Kochbuchchallenge 6.1: Salate zum Sattessen

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Da hat der Mann einen richtigen Glücksgriff gelandet bei der Kochbuchauswahl. Dieses Buch hat infolge unseres Cap-Kochbuch-Deals besorgt und dann auch gleich als Challenge-Kochbuch ausgewählt. Im Übrigen hat er bei dem Deal (entgegen seiner Erwartung) dann doch sehr viel schlechter abgeschnitten als gedacht. Innerhalb des Zeitraumes habe ich kein einziges Kochbuch gekauft, er aber jede Menge Caps. Das führt dann leider, leider (aus meiner Sicht natürlich) dazu, dass das Jahresende gleichzeitig das Ende dieses Abkommens ist. Schade!

Nichtsdestotrotz haben wir ja irgendwie beide profitiert! Salate zum Sattessen* jedenfalls ist ganz nach meinem Geschmack und ich könnte tatsächlich jedes Rezept ohne Einschränkungen entweder für mich oder den Mann oder uns beide nachkochen. Bettina Matthaei kenne ich schon durch ihre anderen Bücher und bin tatsächlich begeistert.

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Sie legt viel Wert auf harmonische und abwechslungsreiche Gewürze, auf das gewisse Etwas und viele gesunde, möglichst unverarbeitete Zutaten. Das führt zwar dazu, dass die nicht gerade kleine Schublade mit den Gewürzen zunehmend durchhängt, und eigene Gewürzmischungen zusammengestellt werden, sorgt aber eben auch für neue geschmackliche Erfahrungen.

Das Buch* ist in vier Kapitel gegliedert: Superbowl (gut, das ist irgendwie trendy, dahinter stecken einfach leckere Sattmacher), to go (Salate, die sich gut halten und auch gerne etwas länger durchziehen können), Delight (für kalorienbewusste Ernährung) und Partytime mit Rezepten für mindestens 6 Personen. Die ersten drei Kapitel haben für mich einen großen Vorteil: Die Rezepte sind für zwei Portionen konzipiert – die sich aber auch leicht umrechnen lassen und es sind wirklich gut sättigende Portionen.

Es gibt Rezepte die vegan, vegetarisch, mit Fisch oder Fleisch angereichert sind und viele davon sind auch mit Tipps zum Ersetzen einzelnen Komponenten versehen. Zudem sind für jedes Dressing auch weitere Ideen gegeben, die damit geschmacklich passend kombiniert werden können.

Jede Doppelseite ist einem Salat gewidmet – eine Seite Rezept, eine Seite ansprechendes Foto.

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Bei Amazon* kann man auch etwas ins Buch reinlesen – macht das mal!

Der erste vorgestellte Salat stammt aus der Kategorie to go – das Büroessen oder Picknick ist ein toller Anlass zum Ausprobieren!

Geschmeckt hat uns der Salat beiden sehr gut. Eine kleine Änderung habe ich im Vorfeld schon vorgenommen: Der Mann mag keine Erdnussbutter. Die ist aber guter Teil des Dressing. Deshalb habe ich zwei Dressingvarianten gemixt, einmal mit Erdnussbutter, einmal mit weißem Mandelmus. Wider Erwarten mochte der Mann beide, sodass wir jeder ein Schälchen mit jeder Dressingvariante essen konnten. (Ja, es sind wirklich sättigende Portionen!) Und: Uns beiden schmeckte die Mandelmusversion besser, weniger bitter (wenn man das so nennen kann). Ich gebe euch unten also beide Varianten an, jedoch für jeweils zwei Portionen.

