(Nicht nur)Abends ins Morgenland

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Schon vor einiger Zeit hatten wir diesen schönen Salat zum Abendessen, der gut vorbereitet werden kann. Die verwendeten Wurzelgemüse passen so gut zum Tahini-Dressing. Diese nussige Note zur Süße der Karotten und Petersilienwurzel mag ich ja sehr. Jan, der sonst nicht so der Freund cremiger Dressings ist, fand es hier aber ebenfalls lecker.Einen Teil der Möhren hatte ich durch rote Bete ersetzt und zum Abkürzen – für die spontane Köchin oder den spontanen Koch – man kann durchaus auf das Einweichen des Couscous‘ verzichten 😉

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Gebackener Salat mit Datteln und Tahin-Dressing

für 2-3 Portionen

  • 60g weiße Quinoa
  • 1/2 Blumenkohl
  • 3 Möhren
  • 3 Pastinaken oder alternativ rote Bete, Petersilienwurzel oder mehr Möhren
  • 1-2 EL Olivenöl
  • Mark von 1/2 Vanilleschote
  • 2 EL Kürbiskerne
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 40g entsteinte Datteln
  • grobes Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • nach Wunsch: Blattspinat (ich habe eine Handvoll Rucola verwendet)
  • 2 EL Orangensaft
  • 1 TL Zitronensaft (je nach Süße des Orangensaftes weniger)
  • 1-2 EL Tahini
  • 1 TL Honig

(Im Original wird das Quinoa mit der doppelten Menge Wasser 12 Stunden eingeweicht, dann abgegossen, heiß abgespült und abgetropft. Ich habe lediglich 30 min quellen lassen, abgespült und dann wie folgt weitergemacht:)

Quinoa mit der doppelten Menge Wasser aufkochen lassen und dann bei geringer Hitze zugedeckt etwa 25 Minuten köcheln lassen. Eventuell überschüssiges Wasser vorsichtig abgießen und das Quinoa ohne Erhitzen ausdampfen und abkühlen lassen.

Währenddessen das Gemüse putzen, waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.

Gemüse mit Olivenöl, Vanilleschotenmark und grobem Salz vermengen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Im Ofen etwa 20 Minuten unter gelegentlichem Wenden backen.

In der Zwischenzeit die Kürbiskerne grob hacken und in einer Pfanne fettfrei anrösten. Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blätter hacken. (Spinat/Salat waschen, putzen und die Blätter ohne Stiel hacken.) Datteln fein hacken.

Für das Dressing Orangen- und Zitronensaft mit Tahini und Honig verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Das Gemüse lauwarm abkühlen lassen. Nach Belieben Quinoa, Gemüse, Petersilie, Datteln und Kürbiskerne in einer großen Schale mit dem Dressing  vermengen oder separat anrichten und erneut mit Salz, Pfeffer und Honig abschmecken.

Aus: Veronika Pachala – Gesund Kochen ist Liebe*

 

 

Gebacken und gedippt

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Noch ein Monat, noch vier Wochen, noch … ich möchte gar nicht die Anzahl der Tage hier aufschreiben. Die Zeit rennt gerade und noch nicht ein einziges Weihnachtsplätzchen hat es in meinen Ofen geschafft. Gerade bleibt gar nicht so viel Muße zum Kochen und Backen, wie ich gern hätte. Nein, die Geschenke sind auch noch nicht gefunden, geschweige denn eingepackt. Zum einen gab es noch nicht für alle die zündende Idee, zum anderen habe ich das Gefühl, dass sich ein nicht auskurierter Infekt immer mal wieder nach oben arbeitet.

Unangenehm das.. Watte im Kopf. Da kann es auch mal ein Essen sein, bei dessen Zubereitung man nicht denken muss und sich auch noch etwas ruhen lässt, während der Ofen seine Arbeit verrichtet. Es gibt Selleriepommes mit Dukkah und Zitronen-Chili-Mayo. Gut, die Pommes sind nicht so knusprig, wie man das vom den kartoffligen Vorbildern kennt. Vielleicht hilft eine Zeit unter dem Grill?

