Was vom Sommer übrig blieb

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Unsere Beete sind noch nicht abgeerntet. Da finden sich noch (leider grüne) Tomaten, die noch verarbeitet werden, Kürbisse, Beten und Mangold. Neu ausgesät sind Feldsalat und Portulak. Da unsere Gefrier-Kapazitäten leider gering sind, muss das meiste eingeweckt oder eben frisch verwendet werden.

Da stehe ich zudem noch sehr alleine da: Der Mann mag keine Beten und Mangold ist auch nicht unbedingt sein Favorit. Dieses Rezept für Crespelle mit Ricotta und Mangold hat uns aber beiden geschmeckt.

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Crespelle, das klingt so leicht und zart. Die Crêpes sind das auch. Die Mahlzeit ist dennoch sehr sättigend. Klar bei der Füllung und der Paprikasahne, mit der die Crêpes überbacken werden.

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Mangold-Crespelle

für 5 Crêpes, also 4 Portionen

  • 100g Mehl
  • 125ml Milch
  • 2 Eier
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 5 große Mangoldblätter
  • 250g Ricotta
  • 80g Mandeln
  • 1/2 TL Thymian frisch oder getrocknet
  • 2 EL Butterschmalz
  • 200g Schlagsahne
  • 3 EL Ajvar oder 3 eingelegte Paprika, abgetropft
  • Chiliflocken
  • Muskat
  • ggf. ca. 30g Schinkenwürfel oder je Crêpe 1 Scheibe Schinken

Mehl, Milch, Eier und etwas Salz zu einem klümpchenfreien, glatten Teig verarbeiten, mit Pfeffer würzen und etwa 20 Minuten quellen lassen.

In der Zwischenzeit den Mangold putzen. Dazu Stiele entfernen, dicke Blattrippen entfernen, dazu flach über der Blattfläche abschneiden. In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen, die Mangoldblätter darin etwa 2 Minuten nacheinander blanchieren, abtopfen lassen und anschließend gut mit Küchentüchern oder Geschirrtüchern abtupfen.

Mandeln in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis sie aromatisch duften. Frischen Thymian waschen, Blättchen abstreifen und grob hacken. Mit Ricotta in einer Schüssel mischen.

Mandeln etwas abkühlen lassen, dann recht fein hacken (geht auch im Zerkleinerer), mit dem Ricotta vermengen. Die Creme mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Sahne mit Ajvar verrühren und mit Muskat und Chili würzig abschmecken, bzw. eingelegte Paprika mit etwas Sahne pürieren, dann mit dem Rest vermischen und abschmecken.

Butterschmalz portionsweise in einer Pfanne zerlassen, darin nacheinander aus dem Teig 5 Crêpes ausbacken. Etwas abkühlen lassen. Mit Ricottacreme bestreichen (nach Wunsch hier noch eine Scheibe Schinken darauflegen oder ein paar Schinkenwürfel darüber streuen), ein Mangoldblatt darauflegen und den Crêpe recht fest aufrollen.

In Stücke schneiden, die aufrecht gestellt nicht höher als die verwendete Auflaufform sein sollen. Die Stücke dicht nebeneinander in die Form stellen, mit der Paprikasahne übergießen und etwa 15 Minuten bei 175°C im vorgeheizten Backofen (Umluft) backen.

 

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{Werbung} Anpfiff zum Snacken

Man bemerkt es schon im Straßenbild: Irgendetwas ist anders. Überall Fahnen und überzogene Seitenspiegel an den Autos, Flaggen auch in den Fenstern von Restaurants und Kneipen.

In Whatsappgruppen erscheinen zusammenhangslose Nachrichten wie „JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA“ an Spieltagen und bei den Kollegen ist es lebenswichtig, dass zur jetzigen Konferenzzeit eine Leinwand mit Liveübertragung steht.

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Ok, man kann es gar nicht nicht mitbekommen: Es ist WM, inzwischen leider ohne die deutsche Nationalmannschaft

Für alle, die dieses sportliche Großereignis aktiv verfolgen, ist das insbesondere während der Spiele ein echter Kraftakt. So viel Emotionen werden erlebt, so intensiv wird gestikuliert, so laut gejubelt. Da braucht man eins: Nervennahrung!

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Für alle Backbegeisterten und solche, die es werden wollen, gibt es liebevoll zusammengestellte Boxen, die alles an Spezialzutaten und -gerät beinhalten, was man für solche Snacks braucht. Die Box von Meine Backbox war eine echte Überraschung für mich!

