Kochbuchchallenge 10.2: Minimalist Baker’s Everday Cooking

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Es ist ja alles irgendwie Geschmackssache, nicht zuletzt beim Essen. Während der Mann nicht so Fan von Zimt in herzhaften Gerichten ist, finde ich das bereichernd und abwechslungsreich. Schließlich wird Zimt in unseren Breiten eher für süßes Gebäck und Eierspeisen verwendet. Eine Ausnahme bildet da vielleicht die – sehr, sehr, regionale Variante von Milchreis, mit der ich aufgewachsen bin: Der wird nämlich mit Zucker, Zimt, Butter und! Bratwurst (für die Omnivoren zumindest) gegessen.

Und so wie diese Zusammenstellung bei einigen Kopfschütteln auslösen wird, so war das Kichererbsen Fesenjan des Mannes Sache nicht. Meine aber schon. Und wegen oder trotz dieser Diskrepanz möchte ich euch das Rezept aus Everday Cooking* vorstellen.

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Es ist eines der vielen Hauptgerichte des veganen Kochbuchs und wird entweder zu Reis oder pur als eine Art Eintopf gegessen. Ob es in euer Beuteschema – rein geschmackstechnisch – passt, müsst ihr selbst entscheiden!

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Kichererbsen Fesenjan – Chickpea Fesenjan

für 4 Portionen (reichlich, wenn man Reis dazu serviert)

  • 180g Walnüsse
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Zwiebel (etwa 150g)
  • 1 Dose Kichererbsen
  • 500ml Gemüsebrühe
  • 70ml Granatapfelsirup (im türk. Lebensmittelhandel oder bei den Cocktailzutaten)
  • 2-4 EL Ahornsirup, Agavensirup oder Kokosblütenzucker
  • 1/2 TL Kurkuma
  • 1/2 TL Zimt
  • 1 Prise Muskat
  • Kerne von 1/2 Granatapfel
  • ca. 4 EL Petersilie
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer
  • ggf. 180g Reis

Die Walnüsse ohne Fett in einer Pfanne anrösten, bis sie aromatisch duften (alternativ bei 175°C auf einem Backblech 5-10 Minuten unter Beobachtung rösten). Abkühlen lassen.

Zwiebel würfeln und im heißen Öl in einem schweren Topf 4-5 Minuten unter Rühren glasig dünsten. Dabei je eine Prise Salz und Pfeffer zugeben.

Die Walnüsse in der Zwischenzeit in einem Zerkleinerer zu grobem Mehl verarbeiten. Zu den Zwiebeln geben. Kichererbsen, Gemüsebrühe, Granatapfel- und Ahornsirup sowie Gewürze zufügen. Mit je 1/4 TL Salz und Pfeffer würzen, verrühren und aufkochen lassen. 10-15 Minuten leise köcheln lassen, bis die gewünschte dickflüssige Konsistenz erreicht ist.

Nach Belieben den Reis in der Zwischenzeit zubereiten.

Mit Granatapfelkernen und Petersilie servieren.

Aus:

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Variabel

Heute mal wieder ein Rezept, dass absolut alltagstauglich, fix zubereitet und nach Jahreszeit und Belieben sehr variabel ist: Eier-Ragout.

Meistens gibt es das bei uns als klassisches Senfei mit Kartoffeln, ein Gericht, dass wir beide lieben. Hier wurde in der Bechamel aber neben den hartgekochten Eiern auch noch Gemüse zugegeben.

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Ich habe braune Champignons, Erbsen und Frühlingszwiebeln verwendet. Ihr könnt aber gern den Tiefkühler plündern, euch an Konserven und frischem Gemüse nach Saison bedienen, wie es euch passt. Zu der mit Curry gewürzten Variante passen auch Brokkoli, Blumenkohl, Möhren, Zucchini, Kohl und Kürbis. Möchtet ihr die Bechamel gerne mit Senf oder Meerrettich, Orangensaft aromatisieren, ergeben sich wieder neue Möglichkeiten. Dazu noch eine Beilage nach Wahl: Reis (man bedenke auch hier die Auswahl), Quinoa, Kartoffelstampf,… Ich sag ja: Das Stichwort hier ist variabel!

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Eierragout mit Gemüse

für 4 Portionen

  • insgesamt etwa 500g Gemüse (ich habe 250g Champignons, 200g Erbsen und ein Bund Frühlingszwiebeln verwendet)
  • 2 EL Butter
  • 2 EL Mehl
  • 2 EL Curry (auch hier gilt: Curry ist wahnsinnig vielfältig. Die Menge richtet sich nach euren Vorzügen – scharf, würzig, fruchtig?)
  • 1/2 l heiße Gemüsebrühe
  • 125ml Milch (oder Kokosmilch)
  • 6-8 Eier
  • 1 Bund frische Kräuter (ich habe Petersilie verwendet, aber Schnittlauch und Koriander funktionieren auch prima)
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Chiliflocken nach Belieben
  • als Beilage: pro Portion etwa 50g Reis oder 100-150g Kartoffeln

Beilage nach Belieben vorbereiten, Reis oder Kartoffeln garen, während das Ragout zubereitet wird.

Gemüse putzen, in Scheiben, Ringe, Viertel,.. schneiden. In einer großen Pfanne die Butter zerlassen und härteres Gemüse etwa 5 Minuten unter Rühren darin andünsten (hier die Pilze, sonst auch Kohl, grüner Spargel, Möhren, Kürbis). Mehl zugeben und gut unterrühren. Wenn Curry dazukommt, auch dieses zugeben und 1-2 Minuten mit anrösten.

Mit Gemüsebrühe und (Kokos)Milch ablöschen. Gut verrühren, damit keine Klümpchen entstehen. Das Gemüse, das zarter ist (hier Erbsen und Frühlingszwiebeln) oder bissfest bleiben soll zufügen.

Einmal aufkochen lassen und bei geringer bis mittlerer Hitze 5-8 Minuten köcheln lassen.

In der Zwischenzeit die Eier anpieksen und hart kochen (etwa 10 Minuten). Dann abschrecken und schälen, längs halbieren.

