Geduldsübung

Geduld bringt jeder auf, aber eben nur für bestimmte Dinge. Geduld braucht man im Alltag so oft und sie macht vieles leichter. Ich würde sagen, dass ich eigentlich ziemlich geduldig bin. Eine Schlange an der einzigen geöffneten Kasse? Normalerweise kein Problem. Selbst unter Zeitdruck – ich könnte es ja nicht ändern! Wenn es um zu langsam empfundenen Fortschritt geht (Erlernen neuer Stricktechniken z.B.),  beim Fertigstellen von Geplantem (Haus, Garten) oder beim Warten auf Pakete, kann ich auch mal etwas ungeduldiger sein. Geduld ist für meine Arbeit wichtig und auch beim Kochen und Backen ist sie oft gefragt, denn einiges dauert Stunden, manches Tage. Aber drei Tage für eine Torte?

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Fahre ich in die knapp vier Autostunden entfernte Heimat, bringe ich oft etwas Gebackenes mit, weil ich sonst kaum Gelegenheit habe meine Familie damit zu beglücken. Letzte Weihnachten habe ich aber eine Aufgabe bekommen, die zunächst gar nicht so leicht zu erfüllen schien: Backe einen Kuchen, der drei Tage nach deiner Ankunft auf die Kaffeetafel kommen soll. Ah ja! Ich habe überlegt und schließlich das Internet gefragt, ob es einen Kuchen gibt, der lange saftig bleibt und bin sofort auf die 3-Tage-Torte gestoßen. Wie passend! Da mir die ursprüngliche Variante aber nicht aromatisch genug schien, habe ich ein paar kleine Änderungen vorgenommen. Die Torte kam sehr gut an und war auch am vierten Tag noch frisch und lecker. Die Fotos sind allerdings daher noch weihnachtlich und wenige.

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Die Torte besteht aus drei mit Kaffee/Amaretto getränkten Böden, die mit Konfitüre bestrichen werden. Die Füllung wird mit Vanille und Zitrone aromatisiert. Zu guter Letzt kommt ein mit Kakao bestäubter Zuckerguss obenauf.

Verfeinerte 3-Tage-Torte

für eine Springform mit 26cm Durchmesser

für den Teig

  • 200g zimmerwarme Butter und etwas zum Fetten der Form
  • 180g Zucker
  • 8 g Vanillezucker (selbstangesetzt)
  • 1 Prise Salz
  • 4 Eier
  • 250g Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • 2 EL Kakaopulver (schwach entölt)
  • 1 Espresso (30ml), abgekühlt
  • 3-4 EL starker Kaffee/Espresso oder Amaretto (gibt es auch alkoholfrei)

für die Füllung

  • 6-7 EL Konfitüre nach Wahl (ich habe Aprikosenkonfitüre verwendet)
  • 400ml Schlagsahne
  • 2 Päckchen Sahnesteif
  • abgeriebene Schale einer Zitrone
  • 2 EL Zitronensaft
  • 24g Vanillezucker
  • Mark von einer Vanilleschote
  • 400g Schmand

für den Guss & Deko

  • 125g Puderzucker
  • etwas Amaretto oder Kaffee
  • ca. 2 EL Kakaopulver

Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.

Zunächst die Böden zubereiten. Dazu Butter mit Zucker, Salz und Vanillezucker schaumig aufschlagen. Nach und nach die Eier unterrühren. Dann Mehl und Backpulver zugeben und zu einem glatten Teig verarbeiten. 1/3 des Teiges abnehmen, in eine mit Backpapier ausgelegte und am Rand gefettete Springform geben, glatt streichen und etwa 12-15 Minuten backen.

Den restlichen Teig mit dem Kakao und dem abgekühlten Espresso verrühren. Nacheinander bzw. bei mehreren Springformen und Umluft auch währenddessen den Teig teilen und zwei dunkle Böden backen. Jeweils die Stäbchenprobe zum Überprüfen anwenden. Die Böden auskühlen lassen und dann mit Kaffee bzw. Amaretto beträufeln.

Für die Füllung die Sahne steif schlagen. Dabei nach und nach Sahnesteif und Vanillezucker einrieseln lassen.Schmand mit Zitronenschale, -saft und Vanillemark verrühren. Sahne unterheben.