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Süßkartoffel-Ananas-Salat mit Erdnuss-Chili-Dressing

für zwei Portionen

  • 350g Süßkartoffeln
  • 4 Frühlingszwiebeln
  • 1 EL Olivenöl
  • 100ml Orangensaft
  • 200ml + 3 EL Gemüsebrühe
  • 130g Staudensellerie
  • 250g (ich: eher 300g) frische Ananas
  • 1 rote Chilischote
  • 1 Bio-Limette
  • 40g cremige Erdnussbutter (oder 40g weißes Mandelmus*)
  • 40g süße Chilisauce (z.B. diese*)
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz

Süßkartoffel schälen, waschen und in Würfel mit etwa 1cm Kantenlänge schneiden. Frühlingszwiebeln putzen und weiße und grüne Teile in Ringe schneiden, getrennt beiseite legen.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die weißen Zwiebelringe zugeben. Bei geringer Hitze andünsten, dann die Süßkartoffeln zugeben und bei mittlerer Hitze unter Rühren anbraten. Orangensaft und Gemüsebrühe angießen, aufkochen lassen und bei geringer Hitze etwa 12 Minuten köcheln lassen. Die Süßkartoffeln sollten so weich sein, dass man mit einer Gabel leicht einstechen kann, sie aber nicht zerfallen. Die Brühe sollte weitestgehend verkocht sein.

Währenddessen Sellerie putzen, die Blätter getrennt waschen, trocken tupfen und grob hacken. Stangen in feine Ringe schneiden. Ananas schälen, dabei den harten Strunk  und die einzelnen Augen mit den Samen entfernen. In Würfel schneiden.

Chili der Länge nach halbieren, Samen und Fruchtwand entfernen und auswaschen, sehr fein würfeln.

Für das Dressing die Limette heiß waschen, trocken reiben und etwa 1 TL der Schale fein abreiben und 2 EL Saft auspressen. Beides zusammen mit Erdnussbutter oder Mandelmus, Gemüsebrühe und der Chilisauce glatt rühren. Mit Salz abschmecken.

Süßkartoffeln mit Ananas, Chili und Sellerie mischen und das Dressing unterziehen. Mindestens 30 Minuten ziehen lassen, dabei ab und an verrühren. Zum Servieren die restlichen Sellerieblätter und die grünen Zwiebelringe untermischen.

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*Das Dressing wird auch zu Möhren, Kürbis, Sellerie, Topinambur, roter Bete, Romanasalat, Mangold und Chicorée empfohlen.

** Im Rezept selbst stand etwas von Koriandergrün,das untergemischt werden sollte, anstelle dessen habe ich – weil der Koriander nicht in der Zutatenliste und dementsprechend auch nicht auf meiner Einkaufsliste auftauchte – Selleriegrün verwendet.

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Winterreste

Da lag ja noch einer! Der letzte Kürbis hat bei mir recht lange überlebt. Eigentlich wollte ich Ravioli machen, aber dazu fehlte dann doch die Zeit. Also wurde kurzerhand aus der einen Hälfte Ofenkürbis und die andere kam tatsächlich in eine Nudelhülle – also Kürbiscannelloni.

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Eine etwas schlankere Variante, denn hier kommt keine Sahne zum Einsatz, auch auf Ricotta wird verzichtet, aber nicht auf Gewürze, viel Gemüse und damit viel Geschmack!

Somit sind die Cannelloni auch gut für die Regenwettertage zur Zeit geeignet.

Probiert sie mal aus! Die Füllung ist reichlich – sie schmeckt aber auch super als Gemüsepüree, überbacken, als Füllung für herzhafte Pfannkuchen…

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Kürbis-Cannelloni

für 3-4 Portionen (die Cannelloni sind sehr sättigend), das Originalrezept gibt 2 Portionen an

  • 1 Zwiebel (ca. 50g, ich habe eine rote Zwiebel verwendet)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 Knollensellerie
  • etwa 450g Hokkaido
  • 25g Kürbiskerne
  • 1 TL Olivenöl
  • 175ml Gemüsebrühe
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Muskat
  • 3-4 Salbeiblätter, gewaschen, trocken getupft
  • ca. 100g Cannelloni
  • 30g Parmesan oder Pecorino
  • 125ml Milch
  • 1 Ei

Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und fein würfeln. Knollensellerie schälen und fein würfeln, Kürbis von Stielansatz und Kerngehäuse befreien, fein würfeln.

