Gutes Bauchgefühl

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Schön seit einiger Zeit geistert mir diese Rezeptidee im Kopf herum: Eine Tarte mit Kürbis, Salbei und Ziegenkäse. Jetzt habe ich sie umgesetzt und aufgeschrieben, denn es hat geklappt und geschmeckt!

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Kürbistarte mit Salbei und Ziegenkäse

für eine Spring- oder Tarteform von 20-22cm Durchmesser (für eine Form von 26-28cm Durchmesser die Angaben jeweils verdoppeln), das entspricht je nach Portionsgröße 4-6 Stücken

  • 65g kalte Butter
  • 130g Dinkelmehl (und ggf. mehr zum Ausrollen)
  • 1 gute Prise Salz
  • 2 EL kaltes Wasser
  • 450g Hokkaido, gewaschen und ohne Kerngehäuse
  • 200g reifer, halbfester Ziegenkäse (Ziegencamembert o.ä.)
  • 13 große Salbeiblätter, gewaschen und trocken getupft
  • 10g Butter
  • 1/4 TL Muskat, gerieben
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Die Butter in kleine Stücke schneiden und mit Mehl und Salz rasch zu einem mürben Teig verkneten, dabei nach und nach das Wasser zufügen. In eine gefettete Spring- oder Tarteform einpassen. Wenn der Teigboden dazu ausgerollt werden soll, möglichst wenig Mehl verwenden.

( Ich nehme mir für den Boden etwa 2/3 des Teiges ab, forme in den Händen ohne zusätzliches Mehl eine Scheibe mit möglichst großem Durchmesser, lege sie mittig in die Form und drücke den Teig dann mit Handballen und später mit den Fingerspitzen gleichmäßig bis zum Rand, ohne dass er reißt. Den restlichen Teig forme ich dann zu länglichen Würsten, die ich an die Innenwand der Form lege und mit den Fingern zu den Seiten hin flach drücke.)

Teigboden ein paar mal mit einer Gabel einstechen und dann in der Form in den Kühlschrank stellen.

Den Kürbis in gleichgroße Stücke (2-3cm) zerteilen, mit wenig Wasser in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Bei mittlerer Hitze und aufgelegtem Deckel 12-15 Minuten garen, bis der Kürbis mit einer Gabel zerdrückt werden kann. Flüssigkeit abgießen und leicht abkühlen lassen, dann pürieren. Mit Salz, Pfeffer, Muskat abschmecken und ein fein gehacktes Salbeiblatt untermengen.

Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze zum Schäumen bringen, restliche Salbeiblätter für 2 Minuten darin von beiden Seiten anbraten, herausnehmen und auf einem Küchentuch abtropfen lassen. Verbleibende geschmolzene Butter zum Kürbispüree geben und unterrühren.

Herd auf 190°C Umluft vorheizen.

Kürbispüree auf den Teig geben und glatt streichen. Ziegenkäse in ca. 1-1,5cm breite Scheiben schneiden, so, dass jedes Stück eine bekommt bzw. sie regelmäßig verteilt werden können und mit je zwei Salbeiblättern umwickeln. Auf das Püree setzen. Ca. 15 Minuten backen, bis der Käse gebräunt und der Mürbeteig knusprig ist. Fünf Minuten in der Form abkühlen lassen, dann herausnehmen/servieren.

Zu einem grünen Salat passt diese Tart natürlich ebenfalls.

Mit Röllchen gegen Röllchen

Jedes Jahr das gleiche! Schon seit November wird man via TV, Internet- und Zeitungsanzeigen daran erinnert, dass die nächste Bikinisaison vor der Tür steht und man doch bitte diese App oder jenes Pülverchen kaufen sollte, um angefutterten Speckröllchen zu Leibe zu rücken.

Nichts gegen gesunde und bewusste Ernährung, aber geht das nicht auch ohne? Motiviert der gleiche Shake dreimal täglich mehr als frisches Bunt und Abwechslung? Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Bei mir kommt nur letzteres in Frage. Heute mit einem winterlichen Rohkoströllchen und einem Orangen-Soja-Zimt-Dip dazu.

