Hitzefolgen

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Ja, ich geb zu, die Hitze ist überall Thema.Aber sie umgibt einen ja nun schon seit einigen Wochen täglich. Erschwert das Schlafen,körperliche Arbeit und lässt Regen herbeisehnen. Das Gewitter letzte Nacht mit prasselndem, weckenden Starkregen war da eine willkommene Abwechslung und Abkühlung.

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Und das sind nur die persönlichen Belange. Hier auf dem Dorf bekommt man auch die wirtschaftlichen Folgen etwas näher mit. Schon vor Wochen fragte ich einen benachbarten Landwirt nach der diesjährigen Ernte, welcher nur resigniert entgegnete „Jetzt ist es auch egal. Jetzt kann es weiter heiß bleiben, oder regnen.“ Der Schaden ist angerichtet. Und das Unglaubliche: Wir bemerken diese Ernteausfälle und die oft schlechtere Qualität beim Brotpreis nicht oder kaum. Hier macht der Getreidepreis einen zu geringen Anteil am Preis der Backware aus und Fleisch (denn auch das Futter für die Tiere wächst auf dem Feld) wird auch kaum teurer, da es zu Weltmarktpreisen gehandelt wird.

Dinge, über die man sich auch Gedanken machen muss, weil sie letztlich doch uns alle betreffen. Wenn ich zur Zeit über anstehende Gartenarbeiten nachdenke, fällt das Rasen mähen schon mal weg, der Rasen wächst bei der Trockenheit nicht mehr. Bleibt eigentlich vor allem: Verblühtes abschneiden, gießen, Gemüse ernten, gießen auch und gießen. Da kann man hoffen, dass es noch einige weitere Gewitter kommen, die zumindest zeitweise für ein durchdringendes (das bedeutet 20 l/m²) Wässern sorgen..

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Puh, aber..da war doch was? Frühstück! Ohne geht nicht, auch im Sommer. Etwas fruchtig und frisch habe ich mir mein Granola gebastelt: Mit kandierten Orangenschalen und getrockneten Maulbeeren. Dazu kommen kernige 5-Korn-Flocken, Sesam und Leinsamen. Und wie auch sonst ist dieses Granola so einfach zu machen! Und es riecht so lecker…

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Fruchtiges Granola mit Maulbeeren und Orange

für etwa 1,2 l

  • 220g 5-Korn-Flocken (oder andere Getreideflocken)
  • 3 gute EL Sesam (Tahini)-oder Mandelmus
  • 3 EL Ahornsirup, Agavendicksaft oder Reissirup
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 1,5 EL Kokosöl, flüssig (bei diesen Temperaturen kein Problem..)
  • 1/2 TL Zimt
  • 1/4 TL Kardamom, gemahlen
  • 1/4 TL Salz
  • 3 EL Sesam (ich habe schwarzen verwendet)
  • 3 EL Leinsamen
  • 100g getrocknete Maulbeeren (gibts in arab./türk. Lebensmittelläden)
  • 2 EL kandierte Orangenschale

Den Ofen auf 175°C Umluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.

In eine größere Schale die Getreideflocken geben. In einem anderen Gefäß alle weiteren Zutaten bis auf Sesam, Leinsamen, Maulbeeren und Orangenschale mischen. Diese Mischung nun zu den Getreideflocken geben und gut vermengen. Sesam und Leinsamen zufügen und nochmals gut verrühren.

Auf ein Backblech verteilen, so dass die Fläche gut ausgefüllt ist. 10 Minuten im Ofen backen. Anschließend wenden bzw. nochmals auf dem Backblech verteilen. Weitere 5-6 Minuten goldbraun und knusprig backen. Achtung! Hier müsst ihr bitte achtsam sein, denn der Grat von goldbraun zu verkohlt ist schmal.

In der Zwischenzeit die Orangenschale fein hacken. Granola etwas abkühlen lassen, dann Maulbeeren und Orangenschale unterrühren. Vollständig abkühlen lassen.

In einem luftdichten Gefäß aufbewahren.

Zum Servieren gilt wie immer: Granola eher als Topping, denn als Hauptbestandteil verwenden. Saisonales Obst, Joghurt und Milch sollten die Basis sein.

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Hier gibt’s schon früh Stückchen!

Guten Morgen, hach, schön aufzustehen! Die Sonne lacht, die Vögel singen.. Halt, da war was. Ach ja, Winter! Gerade fällt es uns nicht soo leicht morgens aus dem Bett zu kommen. Dunkel, kalt, ungemütlich. Aber es hilft ja nichts!

