Von Überfluss und Mangel

Es wäre eine Wiederholung, sollte ich die mal wieder anführen, wie knapp doch die Zeit ist. Die freie Zeit ging dennoch so schnell rum. Der Osterurlaub auf Usedom mit der Familie war verregnet, daher gibt es tatsächlich auch kein einziges Strandbild von mir. Da sich jedes zweite Familienmitglied berufen fühlte, einen Kuchen zur österlichen Kaffeetafel beizusteuern, war hier jedoch Überfluss gegeben.

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Zu spät für dieses, aber vielleicht passend für das nächste Jahr als Nachtrag noch das Karottenkuchenrezept von mir (ich habe die Zutaten für ein Blech verdoppelt, Aprikosenmarzipaneier und Mandeln in Kakaohülle sowie diverse Schokoeier darauf gegeben). Rückblickend zum letzten Jahr – auch hier gab es Karottenkuchen und auch Soleier – wieder passend, denn so ein Kuchen hält sich einfach über mehrere Tage gut und wird sogar besser.

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Und – die Mama hat auf unterschwelliges, wirklich sehr subtiles Bitten von meiner Seite her – tatsächlich den gern getrunkenen Mälzer’schen Orangeneierlikör gemacht – noch ein Rezept für eine eventuelle Eierlikörschwemme. Mal ohne Kuchen und ohne Backen, ohne Zabaione oder Eis. Aber lecker – sogar vom eierlikörverschmähenden Freund als gut trinkbar befundenen – Longdrink.

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Frozen Eierlikör Daiquiri

für 2-3 Gläser

  • 200ml Eiswürfel oder Crushed Eis
  • 125ml (Orangen)Eierlikör
  • 200ml Zitronenlimo (ich: Holsten Fassbrause Zitrone, also quasi alkoholfreies Radler oder Alster)

Eis und Eierlikör mit Standmixer oder dem Pürierstab zerkleinern, auf die Gläser auffüllen und mit Zitronenlimo/Radler auffüllen.

Quelle: lecker.de

(Nicht nur)Abends ins Morgenland

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Schon vor einiger Zeit hatten wir diesen schönen Salat zum Abendessen, der gut vorbereitet werden kann. Die verwendeten Wurzelgemüse passen so gut zum Tahini-Dressing. Diese nussige Note zur Süße der Karotten und Petersilienwurzel mag ich ja sehr. Jan, der sonst nicht so der Freund cremiger Dressings ist, fand es hier aber ebenfalls lecker.Einen Teil der Möhren hatte ich durch rote Bete ersetzt und zum Abkürzen – für die spontane Köchin oder den spontanen Koch – man kann durchaus auf das Einweichen des Couscous‘ verzichten 😉

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Gebackener Salat mit Datteln und Tahin-Dressing

für 2-3 Portionen

  • 60g weiße Quinoa
  • 1/2 Blumenkohl
  • 3 Möhren
  • 3 Pastinaken oder alternativ rote Bete, Petersilienwurzel oder mehr Möhren
  • 1-2 EL Olivenöl
  • Mark von 1/2 Vanilleschote
  • 2 EL Kürbiskerne
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 40g entsteinte Datteln
  • grobes Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • nach Wunsch: Blattspinat (ich habe eine Handvoll Rucola verwendet)
  • 2 EL Orangensaft
  • 1 TL Zitronensaft (je nach Süße des Orangensaftes weniger)
  • 1-2 EL Tahini
  • 1 TL Honig

(Im Original wird das Quinoa mit der doppelten Menge Wasser 12 Stunden eingeweicht, dann abgegossen, heiß abgespült und abgetropft. Ich habe lediglich 30 min quellen lassen, abgespült und dann wie folgt weitergemacht:)

Quinoa mit der doppelten Menge Wasser aufkochen lassen und dann bei geringer Hitze zugedeckt etwa 25 Minuten köcheln lassen. Eventuell überschüssiges Wasser vorsichtig abgießen und das Quinoa ohne Erhitzen ausdampfen und abkühlen lassen.