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Die Gemüsestreifen müssen dabei nicht so fein geschnitten werden wie hier, aber das erleichtert das Einrollen. Am Ende habe ich auch noch ein paar alternative winterliche Füllungen für euch!

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Winterliche Rohkoströllchen mit Orange-Soja-Zimt-Dip

für 5 Röllchen (etwa eine Portion)

  • ein Viertel einer mittleren Knolle Rote Bete
  • eine mittlere Möhre
  • 25g Hokkaido
  • 40g Babyspinat oder Grünkohl oder gemischt
  • 30g Knollensellerie
  • 5 Walnusshälften
  • 5 Reispapierblätter
  • Saft einer halben Orange
  • 2 TL Sojasauce
  • 1/4 TL frischer fein geriebener Ingwer
  • 1/4 TL gemahlener Zimt

Für den Dip den Orangensaft mit Zimt, Sojasauce und Ingwer verrühren. Ziehen lassen.

Währenddessen erledigen wir die Schnippelarbeit: Möhre, Bete, Kürbis und Sellerie waschen, schälen, ggf. Kerngehäuse und Strunk entfernen und in dünne Scheiben, dann in feine Streifen von etwa 6-7cm Länge schneiden. Walnüsse in einer fettfreien Pfanne bei mittlerer Hitze anrösten, abkühlen lassen und grob hacken. Grünkohl vom Strunk befreien, in 2-3cm große Stücke rupfen. Spinat und/oder Grünkohl waschen und trocken schleudern.

Zum Zusammenfügen die Reispapierblätter jeweils einzeln für 2-3 Sekunden in einen mit Wasser gefüllten tiefen Teller legen, herausnehmen, Wasser abtropfen lassen und flach auslegen. Zunächst den Spinat bzw./und den Grünkohl, dann die Streifen mittig auf das Papier legen, dann mit Walnüssen bestreuen. Die beiden Ränder zur Mitte hin einklappen, dann von einer der verbliebenen langen Seiten aufrollen und die entstehende Naht einmal gut andrücken und auf die Röllchen auf die Naht legen (nicht aufeinander). Die Rollen verschließen sich selbst, da die Stärke verklebt, wenn sie nicht zu nass oder zu trocken sind.

Den Dip jetzt durch ein Haarsieb abseihen (oder durch einen Kaffee- oder Teefilter).

Anstelle des oben verwendeten Gemüses eignen sich auch: roher Rosenkohl, in Blättchen zerteilt, Mangold- oder Kohlrabiblätter, ohne Strunk in 2-3cm große Stücke gerupft, Feldsalat, Pastinake oder Petersilienwurzel, Kohlrabi, Steckrübe, Rot- oder Weißkohl, Fenchel, Äpfel, frische Champignons (alle jeweils in Streifen geschnitten) und anstelle der Walnüsse Haselnüsse, Pecannüsse oder Mandeln. Ich würde aber empfehlen, immer ein Blattgemüse mit mehreren Knollengemüsen und etwas nussigem zu kombinieren.

Wer mag, kann den Dip auch durch Sojasauce mit oder ohne Ingwer ersetzen, aber ich mag den Orangensaft und den Zimt hier sehr.

Eine andere Variante von gefüllten Reispapierrollen habe ich schon hier gebloggt.

Zimt ist auch eine der drei – natürlich nicht nur im Winter – aromatischen Zutaten im KochtopfBlogevent Zimt, Kardamom, Nelke, welches Tina von Foodina in diesem Monat ausrichtet.

Blog-Event CXV - Zimt, Kardamom, Nelke (Einsendeschluss 15. Januar 2016)

Doppelt warm

Wirklich kalt ist es draußen nicht, viel zu mild für diese Jahreszeit und zum  Weihnachtsmarktbesuch, für den mir derzeit leider sowieso die Zeit fehlt, bin ich schon deshalb kaum in der Stimmung. Aber gut, am Wochenende dann! Auch, wenn es wohl regnen wird. Für den Samstag wünsche ich mir Schnee, aber dieser Wunsch wird wohl nicht in Erfüllung gehen. Ungemütlich ist es hier dennoch oft. An manchen Tagen wird es kaum hell. Wärme tut gut. Für den verspannten Nacken vom nach unten Blicken. Für den Kopf, den Hals und die Hände beim Radfahren. Für den Bauch, manchmal auch am Abend.