Die Maibox enthält zum Thema Fingerfood & Snacks folgendes:

  • Muffinförmchen mit Fußballmotiv von Staedter
  • kleine Deutschlandfähnchen von Fackelmann
  • eine Backmischung für leckeres Stockbrot von Kathi
  • Cupcakesticks von Demmler
  • Blütenhonig Delikatesssenf von Thomy
  • Pfeffer Orange Delikatess Majonaise von Thomy
  • Schaumrollenformen von Zenker
  • Original Neapolitanerschnitten von Manner
  • XL-& Snackboxen von Demmler
  • Querbeet Bio Feinschmecker Gewürz von Herbaria
  • Snack’N Roll von Silikomart

Alles war nicht nur sicher, sondern auch kreativ verpackt: Die Fußballfeldbanderole könnt ihr gleich als Untersetzer/Tischläufer für eure Mitfieberrunde verwenden!

Mit diesen Zutaten könnt ihr probieren, was auf vier übersichtlichen Rezeptkarten erklärt wird:

  • Stockbrot mit Schinken oder Paprika, welches ich euch hier vorstellen möchte,
  • Zucchinirosen
  • Rollen, die im nächsten Blogbeitrag gezeigt werden
  • Neapolitanerkissen (kommen auch demnächst!)

Die Karten geben sowohl den Zeitaufwand, die Schwierigkeit als auch die wichtigsten Schritte zusätzlich bebildert an. Damit kommen auch Backmuffel oder -beginner ins Snackfinale!

Auch, wenn ich selbst gar keine Backmischung (mehr) kaufe, habe ich das Stockbrot von Kathi als erstes probiert. Stockbrot erinnert mich an Lagerfeuer zu Klassenfahrten und ich habe es ewig nicht mehr gegessen. Hier kommen eine italienische Gewürzmischung und nach Wahl Paprika- oder Schinkenwürfel dazu. Eine schöne Idee! Zum Dippen gibt es zum Beispiel die Pfeffer Orangen Mayonnaise aus der Box.

Der Mann war begeistert. Wir beide lieben frisches Brot und dann noch als Fingerfood serviert – perfekt für den Fußballabend!

Meine Backbox gibt es im Abo, als Probierbox oder aber zum Verschenken für alle, die gerne süß oder herzhaft backen. Alle zwei Monate erscheint eine neue Box zu einem Themenschwerpunkt, der oft einen aktuellen Trend aufgreift. So kann man neue Produkte und Rezepte ohne großen Aufwand kennen lernen. Zudem kann man in der Community Tutorials und Tipps in Foren bekommen.

Aber jetzt erstmal zum Stockbrotrezept, ausnahmsweise mit Backmischung:

Stockbrot mit Paprika- oder Schinkenwürfeln

für etwa 20 Brote

  • 1x Kathi Backmischung für herzhaftes Stockbrot
  • 1 Ei
  • 70g Sonnenblumenöl
  • 250g Magerquark
  • für je 10 Brote: 25g magere Schinkenwürfel und 1/4 rote Paprika (bzw. Menge verdoppeln)
  • etwas Eistreiche (Ei mit etwas Milch verquirlt) oder Sahne

Die Backmischung mit Ei, Öl, der Kräutermischung und Quark 2-3 Minuten verkneten. Die Hälfte des Teiges mit Schinkenwürfeln, die andere mit feinen Paprikawürfeln verkneten.

Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizenund zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Die Stockbrote lassen sich aber auch auf dem Grill zubereiten. Den Teig portionsweise auf leicht bemehlter Unterlage zu fingerdicken Röllchen formen und entweder um Cakepopsticks oder Schaschlikspieße wickeln. Alternativ kann man die Röllchen auch gerade auf das Backblech legen oder aber zu Schnecken aufgerollt.

Mit etwas Abstand auf die Backbleche verteilen und leicht mit einem Pinsel mit Eistreiche oder Sahne bestreichen. Etwa 18 Minuten goldbraun backen.

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Der Inhalt und meine Meinung wurden dadurch nicht beeinflusst. Weitere Infos:
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Hände hoch! Ich habe eine Waffel!

Mund auf! Hier kommt eine Gemüsewaffel!

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Seitdem ich zu Weihnachten ein Waffeleisen für dicke belgische Waffeln bekommen habe, nutzen wir es vor allem für herzhafte Varianten. Der Mann war zunächst skeptisch, er kann sie nur süß. Aber – zum Glück – er hat sie alle probiert und konnte überzeugt werden.

