Was vom Sommer übrig blieb

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Unsere Beete sind noch nicht abgeerntet. Da finden sich noch (leider grüne) Tomaten, die noch verarbeitet werden, Kürbisse, Beten und Mangold. Neu ausgesät sind Feldsalat und Portulak. Da unsere Gefrier-Kapazitäten leider gering sind, muss das meiste eingeweckt oder eben frisch verwendet werden.

Da stehe ich zudem noch sehr alleine da: Der Mann mag keine Beten und Mangold ist auch nicht unbedingt sein Favorit. Dieses Rezept für Crespelle mit Ricotta und Mangold hat uns aber beiden geschmeckt.

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Crespelle, das klingt so leicht und zart. Die Crêpes sind das auch. Die Mahlzeit ist dennoch sehr sättigend. Klar bei der Füllung und der Paprikasahne, mit der die Crêpes überbacken werden.

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Mangold-Crespelle

für 5 Crêpes, also 4 Portionen

  • 100g Mehl
  • 125ml Milch
  • 2 Eier
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 5 große Mangoldblätter
  • 250g Ricotta
  • 80g Mandeln
  • 1/2 TL Thymian frisch oder getrocknet
  • 2 EL Butterschmalz
  • 200g Schlagsahne
  • 3 EL Ajvar oder 3 eingelegte Paprika, abgetropft
  • Chiliflocken
  • Muskat
  • ggf. ca. 30g Schinkenwürfel oder je Crêpe 1 Scheibe Schinken

Mehl, Milch, Eier und etwas Salz zu einem klümpchenfreien, glatten Teig verarbeiten, mit Pfeffer würzen und etwa 20 Minuten quellen lassen.

In der Zwischenzeit den Mangold putzen. Dazu Stiele entfernen, dicke Blattrippen entfernen, dazu flach über der Blattfläche abschneiden. In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen, die Mangoldblätter darin etwa 2 Minuten nacheinander blanchieren, abtopfen lassen und anschließend gut mit Küchentüchern oder Geschirrtüchern abtupfen.

Mandeln in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis sie aromatisch duften. Frischen Thymian waschen, Blättchen abstreifen und grob hacken. Mit Ricotta in einer Schüssel mischen.

Mandeln etwas abkühlen lassen, dann recht fein hacken (geht auch im Zerkleinerer), mit dem Ricotta vermengen. Die Creme mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Sahne mit Ajvar verrühren und mit Muskat und Chili würzig abschmecken, bzw. eingelegte Paprika mit etwas Sahne pürieren, dann mit dem Rest vermischen und abschmecken.

Butterschmalz portionsweise in einer Pfanne zerlassen, darin nacheinander aus dem Teig 5 Crêpes ausbacken. Etwas abkühlen lassen. Mit Ricottacreme bestreichen (nach Wunsch hier noch eine Scheibe Schinken darauflegen oder ein paar Schinkenwürfel darüber streuen), ein Mangoldblatt darauflegen und den Crêpe recht fest aufrollen.

In Stücke schneiden, die aufrecht gestellt nicht höher als die verwendete Auflaufform sein sollen. Die Stücke dicht nebeneinander in die Form stellen, mit der Paprikasahne übergießen und etwa 15 Minuten bei 175°C im vorgeheizten Backofen (Umluft) backen.

 

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Hände hoch! Ich habe eine Waffel!

Mund auf! Hier kommt eine Gemüsewaffel!

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Seitdem ich zu Weihnachten ein Waffeleisen für dicke belgische Waffeln bekommen habe, nutzen wir es vor allem für herzhafte Varianten. Der Mann war zunächst skeptisch, er kann sie nur süß. Aber – zum Glück – er hat sie alle probiert und konnte überzeugt werden.

Die letzte Waffel allerdings muss er seltsam auf der Arbeit beschrieben haben, denn sie wurde danach als „bewusstseinserweiternd“ bezeichnet. Wahrscheinlich hat der Mann etwas gesagt wie „keine Ahnung, sie hat da irgendein Kraut aus dem Garten reingetan“. So in etwa stelle ich mir das jedenfalls vor, denn.. Auflösung: Es handelt sich um eine Mangold-Waffel.

