Gütesiegel Geisterkrank

IMG_0082

Wie man seit gut zwei Jahren merkt, hat der Mann den Blog doch nachhaltig beeinflusst. Vorher vorwiegend vegetarisch, ab und an Fischgerichte, so erscheinen nun doch einigermaßen regelmäßig auch fleischhaltige Rezepte.

IMG_0076

Natürlich nur dann, wenn der Mann die als blogtauglich abgesegnet hat. Die Steigerung von blogtauglich gibt es allerdings auch. In Form von Aussprüchen: Das muss auf den Blog! Dass er mich damit auch sehr unterstützt, das Fotografieren beim Zubereiten, vor dem Essen und manchmal auch dabei nicht nur mitmacht, sondern auch gerne mal dabei hilft, sich Rezepte aus den Kochbüchern aussucht, Ideen bei den BlogEvents liefert, und und und… das nehme ich natürlich dankbar an und möchte ihm daher jetzt auch gern noch einen weiteren Platz hier einräumen:

Der Mann bekommt sein eigenes Gütesiegel.

IMG_0074

Wer ihn kennt, weiß, dass er seinen Gefühlen jeglicher Art oft mit sehr viel Pathos Ausdruck verleiht und nicht mit einer gängigen Formulierung wie „sehr lecker“, „schmackhaft“ oder ähnlichem, sondern gerne mit: Das ist geistes- oder eben auch gerne geisterkrank! Daher:

geisterkrank

Das folgende Rezept ist ein solches. Das Fleisch fand so großen Anklang, dass ihm zusammen mit dem schon bekannten Hühnchencurry mit Nudeln das Gütesiegel verliehen werden musste.

Blog-Event CXLI - Mexikanische Küche (Einsendeschluss 15. Mai 2018)

Simone hat passend zum strahlenden Sonnenschein auch ein feuriges Thema für Zorras BlogEvent rausgesucht: ¡Fiesta Mexicana! Das passt großartig und daher kam ich bei der Recherche auch an folgendem Rezept nicht vorbei:

Ofenpommes, mexikanisch inspiriert mit Carnitas für den Mann und Käsesauce sowie einer scharfen Mango-Salsa. Gefunden habe ich beide Rezepte bei Springlane, die für Grundrezepte, wie z.B. die verschiedenen Arten Pommes zuzubereiten, eine gute Quelle sind!

IMG_0075

IMG_0081

Carnitas mit Ofenpommes, Mango-Salsa und Käsesauce

für zwei Portionen

für das Fleisch

  • 500g Schweineschulter oder -nacken
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL Paprikapulver, ich habe 1 TL scharfes und 1 TL süßes gemischt
  • 1/2 TL Kreuzkümmel
  • 2 TL Chiliflocken
  • 1 Tl Oregano, getrocknet
  • 1/4 TL Cayenne
  • 1/2 TL Knoblauchpulver
  • 1/4 TL Zimt
  • 60ml Wodka (im Original Tequila, aber das ist meins nicht..)
  • 60ml Orangensaft
  • 180ml Wasser
  • 1 TL Chipotle Chilipulver (ich habe Pimentón de la Vera* in der scharfen Variante verwendet)
  • 2 EL Agavensirup oder Honig
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

für die Mango-Salsa

  • 1/2 Mango
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Tomate oder 4-5 kleine Cherrytomaten
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 rote Chili
  • 1 TL Agavensirup oderHonig
  • 1 EL Zitronensaft
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

für die Käsesauce

  • 90ml Milch
  • 90ml Sahne
  • 60g Frischkäse
  • 2 Stengel frischer Koriander
  • 150g Cheddar

für die Ofenpommes

  • ca. 500g mehligkochende Kartoffeln
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Salz
  • 1 TLChiliflocken
  • 1 TL Oregano, getrocknet
  • 1/8 TL Kreuzkümmel
  • 1/8 TL schwarzer, frisch gemahlener Pfeffer
  • dazu nach Wunsch: Aioli, z.B. von Zorra

Zunächst das Schweinefleisch waschen, trocken tupfen und ggf. von zu dicken Sehnen befreien.

Paprikapulver, Oregano, Zimt, Chiliflocken und Cayenne mit Knoblauch und Kreuzkümmel sowie je 3/4 TL Salz und Pfeffer mischen und das Schweinefleisch mit 1/3 der Mischung gut einreiben.