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Bei Dukkah oder Duqqa handelt es sich um eine Gewürzmischung mit Nüssen, die aus dem nordafrikanischen Raum stammt. Ich verwende sie gern zu gebackenem oder auch rohem Gemüse, zu weich gekochten Eiern  oder mit Olivenöl zusammen zum Stippen von Brot. Meine verwendete Mischung stammt aus Gemüse essen* aber es gibt zig Varianten.

Die Mayo enthält kein Ei, dafür aber Milch und ist sehr einfach herzustellen. Darauf gekommen bin ich, als ich das Foto der Mayonnaisezutaten bei kasteninblau auf Instagram gesehen habe (Doreens Rezept findet ihr hier). Alternativ könnt ihr auch auf einen Joghurt- oder Frischkäsedip zurückgreiden – wie ihr wollt!

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Sellerie-Pommes mit Dukkah und Zitronen-Chili-Mayo

für zwei Portionen als Beilage

für den/die/das Dukkah (die erhaltene Menge ist größer als die verwendete. Jedoch lässt sich die Gewürzmischung gut mehrere Wochen in einer luftdicht verschlossenen Dose im Kühlschrank aufbewahren.)

  • 50g ganze Mandeln
  • 50g ganze Haselnüsse
  • 1/2 EL Koriandersamen
  • 1/2 EL Kreuzkümmelsamen
  • 25g Sesam
  • 2 Messerspitzen Muskat
  • 2 gute Prisen Meersalz in Flocken
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen. Nüsse, Mandeln und Sesam mit Koriander und Kreuzkümmel auf einem Backblech mischen und 10 Minuten unter Aufsicht rösten. Nach dem Abkühlen im Mörser oder einem Zerkleinerer grob zerkleinern. Die restlichen Zutaten untermischen.

für die Sellerie-Pommes

  • 1/2 Sellerieknolle (ca. 750g ungeputzt)
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Dukkah
  • etwas Salz nach Geschmack

Den Ofen auf 200°C erhitzen. Sellerie putzen, schälen und in Scheiben, dann in Stifte mit etwa 1cm Kantenlänge schneiden. Auf ein Backblech mit Backpapier oder -folie geben, mIt Öl und Dukkah vermengen und etwa 25 Minuten backen. Nach Belieben salzen.

für die Zitronen-Chili-Mayo

  • 75ml Milch
  • Saft und abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone (ggf. etwas mehr)
  • 1 TL mittelscharfer Senf
  • Chilipulver nach Geschmack
  • (Orangen-)Salz und frisch geriebener schwarzer Pfeffer
  • 125ml Rapsöl
  • Zitronenzesten und Chiliflocken nach Belieben

Milch mit Zitronensaft, -schale und Senf und Chilipulver in einen Pürierbecher geben und aufschlagen. Öl in einem dünnen, gleichmäßigen Strahl zufließen lassen, dabei weiter mit dem Pürierstab bearbeiten. Abschmecken und zum Andicken ggf. einige Zeit in den Kühlschrank stellen.

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Schlangenbeschwörung a cappella

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Schon als kleines Kind habe ich auf Töpfen rumgetrommelt. In der Küche auf dem Boden sitzend, während Mama kochte. Meine Eltern haben mich aber auch im Sinne der musikalischen Frühförderung mit Triangel, Blockflöte, Xylophon etc ausgestattet. Lange durchgehalten habe ich nie, auch, weil ich keinen Unterricht hatte und es selbst nicht so einfach war, der Mundharmonika angenehme Töne zu entlocken. Manchmal wäre es schön, ein Instrument spielen zu können, aber das ist ein Umstand, den man bedauern kann aber nicht muss. Es gibt ja genug anderes, dass man bespielen kann und bei dem die Zeit besser aufgehoben ist. Für mich zumindest. Schließlich hat nicht jeder Talent zum Musizieren. Im Chor habe ich meist nach Gehör gesungen, das Notenlesen dauert für mich ohne Übung einfach zu lange. Und für mein Wunschinstrument (Querflöte, Ian Anderson ist schuld) wäre das wohl sinnvoller.

