwende auch die zarten Teile des Strunks). Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blättchen grob hacken.

Für das Dressing Apfelsaft und -essig mit Salz und Pfeffer würzen, Senf, Agavensirup und die gemahlenen Kaffeebohnen zugeben. Cayenne unterrühren und alles mit dem Öl verschlagen.

In einer Schüssel den Kohl, Petersilie und Haselnüsse vermengen und das Dressing untermischen. Mindestens 30 Minuten ziehen lassen, dabei häufiger umrühren.

Aus:

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Höchstens mittelscharf

Früher war Senf ein absolutes Bäh-Lebensmittel für mich. Zu scharf, zu sauer. Heute ersetze ich die Butter auf dem Käsebrot durch Senf (Butter oder Margarine kommt bei mir eh nicht mehr aufs Brot), er wandert in nahezu jedes Dressing und ist mir auf gekochten Eiern auch lieber als Salz. Ich kann Senf löffeln, wenn er nicht gerade unerträglich scharf ist und er wandert gern als Urlaubsmitbringsel ins Gepäck (aus Frankreich dieses Mal).

Der Holundersenf, den ich vor ein paar Jahren gemacht habe war dann der Auftakt zum eigenen Senfen. Denn auch da sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt. Fruchtig, aromatisch, scharf..für viele Gelegenheiten passend. Zuletzt habe ich eher einen milden, fruchtigen Senf gebastelt. Aus Plattpfirsich und getrockneten Aprikosen, Rosmarin und Honig. Das macht den Senf eher süß und damit zum perfekten Partner für kräftigen Käse. Und dazu zum Beispiel frisches Brot? (Abgebildet ist das No-knead-bread mit Birnen, Bergkäse und Haselnüssen.)

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Die Zutaten sind schnell und einfach zu verarbeiten: Ein bisschen putzen und schneiden, köcheln, pürieren, abfüllen, fertig!

Pfirsich-Aprikosen-Senf

für 5-6 Gläser mit je 140ml 

  • 3 Plattpfirsiche
  • 250g getrocknete Softaprikosen
  • 250ml Pfirsichnektar oder Apfelsaft
  • 2-3 EL weißer Balsamico
  • 4 EL gelbes Senfpulver, frisch gemahlen oder fertig gekauft
  • 2 Zweige Rosmarin
  • 4 EL Honig
  • 2 EL Zitronensaft
  • 1/4 TL Salz
  • nach Belieben etwas Pimentón de la Vera dulce*

Pfirsiche schälen. Das geht etwas leichter, wenn ihr den Boden kreuzweise einschneidet und sie dann mit heißem Wasser übergießt. Stein entfernen und grob würfeln, Aprikosen ebenfalls grob zerkleinern.

Früchte mit dem Fruchtsaft, Essig, Senfpulver, Rosmarinzweigen, Honig und Zitronensaft in einen Topf geben und aufkochen. Unter gelegentlichem Rühren bei geringer Hitze 5-7 Minuten köcheln lassen. Die Pfirsiche sollten nahezu zerfallen.

Rosmarinzweige entfernen, abgefallene Nadeln im Topf lassen. Senfmasse etwas abkühlen lassen und anschließend pürieren. Ggf. etwas Wasser zugeben, wenn die Masse zu fest geworden ist.

Den Senf weitere 15 Minuten einköcheln lassen, dabei ab und an rühren und evtl. durch weitere Zugabe von Wasser die Konsistenz angleichen. Anschließend mit Salz, Honig, Essig und Pimentón abschmecken. Heiß in vorher sterilisierte Gläser füllen und verschließen.

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Mein zweiter Beitrag zum Konservieren-Blogevent von kochtopf und Brittas Kochbuch.
Blog-Event CXXXIV - Konservieren (Einsendeschluss 15. September 2017)

Du und die kleinen Kartoffeln

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Ich weiß jetzt schon, dass Kartoffeln im nächsten Jahr einen größeren Platz im Garten einnehmen werden. In diesem Jahr habe ich drei alte Sorten gesetzt, die ich beim Biogartenversand bestellt habe. Die sind gut angewachsen, die Knollen sind eher klein. Das macht aber gar nichts, denn im Garten gewachsen, ungespritzt, müssen sie auch nicht geschält werden. Gut abgebürstet kommen sie gleich so gegart in den Salat – es gibt kaum eine bessere Variante, um Kartoffeln zu genießen!

So endet (?) der Sommer hier also: Kartoffelernte, die erste Nacht unter 10°C, die es heute geben soll. Schön, dass wir da noch gut zwei Wochen gen Süden – und hoffentlich Sonne fliehen können!