Öl in einem Bräter oder einer ofenfesten Pfanne mit Deckel erhitzen. Ofen auf 175°C Heißluft vorheizen. Fleisch von allen Seiten etwa 2 Minuten scharf anbraten. Mit der restlichen Gewürzmischung bestreuen, Alkohol, Orangensaft, Wasser und Honig/Agavensirup sowie das Chilipulver zugeben. Mit geschlossenem Deckel je nach Flesichdicke 2-3 Stunden schmoren lassen. Schweinenacken ist da oftmals etwas dünner, ich habe die Nackensteaks etwa 2 Stunden im Bräter gelassen. Ggf. muss noch etwas mehr Flüssigkeit zugefügt werden, damit das Fleisch nicht zu trocken wird. Es sollte sich mit zwei Gabeln leicht zerzupfen lassen.

In der Zwischenzeit kann die Mango-Salsa zubereitet werden. Dazu die Mango waschen, schälen, das Fruchtfleisch fein würfeln. Tomate waschen, Fruchtfleisch ausschaben, fein würfeln. Geputzte, entkernte Chili und geschälte Knoblauchzehen fein hacken und mit Mango, Zitronensaft, Tomatenwürfeln, Honig oder Agavensirup und Öl in eine Schüssel geben, gut vermengen und mit Salz und Pfeffer würzig abschmecken. Kühl stellen.

Wenn das Fleisch fertig ist, kann mit den Pommes begonnen werden.

Das Fleisch aus dem Bräter/der Pfanne nehmen und mit zwei Gabeln in mundgerechte Stücke zupfen. Warm stellen. Den Ofen auf 200°C einstellen.

Für die Pommes die Kartoffeln entweder gut abbürsten (nur bei Bio-Kartoffeln, bei anderen sind keimhemmende Mittel aufgespritzt, daher sollten diese dann geschält werden) oder schälen und in etwa gleich große Achtel/Spalten schneiden.

Kartoffelstücke gut mit Wasser waschen, damit sich die Stärke ablöst, danach gut mit einem sauberen Küchentuch trocken tupfen.

Olivenöl mit Gewürzen und Kräutern in einer großen Schüssel vermengen, Kartoffelspalten zugeben und gut mit dem Öl vermischen, damit die Pommes gleichmäßig überzogen sind. Auf ein mit Backfolie oder ein leicht eingefettetes Backblech geben, so, dass sich die Pommes nicht berühren (ggf. mehrere Bleche verwenden). Etwa 30 Minuten knusprig backen.

Währenddessen die Käsesauce zubereiten. Dazu Cheddar reiben. In einem Topf Sahne und Milch zusammen bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen, Frischkäse und Cheddar zugeben und rühren, bis sich alles zu einer cremigen Sauce verbindet.

Koriander waschen, trocken tupfen und die abgezupften Blättchen hacken. Zum Großteil in die Sauce rühren, den Rest oben darauf streuen.

Fleisch mit Mango-Salsa und etwas darüber gegossener Sauce und den Pommes servieren.

Weitere tolle, mexikanische Rezepte (oder solche, die davon inspiriert sind,) findet ihr bei der Zusammenfassung des Events, nach dem 15.Mai!

IMG_0077

IMG_0079

Guten Morgen, Sonnenschein!

IMG_8001

Es hebt die Laune ungemein, wenn die Tage wieder länger werden und man einfach mehr Licht bekommt. Egal, ob es friert, ob Schnee liegt oder nicht, Sonne ist ein Garant für angenehmere Tage.

IMG_8006

Und so freue ich mich, wenn die Sonne immer etwas früher aufgeht und auf meinem Weg zur Arbeit ein Himmel wie aus Ölfarben, die von orange nach blau verlaufen, hinter Bäumen, die noch kahl und wie Scherenschnitte erscheint.

IMG_8007

 

Wenn es zum Feierabend auch noch hell ist und manchmal sogar die Sonne blendet.

IMG_8005.JPG

Da passt ein sonniges Frühstück doch wie die Faust aufs Auge, oder? Ein Quinoa-Müsli mit Tropenfrüchten und Nüssen zu Joghurt und frischem Obst. In käuflichem Früchtemüsli stecken mir zu oft Kokoschips, die ich nicht mag, weil mich die Konsistenz an Papier erinnert, oder steinharte Bananenchips. Deswegen habe ich mir mein Tropic-Müsli selbst gebastelt: Trockenfrüchte, die ich mag. Das lässt mich dann auch die Schneeflocken gut gelaunt wegpusten!