Ganz schnell und einfach gemacht sind hier Kürbisspalten aus dem Ofen. Noch schneller, wenn es ein Kürbis ist, den man nicht schälen muss. Hokkaido oder junger Butternut.

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Leicht mit etwas Öl eingepinselt, mit Salz bestreut und 15-20 Minuten bei 200°C in den Ofen. Aber auch dieses einfache Gericht ist so leicht abzuwandeln. Etwas frisch gemahlenen Pfeffer dazu oder etwas Chili mit zerkrümeltem Feta. Darüber Honig geträufelt, wenn er heiß aus dem Ofen kommt. Oder mit Zitrone und Thymian. Mit Zimt. Mit… Mit warmen Gewürzen. Die heben den süßlichen Geschmack von gebackenem Kürbis. Geben Schärfe, Tiefe.

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Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Meine flüsterte gestern: Ras-el-Hanout (denn da stecken ja auch Zimt, Pfeffer, Chili, Ingwer, Kardamom, Macis, Nelken,… die warmen Gewürze drin) und danach, als der Kürbis aus dem Ofen kam, flüsterte sie weiter: Kakao! Und ich gab nach. Und machte laut Mmmh!

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Ofenkürbis mit Ras-el-Hanout und Kakao

für 1-2 Portionen

  • 1/2 Hokkaido
  • 1-1,5 EL Öl (Olivenöl mit hohem Rauchpunkt)
  • Salz, gerne etwas gröber
  • 1/2 TL Ras-el-Hanout
  • 1/4-1/2 TL schwach entölten Kakao (Backkakao) oder fein geraspelte Zartbitterschokolade
  • nach Belieben 1 TL Kakaonibs
  • 4 EL Joghurt

Ofen auf 200°C Umluft vorheizen. Kürbis waschen, Kerngehäuse mit einem Löffel entfernen und in 1,5-2cm breite Spalten schneiden. Von beiden Seiten mit Öl einpinseln und leicht mit Salz bestreuen. Auf ein mit Backpapier o.ä. ausgelegtes Backblech legen und mit Ras-el-Hanout bestreuen. Etwa 20 Minuten backen.

Herausnehmen, dünn mit Kakao/Schokolade bestreuen und mit Joghurt (und Kakaonibs) servieren.

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Mehr leckere Ofenkürbisvarianten gibt es z.B. hier:

kochtopfs Ofenkürbis vom Blech

Hedis Ofenkürbis mit Feta und Rosmarin

Bettinas Variante mit Feta und Honig

Ulrikes Rezept mit Haselnuss-Parmesan

Connys Ofenkürbis mit Harissa, Honig und Ziegenkäse

Nikes Gemüse mit Thymian, Apfel und Fenchel

Ofenkürbis mit Sesam von Stefanie

Farbenspiel

Vegetarisches Essen kann ja recht trist bräunlich-gelb-beige aussehen. Das gibt es bei mir auch. Weil es schmeckt und z.B. ein Kartoffelcurry trotz frischer grüner Kräuter in der Regel eben so aussieht. Umso schöner ist es aber, wenn Mahlzeiten optisch ansprechend bereitet werden, keine Frage.

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Eine leichte Aufgabe mit violetten Kartoffeln und weißem Patisson. Zum Glück haben meine Eltern die Kartoffeln (eine schöne alte Sorte, Vitelotte, von hier) dieses Jahr im Garten angebaut, neben Bamberger Hörnchen. Seit meiner Kindheit gab es regelmäßig eigens geerntete Kartoffeln. Ich erinnere mich an das Absammeln der Kartoffelkäfer, das Ausgraben im Herbst. Mit dem Angebot, das für Saatkartoffeln existiert, kann man dem Sorteneinheitsbrei aus dem Supermarkt ganz schnell entkommen.

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Natürlich kann man dieses Gericht auch mit anderen Kartoffeln und mit Hokkaido oder jungen Butternutkürbissen zubereiten – mich reizte hier aber eben der schöne Kontrast aus lila und blassgrün.

