Schöne Blüten aus fremden Gärten

Italien steckt mir noch in den Knochen. Nachdem ich direkt nach der Rückkehr den hiesigen italienischen Markt aufsuchen musste, sah ich sie im Gemüseregal leuchten. Sonnige Zucchiniblüten – ein seltener Glücksfall! Meine eigenen Zucchini auf dem Balkon sind noch nicht so weit (das Wetter, jaja) und oft sind sie mir noch nicht käuflich begegnet.

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Da hatte ich zu Hause doch auch ein Rezept?! Womit waren die Blüten gefüllt..? Ricotta? Egal, selbst wenn nicht, den kann man mal mitnehmen. Büffelricotta in diesem Fall, ein schönes Stück Parmesan und noch ein, zwei andere Sachen, die einfach so in den Einkaufskorb fielen – man kennt das.

Dann wurde in den Kochbüchern gestöbert und ich habe tatsächlich nur ein Grundrezept gefunden, das mit verschiedenen Käsesorten variiert wird und zwar in Täglich vegetarisch
von Hugh Fearnley-Whittingstall.

Ich habe es nur ein wenig abgewandelt (Zitrone dazu, viel weniger Öl) und auf meine Portionsgröße runtergerechnet. Ein wenig Bulgur mit Tomaten und Minze hatte ich als Beilage.IMG_7616

Frittierte Zucchiniblüten mit Ricotta

für 1 Portion mit Beilage

– 4 Zucchiniblüten, am Vortag gesäubert

– 2 EL (Büffel-)Ricotta

– 1 EL geriebener Parmesan

– ein paar Zweige Zitronenthymian, gewaschen, trocken getupft

– ein paar Zweige Minze, gewaschen, trocken getupft

– Saft und Abrieb einer halben Zitrone

– Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

– 2 EL Mehl

– 1,5 TL Maisstärke

– eine gute Prise Salz

– eine Messerspitze Backpulver

– etwa 50ml kaltes Mineralwasser

– Rapsöl zum Ausbacken

Die Zucchiniblüten am Besten am Vortag säubern. Dazu vorsichtig öffnen und auf mögliche Kleintiere untersuchen, sanft mit Wasser abspülen und leicht kopfüber in ein Sieb o.ä. geben, damit das Wasser aus den Blüten fließt und sie wieder abtrocknen können. Für die Füllung Ricotta, Parmesan,fein gehackte Blätter der Kräuter, Zitronensaft und -abrieb, Salz und Pfeffer glatt rühren. Zum Füllen der Zucchiniblüten die Kronblätter vorsichtig auseinander falten und mit 2-3 Fingern nach außen umgeklappt festhalten. Die Ricottamasse mit einem Teelöffel einfüllen, je nach Größe der Blüte waren das bei mir 2-3 TL. Die Kronblätter nach oben umschlagen und an der Spitze leicht zusammen drehen (wie bei einem Bonbonpapier). Wenn alle Blüten gefüllt sind, den Teig zubereiten. Dazu Mehle, Backpulver und Salz gründlich mischen und das Wasser mit einem Schneebesen einrühren. Der Teig sollte dickflüssig sein, damit er gut an den Blüten haftet.

In einer Pfanne einen guten Spritzer Öl erhitzen (ihr kennt den Kochlöffeltest, oder? An einem Holzlöffel sollten sich im Öl Bläschen bilden, dann ist es heiß genug.), die Blüten einzeln im Teig wenden und in das Öl geben. Etwa 1-2 Minuten auf jeder Seite in der Pfanne frittieren/braten und anschließend auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Wer mag, streut noch etwas Meersalz darüber.

Auch, wenn es etwas Arbeit macht, probiert es aus! Mit einer Beilage braucht man auch nicht soo viele Blüten zubereiten.