Währenddessen das Gemüse putzen, waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.

Gemüse mit Olivenöl, Vanilleschotenmark und grobem Salz vermengen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Im Ofen etwa 20 Minuten unter gelegentlichem Wenden backen.

In der Zwischenzeit die Kürbiskerne grob hacken und in einer Pfanne fettfrei anrösten. Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blätter hacken. (Spinat/Salat waschen, putzen und die Blätter ohne Stiel hacken.) Datteln fein hacken.

Für das Dressing Orangen- und Zitronensaft mit Tahini und Honig verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Das Gemüse lauwarm abkühlen lassen. Nach Belieben Quinoa, Gemüse, Petersilie, Datteln und Kürbiskerne in einer großen Schale mit dem Dressing  vermengen oder separat anrichten und erneut mit Salz, Pfeffer und Honig abschmecken.

Aus: Veronika Pachala – Gesund Kochen ist Liebe*

 

 

Klitschko-Frühstück

Klitschko-Kuchen wird bei uns der nicht ganz durchgebackene, eben klitschige Kuchen genannt. Etwas flüssiger Teig versteckt sich im Kern – obwohl nicht gewollt, ist man sich einig „das ist das Beste!“ Nun sind diese Muffins hier nicht wirklich klitschig aber dennoch sehr saftig, eben fast wie Müsli am Morgen. Da sie außerdem vollwertig sind und sehr gut sättigen, können sie absolut als Frühstück herhalten. Frisches Obst und Samen bringen Süße, so braucht man gar nicht so viel Zucker. Ein gesundes Goodie für Zorras Geburtstagstisch!

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Sonnenblumenkerne und Vollkornmehl sowie Himbeeren, Orange und Apfel sorgen für eine eher puddingartige Konsistenz. Wer das nicht schätzt, bäckt 2-4 Minuten länger.

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Frühstücksmuffins mit Apfel, Orange und Himbeeren

für 18 kleine Förmchen (das ergibt wohl etwa 9-10 Muffins auf einem 12er Blech)

  • 80g brauner Zucker (ich: Tate & Lyle)
  • 2 Eier
  • fein geriebene Schale und Saft von zwei Bio-Orangen
  • 160g Joghurt (0,1% Fett)
  • 1 Apfel (Elstar) geschält und fein geraspelt
  • 240g Weizenvollkornmehl
  • 1 TL Zimt
  • 1,5 TL Backpulver
  • 40g Sonnenblumenkerne
  • ca. 100g Himbeeren (TK, gefroren)

Den Ofen auf 200°C vorheizen. Eier und Zucker schaumig rühren, Orangenschale und -saft, geriebenen Apfel und Joghurt unterrühren. Zügig Zimt, Mehl, Backpulver und Sonnenblumenkerne zugeben und verrühren. Dann Förmchen zur Hälfte mit dem Teig füllen und mit 2-3 Himbeeren belegen. Für etwa 15 Minuten backen (Stäbchenprobe!).

Gefunden habe ich das Rezept schon vor einiger Zeit hier.

Mein zweites Rezept für Zorras Geburtstagsevent mit dem Thema Muffins. Ich hoffe, es folgen viele weitere BlogEvents. Sie sind immer Anlass, Neues zu probieren und Inspirationsquelle, wie Zorras Blog auch.

Geburtstags-Blog-Event CXXIV - Muffins (Einsendeschluss 15. Oktober 2016 - Icons made by Freepik from www.flaticon.com)

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Für Schneckenliebhaber

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Noch ein Kuchen – aber ich backe nicht nur. Dieser Kuchen kam jedoch so gut an, dass ich das Rezept teilen möchte. Und es ist schon wieder ein Schneckenkuchen, der 5. bereits, den ich hier verblogge. Aber diese Sorte Kuchen ist schön anzusehen und dabei gar nicht schwer zu machen.Die Füllungen sind genauso variabel wie für Hefe- oder andere Zöpfe (welche eine Alternative zu den Schnecken wären) und man kann sie durch das Backen in einer (Spring)Form gut transportieren.