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Zu den neuen Kartoffeln gesellten sich noch knackige Radieschen, Rucola (ebenfalls aus dem Garten), grüne Bohnen (die Stangenbohnen blühen gerade, aber Erntezeit ist hier noch nicht), Zucchini und Stachelbeeren (da gab es dieses Jahr nur wenige am Strauch, die ich lieber gleich weggefuttert habe, daher stammen diese noch aus dem Vorrat, von Mama gespendet) sowie Ziegenkäse. Für mich kam noch geräucherte Makrele dazu, für Jan Putenbrust. Der Salat sättigt also gut, die Portionen sind eher für ein Mittagessen gedacht.

Salat mit neuen Kartoffeln, Stachelbeeren und Ziegenkäse

für 2 (sehr reichliche) – 3 Portionen

  • 325g neue Kartoffeln
  • 1 TL neutrales Öl zum Braten
  • 100g junge, möglichst dünne Zucchini
  • 75g grüne Bohne
  • 50g Radieschen
  • eine gute Handvoll Rucola (im Original Brunnenkresse)
  • 100g Stachelbeeren (frisch oder aufgetaut, ohne Saft)
  • 50g Ziegenkäse
  • pro Person 1 geräuchertes Makrelenfilet mit Pfefferkruste oder ein paar Scheiben Putenbrust/-braten
  • Saft und Schale von 1/2 Biozitrone
  • 1 TL brauner Zucker
  • 1 TL körniger Senf (ich habe selbstgemachten Biersenf verwendet)
  • etwas frischer Dill
  • 2-3 EL Rapsöl
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer zum Abschmecken

Kartoffeln gut abbürsten, nach Wunsch schälen, und für 10-15 Minuten garen. Sie sollten noch nicht ganz, aber annähernd weich sein.

In der Zwischenzeit das Gemüse putzen: Zucchini waschen und längs vierteln oder halbieren – je nach Größe. Bohnen putzen und in etwa 2cm breite Stücke schneiden. Radieschen waschen und in Scheiben schneiden. Rucola waschen, trocken schleudern und dickere Stiele entfernen.

Dill waschen, trocken tupfen und grob zerkleinern. Kartoffeln abgießen und kurz ausdampfen lassen.

Das Bratöl in einer Pfanne erhitzen und die Kartoffeln hineingeben. Mit einer Gabel o.ä. etwas platt drücken. Etwa 10 Minuten unter gelegentlichem Wenden bei mittlerer Hitze braten.

Währenddessen das Dressing zubereiten: Zitronensaft und -schale mit dem Zucker vermischen, bis dieser sich aufgelöst hat. Senf, Dill und Salz und Pfeffer zugeben. Das Öl unterschlagen und nochmals abschmecken.

Bohnen 2-3 Minuten blanchieren, abgießen und mit kaltem Wasser abspülen, bis sie nur noch lauwarm sind.

Zucchini zu den Kartoffeln geben und weitere 5-10 Minuten braten, bis sie deutliche Röstspuren haben. Nun die Bohnen und Stachelbeeren in die Pfanne geben und 3-4 Minuten braten, so dass alles erhitzt wird.

In einer Schale mit dem Dressing vermengen. Portionsweise mit dem Käse in mundgerechten Würfeln, zerzupfter Makrele oder Pute in Streifen anrichten.

Etwas abgewandelt von hier.

Das leckere Brot auf den Fotos ist übrigens ein Buttermilch-Dinkellaib nach einem Rezept von hefe und mehr – nur mit Hasel- statt Walnüssen.

Als Beitrag zum Blogevent World wide summerfood passt dieses Gericht also gerade noch! Hier haben sich wie immer viele leckere Ideen versammelt, also schaut mal rein!

Das Thema stammt übrigens von Birgit von Backen mit Leidenschaft.
Blog-Event CXXXIII - World Wide Summerfood (Einsendeschluss 15. August 2017)

Eingepflanzt

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Da war sie wieder. Gesehen und nicht aus dem Kopf bekommen. Die Mail kam wie immer mit Rezept versehen und wie so oft lachte mich dieses auch an. Aber nicht immer erwächst daraus eine kleine Manie. Dieses Rezept ging mir jedenfalls nicht mehr aus den Gedanken und so wanderte Spargel in den Einkaufskorb, ich kaufte tollen Käse bei Rêve de fromage, die wieder auf dem Gartenfestival auf Bissenbrook anzutreffen waren. (Die dort erstandenen Pflanzen haben auch schon den Weg in den Garten gefunden.)