IMG_8010

Tropic-Quinoa-Müsli

für etwa 1,5l Müsli

  • 225g Quinoa
  • eine Prise Salz
  • 120g Mandeln
  • 50g Cashews (oder andere Nüsse wie Para- oder Pekannüsse)
  • 70g Sesam
  • 220g Honig
  • 3 EL Kokosöl
  • 1 EL Vanielleextrakt oder Mark einer Vanilleschote
  • 150g Trockenobst nach Wunsch (ich habe etwa zu gleichen Teilen Guyabanos und Mango sowie Papaya verwendet)

Quinoa in einem feinen Sieb gründlich mit sauberem Wasser spülen, dann mit etwa 450ml Wasser und Salz zum Kochen bringen und bei geringer Hitze etwa 20 Minuten garen. Dabei öfter umrühren. Ausdampfen lassen bzw. zu viel Wasser abgießen.

Backofen auf 175°C Umluft vorheizen. Kokosöl und Honig unterrühren, so dass sich alles gut mit dem noch warmen Quinoa mischt.

Mandeln und Cashews hacken und mit dem Sesam sowie dem Vanilleextrakt ebenfalls unterrühren.

Auf 1-2 mit Backpapier oder -folie ausgelegte Backbleche verteilen. 40-45 Minuten goldbraun und knusprig backen, dabei öfters kontrollieren, damit nichts anbrennt und umrühren.

In der Zwischenzeit das Trockenobst würfeln und unter die erkaltete Quinoamasse mischen. Luftdicht aufbewahren.

IMG_8012

Kochbuchchallenge 7.3: Honestly Healthy for Life

IMG_7951

Viele Rezepte aus dem Buch*, insbesondere die Backrezepte, verlangen nach Zutaten, die ich nicht im Haus habe, weil sie, ernährt man sich nicht glutenfrei, schon zur Spezialausrüstung gehören. Zum Beispiel Reis- oder Hirsemehl (könnte ich beides noch selbst mahlen bei geringen Mengen), Tapiokastärke oder Xanthan, Pfeilwurzelmehl. Daher habe ich mich eher an die gemüselastigen Rezepte gehalten. So auch hier:

IMG_7954.JPG

Ein Salat, der durch asiatische Schärfe, saftige Mango und knackige Karotten überzeugt. Als Beilage zu Fisch, Fleisch oder einfach solo wirklich gut!

Die Adana-Kebab sind natürlich nicht im gänzlich vegetarisch/vegan angelegten Kochbuch enthalten. Da der Mann sie aber als „ultra“ bezeichnet hat, hier also auch das Rezept dafür. Zu den Spießen würde übrigens auch der Joghurt-Dip mit Kräutern aus der vergangenen Kochbuchchallenge wunderbar passen! Wer eine etwas schnellere Variante ausprobieren möchte, kann anstatt das Dressing selbst herzustellen auch auf bekannte Chilisaucen – eher dünnflüssig und fruchtig – zurückgreifen.

IMG_7950

Salat aus geraspelten Möhren, Mango und Koriander

für 2-3 Personen als Hauptspeise, für 4-5 als Beilage

  • 50ml Reis- oder Agavensirup
  • 1 kleine rote Chili
  • Ingwer, ein Würfel mit etwa 1 cm Kantenlänge
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 dünner Stängel Zitronengras
  • 1 EL Limettensaft (Schale wird weiter unten benötigt, am besten aber vorher abreiben!)
  • 1 Stiel Koriander
  • 300g Möhren
  • 1 kleine Mango
  • 1/4 TL Schwarzkümmelsamen
  • 1/2 TL Sesamsamen
  • Schale von 1 Bio-Limette
  • 10g Korianderblätter

Chili waschen, Kerngehäuse und Stiel entfernen und sehr fein hacken. Benötigt wird 1 TL. Ingwer schälen und fein raspeln, Knoblauch schälen und fein hacken (je etwa 1/4 TL). Vom Zitronengras den holzigen Boden und die harten äußeren Blätter entfernen. Das zarte untere Stück in Scheiben und dann feine Würfel schneiden (1/4 TL wird benötigt. Koriander waschen, trocken tupfen und die abgezupften Blättchen fein hacken. Alles mit dem Limettensaft und dem Reissirup zu einem Dressing mischen.

Möhren schälen und grob raspeln, Mango schälen und in etwa gleich große Streifen schneiden. Sesam und Schwarzkümmelsamen zusammen fettfrei in einer Pfanne duftend rösten. Limettenschale fein abreiben und Koriander waschen, trocken tupfen, die abgezupften Blätter grob hacken.

Die Salatzutaten sollten erst kurz vor dem Servieren zusammen gegeben werden. Diese dann mit 3-4 EL der Chilisauce gut vermengen.

