Schon aufgegessen

 

IMG_9570Kennt ihr das? Manchmal ist das Essen so gut, dass es zum Fotografieren eigentlich schon zu spät ist. Hier ist das so: Wieder ein Pastasotto, ein familientaugliches Gericht,  in diesem Fall mit Zucchini aus dem Garten und für den Mann mit dem gewissen Extra: Chorizo. Auch die vegetarische Variante ist lecker, aber wenn ihr die spanische scharfe Paprikawurst mögt, dann probiert es gerne mit. Das sorgte hier für Begeisterung, ähnlich wie bei dieser Variante des Pastasotto.

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Pastasotto mit Chorizo

für 3 Portionen

  • 200g Chorizo
  • 1 Zwiebel
  • 1 große Knoblauchzehe
  • 2 EL Olivenöl
  • 300g Kritharaki (reisförmige Nudeln, gibt es bei griechischen Lebensmitteln oder im Nudelregal)
  • 600ml Gemüse- oder Fleischbrühe
  • 1 Dose gehackte Tomaten oder etwa 450g gewürfelte frische Tomaten
  • 250g Zucchini
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
  • 50g schwarze entsteinte Oliven
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Salz
  • Zucker
  • frisches Basilikum
  • nach Belieben Parmesan oder Pecorino

Die Pelle von der Wurste abziehen und die Wurst in Scheiben schneiden. Knoblauch und Zwiebel schälen, fein würfeln.

1 EL Öl im Topf anbraten, dabei ab und an Rühren. Zwiebeln und Knoblauch zugeben und ebenfalls anbraten. Nudeln zugeben und etwa 1 Minute unter Rühren mitbraten. Mit Brühe und den Tomaten ablöschen. Mit Salz, Pfeffer und etwa 1/2 TL Zucker würzen und kurz aufkochen lassen. Bei geringer Temperatur und gelegentlichem Umrühren garen, bis die Nudeln die gewünschte Konsistenz haben. Das dauert 12-15 Minuten.

In der Zwischenzeit Zucchini putzen und längs halbieren oder vierteln. In Scheiben schneiden. Frühlingszwiebeln putzen und in Ringe schneiden. Oliven ebenfalls in Scheiben schneiden.

Das restliche Öl in einer Pfanne erhitzen, erst Zucchini, dann die Frühlingszwiebeln und Oliven 4-5 Minuten anbraten. Zum fertigen Pastasotto geben. Erneut abschmecken und mit frischem Basilikum und nach Wunsch mit geriebenem Käse servieren.

Von hier.

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Für Strolch

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Seit nahezu zwei Jahren begleitet der Mann mich nun und bereichert mein Leben so sehr. Ich möchte ihn nicht mehr missen. Mehr ist gar nicht zu sagen, zumindest nicht hier.

Und so kommt heute nur ein Rezept für strolchige scharfe Hackfleischbällchen zu Spaghetti und ein großes – danke, dass du da bist!

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Spaghetti mit scharfen Hackfleischbällchen

für 3-4 Portionen

  • 2,5 EL Olivenöl
  • 1 Zwiebel
  • 1 dicke Knoblauchzehe
  • 1 TL getrockneter Oregano und etwas zum Servieren
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 EL Balsamico
  • 1 Dose gehackte Tomaten
  • Tabasco und Pimentón de la Vera
  • 1/2 TL brauner Zucker
  • 1 TL getrockneter Thymian
  • 125ml Rinder- oder Gemüsebrühe
  • 100g fein gewürfelter Schinken oder Bacon
  • 400g Rinderhack
  • 35g Panko
  • 1/2 Ei, verquirlt
  • 100g Büffelmozzarella
  • 12g Parmesan oder Pecorino
  • ca. 400g Spaghetti
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zwiebel und Knoblauchzehe putzen und fein würfeln. Die Hälfte des Olivenöls in einer (ofenfesten) Pfanne erhitzen und mit dem Oregano bei schwacher bis mittlerer Hitze etwa 10 Minuten unter gelegentlichem Rühren glasig dünsten.