Olivenöl in einem großen Topf erhitzen und darin Zwiebel und Knoblauch glasig andünsten. Dann Kürbis und Sellerie zugeben und kurz mitdünsten. Dann mit Brühe aufgießen, aufkochen lassen und zugedeckt bei geringer Hitze etwa 8 Minuten weich dünsten.

Währenddessen Kürbiskerne grob hacken. Salbei in feine Streifen schneiden. Gemüseüber ein feines Sieb abgießen und so 100ml Brühe auffangen. Anschließend das Gemüse grob zerstampfen und Kürbiskerne mit dem Salbei darunter mischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

Den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen.

Ei mit Milch und der Brühe verquirlen, ebenfalls mit wenig Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

Die Gemüsemasse in Cannelloniröhren füllen (bei mir führte der Versuch die Röhren mit dem Spritzbeutel zu befüllen zur entnervten Aufgabe und zum griff zum Teelöffel).

Die Röhren in einer Schicht nebeneinander in eine Auflaufform füllen und mit der Eiermilch begießen. Parmesan darüber reiben. Etwa 35 Minuten goldbraun backen.

 

Passend zum aktuellen Blogevent bei Zorra (da findet ihr auch viele schöne andere gefüllte Nudeln) möchte ich dieses Rezept als Beitrag einreichen. Elena hat sich das Thema ausgedacht. Ihren Blog findet ihr hier: Heute gibt es…

Blog-Event CXXVIII - Gefuellte Pasta (Einsendeschluss 15. Maerz 2017)

Gebacken und gedippt

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Noch ein Monat, noch vier Wochen, noch … ich möchte gar nicht die Anzahl der Tage hier aufschreiben. Die Zeit rennt gerade und noch nicht ein einziges Weihnachtsplätzchen hat es in meinen Ofen geschafft. Gerade bleibt gar nicht so viel Muße zum Kochen und Backen, wie ich gern hätte. Nein, die Geschenke sind auch noch nicht gefunden, geschweige denn eingepackt. Zum einen gab es noch nicht für alle die zündende Idee, zum anderen habe ich das Gefühl, dass sich ein nicht auskurierter Infekt immer mal wieder nach oben arbeitet.

Unangenehm das.. Watte im Kopf. Da kann es auch mal ein Essen sein, bei dessen Zubereitung man nicht denken muss und sich auch noch etwas ruhen lässt, während der Ofen seine Arbeit verrichtet. Es gibt Selleriepommes mit Dukkah und Zitronen-Chili-Mayo. Gut, die Pommes sind nicht so knusprig, wie man das vom den kartoffligen Vorbildern kennt. Vielleicht hilft eine Zeit unter dem Grill?

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Bei Dukkah oder Duqqa handelt es sich um eine Gewürzmischung mit Nüssen, die aus dem nordafrikanischen Raum stammt. Ich verwende sie gern zu gebackenem oder auch rohem Gemüse, zu weich gekochten Eiern  oder mit Olivenöl zusammen zum Stippen von Brot. Meine verwendete Mischung stammt aus Gemüse essen* aber es gibt zig Varianten.

Die Mayo enthält kein Ei, dafür aber Milch und ist sehr einfach herzustellen. Darauf gekommen bin ich, als ich das Foto der Mayonnaisezutaten bei kasteninblau auf Instagram gesehen habe (Doreens Rezept findet ihr hier). Alternativ könnt ihr auch auf einen Joghurt- oder Frischkäsedip zurückgreiden – wie ihr wollt!

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Sellerie-Pommes mit Dukkah und Zitronen-Chili-Mayo

für zwei Portionen als Beilage

für den/die/das Dukkah (die erhaltene Menge ist größer als die verwendete. Jedoch lässt sich die Gewürzmischung gut mehrere Wochen in einer luftdicht verschlossenen Dose im Kühlschrank aufbewahren.)