Die Schnecken heute sind mit Kürbisbutter gefüllt. Schneckenkuchen mit Kürbis habe ich bereits vor einem Jahr hier gezeigt, aber da kam das Gemüse in den Teig, nicht in die Füllung. Als Guss kommt nussiges Sesammus – Tahini – dazu. Ein perfekter Partner für den süß-erdigen Kürbis.

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Bei meiner Menge Kürbisbutter blieb am Ende noch etwas übrig, was sich aber zum einen zum Bereiten von Kürbis-Latte (Rezept unten), aber auch für eine Füllung für Filoteig oder Crêpes sowie als Brotaufstrich (passt sehr gut zu Käse!) eignet.

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Der Hefeteig stammt vom Mohnzopfrezept und wird mit einem Vorteig (Biga) bereitet, der 10-12 Stunden Zeit zum Entwickeln benötigt.

Hefeschneckenkuchen mit Kürbisbutter und Tahiniguss

für eine Springform mit einem Durchmesser von 26-28cm

für den Teig

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  • 2g frische Hefe
  • 125g Mehl 405
  • 75ml lauwarmes Wasser
  • 75ml lauwarme Milch

Die Hefe zum Mehl in eine Schüssel fein zerkrümeln und mit Milch und Wasser zu einem flüssig-zähen Teig verrühren (Holzlöffel). Schüssel mit Frischhaltefolie bedecken und bei Raumtemperatur mindestens 12h gehen lassen.

für die Kürbisbutter

  • ein kleiner Hokkaido ungeputzt ca. 1kg
  • 1/4 TL frischer, fein geriebener Ingwer
  • 50ml Apfelsaft
  • 100g weicher brauner Zucker (ich: Tate & Lyle Dark soft brown)
  • 1 TL Zimt
  • 1/8 TL geriebene Muskatnuss
  • 1/8 TL gemahlene Nelken
  • 1 TL Orangensaft
  • 1/2 TL Vanilleextrakt
  • 1 Prise Orangensalz

Den Kürbis waschen und putzen, dabei Stiel, Blütenansatz und Kerngehäuse entfernen. Mit Schale in etwa gleich große Würfel (etwa 2cm Kantenlänge) schneiden und auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech verteilen. Im Ofen bei 180°C ca. 30-35 Minuten garen, bis der Kürbis weich ist. Etwas abkühlen lassen.

Dann mit den restlichen Zutaten pürieren. Wer mag, kann die Mischung noch durch ein Sieb passieren, darauf habe ich verzichtet.

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weitere Zutaten für den Teig

  • 375g Mehl 550 und etwas zum Kneten
  • 10g Vanillezucker
  • 40g Zucker
  • 1 TL Salz
  • 3g frische Hefe
  • 100ml lauwarme Milch und etwas zum Einstreichen
  • 50g weiche Butter in Flöckchen und etwas zum Einfetten der Form

Alle Zutaten  zum Vorteig geben und mindestens 5 Minuten lang zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten. Dieser sollte nicht mehr kleben. In einer abgedeckten Schüssel an einem warmen Ort (z.B. Backofen mit eingeschaltetem Licht) gehen lassen, bis der Teig sich in seinem Volumen verdoppelt hat, etwa 1-2h.

Springform mit Backpapier auslegen (Boden) und den Rand fetten. Den Teig kurz durchkneten (ggf. mit etwas Mehl bestäuben), zu einem großen Rechteck mit etwa 40 x 60 cm Kantenlängen ausrollen. Mit der Kürbisbutter etwa 0,5 cm dick bestreichen, dabei an einer langen Seite etwas Platz lassen. Von der langen Seite her aufrollen und anschließend in etwa 2 cm breite Scheiben schneiden. In die vorbereitete Springform geben, dabei etwas Platz zwischen den einzelnen Scheiben lassen. Erneut 30 Minuten warm gehen lassen.