In der Zwischenzeit Hack, Schinkenwürfel, Ei, Panko in eine ausreichend große Schüssel geben. Die Hälfte der Zwiebelmischung aus der Pfanne zugeben.

Zur anderen Hälfte in der Pfanne nun Tomatenmark und Essig geben und kurz bei mittlerer Hitze unter Rühren anbraten. Tomaten und Brühe mit Thymian und Zucker einrühren und aufkochen lassen. Mit Tabsaco und Pimentón würzen. Bei sanfter Hitze leicht köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und ggf. Tabasco und Pimentón würzen.

Die Hackmischung nun gut verkneten und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zu Bällchen mit 2-3cm Durchmesser formen. Dazu die Hände ab und an anfeuchten.

In einer zweiten Pfanne das restliche Öl erhitzen und die Bällchen darin unter gelegentlichem Schwenken kross anbraten.

Die Bällchen mit einem Schaumlöffel o.ä. in die Pfanne mit der Tomatensauce setzen und offen bei geringer Hitze etwa 20 Minuten köcheln lassen.

In der Zwischenzeit der Ofen auf etwa 220°C Umluft vorheizen und die beiden Käsesorten reiben.

Wenn die Tomatensauce in einer ofenfesten Pfanne zubereitet worden ist, kann der Käse nun direkt auf den Klößchen verteilt werden. Ansonsten alles in eine ofenfeste Form geben und mit Käse bestreuen. Im Ofen 10-12 Minuten goldbraun backen.

In dieser Zeit die Spaghetti in ausreichend kochendem Salzwasser zubereiten, abgießen und auf Teller verteilen.

Die Hackfleischklößchen mit Sauce darauf geben und mit etwas Oregano und ggf. geriebenem Käse servieren.

Quelle: Klick

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Rosa Tannenzapfen-Pizza

Ich kann es nicht lassen. Ich bin Ottolenghi-Wiederholungstäter. Die aktuelle Kolumne im Guardian schaue ich mir immer an und da die Gerichte saisonal zusammengestellt werden, landet auch das eine oder andere sehr sehr bald auf dem Teller.

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Und ich kann auch etwas anderes nicht lassen: Von unseren eigenen Kartoffeln zu schwärmen. Zu den alten Sorten gehören auch die rosa Tannenzapfen. Länglich und eher klein wie Bamberger Hörnchen, mit zartrosa Schale und manchmal auch mit rosa Fruchtfleisch. Für dieses Rezept hier haben wir ja praktisch erst einmal Kartoffelchips gebacken und das funktioniert mit dieser festeren Sorte, ganz fein gehobelt richtig gut! Die Kartoffeln sind schon kross und knackig.

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Dazu kommt ein schneller Pizzateig, Mascarponecreme, die mit Salbei, Zitrone, Pecorino und (für mich, der Mann mag diese salzigen Fischlein gar nicht, an deren Stelle gab es Schinkenwürfel) Anchovis gewürzt wird und oben drauf noch Frühlingszwiebeln. Lecker und fix gezaubert – die Gehzeit für den Teig rechne ich mal nicht mit ein, das passiert ja mehr oder minder nebenbei.

Und auch wenn man denkt, man könnte noch eine weitere Portion essen, so sind diese Pizzen doch sättigend, den erwähnten Salat hätten wir beide nicht geschafft. Aber ein Federweißer passt toll dazu!

Pizza mit neuen Kartoffeln

für zwei Portionen

  • 100g Weizenmehl 405
  • 100g Weizenvollkornmehl
  • 1 TL Trockenhefe
  • 1 EL Olivenöl
  • 120ml lauwarmes Wasser
  • 1/2 TL Salz
  • etwa 200g neue Kartoffeln, mit Schale, sauber gebürstet (z.B. die rosa Tannenzapfen)
  • 200g Mascarpone
  • pro Pizza je 2 Anchovis oder 1-2 EL Schinkenwürfel
  • 40g Pecorino oder Parmesan
  • 8 zarte Salbeiblätter
  • Abrieb von 2 Biozitronen
  • 1-2 Frühlingszwiebeln
  • 1-2 EL Olivenöl
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer (ich: Zitronenpfeffer*)

Aus den Mehlen, der Trockenhefe, Öl, Salz und Wasser einen Hefeteig kneten. In eine leicht geölte Schüssel geben und mit Frischhaltefolie abgedeckt an einem warmen Ort etwa eine Stunde gehen lassen.