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Die Meinungen, mit welcher Sorte man Gratins zubereiten sollte, gehen auseinander. Ich habe festkochende Kartoffeln verwendet, die ohne Probleme gar geworden sind. Die Scheiben sollten allerdings hauchdünn gehobelt sein. Dann erreicht man auch diese cremige Gratinfüllung für den Kürbis, mit ein paar knusprig gebratenen Kartoffelscheiben als „Hut“. Den Knusperfaktor unterstützen angeröstete Kürbiskerne und zum Aroma tragen Muskat, Thymian und ein aromatischer Weichkäse bei.

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Patisson gefüllt mit lila Kartoffelgratin

für einen Patisson mit etwa 15cm Durchmesser oder zwei kleinere, zwei Portionen

  • 1 Patisson (o. kleiner Hokkaido, oder junger Butternut, alle kann man gebacken mit Schale essen)
  • eine Prise Zimt, gemahlen
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 10 Zweige frischen Thymian (ersatzweise getrockneter Thymian), gewaschen, trocken getupft, Blättchen abgezupft
  • 250g lila Kartoffeln (oder eine andere festkochende Sorte)
  • 1/2 rote Zwiebel
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1,5 EL Öl
  • 75ml Gemüsebrühe
  • 100g Schlag- oder Kochsahne
  • 125ml Milch
  • etwa 1/8 TL Muskat, gemahlen
  • 50g gut schmelzender würziger Weichkäse, z.B. mit Rotschimmel
  • 2 EL Kürbiskerne
  • 1-2 TL Butter

Kürbis waschen, abtrocknen und einen Hut abschneiden. Falls Butternut verwendet wird, längs halbieren und im nächsten Schritt großzügig aushöhlen und das Fruchtfleisch z.B. für Ofenkürbis verwenden. Kerne mit einem Löffel entfernen. Falls der Kürbis nicht von allein steht, den Boden flach abschneiden. Innen salzen und pfeffern, Hut ebenfalls innen würzen.

Kartoffeln waschen, schälen und fein hobeln.

Zwiebel und Knoblauch schälen, fein würfeln, Knoblauch fein hacken. Beides in 1 EL erhitztem Öl glasig dünsten. Gemüsebrühe angießen und etwa 2 Minuten köcheln lassen. Milch, Sahne und Gewürze sowie Thymian  (1/4 TL Blättchen zum Dekorieren zurückbehalten) zugeben. Käse würfeln und einrühren. Alles köcheln lassen, bis der Käse ganz geschmolzen ist. Nun die Kartoffelscheiben zugeben und etwa 5 Minuten sanft köcheln lassen.

Ofen auf 180°C Umluft vorheizen. Kürbis mit der Kartoffelmischung füllen, dabei einige Scheiben um Belegen zurückbehalten. Mischung im Kürbis glattstreichen und die Kartoffelscheiben dachziegelartig auflegen, bis die Öffnung bedeckt ist.

Kürbis und mit dem restlichen Öl eingepinselten Hut in eine ofenfeste Form legen. Auf den gefüllten Kürbis Butter in kleinen Flöckchen auflegen. 40 Minuten backen lassen.

Kurz vor Ende der Backzeit Kürbiskerne in einer fettfreien Pfanne anrösten (sie beginnen zu knistern, weil die Schale aufplatzt). Den Kürbis mit den Kürbiskernen und den restlichen Thymianblättchen bestreuen und mit dem Hut servieren.

Für mich ein eigenes Gericht, aber bei kleineren gefüllten Kürbissen kann es auch als Beilage herhalten.

Abgewandelt nach einer Idee aus der Lust auf Genuss 11/2015.

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Übung macht (wohl) den Meister – Kürbis-Ingwer-Cupcakes

Warum die Einschränkung im Titel? Nun, ich muss in diesem Fall davon ausgehen, dass es so ist. Denn ein meisterhaftes Ergebnis liegt hier noch nicht vor.