Die letzte Waffel allerdings muss er seltsam auf der Arbeit beschrieben haben, denn sie wurde danach als „bewusstseinserweiternd“ bezeichnet. Wahrscheinlich hat der Mann etwas gesagt wie „keine Ahnung, sie hat da irgendein Kraut aus dem Garten reingetan“. So in etwa stelle ich mir das jedenfalls vor, denn.. Auflösung: Es handelt sich um eine Mangold-Waffel.

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Ja, die Zuständigkeit für Auswahl, Pflege und Ernte liegt bei mir. Wir arbeiten daran.

Zur Waffel gab es eine Paprikacreme, die prima dazu passt und genau so gut mit der Waffel in die Lunchbox oder den Picknickkorb wandern kann. Mir schmeckt die Waffel ganz frisch zubereitet aber am besten.

 

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Mangold-Waffel mit Paprikacreme

für etwa 5 dicke (belgische) und 8 dünne Waffeln (Herzwaffeln)

  • etwa 300g Mangold ohne die dicken Stiele
  • 150g weiche Butter + 1 EL
  • 4 Eier
  • 200g Weizenmehl
  • 50g Kichererbsenmehl (oder mehr Weizenmehl)
  • 1 TL Backpulver
  • 150ml Milch + 1 EL
  • Salz
  • Pfeffer
  • etwas Muskat
  • etwas Cayenne
  • Fett für das Waffeleisen (ich habe Backtrennspray verwendet)
  • 100g Crème légère
  • 100g Saure Sahne
  • 1/2 rote Paprika
  • 1 kleines Bund frische Kräuter (nach Belieben Minze, Schnittlauch, Basilikum…)
  • 1 TL Zitronensaft
  • nach Wunsch Schinkenwürfel

Mangold waschen und grob zerkleinern. 1 EL Butter in einer großen Pfanne zerlassen und den Mangold hineingeben. Zusammenfallen lassen und unter Rühren leicht andünsten.

Die restliche Butter schaumig aufschlagen und die Eier nach und nach zugeben. Mehle, Backpulver und Milch zugeben und unterrühren. Mangold zugeben und ebenfalls einrühren. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und Cayenne abschmecken.

Waffeln nacheinander im leicht gefetteten und vorgeheizten Eisen goldbraun und knusprig backen.

In der Zwischenzeit Paprika waschen, putzen und in feine Würfel schneiden. Kräuter waschen, trocken schütteln oder tupfen und in feine Ringe schneiden. Crème légère und Saure Sahne mit 1 EL Milch cremig rühren. Paprikawürfel und Kräuter unterrühren, mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Nach Belieben noch Schinkenwürfel zufügen.

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Kochbuchchallenge 8.3: Bought, Borrowed & Stolen

Dieses Mal noch zwei Rezepte, die ich ausgesucht habe und mit gleichbleibendem Erfolg: Noch zwei Perlen aus diesem Reisekochbuch*. Und ich denke, diese Konstanz von guten und sehr guten Ergebnissen – unserem Geschmack nach – wird dazu führen, dass wir noch viel daraus ausprobieren werden.

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Hier haben wir zwei Länder kombiniert: Türkei & Italien. Erstere lieferte einen knackigen Hirtensalat mit viel frischem Gemüse und den typischen Kräutern Minze und Petersilie, die italienischen Spieße mit knusprigem Ciabatta und Schweinefilet haben Jan richtig gut geschmeckt. Einzige Kritik: Es hätte mehr Knoblauch aufs Brot gemusst. So 5-6 Zehen. Mindestens.

Aber: Auch ohne Fleisch werden die in Schmalz & Öl getunkten Brotwürfel sehr aromatisch und knusprig – das auszuprobieren lohnt sich auch für Vegetarier!

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Lombo di Maiale alla Spiede – Schwein-Rosmarin-Spieße

für 4-8 Spieße (2 Portionen)

  • idealerweise 4-8 lange verholzte Rosmarinzweige, alternativ auch Schaschlikspieße, gewaschen, abgetupft
  • 200g Schweinefilet
  • Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen (oder dezent mehr, s.o.)
  • 125g Schweineschmalz oder (und so habe ich es auch gemacht) Schmalz und Olivenöl im Verhältnis 1:1 mischen. Ich habe aber Butterschmalz verwendet.
  • etwa 150g Ciabatta
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • nach Wunsch Zitronenspalten

Rosmarinblättchen bis auf eine kleine Palme an der Spitze von den Stengeln streifen und fein hacken. Knoblauch putzen und ebenfalls fein hacken.