Aus

IMG_7952

Adana-Kebab

für 6 Spieße

  • 400g Rinderhack
  • 1 TL Bio-Zitronenschale
  • 1 TL Chiliflocken
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Ei
  • 3 EL Semmelbrösel
  • 3 Zweige frische Minze
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Olivenöl zum Braten

Zwiebel schälen und reiben, Knoblauchzehe schälen und mit etwas Salz unter einer breiten Messerklinge zu Mus zerreiben. Minze waschen, trocken tupfen und die Blätter fein hacken.

Alle Zutaten bis auf das Öl miteinander vermengen und abschmecken. Abgedeckt mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Die Masse in etwa 6 gleichgroße Portionen teilen und mit angefeuchteten Händen um Schaschlikspieße festdrücken, sodass das Hackfleisch flächig verteilt ist.

In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und die Spieße bei mittlerer bis starker Hitze pro Seite etwa 5-6 Minuten braten. Auf etwas Küchenkrepp abtropfen lassen.

Quelle: klick

Kochbuchchallenge 7.1: Honestly Healthy for Life

Es ist mal wieder Zeit für eine Kochbuchchallenge. Ein Buch, welches noch gar nicht so lange im Regal steht, denn Jan hat damit noch ausstehende „Schulden“ für seine gekauften Caps abbezahlt. In diesem Jahr gilt unser Cap-Kochbuch-Deal ja nicht mehr, da muss ich mir wohl etwas anderes einfallen lassen!

Beim Durchblättern des Buchs* fallen einem gemüselastige, oft farbenfrohe Bilder auf. Fleisch und Fisch fehlen gänzlich, die überwiegende Zahl der Rezepte ist vegan und auch so gekennzeichnet. Was das Buch sonst noch auszeichnet, zeigt der deutsche Titel* (ein paar Seiten kann man in der Vorschau auch ansehen) auf den ersten Blick: Vegetarisch basisch gut für jeden Tag: Über 100 neue basische Rezepte.

Aha, basisch. Ok. Neben der Zuordnung vegan oder nicht, findet sich nämlich noch eine weitere: Basische Rezepte, sehr basische Rezepte und extrem basische Rezepte. Hm.

IMG_7772

Zur Begründung, warum basische Ernährung denn so gut sei, gibt es natürlich ein ausführliches Vorwort, in dem erklärt wird, wie der pH-Wert angegeben wird (was der Wert wirklich aussagt natürlich nicht, das wäre wohl zu chemisch/mathematisch..), welche Nahrungsmittel denn wie alkalisch oder sauer seien (nach der Verdauung soll hier der pH-Wert gemessen worden sein. Aha.), was saure Lebensmittel (angeblich) mit Haut, Haaren, Nägeln machen und welchen Einfluss sie auf den Elan, das Immunsystem, die Fruchtbarkeit, die Konzentrationsfähigkeit und Laune,… haben. Wie böse Gluten ist (das heißt schließlich Kleber, also verklebt es auch den Darm!), welche natürlichen Süßungsmittel und Weizenalternativen es gibt.

Es wird eine Empfehlung für 70% basenbildende Lebensmittel und 30% säurebildende Lebensmittel gegeben, bei der man aber auch mal abweichen darf, um sich etwas Süßes zu gönnen (Schokolade hat aufgrund des enthaltenen Kakaos einen sauren Charakter).

Um die Umstellung zu erleichtern, gibt es Vorschläge für verschiedene Tagespläne, eine Grundausstattung an lagerungsfähigen Lebensmitteln und eine Übersicht, die Kategorien (z.B. Frühstück, Snacks, Suppen, Hauptgerichte,…) und entsprechende Rezepte im Buch veranschaulicht.

Ok, man merkt schon, dem basischen Ernährungsstil gegenüber bin ich kritisch eingestellt. Warum? Weil diese ganze Angstmacherei – zuviel Säuren sind schlecht, dein Blut hat schließlich einen ganz bestimmten pH-Wert, der Körper kann das nicht selbst regulieren – erstmal Quatscht ist. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass es so etwas wie Übersäuerung des Körpers gibt, solange es nicht bereits geschädigte Organe gibt. Ebenso konnte nicht festgestellt werden, dass irgendwelchen Krankheiten vorgebeugt worden wäre.

Da diese Ernährung sehr von Gemüse getragen wird, kann man die positive Wirkung eher einer Kalorienverminderung, einer ballaststoffreichen Nahrung, die genug Vitamine und Mineralien beinhaltet zuschreiben als dem pH-Wert.

Aber gut,… das bedeutet ja nicht per se, dass die Rezepte schlecht sein müssen!

Probiert habe ich einiges, begeistert bin ich nicht von allem, aber ich teste weiter.