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Übrigens: Im Normalfall werden nur männliche Blüten verkauft, da diese keine Früchte, also die Zucchini, bilden. Die Zucchinipflanzen sind einhäusig, besitzen also männliche und weibliche Blüten, die jedoch an einer einzelnen Pflanze auftreten. Männliche Blüten erkennt man auch ohne größere Biokenntnisse daran, dass sie einen dünnen Stiel haben (wie auf den Fotos). Bei weiblichen Blüten ist hier schon eine kleine Zucchini zu erkennen. Erntet ihr also selbst, nehmt am besten die männlichen Blüten und belasst die weiblichen an der Pflanze. Solltet ihr doch weibliche Blüten verwenden, dann schneidet die kleine Zucchini am besten vor dem Frittieren/Braten fächerartig auf. Dann wird diese auch gar. Den Stiel bei männlichen Blüten sollte man natürlich nicht essen.

Endspurt!

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Die Spargelsaison ist vorbei, aber ihr habt noch das letzte Bund ergattert und Lust zu probieren?

Ich hätte da ein paar Vorschläge.. Da die Rezepte allesamt von mir dieses Jahr ausprobiert, aber nicht groß verändert worden sind, werde ich nur die jeweiligen Links und ein Foto dazu posten.

Ein paar typische Kombinationen sind da natürlich auch dabei.

1. Spargel und Ei: Abgeguckt von Ye olde kitchen: Spargel mit Eierbröselschmelze. Wie braune Butter mit Semmelbröseln nur besser! Mit frisch-scharfem Schnittlauch ein schnelles Gericht.

IMG_6865und 2 in einem, weil Spargel und Käse natürlich auch prima zusammenpassen: Spargelfrittata mit Ziegenkäse, gesehen bei Valentina’s. Schmelzig-cremig und ebenfalls ganz schnell auf dem Tisch.

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2. Spargel und Käse: Hier ist ebenfalls Ziegenfrischkäse drin: Spargel mit Ziegenfrischkäsecreme. Die frische Orangenschale und der -saft geben eine ganz eigene Note, die wunderbar mit grünem Spargel harmoniert. Den Spargel habe ich allerdings 12 Minuten im Ofen bei 190°C Umluft gegart, mein Dämpfeinsatz ist für die ganzen Stangen zu klein.

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Spargel mit Pistazien und Feta überbacken musste ebenfalls nachgekocht werden – ich war positiv angetan: Die Pistazien machen schon etwas Arbeit, wenn sie geschält werden müssen (ich habe geröstete gesalzene verwendet und dann auf weiteres Salz verzichtet), aber Biss und Aroma passen genau so gut zu Feta wie zum Spargel. Je nach Geschmack gröber lassen oder feiner hacken.

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3. Spargel und Linsen: Bei mir ist es mit den angegebenen Mengen eher Linsengemüse geworden, süß sauer angemacht lecker und mal etwas anderes! Gebratener Spargel mit Linsenvinaigrette.

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Der Linsensalat mit Spargel und Brunnenkresse stammt von Herrn Ottolenghi (Genussvoll vegetarisch) und bekommt ein pestoartiges Dressig.

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Ich habe anstelle der Brunnenkresse Rucola genommen und statt Pecorino Parmesan verwendet, den Knoblauch habe ich weggelassen:

Linsensalat mit Spargel und Rucola

für eine Portion

– 50g Puy- oder Tellerlinsen

– 30g Rucola ohne kräftigere Stiele

– etwa 10g Petersilie

– 2 EL Olivenöl

– 1/2 TL Rotweinessig

– Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

– 125g grüne dünne Spargelstangen

– 25g Parmesan in gröberen Spänen

– Walnussöl

– evtl. eine Zitronenspalte zur Dekoration

Linsen mit kaltem Wasser waschen, mit reichlich frischem Wasser aufsetzen und aufkochen. Bei milder Hitze ca. 15min köcheln lassen, so dass sie gerade eben gar sind. Währenddessen die Hälfte des Rucola mit Petersilie, Öl und Essig, wenn gewünscht etwas Knoblauch, Pfeffer und Salz glatt pürieren. Die Linsen gut abtropfen lassen und noch heiß mit dem Dressing vermengen. Ggf. nachsalzen.

Spargel 2-3 in simmerndem Wasser garen, anschließend in ca. 6cm lange Stücke schneiden. Linsen mit Spargel und dem restlichen Rucola und Parmesan vermengen, nach Belieben mit etwas Walnussöl beträufeln und mit der Zitronenspalte anrichten.