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Als ich vor einiger Zeit Danis wunderschöne Kürbis-Ingwer-Cupcakes sah, mit diesen herrlichen Minikürbissen aus Frosting (in diesem Fall Eiweißglasur), wollte ich sie unbedingt nachbacken. Diese Optik fand ich einfach zu genial, so liebevoll ausgedacht und bisher noch nirgends so gesehen. Das ganze mit einem knackigen Schokoladenklecks auf einem luftig-fluffigen Kürbismuffin. (Ja, schon wieder Kürbis!)

Nun bin ich zum einen manchmal zu ungeduldig und zum anderen keine Meisterin an der Tülle. Dazu verziere ich einfach zu selten mit dem Spritzbeutel. Nichtsdestotrotz möchte ich das Ergebnis zeigen, vielleicht auch als Anregung für eine Halloweenfeier?

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Das Rezept habe ich etwas abgewandelt. Mit der ursprünglichen Menge Zucker wäre es auch mir viel zu süß gewesen, eigentlich würde dazu schon das Frosting ausreichen. Auch beim Mehl und der Schokoglasur habe ich eine andere Variante gewählt.

Kürbis-Ingwer-Cupcakes

für 8-9 normal große Muffins (Papierformen mit 5cm Durchmesser) im 12er Muffinblech

  • 120g Kürbispüree aus 130g geputztem Hokkaidokürbis
  • 100g Weizenvollkornmehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 gute Prise Salz
  • 3/4 TL Zimt, gemahlen
  • 1/2 TL Ingwer, gemahlen
  • 1/4 TL Muskat, gemahlen
  • 1 Prise Nelken, gemahlen
  • 40g weiche Butter
  • 1 EL neutrales Öl
  • 50g Vanillezucker (selbstgemacht)
  • 40g brauner Zucker
  • 1 Ei
  • 60ml Milch
  • 50g Zartbitterkuvertüre
  • 1 Eiweiß
  • 50g Puderzucker
  • 1/2 TL Vanilleextrakt (flüssig nach C. Barcomi selbstgemacht – 250ml brauner Rum + 1 aufgeschlitzte Vanilleschoten über 2 Wochen ausgezogen)

Zunächst das Kürbispüree zubereiten. Dazu den Kürbis in kleine Stücke schneiden, mit 3 EL Wasser in einen Topf geben und geschlossen bei mittlerer Temperatur etwa 10 Minuten lang weich garen. Pürieren und ausdampfen lassen. Es sollte bis zur Verwendung maximal körperwarm sein.

Backofen auf 175°C Umluft vorheizen. Mehl, Backpulver und Gewürze mischen. In einer anderen Schüssel Butter mit Zucker schaumig schlagen, das Ei zugeben und unterrühren, ebenso das Öl (habe ich eigentlich nur verwendet, weil die Butter nicht reichte, vielleicht geht es auch ganz ohne?). Mehlmischung und Milch abwechselnd dazu einrühren, am Ende das Kürbispüree zufügen. Die Muffinförmchen zu 2/3 mit Teig füllen und etwa 20 Minuten golden backen (Stäbchenprobe!).

Muffins auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen. Dann die Kuvertüre schmelzen und mit einem Löffel zu einem Spiegel verstreichen. Kuvertüre fest werden lassen – Dani gibt hier den Tipp, die Küchlein so lange im Kühlschrank zu deponieren.

Aus Eiweiß und Puderzucker über einem warmen (nicht heißen!) Wasserbad, bei dem die Schüssel zu Schlagen den Wasserspiegel nicht berührt, mit dem Mixer eine Glasur aufschlagen. Dabei muss sich der Puderzucker im Eiweiß vollständig lösen. Dann die Schüssel vom Wasserbad nehmen und kalt weiter schlagen, Vanilleextrakt nun unterrühren. Die Masse muss glänzen und bleibende Spitzen ziehen. Mit Spritzbeutel mit Sterntülle auf der Schokolade aufspritzen (hierbei kann man auch noch vorsichtig mit einer Gabel nachhelfen und die Stiele etwas leichter formen) und mit dem Brenner kurz bräunen.

