Von Überfluss und Mangel

Es wäre eine Wiederholung, sollte ich die mal wieder anführen, wie knapp doch die Zeit ist. Die freie Zeit ging dennoch so schnell rum. Der Osterurlaub auf Usedom mit der Familie war verregnet, daher gibt es tatsächlich auch kein einziges Strandbild von mir. Da sich jedes zweite Familienmitglied berufen fühlte, einen Kuchen zur österlichen Kaffeetafel beizusteuern, war hier jedoch Überfluss gegeben.

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Zu spät für dieses, aber vielleicht passend für das nächste Jahr als Nachtrag noch das Karottenkuchenrezept von mir (ich habe die Zutaten für ein Blech verdoppelt, Aprikosenmarzipaneier und Mandeln in Kakaohülle sowie diverse Schokoeier darauf gegeben). Rückblickend zum letzten Jahr – auch hier gab es Karottenkuchen und auch Soleier – wieder passend, denn so ein Kuchen hält sich einfach über mehrere Tage gut und wird sogar besser.

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Und – die Mama hat auf unterschwelliges, wirklich sehr subtiles Bitten von meiner Seite her – tatsächlich den gern getrunkenen Mälzer’schen Orangeneierlikör gemacht – noch ein Rezept für eine eventuelle Eierlikörschwemme. Mal ohne Kuchen und ohne Backen, ohne Zabaione oder Eis. Aber lecker – sogar vom eierlikörverschmähenden Freund als gut trinkbar befundenen – Longdrink.

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Frozen Eierlikör Daiquiri

für 2-3 Gläser

  • 200ml Eiswürfel oder Crushed Eis
  • 125ml (Orangen)Eierlikör
  • 200ml Zitronenlimo (ich: Holsten Fassbrause Zitrone, also quasi alkoholfreies Radler oder Alster)

Eis und Eierlikör mit Standmixer oder dem Pürierstab zerkleinern, auf die Gläser auffüllen und mit Zitronenlimo/Radler auffüllen.

Quelle: lecker.de

Last Minute (Oster-)Geschenke

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Geht es euch auch so? Ostern steht irgendwie plötzlich vor der Tür. So viel war zu erledigen.. Koffer packen für den Familienurlaub an der Ostsee, Geburtstagsgeschenk für Mama besorgen, dann noch Besuche und schon ist die Vorbereitungszeit, die lang genug schien, doch wieder verflogen. Aber um ein paar kleine Naschereien für Ostern vorzubereiten braucht man gar nicht viel Zeit und der Einkauf am Ostersamstag lässt auch noch die Möglichkeit, evtl. noch fehlende Zutaten zu besorgen, offen. Ich habe neben den drei Pralinensorten noch schnell mein Granola mit Amaranth für meine Lieben gebacken und in Gläser abgefüllt.

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Auch, wenn einige dieser Rezepte schon im Netz herumgeistern, möchte ich sie gern mit euch teilen, denn sie sind hier mehrfach für lecker und von mir auch als sehr einfach und mit geringem zeitlichen Aufwand herzustellen befunden worden.

Als erstes und vom Aufwand her kaum zu unterbieten: Oreo-Pralinen. Mit nur drei Zutaten und 30 Minuten Zeit, davon 20 Minuten in denen die Pralinenkugeln im Tiefkühler verbringen dürfen, kommt man hier schnell zum Ziel.

Oreo- Pralinen

für ca. 20 Pralinen

  • 14 Oreos
  • 50g Frischkäse natur
  • 100g weiße Schokolade/Kuvertüre zum Überziehen

Die Kekse in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Nudelholz zu kleinen Krümeln zerdrücken. Dabei immer mal die Masse im Beutel verteilen, damit nicht zu viel Spannung entsteht und der Beutel reißt. Ca. 1 EL der Krümel beiseite stellen.

Den Rest mit dem Frischkäse in einer Schüssel zu einer homogenen Masse verrühren. Zu 20 Kugeln formen (je ca. 1,5-2 cm Durchmesser) und auf Frischhaltefolie in einer Plastikdose oder auf einem Teller für 20 Minuten in den Tiefkühler geben. Man kann hier auch vor dem Tiefkühlen in jede Kugel vorsichtig einen Zahnstocher stecken, um die Pralinen später leichter in das Schokoladenbad zu tauchen, es geht aber auch ohne.