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Da kann man sich das Frühstück doch wenigstens schön gestalten. „Morgens muss es schnell gehen“ – eigentlich gar keine so schöne Einstellung, finde ich. Mir schlägt es auf den Magen, wenn ich nicht genug Zeit zum Essen habe und den Kaffee runterstürzen muss. Da arbeite ich lieber etwas vor.

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Der Arbeits- und Zeitaufwand für dieses knusprige Granola hält sich aber auch sehr in Grenzen. Und der Duft, der an diesem Tag durchs Zuhause zieht ist allein schon großartig! Eine tolle Mischung aus Zimt und Kokos.

Ich lasse es mir am liebsten mit viel Joghurt oder Quarkcreme schmecken – frisches Obst dazu und fertig ist ein leckeres Frühstück! Aber auch mit Milch, als Topping für Desserts oder Gebäck oder psst.. einfach nur so zum Knuspern 😉 kann man es genießen.

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Granola mit Haferfleks und Mandeln

für etwa 1,5l 

  • 8 gute EL Honig
  • 2 TL Vanilleextrakt (selbstgemacht)
  • 50g Kokosöl
  • 3 TL Zimt
  • 1/4 TL Piment, gemahlen
  • 180g Haferfleks (ich habe diese* verwendet)
  • 150g Mandelblättchen
  • 150g Sonnenblumenkerne
  • 110g Leinsamen
  • 50g Haferflocken (zarte)

Ofen auf 180°C Umluft vorheizen. In einem kleinen Topf Honig, Vanilleextrakt und Kokosöl erhitzen. Wenn alles geschmolzen und miteinander vermischt ist, Zimt und Piment einrühren. Vom Herd nehmen.

In einer große Schüssel die festen Zutaten vermengen und die Honigmischung darüber gießen. Mit einem Löffel alles gut damit überziehen.

Zwei Backbleche vorbereiten und mit Backfolie oder -papier auslegen. Jeweils die Hälfte der Müslimischung auf ein Backblech streichen und 10-12 Minuten goldbraun und knusprig backen.

Aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen. In mundgerechte Stücke brechen und luftdicht verschlossen aufbewahren.

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Für ganz Aufgepuffte

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Kennt ihr diese kleine Amaranth-Körnchen, die im Müsli immer oben schwimmen? Wie Minipopcornkügelchen in der Milch. Aber eigentlich schmecken sie nach nicht viel. Das kann man aber beides ändern.

Ich habe mich mal wieder ans Müsli machen gewagt und ein knuspriges Amaranth-Honig-Müsli mit Sonnenblumenkernen und Leinsamen und mit einer Mischung, die ich so bisher nur in englischen Rezepten gesehen habe: LSA. Das sind nochmal gemahlene Leinsamen, Sonnenblumenkerne und Mandeln. Demnach hat man deren Ballaststoffe zum einen in knuspriger ganzer Form und zum anderen als Mehl. Sicher kann man diese Mischung auch selbst herstellen, aber da sie mir tatsächlich zufällig über den Weg lief (bei TK-Maxx, da schaue ich inzwischen ja sehr gerne nach Lebensmitteln, eben weil die oft aus England kommen), konnte ich nicht dran vorbei.

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Noch ein Wort zur Menge: Das Müsli ist natürlich dank des Honigs zum einen knusprig gebacken, reich an Ballaststoffen, aber eben dennoch süß. Es sollte also nicht unbedingt den größten Teil eures Frühstücks einnehmen. Seht diese Art Granola (genau das gleiche gilt für fertige Produkte) eher als Topping für die eiweißreiche Basis wie Joghurt, Magerquark oder Hüttenkäse und nehmt Obst dazu.  Damit habt ihr außerdem eine viel breitere Geschmacksvielfalt in eurer Müslischale und zudem noch weitere Konsistenzen.

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Das Originalrezept stammt von Donna Hay – auf deren Seite findet man auch reichlich schöne Rezepte – aber gepuffter Reis war nicht aufzutreiben, gepuffter Amaranth schon – eine gute Alternative!

Honig-Amaranth-Müsli mit Sonnenblumenkernen, Mandeln und Leinsamen

für etwa 3 l Müsli

  • 2 TL Vanilleextrakt
  • 260g flüssiger Honig
  • 50g Kokosöl
  • 3 TL Zimt
  • 1/2 TL Piment, gemahlen
  • 60g gepuffter Amaranth
  • 200g Mandeln, in Stiften oder gehobelt
  • 150g Sonnenblumenkerne
  • 115g Leinsamen
  • 50g der LSA-Mischung (oder ihr verwendet gemahlene Mandeln, bzw. stellt euch die Mischung selbst her)

Den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Vanilleextrakt, Honig, Kokosöl, Zimt und Piment in einem kleinen Topf bei milder Hitze erwärmen, sodass das Öl schmilzt und die Zutaten alle gut miteinander vermischt werden können.