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Gut eingepackt

Brr, kalt draußen. Sogar den ersten Schneeregen gab es hier gestern schon – von den Schneemengen im Harz sind wir zum Glück noch verschont geblieben, schließlich kommt der Wintereinbruch und das Begleitphänomen Schnee auch im Dezember noch sehr plötzlich für die Städte. Dennoch ist der Wind mitunter eisig und Mütze, Schal und Handschuhe sind besonders auf dem Fahrrad Pflicht. Kein Problem, ich bin aufgrund der Strickleidenschaft sehr gut ausgestattet mit Herbst- und Winteraccessoires. Und ob nun von der Arbeit oder von einem schönen Herbstspaziergang nach Hause kommend, wärmt eine heiße Tasse Tee die Hände und ein Teller Ravioli von innen.

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Eingepackt in einen Kürbisnudelteig ist eine Maronen-Frischkäsefüllung mit leicht orientalischer Note. Zum Abschluss werden die gegarten Nudelkissen nur noch kurz mit Butter in der Pfanne geschwenkt, wer mag, gibt ein paar (Marzipan-) Salbeiblättchen dazu.

Danach warm eingemummelt in eine Decke mit einem guten Buch oder Strickzeug in den Händen auf dem Sofa.. So kann man den Herbst genießen – vor allem, wenn es wie gerade draußen regnet.

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Kürbisravioli mit Maronenfüllung

für 2-3 Portionen

  • 140g Hokkaidokürbis ohne Kerne
  • 220g Mehl
  • 1 Ei
  • 100g gegarte Maronen (vakuumiert)
  • 65g Frischkäse
  • Abrieb und Saft von 1/4 Zitrone
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • eine gute Prise Zimt
  • eine gute Prise Ras el-Hanout
  • eine Prise Muskatnuss, gerieben
  • 2 EL Butter
  • nach Belieben einige Stängel Salbei

Kürbisfleisch klein würfeln und mit wenig Wasser bei mittlerer Hitze etwa 10 Minuten weich kochen. Pürieren und unter Rühren auf kleiner Flamme eindampfen. Das Püree darf nicht zu wässrig sein. Abkühlen lassen und währenddessen Mehl abwiegen, mit Muskat vermengen. Kürbispüree und Ei zugeben und alles zu einem geschnmeidigen, nicht klebenden Teig verkneten. Mindestens 30 Minuten in Frischhaltefolie im Kühlschrank ruhen lassen.

Zwischenzeitlich die Füllung bereiten. Dazu Maronen fein hacken, mit Frischkäse vermengen und mit Zimt, Zitronensaft und -abrieb, Ras el-Hanout, Salz und Pfeffer abschmecken.

Nudelteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen, pro Ravioli einen Teelöffel Füllung darauf geben und mit einer zweiten dünn ausgerollten Teigplatte bedecken. Ränder um die Füllung fest andrücken und mit einer leicht bemehlten Form ausstechen oder mit einem Messer abteilen. Meine Ravioliform macht das etwas einfacher: Teigplatte eins darauf legen, Füllung zugeben und mit einer zweiten Teigplatte bedecken, mit dem Nudelholz kräftig darüberfahren, so dass sich die vorgestanzten Ränder durch den Teig drücken, umdrehen (notfalls Ravioli vorsichtig herauslösen).

Ravioli in gut gesalzenem kochendem Wasser garen lassen. Wenn sie fertig sind, kommen sie an die Oberfläche. Dann abgießen. Während die Nudeln kochen in einer Pfanne die Butter zerlassen, leicht aufschäumen lassen und, wenn gewünscht den Salbei zugeben. Die abgetropften Ravioli zugeben und in der Pfanne schwenken, so dass sie mit der Salbeibutter überzogen werden.

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Weil mir die Idee auch bei der Überlegung für das BlogEvent Teigtaschen kam, möchte ich gern noch damit dazu beitragen. Die Idee zum Thema hatte Susanne (die gerade unglaublich gut aussehende Nocken und Knödel auftischt…!)

Herbst pur

Woran denkt man beim Stichwort Herbst? (Wir haben 100 Leute gefragt,…) Bunte Blätter und Kastanien gehören sicher dazu, aber kulinarisch? Was enthält ein Gericht, dem Herbst schon ins Rezept geschrieben steht?