Währenddessen Ofen auf 250°C (Umluft) vorheizen. Kartoffeln in feine Scheiben hobeln, mit 1 EL Öl und 1TL Salz sowie etwas Pfeffer vermengen und auf ein mit Backpapier ausgelegtem Backblech verteilen. Etwa 7 Minuten goldbraun rösten lassen. Ich habe noch für 4 Minuten den Grill auf mittlerer Stufe zugeschaltet.

Käse fein Hobeln, Salbei waschen, trocken tupfen und fein hacken. Beides Mit Mascarpone, Zitronenabrieb und Salz und Pfeffer verrühren und abschmecken. Wer mag, rührt noch die klein gehackten Anchovis unter. Frühlingszwiebel(n) putzen und in Ringe schneiden.

Teig in zwei gleichgroße Portionen teilen und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche jeweils zu einem etwa 30x20cm großem Stück ausrollen. Auf ein Backblech mit Backpapier geben, mit Mascarponecreme bestreichen, dabei etwas Rand frei lassen. Mit Frühlingszwiebeln sowie Kartoffelchips belegen und mit etwa je 1 TL Öl beträufeln.

Die Pizzen bei den voreingestellten 250°C ca. 9 Minuten knusprig backen, dabei nach der Hälfte der Zeit die Bleche tauschen, damit sie gleichmäßig erhitzt werden.

Quelle: Guardian (Sehen die Bruschetta nicht auch zum Anbeißen aus?)

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Ende der Sommerpause

Sendepause hier? Nur kurz, denn nach dem tollen Urlaub am Mittelmeer geht es fast sofort wieder in den Arbeitsalltag zurück (wer mehr Urlaubsbilder gucken möchte, kann bei Instagram einen kleinen Einblick über unsere Tour mit dem VW-Bus bekommen).

So schöne, viele Eindrücke, so viele „da würde ich gern nochmal hin!“. Gestartet sind wir am nördlichen Ufer des Gardasees in Riva del Garda, wo es uns besser gefiel als an der südlichen Seite. Über Florenz und Pisa ging es über Genua (7. Foto) nicht soo gut gefiel – zu groß, zu voll. Weiter Richtung Nizza, an Basilikumfeldern vorbei, mit einem Abstecher nach Monaco über Frankreich nach Hause.

Zuerst aber heißt es Blog-Wiederbelebung! Etwas schnelles, unkompliziertes? Hier, bitte: Gebackener Ricotta mit Brombeerchutney und frisch gebackenem Brot als kleine Italienurlaubsverlängerung geht immer!

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Wie ein kleines Soufflé geht die Masse auf, die mit in Öl eingelegten getrockneten Tomaten, Basilikum und Zitrone abgeschmeckt ist. Ich habe dazu Baguette gewählt und Mamas Brombeerchutney mit Zwiebeln. Aber auch da sind sicherlich andere Beilagen (Salat) möglich.

Ricotta, im Ofen gebacken

für 2 Portionen

  • ca. 3 EL halbgetrocknete, in Öl eingelegte Tomaten
  • 2 EL Basilikumblätter, frisch
  • 15 g Parmesan oder Pecorino
  • 1 Ei
  • 250g (1 Becher) Ricotta
  • Schale von 1/2 Biozitrone
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • etwas Butter zum Einfetten

Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Tomaten fein würfeln, Basilikum waschen, trocken tupfen und grob hacken. Käse reiben. Ei trennen. Ricotta mit Eigelb, Tomaten, Basilikum, Zitronenschale und Käse vermengen. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen.

Eiweiß steif schlagen, dabei eine Prise Salz einrieseln lassen. Vorsichtig unter die Ricottamasse heben. Zwei ofenfeste Förmchen mit Butter einfetten und die Masse einfüllen und auf der zweiten Schiene von unten 20-25 Minuten backen. Die Oberfläche bräunt dabei etwas.