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Ja, die Zuständigkeit für Auswahl, Pflege und Ernte liegt bei mir. Wir arbeiten daran.

Zur Waffel gab es eine Paprikacreme, die prima dazu passt und genau so gut mit der Waffel in die Lunchbox oder den Picknickkorb wandern kann. Mir schmeckt die Waffel ganz frisch zubereitet aber am besten.

 

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Mangold-Waffel mit Paprikacreme

für etwa 5 dicke (belgische) und 8 dünne Waffeln (Herzwaffeln)

  • etwa 300g Mangold ohne die dicken Stiele
  • 150g weiche Butter + 1 EL
  • 4 Eier
  • 200g Weizenmehl
  • 50g Kichererbsenmehl (oder mehr Weizenmehl)
  • 1 TL Backpulver
  • 150ml Milch + 1 EL
  • Salz
  • Pfeffer
  • etwas Muskat
  • etwas Cayenne
  • Fett für das Waffeleisen (ich habe Backtrennspray verwendet)
  • 100g Crème légère
  • 100g Saure Sahne
  • 1/2 rote Paprika
  • 1 kleines Bund frische Kräuter (nach Belieben Minze, Schnittlauch, Basilikum…)
  • 1 TL Zitronensaft
  • nach Wunsch Schinkenwürfel

Mangold waschen und grob zerkleinern. 1 EL Butter in einer großen Pfanne zerlassen und den Mangold hineingeben. Zusammenfallen lassen und unter Rühren leicht andünsten.

Die restliche Butter schaumig aufschlagen und die Eier nach und nach zugeben. Mehle, Backpulver und Milch zugeben und unterrühren. Mangold zugeben und ebenfalls einrühren. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und Cayenne abschmecken.

Waffeln nacheinander im leicht gefetteten und vorgeheizten Eisen goldbraun und knusprig backen.

In der Zwischenzeit Paprika waschen, putzen und in feine Würfel schneiden. Kräuter waschen, trocken schütteln oder tupfen und in feine Ringe schneiden. Crème légère und Saure Sahne mit 1 EL Milch cremig rühren. Paprikawürfel und Kräuter unterrühren, mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Nach Belieben noch Schinkenwürfel zufügen.

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Kochbuchchallenge 5.3: Bällchen, Klops und Falscher Hase

Das vorerst abschließende Rezept zum Thema Hackfleisch kann auch herbstlicher zubereitete werden, als ich es getan habe und als es vorgeschlagen ist: Indem Mangold statt Pak Choi verwendet wird. Dieses Mal habe ich ein Rezept aus dem Kapitel „Aus dem Topf“ gewählt.

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Nicht mal Pak Choi, sondern nur die Minivariante konnte ich auftreiben, daher sind es auch Minirouladen geworden, die in stärker nachgewürzter Tomatensauce gegart werden. Das ist generell etwas, das mir im Buch aufgefallen ist: Für meinen Geschmack (real: für den Geschmack des Liebsten) kommt das Würzen, kommen Gewürze außer Salz und Pfeffer nur selten zum Einsatz. Da sollte man unbedingt selbst nachhelfen!

Die Portionsgröße passt hier (obwohl es insgesamt nach wenig aussieht), wem die Menge zu gering erscheint, der kann natürlich Reis, Hirse o.ä. als Beilage wählen.

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Pak-Choi-Rouladen mit Tomatensauce

für 2 Portionen

  • 400g Pak Choi (ich: 300g Mini Pak Choi) oder Mangold
  • Salz
  • 1 Scheibe Vollkorntoast (ich: 30g Haferflocken, kernig)
  • 1 Zwiebel
  • 200g Beefsteakhack
  • 1 Ei
  • 1/1 TL Senf
  • 2,5 EL Olivenöl
  • 200g Pizzatomaten
  • 1 EL Crème double (ich: Crème fraîche)
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • ca. 1 TL brauner Zucker
  • (ich zusätzlich: 1/4 TL Harissapaste, Chiliflocken)

Vom Kohl 2 große bzw. etwa 8 der größten Blätter bei Mini Pak Choi von den Stielen trennen und 1 Minute in Salzwasser blanchieren, anschließend kalt abschrecken und vorsichtig trocken tupfen, dabei glatt ausbreiten.