Schweinefilet nach Bedarf waschen, trocken tupfen und parieren. In etwa 3cm große Würfel schneiden und mit einem großzügigen Spritzer Öl, je der Hälfte des Rosmarins und Knoblauchs in eine Schüssel geben und vermengen. Etwa eine Stunde im Kühlschrank marinieren.

[In der Zwischenzeit kann der Salat s.u. zubereitet werden.]

Den Ofen auf 200°C Umluft vorheizen.Währenddessen Schmalz (mit Öl) in einer kleinen Pfanne erhitzen und bei geringer bis mittlerer Hitze den restlichen Knoblauch und Rosmarin darin frittieren. Mit Salz würzen und etwas abkühlen lassen.

Das Ciabatta in etwa 3cm große Würfel schneiden und in die Schmalzmischung geben, so dass sie sich etwas vollsaugen. Die Schweinefleischwürfel aus der Marinade nehmen und mit Salz und Pfeffer würzen. Abwechselnd mit den Brotwürfeln aufspießen und dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die restliche Marinade und Schmalzmischung darüberträufeln und 12-15 Minuten brutzeln lassen. Bei mir war das Fleisch nach 14 Minuten im Kern rosa und insgesamt sehr zart. Zum Servieren auf eine Platte/Teller geben und den Bratensaft darauf verteilen. Nach Wunsch mit Zitronenspalten anrichten.

Coban Salata – Hirtensalat

für 2-3 Portionen

  • 300g reife Tomaten
  • 1/2 grüne Paprika (ich: gelb)
  • 1 kleine rote Zwiebel (ich: 1 kleine rosa Schalotte)
  • 1 grüne Chili
  • 1/4 Salatgurke
  • 5-6 Stengel Petersilie
  • 4-5 Stengel Minze
  • 1 Knoblauchzehe
  • 30g Oliven ohne Kern
  • Saft von 1/2 Zitrone
  • 35ml Olivenöl
  • 50g Feta
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Tomaten, Paprika, Gurke, Chili und Kräuter waschen. Tomaten vierteln, die Kerne mit einem Löffel entfernen und auch den Stielansatz herausschneiden. Tomate fein würfeln. Paprika putzen und fein würfeln, Gurke längs vierteln, Kerne mit einem Löffel herausschaben und in das übrige Fruchtfleisch in feine Scheiben schneiden. Chili halbieren und Kerngehäuse und Stielansatz entfernen, fein würfeln. Zwiebel und Knoblauch schälen und die Zwiebel fein würfeln. Knoblauch fein hacken.

Petersilie trocken tupfen und fein hacken, Minzeblättchen von den Stengeln zupfen und ebenfalls fein hacken.

Oliven abgetropft grob hacken. Gemüse, Chili, Knoblauch und Kräuter in einer Schüssel vermengen, Zitronensaft zugeben und das Öl darüberträufeln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Feta darüberkrümeln.

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Aus:

Kochbuchchallenge 5.2: Bällchen, Klops und Falscher Hase

Eigentlich ist dieser Blogpost von vornherein anachronisch, da dieses Rezept tatsächlich das erste aus dem Buch* gekochte war. Auch schon einigermaßen aufwändig, aber dem Liebsten hat es geschmeckt, daher gibt es hier auch nicht nur das Rezept, sondern auch die Weiterempfehlung ohne lange Umschweife!

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Gratinierte Nudelnester mit Linsenbolognese

für 2 Portionen

  • 250g Spaghetti
  • 3 EL Sonnenblumen- oder Rapsöl
  • 1 Schalotte
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 kleine oder 1/2 grüne Paprika
  • 6 Cocktailtomaten
  • 200g Rinderhack
  • 250g passierte Tomaten/Passata
  • 50g rote Linsen
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1/2 TL Pimentón de la Vera Dulce (z.B. dieses*, original: Paprikapulver, edelsüß)
  • Tabasco
  • ca. 75g frisch geriebener Gouda oder Bergkäse
  • 1-2 Zweige Basilikum

Schalotte und Knoblauch schälen, fein würfeln. Paprika waschen, putzen und ebenfalls fein würfeln. Tomaten waschen, halbieren und den Stielansatz entfernen.