Die restlichen Zutaten in einer großen Schüssel vermengen und die Honigmischung darübergeben. Alles gut miteinander mischen, sodass die festen Bestandteile mit der Honigmischung überzogen werden. Auf zwei mit Backpapier oder -folie ausgelegte Backbleche legen und etwa 20 Minuten mit einmaligem Durchrühren nach der Halbzeit rösten. Auskühlen lassen und in luftdichte Gefäße füllen.

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Ketexperimente

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Sauerteig wird ähnlich wie Hefeteig ja gern mal mit den Worten kompliziert und divenhaft verbunden. Zuletzt habe ich Sauerteig vor etwa acht Jahren selbst angesetzt. Im Studium, um den praktischen Umgang damit zu demonstrieren und die Chemie dahinter zu erklären und be-greif-bar zu machen. Nun, die Chemie des Alltags begeistert mich immer wieder aufs neue. Und die kleinen „Fachbereiche“, die eine Wissenschaft für sich sind, auch. Wie das Backen und da speziell das Brotbacken.

Die Anleitung damals war eine andere. Ich habe auch Roggenmehl verwendet, der Teig sollte aber am 1. Tag 1:1 Mehl: Wasser angesetzt, dann mit einem Tuch abgedeckt 3 Tage lang bei etwa 30°C stehen gelassen werden. Jeden Morgen und Abend einmal umrühren und am 4. Tag mit je 1 Liter Wasser und Mehl gefüttert werden. Am 5. Tag sollte er dann zum Backen bereit sein. Nein, so aktiv wie der Teig dieses Mal war er damals nicht.

Das Rezept habe ich dieses Mal von Coconut & Vanilla genommen. Der hier entstehende Ansatz ist dünnflüssiger, wie Pfannkuchenteig. Wer einen Weizensauerteig probieren möchte, findet bei kochtopf eine ausführlich bebilderte Anleitung.

Nach fünf Tagen Wellness für den Sauerteig mit Füttern und Rührmassage war es dann soweit und ich konnte das angedachte Brot vorbereiten.

Wer im Internet nach Brotrezepten sucht, die vielfach erprobt sind, kommt an ketex, dem Plötzblog, Bäcker Süpke und Hefe und Mehr kaum vorbei. Allein die Bilder machen Lust auf eine frische Scheibe Brot mit etwas Salz oder Marmelade. Bei ketex fiel mir unter den Rezepten mit Roggensauerteig dann das Müslibrot auf. Reich bestückt mit ganzen Haselnüssen, Rosinen, Cranberries und anderen Samen – so mag ich das!

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Ein wenig zu fest ist die Krume für meinen Geschmack noch geraten, aber es ist wirklich lecker, passt zu Süßem ebenso wie zu Käse und hat mir Lust und Mut auf weitere Brotbackexperimente gemacht. Müslibrötchen für den Osterurlaub? Na, Familie?

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Die Zutaten habe ich halbiert. Zwei Brote schaffe ich wirklich nicht und einfrieren muss ja auch nicht sein, frisch ist besser! Daher hier die Menge für ein Brot von 20cm Durchmesser. Ich habe es in einem entsprechenden Springformring gebacken.

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vor dem Backen

Müslibrot nach ketex

Sauerteig (am Tag zuvor ansetzen)

  • 75g Roggenmehl (1150)
  • 60g Wasser
  • 7,5g Roggenanstellgut (der Sauerteigstarter, der mit dem oben verlinkten Rezept hergestellt wurde)

Alles vermengen, 16-18 Stunden bei Raumtemperatur (optimal um 26°C) reifen lassen.

Quellstück:

  • 75g Dinkelflocken
  • 75g kernige Haferflocken
  • 225g 60°C warmes Wasser

Mischen, mindestens 2h stehen lassen.

Hauptteig

  • 250g Weizenmehl (ich: 220g Weizenmehl, 30g Roggenmehl)
  • 15g Honig
  • 10g frische Hefe
  • 10g Salz
  • 65g Wasser
  • 25g ganze Haselnüsse
  • 13g Sonnenblumenkerne
  • 5g Leinsamen
  • 3g Sesamsamen
  • 20g Rosinen
  • 20g Cranberries
  • etwas mehr Haferflocken, Leinsamen und Sesam zum Wälzen

Sonnenblumenkerne, Haselnüsse und Sesamsamen in einer fettfreien Pfanne anrösten. Mit Leinsamen, Cranberries und Rosinen mischen. Beiseite stellen

Für den Teig den Sauerteig, das Quellstück und alle Zutaten außer die Frucht-/Samenmischung verkneten. Wer eine Küchenmaschine hat, nutzt diese, denn 5-7 Minuten Knetzeit werden von ketex angegeben. Hände gehen – aus eigener Erfahrung – aber auch. Zuletzt die Früchte/Samen untermischen und noch zwei Minuten kneten. Den Teig in einer Schüssel abgedeckt und warm (Backofen, Licht an) 20 Minuten gehen lassen.