IMG_7770

Zunächst einmal etwas, das sonst so gar nicht mein Fall ist: Frühstück = grüner Smoothie. Zumindest nicht in der Form. Ich habe nichts gegen püriertes Obst und Gemüse zum Trinken, aber in dieser Variante ersetzt es mir mein Frühstück leider nicht. Da hätte ich wohl gerne noch ein paar Haferflocken o.ä. untermixen müssen, denn das Sättigungsgefühl hielt nur kurz an.

Geschmacklich dominierte bei mir die Petersilie, definitiv kein schlechtes Getränk, aber seine Funktion – ein Frühstück on the go – erfüllt es für mich nicht.

Grüner Smoothie – Green Love

für ein großes Glas (etwa 450ml)

  • 170g (eine etwas kleinere) Mango
  • 15g glatte Petersilie
  • 1 Handvoll Spinat oder Grünkohl (ich: Babyspinat)
  • 1 EL Leinsamen oder Chiasamen (ich: ersteres)
  • 240ml gefiltertes, basisches Wasser oder Kokoswasser (ich: Leitungswasser)
  • 1/2 entkernter Apfel

Alle Zutaten in einen (Hochleistungs)Mixer geben und bis auf die gewünschte Konsistenz zerkleinern. Wenn der Smoothie zu dickflüssig sein sollte, einfach etwas mehr Wasser oder Kokoswasser zugeben.

IMG_7775

Aus:

Die rohe Rhabarbara

IMG_2080

Im Moment hat das Aprilwetter den Norden ganz schön im Griff. Seit dem Wochenende verging kein Tag, an dem es nicht graupelte, regnete und dazwischen auch mal die Sonne zu sehen war. Da ist leider nicht viel mit „Draußen“. Aber immerhin: Salat und Kräuter wachsen gut auf dem Balkon, die Funkien schieben, je nach Sorte, fleißig neue Blätter aus der Erde. Auch mein Kirschbäumchen blüht. Nur das Wetter verhindert den notwendigen Bienenbesuch. Nun ja, vielleicht reicht es für zwei oder drei Früchte in diesem Jahr.

Weil Kopf und Kalender ebenso voll sind wie die Wolken, muss es zur Zeit oft schnell gehen in der Küche. So kam ich auch nicht dazu, ein Brioche zu backen, das für ein Rezept gebraucht wurde, welches mich schon seit einiger Zeit anlacht, denn ich möchte Sauerteig anstelle von Hefe verwenden. Nun denn, vielleicht am Wochenende.

IMG_2076

Aber auch in der abgewandelten Variante zum Salat war der rohe Rhabarber zum Fisch nicht nur schnell gemacht, sondern auch lecker. Rhabarber und roh, ist das nicht zu sauer? Nicht in dieser Variante:

Gebratener Lachs mit Rhabarber-Radieschen-Pickle

für 2 Portionen

  • 1 Stange Rhabarber
  • 6 Radieschen
  • 1 kleineres Mairübchen
  • Saft von 1/2 Zitrone
  • 1 TL Vanillezucker
  • (Orangen)Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 gute Handvoll grüner Salat
  • fruchtiger Balsamico (ich habe Mangobalsamico verwendet)
  • 300g Lachsfilet mit Haut
  • 2 EL Olivenöl zum Braten

Salz und Zucker in einer flachen Schüssel im Zitronensaft auflösen, Pfeffer zugeben. Rhabarber, Radieschen und Rübchen waschen, putzen und mit der Mandoline in sehr dünne Scheiben hobeln und in die Schüssel geben, mit dem Saft vermengen.

Salat putzen, waschen und auf einem Teller anrichten.

Lachs waschen, trocken tupfen und mit Salz und Pfeffer würzen. Öl in einer Pfanne erhitzen und den Fisch mit der Hautseite zuerst bei mittlerer Hitze 2-3 Minuten braten, dann wenden und weitere 1-2 Minuten braten, bis er gar aber saftig ist. Aus der Pfanne nehmen.

Rhabarberpickle auf dem Teller anrichten, den Fisch darauf geben und den Salat mit dem Balsamico besprenkeln.

IMG_2082

IMG_2091

Abgewandelt nach The Guardian

 

Umbalsamierung

Als Salatliebhaber kann man kaum zu viele Essige und Öle haben. Und so brauchen meine Fläschchen auch fast ein eigenes Regal für sich allein. Die Vielfalt und das Ausprobieren verschiedener Mischungen lohnt sich aber, denn ein Himbeerbalsam schmeckt nun mal ganz anders als ein Walnussessig. Salat bleibt auch nicht der einzige Partner. Wie schon beim Holunderbalsamico angedeutet, eignen sich viele der cremigen süß-sauren Essige sehr gut für das Verfeinern von Süßem, Obst(salat), Joghurt oder Eis.