Nun denn, während man diese Marokkanische Schlange zubereitet, kann man auf die typische Flöte getrost verzichten. Es braucht allerdings etwas Geschick (oder etwas mehr Teig zum Flicken). Die M’han(n)cha/M’hencha ist ein typisch orientalisches Gebäck. Knuspriger hauchdünner Filoteig, eine reichhaltige Füllung. In diesem Fall mit Mandeln, Pistazien, Rosenwasser und Zitrusaromen, aber es gibt ebenso Rezepte mit getrockneten Feigen oder Datteln und auch herzhafte Füllungen.

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Hier ein Jamie-Rezept. Perfekt für die kälter werdenden Tage.

M’hancha mit Mandeln und Pistazien

für einen Kuchen von ca. 25cm Durchmesser

  • eine Packung Filoteig (es wird nicht alles gebraucht)
  • 375g weiche Butter und etwas geschmolzene Butter
  • 375g Puderzucker und etwas zum Bestreuen
  • 3 große Eier
  • 375g gemahlene Mandeln
  • Schale von einer unbehandelten Zitrone
  • Schale von einer unbehandelten Orange
  • 4 EL Rosenwasser
  • 1 gehäufter EL Mehl
  • 50g Pistazien, grob gehackt (ich: geröstet)

Filoteig und Eier sollten Zimmertemperatur haben, daher rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen. Butter und Puderzucker mit dem Mixer cremig rühren. Dann die Eier nacheinander unterschlagen. Die Mandeln, Zitrusschalen, Rosenwasser, Mehl und Pistazien unterrühren.

Filoteig auf einer trockenen Arbeitsplatte miteinander überlappen auslegen. Die Füllung vorsichtig dünn verstreichen. Dabei nach oben und unten und am ersten bzw. letzten Filoteigblatt auch an der jeweils äußeren Seite Platz lassen (nach außen ca. 7cm, nach oben/unten ca. 3cm). Vorsichtig zu einer Spirale/Schlange zusammenrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtem Backblech geben. Falls der Teig bei der Prozedur reißt, die bestroffenen Stellen mit Stücken Filo und etwas flüssiger Butter „kitten“. Mit flüssiger Butter bestreichen und 30-40 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 180°C (Umluft) goldbraun backen. Auskühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.

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Froschsuppe

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Sowas hatte ich noch nie auf dem Teller: Frösche! Gleich zwei, die sich dort im Teich tummeln, halb untergetaucht. Vorsichtig lugen sie neben Seerosen aus der Suppe. Der Suppe? Klingt nach Spaß und Klamauk? Gut! Denn dann passt das Gericht in seiner Ausführung zum Blogevent vom kochtopf:

Blog-Event CXXI - Mit Essen spielt man doch! (Einsendeschluss 15. Juli 2016)
Die Idee kommt von Sarah von Kinder, kommt essen! und die Froschsuppe ist mein erster Beitrag dazu.

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Das Rezept für die Heiße Joghurtsuppe mit Graupen stammt von Ottolenghi. Für einen nicht allzu großen Hunger eignet sie sich als ganzjähriges Hauptgericht oder als Vorspeise. Damit der Joghurtgeschmack intensiver wird, habe ich Schafsmilchjoghurt verwendet (6% Fett). Es ist wirklich schön, dass die Auswahl auch „speziellerer“ Lebensmittel in normalen Supermärkten stetig zunimmt.

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Froschsuppe – Heiße Joghurtsuppe mit Graupen nach Ottolenghi (mit Fröschen eben)

für 2 Personen

  • 100g Graupen
  • 2 TL Salz
  • 1 mittlere Schalotte
  • 30g Butter (ca. 1 EL)
  • 3/4 TL getrocknete Minze
  • 1 Frühlingszwiebel
  • 200g (Schafs-)Joghurt, sonst griechischer Joghurt
  • 1 Ei
  • 10 Zweige Minze
  • 10 Zweige Petersilie
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer zum Abschmecken
  • 2-4 Enden ohne Stielansatz (also die ehemaligen Blütenenden) von Minigurken
  • ein paar Minigurkenscheiben
  • 2-4 Cherrytomaten
  • 4-8 Nelken, Pfefferkörner o.ä. als Deko für die Augen

Graupen in 800ml Wasser mit dem Salz zum Kochen bringen und 15-20 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen. Dann vorm Herd nehmen. Es sollten noch etwa 500ml im Topf sein, sonst heißes Wasser nachgeben.