In der Zwischenzeit die Schokolade über einem Wasserbad schmelzen (nicht zu heiß!) und dann die gekühlten Pralinen nacheinander eintauchen. Überschüssige Schokolade durch Abklopfen entfernen und die Kugeln mit Abstand zueinander auf Backpapier, oder wenn ihr mit einem Zahnstocher arbeitet in stabiles Obst oder Gemüse (Äpfel, halbierte große Möhren…) stecken und mit Oreokrümeln bestreuen, dann aushärten lassen.

Quelle: lecker.de

Als Lübeckerin muss natürlich auch eine Sorte mit Marzipan dabei sein, klar! Wobei hier tatsächlich mehr oder weniger offen große Marzipanfehden vorhanden sind… Die einen bevorzugen Niederegger*, die anderen Mest, da darf man nicht in die Schusslinie geraten!

Dieses schmeckt beiden Lagern, es enthält auch noch saftige Aprikosen, die diese kleinen Pralinenhappen leichter machen. Ein Schokoladenüberzug bringt einen herberen Geschmack als Kontrast zum süßen Innenleben.

Aprikosenmarzipanpralinen

für ca. 40 Pralinen oder 30 Pralinen und 6 Eier

  • 200g Marzipanrohmasse eurer Wahl
  • 100g Soft-Aprikosen und 2 Aprikosen zum Verzieren
  • 150g Zartbitter- oder Vollmilchkuvertüre, nach Geschmack

Die Aprikosen bis auf die zwei Früchte zur Deko in feine Würfel schneiden und mit dem Maripan gut verkneten. Als Kugel in Frischhaltefolie gewickelt etwa 2 Stunden (oder auch über Nacht) in den Kühlschrank geben.

Zwischen zwei Streifen Frischhaltefolie mit dem Nudelholz auf eine Dicke von etwa 5mm ausrollen. Folie entfernen und in Quadrate mit etwa 2cm Kantenlänge schneiden.

Möchtet ihr Ostereierpralinen herstellen, könnt ihr natürlich direkt aus der Marzipankugel in Wunschgröße Eier formen.

Im Wasserbad Schokolade schmelzen und in der Zwischenzeit für die Deko die restlichen Aprikosen in feine Streifen schneiden. Einen Bogen Backpapier für das Abkühlen der Pralinen auslegen.

Die einzelnen Maripanstücke nun einzeln mit einer (Pralinen)gabel in die Schokolade tauchen, überschüssige Schokolade durch Abklopfen entfernen und zum Festwerden auf das Backpapier legen. Sofort mit einem Streifen Aprikose belegen. Mit den Eiern genauso verfahren.

Quelle: küchengötter

Und für die richtigen Schokoholics gibt es Trüffel! Keine Angst, auch die sind nicht schwer, benötigen aber etwas mehr Kühlzeit. Bis zum Ostersonntag bekommt ihr sie aber allemal ins Nest! Hier kommen Gewürze in die Trüffelmasse und weiterhin wird noch Zimt in den Kakao zum Wälzen gegeben – schokoladiger geht es kaum!

Und es kann experimentiert werden. Nehmt mehr Gewürz oder versucht es mal mit Pimentón de la Vera!

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Schokotrüffel mit Gewürzen

für ca. 22 Pralinen

  • 100g Zartbitterschokolade, gehackt
  • 50g Vollmilchschokolade, gehackt
  • 75g Sahne
  • 25g weiche Butter
  • 1/4 TL Zimt
  • 1/8 TL Kardamom
  • 3 Prisen frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer
  • 1 Prise Chili
  • ca. 2 EL Kakaopulver (Backkakao)
  • 1/2 TL Zimt

Sahne aufkochen lassen und die Schokolade unter Rühren darin schmelzen. Etwas abkühlen lassen.

Butter mit den Gewürzen cremig rühren und die Schokoladenmischung dazugeben, gut verrühren. In einer Schüssel über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen.

Am nächsten Tag Kakao mit Zimt in einer Schüssel oder einem tiefen Teller vermischen. Aus der Schokoladenmasse mit einem Teelöffel etwa murmelgroße Portionen abstechen und daraus schnell zwischen den Händen Kugeln (ca. 1,5-2cm Durchmesser) formen. In der Kakaomasse wälzen. Kühl aufbewahren.

Idee von hier.

