Die Hallo-wach-Granita

Kaffee mochte ich lange Zeit nicht. Der Duft toll! – aber der Geschmack. Bäh! Ich erinnere mich an mein erstes Gespräch mit dem neuen Chef nach dem Studium. Kaffee wurde angeboten und dazu keine Milch, nur Kaffeeweißer war in Sicht. Die halbe Tasse Kaffee mit zwei Teelöffeln Pulver war wirklich widerlich für mich.

Solange genug Milch vorhanden ist, trinke ich Kaffee sehr gern, dann schätze ich auch das herbe Aroma durchaus. „Mädchenkaffee“ nenne ich die Macchiatos, Cappuccinos, Milchkaffees, Flat Whites etc., in Anlehnung an das sogenannte Mädchenbier, also die „leichten“, weniger herben Biere, oft Biermixe. Kaffee pur oder auch nur gesüßt ist einfach nicht meins. Früher empfand ich das immer als untypisch, stets wurde ab einem „gewissen Alter“ – gefühlt ab 18 – erwartet, dass man Kaffee trinkt. Inzwischen kenne ich genug Leute, denen es genauso geht wie mir auch.

Kaffee mit Milch ist bekömmlicher, weniger herb und! verlangsamt und verlängert die Wirkung des Koffeins. Auch Kardamom hat diese Wirkung und sorgt für ein unvergleichliches Aroma. Mein Papa versetzt seinen Kaffee morgens gern mit Kardamom, den ich auch in Gebäck sehr gerne nutze, und hat sogar auf Reisen eine kleine Gewürzmühle dabei. Man sagt Kardamom ebenfalls eine anregende und magenstärkende Wirkung nach.

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Beim folgenden Rezept vermisse ich Milch keinesfalls und der dazugegebene Klecks Sahne, Joghurt, Crème fraîche o.ä. ist fakultativ, schadet aber auch nicht.

Kaffee-Granita mit Kardamom

für etwa 600ml

  • 500ml starker Kaffee, besser Espresso
  • 6 EL Zucker
  • Samen von 3 Kardamomschoten
  • ggf. etwas geschlagene Sahne, Crème fraîche, Joghurt o.ä.
  • ggf. frisches Obst wie Mango, Himbeeren, Birnen

Heißen Kaffee mit Zucker mischen und umrühren, bis sich der Zucker gelöst hat. Kardamomsamen im Mörser zerstoßen und zum Kaffee geben. Möchte man die Samenteile nicht in der Granita haben, entfernt man sie, indem man die Mischung nach dem Abkühlen durch ein Sieb gießt. Die abgekühlte Mischung in ein gefriergeeignetes Gefäß geben und tiefkühlen. Nach etwa einer Stunde beginnen, mit einer Gabel die entstandenen Eiskristalle zu zerkleinern. Erneut einfrieren. Etwa alle 15-20 Minuten wiederholen, bis nur kleine Kristalle vorhanden sind. (Es geht auch einfacher unter Einsatz eines scharfen Messers.) Nach Wunsch mit Obst und Sahne etc. garnieren und zügig genießen.

Andere Gewürze als Variante, Vanille, Zimt, Chili oder eine Gewürzmischung,kann ich mir ebenfalls sehr gut vorstellen.IMG_8793

Garnelen-Terrine mit Limette – Fruchtig – sommerlich – scharf III

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Finale! Das letzte Ergebnis meiner Vorspeisenversuchsreihe zum Blogevent Flotter Dreier möchte ich euch nicht vorenthalten. Es ist eine sommerliche Terrine geworden, die Garnelen und Kokosmilch sowie Limette enthält. Ein kühler Gaumenschmeichler, wenn die Tage heiß und die Abende lau sind. Beim Blick aus dem Fenster sieht die Realität gerade anders aus: Es gießt. Muss ja auch „mal“ sein.. Nehmen wir also an, es wäre der tägliche Guss während der Regenzeit in der Karibik. Ein wenig Vorbereitungszeit benötigt die Terrine sowieso!

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Garnelen-Kokosterrine mit Limette

für 4 Portionen à 100ml oder zwei überdimensionierte (siehe Bild)

– 125g Garnelen (geschält, entdarmt, gewaschen und abgetrocknet)

– 300ml Kokosmilch

– Saft und Zesten von 1 Limette

– 1/2 mittelscharfe Chilischote, entkernt

– 4g Agartine oder 4 Blatt Gelatine

– zum Anrichten: Salat, Kirschtomaten, fruchtiger Balsamico, Mango-Chili-Sauce wie hier.

Garnelen grob würfeln, mit 100ml Kokosmilch, Limettensaft und -zesten und in Streifen geschnittener Chili pürieren. Mit dem Geliermittel versetzen (nach Packungsangabe: Agartine mit etwa 200ml Kokosmilch etwa 2 Minuten aufkochen lassen, vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen und die pürierte Masse zugeben. Gelatine: Gelatineblätter einige Minuten in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken und bei geringer Hitze im Topf schmelzen lassen, vom Herd nehmen. Etwas Kokosmilch zugeben und mit der Gelatine verrühren, dann nach und nach die restliche Milch und die pürierte Masse unterrühren. In eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Form oder ebenso ausgekleidete Dessertringe auf ebener Unterlage (Küchenbrett o.ä.) geben, mit Folie abdecken und am besten über Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag die Terrine vorsichtig aus der Form lösen, auf dem Saucenspiegel mit Salat anrichten.