In der Zwischenzeit die Schalotte putzen, fein würfeln und in der zerlassenen Butter mit der getrockneten Minze glasig dünsten, herausnehmen und zu den Graupen geben. Die Frühlingszwiebel in feinen Scheiben nach Wunsch ebenfalls anbraten (habe ich so gemacht) oder roh belassen.

Für die Frösche die Gurkenenden je nach Tellertiefe ca. 3-4 cm lang schräg abschneiden und weitere Scheiben für die Seerosenblätter und die Froschaugen abschneiden. Die Gurkenenden bekommen hinten an der längeren Seite Kerben, um die Froschaugenscheiben festzustecken. Dazu habe ich seitlich mit dem Messer zwei eher tiefe Einschnitte gemacht, die Gurkenscheiben je nach Größe halbiert bzw. geviertelt und dann mit kleinen Nelken festgesteckt. Die Seerosenblätterscheiben einfach mit einer Kerbe versehen.

Für die Seerosenblüten die Tomaten mit einem spitzen scharfen Messer mittig zickzackförmig einschneiden, dabei die Tomaten bis zur Mitte durchtrennen. Den Tomatenboden wenn nötig ebenfalls eben abschneiden, damit die Blüten besser stehen.

Minze und Petersilie waschen, trockentupfen und die Blätter fein hacken.

Ei und Joghurt in einer ausreichend großen (ca. 1 l fassenden), hitzefesten Schüssel kräftig verrühren. Die heißen Graupen mit dem Sud löffelweise unter Rühren in den Joghurt geben, bis dieser ebenfalls erwärmt ist. Dann den Schüsselinhalt in den Topf zurückgeben und die Joghurtsuppe bei mittlerer Hitze unter stetigem Rühren aufkochen lassen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Die Suppe in Teller füllen, die Frösche hineinsetzen und die Seerosenscheiben mit den Tomatenblüten darauf verteilen. Kräuter und Frühlingszwiebeln als „Schilfgürtel“ am Tellerrand verteilen.

Quelle für die Heiße Joghurtsuppe: Jerusalem* von Ottolenghi

Mairübchen oriental

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Hier habe ich wie meistens nur eine Portion zubereitet und mich danach ein bisschen geärgert. Das wäre doch als zweite Portion so toll zum Mitnehmen für den langen Donnerstag gewesen, aber neeein.. Na gut, dafür habe ich auch schon eine Alternative gefunden.

Aber so lecker war es, das muss ich hier teilen! Trockenobst und Gemüse sind nicht jedermanns Sache, aber wer das gern mag, für den ist diese Tajine mit Mairübchen genau das Richtige. Gerade dann, wenn das Aprilwetter seinem Namen alle Ehre macht und mit stürmischen Böen und Regenschauern grüßt.

Zur Tajine passt Fladenbrot sehr gut. Ich habe ein Rezept probiert, das gut gelungen ist. Allerdings reichte mir hier ein Viertel des gebackenen Brotes. Der Rest ist Proviant für morgen. Zusammen mit Karotten-Hummus.

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Fladenbrot mit Za’atar

für einen Laib von etwa 25cm Durchmesser

  • 250g Mehl
  • 5 g Trockenhefe
  • 1/2 TL Salz
  • 2 TL Olivenöl und etwas zum Bestreichen
  • 1 TL flüssiger Honig
  • 125ml lauwarmes Wasser
  • 1 EL Za’atar (ich habe dieses)
  • 1 TL Sesam

Alle Zutaten bis auf die Gewürzmischung zu einem elastischen Teig verkneten und abgedeckt etwa 1,5 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen. Das ist bei mir wie immer die Backröhre mit eingeschaltetem Licht.