Zwischendurch den Ring einer 20cm-Springform mit Butter einfetten und auf ein Backblech mit Backpapier (oder -matte) legen.

Den Teig aus der Schüssel nehmen, zu einem runden Laib formen, mit Wasser benetzen und in einer Mischung aus den Haferflocken, Leinsamen und Sesamsamen wälzen. Mittig in die Springform legen und weitere 60-90 Minuten gehen lassen.

Dann den Backofen auf 230°C Ober-/Unterhitze oder 210°C Umluft vorheizen. Das Backblech hineinschieben und die Seitenwände des Ofens mit Wasser besprühen. 15 Minuten anbacken, dann die Temperatur auf 200°C Ober-/Unterhitze bzw. 180°C Umluft reduzieren. Weitere 35 Minuten backen, dann auf einem Gitter auskühlen lassen.

Probiert es selbst mal aus, mit Sauerteig backen ist so schwer nicht! Mehr Anregungen findet ihr unter den obigen Links, die natürlich nur eine kleine Auswahl darstellen und beim BreadBakingDay vom kochtopf, der in diesem Monat genau unter diesem Motto steht. Schön, dass man allein wegen dieser Events auf solche Themen gestoßen wird!

Morgengeknusper mit Wohlfühlduft

Es ist merklich kühler geworden. Frühnebel und Nachtfrost, Aufstehen im Dunkeln und dann aufs Rad schwingen bedarf da schon ein wenig mehr Motivation. Ein gutes Frühstück macht das einfacher. Knuspriges Granola mit Haferflocken, Mandeln, Haselnüssen, Sonnenblumenkernen, Honig und ein paar getrockneten Holunderbeeren, etwas Joghurt dazu und frisches Obst, das steht bei mir zur Zeit morgens neben dem Kaffee auf dem Tisch und gibt genug Energie bis zum Mittag!

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So hab ich mir mein Knusperfrühstück selbst zusammen gemixt und gebacken und der dabei durch die Räume ziehende Zimtduft war schon fast Lohn genug. Das ist generell eine der schönsten „Begleiterscheinungen“ beim Backen: Der herrliche Duft. Aber natürlich schmeckt das Müsli auch gut, ich weiß genau was drin ist, es ist so süß, wie ich es möchte.

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Knuspermüsli – Granola

für etwa 1,25 l

  • 750ml Haferflocken
  • 250ml gehackte Nüsse nach Wunsch (bei mir Mandeln und Haselnüsse, grob gehackt)
  • 125ml Leinsamen
  • 125ml Sonnenblumenkerne
  • 60ml Sonnenblumen- oder Rapsöl, wer das nicht mag, greift zur gleichen Menge Kokosöl (3 EL)
  • 3-4 TL Zimt
  • 3 TL Agavendicksaft oder Honig
  • 125ml getrocknete Holunderbeeren (oder Rosinen, Cranberries, grob gehackt der anderes zerkleinertes Trockenobst nach Wahl)
  • 3 EL Chiasamen

Alle Zutaten bis auf die Beeren und die Chiasamen in einer großen Schale miteinander vermengen, bis alles gleichmäßig mit Öl und Süße überzogen ist. Ofen auf 170°C Umluft vorheizen. Mischung auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilen und etwa 35 Minuten unter regelmäßigem Rühren/Durchmischen rösten. Darauf achten, dass nichts verbrennt. Nach dem Abkühlen der Mischung Beeren und Chiasamen zugeben und in ein luftdichtes Gefäß füllen.

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Die Holunderbeeren habe ich abgezupft und gewaschen, abgetropft auf einem Backblech mit Backpapier verteilt und dann bei leicht geöffneter Ofentür (Kochlöffel dazwischen stecken) und 50°C Umluft mehrere Stunden getrocknet. Das ist ein großer Aufwand und man muss abschätzen, ob man das wirklich möchte. Alternativ kann man die ganzen Dolden luftig aufgehangen im ganzen trocknen, wenn man einen guten Platz wie einen Dachboden nutzen kann. Auf dem Backpapier ergibt sich allerdings ein schönes pointillistisch anmutendes Bild 😉

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