Nicht alle Varianten, die man gern hätte, bekommt man vor Ort, zumindest einige lassen sich aber sehr einfach herstellen. Mango-Balsamico zum Beispiel.

IMG_9772

Mango-Balsamessig

  • Mangosaft (mind. 35% Fruchtsaftgehalt)
  • Balsamico, dunkel oder bianco nach Belieben

Saft und Essig im Verhältnis 3:1 in einem Topf mischen. Bei geringer Hitze simmern lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist (bei mir etwa auf 1/3 reduziert). Achtung: Die Mischung zieht beim Abkühlen noch an, wird also dickflüssiger. In heiß ausgespülte Flaschen füllen.

Mango und Balsamico funktionieren wunderbar zusammen, das habe ich vor geraumer Zeit schon bei selbstgemachten Pralinen festgestellt und bestätigt bekommen.

Zu frischer Mango passt ein Schuss des Balsams genauso wie zu Mangoeis. Und das hat genau eine Zutat und ist eigentlich viel zu simpel für ein „Rezept“.

Mangoeis

für etwa 4 Kugeln/Nocken

  • 1 vollreife Mango

Mango waschen, schälen, Fruchtfleisch vom Kern schneiden und grob würfeln. In ein gefriergeeignetes Gefäß füllen und zumindest annähernd vollständig durchfrieren lassen. Mit dem Pürierstab fein zerkleinern. Notfalls wieder etwas anfrieren lassen und dann immer mal probieren, ob sich das Fruchtfleisch pürieren lässt.

IMG_9764

Darum in die Ferne schweifen

Es ist stürmisch draußen, das Wetter wird unsteter. Die Blätter sind noch grün und die Wolken eilen am Himmel vorbei und werden vom Wind auseinander gerissen. Zeit, etwas Ruhe in die Gedanken zu bringen, die sich in den letzten Tagen so schnell um zu Vieles gedreht haben.

Manchmal hilft es da, sich mit einem guten Buch und einem heißen Tee weg zu träumen, manchmal hilft Bewegung, manchmal Arbeit. Sich auf etwas anderes konzentrieren, und das – nach Möglichkeit – mit voller Aufmerksamkeit. Es hinterlässt ein gutes Gefühl und in dieser Zeit, wird man sich unbewusst vielleicht anderer Dinge klar.

Ob Kochen nun gerade zu den Tätigkeiten gehört, die mir Klarheit verschaffen können, weiß ich nicht. Es ist auch nicht immer ohne Zeitdruck oder etwas Hektik, von Stress möchte ich nicht gerade sprechen, möglich. Aber wenn ich Zeit und Muße habe, denke ich dabei nicht an viel anderes. Dann sind die Sinne zu beschäftigt. Wie heute zum Beispiel, mit Ingwerschärfe und Zimtduft, dem vorsichtigen Luschern in den Topf, dem Abschmecken, Zwiebelschneiden und Mangoschälen.

IMG_9444

Heute in den Orient – auf nach Veggiestan!

Gewürzreis

pro Portion

  • 75g Reis (bei mir eine bunte Mischung aus rotem, gelben und braunem Reis)
  • 12g (etwa 1 EL) Ghee oder Butter
  • 1/4 TL Kurkuma, gemahlen
  • 1/4 TL Zimt, gemahlen,
  • Salz

Reis abspülen und gut abtropfen lassen. Ghee in einem Topf schmelzen und den Reis zugeben, dabei gut umrühren, damit er nicht anbäckt. Einige Minuten anbraten, dann die Gewürze zugeben und kurz mitbraten. Mit 125ml Wasser ablöschen und nach Geschmack salzen. Den Topfdeckel in ein sauberes Geschirrtuch einschlagen und den Topf damit verschließen. Bei geringer Hitze 20 Minuten garen. Erst danach den Reis vom Herd nehmen, Topfdeckel abnehmen, Reis kurz auflockern und mit wieder abgedeckt weitere 10 Minuten ziehen lassen.