Dann mit etwas Milch oder Sahne einpinseln und bei 200°C Ober-/Unterhitze 15 Minuten backen. Hitze auf 175°C reduzieren und weitere 10-12 Minuten backen. (Stäbchenprobe)

für den Tahiniguss

  • 60g Puderzucker, gesiebt
  • 3 EL gut durchgerührtes Tahini (Sesammus, erhältlich im Feinkostregal, Biomarkt oder asiat./oriental. Supermarkt)
  • 2,5 EL Wasser

Alle Zutaten gut miteinander verrühren und über den noch warmen Kuchen geben.

Falls ihr Gefallen an den Schnecken bekommen habt, und weitere Ideen ansehen möchtet, werdet ihr bei mir hier fündig: Kirschschnecken mit Zitronenguss, Schneckenkuchen mit Schoko-Kaffee-Füllung und Frischkäseguss mit Espressosirup, Hefeschnecken mit Schlehenmus und Walnusskrokant, Kürbis-Zimtschnecken mit Haselnüssen und Frischkäseguss

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Kürbis-Latte

für ein Glas/eine Tasse

  • 2 EL Kürbisbutter
  • 200-250ml Milch
  • Zimt oder Kakaopulver zum Bestäuben

Die Milch erhitzen, bis sie dampft. 50-100ml davon abnehmen und aufschäumen. Die restliche Milch mit der Kürbisbutter in einem hohen Gefäß pürieren. Wer keine Stückchen im Getränk möchte, passiert die Mischung durch ein feines Sieb.

Milchschaum auf die Kürbismilch geben und nach Wunsch mit Zimt oder Kakao bestäuben.

Schlangenbeschwörung a cappella

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Schon als kleines Kind habe ich auf Töpfen rumgetrommelt. In der Küche auf dem Boden sitzend, während Mama kochte. Meine Eltern haben mich aber auch im Sinne der musikalischen Frühförderung mit Triangel, Blockflöte, Xylophon etc ausgestattet. Lange durchgehalten habe ich nie, auch, weil ich keinen Unterricht hatte und es selbst nicht so einfach war, der Mundharmonika angenehme Töne zu entlocken. Manchmal wäre es schön, ein Instrument spielen zu können, aber das ist ein Umstand, den man bedauern kann aber nicht muss. Es gibt ja genug anderes, dass man bespielen kann und bei dem die Zeit besser aufgehoben ist. Für mich zumindest. Schließlich hat nicht jeder Talent zum Musizieren. Im Chor habe ich meist nach Gehör gesungen, das Notenlesen dauert für mich ohne Übung einfach zu lange. Und für mein Wunschinstrument (Querflöte, Ian Anderson ist schuld) wäre das wohl sinnvoller.

Nun denn, während man diese Marokkanische Schlange zubereitet, kann man auf die typische Flöte getrost verzichten. Es braucht allerdings etwas Geschick (oder etwas mehr Teig zum Flicken). Die M’han(n)cha/M’hencha ist ein typisch orientalisches Gebäck. Knuspriger hauchdünner Filoteig, eine reichhaltige Füllung. In diesem Fall mit Mandeln, Pistazien, Rosenwasser und Zitrusaromen, aber es gibt ebenso Rezepte mit getrockneten Feigen oder Datteln und auch herzhafte Füllungen.

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Hier ein Jamie-Rezept. Perfekt für die kälter werdenden Tage.

M’hancha mit Mandeln und Pistazien

für einen Kuchen von ca. 25cm Durchmesser

  • eine Packung Filoteig (es wird nicht alles gebraucht)
  • 375g weiche Butter und etwas geschmolzene Butter
  • 375g Puderzucker und etwas zum Bestreuen
  • 3 große Eier
  • 375g gemahlene Mandeln
  • Schale von einer unbehandelten Zitrone
  • Schale von einer unbehandelten Orange
  • 4 EL Rosenwasser
  • 1 gehäufter EL Mehl
  • 50g Pistazien, grob gehackt (ich: geröstet)

Filoteig und Eier sollten Zimmertemperatur haben, daher rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen. Butter und Puderzucker mit dem Mixer cremig rühren. Dann die Eier nacheinander unterschlagen. Die Mandeln, Zitrusschalen, Rosenwasser, Mehl und Pistazien unterrühren.