  • 50g ganze Mandeln
  • 50g ganze Haselnüsse
  • 1/2 EL Koriandersamen
  • 1/2 EL Kreuzkümmelsamen
  • 25g Sesam
  • 2 Messerspitzen Muskat
  • 2 gute Prisen Meersalz in Flocken
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen. Nüsse, Mandeln und Sesam mit Koriander und Kreuzkümmel auf einem Backblech mischen und 10 Minuten unter Aufsicht rösten. Nach dem Abkühlen im Mörser oder einem Zerkleinerer grob zerkleinern. Die restlichen Zutaten untermischen.

für die Sellerie-Pommes

  • 1/2 Sellerieknolle (ca. 750g ungeputzt)
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Dukkah
  • etwas Salz nach Geschmack

Den Ofen auf 200°C erhitzen. Sellerie putzen, schälen und in Scheiben, dann in Stifte mit etwa 1cm Kantenlänge schneiden. Auf ein Backblech mit Backpapier oder -folie geben, mIt Öl und Dukkah vermengen und etwa 25 Minuten backen. Nach Belieben salzen.

für die Zitronen-Chili-Mayo

  • 75ml Milch
  • Saft und abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone (ggf. etwas mehr)
  • 1 TL mittelscharfer Senf
  • Chilipulver nach Geschmack
  • (Orangen-)Salz und frisch geriebener schwarzer Pfeffer
  • 125ml Rapsöl
  • Zitronenzesten und Chiliflocken nach Belieben

Milch mit Zitronensaft, -schale und Senf und Chilipulver in einen Pürierbecher geben und aufschlagen. Öl in einem dünnen, gleichmäßigen Strahl zufließen lassen, dabei weiter mit dem Pürierstab bearbeiten. Abschmecken und zum Andicken ggf. einige Zeit in den Kühlschrank stellen.

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Mit Röllchen gegen Röllchen

Jedes Jahr das gleiche! Schon seit November wird man via TV, Internet- und Zeitungsanzeigen daran erinnert, dass die nächste Bikinisaison vor der Tür steht und man doch bitte diese App oder jenes Pülverchen kaufen sollte, um angefutterten Speckröllchen zu Leibe zu rücken.

Nichts gegen gesunde und bewusste Ernährung, aber geht das nicht auch ohne? Motiviert der gleiche Shake dreimal täglich mehr als frisches Bunt und Abwechslung? Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Bei mir kommt nur letzteres in Frage. Heute mit einem winterlichen Rohkoströllchen und einem Orangen-Soja-Zimt-Dip dazu.

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Die Gemüsestreifen müssen dabei nicht so fein geschnitten werden wie hier, aber das erleichtert das Einrollen. Am Ende habe ich auch noch ein paar alternative winterliche Füllungen für euch!

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Winterliche Rohkoströllchen mit Orange-Soja-Zimt-Dip

für 5 Röllchen (etwa eine Portion)

  • ein Viertel einer mittleren Knolle Rote Bete
  • eine mittlere Möhre
  • 25g Hokkaido
  • 40g Babyspinat oder Grünkohl oder gemischt
  • 30g Knollensellerie
  • 5 Walnusshälften
  • 5 Reispapierblätter
  • Saft einer halben Orange
  • 2 TL Sojasauce
  • 1/4 TL frischer fein geriebener Ingwer
  • 1/4 TL gemahlener Zimt

Für den Dip den Orangensaft mit Zimt, Sojasauce und Ingwer verrühren. Ziehen lassen.

Währenddessen erledigen wir die Schnippelarbeit: Möhre, Bete, Kürbis und Sellerie waschen, schälen, ggf. Kerngehäuse und Strunk entfernen und in dünne Scheiben, dann in feine Streifen von etwa 6-7cm Länge schneiden. Walnüsse in einer fettfreien Pfanne bei mittlerer Hitze anrösten, abkühlen lassen und grob hacken. Grünkohl vom Strunk befreien, in 2-3cm große Stücke rupfen. Spinat und/oder Grünkohl waschen und trocken schleudern.