Die Kräuter waschen, die Blätter hacken und zum Großteil unter das Ragout mischen, den Rest für die Garnitur aufbewahren.

Die Sauce mit Salz, Pfeffer, etc. abschmecken.

Ragout mit Beilage, Eierhälften und restlichen Kräutern anrichten.

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Viele andere Huhn oder Ei-Rezepte findet ihr beim Blogevent von Zorra. Das hier ist schon Event Nummer 150 – Wahnsinn!

Da passt so eine grundsätzliche Frage wie: Was kam zuerst, Huhn oder Ei doch wie die Faust aufs Auge! Biologisch geprägt sage ich natürlich: Das Ei! Eier gibt es ja schon bei Fischen, Amphibien und Reptilien. Ist das nicht stichhaltig genug für euch? Dann schaut mal, was die anderen dazu schreiben 😉

Blog-Event CL - Huhn oder Ei (Einsendeschluss 15. März 2019)

Saure Kirschenzeit

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Hach ja. Alle Jahre wieder: Drei Flocken fallen vom Himmel und (nicht nur) Lübeck versinkt im Chaos – Busse fahren eingeschränkt oder gar nicht, Autofahrer schleichen, nichts ist geräumt, gestreut. Und dass, obwohl der Wetterbericht ja schon seit Tagen Schnee vorhersagt. Aber gut, dann nehme ich eben eine doppelte Fahrzeit in Kauf, höre dabei einen Podcast oder Hörbuch* und lass mich nicht ärgern. Nützt ja nichts!

Im Moment haben wir recht wenig wirkliche Ruhezeit. Von der Arbeit zum Einkaufen nach Hause, Arbeit, Haushalt, Jans Hobbykeller fertig machen. Essen, duschen, schlafen. Puh.

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Aber wir versuchen das einigermaßen auszutarieren. Nichts soll zu kurz kommen, auch, wenn das nicht immer einfach ist. Zur Zeit gibt es bei uns daher abends oft Salate, die gut sättigen und schmecken und auch am nächsten Tag noch gut sind, wenn wir sie zum Mittagessen mitnehmen. Wegen der großen Fülle an Rezepten wird immer neu probiert und auch einige Rezepte, die ich schon seit Ewigkeiten gespeichert habe, werden getestet.

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Richtig gut hat uns dabei ein Salat gefallen, der auch wunderbar aussieht als Beilage geeignet ist, aber auch für sich selbst funktioniert: Salat mit Buchweizen, Reis und getrockneten Sauerkirschen. Dabei ist wirklich alles: süßsaure Kirschen, knackige Haselnüsse, der nussige Buchweizen, voller, nährender Reis und frische Kräuter. Dazu scharfe Frühlingszwiebeln und ein zitroniges Dressing. Was will man mehr? Im Winter wie Sommer ist dieser Salat eine gelungene Kombination von Aromen.

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Buchweizen-Reis-Salat mit Sauerkirschen und Haselnüssen

für 4-6 Portionen als Hauptgericht

  • 125g Buchweizen
  • 75g Haselnüsse
  • 130g Schwarzer Reis*
  • 150g Naturreis
  • 1 Bio-Zitrone, Schale und Saft
  • 130ml Olivenöl
  • 1 Knoblauchzehe
  • 100g getrocknete Sauerkirschen
  • 5 Frühlingszwiebeln
  • etwa 30g Petersilie (1 großes Bund)
  • 10g Basilikumblätter
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Zwei Handvoll Salat z.B. Rucola oder Feldsalat

Zunächst nacheinander Buchweizen und Haselnüsse fettfrei in einer Pfanne anrösten, bis sie aromatisch duften. Die Haselnüsse in ein sauberes Geschirrtuch geben und die Samenschalen abreiben.

Den Reis nach abnehmender Garzeit zubereiten. Dazu einen ausreichend großen Topf mit gesalzenem Wasser aufkochen und zunächst den schwarzen Reis zugeben. Etwa 20 Minuten kochen. Der Reis ist noch nicht gar. Nun den Naturreis zugeben und weitere 10 Minuten zusammen köcheln lassen. Zum Schluss den gerösteten Buchweizen zufügen und weitere 12-15 Minuten gar kochen lassen. Alle (Pseudo-)Getreide sollten gar aber bissfest sein.

Abgießen und kurz mit kaltem Wasser überbrausen.

Haselnüsse grob hacken, Frühligszwiebeln putzen, waschen und in feien Ringe schneiden. Die Zitrone heiß waschen, abreiben und die Schale mit einem Sparschäler so dünn abschneiden, dass keine weiße Haut auf der Unterseite zu sehen ist.

Die Zitronenschale in eine Pfanne geben, das Olivenöl zufügen und auf mittlerer Hitze erwärmen. Sobald die Zitronenschale leichte Bläschen wirft, vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Knoblauch schälen und sehr fein schneiden, Kirschen je nach Wunsch grob hacken. Kräuter waschen, Blätter abzupfen und trocken tupfen, grob hacken. Salat waschen und putzen.

Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Kirschen, Nüsse mit den Reissorten und dem Buchweizen in einer großen Schale mischen.

Nach Belieben die Zitronenschale aus dem Öl nehmen und das Öl (zumindest den Großteil) mit zwei EL gepresstem Zitronensaft und Salz und Pfeffer verschlagen, über den Reis geben. Mit Kräutern und Salat servieren.

Quelle: Ottolenghi

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Neue Heimat schwarz-weiß

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Lübeck in Schwarz-weiß? Ja, doch! Die Schokoladenfee lädt anlässlich ihres 5. Bloggeburtstags zum Black & white Event ein und ließ mich grübeln. Schwarz & weiß.. da fällt einem als allererstes vielleicht weiße und dunkle Schokolade ein… Die Idee verwarf ich aber, als ich ein schon lange auf der Nachkochliste stehendes Rezept sah, das nicht nur die zweite Heimat, sondern auch das Thema perfekt repräsentiert:

In Olivenöl pochierter Kabeljau mit schwarzem Risotto und Mandelsauce

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Als Neu-Lübeckerin und Fischliebhaberin hat es mich gut getroffen: Nah an der Küste ist man gut versorgt mit frischem Fisch, der keine langen Wege hinter sich hat und zudem auf verträgliche Art gefangen wurde (der hier verwendete Fisch ist allerdings von meinem Onkel geangelt, also mehr als schonend). Für mich also eine echte Goldgrube, auch, wenn es Fisch relativ selten gibt. Das liegt nicht nur am geborenen Lübecker, der kaum Fisch mag (gibt es tatsächlich sowas). Tatsächlich bin ich eher Teilzeitpescetarier geworden und genieße Fisch dann eher, wenn wir essen gehen.

