Rothäppchen

Zum Karneval oder Fasching werden ja gern mal Märchenfiguren imitiert, wobei deren Hochzeit laut TV-Programm ja um Weihnachten liegt. Trotz des jahrelangen Einschlafens und Aufwachens neben einem Wandbehang mit Rotkäppchenmotiv als Kind, haben es insgesamt nicht viele (überhaupt welche??) Vertreter der Grimm’schen und Andersen’schen Welt bei mir zum Kostümvorbild gebracht. Archivaufnahmen beweisen das, ebenso wie gewisse Trends (drei Köche in einer kleinen Kindergartengruppe):

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Einmal Fliegenpilz, einmal Clown.

Nein, zum Rotkäppchen habe ich es noch nicht gebracht und bei den netten Assoziationsspielen, die gern zur Gruppenbildung eingesetzt werden „Welche Märchenfigur assoziierst du mit deinem Gegenüber und warum?“ war die einhellige Meinung „Schneewittchen“. Ich selbst – katzenliebend – fand den gestiefelten Kater in diesem Moment passender. Zu hochtrabend ob der Listigkeit? Aber Rotkäppchen.. wer ist schon so doof sich fressen zu lassen?!

Womit wir wieder beim Thema Essen wären. Anders als Rotkäppchen sind diese Rothäppchen sogar vegan und gern auf dem Teller gesehen. Wie im Märchen kostet es hier dennoch etwas Arbeit, um das gewünschte Gericht (das Inkaufnehmen der zähen Großmutter) zu bekommen. Anstelle des Sojadips würde auch meine Variation mit Orange und Zimt gut passen. Die Füllmenge gebe ich hier an wie zubereitet, sie hätte noch für weitere 8-10 Teigtaschen gereicht.

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Rotkohl-Wan Tan mit Sojadip

für 1 Portion – 12 Teigtaschen

Füllung (kann auch schon am Vortag zubereitet werden)

  • 150g Rotkohl
  • 1 TL Olivenöl
  • 1/4 rote Zwiebel
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 TL frischer Ingwer, fein geraspelt
  • 1 EL frischer Koriander nach Belieben, gehackt
  • 1 EL Erdnüsse, geröstet
  • 1 TL Sriracha-Sauce (das ist die süß-scharfe Chilisauce, ich hab diese hier)
  • 1 TL Sojasauce
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1/4 TL helle Misopaste nach Belieben

Rotkraut putzen, dabei den Strunk entfernen. Kraut, Zwiebel und Knoblauch fein schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und zunächst die Zwiebel darin glasig dünsten. Knoblauch und Ingwer zugeben und etwa 1 Minuten unter Rühren anbraten. Rotkraut zugeben und braten bis der Kohl gerade noch bissfest ist.

In der Zwischenzeit Erdnüsse fein hacken. Mit Gewürzen und Saucen unterrühren und abschmecken. Abkühlen lassen.

Teig

  • 80g Weizenmehl
  • 1 gute Prise Salz
  • 1/2 TL Olivenöl
  • etwa 35 ml heißes Wasser
  • 1 TL Öl zum Braten

Für den Teig Mehl, Salz und Olivenöl mischen, etwa 30ml Wasser zugeben und miteinander verkneten. Teelöffelweise weiteres Wasser zugeben, bis ein elastischer, nicht zu feuchter Teig entstanden ist.

Zu einer Kugel formen und 30 Minuten bei Raumtemperatur mit Frischhaltefolie abgedeckt ruhen lassen.

Dann auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem etwa 2mm dicken Teig ausrollen, mit Glas oder Form Kreise ausstechen (bei mir 8cm Durchmesser). In die Mitte jedes Kreises 1 TL Rotkrautfüllung geben, zur Hälfte zusammenschlagen und am Rand gut andrücken, nach Wunsch können die Ränder leicht eingerollt werden.

Sollten mehrere Portionen zubereitet werden, die fertigen Teigtaschen auf einen leicht bemehlten Teller geben und mit einem Küchentuch abdecken, bis alle fertig sind.

Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und die Taschen in nicht zu großer Menge 3-4 Minuten wallend kochen lassen. Dann mit einer Schaumkelle herausnehmen und abtropfen lassen.

In einer Pfanne 1 TL Öl erhitzen und die Teigtaschen von beiden Seiten goldbraun anbraten.