Mit relativ geringem Zeitaufwand bekommt ihr also noch schnell ein paar Oster-Mitbringsel oder-geschenke, die wirklich lecker sind. Ihr könnt die Pralinen natürlich auch alle zu Eiern formen, wenn ihr möchtet.

Habt ein paar schöne Tage und genießt die freie Zeit!

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Bei Kaffee und Brot

Manchmal möchte man einfach etwas Schokoladiges, etwas, das einem dieses tiefe Wohlfühlaroma bringt. Es müssen nicht immer Kuchen oder Kekse oder gar Schokolade pur sein.

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Auf der Suche, was man denn für etwas andere Brote mit meinem Sauerteigstarter zubereiten könnte, stieß ich auf eines, das ich unbedingt und schnell ausprobieren wollte. Schokoladenbrot mit Cranberries. Mit Sauerteig! Das klang nicht nur interessant, das Ergebnis war auch absolut überzeugend. Obwohl hier relativ wenig Schokolade verwendet wird, ist das Aroma großartig und die zugegebenen Trockenfrüchte sorgen für ein saftiges Brot. Das ist definitiv eine Alternative zu Kuchen und bedarf keines Belags!

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Anstelle von getrockneten Cranberries möchte ich dieses Rezept demnächst abwandeln und Sauerkirschen, Physalis oder Ingwer verwenden. Auch Pflaumen sollten gut funktionieren. Die Schokolade werde ich beibehalten. Milch- oder weiße Schokolade besitzt aufgrund der anderen Zusammensetzung auch andere Backeigenschaften und das Aroma war wirklich toll.

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Saurteigbrot mit Schokolade und Cranberries

für ein kleines Brot von ca. 500g

  • 85g aktiver Roggensauerteig (100% Hydratation)
  • 165g Weizenmehl 550
  • 10g Kakaopulver, schwach entölt
  • 125g Wasser
  • 100g getrocknete Cranberries
  • zwei kleine Täfelchen Zartbitterschokolade (etwa 50g), grob gehackt

Sauerteig, Wasser, Mehl und Kakao gut mischen und 30 Minuten bei etwa 25°C stehen lassen.

Anschließend gut durchkneten (ich mach das per Hand, angegeben sind 10 Minuten auf langsamer Stufe). Dann Trockenfrüchte und Schokolade zugeben und erneut einige Minuten unterkneten.

Für 2-3 Stunden bei etwa 28°C abgedeckt gehen lassen, dabei den Teig nach je 60 Minuten einmal falten.

Mit etwas Mehl zu einem rund-ovalen Laib formen und für eine weitere Stunde bei Raumtemperatur abgedeckt gehen lassen.

Im Gärkörbchen oder in einer ausgemehlten Schüssel für 14 Stunden abgedeckt im Kühlschrank gehen lassen.

Am nächsten Tag den Ofen auf 270°C Ober-/Unterhitze vorheizen und eine feuerfeste Schale mit heißem Wasser auf den Ofenboden stellen. Brot auf ein vorbereitetes Backblech bzw. einen Brotbackstein geben und eine halbe Tasse Wasser auf den heißen Ofenboden schütten, um Dampf zu erzeugen. Etwa 30 Minuten backen, dabei die Temperatur schrittweise auf 220°C reduzieren. Brot herausnehmen und auskühlen lassen.

Das Rezept habe ich hier gefunden.

Herzlichst

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Blumenhändlergroßkampftag, Süßigkeitenoffensive, Rosaextremexpressionismus.. Schon aufgrund der so überproportional eingesetzten Farbe rosa bin ich nicht unbedingt der große Valentinstagsfreund. Ok, ein Anlass die Liebe im Allgemeinen zu feiern, ist schön. Keine Frage, dagegen bin ich definitiv nicht. Auch, wenn ich finde, dass es nicht zwingend eines besonderen Tages bedarf, um seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

Die zunehmende Vermarktung finde ich eher bedenklich (ebenso wie Halloween, aber auch die größeren Festtage wie Weihnachten und Ostern). Schließlich sind kleine Aufmerksamkeiten und Geschenke nicht teuer, sondern kreativ! (Hier gibt es unzählige Ideen, die so gut wie nichts kosten.) Und auch hier gibt es kleines Naschwerk, das nicht viel kostet, unkompliziert und lecker ist. Zudem könnt ihr die Füllung ganz nach eurem oder dem Geschmack eures Liebsten abwandeln!