Endlich kann ich damit auch wieder zum vegetarischen Alphabet von Tomateninsel.de beitragen. Da hatte ich in den letzten Monaten zwar immer wieder Rezepte, aber .. ihr wisst.. die Zeit..

Wir kochen uns durch das Alphabet - R

oben links: Ricottamasse, unten links vor dem Backen.

 

Winterreste

Da lag ja noch einer! Der letzte Kürbis hat bei mir recht lange überlebt. Eigentlich wollte ich Ravioli machen, aber dazu fehlte dann doch die Zeit. Also wurde kurzerhand aus der einen Hälfte Ofenkürbis und die andere kam tatsächlich in eine Nudelhülle – also Kürbiscannelloni.

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Eine etwas schlankere Variante, denn hier kommt keine Sahne zum Einsatz, auch auf Ricotta wird verzichtet, aber nicht auf Gewürze, viel Gemüse und damit viel Geschmack!

Somit sind die Cannelloni auch gut für die Regenwettertage zur Zeit geeignet.

Probiert sie mal aus! Die Füllung ist reichlich – sie schmeckt aber auch super als Gemüsepüree, überbacken, als Füllung für herzhafte Pfannkuchen…

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Kürbis-Cannelloni

für 3-4 Portionen (die Cannelloni sind sehr sättigend), das Originalrezept gibt 2 Portionen an

  • 1 Zwiebel (ca. 50g, ich habe eine rote Zwiebel verwendet)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 Knollensellerie
  • etwa 450g Hokkaido
  • 25g Kürbiskerne
  • 1 TL Olivenöl
  • 175ml Gemüsebrühe
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Muskat
  • 3-4 Salbeiblätter, gewaschen, trocken getupft
  • ca. 100g Cannelloni
  • 30g Parmesan oder Pecorino
  • 125ml Milch
  • 1 Ei

Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und fein würfeln. Knollensellerie schälen und fein würfeln, Kürbis von Stielansatz und Kerngehäuse befreien, fein würfeln.

Olivenöl in einem großen Topf erhitzen und darin Zwiebel und Knoblauch glasig andünsten. Dann Kürbis und Sellerie zugeben und kurz mitdünsten. Dann mit Brühe aufgießen, aufkochen lassen und zugedeckt bei geringer Hitze etwa 8 Minuten weich dünsten.

Währenddessen Kürbiskerne grob hacken. Salbei in feine Streifen schneiden. Gemüseüber ein feines Sieb abgießen und so 100ml Brühe auffangen. Anschließend das Gemüse grob zerstampfen und Kürbiskerne mit dem Salbei darunter mischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

Den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen.

Ei mit Milch und der Brühe verquirlen, ebenfalls mit wenig Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

Die Gemüsemasse in Cannelloniröhren füllen (bei mir führte der Versuch die Röhren mit dem Spritzbeutel zu befüllen zur entnervten Aufgabe und zum griff zum Teelöffel).

Die Röhren in einer Schicht nebeneinander in eine Auflaufform füllen und mit der Eiermilch begießen. Parmesan darüber reiben. Etwa 35 Minuten goldbraun backen.

 

Passend zum aktuellen Blogevent bei Zorra (da findet ihr auch viele schöne andere gefüllte Nudeln) möchte ich dieses Rezept als Beitrag einreichen. Elena hat sich das Thema ausgedacht. Ihren Blog findet ihr hier: Heute gibt es…

Blog-Event CXXVIII - Gefuellte Pasta (Einsendeschluss 15. Maerz 2017)

Herbstnocken

Es wird kälter draußen, morgens auf dem Weg zur Arbeit steht der Nebel über den Feldern und Rehe sieht man in der Dämmerung. Gestern stand auf dem Heimweg des Liebsten sogar der Hirsch, den ich schon lange mal sehen wollte, schließlich weisen Warnschilder auf den Hirschwechsel in der Gegend hin. Nicht zu übersehen – es ist Herbst. Und auch ohne Halloween sind Kürbisse in dieser Zeit nicht wegzudenken. Neben dem Kuchen und Ofenkürbis lässt er sich auch sehr leicht zu Gnocchi verarbeiten.