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Lübeck ist aber auch noch für ein weiteres – nahezu weißes – Gold bekannt: Sein Marzipan (auch, wenn es Teil der alten Salzstraße war und damit auch das richtige weiße Gold hier umgeschlagen wurde). Über das beste Lübecker Marzipan streiten sich die Urgesteine allerdings auch fleißig. Der bekannteste Anbieter mit dem größten Verkaufs- und Caféhaus in vorderster Reihe ist tatsächlich nicht zwangsläufig der beliebteste.

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Beide Zutaten in einem Rezept? Aber ja. Dass Marzipan auch zu herzhaften Gerichten passt, zeigt Niederegger auch bei den eigenen veröffentlichten Rezepten, zu denen auch dieses hier gehört. Auch bei mir gab es schon ein Rote Bete Risotto mit Marzipan: klick

Aber erstmal zum fast monochromatischen Hauptgang:

In Olivenöl pochierter Kabeljau mit schwarzem Risotto und Mandelsauce

für 2 Portionen

  • 1,5 EL Butter
  • 2 kleine Schalotten
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 80g schwarzer Reis (ich habe meinen von Reishunger*)
  • 50ml Tawny Port
  • 75ml Rotwein
  • 30g Mandelblättchen
  • 550-600ml Gemüsebrühe
  • 25ml Weißwein (oder zusätzliche Gemüsebrühe)
  • 15ml Marzipanlikör (habe ich selbstgemacht nach dem Rezept hier)
  • 25ml Milch
  • 25ml Sahne
  • 15g Marzipanrohmasse
  • Salz & frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 300g Kabeljau oder anderer festes weißes Fischfilet
  • 50ml Petersilienöl (frische Petersilienblätter grob gehackt und einige Tage in nativem Olivenöl ziehen lassen)
  • 6 Thymianzweige
  • 3 Zweige glatte Petersilie
  • 1 EL Parmesan, gerieben
  • nach Belieben eine Messerspitze Lebkuchengewürz oder Piment, gemahlen
  • 1 EL geschlagene Sahne

Schalotten und Knoblauch putzen und fein würfeln. Eine Schalotte und den Knoblauch in 1 EL zerlassener, schäumender Butter glasig anschwitzen (für das Risotto), in einem zweiten kleinen Topf die verbliebene Butter zerlassen und die restliche Schalotte darin glasig dünsten (für die Sauce). Beides etwas salzen.

In den ersten Topf nun den Reis geben und kurz mit anschwitzen. Zunächst mit Portwein ablöschen und unter gelegentlichem Rühren bei schwacher Hitze einköcheln lassen. Dann mit dem Rotwein ablöschen und ebenso verfahren.

In der Zwischenzeit die Mandelblättchen in einer Pfanne ohne Fett goldbraun anrösten.

Etwa 2/3 zu den Zwiebeln in den kleineren Topf geben und unterrühren. Mit Weißwein ablöschen und dann den Marzipanlikör zugeben. Beides auf etwa die Hälfte bei geringer Hitze einkochen lassen. Dann Milch und Gemüsebrühe zugeben und erneut auf die halbe Menge reduzieren.

Das Risotto nun weiter mit heißer Gemüsebrühe einköcheln lassen. Der Reis braucht etwa 50-60 Minuten, um auf diese Weise gegart zu werden.

Für die Sauce nun Sahne und Marzipan einrühren, bis sich das Marzipan aufgelöst hat und die Sauce nochmals aufgekocht ist. Vom Herd nehmen und durch ein feines Sieb streichen. Beiseite stellen.

Den Ofen auf 85°C Ober-/Unterhitze vorheizen und den Fisch vorbereiten: Waschen, trocken tupfen. Das Öl in eine ofenfeste Pfanne oder Form geben und auf dem Herd mit 4 Thymianzweigen bei geringer-mittlerer Hitze erwärmen. Wer ein Thermometer hat, kann das überprüfen: Etwa 75°C sollen erreicht werden. Den Fisch hineingeben, die Form/Pfanne mit Backpapier oder Alufolie abdecken und je nach Filetdicke 20-30 Minuten in den Ofen stellen. Der Fisch sollte in der Mitte noch saftig und leicht glasig bleiben.

Petersilie und Thymian waschen und trocken tupfen. Petersilie in feine Streifen schneiden bzw. die Blättchen von den Thymianzweigen zupfen und grob hacken.

Währenddessen das Risotto fertigstellen: Wenn der Reis gar ist, mit Salz und Pfeffer abschmecken, Parmesan unterrühren und die Kräuter zugeben. Nach Belieben das Lebkuchengewürz zufügen.

Für die Sauce die geschlagene Sahne unterheben und abschmecken.

Zum Servieren die übrigen Mandelblättchen auf dem Fisch/der Sauce verteilen.

Wer einen Sahnesiphon hat, kann die Sauce sicher auch in einen richtigen Schaum verwandeln.

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Italienisches Paradoxon

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Gerade erst am Wochenende konnten wir die letzten Urlaubserlebnisse austauschen. Wie es der Zufall manchmal will, waren tatsächlich alle drei Pärchen im engsten Familienkreis in diesem Jahr in Florenz. Also ging es natürlich um die typischen Sehenswürdigkeiten, wie die Ponte Vecchio, die Boboli-Gärten, den Dom… und natürlich auch um das Essen. Doch neben dem hochgelobten Restaurant (da war ich allerdings nicht), mussten wir auch feststellen, dass keiner bisher ein richtig gutes Risotto in Italien gegessen hat.