Filoteig auf einer trockenen Arbeitsplatte miteinander überlappen auslegen. Die Füllung vorsichtig dünn verstreichen. Dabei nach oben und unten und am ersten bzw. letzten Filoteigblatt auch an der jeweils äußeren Seite Platz lassen (nach außen ca. 7cm, nach oben/unten ca. 3cm). Vorsichtig zu einer Spirale/Schlange zusammenrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtem Backblech geben. Falls der Teig bei der Prozedur reißt, die bestroffenen Stellen mit Stücken Filo und etwas flüssiger Butter „kitten“. Mit flüssiger Butter bestreichen und 30-40 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 180°C (Umluft) goldbraun backen. Auskühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.

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Mit ganzen Früchten – Orangenkuchen nach Yvette van Boven

Der erste Happen vom Kuchen verschwand im Mund. Dann große Augen: „So orangig!“ Und die Ankündigung, dass damit der erste Geburtstagswunsch feststeht. „In groß!“

Ok, verstanden. Auch bei den Kollegen kam der Kuchen gut an – er war meine glutenfreie Alternative auf dem Kuchenbuffet.

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Orangiger kann ein Kuchen in der Tat kaum sein, denn hier wird die Frucht gänzlich verarbeitet. Das Kochen der ganzen Orangen kostet etwas Zeit, aber dafür ist die Zubereitung sehr unkompliziert. Anstelle von Mehl werden gemahlene Mandeln und Polenta verwendet und wer möchte gibt noch in Sirup gegarte Orangenscheiben auf den Kuchen.

Orangenkuchen mit Polenta nach Yvette van Boven

für eine Springform von 18-20cm Durchmesser (für einen Durchmesser von 26-28cm Zutaten verdoppeln)

  • 1 Bioorange (& eine weitere für den Belag)
  • Saft von 1/2 Zitrone (1,5-2 EL)
  • 50g Polenta
  • 1/2 TL Backpulver
  • 1 TL selbst angesetzten Vanillezucker
  • 50g gemahlene Mandeln (müssen nicht blanchiert sein)
  • 3 Eier
  • 125g Rohrohrzucker (& 65g für den Belag)

Die Orange in einem Topf (nahezu) vollständig mit Wasser bedecken und mit Deckel eine Stunde lang kochen, bis die Orange weich ist. 125ml Wasser abmessen und beiseite stellen, restliches Wasser abgießen. Orange abkühlen lassen.

Für den Belag die zweite Orange nach Wunsch wie zum Filetieren schälen. Dazu oberes und unteres Ende quer abschneiden, die Orange auf ein Brett o.ä. stellen und dann die Schale mit einem scharfen Messer von oben nach unten kurvenförmig abschneiden. Die weiße Haut sollte eben gerade entfernt worden sein.

Man kann die Orangen auch einfach quer in dünne Scheiben (2-3mm) schneiden. Die Schale wird beim Kochen weich, aber das schmeckt nicht jedem.

Das aufgefangene Wasser und den Zucker für den Belag dann im Topf wieder aufkochen lassen und rühren, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist.  Die Orangenscheiben vorsichtig dazugeben und einmal im Sirup aufkochen lassen. Den Topf von der Flamme nehmen und abkühlen lassen. Die abgekühlten Orangenscheiben dann abtropfen lassen. Den Sirup kann man sehr gut für das Aromatisieren von Wasser, Tee oder anderen Getränken nutzen oder ihn auf Joghurt geben.

Form mit Backpapier auskleiden (Boden) und Rand einfetten. Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die Orange in einem hohen Gefäß pürieren, dabei auf Kerne achten und diese ggf. entfernen. Mit Polenta, Mandeln und Backpulver und Vanillezucker mischen.

In einem zweiten Gefäß die Eier mit Zucker weiß schaumig schlagen und die Orangenmasse vorsichtig darunterrühren (Löffel, kein Mixer). In die Form geben und glatt streichen. 30-35 Minuten goldbraun backen, bei größerer Form ggf. länger (Stäbchenprobe!). Auskühlen lassen, dann mit Orangenscheiben belegen.