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Gnocchi selbst machen ist gar nicht schwer. Natürlich muss man etwas mehr Zeit einplanen als für das Öffnen der Packung. Dieser Zeitaufwand liegt aber im Minutenbereich, wenn man die eigentliche Arbeitszeit als Berechnungsgrundlage annimmt.

Bei diesen Kürbisgnocchi liegt der Zeitaufwand insgesamt bei etwa 30 Minuten und dabei ist der größte Anteil die Garzeit für den Kürbis im Ofen. Währenddessen lässt sich an Socken stricken, die Zeitung lesen, Laub zusammenkehren..

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Kürbisgnocchi mit Salbeibutter

für zwei gute Portionen (oder 3 kleinere)

  • ca. 600g Kürbis (gewaschen, Kerngehäuse und Stielansatz entfernt, ich habe Hokkaido verwendet, bei anderen Sorten die Schale entfernen!)
  • 100g Mehl und etwas zum Ausrollen
  • 1 Eigelb
  • 60g frisch geriebener Parmesan oder Pecorino
  • 1 Prise Muskatnuss
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 2-3 EL Butter
  • eine kleine Handvoll zarter Salbeiblätter, gewaschen, abgetupft, nach Wunsch grob zerkleinert

Kürbis in etwa 2cm große Stück schneiden, auf ein Backblech mit Backpapier geben und im vorgeheizten Backofen bei 180°C etwa 20 Minuten weich garen. Leicht abkühlen lassen, dann mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken und mit Mehl, Eigelb, Käse und Muskatnuss verkneten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf einer leicht bemehlten Unterlage in ca. 1,5-2cm dicke Rollen formen und in etwa 1,5cm breite Scheiben schneiden. Diese nach Belieben mit einer bemehlten Gabel leicht flachdrücken.

Einen großen Topf gesalzenes Wasser zum Kochen bringen. Hitze reduzieren, sodass das Wasser nurmehr simmert. Die Gnocchi mit einer Schaumkelle hineingeben und 2-3 Minuten köcheln lassen, bis sie an die Oberfläche steigen.

In der Zwischenzeit die Butter in einer großen Pfanne zerlassen bis sie anfängt zu schäumen. Salbeiblätter und fertig gegarte Gnocchi (mit der Schaumkelle aus dem Wasser heben, abtropfen lassen) zugeben und in der Butter schwenken.

Quelle: küchengötter

 

Hanseatischer Schatz

Lübeck – Wahlheimat seit sechs Jahren. Woran denkt man, wenn man den Namen hört? Ostsee, Holstentor, Hanse, Marzipan!, vielleicht auch an Rotwein.

Marzipan, Lübecker Marzipan, ist nach wie vor eine Attraktion in der Stadt. Die Schlangen vor und im Niedereggerhaus in der Breiten Straße bestehen nicht nur aus Touristen und sind vor den Feiertagen aber auch im Sommer besonders lang. Es locken allerlei Spezialitäten zum Mitnehmen und zum Genießen vor Ort im Café. Nicht zu vergessen das Niedereggermuseum. Neben diesem namhaften Anbieter gibt es noch weitere, die mit Führungen, Kostproben und verschiedenen Spezialitäten locken. Es lohnt! Die Geschichte, die sich um das Marzipan rankt wird in Lübeck so erzählt:

Nach einer Hungersnot fand man lediglich Zucke rund Mandeln als Zutaten und hat daraus dieses „Brot“ entwickelt. Um 1407 soll sich das zugetragen haben. Die Legende ist zweifelhaft – schließlich handelt es sich bei diesen Rohstoffen um wertvolle und importierte Güter. Zudem gibt es in Königsberg, welches ja ebenfalls eine lange Marzipantradition nachweisen kann, eine ähnliche Geschichte. Heute geht man davon aus, dass das Marzipan im Orient entstanden ist und über die Handelsrouten nach Norddeutschland kam. Nichtsdestotrotz besteht die Herstellung durch Niederegger seit 1806.