Bonjon wa Tamur-Hindi – Auberginen mit Ingwer und Tamarinde

für zwei Portionen

  • eine große Aubergine
  • Salz
  • 2 EL Erdnussöl
  • 1 Zwiebel (bei mir: 1 größere Schalotte)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Chili (bei mir: 1/2 TL Chiliflocken)
  • 1,5cm großes Stück Ingwer
  • 1/2 TL Zimt, gemahlen
  • eine Prise Nelken, gemahlen
  • 1,5 EL Tamarindenpaste
  • 1 TL brauner Zucker (bei mir: Rohrohrzucker)
  • 1/2 Mango

Die Aubergine waschen, Stielansatz entfernen und in ca. 1,5 cm dicke Scheiben schneiden. Auf einem Teller mit Salz bestreuen und etwa 30 Minuten ziehen lassen. Die Schalotte schälen, würfeln, Knoblauch und Ingwer schälen, beide fein würfeln. 1 EL Öl erhitzen und Schalotte, Ingwer und Knoblauch zugeben (bei Verwendung von Chilischoten: Diese fein schneiden und ebenfalls jetzt zugeben). Einige Minuten erhitzen, bis die Zwiebel weich wird. Nun Zimt und Nelken (und Chiliflocken) zugeben, gut untermischen, kurz mibraten. Die Mischung nun in einer Schale beiseite stellen. Auberginen abtupfen, mit dem verbleibenden Öl in der Pfanne von beiden Seiten goldbraun braten. Aus der Pfanne nehmen und warm stellen. Die Zwiebelmischung zurück in die Pfanne geben, Tamarindenpaste, Zucker und 50ml Wasser zugeben, gut verrühren und für 7-8 Minuten (bei mir eher 5) köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Mango waschen, schälen und grob würfeln. In einen Zerkleinerer geben, Zwiebelmischung zufügen und alles etwa 30 Sekunden pürieren (mit einem Pürierstab sollte das natürlich auch gehen).

IMG_9451 (2)

Sally Butcher schreibt zum Rezept „It’s jolly good and vanishes quickly, so make sure you keep yourself a saucerful back in the kitchen.“ und sie hat meine volle Zustimmung. Die Kombination aus gebratener Aubergine und dieser herrlich würzigen Sauce – ein Traum!

Und die Sauce würde ebenso wunderbar zu Gegrilltem und Gebratenem passen. Besser als jeder Ketchup. So als kleiner Tipp zum Ende der Grillsaison.

IMG_9441

Arielle lässt grüßen

Eine Meeresbrise ist hier oben ja nichts ungewöhnliches (wenn auch ein paar Kilometer Fahrt entfernt), aber heute zeige ich euch eine zum Mitnehmen. Und dazu bin ich nicht mal in Gummistiefeln am Strand mit einem Einmachglas in der Hand herum gesprungen und habe sie euch eingefangen, das ging ohne weiteres auch in meiner Küche, zumal sie dadurch um einiges exotischer wurde! Herr O. durfte helfen, der hat nämlich ganz tolle Vorschläge nicht nur in gedruckter Form, sondern auch online (englisch allerdings). Wer also noch zweifelt, ob ein Buch von Herrn O. tatsächlich etwas für ihn ist, der kann sich dort gern den Mund wässrig machen lassen. Wobei ich gegen reale Hilfe gar nichts einzuwenden gehabt hätte, denn die Schnippelei dauert für diesen Salat doch schon ein kleines Eckchen, wenn man keinen Julienneschneider oder ähnliches zur Hilfe nimmt. Zum langen Dienstag hatte ich dadurch aber ein frisches, sättigendes aber leichtes Mittagessen. Als Beilage kann ich mir den Salat gut zu gebratenem Fisch oder Garnelen vorstellen und vielleicht einen Tick frischen ungegarten Ingwer oder ein paar Chilifäden/-flocken hinzufügen.

IMG_9354

Salat mit Wakame, Ingwer, Möhren und und und

für eine Portion als Hauptmahlzeit oder zwei als Beilage

  • 12g getrocknete Wakame (gibt es im Asialaden, oder online)
  • 12g frischer Ingwer, geschält
  • 1 Möhre, geschält
  • 1/3 Salatgurke, je nach Geschmack mit oder ohne Schale
  • 1/2 Mango, geschält
  • 20ml Reisessig
  • 1/3 TL Zucker
  • 20g Mandeln (original: gesalzene, geröstete Erdnüsse)
  • 1 TL Sesamsamen
  • ein großzügiger Spritzer Limettensaft
  • ein ebenso großzügiger Schluck Erdnussöl
  • je eine Handvoll Koriander und Minze
  • Salz