4. Spargel und Obst:

Es ist schwer an aromatische Pfirsiche oder Nektarinen zu kommen, wenn es gleichzeitig Spargel geben soll, vielleicht auch besonders in diesem Jahr. Mit den Erdbeeren ist es ähnlich. Fehlende Sonne und Wärme haben noch nicht die vermissten wunderbaren Früchte hervorgebracht. Vielleicht sind diese beiden Rezepte daher so noch nicht allzu überzeugend gewesen. An sich mag ich die Kombination aus Gemüse und Obst sehr gern.

Spargel mit Pfirsich und Minzvinaigrette

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Zum Pfirsich gab es hier noch einen Klecks Ricotta.

Und aus der bereits erwähnten Schrot und Korn Maiausgabe Frittierter Spargel auf Erdbeersalat. Geschmacklich gut, aber spannender fand ich die bereits verbloggte Variante mit Tomaten-Erdbeer-Relish und Feta.

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Also, wenn der Spargel noch ahnungslos in der Küche liegt, dann ran an den Herd! Alle Gerichte sind schnell zubereitet und hier sollte für jeden etwas dabei sein, oder?

Grün-weiß-rot – Erdbeer-Gurken-Salat mit Ricotta

Erdbeeren könnte ich in jede Mahlzeit zaubern. Morgens im Müsli, mittags zum Spargel oder mit Halloumi, als Snack in Joghurt oder pur, abends im Salat.. Ganz zu schweigen von Kuchen, Milchshakes, Cocktails… Erdbeeren sind für mich der Inbegriff des Sommers – einheimische wohlgemerkt. In der Stadt stehen seit wenigen Wochen die Erdbeerhäuschen überall in der Stadt und ich nehme diese Einladung körbchenweise knallrote Beeren (botanisch nicht korrekt, da sind es Sammelnussfrüchte) zu kaufen, gerne an, da braucht es keine langes Überreden.

Die vielen Kombinationsmöglichkeiten, gerade in eher herzhaften Gerichten, habe ich lange noch nicht ausgeschöpft. Aber hier gibt es keine Deadline – der Weg ist das Ziel.

In einem der vorherigen Posts habe ich die Schrot & Korn Ausgabe Mai schon erwähnt, auch das folgende Rezept habe ich daraus – leicht abgewandelt. Die Zitrusnote muss für meinen Geschmack stärker sein, die Süße durch den Honig dagegen etwas zurückgenommen werden. Den cremigen milden Ricotta zu den süßen Erdbeeren und der knackigen Gurke finde ich aber prima!IMG_7160

Erdbeer-Gurken-Salat mit Ricotta

angegeben für 4 Personen als Vorspeise – ich finde die Portionen sehr großzügig und würde eher auf 6 Personen bei einer Vorspeise tippen

– 1 unbehandelte Orange oder Limette (bei mir:Limette)

– 4 EL Honig

– 6 EL Balsamico

– 4 Stiele Zitronenthymian

– 200g Salatgurke

– 600g Erdbeeren

– Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

– 1/2 TL Zucker

– 2-3 EL Olivenöl

– 250g Ricotta

– 3 EL Brunnenkresse (oder wie angegeben 1 Beet Kresse)

Orange oder Limette heiß abwaschen, abtrocknen und mit einem Gemüseschäler dünne Streifen der Schale abziehen (8-10 Streifen, je nach Fruchtgröße). Die Hälfte mit Balsamico, Honig und Thymian in einem Topf aufkochen lassen, dann vom Herd nehmen und ziehen lassen. Die andere Hälfte in sehr feine Streifen schneiden (oder gleich als Zesten abziehen).

Erdbeeren und Gurke waschen und putzen.Erdbeeren in Streifen, Gurke in Stifte schneiden (ich: längs halbiert in Scheiben). Mit Öl, Salz, Pfeffer und Zucker sowie den Schalenstreifen in einer Schüssel vermengen und mindestens 5 Minuten ziehen lassen.

Essig-Mischung durch ein Haarsieb geben. Salat mit Ricotta und der Essig-Mischung anrichten, Kresse darüberstreuen.

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