Öl in einer Pfanne erhitzen, Schalotte und Knoblauch darin glasig dünsten. Rinderhack zugeben und unter Rühren krümlig braten. Passierte Tomaten, Linsen und Paprika zugeben und alles zugedeckt 10 Minuten sanft köcheln lassen.

Inzwischen Spaghetti in Salzwasser bissfest garen, abgießen. Ofen auf 170°C Umluft vorheizen.

Die Bolognese mit Salz, Pfeffer, Pimentón de la Vera und Tabasco abschmecken und anschließend in eine Auflaufform geben. Spaghetti mit Gabel (und Löffel) zu etwa 12 Nestern aufdrehen und in die Form setzen. Auf jedes Nest eine Cocktailtomate legen und alles mit Käse bestreuen.

Auf mittlerer Schiene etwa 20 Minuten backen (ich habe für die letzten Minuten den Grill zugeschaltet). Basilikum in der Zwischenzeit waschen, trocken tupfen und in feine Streifen schneiden. Auf den Nudeln verteilen und servieren.

Aus:

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Zauberbohnenpfanne

Lila Bohne in den Topf, Abrakadabra, dreimal umgerührt und wusch! Was früher noch lila erschien, ist nun grün!

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Zauberei? Mitnichten! Für den Chemiker ist das Rätsel um die von lila zu grün transformierten Bohne gar keines. Meine lila Stangenbohnen enthalten wie viele Blütenpflanzen, die blau, lila oder violett, rosa oder pink erscheinen, aber auch Beeren in dieser Farbfamilie (Heidel- und Brombeeren, Himbeeren, Holunder…) Anthocyane. Der Begriff stammt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie (dunkel)blaue Blüte oder Blume.

Dabei handelt es sich um Pflanzenfarbstoffe, die wasserlöslich sind. Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere an das Mikroskopieren von roten Zwiebel(häutche)n? Der rote Farbstoff (auch eine Mischung von Anthocyanen) befindet sich nur in der Zellsaftvakuole, und die enthält eben wasserlösliche Bestandteile. Auch in Blütenblättern, Früchten oder eben den Samenschalen von Bohnen u.a. sind die Farbstoffe in den jeweiligen Zellen im Zellsaft zu finden.

Diese Farbstoffe produziert die Pflanze nicht aus Dudeldei, schließlich kostet die Synthese Energie und die ist für jedes Lebewesen kostbar. Aber als optisches Signal für Bestäuber (Blüten), Samenverbreiter (Beeren), als UV-Schutz (sieht man auch manchmal bei jungen Blättern, die dann rötlich gefärbt sind -> da sind zumeist aber Carotinoide, eine andere Farbstoffklasse, verantwortlich) und auch als Fänger von freien Radikalen (und da können sie auch für uns eine Rolle spielen).

Und warum verschwindet die Farbe jetzt beim Kochen? Das hat mehrere Ursachen: Zum einen sind nicht alle Anthocyane hitzestabil, sie zerfallen beim (längeren) Kochen und es bleiben nur noch die grünen Farbstoffe (Chlorophylle) übrig, die ja auch bei grünen Bohnen vorhanden sind. Die werden bei lila gefärbten Varianten nur von den lila/blauen Farbstoffen überdeckt.

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Zum anderen werden die Zellen beim Kochen aufgebrochen und der Zellsaft fließt aus. (Die Chlorophylle sind im Gegensatz zu den Anthocyanen in Chloroplasten enthalten.) Und zu guter Letzt spielt der pH-Wert eine Rolle. Gebt mal etwas Essig auf blaue Blütenblätter oder auf Rotkohlblätter. Beides wird sich eher rot/pink verfärben. Gibt man dagegen basische Lebensmittel (Backpulver z.B.) dazu, ändert sich die Farbe und wird grün bis gelb. Die Farbstoffmoleküle absorbieren durch Strukturveränderungen dann andere Wellenlängen…

Ok, also zurück zur Bohne: Die wird jetzt also grün, weil die lila Farbstoffe zerfallen/aus den Vakuolen laufen und daher werden die noch vorhandenen Chlorophylle sichtbar. Schade eigentlich, dass diese Farbe nicht erhalten bleibt, zumindest nicht bei Bohnen, denn das Essen würde doch noch interessanten aussehen!