Schmeckt pur, mit einem Klecks saurer Sahne oder einer Kugel Vanilleeis. Da der Kuchen lange frisch bleibt, eignet er sich auch gut für ein Picknick und kann problemlos 2 oder 3 Tage nach Zubereitung genossen werden.

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Quelle: Home Made

Die Frage „Können wir das nicht auch mit Limetten machen?“ wird dann wohl demnächst beantwortet. Ich denke, hierzu sollte dann tatsächlich etwas milchsaures zum Ausgleich dabei sein. Abwarten!

Eis-Heilige

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Der frühe Sommer im Norden sorgt für gut besuchte aber noch nicht volle Strände, an denen es sich herrlich liegen und aufs Meer schauen lässt. Besser zu zweit als allein. Die ersten baden oder surfen, viele Segelboote schaukeln auf den Wellen. Die Füße im Sand, das Gesicht in der Sonne und keine Zeit Fotos von diesen schönen Bildern zu machen. Oder keine Lust?

Nach dem (für viele) längeren Himmelfahrtswochenende herrscht schon fast Urlaubsstimmung. Gelöst. Zeit zu Genießen.

Auch das nächste Wochenende ist verlängert und bringt Freizeit und ein wenig aus dem Tritt. Neben Pfingsten fällt auch die Zeit der Eisheiligen auf die kommenden Tage und damit ein kleiner Kälteeinbruch. Ein meteorologischer Kardinalspunkt im Sommer, neben der Schafskälte im Juni. Die Wetterheiligen kommen!

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Und bevor ein weiterer Heiliger am 24. Juni die Rhabarberzeit beendet, muss Rhabarber in eisiger Form her. Als Granita, zusammen mit Vanille und Ingwer. Dazu gibt es Sahne mit Orangenblütenwasser und etwas Krokant.

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Rhabarbergranita mit Ingwer und Orangenblütensahne

für 4 Portionen

  • 3 Stangen Rhabarber (etwa 350g)
  • 130ml Apfelsaft
  • 1/2 Vanilleschote
  • 1 TL Vanillezucker (selbst angesetzt)
  • 2cm frischer Ingwer (etwa 1 TL voll fein gerieben)
  • 200g Schlagsahne
  • 1 EL Orangenblütenwasser
  • 4 TL Krokant (selbst gemacht oder gekauft)
  • 8-10 kandierte Orangenschalenstreifen

Rhabarber putzen, schälen und in gleich dicke Stücke von etwa 1cm Breite schneiden. Mit dem Apfelsaft und der Vanilleschote aufkochen und dann bei geringer Hitze weich köcheln lassen. Den Zucker unterrühren.

Nachdem die Mischung abgekühlt ist, Vanilleschote entfernen und den fein geriebenen Ingwer zugeben, unterrühren. Mit einem Pürierstab zu einer feinen Masse zerkleinern und in eine für das Einfrieren geeignete Form geben.

Etwa 3 Stunden ins Tiefkühlfach geben, dann etwa 3 Stunden lang jede Stunde mindestens einmal mit einer Gabel durch die Masse fahren, damit sich kleinere Eiskristalle bilden.

Für die Orangenblütensahne die Schlagsahne halbsteif schlagen, das Orangenblütenwasser zugeben. Granita anrichten, einen Schlag Sahne obenauf und mit feingehackten kandierten Orangenschalen und Krokant servieren.

Auch für Nicht-Buddhisten

Seit geraumer Zeit machen sogenannte Buddha-Bowls die Runde. Schalen mit Getreide, Gemüse, manchmal Tofu, Fisch oder Fleisch. Meistens sind mehrere Gemüsesorten dabei, die diese Schälchen auch optisch attraktiv machen. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Man kann nutzen, was gerade zur Verfügung steht, kombiniert warm und kalt, roh und gegart. Die Möglichkeiten sind aufgrund der erlaubt-ist-was-gefällt-und-schmeckt quasi unbegrenzt und hey, der Name klingt natürlich auch schöner als Schüssel mit Reis und Gemüse.