Zum Zusammenfügen die Reispapierblätter jeweils einzeln für 2-3 Sekunden in einen mit Wasser gefüllten tiefen Teller legen, herausnehmen, Wasser abtropfen lassen und flach auslegen. Zunächst den Spinat bzw./und den Grünkohl, dann die Streifen mittig auf das Papier legen, dann mit Walnüssen bestreuen. Die beiden Ränder zur Mitte hin einklappen, dann von einer der verbliebenen langen Seiten aufrollen und die entstehende Naht einmal gut andrücken und auf die Röllchen auf die Naht legen (nicht aufeinander). Die Rollen verschließen sich selbst, da die Stärke verklebt, wenn sie nicht zu nass oder zu trocken sind.

Den Dip jetzt durch ein Haarsieb abseihen (oder durch einen Kaffee- oder Teefilter).

Anstelle des oben verwendeten Gemüses eignen sich auch: roher Rosenkohl, in Blättchen zerteilt, Mangold- oder Kohlrabiblätter, ohne Strunk in 2-3cm große Stücke gerupft, Feldsalat, Pastinake oder Petersilienwurzel, Kohlrabi, Steckrübe, Rot- oder Weißkohl, Fenchel, Äpfel, frische Champignons (alle jeweils in Streifen geschnitten) und anstelle der Walnüsse Haselnüsse, Pecannüsse oder Mandeln. Ich würde aber empfehlen, immer ein Blattgemüse mit mehreren Knollengemüsen und etwas nussigem zu kombinieren.

Wer mag, kann den Dip auch durch Sojasauce mit oder ohne Ingwer ersetzen, aber ich mag den Orangensaft und den Zimt hier sehr.

Eine andere Variante von gefüllten Reispapierrollen habe ich schon hier gebloggt.

Zimt ist auch eine der drei – natürlich nicht nur im Winter – aromatischen Zutaten im KochtopfBlogevent Zimt, Kardamom, Nelke, welches Tina von Foodina in diesem Monat ausrichtet.

Blog-Event CXV - Zimt, Kardamom, Nelke (Einsendeschluss 15. Januar 2016)

Quit(te) pro quo II

Hier der zweite Teil – noch ein Rezept mit Quitte. Wer hier öfter reinschaut, weiß, dass ich meine Ideen oft bei den Küchengöttern beziehe. So auch dieses: Ein samtiges Maronensüppchen mit Quitten. Das ist ganz fix gemacht und eignet sich auch gut als Vorspeise – vielleicht für ein Silvestermenu? Oder für das warme Buffet?

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Die restliche halbe Quitte von gestern könnt ihr für das Topping hier mit etwas Chili karamellisieren. Das gibt zusätzlich Wärme für die cremige Suppe. Statt der Petersilienwurzel bzw. Pastinake habe ich Knollensellerie verwendet, der zwar weniger süß im Geschmack ist, aber dennoch gut passt und das Maronenaroma nicht überlagert. Mehlig kochende Kartoffeln wären ebenfalls eine Alternative. Wer tatsächlich nur die unten aufgeführte Menge Maronen benötigt, kann auch hier im Blog bereits ein paar andere Ideen finden, um die Packung zu leeren.

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Maronensuppe mit karamellisierten Quitten

für 2 Portionen

  • 1 kleine Schalotte
  • 1 Knoblauchzehe
  • 120g Knollensellerie
  • 100g vorgegarte Maronen (oder Maronenpüree)
  • 1,5 EL Butter
  • 450ml Gemüsebrühe
  • 50g Sahne
  • 1/2 Quitte
  • 1 kleine rote Chili oder 1/2 TL Chiliflocken
  • 1 TL Rohrohrzucker oder Honig
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • frisch geriebene Muskatnuss
  • einen Spritzer Zitronensaft

Zwiebeln und Knoblach schälen und fein würfeln. Sellerie putzen und würfeln, Maronen grob hacken. Etwa 1 TL Butter in einem Topf zum Schmelzen bringen und Zwiebel, Knoblauch und Sellerie zugeben. Unter Rühren anrösten. Kastanien zugeben, kurz mitrösten, dann mit Gemüsebrühe ablöschen, aufkochen lassen und zugedeckt bei mittlerer Hitze etwa 12-15 Minuten köcheln lassen.