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Jetzt crumbelts in der Form! Fruchtig – sommerlich – scharf II

Beim Aussuchen der Vorspeise für das Blogevent-Menu kamen mir vier Grundzutaten in den Sinn, kurz vorm Einschlafen: Garnelen, Mango, Limette und Chili. Die Ceviche habe ich euch schon vorgestellt, heute möchte ich eine weitere Variante zeigen, die diese Zutaten beinhaltet und gut als Vorspeise oder zu einer guten Portion grünem Salat auch als Hauptgang geeignet ist:

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Garnelen-Mango-Crumble mit Limettenstreuseln

für zwei Portionen als Vorspeise

– 125g Garnelen/Scampi

– Saft und Zesten von 2 Limetten

– 1 mittelscharfe Chili

– 1 Mango

– 75g Mehl

– 30g Butter

– 1/2 TL und eine Prise Salz

Garnelen vorbereiten (schälen, entdarmen, waschen, abtupfen). Mit dem Saft von 1 1/2 Limetten und den Zesten einer Limette in eine Schale geben. Chili halbieren, entkernen und in feine Streifen schneiden und mit einer Prise Salz zu den Garnelen zufügen. Einige Minuten marinieren lassen. In der Zwischenzeit den Ofen auf 200°C Umluftgrill vorheizen und die Streusel zubereiten. Dazu Mehl mit Butter, Salz, dem Limettensaft und die Hälfte der verbleibenden Zesten verreiben. Garnelen und Chili durch ein Sieb gießen und abtropfen lassen. Mango schälen, Fruchtfleisch in Spalten schneiden und abwechselnd mit den Garnelen in einen leicht gebutterten Dessertring oder eine gefettete feuerfeste Form schichten. Die Streusel darüber krümeln und etwa 12 Minuten im Ofen auf der zweitobersten Schiene backen, bis die Streusel leicht gebräunt und knusprig sind. Herausnehmen und kurz abkühlen lassen. Mit den verbliebenen Limettenzesten dekoriert anrichten.

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Und einmal im Ring:

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Flotter Dreier: fruchtig – sommerlich – scharf I

Dieser Titel ist eindeutig mehrdeutig. Zum einen kündet er vom Blogevent „Flotter Dreier“ von Dorothée – drei Blogger tun sich zusammen und planen ein 3-Gänge-Menu. Tolle Idee! Spannend, „mit“ Leuten zu kochen, die man gar nicht kennt. Dank sozialer Netzwerke waren Mitstreiter und Thema auch sehr kurzfristig gefunden.

Zum anderen verrät die Überschrift den geschmacklichen Dreiklang, um den es in diesem Menu gehen soll. Und zu guter Letzt gibt es noch eine weitere Bedeutung, denn in der Auswahl der Vorspeise, der Gang, den ich ausgesucht und gekocht habe, wurden drei Rezepte getestet. Die Entscheidung fiel nicht leicht – daher werde ich auch die anderen beiden Ideen hier veröffentlichen, allerdings zu einem späteren Zeitpunkt.

Doch erst einmal zum Menu: Sommerlich sollte es sein, Alexandra schlug die Limette als wiederkehrende Zutat vor und bald gesellte sich die Mango dazu.

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Limette, Mango und Garnelen bilden zusammen mit Chili eine schöne Grundlage, die sich vielfältig gestalten lässt. Bei mir blieb dazu sogar die Küche kalt, es gab Ceviche!

Den Hauptgang kreierte Petra von der Mut anderer – sie serviert Lamm zu Mangosalat – und Alexandra von meins- mit Liebe selbstgemacht steuert das Dessert – ein Limettentörtchen – bei.IMG_7962

Garnelenceviche mit Koriander auf Mango-Chili-Spiegel

für 4 Personen

– 16 Garnelen (Black Tiger bei mir)

– ein Bunde Koriander

– Saft und Schale von 3 Limetten

– Salz

– 1 TL Olivenöl

– eine reife Mango

– 2 Zweige Minze

– 1 1/2 – 2 mittelscharfe Chilischote

Garnelen vorbereiten (schälen, entdarmen, abspülen und abtupfen) und fein würfeln. Mit Limettenzesten und -saft zusammen in eine Schale geben. Eine Chilischote längs halbieren, entkernen und in feine Streifen schneiden, zusammen mit (gewaschenem und trockengetupftem) fein gehackten Koriander unter das Garnelenfleisch mischen. Kräftig mit Salz würzen und durchmischen. Etwa 15 Minuten ziehen lassen. Währenddessen Mango schälen, Fruchtfleisch vom Kern schneiden und eine etwa 2 EL große Menge beiseite legen. Restliches Fruchtfleisch grob würfeln, mit der verbleibenden Chilischote (entkernt, in Streifen geschnitten), abgewaschenen, abgezupften Minzeblättern und etwas Limettensaft pürieren.Übrige Mango fein würfeln.

Ceviche durch ein Sieb geben und abtropfen lassen. Die Mango-Chili-Sauce auf einen Teller streichen und die Ceviche mit einem Servierring auf dem Soßenspiegel anrichten. Pro Portion etwa 1 TL Mangowürfel auf der Ceviche verteilen.

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Hinweis: Die Garnelen sollten natürlich so frisch wie möglich sein, aber wer denkt, dass die Garnelen hier gänzlich roh gegessen werden, irrt. Die Proteine, die den Hauptteil des Garnelenfleisches ausmachen denaturieren unter der Einwirkung von Säure, ähnlich, wie das auch beim Erhitzen passiert. Der Limettensaft ermöglicht also ein kaltes Garen. Das funktioniert mit jeglichem Fleisch. Durch das Würfeln wird die Oberfläche vergrößert, an der die Säure wirken kann. Es ist auch möglich, die geputzten Garnelen als Ganzes in die Marinade zu geben. Mir gefällt Geschmack und Biss aber in der oben beschriebenen Variante besser.

Blog-Event CX - Flotter Dreier (Einsendeschluss 15. Juli 2015)