Meine herzigen Hefeteilchen habe ich mit weißer Schokolade und meiner Holunder-Apfel-Marmelade gefüllt.

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Hefeherzen mit weißer Schokolade und Marmelade

für 24 Herzen

  • 21g Frischhefe
  • 100ml Milch, lauwarm und etwas zum Bestreichen
  • 110ml Wasser, lauwarm
  • 5g Salz
  • 40g Rohrohrzucker
  • 4g Vanillezucker
  • 125g Weizenvollkornmehl
  • 375g Weizenmehl 550 und etwas zum Ausrollen
  • 1 Ei
  • 30g Butter, geschmolzen
  • etwas Raps- oder Sonnenblumenöl
  • 20g geschmolzene Butter zum Füllen
  • 1 EL Espresso oder Rum
  • 100g weiße Schokolade
  • etwa 250-300g Marmelade
  • Puderzucker zum Bestäuben

Wasser und Milch vermischen, die Hefe hineinbröseln. Salz, Zucker, Vanillezucker und die beiden Mehlsorten dazugeben. Ei aufschlagen und verquirlen. Die Hälfte mit der geschmolzenen Butter zu den Teigzutaten geben und alles gut für ein paar Minuten verkneten. Der Teig sollte wenig kleben. In eine mit etwas Öl ausgestrichene Schüssel geben, abdecken und für 1,5 Stunden an einem warmen Ort auf etwa doppelte Größe aufgehen lassen (z.B. im Backofen mit eingeschaltetem Licht).

Schokolade hacken. Butter für die Füllung mit Espresso/Rum vermengen.

Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche auf etwa 25x50cm ausrollen. Mit der Buttermischung bestreichen, dabei die Längsränder etwas aussparen. Schokolade darauf verteilen und mit Marmelade bestreichen. Von den Längsrändern her gleichmäßig zur Mitte einrollen, dabei etwas Platz in der Mitte lassen (1-1,5cm). Mit einem scharfen Messer in 1,5-2cm breite Scheiben schneiden und auf zwei mit Backpapier oder -folie ausgelegten Backblechen verteilen. Dabei Platz zwischen den Herzen lassen und noch etwas zum Herz nachformen. Eine weitere halbe Stunde warm gehen lassen.

Backofen auf 175°C Umluft aufheizen. Inzwischen die Herzen mit dem verbliebenen Ei und etwas Milch bestreichen (alternativ kann auch übrige Buttermischung für die Füllung benutzt werden, das gibt eine knusprige Kruste und ein schönes Aroma).

Für ca. 25 Minuten backen. Danach die Bleche auf einem Rost auskühlen lassen. Mit Puderzucker bestäuben.

Einen schönen Valentinstag – auch ohne Kommerz – an alle Paare & Singles! ♥

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Für Nachzügler

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Der vierte Advent ist vorbei, wer aber noch ein paar Plätzchen unter dem Weihnachtsbaum knabbern möchte, für den ist es noch nicht zu spät!

Hier meine diesjährigen Plätzchen – zumeist wirklich unkompliziert und schnell gemacht.

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Von oben nach unten in Reihen:

Von den Haferkeksen mit Cranberries und weißer Schokolade (hier links oben als Kugeln) habe ich euch ja schon hier berichtet.

Daneben sind alte Bekannte zu sehen: Mit Marmelade gefüllte Mürbteigplätzchen (Spitzbuben), die ich zum Teil (wie in der zweiten Reihe links auch in Kuvertüre getaucht habe).

Vanillekipferl müssen natürlich auch sein und mit selbstgemachtem Vanillezucker sind sie umso besser!

Die Pfeffernüsse bekommen eine rosa Zuckergusshaube und darauf (fast) echten rosa Pfeffer für etwas mehr Würze.

Auch die Espresso Shortbreads mit Schokolade habe ich euch hier bereits näher beschrieben.

Unter den in Schokolade getunkten Spitzbuben finden sich Heidesandplätzchen, die beim Freund als „die leckersten Kekse überhaupt“ Anklang fanden – denn sie haben eine gute Portion Meersalz bekommen. Dadurch sind sie auch eine etwas herzhaftere Knabberei.

Die hellen Tupfen sind auch eine alljährlich wiederkehrende Sorte: Feenküsse – gefüllt werden sie mit Toffifee oder anderen Pralinen.