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Dennoch habe ich ein Rezept für euch, das mit lila oder grünen Bohnen schmeckt, herzhaft spätsommerlich wärmend und dem Fleischesser nicht wie Verzicht erscheint:

Bohnen-Bulgur-Pfanne

für 4 sättigende Portionen

  • 500g Stangen- oder Buschbohnen
  • 1 Zwiebel
  • 3 EL Olivenöl und etwas für den Joghurt
  • 1,5 EL Tomatenmark
  • 2 EL Ajvar oder besser Biber salcasi
  • 1 Dose gehackte Tomaten oder 400g frische
  • 1/2 TL brauner Zucker
  • 200g Bulgur
  • 1/2 TL Chiliflocken (ich: Pul Biber)
  • 325ml Gemüsebrühe
  • 1 EL Petersilie
  • 200g Joghurt
  • 1 große Knoblauchzehe
  • Salz und Pfeffer

Bohnen waschen und putzen, dabei die Fäden ziehen. Diagonal in ca. 2cm lange Stücke schneiden. Zwiebel putzen und würfeln. Öl in einer großen Pfanne oder einem Schmortopf erhitzen und die Zwiebel zugeben. Bei niedriger Hitze glasig dünsten, sie sollten kaum bräunen.

Tomatenmark und Ajvar/Biber salcasi zugeben und unter Rühren kurz mit anrösten. Tomaten, Bohnen, Zucker und 100-125ml Wasser zugeben. Zugedeckt etwas 15-20 Minuten köcheln lassen, die Bohnen sollten anschließend nur mehr eben bissfest sein.

Bulgur einrühren, Chiliflocken, Brühe zugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Zugedeckt weitere 10-15 Minuten köcheln lassen. Der Bulgur sollte die Flüssigkeit aufgesogen haben und dabei gegart sein.

Vom Herd nehmen und kurz ausdampfen lassen.

In der Zwischenzeit Joghurt mit gepresster Knoblauchzehe, Salz und Pfeffer abschmecken.Petersilie waschen, trocken schütteln und hacken.

Einen Klecks Joghurt auf die Bulgurpfanne geben, mit einem Spritzer Olivenöl und etwas Petersilie anrichten.

wenig abgewandelt nach delicious

Last Minute Mandeln

Kaum etwas fängt den Weihnachtsmarktgeruch so ein wie gebrannte Mandeln. Diese süße Leckerei riecht man von weitem und dieser Geruch gehört für mich zu Weihnachten und zum Weihnachtsmarkt einfach dazu. Inzwischen werden an vielen Ständen nicht nur die klassischen gebrannten Mandeln angeboten, sondern viele weitere Aromen wie Schoko-Minz, Apfel oder Spekulatius. Auch ich probiere gerne andere Geschmacksrichtungen aus, denn selbstgemachte gebrannte Mandeln sind einfach und schnell gemacht und eine schöne Kleinigkeit zum Verschenken. Wenn ihr also noch eine Idee für eine kleine Leckerei sucht und euch dabei nicht mal eine Pfanne schmutzig machen wollt, dann sind die Gewürzmandeln aus dem Ofen wahrscheinlich genau das richtige für euch!img_4871

 

Die Varianten sind fast unbegrenzt. Meine Gewürzmandeln sind süß und würzig, da Pimentón de la Vera – geräuchertes Paprikapulver – verwendet wurde. Aber auch Curry oder eine größere Menge Salz sind lecker!

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Gewürzmandeln/-nüsse aus dem Ofen

für250g Mandeln, Pecannüsse, Walnüsse, Cashews…

  • 35 g brauner Zucker
  • 65g weißer Zucker
  • 3/4 TL Salz
  • 1/2 TL Zimt
  • 1/4 TL Pimentón de la Vera*
  • 250g Nüsse (ich: Mandeln mit Haut und Cashews)
  • 1 kleines Eiweiß (ca. 2 EL)
  • 1 TL Wasser

Den Ofen auf 150°C vorheizen. Zucker, Salz, Gewürze gut in einer größeren Schüssel mischen. Eiweiß mit dem Wasser schaumig aufschlagen, es soll aber nicht steif werden. Die Nüsse zum Eiweiß geben, so dass sie damit überzogen werden. Dann herausnehmen und in die Zuckermischung geben und darin mit dieser bedecken. Gut verteilt auf ein mit Backpapier oder -folie bedecktes Backblech geben und etwa 30 Minuten backen, dabei 1-2 mal umrühren/wenden. Danach aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen. Luftdicht aufbewahren.

Etwas verändert nach einem Rezept von smitten kitchen.