(Wer die Tajine dazu zubereiten möchte, weicht die Trockenpflaumen nach etwa 1,25h in Wasser ein.)

Nach der Gehzeit den Ofen auf 230°C vorheizen. Teig kurz durchkneten und auf leicht bemehlter Arbeitsfläche kreisrund ausrollen. Mit etwas Olivenöl bestreichen und die Gewürzmischung darauf verteilen. Etwa 15 Minuten backen, evtl. kurz vor Ende der Backzeit wenden.

Während das Brot backt, wird die Tajine zubereitet:

Tajine mit Mairüben und Pflaumen

für eine Portion

  • 1 TL Olivenöl
  • 1/2 TL Ghee oder Butterschmalz
  • 3 Schalotten
  • 3 kleinere Mairübchen
  • 1 kleine Möhre
  • 75g Trockenpflaumen
  • 1/4 TL Kreuzkümmel, gemahlen
  • 1/4 TL Ingwer, gemahlen
  • 1/2 TL Zimt, gemahlen
  • 125 ml Gemüsebrühe
  • 8-10 Fäden Safran
  • 1 TL milder Honig
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1/2 TL Sesamsamen
  • 1/2 TL Mandeln, gehackt oder Mandelblättchen
  • 4-5 Stängel Koriander

Schalotten schälen, Mairüben waschen, schälen und vierteln, Möhre schälen und in etwa 2cm lange Stücke schneiden. Safran in wenig heißes Wasser geben.

Öl und Ghee in einer ofenfesten Pfanne (ansonsten gleich einen ofenfesten Topf verwenden oder später in eine ofenfeste Schale umfüllen) erhitzen. Schalotten zugeben und von allen Seiten unter gelegentlichem Schwenken einige Minuten anrösten. Kreuzkümmel, Zimt und Ingwer zugeben, Rübe und Möhre zufügen. Kurz anrösten, dabei das Gemüse schwenken, damit es sich mit den Gewürzen überzieht. Mit der Brühe ablöschen. Safranwasser, abgetropfte Pflaumen und Honig zugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Aufkochen lassen. Dann (ggf. umgefüllt) in den vorgewärmten Ofen bei 160°C zugedeckt etwa 30-35 Minuten garen. Das Gemüse sollte weich sein, aber im Idealfall ist noch etwas Bratensaft vorhanden – wenn nicht, siehe unten!

In der Zwischenzeit Sesam und Mandeln in einer Pfanne fettfrei anrösten. Koriander waschen, trocken tupfen, Blätter abzupfen und grob hacken.

(Ist nicht genug Bratensaft vorhanden, den man mit dem Fladenbrot aufwischen könnte, das Gemüse auf einen Teller geben und den Bratensatz mit etwas Wasser kurz aufkochen lassen, über das Gemüse geben.)

Tajine anrichten und mit Mandeln, Sesam und Koriander bestreut zum Fladenbrot servieren.

Aus Veggiestan

Nice one, Nigel!

Ich habs irgendwie mit englischen Köchen. Viele sind international beeinflusst, kochen mit Gewürzen, die mir bei anderen oft fehlen. Die TV-Sendungen sind oft ruhiger, zurückgenommener als die deutschen und zeigen unaufgeregt, wie viel Spaß Kochen und Backen macht. Wie gerne würde ich mit Nigella oder Nigel (übrigens: wäre das nicht mal eine spannende Kombination, liebe BBC?) in der Küche stehen! Mit Yotam sowieso, das ist ja nichts Neues.

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Da sich dieser Wunsch aber so schnell wohl nicht erfüllen wird, bleibt mir bis dahin das Blättern in Kochbüchern und der wöchentliche Blick in die online-Ausgabe des Guardian. Auch hier finden sich oft schöne Ideen für alle Geschmäcker, Geldbeutel und Zeitkonten.