Ist das arrogant, wenn man meint, das eigens gekochte Risotto wäre (viel) besser als jenes im Ursprungsland? Oder liegt es einfach am doch verschiedenen Geschmack? Egal welches Lebensmittel man betrachtet, natürlich gibt es gute und schlechte Varianten, egal wohin man kommt. Die Spannweite von Pizza ist schließlich auch in Italien nicht so eng wie man es vielleicht vermuten könnte. Also – Pech gehabt? Es bleibt nur, weiterhin „Stichproben“ zu nehmen, oder eben auf die eigene Kochkunst zu vertrauen.

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Ein herbstliches Risotto, mal nicht mit Pilzen oder Kürbis, dafür mit Lauch und Maronen, zeige ich euch heute. Ich habe es etwas aus Täglich vegetarisch abgewandelt. Die knusprigen Maronen zum sämigen Risotto sind ein schöner Kontrast und der Geschmack harmoniert hervorragend.

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Risotto mit Frühlingszwiebeln und Maronen

für zwei Portionen

  • 2 EL Butter
  • etwas Olivenöl
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln (original: 1 1/2 Stange Lauch, geputzt 250g)
  • 400-500ml Gemüsebrühe
  • 125g Risottoreis
  • 75ml trockener Weißwein
  • ca. 30g Parmesan bzw. 1 Kanten
  • 100g vorgegarte Maronen
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Thymian

Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in Ringe schneiden. 2/3 der Butter und Öl gemeinsam in einem Topf erhitzen und bei schwacher bis mittlerer Hitze andünsten, bis sie weich und glasig sind.

Gemüsebrühe vorbereiten und zum Kochen bringen, warm halten.

Risottoreis zu den Zwiebeln geben und kurz anrösten, dann mit Weißwein ablöschen. Unter Rühren bei geringer Hitze einkochen lassen. Brühe portionsweise zugeben und diese jeweils unter häufigem Rühren vom Reis aufnehmen lassen. Ich habe hier schon den Parmesankanten (das Endstück, von dem man nur noch minimal abreiben könnte) zum Reis gegeben und mitkochen lassen. Insgesamt dauert das Garen des Reises 20-25 Minuten.

In den letzten 5 Minuten die restliche Butter in einer Pfanne zerlassen und die grob zerkrümelten oder gehackten Maronen zugeben. Mit etwas Salz knusprig anbraten.

Risotto mit Salz und Pfeffer abschmecken (vorsichtig mit dem Salz!), die gerösteten Maronen darauf geben und mit abgezupften Thymianblättchen servieren.

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Kochbuchchallenge 3.3: Veggiestan

Zugegeben, die Mischung klingt erstmal seltsam: Reis, Linsen, Nudeln. In einem Gericht. Definitiv nichts für Low-Carb-Anhänger. Diese drei Zutaten sind laut Veggiestan* die Hauptbestandteile des meistverkauften Straßenküchengerichts in Kairo und eines der beliebtesten Essen in Ägypten namens Kushari.

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Das allein wäre natürlich viel zu trocken, daher kommt eine würzige Tomatensauce dazu und als knusprige Komponente dienen Zwiebelringe. Das Gericht kann man natürlich als Resteessen konzipieren, denn die Hauptzutaten lassen sich natürlich auch vorgekocht und kalt verwenden. Aber auch, wenn man alles frisch kocht, dauert es nicht allzu lang. Die Garzeit der Linsen kann durch Einweichen über Nacht verkürzt werden. Um hier noch etwas Zeit zu sparen, habe ich Pardinalinsen statt Tellerlinsen verwendet. Rote Linsen werden schnell zu weich.

Was aber absolut nicht passt, ist die Mengenangabe im Buch. Ich habe die Hälfte der Zutaten verwendet, die im Buch für 4 Portionen genannt wird (dazu wird außerdem noch ein Salat empfohlen) und wir aßen beide jeweils 2 bzw. 3 Mal von der Menge, die demnach 2 Portionen entsprechen sollte! Daher empfehle ich euch die im Rezept unten angegebenen Zutaten für 4 statt 2 Portionen zuzubereiten.

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Kushari – Ägyptisches Streetfood

für 4 Portionen (entspräche 2 Portionen laut Buch)

  • 150g Basmatireis
  • 125g Pardinalinsen (über Nacht eingeweicht verkürzt sich die unten genannte Kochzeit um etwa 10 Minuten), bei Tellerlinsen muss man mit etwa der doppelten Kochzeit rechnen
  • 2 mittlere rote Zwiebeln
  • ca. 1,5 EL Olivenöl
  • 150g kleine Nudeln (ich habe Muschelnudeln verwendet)
  • 2 grüne Chilischoten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 4 Tomaten
  • 1 TL Tomatenmark
  • 1 EL Rotweinessig
  • 1,5 EL Wasser
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Linsen ohne Salz zum Kochen bringen und bei geringer Hitze etwa 20 Minuten lang köcheln lassen, bis sie gar sind. Abgießen und beiseite stellen. Währenddessen Reis abspülen und mit der doppelten Menge Salzwasser zum Kochen aufsetzen, bissfest kochen und ausdampfen lassen.

Nudeln zum Kochen aufsetzen und in der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen und 1 Zwiebel in feine Ringe, die zweite in feine Würfel schneiden.

Die Zwiebelringe in der Hälfte des Öls knusprig braten und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Restliche Zwiebel mit gehackter Chili und gehacktem Knoblauch in der gleichen Pfanne mit dem verbliebenen Öl weich dünsten. Tomaten würfeln und zufügen, ein paar Minuten andünsten lassen. Tomatenmark zugeben und kurz anrösten, Essig und Wasser einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Nudeln sollen ebenfalls bissfest gekocht werden. Wenn die passende Konsistenz erreicht ist, abgießen.

In eine große flache Schüssel zunächst den Reis, darauf die Linsen und dann die Nudeln geben. Mit der Tomatensauce übergießen und mit den Zwiebelringen anrichten. Wir haben wie empfohlen noch scharfe Sauce dazu gegessen.