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Aus Überzeugung

Nein, so wirklich politisch möchte ich hier nicht werden. Obwohl mich vieles erschreckt hat und man vielleicht auch hierzulande mit Wahlergebnissen rechnen muss, die nicht der eigenen Überzeugung entsprechen. Überzeugung.. irgendwie ein Begriff hinter dem sich so viel verbergen kann. Seiner Überzeugung treu bleiben – muss man? (immer?) Aus Überzeugung handeln – darf man? (immer?) Jemanden überzeugen – auf Teufel komm raus? Kognitive Schwächen und Faulheit anderer ausnutzend? Es ist schwierig. Natürlich sollte man zu seiner Meinung und Überzeugung stehen, aber diese sollte nicht unumstößlich sein. Sie sollte Raum für Entwicklung zulassen, dazu selbst überzeugt werden zu können. Andere zu überzeugen muss auch mit Verantwortung für diese anderen einhergehen. Die Gefahr der Demokratie liegt eben auch darin, dass sie funktioniert. Nichtsdestotrotz sind viele der Überzeugung, dass da drüben gerade einiges im Argen ist, dass nicht alle ihrer Überzeugung nach gehandelt haben, eben nicht gehandelt haben. Dass einer überzeugt hat, der demokratisches Handeln nur dann für richtig hält, wenn es ihm zugute kommt. Das Schlimme: Es ist nicht nur einer. Nicht nur einer, der jetzt handeln kann, beeinflussen, vielleicht überzeugen kann. Dass Impfungen falsch sind, dass Evolution nicht existiert, dass ganze Völkergruppen schlecht sein sollen.

Einem naturwissenschaftlich und auch ethisch geprägtem, mündigen Menschen, muss so etwas zwangsläufig sauer aufstoßen. Man hofft, dass diese Entwicklung schnell wieder umgekehrt wird, sich quasi selbst abschafft. Immerhin besteht ja die Möglichkeit.

Wie finde ich jetzt eine geeignete Überleitung zum Rezept? Absolut gar nicht!

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Hier also ein Rezept, dass so gar nichts mit der gegenwärtigen politischen Entwicklung zu tun hat, denn es ist ganz nach meinem Geschmack. Im Original kommt dieser gulaschartige Eintopf aus Griechenland und wird mit Rind- oder Lammfleisch zubereitet. Die warme Würze, den der Zimt mitbringt, hat mich gleich beim ersten Mal überzeugt. Mit Gemüsebrühe zubereitet anstatt mit Rotwein schmeckt mir das Gericht sogar besser.

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Pilz-Stiffado

für 2-3 Portionen

  • 500g Pilze (ich: braune Champignons)
  • 500g Zwiebeln (ich: Schalotten und Küchenzwiebel gemischt, aber auch mit roten Zwiebeln habe ich es schon gekocht)
  • 1 rote oder orange Paprika
  • 4-5 EL Olivenöl
  • 4 Zimtstangen
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 EL Zucker (ich: brauner Zucker)
  • 5 EL Rotweinessig (ich: 3 EL Rotweinessig, 2 EL milder Balsamico)
  • 150ml Rotwein oder Gemüsebrühe, nach Bedarf etwas mehr
  • 2 Lorbeerblätter
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • evtl. zum Servieren: Reis, Fladenbrot oder Tortillafladen

Pilze putzen, nach Größe vierteln oder halbieren. Zwiebeln schälen und in gleich große Spalten schneiden (etwa 1cm breit). Paprika putzen und fein würfeln.

Öl in einem großen Topf erhitzen und Pilze und Zwiebeln etwa 5 Minuten bei größerer Hitze anbraten, bis die Zwiebeln gut gebräunt sind. Paprika zugeben und bei mittlerer Hitze unter Rühren ebenfalls etwa 5 Minuten anbraten. Nun das Tomatenmark und die Zimtstangen zugeben und kurz anrösten. Mit Essig und Wein bzw. Brühe ablöschen. Lorbeer zugeben und bei kleiner Hitze abgedeckt etwa 45- 60 Minuten köcheln lassen. Bedeckt die Flüssigkeit Pilze und Gemüse nicht mehr eben, etwas Brühe oder Wasser zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und nach Belieben pur oder Mit Reis bzw. Brot servieren.

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aus: Veggiestan (deutsche Version: Klick)

Kurzurlaub für zwei

Zu zweit vergisst sich die Zeit besser, zu zweit kocht es sich schöner, zu zweit lässt sich das Essen mehr genießen. Und ein bisschen träumen? Vom Urlaub, vom Fernweh. Schön, dass sich das alles verbinden lässt. Kochen, Essen, Kurzurlaub. Heute mal nach Thailand – unter Palmen.