Daher hier nur ein Beispiel, bei dem ich aber vor allem auf das Dressing hinweisen möchte. Tahini verwende ich gern und oft. Es ist herrlich nussig, ein klein wenig bitter und so vielseitig. Ich habe es zum Backen von süßen wie herzhaften Gerichten verwendet, im Porridge oder Granola und auch gern im Dressing. Dieses Dressing passt auch zu gemischten Salaten, aber auch zu Hülsenfrüchten.

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Buddha Bowl mit Quinoa und fruchtigem Tahini-Dressing

für eine Portion

  • 45g Quinoa für die Getreidebasis(oder Pseudogetreidebasis), es kann auch Reis, Bulgur, Couscous, Hirse,… sein
  • etwa die doppelte Menge Wasser
  • 1/8 TL Garam Masala (oder fruchtiges Currypulver)
  • 1 kleine Möhre
  • 1 kleine Handvoll Rote Bete Blätter (oder Spinat, Blattsalat)
  • 4 kleine Kirschtomaten
  • 1/2 Avocado, essreif
  • 1 Frühlingszwiebel
  • 1/4 EL Öl
  • 1,5 TL Tahini
  • 3 TL Orangensaft
  • Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • nach Belieben geröstete Nüsse oder Samen (Mandeln, Haselnüsse, Sesam, Kürbiskerne) und/oder Kräuter (Koriander, Petersilie)

Quinoa mit dem Wasser und dem Garam Masala zum Kochen bringen und zugedeckt auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis es gar ist (12-15 Minuten).

In der Zwischenzeit das Gemüse putzen und in Scheiben schneiden, die Rote Bete Blätter waschen und trocken schleudern. Ggf. Nüsse/Samen ohne Fett anrösten.

Für das Dressing 1 TL Avocado mit einer Gabel zerdrücken und mit Tahini und Orangensaft vermengen, bis eine dickflüssige aber fließfähige Konsistenz erreicht ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Öl in einer Pfanne erhitzen und Avocado und Frühlingszwiebeln (jeweils in Scheiben) darin goldbraun anbraten.

Quinoa zu unterst in eine Schale geben, dabei mit der Gabel auflockern, Gemüse und Samen darauf verteilen und dann das Dressing darüber gießen.

 

Und sonst noch?

Über Ostern gab es Meer satt. Ostsee, Darß, Zingst. Schönster Sonnenschein, Wind und Wellen, Meer bis zum Himmel, Blau. Möwen, Kraniche, Gänse. Und Fisch natürlich. Gedankenfreizeit, Strandgutstöberei, Rommérunden. Es war so schön!

Kulinarisch kann ich euch auch etwas bieten – ich habe ein paar Rezepte ausprobiert, die ich guten Gewissens weiterempfehlen kann:

Das Kirsch-Mohn-Granola von nurmalkosten habe ich nur wenig abgeändert: Cornflakes statt Amaranthpops und Honig anstelle von Ahornsirup, dazu weniger Salz und selbstgemachten Vanillezucker (12g). Lecker und einfach!

Eier gab es natürlich auch – unter anderem Chinesische Gewürzeier, die mundeten und gut zum Frühstück passen. Mit Senffrüchten, etwas Sojasauce, Senf oder einfach so.

Und Kuchen musste natürlich auch sein. Ein Möhrenkuchen war gewünscht, ich fand ein passendes Rezept bei Donna Hay. Der Name Food Processor Cake war bei mir nicht Programm. Die Möhren wurden per Hand fein geraspelt, die Pecannüsse habe ich durch fein gehackte Paranüsse ersetzt. Ich habe alle Zutaten für eine 26er Springform angepasst und so die 1,5-fache Menge eingesetzt. Die Zuckermenge habe ich jedoch reduziert: Hier kamen nur 230g brauner Zucker zum Einsatz. Für den Guss habe ich lediglich Frischkäse verwendet (400g) und anstelle der Vanillepaste Vanillemark genommen. Der Kuchen war auch noch nach Tagen herrlich saftig!