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Widerstand zwecklos – Sie werden jetzt fusioniert!

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Sich zu entscheiden ist manchmal gar nicht so einfach. Dabei müssen wir das ja unentwegt tun. Dass Ernährung unsere DNA auch zeitlebens verändert, bestimmte Gene aktiviert bzw. inaktiviert und dieses epigenetische (also auf der DNA, dem Genom liegende) Muster auch vererbt werden kann, ist inzwischen bekannt. Ob wir unter Nährstoffmangel leiden oder eine übermäßige Zufuhr von Energie erhalten, ist also nicht nur für unser Leben und den jeweiligen betrachteten Zeitraum entscheidend, sondern wirkt sich auch auf unsere Nachkommen aus. Eine große Verantwortung also. [Wer sich darüber zumindest etwas mehr informieren möchte, dem sei dieser Artikel empfohlen, in dem einige Beispiele genannt werden. Inzwischen weiß man auch, dass nicht nur stoffliche Einflüsse, wie unsere Ernährung, sondern auch psychologische Effekt im Erbgut abgebildet und weitervererbt werden können – Traumata zum Beispiel.]

Man kann nur hoffen, dass man dieses Wissen positiv nutzt, um sich dessen bewusst zu werden. Ausschließen kann man Veranlagungen so natürlich nicht. Dazu sind wir und unsere Genetik einfach zu komplex. Man kann nur hoffen, dass nicht irgendwann Krankenkassen o.ä. auf die Idee kommen, uns so gläsern zu machen, unser Ess- und Fitnessverhalten so zu überwachen (und das ist auch über Fitnesstracker und -apps, deren Daten an Dritte weitergegeben werden möglich), um uns das Risiko für unsere Nachkommen und uns selbst, in Rechnung zu stellen. Gesundes Essverhalten kann man schließlich auch anderweitig fördern.

Dass sich die Zusammensetzung unserer Nahrung, genauer gesagt unseres Frühstücks, denn das wurde hier untersucht, auch auf unser Sozialverhalten Einfluss haben, ist relativ neu. Wie wir zum Beispiel auf unfaire Angebote reagieren können, ist abhängig davon, was wir zum Frühstück gegessen haben. Erstaunlich! Je mehr Kohlenhydrate (typisch für unser brot- und müslireiches Frühstück) enthalten waren, desto sensibler reagierten die Studienteilnehmer darauf. Nachzulesen zum Beispiel hier, die Originalveröffentlichung hier.

Mir fällt es regelmäßig schwer, mich für ein konkretes Gericht zu entscheiden. Die geöffneten Tabs mit Rezepten, die markierten Stellen in Kochbüchern, die aktuell ausprobiert werden wollen, übersteigen die Marke 20 locker. Dabei ist die Saison für bestimmte Obst- und Gemüsesorten so kurz und so verschiebt sich ein Wunsch von diesem ins nächste Jahr (währenddessen sich noch 5 weitere ergeben haben…) und die Liste wird länger. Ab und an kann man dann ein paar Rezepte verbinden, die gaaanz oben auf der Prioritätenliste stehen. Da es zur Zeit zwingend schnell gehen muss (Konferenzen, Schlafmangel, Fortbildungen, der Garten verlangt nach Zeit, wenn es nicht regnet,… ihr seht, es häuft sich alles), sind auch die Zubereitungszeiten der Rezepte (sehr) gering.

Schon als ich den Hinweis auf die Rhabarberrezepte von Ottolenghi sah war klar, es kann nur eines geben! Rhabarber-Kimchi, wie gut klingt das denn? Der steht jetzt seit gut anderthalb Woche bei mir im Kühlschrank und konserviert vor sich hin. Kimchi allgemein kann man ja überall da einsetzen, wo das Essen sonst etwas fade schmecken würde. Also zu Nudeln, Reis, Eiern, aufs Sandwich, zu neutralerem Fisch oder Fleisch. Und es würzt durch diese würzig-saure Komponente, ohne gleich zu viel zu sein. Das Rhabarber-Kimchi enthält außerdem auch Möhre, Fenchel und eine Reihe von Gewürzen. Wie auch sonst bei eingelegtem Gemüse setzt man auf eine relativ salzige Lake, die konservierend wirkt, aber natürlich auch zum Geschmack beiträgt. Daher braucht man für mein Fusion-Gericht auch kein weiteres Salz.

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Wer jetzt sagt: „Aber der 24.6. – Stichtag zur letzten Ernte von Rhabarber und Spargel – war doch schon! Der enthält doch jetzt zu viel Oxalsäure!“, kann berichtigt werden: Bei einer schon gestandenen Pflanze macht eine Ernte der hier benötigten Menge nichts. Die Schonung nach dem 24.6. ist nicht mit einer zu hohen Oxalsäureproduktion zu begründen, sondern begünstigt einfach nur das Pflanzenwachstum im nächsten Jahr. 

Wie schon beschrieben, eignet sich Kimchi gut, um Reisgerichte aufzuwerten und mir lief noch in weiteres Rezept aus dem Guardian über den Weg: Kichi fried rice – mit Kimchi geschmorter Reis.

Da hier verschiedene Rezepte, aber auch verschiedene kulinarische Schulen und Einflüsse zusammenkommen, haben wir es hier quasi mit einer Doppel-Fusion zu tun. Bestens für Leute, die sich nicht immer entscheiden können 😉

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Nichtsdestotrotz musste ich eine Zutat ersetzen, durch andere zusammenmischen, was aber dennoch sehr lecker war. Da die Schärfe doch sehr von der Dosierung abhängt, schlage ich vor, den Anteil von Samal Oelek schrittweise zu erhöhen.