Die Lakritzherzen mit Karamell sind etwas für Mutige – und eben Lakritzliebhaber. Ich mag sie!

Ich liebe ja Anisplätzchen und die Anis-Mandel-Makronen sind ganz nah dran – das originale knusprige Füßchen wird hier aber durch eine Oblate ersetzt. Das verkürzt die Zubereitungszeit aber immens.

In der letzten Reihe zeige ich euch nochmal die diesjährigen Spekulatius und meine Restkuvertüreverwertung: Crossies – Einfach ungezuckerte Cornflakes in die geschmolzene Schokolade rühren und als kleine Häufchen zum Abkühlen auf Backpapier o.ä. setzen.

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Mit Hafersternen in den Kekshimmel

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Kekse sind ja nun nicht gerade das gesündeste, was man sich in der Vorweihnachtszeit gönnen kann. In den meisten steckt eine Menge Butter, Weißmehl und eine gute Portion Zucker. Darüber möchte aber kaum jemand gern nachdenken. Erst recht nicht in der Vorweihnachtszeit, die von vielen als sorgenfreie Schlemmerzeit angesehen wird, in der man auf nichts verzichten möchte.

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Es gibt natürlich Rezepte, die andere Mehle verwenden, Fette mit höheren Anteilen ungesättigter Fettsäuren und auch nichtraffinierte Süßungsmittel wie Honig oder Agavendicksaft. Und zweifelsohne ist die Konsistenz, der Biss und auch der Geschmack ein anderer -klar! Es sind ja auch andere Zutaten, wie soll man da das gleiche Ergebnis erzielen können? Aber das heißt nicht, dass man nicht lecker naschen kann.

Die Kekse, die ich euch heute zeigen möchte, enthalten zwar Butter, gesüßt wird aber mit Honig (im Original mit Ahornsirup) und Cranberries. Es wird Vollkornmehl und Haferkleie verwendet. Beide enthalten viele Ballaststoffe, die zum einen satt machen, zum anderen aber auch für die Darmgesundheit wichtig sind.

Haferkleie, also die Rückstände, die nach dem Aussieben des Mehles übrig bleiben und aus den Schalen der Samen und des Keimlings bestehen, enthält viele Mineralstoffe und Spurenelemente (Wenn ich jetzt anfangen würde, zu erklären, weshalb diese wichtig sind, käme ich vom Hundertsten ins Tausendste.. Ganz kurz gesagt: Viele dieser Stoffe benötigen wir, damit Enzyme, die Biokatalysatoren, die sämtliche Prozesse in jeder unserer Zellen regulieren, funktionieren. Ohne Enzyme könnten wir unsere Nahrung weder verdauen, noch in den Zellen veratmen etc…) und sorgt hier beim Backen für die Bindung der Flüssigkeit und damit eine Konsistenz, die an Müsliriegel erinnert. Diese Kekse sind also eher kernig.

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Haferkleie hat aber noch weitere positive Eigenschaften. Sie senkt – regelmäßig gegessen – den Cholesterinspiegel und enthält viele Vitamine. (Gut, nicht alle sind hitzestabil.)

Wer noch nie mit Haferkleie gebacken hat, für den ist dies ein gutes Anfängerrezept. Die Kekse sind ganzjahrestauglich und könnten auch als Müsliriegel geschnitten (und nach Belieben mit Schokolade bestrichen) werden.

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Haferkekse mit Cranberries

für etwa 30 Stück

  • 40g getrocknete Cranberries
  • 2 EL Apfelsaft (original: Amaretto oder Orangensaft)
  • 150g Weizenvollkornmehl
  • 100g Haferkleie
  • 8g Vanillezucker (selbstgemacht)
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Zimt
  • 100g Butter
  • 1 Ei
  • 2 EL flüssiger Honig
  • ca. 100g weiße Schokolade

Cranberries fein hacken und in eine Schale geben, mit dem Saft vermischen.

Mehl, Kleie, Salz, Vanillezucker und Zimt mischen. Butter in kleinen Würfeln, Ei, Cranberries und Honig zugeben und mit den Händen zügig zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.

Zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie zu einer Dicke von etwa 0,5cm ausrollen und für eine Stunde in den Kühlschrank legen.