Etwas abgeändert habe ich ein Rezept von Nigel Slater für Cumin aubergine, beetroot hummus. Lecker, ganz unkompliziert. Nur mit dem Anhaften der ganzen Kreuzkümmelsamen an den Auberginenscheiben hat es nicht so geklappt, wie es wohl sollte. Daher habe ich noch ein paar Samen fettfrei geröstet, im Mörser angestoßen und über die heißen Auberginenscheiben gegeben. Hummus schmeckt nicht nur zum Gemüse, sondern auch zum Brot wunderbar – ganz abgesehen von der großartigen Farbe!

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Aubergine mit Kreuzkümmel und Rote-Bete-Hummus

für eine Portion als Hauptgericht

Rote-Bete-Hummus

  • 60-70g vorgegarte Rote Bete (1 kleine Kugel), aber mehr zubereiten schadet nicht! Mengen dann entsprechend anpassen
  • 100g weiße dicke Bohnen aus der Dose (original: Kichererbsen aus der Dose)
  • Blätter von 2-3 Stielen Koriander, abgezupft, gewaschen, trocken getupft (original: Minze)
  • 1,5 EL Olivenöl
  • Salz

Bohnen in ein Sieb geben, abgießen, kurz mit Wasser abspülen. Rote Bete grob würfeln und mit den Bohnen und dem Koriander pürieren, dabei das Öl zugeben. Die Masse sollte streichfähig sein. Mit Salz abschmecken.

Auberginen mit Kreuzkümmel

  • 1/2 Aubergine
  • 1 EL Mehl
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 TL Kreuzkümmelsamen
  • 2-3 EL Olivenöl

Aubergine waschen, in 1cm dicke Scheiben schneiden. Mehl dünn auf einem flachen Teller verteilen, Salz und Pfeffer gleichmäßig darüber verteilen. Kreuzkümmel wie oben beschrieben vorbereiten oder nicht angeröstet, sondern nur im Mörser angestoßen auf dem Mehl verteilen. Auberginenscheiben von beiden Seiten in das Mehl drücken, dann im heißen Öl beidseitig goldbraun braten. Auf einem Küchentuch abtropfen lassen und ggf. mit (mehr) Kreuzkümmelsamen bestreuen.

Wenn euch übrigens mein Kaffee-Sahne-Schneckenkuchen gefallen hat, könnt ihr hier für mich abstimmen – ich würde mich freuen!

Aus dem Morgen-Land

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Eckiges Müsli statt der Flocken aus der Schüssel. Versucht doch mal selbst gemachte Müsliriegel zum Morgen! Warum? Weil sie vollkommen unkompliziert zuzubereiten sind und alles das – und nur das – enthalten ist, was ihr gern mögt. Zudem kann man sie auch in Milch oder Joghurt krümeln, wenn man mag.

Für meine Flapjacks habe ich mich durch typisch orientalische Aromen inspirieren lassen: Nussiges Sesammus und Mandeln, Maulbeeren und Datteln und als Gewürze Kardamom und Zimt. Die Basis bilden auch hier Haferflocken, mit mit den restlichen Zutaten einfach nur vermengt und dann gebacken werden – fertig sind die Müsliriegel! Sie schmecken kalt und warm, das Aroma erinnert durch die Menge an Tahini an weniger süßes Helva. Die Trockenfrüchte können nach Gusto gegen Rosinen, Aprikosen, getrocknete Kirschen, Cranberries etc. getauscht werden und anstelle von Tahini kann man ebenso anderes Nussmus verwenden. Ggf. sollte die Menge an Haferflocken, Nüssen oder anderen Samen (Kürbis-, Sonnenblumenkerne) noch erhöht werden, um eine entsprechende Konsistenz zu erreichen. Nach Belieben kann mit Honig, Agavendicksaft o.ä. gesüßt werden. Auch die Gewürze sind nach Belieben anzupassen – man kann sich also richtig austoben! Wer mag, gibt Schokostücke dazu oder taucht die Ecken in geschmolzene Schokolade.

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Orientalisch inspirierte Müsliriegel (Flapjacks mit Tahini)

für eine Springform von 20cm Durchmesser/  8 Müsliriegelecken

  • 100g Haferflocken, kernig
  • 40g gehobelte blanchierte Mandeln
  • 50g Maulbeeren, getrocknet
  • 100g Datteln, getrocknet
  • 1/2 TL Kardamom, gemahlen
  • 1 TL Zimt, gemahlen
  • 30g flüssiger Honig
  • 100g Tahini und 1 EL
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Sesam

Ofen auf 180°C Umluft vorheizen.