Rhabarber-Kimchi mit Sumach

für etwa 1 kg, also 1,5-2l

  • 1 EL Chiliflocken
  • 1 EL Sumach
  • 1 EL Bio-Orangenschale
  • 4 EL frischer Orangensaft
  • 3 Knoblauchzehen
  • 25 frischer, geschälter Ingwer
  • 1 TL Schwarzkümmel
  • 1 TL Zucker
  • 3 EL grobes Meersalz
  • 380g (3-4 Stangen) Rhabarber, geschält
  • 250g geputzte Möhren
  • 340g geputzter Fenchel
  • 80g geputzte Frühlingszwiebeln

Ingwer fein reiben und mit Chiliflocken, Sumach, Orangensaft- und schale, gepressten Knoblauchzehen und Schwarzkümmel mischen und im Mörser mit dem Salz zu einer Paste zerdrücken.

Rhabarber diagonal in 0,5cm breite Stücke schneiden, Fenchel in feine Scheiben mit etwa 1mm Dicke hobeln, Möhren in 2mm breite Stücke. Frühlingszwiebeln in diagonale Stücke von etwa 0,5cm Breite schneiden. Alles in einer großen Schüssel vermengen und die Paste zugeben und kräftig einmassieren. Mit einem Teller abdecken, ggf. beschweren und zwei Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.

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Dann in ein großes Einmachglas (z.B. ein großes Gurkenglas) füllen und gut zusammendrücken. Die Flüssigkeit, die durch das Salz aus dem Gemüse gezogen wurde, sollte nach Möglichkeit über dem Gemüse stehen (sie nimmt aber noch an Menge zu). Gut verschlossen dunkel und kühl aufbewahren und das Gemüse täglich mit einem sauberen Löffel nach unten zusammendrücken. Ab und an kosten und wenn der gewünschte Geschmack (Säuregehalt vor allem) erreicht ist, dann in den Kühlschrank verfrachten und z.B. zum nächsten Rezept verwenden.

Quelle: Guardian

Rhubarb-Kimchi fried rice

für zwei gute Portionen

  • 150g Risottoreis (es funktioniert und schmeckt aber auch mit Jasminreis o.ä.), Sushireis wäre ideal, nach Belieben schon vorgekocht
  • 1 TL Sonnenblumen- oder Rapsöl
  • 160g Rhabarber-Kimchi s.o.
  • 1 EL Gochujang Chilipaste (ich habe 1 TL weißes Miso und 1 TL Sambal Oelek verwendet, da bitte mit der Schärfe rantasten und ggf. mit Aiwar o.ä. strecken)
  • 2 EL der Kimchi-Flüssigkeit
  • 2 TL Sojasauce
  • 1,5 TL geröstetes Sesamöl
  • 2 Eier
  • 2 Früglingszwiebeln
  • 1 EL Sesamsamen
  • 1/2 Noriblatt

Reis mit der doppelten Menge (also 300ml) Wasser aufkochen und bei geringer Temperatur gar köcheln lassen, ggf. noch etwas Wasser zufügen und gelegentlich rühren. Abkühlen lassen. In einer kleinen Pfanne ohne Fett die Sesamsamen anrösten bis sie anfangen zu springen. In eine Schale zu Abkühlen geben. Das Noriblatt ebenfalls ohne Fett in die heiße Pfanne geben, bis es anfängt wellig zu werden.

In einer großen Pfanne das Öl erhitzen und das Kimchi zugeben. Unter Rühren anrösten, bis es beginnt zu karamellisieren und Röststellen bekommt.

Währenddessen Kimchi-Sole mit Miso und Sambal Oelek (bzw. der Chilipaste) und der Sojasauce verrühren. Zum Kimchi geben und bei mittlerer Hitze einrühren. Den Reis zufügen und alles gut vermengen, damit der Reis gut mit der Sauce überzogen wird. Alles etwa 3 Minuten bei mittlerer Hitze braten und dann die Frühlingszwiebeln zugeben und unterrühren.

Vom Herd nehmen und das Sesamöl einrühren. In der anderen Pfanne mit wenig Fett ein Spiegelei nach Wunsch braten.

Reis auf einem Teller anrichten, Sesam und zerzupftes Algenblatt darüber geben und mit dem Spiegelei obenauf servieren.

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Quelle: Guardian

Kochbuchchallenge 2.1: Jerusalem

Es ist eine kleine Premiere – denn natürlich koche ich auch gerne für Jan und somit nicht nur fleischlos, aber im Normalfall finden diese Rezepte kaum oder nur als Link/Hinweis den Weg hierher. Nun aber ändert sich dies. Als zweites Kochbuch hat sich der Freund nämlich einen meiner Lieblingsautoren (zumindest für Kochbücher eben) herausgesucht: Yotam Ottolenghi. (Bei ihm musste ich ja auch unbedingt in London essen. Hoffentlich wiederholen wir das in diesem Jahr!) Und dieser kocht eben nicht nur vegetarisch.

Während ich aber aus Genussvoll vegetarisch* schon sehr viel ausprobiert habe, stand Jerusalem* doch eher ungenutzt im Regal, öfters durchgeblättert und wieder weggelegt. So schafften es bisher nur wenige Rezepte aufs Blog (darunter heiße Joghurtsuppe mit Graupen; Tahini-Plätzchen & das Omelett mit Dicken Bohnen).

Nun aber zum Buch: Wie so oft verknüpft Ottolenghi persönliche Erfahrungen und Erinnerungen mit seinen Rezepten. Nach einer kurzen Erläuterung, die auch über die Historie einer Speise aufklären kann, gibt es immer auch Hinweise, mit welchem anderen Gericht eine gute Kombination möglich ist. Denn, wie in anderen südlicheren Ländern auch, ist es eher üblich, mehrere Gerichte anzubieten, als unsere typische Gangfolge einzuhalten.

Jerusalem informiert jedoch auch über die Stadt, die dort zu findenden Kulturen und deren jeweiliger Einfluss auf die Küche und das Leben. Die Rezeptauswahl spiegelt diesen melting pot, den Schmelztiegel, wieder.

Für die ersten drei vorgestellten Gerichte habe ich ebenfalls eine Kombination gesucht, die uns nicht nur satt, sondern auch sehr zufrieden gemacht hat. Es war ein kleines Festmahl!

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Zum lauwarmen Zucchini-Tomaten-Salat gab es gefüllte Zwiebeln und für Jan noch Puten-Zucchini-Burger. Alles verlangt etwas Zeit, schmeckt aber auch kalt und daher lohnt es sich, die doppelte Menge zuzubereiten, um für die Arbeit noch etwas zu haben.