Den Ofen auf 160°C Umluft vorheizen und eine Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestäuben. Die Frischhaltefolie vorsichtig von der Teigplatte abziehen und mit einem in Mehl getauchten Ausstecher z.B. Sterne ausstechen. Der Teig kann auch nur geschnitten werden. Ich habe Sterne ausgestochen und die Reste dann zu Kugeln mit etwa 2cm Durchmesser gerollt. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und 8-10 Minuten backen. Dabei sollten die Plätzchen goldbraun werden. Abkühlen lassen.

Die Schokolade im Wasserbad unter Rühren schmelzen. Die Kekse in die Schokolade tauchen und danach auf ein Gitter o.ä. legen, bis die Schokolade wieder erstarrt ist.

Aus der Brigitte-Plätzchensammlung.

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Wer mehr Informationen über Hafer und Haferprodukte sucht, kann sich wunderbar auf der Seite der Alleskörner informieren. Hier findet ihr auch Rezepte für alle Jahreszeiten und Gelegenheiten. Die Haferkleie von Schapfenmühle* wurde mir von den Alleskörnern kostenlos zur Verfügung gestellt.

Knusperei für Kaffeeliebhaber

Hat sie euch auch schon erwischt? Die Backwahn-Sekte? Ich gebe zu, ich verfalle ihr alle Jahre wieder… Auch in diesem Jahr sind gute 10 Sorten Kekse und Plätzchen entstanden und ich möchte einige davon mit euch teilen – virtuell zumindest.

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Den Anfang machen zwei Sorten mürbe Kekse, die sicher beide ihre Anhänger unter den Kaffeegenießern finden werden. Zum richtigen Kaffeetrinker habe ich es nicht gebracht, schwarzer Kaffee oder Espresso sind nicht meins. Ich mag die „entschärften“ Varianten mit recht viel Milch. Dennoch bin ich Kaffeearoma in verschiedenster Form absolut nicht abgeneigt.

Zudem mag ich gern mürbe Kekse, Shortbread, Heidesand. Da fällt auch das Ausstechen weg – bei vielen zu backenden Sorten ein gutes Argument sich für Plätzchen von der Rolle zu entscheiden.

Zum zweiten Mal gibt es in diesem Jahr die Espresso Shortbread Cookies von smitten kitchen (links im Bild). Einfach und schnell zubereitet aber wirklich lecker und bei meinen Eltern kamen sie von den Plätzchen aus dem letzten Jahr unter die Top 3.

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Espresso Shortbread Cookies

für 45-50 Stück

  • 15 ml Espresso oder sehr starken Kaffee, abgekühlt
  • 225g raumtemperierte Butter, gewürfelt
  • 80g Zucker
  • 1/2 TL Vanilleextrakt (selbstgemacht)
  • 1/4 TL Salz
  • 250g Mehl
  • 125g Zartbitterschokolade, mittelfein gehackt

Butter und Zucker in einer großen Schüssel mit dem Mixer schaumig schlagen. Der Zucker sollte möglichst nicht mehr sichtbar sein, die Mischung also sehr glatt und homogen. Vanilleextrakt, Salz und Espresso dazugeben und gut verrühren. Das Mehl bei sehr geringer Geschwindigkeit des Mixers oder der Küchenmaschine unterrühren, bis es sich gerade eben mit der Buttermischung verbindet. Schokoladenstücke mit einem Teigschaber vorsichtig untermengen.

Zwei Lagen Frischhaltefolie ausbreiten und je eine Hälfte des Teiges mit dem Schaber in einer langen Linie daraufgeben. Folie an den Lämgsseiten über den Teig schlagen und an einem kurzen Ende wie ein Bonbon zusammendrehen. Vorsichtig in der Folie zu einer Rolle mit etwa 4 cm Durchmesser formen. Mit der zweiten Teighälfte genauso verfahren.

Den Teig mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank legen. Er soll sich bis zu zwei Tage lang halten, das musste ich aber noch nicht ausprobieren.

Den Ofen auf 165°C Umluft vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier oder -matten auslegen. Den Teig aus dem Kühlschrank holen und vorsichtig aus der Folie wickeln. Mit einem scharfen schmalen Messer in etwa 0,5cm breite Scheiben schneiden und diese mit einigem Abstand auf die Backbleche verteilen. 18-20 Minuten backen bis sie beginnen zu bräunen, dabei ggf. die Bleche einmal tauschen.