Der Begriff „Lübecker Marzipan“ bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Nascherei hier produziert worden ist, sondern um welches Mischungsverhältnis von Zucker (max. 30%) und Marzipanrohmasse (mind. 70%) es sich handelt. Marzipanrohmasse wiederum besteht ihrerseits bereits aus 2/3 Mandeln und 1/3 Zucker. Der zusätzliche Zucker streckt also. Niederegger Marzipan besteht dagegen aus 100% Marzipanmasse, was sie weniger süß und daher auch für den Einsatz in herzhaften Speisen geeignet macht. Solche Rezepte gibt es einige, man kann sie (neben Plätzchen und Desserts) hier nachlesen. Auch Frau Poletto hat schon für Niederegger Rezepte entwickelt.

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Eine Herausforderung also für mich, ebenfalls ein herzhaftes Gericht mit Marzipan zu kochen. Ich habe mich für ein Gemüse entschieden, welches erdig und süßlich zugleich schmeckt und durch die Zugabe von Marzipan hervorgehoben werden kann: Rote Bete. Für das Abschmecken des Rote Bete Risottos empfehle ich unbedingt Abschmecken! Die Marzipannote sollte dezent aber merklich sein. Es sollte dennoch kein Dessert werden.

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Rote Bete Risotto mit Marzipan

für 2 Portionen

  • 1 kleine Schalotte
  • 40g Butter
  • 50ml trockener Weißwein
  • 425 ml Rote Bete Saft, erwärmt
  • 75g Rote Bete (geputzt gewogen)
  • 1 TL Olivenöl
  • 8-10g Pecorino oder Parmesan
  • ca. 30g Niederegger Weißbrot (reine Marzipanrohmasse)
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 EL Mandeln gehackt o. Mandelblättchen

Schalotte schälen, fein würfeln. In erhitzter zerlassener Butter glasig dünsten. Währenddessen Ofen auf 200°C Umluftgrill vorheizen. Rote Bete in kleine Würfel schneiden, mit Olivenöl in eine ofenfeste Form geben und mit Salz und Pfeffer würzen.

Rote Bete Würfel in den Ofen geben und garen lassen bis sie gerade noch bissfest sind (10-15 Minuten, je nach Größe), dann warm halten. Ggf. erst nach 10 Minuten Risotto köcheln in den Ofen schieben.

Reis zu den Zwiebeln geben und ebenfalls unter Rühren kurz anbraten. Mit Weißwein ablöschen und bei kleiner Hitze unter Rühren die Flüssigkeit verdampfen/einziehen lassen. Nun jeweils so viel Rote Bete Saft zugeben, dass der Reis gerade bedeckt ist und unter gelegentlichem Rühren immer wieder einköcheln lassen und erst Flüssigkeit zugeben, wenn diese gerade durch den Reis aufgenommen worden ist. Dies sollte etwa 20 Minuten dauern und der Reis sollte noch einen kleinen bissfesten Kern haben.

Während das Risotto bereitet wird, Marzipan in kleine Würfel schneiden oder raspeln (dann am besten vorher für 1-2h einfrieren) und den Käse reiben. Mandeln ohne Fett in einer Pfanne anrösten.

Im letzten Arbeitsgang der Risottobereitung Marzipan zugeben und gründlich unterrühren, so dass es sich gleichmäßig verteilt und keine Stückchen mehr sichtbar sind. (Nach Belieben ein paar Würfel zum Garnieren zurückbehalten). Ist alle Flüssigkeit aufgebraucht, den Topf vom Herd nehmen und den Käse zugeben, unterrühren.

Risotto in tiefe Teller oder Schalen geben, die Rote Bete Würfel und Mandeln (sowie ggf. Marzipan) darauf verteilen.

Mein zweites essbares Wunder, dieses Mal regional inspiriert, mit dem ich am Blogevent von Zorra teilnehmen möchte.

Blog-Event CXVIII - Essbare Wunder (Einsendeschluss 15. April 2016)