Durch die frischen Kräuter und den Joghurt ist der Zucchini-Tomaten-Salat aromatisch und kann auch fast als eigenständiges Gericht durchgehen.

Für Jan waren die Puten-Burger Weltklasse – und das will etwas heißen!

Gefüllte Zwiebeln – angesichts dessen, dass hier kein Foto im Buch vorhanden ist, habe ich versucht, der Beschreibung so gut wie möglich zu entsprechen. Das Ergebnis war jedenfalls sehr lecker. Eine leckere Füllung und süßliche Zwiebeln – gerne wieder!

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Gefüllte Zwiebeln

für 2 Portionen, etwa 8 Stück (es bleiben aber noch Zwiebelreste übrig)

  • 2 Gemüsezwiebeln
  • 200-250ml Gemüsebrühe
  • 1 TL Granatapfelsirup
  • 1 EL Olivenöl
  • 75g Schalotten
  • 50g Risottoreis
  • 18g Pinienkerne
  • 1 EL Minze, gewaschen, trocken getupft, gehackt
  • 1 EL glatte Petersilie, gewaschen, trocken getupft, gehackt
  • 1/2 TL Kreuzkümmel, gemahlen
  • 1 Prise Gewürznelke, gemahlen
  • 1 Prise Piment, gemahlen
  • 1/4-1/2 TL Salz & mehr zum Abschmecken
  • 1/4 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer & mehr zum Abschmecken
  • 2 Zitronenspalten zum Dekorieren

Zwiebeln schälen, an beiden Ende je etwa 1/2 cm abschneiden. Zwiebeln in einen Topf geben und mit viel Wasser aufkochen, 15 Minuten garen. In ein Sieb geben und abtropfen und abkühlen lassen.

Während die Zwiebeln garen die Füllung zubereiten: Schalotten putzen und fein hacken, Pinienkerne grob hacken. In einer Pfanne Öl mittelstark erhitzen und die Schalotten unter Rühren etwa 8 Minuten anschwitzen. Reis, Pinienkerne, Kräuter und Gewürze zugeben. Bei kleiner Hitze unter Rühren 10 Minuten anschwitzen.

Die Zwiebeln mit einem scharfen Messer von einer flachen Seite zur anderen bis zur Zwiebelmitte hin einschneiden. Die einzelnen Schichten vorsichtig voneinander ablösen.

Nun jeweils eine Zwiebelschicht in die Handfläche legen und 1 EL Füllung an ein schmales Ende geben. Die Zwiebelhaut nun vorsichtig und möglichst straff an der kurzen Seite aufrollen. Mit der Naht nach unten in eine Deckelpfanne legen. Die eventuell verbleibenden freien Stellen mit Zwiebelstücken füllen. Heiße Brühe angießen. Die Zwiebeln sollten zu etwa 3/4 bedeckt sein. Sirup und 1/8 TL Salz zugeben.

Mit aufgelegtem Deckel 1,5-2 Stunden bei kleinster Hitze garen, bis die Flüssigkeit aufgesogen und verdampft ist.

Währenddessen Salat und Burger zubereiten:

Zucchini-Tomaten-Salat

für 3-4 Portionen als Beilage

  • etwa 500g kleine Zucchini
  • 400g große, reife Tomaten
  • 1-2 EL Olivenöl und etwas zum Beträufeln
  • 150g griechischen Joghurt
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 rote Chili
  • 1 Biozitrone (Saft und Schale, Menge s.u.)
  • 1 guten TL Granatapfelsirup (im Original: Dattelsirup) und etwas zum Beträufeln
  • 100g Walnusskerne
  • 1 EL Minze, gewaschen, trocken getupft, gehackt
  • 10g glatte Petersilie, gewaschen, trocken getupft, gehackt
  • Salz und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer

Ofen auf 220°C vorheizen. Eine Grillpfanne auf dem Herd stark erhitzen.

Zucchini waschen und trocken reiben, halbieren und Stielansätze entfernen. Zucchini je nach Bedarf in 1cm dicke Scheiben schneiden. Tomaten halbieren. Schnittflächen beider Gemüse mit Öl bepinseln und mit Salz und Pfeffer würzen.

Mit der Schnittfläche nach unten in die heiße Pfanne legen und etwa 5 Minuten grillen, bis typische Grillstreifen sichtbar sind. Das Gemüse danach in einer feuerfesten Form verteilen und etwa 20 Minuten backen. Die Zucchini sollten hierbei sehr weich werden.

In der Zwischenzeit können die Puten-Burger zubereitet werden. Die gleiche Ofentemperatur wird auch dafür gebraucht, also nicht ausschalten!

Gemüse etwas abkühlen lassen und grob hacken, über einem groben Dieb abtropfen lassen. (Oriinal: 15 Minuten, ich habe weniger lange gewartet).

Knoblauch schälen und pressen, mit Joghurt, 1 EL Zitronensaft und der abgeriebenen Schale 1/2 Zitrone, dem Sirup und der ohne Samen fein gehackten Chili vermengen.

Gemüse, Walnüsse und Kräuter, Salz und Pfeffer mischen, mit Joghurt abwechselnd in eine große Schale geben. Mit übrigem Öl und Sirup beträufeln.

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Puten-Zucchini-Burger mit Frühlingszwiebel und Kreuzkümmel

für etwa 9 Stück (Jan: Viel zu wenig!)

  • 250g Putenhackfleisch
  • 100g Zucchini
  • 20g Frühlingszwiebeln
  • 1 Eigelb
  • 1 EL Minze, gewaschen, trocken getupft und gehackt
  • 1 EL Koriander, gewaschen, trocken getupft und gehackt
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 TL Kreuzkümmel, gemahlen
  • 1/2 TL Salz
  • 1/4 TL grob gemahlener, schwarzer Pfeffer
  • 1/4 TL Cayenne
  • 50ml Sonnenblumenöl

für die Sauce:

  • 50g saure Sahne
  • 75g griechischer Joghurt
  • 1/2 TL abgeriebene Zitronenschale
  • 1 TL Zitronensaft
  • 1/2 Knoblauchzehe
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 TL Sumach, gemahlen
  • 1/4 TL Salz
  • etwas frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer

(Ofen auf 220°C vorheizen.)Zucchini raspeln, Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Knoblauh schälen & pressen. Alles mit den restlichen Zutaten für die Burger (außer dem Sonnenblumenöl) vermengen und etwa 9 gleich große Frikadellen formen.