Restlichen Kohl waschen, Grün fein hacken und Stiele in mundgerechte Stücke schneiden.

Toast bzw. Haferflocken in etwas kaltem Wasser einweichen, nach einigen Minuten sehr gut ausdrücken und mit Hack, dem Grün, Ei und Senf vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Portionsweise in die Kohlblätter zu Rouladen einwickeln.

Zwiebel schälen, fein hacken und mit 1,5 EL Öl in einem Bräter oder schweren Topf glasig dünsten. Tomaten zugeben und kurz köcheln lassen, salzen und pfeffern. Rouladen auf die Tomatensauce geben und bei geringer bis mittlerer Hitze etwa 35 Minuten garen.

In der Zwischenzeit die Stiele im restlichen Öl anbraten (ich habe hier den Zucker zum Karamellisieren verwendet), salzen, pfeffern. Etwa 5 Minuten leicht schmoren.

Rouladen aus dem Bräter nehmen und die Tomatensauce mit Crème double (o.ä.), Salz, Pfeffer, etwas Zucker (und Harissa sowie Chili) abschmecken. Mit den Rouladen und Stielen anrichten.

Aus:

Kochbuchchallenge 2.3: Jerusalem

Menschen sind bekanntlich Augentiere, da bin ich keine Ausnahme. Schöne Fotos inspirieren viel stärker zum Nachkochen und -backen. Dennoch habe ich schon beim ersten Artikel zu Jerusalem* feststellen müssen, dass es sich eben doch lohnt, auch unbebilderte Rezepte nachzukochen.

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Hier war das nicht einmal der Fall, aber das im Buch vorhandene Bild zeigt das Gericht im Werden, alle Zutaten zusammen im Topf vor dem Schmoren: Weizen, Mangold und Granatapfelsirup. Das sieht ansprechend aus. Beim fertigen Gericht zählen viel mehr die inneren Werte: Der Geschmack ist wirklich toll, auch Jan, der beim Titel „Weizenschrot mit Mangold & Granatapfelsirup“ erstmal skeptisch war, hat es sehr gut geschmeckt. Es sei noch gesagt, dass der Mann auch nicht zwingend von sich aus Rezepte ausuchen würde, bei denen Komponenten enthalten sind, die man für gewöhnlich in Brot & Co. finden kann. Also lasst euch von den Fotos nicht „abschrecken“, denn so einfach ist es nicht, hier gute Fotos zu bekommen.

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Weizenschrot mit Mangold & Granatapfelsirup

für 4 Portionen

  • 600g Mangold
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Butter
  • 2 große Stangen Lauch
  • 2 EL brauner Zucker
  • 3 EL Granatapfelsirup (und etwas zum Servieren)
  • 200g Weizenschrot oder Weizen (ich habe Weizen verwendet, als Ersatz können auch Perlgraupen verwendet werden, die aber eine wesentlich kürzere Garzeit benötigen)
  • 500ml Gemüsebrühe (Original: Hühnerbrühe)
  • 3-4 EL griechischen Joghurt
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Mangold putzen: Waschen und die Stiele aus den Blattspreiten trennen. Stiele in ca. 1cm, Blätter in 2cm breite Stücke schneiden. Lauch waschen und weiße und hellgrüne Teile in feine Ringe schneiden.

In einem Schmortopf (oder einem Topf mit dickem Boden) Butter und Öl erhitzen und zunächst den Lauch einige Minuten anschwitzen, dabei häufig umrühren, dann Mangold zugeben und weitere 3-4 Minuten garen.

Zucker, Sirup und Weizen zufügen und verrühren. Brühe zugeben, mit 3/4 TL Salz und ein wenig Pfeffer würzen. Aufkochen und zugedeckt 60-70 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen. Der Weizen sollte Biss behalten.

Anschließend ohne Deckel die Hitze erhöhen und die verbliebene Flüssigkeit verdampfen lassen. Auf dem Topfboden sollte sich eine dünne Karamellschicht bilden. Topf vom Herd nehmen und die Mischung erneut abschmecken.

Warm mit etwas Joghurt (und etwas Granatapfelsirup) servieren.