Kürbis? ✓ Drin!

Pilze? ✓ Dabei!

Nüsse? ✓ In Form von Maronen, ja!

Trauben? ✓ Auch die!

Und wenn man den Saisonkalender für Oktober bemüht, dann finden sich auch die beiden anderen Gemüsesorten wieder: Radicchio und Rosenkohl. Herbstlicher wird’s nicht!

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Trotz der Vielzahl an verschiedenen Komponenten wird das Gericht aber nicht so komplex, man benötigt gerade mal eine Pfanne und einen Topf an Kochgerät, erhält aber die verschiedenen Konsistenzen von knackig nussig bis samtig weich beim Kürbisspiegel. Ich bin froh, dass ich gleich noch eine Portion für morgen mitgekocht habe!

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Herbstgemüse mit Maronen

für zwei ordentliche Portionen

  • 300g Hokkaido
  • 125g Sahne
  • Tabasco
  • 1 TL Balsamico
  • 2 EL Öl
  • 125g Rosenkohl
  • 1 Schalotte
  • 1 winzige Knoblauchzehe oder 1/2 normale
  • 125g braune Champignons
  • 175g rote Weintrauben
  • etwa 125g Radicchio
  • 100g vorgegarte Maronen
  • Salz

Kürbis in gleichgroße Würfel schneiden, mit 150ml Wasser und der Sahne weich köcheln lassen, pürieren und mit Tabasco, Salz und Balsamico abschmecken.

Während der Kürbis kocht, Rosenkohl putzen, vierteln. Schalotte schälen, halbieren und in Spalten schneiden. Knoblauch schälen, in feine Scheiben schneiden. Champignons putzen (Erdreste trocken mit einem Küchenpapier abreiben, Stielende abschneiden) nach Größe halbieren oder vierteln. Weintrauben waschen und abzupfen, Radicchio waschen, längs halbieren und in Streifen schneiden. Maronen nach Wunsch halbieren.

Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Rosenkohl, Schalotte und Knoblauch etwa 3 Minuten anbraten, Pilze, Trauben, Radicchio und Maronen zugeben und salzen. Zugedeckt bei mittlerer Hitze noch 3-5 Minuten dünsten.

Kürbissauce auf einen Teller als Spiegel anrichten, Gemüse darauf verteilen.

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Leicht abgewandelt nach Sehr gut vegetarisch kochen.

Da würde auch Harry nicht nein sagen!

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Es gibt ja Tage für so ziemlich alles. Internationaler Linkshändertag (13.8.), Tag des Kaffees (5.9.), Tag der Blockflöte (10.1.), Ehrentag des Unkrauts (28.3.), Weltweiter Star-Wars-Tag (4.5.), Tag des Handtuchs (In Gedenken an Douglas Adams, 25.5.), Internationaler Hurentag (2.6.), Internationaler Sprich-wie-ein-Pirat-Tag (19.9.), Tag der Sauna (24.9. – hätte man doch gleich mit am 25.5. machen können?). Mit diesen zum Teil nerdigen, lustigen, aber auch ernsthaften Gedenk- und Aktionstagen möchte man natürlich Aufmerksamkeit erregen und Problemen sowie dem gemeinschaftlichen Ulk Raum und Zeit geben. Tatsächlich ist kaum ein Datum bisher „frei“ geblieben. Auch heute ist neben dem Welttierschutztag außerdem der Beginn der internationalen Weltraumwoche der UNO und – viel wichtiger – Zimtschneckentag. Und zumindest diesen solltet ihr auf keinen Fall verpassen! Ein Anlass um Kürbis-Zimtschnecken mit Haselnüssen und Frischkäseguss zu backen.

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Kürbis war mir bisher immer „zu schade“ für Kuchen und außer auf diversen Blogs, in Kochbüchern und bei Harry Potter ist er mir gar nicht begegnet. Wer die Bücher kennt, dem kam wohl auch beim Lesen von Kürbispasteten, Kesselkuchen und Siruptorten der Appetit! Es wurde also Zeit, meine Kürbiskuchenerfahrung zu machen. Und diese Zimtschnecken sind wunderbar luftig, das Rezept kann ich nur empfehlen – besser waren die Kürbispasteten in Hogwarts garantiert nicht!