Etwa 2mm hoch Öl in einer Pfanne erhitzen und die Burger portionsweise bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun braten.

Burger auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und 5-7 Minuten im Ofen fertig backen. Währenddessen die Saucenzutaten verrühren (Knoblauch pressen), abschmecken und zu den Burgern reichen.

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Erst um die Finger, dann um die Gabel gewickelt

Mal ehrlich, welches Kind von heute kennt noch Telefonschnüre?

Diese gedrehten Kabel zwischen Hörer und Gerät, zwischen deren Windungen man die Fingerspitzen klemmen und mit denen man die maximale Reichweite des Telefons austesten konnte (die aber nie an die zimmerumspannende amerikanischer Serien ranreichte). Die sich selbst oder unter Mithilfe der eigenen Fingerwickelei zu Wirrwarr verdrillten und an irgendeiner Stelle auf einmal einen gerade verlaufenden Abschnitt hatten.

In Zeiten von Handy und Funktelefon hat man doch  eher mit den Haarbändern zu tun, die das gleiche Aussehen haben, zu tun.

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Käse wie Telefonschnüre lang ziehen machen große und kleine Kinder dennoch gern, komme was wolle. Mit den Suppli al telefono darf man das auch gern. Den Namen haben sie tatsächlich vom Käse, der sich – ähnlich wie die Telefonschnüre – so lang zwischen den Reiskroketten ausziehen lässt. Dazu gibt es – ebenfalls ein Kinderliebling – Tomatensauce.

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Für die Suppli (der Name leitet sich von Überraschung ab) kann man übrig gebliebenes Risotto verwenden – perfekte Resteverwertung – oder eben abgekühltes frisch gekochtes. Das Grundrezept lässt sich geschmacklich natürlich abwandelt, es sollten nur nicht zu große Gemüsestücke o.ä. enthalten sein.

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Suppli al telefono mit Tomatensauce (Risottokroketten)

für 2 Personen (8-10 Suppli) und Tomatensauce für 3-4

für das Risotto

  • 1 Schalotte
  • 1 TL Olivenöl
  • 2x 15g Butter
  • 135g Risottoreis
  • 35ml trockener Weißwein
  • 450ml Gemüsebrühe, heiß
  • 25g Parmesan, gerieben

Schalotte fein hacken und in (15g) geschmolzener erhitzter Butter und Olivenöl in einem schweren Topf glasig anschwitzen. Reis dazugeben und kurz mitdünsten lassen, bis der Reis vollkommen vom Fett überzogen ist. Mit Weißwein ablöschen und die Flüssigkeit verköcheln lassen. Auf kleiner Hitze nun immer wieder portionsweise Brühe zufügen, bis der Reis die Flüssigkeit gerade eben aufgesogen hat. Dabei immer wieder rühren, um ein Ansetzen am Boden zu verhindern.

Ist alle Brühe verbraucht, den Topf vom Herd nehmen, Parmesan und restliche Butter unterrühren.

Für die Suppli das Risotto auf maximal handwarm abkühlen lassen.

für die Tomatensauce

  • 1 mittlere rote Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 EL Olivenöl
  • 1/4 TL Zimt
  • 1 EL Tomatenmark
  • (Erwachsenenvariante: 1 TL Harissapaste)
  • 1 TL gemischte italienische Kräuter (getrocknet, oder 1 EL frische)
  • 500g passierte Tomaten
  • 1 kleines Lorbeerblatt
  • 125g Cherrytomaten/kleine Datteltomaten
  • 1 TL Rohrohrzucker oder brauner Zucker
  • (Orangen-)Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer zum Abschmecken
  • 2 Handvoll frische Basilikumblätter

Zwiebel und Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. Die Zwiebel im warmen Öl glasig anschwitzen, den Knoblauch zugeben und 1-2 Minuten mitdünsten. Zimt, Tomatenmark und Harissa zuegeben und bei etwas höherer Hitze unter Rühren anrösten, bis es intensiv duftet. Kräuter zugeben und mit Tomatenpüree ablöschen. Bei kleiner Hitze aufköcheln lassen. Grob gewürfelte Tomaten und Lorbeerblatt zugeben. Zucker einrühren. 10 Minuten ohne Deckel bei kleiner Hitze köcheln lassen.

Mit Salz, Pfeffer abschmecken und bis zum Servieren warmhalten, dann mit Basilikumstreifen anrichten.

für die Suppli

  • abgekühltes Risotto (s.o.)
  • 1/2 Kugel Büffelmozzarella
  • 4-5 EL Pesto (ich: Radieschenblätterpesto)
  • 5-6 halbgetrocknete Tomaten in Öl, abgetropft
  • Paniermehl
  • etwas Olivenöl zum Ausbacken

Mozzarella in 8-10 gleich große Würfel schneiden. Tomaten grob würfeln.

Risotto in 8-10 gleich große Portionen teilen. Auf der jeweils Handfläche zu einem breiten Fladen formen, darin etwa 1/2 TL Pesto mit dem Löffel etwas verstreichen. Tomaten- und Mozzarellawürfel daraufsetzen und vorsichtig mit beiden Händen zur Kugel formen. In Paniermehl wenden und in Öl bei mittlerer Hitze goldbraun von allen Seiten ausbacken. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Mit der Tomatensauce oder zu Salat servieren.

Rezept für die Suppli aus Kochen: Grundtechniken,Rezepte und Profitipps*

Mein zweiter Beitrag zum Blogevent vom kochtopf, dieses Mal von Sarah erdacht.

Blog-Event CXXI - Mit Essen spielt man doch! (Einsendeschluss 15. Juli 2016)