Chilischote entkernen, in sehr feine Würfel oder Fäden schneiden. Die halbe Quitte schälen, das Kerngehäuse entfernen und in etwa 0,5cm dicke Spalten schneiden. Die restliche Butter in eine Pfanne geben, Honig oder Zucker zufügen und schmelzen. Quittenspalten und Chili zugeben. Bei mittlerer Hitze 4-5 Minuten garen. Dabei gelegentlich Rühren/die Spalten wenden.

Suppe vom Herd nehmen und pürieren, nach Wunsch passieren (ist aber eigentlich nicht nötig). Sahne zugeben und erneut mixen. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und Zitronensaft abschmecken.

Die Suppe mit den Quittenspalten obenauf servieren.

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Freude am Ein- und Auspacken

Geschenke verpacken ist für viele eine ungeliebte Aufgabe. Kämpfe mit Papier und Klebeband, Halt mal den Finger da drauf!, unförmige Gegenstände und wofür das alles? Damit es am Ende aussieht wie bei Hoppenstedts?

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Aber wo bliebe ohne die Verpackung die Überraschung? Die Spannung, wenn man das Päckchen in die Hand nimmt, Gewicht und Härte prüft und sich dann durch die Schicht Geschenkpapier arbeitet? Darauf möchte ich nicht verzichten. Schön, wenn eine kreative und liebevolle Gestaltung der Geschenke geschätzt wird – in meiner Familie ist das zum Glück so. Und schön, wenn man das Einpacken nicht als lästige Pflicht erlebt, oder anderen überlässt. Es gibt so viele Ideen für Grob- und Ultrafeinmotoriker, Glitzerfans und Naturliebhaber und Verpackungswiederverwerter. Und die hoffentlich genauso mit Bedacht ausgesuchten Präsente so zu verpacken, wie man es selbst schön fände, macht dann auch noch Spaß! Ein kleiner Ausschnitt meiner diesjährigen Verpackungen gibt es auf Instagram, eine Idee, wie man auch Fisch lecker verpacken kann, hier:

Beim Kochen und Backen wird gern eingepackt. Fisch, Gemüse oder Käse bleiben so saftig und behalten ihr Aroma. Auch hier steigert das die Spannung auf das Innenleben. Oft kann man die Verpackung – im Gegensatz zu den meisten Geschenken – auch mitessen, sie bringt sogar noch eine weitere Komponente in Sachen Geschmack oder Konsistenz hinzu.

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Für ein weihnachtstaugliches, gar nicht so aufwendiges Hauptgericht habe ich saftigen Kabeljau mit einer Lachsfarce umhüllt, in ein Rotkohlblatt eingewickelt und in Filoteig knusprig gebacken. Dazu gibt es cremiges Selleriepüree mit gebrannten Mandeln. Wer keinen Sellerie mag, kann gern auf Pastinake oder Petersilienwurzel umsteigen oder das jeweilige Gemüse durch eine entsprechende Menge Kartoffeln ersetzen. Die unten angegebene Menge ist meiner Meinung nach, durchaus als einziger Gang geeignet, kann aber auch (evtl. mit kleineren Fischpäckchen) als Teil eines Menüs serviert werden. Die gebrannten Mandeln sind optional, für mich aber ein passendes knuspriges Extra zum Püree.

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Kabeljaupäckchen mit Rotkohl und Selleriepüree

für 4 Portionen

für die gebrannten Mandeln

  • 50g ganze ungeschälte Mandeln
  • 40g brauner Zucker
  • 20ml Wasser
  • 1 TL Lebkuchen- oder Spekulatiusgewürz

Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Zucker mit Wasser und Gewürz in einer Pfanne unter Rühren zum Kochen bringen. Die Mandeln hinzugeben unter stetem Rühren weiter köcheln lassen bis eine trockene, hellere Zuckerschicht entsteht. Rühren und den Zucker wieder anschmelzen lassen, damit die Mandeln einen leichten Glanz bekommen. Auf dem Backpapier verteilen und auskühlen lassen.