Maulbeeren und Datteln grob hacken. Alle Zutaten bis auf den EL Tahini und die Sesamsamen zu einer formbaren Masse vermengen. In eine mit Backpapier ausgelegte Form geben und gleichmäßig verteilen, Oberfläche mit einem Löffel o.ä. glätten. Restliches Tahini darauf verteilen und gleichmäßig mit den Sesamsamen bestreuen. 15 Minuten goldbraun und knusprig backen.

Mein zweiter Beitrag zum Blogevent What’s for Breakfast? Müsli! beim kochtopf, ausgerichtet von Maja von Moey’s Kitchen.

Blog-Event CXVII - Whats for breakfast? Müsli! (Einsendeschluss 15. März 2016)

Doppelt warm

Wirklich kalt ist es draußen nicht, viel zu mild für diese Jahreszeit und zum  Weihnachtsmarktbesuch, für den mir derzeit leider sowieso die Zeit fehlt, bin ich schon deshalb kaum in der Stimmung. Aber gut, am Wochenende dann! Auch, wenn es wohl regnen wird. Für den Samstag wünsche ich mir Schnee, aber dieser Wunsch wird wohl nicht in Erfüllung gehen. Ungemütlich ist es hier dennoch oft. An manchen Tagen wird es kaum hell. Wärme tut gut. Für den verspannten Nacken vom nach unten Blicken. Für den Kopf, den Hals und die Hände beim Radfahren. Für den Bauch, manchmal auch am Abend.

Ganz schnell und einfach gemacht sind hier Kürbisspalten aus dem Ofen. Noch schneller, wenn es ein Kürbis ist, den man nicht schälen muss. Hokkaido oder junger Butternut.

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Leicht mit etwas Öl eingepinselt, mit Salz bestreut und 15-20 Minuten bei 200°C in den Ofen. Aber auch dieses einfache Gericht ist so leicht abzuwandeln. Etwas frisch gemahlenen Pfeffer dazu oder etwas Chili mit zerkrümeltem Feta. Darüber Honig geträufelt, wenn er heiß aus dem Ofen kommt. Oder mit Zitrone und Thymian. Mit Zimt. Mit… Mit warmen Gewürzen. Die heben den süßlichen Geschmack von gebackenem Kürbis. Geben Schärfe, Tiefe.

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Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Meine flüsterte gestern: Ras-el-Hanout (denn da stecken ja auch Zimt, Pfeffer, Chili, Ingwer, Kardamom, Macis, Nelken,… die warmen Gewürze drin) und danach, als der Kürbis aus dem Ofen kam, flüsterte sie weiter: Kakao! Und ich gab nach. Und machte laut Mmmh!

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Ofenkürbis mit Ras-el-Hanout und Kakao

für 1-2 Portionen

  • 1/2 Hokkaido
  • 1-1,5 EL Öl (Olivenöl mit hohem Rauchpunkt)
  • Salz, gerne etwas gröber
  • 1/2 TL Ras-el-Hanout
  • 1/4-1/2 TL schwach entölten Kakao (Backkakao) oder fein geraspelte Zartbitterschokolade
  • nach Belieben 1 TL Kakaonibs
  • 4 EL Joghurt

Ofen auf 200°C Umluft vorheizen. Kürbis waschen, Kerngehäuse mit einem Löffel entfernen und in 1,5-2cm breite Spalten schneiden. Von beiden Seiten mit Öl einpinseln und leicht mit Salz bestreuen. Auf ein mit Backpapier o.ä. ausgelegtes Backblech legen und mit Ras-el-Hanout bestreuen. Etwa 20 Minuten backen.

Herausnehmen, dünn mit Kakao/Schokolade bestreuen und mit Joghurt (und Kakaonibs) servieren.