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Auf der Karte: Duftender Kokosreis und Gemüse mit cremig-aromatischer Erdnusssauce. Die Paprika magst du nicht, die pick ich dir vom Teller und du bekommst von meinem Reis, ok? Und sieh an, das ganze ist schnell gemacht, zu zweit noch schneller!

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Thai-Gemüse mit Erdnusssauce und Kokosreis

für 2 Portionen

für den Kokosreis

  • 100g Basmati- oder Jasminreis
  • frischer Ingwer, etwa ein Würfel mit 1,5cm Kantenlänge
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 TL Rapsöl
  • 1 kleine mittelscharfe Chili
  • 2 Kaffirlimettenblätter (gibt es getrocknet bei vielen Gewürzhändlern. Ich verwende gerne frisch eingefrorene aus dem Asiamarkt)
  • 1 kleine Stengel Zitronengras
  • 100ml Gemüsebrühe
  • 100g Kokosmilch (vor dem Öffnen gut schütteln!)
  • Salz
  • nach Belieben frischer Koriander (weggelassen)

Reis waschen, in einem feinen Sieb abtropfen lassen. Ingwer und Knoblauch schälen, beides in sehr dünne Scheiben schneiden. Rapsöl in einem Topf erhitzen, Ingwer und Knoblauch zugeben, bei mittlerer Hitze unter Rühren anrösten. Chili in kleine Stücke schneiden (Kerne entfernt) und mit den Kaffirlimettenblättern zugeben. Zitronengrasstengel mit dem Messergriff weich klopfen, in große Stücke schneiden, zugeben.

Mit Gemüsebrühe und Kokosmilch ablöschen. Reis zugeben, alles gut vermengen. Bei kleinster Hitze abgedeckt gar ziehen lassen. (etwa 15-20 Minuten, je nach Reissorte)

Dabei sollte die Flüssigkeit weitestgehend aufgenommen werden und der Reis wird schön cremig. Zum Essen dann Zitronengrasstücke und Kaffirlimettenblätter entfernen. Wer die Chilistücke nicht im Reis möchte, sollte die Schote entkernt im Ganzen mitkochen lassen.

für das Gemüse:

  • 100g rote Linsen
  • 375ml Wasser
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 EL Rapsöl
  • 1/2 rote Paprikaschote
  • 2 Möhren
  • 1/2 Zucchini
  • nach Belieben eine Handvoll frischer Babyspinat oder Zuckerschoten
  • 5-6 Blätter Basilikum (ideal wäre Thaibasilikum)
  • 2 EL Erdnussbutter
  • 1 daumengroßes Stück frischer Ingwer
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 TL Sojasauce
  • 2 TL Limettensaft und Abrieb von 1/2 Limette
  • 2 EL frischer Koriander (weggelassen)
  • 1/4 TL Tamarindenpaste (aus dem Asialaden oder z.B. hier)
  • 2-3 TL asiatische Chilisauce (Sriracha)
  • 1/4 TL Cayennepfeffer
  • 1 EL Rohrohrzucker
  • 1 TL Sesamöl (geröstet)
  • 250ml Kokosmilch (gut geschüttelt vor dem Öffnen)
  • Salz zum Abschmecken

Linsen mit dem Wasser aufsetzen und in 5-8 Minuten weich köcheln lassen. Durch ein Sieb abgießen und beiseite stellen.

Zwiebel in feine Ringe schneiden. Im erhitzten Öl bei größerer Hitze glasig dünsten. Paprika in schmale Streifen oder Würfel, Zucchini und Möhren in dünne Scheiben schneiden oder hobeln, zugeben und unter gelegentlichem Röhren anbraten. Spinat oder Zuckerschoten können nun ebenfalls geputzt zugegeben werden. Alles 5-7 Minuten unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Hitze bissfest garen.

Für die Sauce die restlichen Zutaten bis auf das Basilikum in ein Gefäß geben und mit dem Pürierstab zerkleinern.

Zusammen mit den Linsen zum Gemüse geben und bei mittlerer Hitze einige Minuten aufkochen lassen. Basilikumblätter unterdessen waschen und trocken tupfen, in Streifen schneiden und zugeben. Abschmecken, dazu ggf. Salz, Cayenne, Zucker oder Chilisauce zufügen.

Mit dem Reis servieren.

Reisrezept von hier, Curry leicht abgeändert von hier.