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Und so wurde Spargel-Chutney gekocht, das ganz wunderbar zu Käse (nicht nur diesem) passt. Die Scones fand ich ok, etwas bröselig, da würde ich sicher beim nächsten Mal auf ein anderes Rezept oder gutes Baguette zurückgreifen, aber das Chutney! Dieses Rezept lasse ich euch gerne hier!

Spargel-Chutney zu Käse

für 3 kleine Gläser mit je 140ml Inhalt

  • 500g weißer Spargel
  • 140g rote Zwiebel
  • 2 kleine Lorbeerblätter
  • 3/4 EL Senfsaat, gelb
  • 3/4 EL Koriandersamen
  • 140g brauner Zucker
  • 65ml Holunderbalsamico, alternativ anderen fruchtigen Balsamico (im Original Himbeeressig)

Spargel schälen und putzen, in 3-5cm lange Stücke schneiden und halbieren. Zwiebel schälen und fein würfeln. Alle Zutaten mit etwa 650ml Wasser in einen Topf geben und köcheln lassen, bis das Chutney dickflüssig und glänzend ist (das Rezept gibt hier 70 Minuten vor, ich kann etwa das Doppelte bieten). Heiß abfüllen, dann vor dem Verzehr abkühlen lassen.

Dazu passt Ziegenkäse, aber auch Frischkäse, zum Beispiel mit Cranberries.

Rezept von hier.

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Entschuldigen Sie,…

…ist das das grüne Ei mit Panko? – Ja, richtig erkannt! Aber neben der *hust* kreativen Verballhornung bekannter Musiktitel geht es hier eigentlich mehr um eine Idee, die schon ein Weilchen schlummerte und die auch demnächst noch einmal aufgegriffen werden wird. Scotch Eggs – Schottische Eier. Schon verlockend so ein gekochtes Ei mit außen krosser und innen zarter Ummantelung. Nur leider so gar nicht vegetarisch, denn im Original besteht die Hülle aus paniertem Wurstbrät oder Hack.

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Daher die Idee: Ich mach die vegetarisch und dann auch noch grün. Eine Hülle aus Blattspinat, etwas Joghurt und Tahini und Panko. Eigentlich ist der Mantel um die Eier auch dicker, aber daran lässt sich arbeiten. Auch am Gargrad der Eier. Am liebsten wäre mir ja ein im Kern noch etwas flüssiges Ei gewesen, aber da war es einen Tick drüber.

Nichtsdestotrotz: Geschmeckt hat es zum Salat mit rohem Champignon und Senfdressing. Und weil dieses Gericht auch problemlos in jeder Campingwagenküche zubereitet werden kann, ist das mein Beitrag zum Kochtopf-Blogevent von Doreen. Obwohl ich nicht so oft campen war, mag ich den Gedanken einfach losfahren zu können, wohin man gerade möchte schon. Ein Teil Zuhause dabei, das macht einen flexibel. Dennoch sind mir die festen Wurzeln gerade lieber, ein Zuhause, das einen Platz hat und anderweitig Raum gibt.

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Grüne Eier mit Panko zum Salat

für zwei Portionen

  • zwei Eier (M)
  • 30g frischer Blattspinat
  • 1 TL Joghurt
  • 1 TL Tahini
  • 1 Spritzer Zitronensaft
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • ca. 1/8 TL Chilipulver
  • 1 Prise Muskat
  • 3-4 EL Panko
  • 2 EL Olivenöl zum Braten
  • eine Handvoll Blattsalat
  • ein paar Wildkräuter (Pimpinelle und Sauerampfer)
  • 2-3 frische braune Champignons
  • 1 EL Sherryessig
  • 1 EL Passionsfruchtbalsamico
  • 1 TL körniger Senf
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 3 EL Walnussöl

Eier 5 Minuten halbweich kochen, dann kalt abschrecken und vorsichtig schälen.

In der Zwischenzeit Spinat waschen, grob zerzupfen und mit Joghurt, Tahini, Zitronensaft und Salz & Pfeffer zu einer festeren Masse pürieren. Mit Chili und Muskat würzen und abschmecken. In eine Schale geben, Panko in eine zweite Schale füllen.

Eier vorsichtig mit der Spinatmasse ummanteln, dann in Panko wenden, so dass sie möglichst gleichmäßig bedeckt sind. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Eier darin von allen Seiten goldbraun anbraten. Dabei vorsichtig mit Holzlöffeln o.ä. drehen.