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Mehr leckere Ofenkürbisvarianten gibt es z.B. hier:

kochtopfs Ofenkürbis vom Blech

Hedis Ofenkürbis mit Feta und Rosmarin

Bettinas Variante mit Feta und Honig

Ulrikes Rezept mit Haselnuss-Parmesan

Connys Ofenkürbis mit Harissa, Honig und Ziegenkäse

Nikes Gemüse mit Thymian, Apfel und Fenchel

Ofenkürbis mit Sesam von Stefanie

Es duftet, es wintert,…

Schau an, der erste Schnee! Klammheimlich hat er sich angeschlichen und rieselte am letzten Morgen des Auszeitwochenendes vom Himmel. Auf der Rückfahrt wurden die Flocken größer und so kamen bis zum Abend einige Zentimeter zusammen. Erste Schneemänner standen in den Vorgärten. Aber schon ist er wieder getaut.

Nachhaltiger ist da der Quittenduft in meiner Küche und die Bestätigung: In den Garten muss ein Quittenbäumchen!

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Dennoch, verarbeitet werden wollen die Quitten auch. Und das erstmal nicht als Kuchen, Kompott oder Likör. Hier kommt die herzhafte säuerlich-süße vegan/vegetarische Bratapfelquitten-Variante. Als Teil einer Mezzeplatte empfohlen, aber für mich war eine halbe Quitte mit der übrig gebliebenen Füllung als Mittagsportion absolut ausreichend. Gut kann ich mir dazu einen gemischten Salat vorstellen.

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Dolmeh-ye-Beh – gefüllte gebackene Quitten

für eine Quitte mit etwa 8-9cm Durchmesser, 1-2 Portionen

  • 15g rote Linsen
  • 25g Risotto- oder Milchreis
  • 1 Quitte
  • 1/2 rote Zwiebel
  • 1 TL Rapsöl
  • 1/4 TL Kurkuma, gemahlen
  • 1/4 TL Zimt, gemahlen
  • 1/4 TL getrockneter Thymian
  • 12 g getrocknete Berberitzen
  • 15 g Walnüsse
  • 1 TL Rohrohrzucker
  • 1 TL milder Weißweinessig oder weißen Balsamico
  • Salz und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer
  • nach Belieben etwas Parmesan oder Pecorino

Berberitzen in ein Schälchen geben und mit warmem Wasser bedecken. Rote Linsen und Reis zusammen in leicht gesalzenem Wasser gerade noch bissfest garen.

In der Zwischenzeit die Quitte waschen, den Flaum abreiben, halbieren, mit einem Apfelgehäuseausstecher (Messer und Löffel müssten auch funktionieren) das Gehäuse entfernen und das Fruchtfleisch bis auf eine etwa 1cm dicke Schicht herausschaben/-löffeln. Fruchtfleisch klein würfeln

Zwiebel fein schneiden, Öl in einer Pfanne erhitzen. Zwiebel weich dünsten. Währenddessen Walnüsse grob hacken und Berberitzen abgießen. Reis und Linsen ebenfalls abgießen.

Gewürze unter die Zwiebel rühren und 2 Minuten mit anbraten. Quittenwürfel zugeben und mit 2 EL Wasser und bei mittlerer Temperatur etwas weicher dünsten. Berberitzen, Walnüsse und das Reis-Linsen-Gemisch zugeben und gut unterrühren. Einige Minuten weiter garen lassen.

(Wer möchte, kann nun etwas geriebenen Käse unter die Füllung mischen. Alternativ kann er direkt auf die heißen fertig gebackenen Früchte gegeben werden.)

Jetzt den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen und das Gemisch in die Quittenhälften füllen. Quitten so in eine ofenfeste Form legen, dass sie nicht kippen und etwas heißes Wasser in die Form neben die Quitten geben.

Quitten 30 Minuten backen lassen.

In den letzten 5 Minuten den Sirup ansetzen: 25 ml heißes Wasser mit Zucker und Essig mischen, gut verrühren, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist.

Den Essig auf die Quitten träufeln und noch 10 Minuten weiterbacken.

Nach einer Idee aus Veggiestan

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