Das praktisch gleich in Konserven erhältliche Kürbispüree gibt es hierzulande nicht, wobei dem leicht Abhilfe geschaffen werden kann. Bei Cynthia Barcomi findet man auch den Hinweis, dass die Babygläschen mit Kürbis verwendet werden können, aber es ist wirklich nicht kompliziert, und am Ende weiß man auch genau, was im eigenen Püree steckt. Dieses gibt dem Hefeteig eine orangegelbe Farbe und eine angenehme erdige Süße. Die Nüsse sind nach Belieben austauschbar – im Originalrezept werden Pecannüsse verwendet.

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Kürbis-Zimtschnecken mit Haselnüssen und Frischkäseguss

für eine 26er Springform oder etwa 12 einzeln gebackene Schnecken von ca. 6-7cm Durchmesser

Teig:

  • 125g Hokkaidokürbis
  • 160ml Milch
  • 60ml Öl
  • 50g Rohrohrzucker
  • 1/2 Päckchen Trockenhefe (3,5g)
  • 125g Weizenmehl 405
  • 125g Weizenvollkornmehl
  • 1/2 TL Zimt, gemahlen
  • 1/4 TL Muskat, gemahlen
  • 1/4 TL Ingwer, gemahlen
  • 1/2 TL Salz
  • 60g Weizenvollkornmehl
  • 1/2 TL Backpulver

Füllung:

  • 50g Butter
  • 100g Rohrohrzucker
  • eine gute Handvoll Haselnüsse

Frischkäseguss:

  • 1 EL Butter
  • 100g Frischkäse (ich habe hälftig schnittfesten Kefir und Kaymak gemischt)
  • 80g Puderzucker
  • 1 kleine Prise Salz
  • 30ml Milch

Den Kürbis waschen, Kerne entfernen und mit Schale in Würfel von etwa 2cm Kantenlänge schneiden. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und bei 200°C Umluft weich garen. Das dauert etwa 35-40 Minuten. Leicht abkühlen lassen und (ggf. mit 1-2 TL Wasser) pürieren. In der Zwischenzeit die Milch, Öl und Zucker in einem Topf heiß werden lassen, der Zucker sollte sich auflösen. Bis auf Körpertemperatur abkühlen lassen. Hefe darüber geben, umrühren und etwa 5 Minuten ruhen lassen. In der Zwischenzeit Mehle und die Hälfte der vermischten Gewürze vermengen, Salz zugeben und mit der Milch-Hefe-Mischung und dem Kürbispüree zu einem feuchten Hefeteig verkneten. Mit Frischhaltefolie abgedeckt an einem warmen Ort (bei mir der Ofen mit angeschaltetem Licht) etwa eine Stunde gehen lassen. Jetzt kann man die Form fetten bzw. den Boden mit Backpapier auslegen.

Dann die weiteren 60g Mehl und das Backpulver einarbeiten und den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck (etwa 30x40cm) ausrollen. Butter schmelzen und auf dem Teig verteilen, die restliche Gewürzmischung mit Zucker vermengen und darüber streuen, den Großteil gehackte Haselnüsse darüber verteilen (der Rest kommt am Ende obendrauf). Das Teigrechteck an der langen Kante aufrollen, an der Naht einmal fest andrücken und die Seiten nach unten umschlagen. Mit der Naht nach unten auf die Arbeitsfläche legen und in etwa 2cm breite Stücke schneiden. Diese dann entweder einzeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech oder in eine vorbereitete Form legen und weitere 20 Minuten gehen lassen.

Ofen auf 190°C Umluft vorheizen und etwa 25 Minuten backen (Stäbchenprobe).

Währenddessen den Guss vorbereiten: Mit einem Mixer Frischkäse, Milch, geschmolzene Butter, Salz und Puderzucker cremig rühren. Sobald die Schnecken aus dem Ofen kommen, den Guss darüber verteilen und mit den restlichen Nussstücken bestreuen. Abkühlen lassen und dann..

den Weltzimtschneckentag genießen!

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