Das zweite Rezept habe ich aus der umfangreichen Sammlung der Brigitte. Obwohl ich sonst eigentlich alle ausprobierten Rezepte empfehlen kann, gab es hier zunächst ein Bröselproblem, dem ich aber doch noch beikommen konnte. Die schönen Teigschichten trennen sich aufgrund der dazwischen gestreuten Kakao- bzw. Kaffeekrümel leider schneller als nötig. Die Lösung: Wie Cantuccini einmal den Teig am Stück backen und dadurch wieder verbinden lassen und anschließend in Scheiben geschnitten fertig backen. Wer meine Methode anwenden möchte, wird mit leckeren mürben Plätzchen belohnt, die intensiver nach Kaffee schmecken als das oben beschriebene Shortbread. Die Plätzchen brauchen etwas mehr Zeit, insbesondere aufgrund der gebräunten Butter, aber das ist wiederum für den Geschmack wichtig. Auch die Kühlzeit ist hier etwas länger. Ich habe den Teig über Nacht kühlen lassen.

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Kaffeesand

für ca. 70 Plätzchen

  • 250g Butter
  • 150g Zucker
  • 8g Vanillezucker (selbstgemacht)
  • 1/2 TL Salz
  • EL Schlagsahne
  • 350g Mehl
  • gestrichener TL Backpulver
  • 1,5 EL Kakaopulver
  • EL mittelfeingemahlene Kaffeebohnen (habe ich in der Handgewürzmühle* zerkleinert)
  • 2,5 EL Krümelkandis (ich: brauner Zucker)

Butter in einem kleinen Topf zerlassen und etwa 10 Minuten bräunen. Die Nussbutter in eine größere Schüssel füllen und abkühlen lassen. Sie sollte wieder fest werden. Butter dann mit den Rührbesen aufschlagen, anschließend Zucker und Vanillezucker, Salz und Sahne zugeben und unterrühren. Hell cremig aufschlagen.

Mehl und Backpulver zugeben und zügig zu einem glatten Teig verkneten. 1/3 des Teiges mit 1-2 TL Kakao in einer anderen Schüssel vermengen.

Eine kleine Kastenform (Länge ca. 20cm) mit Frischhaltefolie auslegen und die Hälfte des braunen Zuckers/Kandis auf den Boden streuen. Eine Hälfte des verbliebenen hellen Teigs darauf verteilen, dann das restliche Kakaopulver darüber geben und den Kakaoteig darauf verstreichen. Die gemahlenen Kaffeebohnen auf den Kakaoteig geben und den verbleibenden hellen Teig verstreichen, andrücken. Mit den restlichen braunen Zucker/Kandis bestreuen.

Für mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Ofen auf 160°C Umluft vorheizen. Den Teig in der Folie vorsichtig aus der Form heben und mit einem scharfen schmalen Messer einmal der Länge nach in der Mitte teilen. Hier könnt ihr gern testen, ob ihr auch Scheiben von etwa 0,5-0,7cm Dicke abschneiden könnt. Falls nicht: Die beiden Hälften auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und für 10-12 Minuten backen. Dadurch schmilzt der Teig etwas zusammen und die Schichten trennen sich nicht so leicht. Etwas abkühlen lassen, dann in Scheiben (s.o.) schneiden, auf das Backpapier legen und erneut 10-12 Minuten goldbraun backen.

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Einen schönen Nikolaustag wünsche ich euch!

Double Choc(er)

Es ist kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Im Großen wie im Kleinen. Gefühlt war doch gerade erst Mai? Und wieso ist der Urlaub schon wieder vorbei? Ab Montag (denn hier gibt es in der kommenden Woche keinen Feiertag) geht es wieder los und auch, wenn die Sonne und die Wärme gut tat, ein wenig mehr hätte nicht geschadet. Sagt man das nicht immer? Könnte es nicht noch ein bisschen mehr sein? Ein bisschen mehr Freizeit, ein bisschen mehr Erholung.. Ich denke, diesen Wunsch kann fast jeder nachvollziehen. Der Mann und ich haben uns deswegen vorgenommen, regelmäßig kleine Erholungsimpulse zu setzen. Dabei soll uns das Lübeck-Buch helfen, in dem es Gutscheine für Restaurants aber auch Schwimmbäder, Theater etc. gibt. Das gibt es vielleicht auch für eure Stadt, schaut doch mal nach!