für die Kabeljaupäckchen

  • ca. 4 mitelgroße Rotkohlblätter (eigentlich genügen 2, der Rest ist Reserve)
  • 250g Lachsfilet, halbgefrohren
  • 50g Frischkäse
  • 6 EL Sahne
  • Abrieb einer halben Biozitrone
  • 1 EL frisch gepresster Zitronensaft
  • Salz und frische gemahlener schwarzer Pfeffer
  • etwa 250g Kabeljaufilet, ein möglichst hohes/dickes Stück
  • 4-5 Blätter Filoteig
  • etwas zerlassene Butter (ca. 2 EL)

Die Rotkohlblätter nacheinander in kochendem gesalzenen Wasser für 5 Minuten garen, dann mit einer Schaumkelle herausheben und in einem Sieb abtropfen lassen.

Währenddessen das das halbgefrohrene Lachsfilet würfeln, mit Sahne und Frischkäse im Blitzhacker oder mit einem guten Pürierstab zu einem glatten Püree verarbeiten. Zitronenabrieb und -saft unterheben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Kühl stellen.

Kabeljaufilet in 4 gleich große Stücke teilen (bei mir waren es nahezu Würfel mit etwa 3-4cm Kantenlänge), mit Salz und Pfeffer würzen.

Bei mir reichte ein halbes Rotkohlblatt zum Einpacken eines Fischstücks – das sollte man vorher vielleicht einmal „trocken“, sprich ohne Farce probieren.

Backofen auf 200°C Umluftgrill vorheizen.

Rotkohlblatt in zwei Hälften teilen, dabei den Strunk herausschneiden. Das Blatt sorgfältig mit einem Küchentuch abtrocknen. Mit der Lachsfarce bestreichen, ein Kabeljaustück darauf setzen, das Rotkohlblatt von den Seiten über den Fisch einschlagen und dann aufrollen. Je eine solche Rolle in ein mit zerlassener Butter bestrichenes Filoblatt legen, alles vorsichtig in das Teigblatt wickeln und die Enden umschlagen. Ggf. zu lange Enden abschneiden. Päckchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit zerlassener Butter von außen bepinseln. Die weiteren Päckchen ebenso zubereiten. Wer möchte, schneidet ein Blatt Teig noch in einen 1-1,5 cm breiten Streifen, bepinselt ihn ebenfalls mit flüssiger Butter, legt diesen auf das Päckchen, wiederholt das mit einem weiteren Streifen, legt diesen zur Schleife zusammen und platziert diese auf dem Päckchen. Diese werden nun 12-15 Minuten knusprig goldbraun im Ofen gebacken.

In der Zwischenzeit das Püree zubereiten:

für das Selleriepüree

  • 500-600g Knollensellerie, geschält
  • 200ml Milch
  • 200ml Sahne
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1/8 TL Muskat, gemahlen
  • 1/8 TL Zimt, gemahlen

Sellerie in etwa 1×1 cm große Würfel schneiden, in einen Topf geben und mit der Milch/Sahne gerade eben bedecken. Salzen und zum Kochen bringen, dann ohne Deckel sanft köcheln lassen, bis das Gemüse weich gegart ist und püriert werden kann. Das Püree mit Salz, Pfeffer und Muskat sowie Zimt abschmecken.

Zum Servieren pro Portion 4-5 Mandeln grob hacken und auf das Püree geben.

Für das Gericht reichen etwa 1-1,5h Zubereitungszeit (locker!) aus.

Ich wünsche euch und euren Lieben ein erholsames Weihnachtsfest, eine schöne Zeit zusammen und viel Spaß beim Ein- und Auspacken! Mit dem Öffnen des 22. Kalendertürchens rückt beides näher.

Kulinarischer Adventskalender 2015 - Tuerchen 22

Ich freue mich, dass ich mit meinem Blog Teil von Zorras kulinarischem Adventskalender sein darf – schließlich ist mein Blog noch ein richtiger Frischling! Schaut unbedingt rein, denn es gibt auch Geschenke für euch (oder eure Lieben) zu gewinnen!