Dip

  • 1 EL Limettensaft
  • 1 EL Sojasauce
  • 1/2 TL Rohrohrzucker
  • 1/2 TL Sesamöl

Alle Zutaten miteinander verschlagen, so dass sich der Zucker vollständig auflöst. Abschmecken.

Im Original werden hier noch Ringe von Frühlingszwiebeln zugegeben, ich hatte Radieschen für ein wenig Schärfe.

Gefunden bei lazycatkitchen.com

 

Garnelen-Terrine mit Limette – Fruchtig – sommerlich – scharf III

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Finale! Das letzte Ergebnis meiner Vorspeisenversuchsreihe zum Blogevent Flotter Dreier möchte ich euch nicht vorenthalten. Es ist eine sommerliche Terrine geworden, die Garnelen und Kokosmilch sowie Limette enthält. Ein kühler Gaumenschmeichler, wenn die Tage heiß und die Abende lau sind. Beim Blick aus dem Fenster sieht die Realität gerade anders aus: Es gießt. Muss ja auch „mal“ sein.. Nehmen wir also an, es wäre der tägliche Guss während der Regenzeit in der Karibik. Ein wenig Vorbereitungszeit benötigt die Terrine sowieso!

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Garnelen-Kokosterrine mit Limette

für 4 Portionen à 100ml oder zwei überdimensionierte (siehe Bild)

– 125g Garnelen (geschält, entdarmt, gewaschen und abgetrocknet)

– 300ml Kokosmilch

– Saft und Zesten von 1 Limette

– 1/2 mittelscharfe Chilischote, entkernt

– 4g Agartine oder 4 Blatt Gelatine

– zum Anrichten: Salat, Kirschtomaten, fruchtiger Balsamico, Mango-Chili-Sauce wie hier.

Garnelen grob würfeln, mit 100ml Kokosmilch, Limettensaft und -zesten und in Streifen geschnittener Chili pürieren. Mit dem Geliermittel versetzen (nach Packungsangabe: Agartine mit etwa 200ml Kokosmilch etwa 2 Minuten aufkochen lassen, vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen und die pürierte Masse zugeben. Gelatine: Gelatineblätter einige Minuten in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken und bei geringer Hitze im Topf schmelzen lassen, vom Herd nehmen. Etwas Kokosmilch zugeben und mit der Gelatine verrühren, dann nach und nach die restliche Milch und die pürierte Masse unterrühren. In eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Form oder ebenso ausgekleidete Dessertringe auf ebener Unterlage (Küchenbrett o.ä.) geben, mit Folie abdecken und am besten über Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag die Terrine vorsichtig aus der Form lösen, auf dem Saucenspiegel mit Salat anrichten.

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Jetzt crumbelts in der Form! Fruchtig – sommerlich – scharf II

Beim Aussuchen der Vorspeise für das Blogevent-Menu kamen mir vier Grundzutaten in den Sinn, kurz vorm Einschlafen: Garnelen, Mango, Limette und Chili. Die Ceviche habe ich euch schon vorgestellt, heute möchte ich eine weitere Variante zeigen, die diese Zutaten beinhaltet und gut als Vorspeise oder zu einer guten Portion grünem Salat auch als Hauptgang geeignet ist:

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Garnelen-Mango-Crumble mit Limettenstreuseln

für zwei Portionen als Vorspeise

– 125g Garnelen/Scampi

– Saft und Zesten von 2 Limetten

– 1 mittelscharfe Chili

– 1 Mango

– 75g Mehl

– 30g Butter

– 1/2 TL und eine Prise Salz

Garnelen vorbereiten (schälen, entdarmen, waschen, abtupfen). Mit dem Saft von 1 1/2 Limetten und den Zesten einer Limette in eine Schale geben. Chili halbieren, entkernen und in feine Streifen schneiden und mit einer Prise Salz zu den Garnelen zufügen. Einige Minuten marinieren lassen. In der Zwischenzeit den Ofen auf 200°C Umluftgrill vorheizen und die Streusel zubereiten. Dazu Mehl mit Butter, Salz, dem Limettensaft und die Hälfte der verbleibenden Zesten verreiben. Garnelen und Chili durch ein Sieb gießen und abtropfen lassen. Mango schälen, Fruchtfleisch in Spalten schneiden und abwechselnd mit den Garnelen in einen leicht gebutterten Dessertring oder eine gefettete feuerfeste Form schichten. Die Streusel darüber krümeln und etwa 12 Minuten im Ofen auf der zweitobersten Schiene backen, bis die Streusel leicht gebräunt und knusprig sind. Herausnehmen und kurz abkühlen lassen. Mit den verbliebenen Limettenzesten dekoriert anrichten.