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Heute geht es nochmal an den Strand – das macht man trotz der Nähe zum Meer viel zu selten. Im Gepäck haben wir etwas, das auch ein bisschen Mehr enthält: Double Choc Mini Muffins, im Gruselkostüm. Weiße Schokolade finde ich am leckersten, wenn sie gebacken wurde. Das leichte Karamellisieren macht da den Unterschied für mich. Wenn ihr keine weiße Schokolade mögt, könnt ihr natürlich genauso gut zu eurer Lieblingssorte greifen! Der dunkle Teig erinnert ungebacken an luftige Mousse und bleibt auch nach dem Backen schön locker.

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Double Choc Muffins

für 9 kleine Muffins oder 4-5 normal große (6cm Bodendurchmesser der Form)

  • 40g brauner Zucker (ich: Tate&Lyle)
  • 40ml Rapsöl
  • 3 EL Backkakao
  • 3 EL warmes Wasser
  • 1 Ei
  • 1 gute Prise Salz (ich: Vanillesalz)
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 100g Joghurt
  • 110g Mehl
  • 1/2 TL Backpulver
  • 40 g weiße Schokolade, grob gehackt

Braunen Zucker, Öl, Kakao und Wasser mit dem Mixer miteinander verrühren. Ei, Salz, Vanilleextrakt und Joghurt zugeben und weiter mixen. Nun Mehl und Backpulver zufügen und vermengen, bis sich alles gerade eben vermischt hat.

Den Ofen auf 200°C Umluft vorheizen. Den Teig in die (gefetteten Mulden des Muffinsblechs bzw.) Förmchen füllen (für die kleinen Förmchen mit 5cm Durchmesser sind 2 EL genug) und mit der weißen Schokolade bestreuen. 8 Minuten backen, dann die Temperatur auf 175°C reduzieren und erneut 8-9 Minuten backen (Stäbchenprobe!).

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Und weil diese kleinen Choc(k)er so schnell gemacht sind, gehen sie glatt als Blitzrezept durch! Bei ichbacksmir von tastesheriff werden genau solche gesucht und gesammelt – schaut mal bei Clara vorbei!

Doppelt beerig II

Teil zwei der Pfefferbeereninspiration:

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Nach der gepfefferten Johannisbeerschorle kam mir schnell die Idee ein Gebäck mit der Kombination Johannisbeere-rosa Pfeffer zu testen. Da ich noch die letzten Johannisbeeren der letztjähigen Ernte und eingefrorenes Eiweiß verbrauchen wollte, passte das sehr gut. So entstanden diese Friands (die größeren Brüder der Financiers, die ohne gebräunte Butter auskommen). Die Beeren sind zwar weiß, aber geschmacklich ein toller Partner zu weißer Schokolade und zum rosa Pfeffer.

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Johannisbeerfriands mit rosa Pfeffer und weißer Schokolade

für ca. 16 Friands in Muffingröße (12er Blech)

  • 175g Butter
  • 200g weiße Schokolade
  • 6 Eiweiß
  • 125g gemahlene Mandeln (mit oder ohne Haut, ich: mit)
  • 200g Puderzucker (& nach Belieben mehr zum Bestreuen)
  • 80g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 125g weiße Johannisbeeren (wenn aufgetaut, dann den Saft weitestgehend abgießen)
  • 1 EL rosa/rote Pfefferbeeren (Schinusfrüchte)

Butter und die Hälfte der weißen Schokolade über einem Wasserbad schmelzen. Handwarm abkühlen lassen.

Währenddessen restliche Schokolade fein hacken und Pfeffer im Mörser zerstoßen. Ofen auf 160°C Umluft vorheizen (sonst 180°C) und Form fetten bzw. mit Papierförmchen auslegen.

Eiweiß halbsteif schlagen, Prise Salz einrieseln lassen. Butter-Schokomischung zugeben und gut einrühren. Unter Rühren Puderzucker und Mandeln zugeben, zuletzt das Mehl und den Pfeffer.

Restliche Schokolade unterrühren. Muffinformen zu 3/4 mit dem Teig füllen, dann etwa 1 TL Johannisbeeren in die Mitte geben. 20-25 Minuten goldbraun backen bis der Teig nicht mehr bei der Stäbchenprobe am Holz kleben bleibt. Auskühlen lassen und vorsichtig aus der Form lösen. Nach Belieben mit Puderzucker bestreuen.

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Die Fotos sind im beginnenden Umzugschaos entstanden, die sollten euch vom Nachbacken nicht abhalten!