Währenddessen Salat und Kräuter waschen, Pilze putzen und in Scheiben schneiden. Alle Zutaten für das Dressing miteinander verschlagen und abschmecken. Salat mit Pilzen anrichten. Dressing darüber träufeln. Ei längs aufschneiden und auf den Salat geben.

Blog-Event CXIX - Camping (Einsendeschluss 15. Mai 2016)

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Endlich

Endlich Sonne, endlich Salat vom Balkon, endlich…! Es tut sich so viel in der letzten Zeit, manchmal fühle ich mich nicht erschlagen, aber zumindest überrumpelt von der Intensität mit der die Dinge auf mich einstürzen. Aber immerhin, es sind zumeist schöne Dinge.

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Gut, Energie kosten auch diese. Aber hier könnte man physikalisch werden. Der sogenannte Energieerhaltungssatz greift hier (1. Hauptsatz der Thermodynamik): Energie kann nicht verloren gehen oder erschaffen werden. Energien können lediglich ineinander umgewandelt werden.

Meine Energie für Planung, körperliche Arbeit und Gestaltung wird nicht aufgefressen, sondern umgewandelt in Energie für mich: Für Entspannung und Erholung, für Gesundheit und Freude, für Kreativität. Das klingt alles sehr abstrakt, aber die Zeit für Konkretes kommt. Lasst es Sommer werden, dann.

Farblich sommerlich war mein erster Salat vom Balkon: Mit gedünstetem Rhabarber, Sherrybutter und Ziegenkäse. Lecker!

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Salat mit Rhabarber und Ziegenkäse

für 1 Portion

  • 1 gute Handvoll junger Blattsalat
  • 1 Stange Rhabarber (etwa 100g geputzt)
  • 30g Butter
  • 1 EL (Vanille-)Zucker
  • 1 EL Sherry, medium
  • 1 TL Senf, mittelscharf
  • 1 TL Zitronensaft und Zesten von 1/2 Zitrone
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 EL Olivenöl
  • 40g Ziegenhartkäse (oder ähnliches wie Parmesan, Manchego, Pecorino)
  • nach Belieben ein paar essbare Blüten als Deko

Salat waschen und trocken schleudern und auf einem Teller anrichten. Rhabarber (putzen und) in ca. 0,5cm dicke Scheiben schneiden. Butter in einer Pfanne zerlassen, Zucker zugeben und schmelzen lassen. Rhabarber hinzufügen und garen, bis er gerade weich wird.

In der Zwischenzeit Senf, Zitronensaft mit Salz und Pfeffer zu einem cremigen Dressing verrühren, mit Öl verschlagen. Auf dem Salat verteilen.

Rhabarber mit möglichst wenig Flüssigkeit auf den Salat geben. Sherry zur Butter geben, kurz aufkochen, über den Salat sprenkeln. Zitronenzesten und zerkrümelten Ziegenkäse darüber geben.

Abgewandelt von hier.

Und sonst noch?

Über Ostern gab es Meer satt. Ostsee, Darß, Zingst. Schönster Sonnenschein, Wind und Wellen, Meer bis zum Himmel, Blau. Möwen, Kraniche, Gänse. Und Fisch natürlich. Gedankenfreizeit, Strandgutstöberei, Rommérunden. Es war so schön!

Kulinarisch kann ich euch auch etwas bieten – ich habe ein paar Rezepte ausprobiert, die ich guten Gewissens weiterempfehlen kann:

Das Kirsch-Mohn-Granola von nurmalkosten habe ich nur wenig abgeändert: Cornflakes statt Amaranthpops und Honig anstelle von Ahornsirup, dazu weniger Salz und selbstgemachten Vanillezucker (12g). Lecker und einfach!

Eier gab es natürlich auch – unter anderem Chinesische Gewürzeier, die mundeten und gut zum Frühstück passen. Mit Senffrüchten, etwas Sojasauce, Senf oder einfach so.

Und Kuchen musste natürlich auch sein. Ein Möhrenkuchen war gewünscht, ich fand ein passendes Rezept bei Donna Hay. Der Name Food Processor Cake war bei mir nicht Programm. Die Möhren wurden per Hand fein geraspelt, die Pecannüsse habe ich durch fein gehackte Paranüsse ersetzt. Ich habe alle Zutaten für eine 26er Springform angepasst und so die 1,5-fache Menge eingesetzt. Die Zuckermenge habe ich jedoch reduziert: Hier kamen nur 230g brauner Zucker zum Einsatz. Für den Guss habe ich lediglich Frischkäse verwendet (400g) und anstelle der Vanillepaste Vanillemark genommen. Der Kuchen war auch noch nach Tagen herrlich saftig!