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Und einmal im Ring:

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Flotter Dreier: fruchtig – sommerlich – scharf I

Dieser Titel ist eindeutig mehrdeutig. Zum einen kündet er vom Blogevent „Flotter Dreier“ von Dorothée – drei Blogger tun sich zusammen und planen ein 3-Gänge-Menu. Tolle Idee! Spannend, „mit“ Leuten zu kochen, die man gar nicht kennt. Dank sozialer Netzwerke waren Mitstreiter und Thema auch sehr kurzfristig gefunden.

Zum anderen verrät die Überschrift den geschmacklichen Dreiklang, um den es in diesem Menu gehen soll. Und zu guter Letzt gibt es noch eine weitere Bedeutung, denn in der Auswahl der Vorspeise, der Gang, den ich ausgesucht und gekocht habe, wurden drei Rezepte getestet. Die Entscheidung fiel nicht leicht – daher werde ich auch die anderen beiden Ideen hier veröffentlichen, allerdings zu einem späteren Zeitpunkt.

Doch erst einmal zum Menu: Sommerlich sollte es sein, Alexandra schlug die Limette als wiederkehrende Zutat vor und bald gesellte sich die Mango dazu.

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Limette, Mango und Garnelen bilden zusammen mit Chili eine schöne Grundlage, die sich vielfältig gestalten lässt. Bei mir blieb dazu sogar die Küche kalt, es gab Ceviche!

Den Hauptgang kreierte Petra von der Mut anderer – sie serviert Lamm zu Mangosalat – und Alexandra von meins- mit Liebe selbstgemacht steuert das Dessert – ein Limettentörtchen – bei.IMG_7962

Garnelenceviche mit Koriander auf Mango-Chili-Spiegel

für 4 Personen

– 16 Garnelen (Black Tiger bei mir)

– ein Bunde Koriander

– Saft und Schale von 3 Limetten

– Salz

– 1 TL Olivenöl

– eine reife Mango

– 2 Zweige Minze

– 1 1/2 – 2 mittelscharfe Chilischote

Garnelen vorbereiten (schälen, entdarmen, abspülen und abtupfen) und fein würfeln. Mit Limettenzesten und -saft zusammen in eine Schale geben. Eine Chilischote längs halbieren, entkernen und in feine Streifen schneiden, zusammen mit (gewaschenem und trockengetupftem) fein gehackten Koriander unter das Garnelenfleisch mischen. Kräftig mit Salz würzen und durchmischen. Etwa 15 Minuten ziehen lassen. Währenddessen Mango schälen, Fruchtfleisch vom Kern schneiden und eine etwa 2 EL große Menge beiseite legen. Restliches Fruchtfleisch grob würfeln, mit der verbleibenden Chilischote (entkernt, in Streifen geschnitten), abgewaschenen, abgezupften Minzeblättern und etwas Limettensaft pürieren.Übrige Mango fein würfeln.

Ceviche durch ein Sieb geben und abtropfen lassen. Die Mango-Chili-Sauce auf einen Teller streichen und die Ceviche mit einem Servierring auf dem Soßenspiegel anrichten. Pro Portion etwa 1 TL Mangowürfel auf der Ceviche verteilen.

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Hinweis: Die Garnelen sollten natürlich so frisch wie möglich sein, aber wer denkt, dass die Garnelen hier gänzlich roh gegessen werden, irrt. Die Proteine, die den Hauptteil des Garnelenfleisches ausmachen denaturieren unter der Einwirkung von Säure, ähnlich, wie das auch beim Erhitzen passiert. Der Limettensaft ermöglicht also ein kaltes Garen. Das funktioniert mit jeglichem Fleisch. Durch das Würfeln wird die Oberfläche vergrößert, an der die Säure wirken kann. Es ist auch möglich, die geputzten Garnelen als Ganzes in die Marinade zu geben. Mir gefällt Geschmack und Biss aber in der oben beschriebenen Variante besser.

Blog-Event CX - Flotter Dreier (Einsendeschluss 15. Juli 2015)