Die Algen in einer Schale mit kaltem Wasser bedecken und 30 Minuten stehen lassen, dann abgießen und sanft ausdrücken. Währenddessen Möhre, Ingwer und Mango in feine Streifen schneiden. Kerngehäuse der Gurke mit einem Löffel herausschaben und das Fruchtfleisch ebenfalls in feine Streifen schneiden. In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen, Wakame und Ingwer darin 2 Minuten blanchieren, dann Möhrenstreifen zufügen und weitere 2 Minuten blanchieren. Abgießen, sanft ausdrücken und in eine Schale geben, noch heiß mit dem Reisessig übergießen, Zucker und etwa 1/3 TL Salz zufügen und gut untermischen. Während die Mischung abkühlt in einer Pfanne ohne Fett Mandeln rösten, bis sie leicht duften, salzen und beiseite stellen. Sesam ebenfalls fettfrei rösten, bis er duftet. Koriander und Minze waschen, trocken tupfen, Blätter abzupfen und grob hacken. Ist die Salatmischung abgekühlt, werden die restlichen Zutaten (evtl. bis auf die Mandeln & Sesamsamen) zugegeben und untergemischt. Mit Salz abschmecken (wie gesagt: für mich noch etwas mehr Schärfe). Mandeln und Samen darüber geben.

IMG_9372IMG_9353

Vorher                                                                                Nachher

IMG_9355

Da ich den Salat mit zur Arbeit genommen habe, wurde er abends vorbereitet und die Mandel/Sesammischung habe ich separat in einem Gläschen mitgenommen und erst vor dem Essen darüber gegeben.

IMG_9369

Rezept abgewandelt nach Ottolenghi.

Ohne viel Tamtam – Tomaten-Paprika-Mango-Pfanne mit Hirse

Heute mal ohne viel Drumherum einfach ein Rezept aus einem, meiner Meinung nach zu unbekannten Kochbuch: Sehr gut vegetarisch kochen. Ich habe es mal geschenkt bekommen und – und das ist ja nicht selbstverständlich – es trifft meinen Geschmack, weil es zum Teil ungewöhnliche Kombinationen bietet, europäische und asiatische Küche verbindet und nur ab und an auf Tofu & Co. zurückgreift. Im Originalrezept sind keine frischen Tomaten, bzw. Mangopulpe, dafür bereits gemahlener Fenchel und außer den von mir verwendeten Zutaten noch Salatgurke enthalten.

IMG_9205

Tomaten-Paprika-Mango- Pfanne mit Hirse

Für eine gute Portion

  • 50-60g Hirse, je nach Appetit
  • etwa 200ml Gemüsebrühe
  • 1/2 Schalotte
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 TL Olivenöl
  • 1/2 milde Chili
  • 2 Paprika (rot & orange)
  • etwa 200g frische, vollreife Tomaten
  • 1/2 Mango
  • je 1/2 TL gemahlenen Koriander und Kreuzkümmel
  • 1/4 TL ganze Fenchelsamen
  • 1 TL Balsamico
  • Salz und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer

Schalotte und Knoblauch schälen und fein würfeln. Tomaten in kleine Stücke schneiden, Chili in feine Streifen. Paprikadeckel abschneiden, Kerngehäuse abtrennen und vom Rest Kerne und weiße Häute entfernen, in Stücke schneiden. Mango waschen, schälen und das Fruchtfleisch vom Kern schneiden, Fruchtfleisch in Stücke schneiden.

Schalotte und Knoblauch im erwärmten Öl anschwitzen, Paprikadeckel, Chili und Tomaten mit Saft zugeben und einige Minuten dünsten. Währenddessen in einer fettfreien Pfanne die Fenchelsamen anrösten bis sie duften. Zum Abkühlen herausnehmen. Hirse mit Brühe bei kleiner Hitze aufkochen lasse und dann ohne Deckel etwa 10 Minuten gerade so köcheln lassen, ab und an umrühren. Die Paprikadeckel aus der Pfanne nehmen und beiseite legen. Fenchelsamen im Mörser fein zerreiben. Gewürze, die Hälfte der Mangostücke und Balsamico zur Tomatenmischung geben, verrühren und kurz aufkochen lassen. In einem geeigneten Gefäß kurz durchpürieren – es können ruhig noch Stücke vorhanden sein. Mischung wieder zurück in die Pfanne geben, Paprika und restliche Mango zufügen, kurz köcheln lassen, dann mit Salz und Pfeffer abschmecken. Hirse auflockern und zum Gemüse servieren.

IMG_9208

Für mich ist hierbei der angeröstete Fenchel das Tüpfelchen auf dem i. Mango und Paprika sorgen für Biss und Süße. Und zu dieser Jahreszeit muss man nicht auf Tomatenkonserven zurückgreifen. Alternativ zur Hirse sind natürlich auch Reis, Couscous, Quinoa etc. denkbar.