 

Kroketterie

Als Kind gab es an Weihnachten kaum etwas Besseres als Kroketten als Beilage. Nicht, dass ich andere Zubereitungen von Kartoffeln nicht mag, aber die waren etwas Besonderes. Es gab sie eigentlich fast nur zu Feiertagen oder eben im Restaurant.

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Selbst machen ist kein Problem, aber in einem Ein-Personen-Haushalt dann eben ein aufwendigeres Essen. Eine etwas größere Menge zu produzieren und dann einzufrieren, lohnt sich da. Eine schnelle Ausnahme sind diese Maronenkroketten. Hier kann man auf vorgegarte Maronen oder auf fertiges Püree (wie bei mir) zurückgreifen und spart sich damit eine Menge Zeit. Nussig lecker sind sie auch noch, mal etwas anderes. Sie passen zum Beispiel ganz wunderbar zu Rosenkohl, der mit Orangenzesten und Chiliflocken angebraten wird und dazu gibt es noch ein Bratensößchen – vegetarisch natürlich!

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Maronenkroketten mit gebratenem Rosenkohl und Bratensoße

für 2-3 Portionen (insgesamt etwa 10 Maronenkroketten)

  • 1 Bund Suppengemüse
  • 1 (rote) Zwiebel
  • 1 EL Butter
  • 400ml Gemüsebrühe/ggf. etwas mehr
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1/4 TL Kümmel, ganz
  • 1 EL Sojasauce
  • 1/4 TL Paprikapulver, rosenscharf
  • 250g vorgegarte Maronen oder 200g Maronenpüree
  • 1 Ei
  • 50g Schmand
  • 75ml Milch
  • etwa 75g Buchweizenmehl (oder Weizenmehl)
  • 5 EL Semmelbrösel
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 200-250g Rosenkohl, frisch
  • Zesten einer Bio-Orange
  • 1/2 TL Chiliflocken
  • 2 Prisen Muskat
  • ca. 5EL Olivenöl

Das Suppengemüse putzen und würfeln. Zwiebel schälen, würfeln. Butter in einem Topf bis zum Schäumen erhitzen, Zwiebeln zugeben und leicht bräunen lassen. Restliches Gemüse zugeben und einige Minuten bei mittlerer Hitze anbraten. Tomatenmark zugeben, unterrühren und 1-2 Minuten mit anbraten. Mit Gemüsebrühe ablöschen, Kümmel zugeben und alles bei kleiner Hitze 10-12 Minuten weich köcheln lassen.

In der Zwischenzeit Rosenkohl putzen und 6-7 Minuten in kochendem Salzwasser blanchieren. Abgießen, etwas abkühlen lassen und halbieren.

Den Krokettenteig vorbereiten: Ei trennen. Gegarte Maronen mit Schmand, Milch und Eigelb pürieren. Dabei je nach Geschmack  noch ein paar gröbere Stücke übrig lassen.

Ansonsten das Püree mit o.g. Zutaten und Mehl verrühren. Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen, unterheben. mit zwei Esslöffeln Nocken formen und in Semmelbrösel wälzen (falls sich keine Nocken formen lassen, löffelweise mehr Mehl zugeben, bis der Teig eine festere Konsistenz bekommt). Portionsweise in wenig Olivenöl (ca. 1 EL pro Pfannenportion) 4-5 Minuten unter Wenden knusprig goldbraun braten. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.

Am Besten bereits währenddessen Rosenkohl in 1 EL Öl mit Orangenzesten und Chiliflocken 7-8 Minuten unter gelegentlichem Schwenken anbraten.

Gemüse für die Soße pürieren, je nach Konsistenz etwas mehr Gemüsebrühe zugeben. Mit Salz, Pfeffer und Paprika abschmecken. Durch ein Sieb streichen und evtl. vor dem Anrichten nochmals im Topf erwärmen.

Maronenkroketten etwas abgewandelt von hier.