Aus

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Mit Röllchen gegen Röllchen

Jedes Jahr das gleiche! Schon seit November wird man via TV, Internet- und Zeitungsanzeigen daran erinnert, dass die nächste Bikinisaison vor der Tür steht und man doch bitte diese App oder jenes Pülverchen kaufen sollte, um angefutterten Speckröllchen zu Leibe zu rücken.

Nichts gegen gesunde und bewusste Ernährung, aber geht das nicht auch ohne? Motiviert der gleiche Shake dreimal täglich mehr als frisches Bunt und Abwechslung? Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Bei mir kommt nur letzteres in Frage. Heute mit einem winterlichen Rohkoströllchen und einem Orangen-Soja-Zimt-Dip dazu.

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Die Gemüsestreifen müssen dabei nicht so fein geschnitten werden wie hier, aber das erleichtert das Einrollen. Am Ende habe ich auch noch ein paar alternative winterliche Füllungen für euch!

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Winterliche Rohkoströllchen mit Orange-Soja-Zimt-Dip

für 5 Röllchen (etwa eine Portion)

  • ein Viertel einer mittleren Knolle Rote Bete
  • eine mittlere Möhre
  • 25g Hokkaido
  • 40g Babyspinat oder Grünkohl oder gemischt
  • 30g Knollensellerie
  • 5 Walnusshälften
  • 5 Reispapierblätter
  • Saft einer halben Orange
  • 2 TL Sojasauce
  • 1/4 TL frischer fein geriebener Ingwer
  • 1/4 TL gemahlener Zimt

Für den Dip den Orangensaft mit Zimt, Sojasauce und Ingwer verrühren. Ziehen lassen.

Währenddessen erledigen wir die Schnippelarbeit: Möhre, Bete, Kürbis und Sellerie waschen, schälen, ggf. Kerngehäuse und Strunk entfernen und in dünne Scheiben, dann in feine Streifen von etwa 6-7cm Länge schneiden. Walnüsse in einer fettfreien Pfanne bei mittlerer Hitze anrösten, abkühlen lassen und grob hacken. Grünkohl vom Strunk befreien, in 2-3cm große Stücke rupfen. Spinat und/oder Grünkohl waschen und trocken schleudern.

Zum Zusammenfügen die Reispapierblätter jeweils einzeln für 2-3 Sekunden in einen mit Wasser gefüllten tiefen Teller legen, herausnehmen, Wasser abtropfen lassen und flach auslegen. Zunächst den Spinat bzw./und den Grünkohl, dann die Streifen mittig auf das Papier legen, dann mit Walnüssen bestreuen. Die beiden Ränder zur Mitte hin einklappen, dann von einer der verbliebenen langen Seiten aufrollen und die entstehende Naht einmal gut andrücken und auf die Röllchen auf die Naht legen (nicht aufeinander). Die Rollen verschließen sich selbst, da die Stärke verklebt, wenn sie nicht zu nass oder zu trocken sind.

Den Dip jetzt durch ein Haarsieb abseihen (oder durch einen Kaffee- oder Teefilter).

Anstelle des oben verwendeten Gemüses eignen sich auch: roher Rosenkohl, in Blättchen zerteilt, Mangold- oder Kohlrabiblätter, ohne Strunk in 2-3cm große Stücke gerupft, Feldsalat, Pastinake oder Petersilienwurzel, Kohlrabi, Steckrübe, Rot- oder Weißkohl, Fenchel, Äpfel, frische Champignons (alle jeweils in Streifen geschnitten) und anstelle der Walnüsse Haselnüsse, Pecannüsse oder Mandeln. Ich würde aber empfehlen, immer ein Blattgemüse mit mehreren Knollengemüsen und etwas nussigem zu kombinieren.

Wer mag, kann den Dip auch durch Sojasauce mit oder ohne Ingwer ersetzen, aber ich mag den Orangensaft und den Zimt hier sehr.

Eine andere Variante von gefüllten Reispapierrollen habe ich schon hier gebloggt.

Zimt ist auch eine der drei – natürlich nicht nur im Winter – aromatischen Zutaten im KochtopfBlogevent Zimt, Kardamom, Nelke, welches Tina von Foodina in diesem Monat ausrichtet.

Blog-Event CXV - Zimt, Kardamom, Nelke (Einsendeschluss 15. Januar 2016)