Zum Zusammenfügen den ersten Kakaoboden in den Ring einer Springform oder einen Tortenring legen. Mit der leicht erwärmten Konfitüre bestreichen und anschließend die Hälfte der Sahnemasse darauf geben und glattstreichen. Den hellen Boden von einer Seite mit Konfitüre bestreichen und mit dieser Seite nach unten auf die Sahnemasse legen. Vorsichtig die Oberseite ebenfalls mit Konfitüre bestreichen. Die zweite Hälfte der Füllung auf den hellen Boden geben und glatt streichen. Den verbleibenden dunklen Boden von einer Seite mit Konfitüre bestreichen und mit dieser Seite nach unten auf die Sahnemasse legen, leicht andrücken.

Aus dem gesiebten Puderzucker und dem Amaretto oder Kaffee einen dickflüssigen Guss anmischen und die Kuchenoberseite damit bestreichen.

Drei Tage kühl stellen. Geduld!

Vor dem Servieren mit Kakaopulver bestäuben.

Abgewandelt von hier.

 

Knusperei für Kaffeeliebhaber

Hat sie euch auch schon erwischt? Die Backwahn-Sekte? Ich gebe zu, ich verfalle ihr alle Jahre wieder… Auch in diesem Jahr sind gute 10 Sorten Kekse und Plätzchen entstanden und ich möchte einige davon mit euch teilen – virtuell zumindest.

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Den Anfang machen zwei Sorten mürbe Kekse, die sicher beide ihre Anhänger unter den Kaffeegenießern finden werden. Zum richtigen Kaffeetrinker habe ich es nicht gebracht, schwarzer Kaffee oder Espresso sind nicht meins. Ich mag die „entschärften“ Varianten mit recht viel Milch. Dennoch bin ich Kaffeearoma in verschiedenster Form absolut nicht abgeneigt.

Zudem mag ich gern mürbe Kekse, Shortbread, Heidesand. Da fällt auch das Ausstechen weg – bei vielen zu backenden Sorten ein gutes Argument sich für Plätzchen von der Rolle zu entscheiden.

Zum zweiten Mal gibt es in diesem Jahr die Espresso Shortbread Cookies von smitten kitchen (links im Bild). Einfach und schnell zubereitet aber wirklich lecker und bei meinen Eltern kamen sie von den Plätzchen aus dem letzten Jahr unter die Top 3.

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Espresso Shortbread Cookies

für 45-50 Stück

  • 15 ml Espresso oder sehr starken Kaffee, abgekühlt
  • 225g raumtemperierte Butter, gewürfelt
  • 80g Zucker
  • 1/2 TL Vanilleextrakt (selbstgemacht)
  • 1/4 TL Salz
  • 250g Mehl
  • 125g Zartbitterschokolade, mittelfein gehackt

Butter und Zucker in einer großen Schüssel mit dem Mixer schaumig schlagen. Der Zucker sollte möglichst nicht mehr sichtbar sein, die Mischung also sehr glatt und homogen. Vanilleextrakt, Salz und Espresso dazugeben und gut verrühren. Das Mehl bei sehr geringer Geschwindigkeit des Mixers oder der Küchenmaschine unterrühren, bis es sich gerade eben mit der Buttermischung verbindet. Schokoladenstücke mit einem Teigschaber vorsichtig untermengen.

Zwei Lagen Frischhaltefolie ausbreiten und je eine Hälfte des Teiges mit dem Schaber in einer langen Linie daraufgeben. Folie an den Lämgsseiten über den Teig schlagen und an einem kurzen Ende wie ein Bonbon zusammendrehen. Vorsichtig in der Folie zu einer Rolle mit etwa 4 cm Durchmesser formen. Mit der zweiten Teighälfte genauso verfahren.

Den Teig mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank legen. Er soll sich bis zu zwei Tage lang halten, das musste ich aber noch nicht ausprobieren.

Den Ofen auf 165°C Umluft vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier oder -matten auslegen. Den Teig aus dem Kühlschrank holen und vorsichtig aus der Folie wickeln. Mit einem scharfen schmalen Messer in etwa 0,5cm breite Scheiben schneiden und diese mit einigem Abstand auf die Backbleche verteilen. 18-20 Minuten backen bis sie beginnen zu bräunen, dabei ggf. die Bleche einmal tauschen.

Das zweite Rezept habe ich aus der umfangreichen Sammlung der Brigitte. Obwohl ich sonst eigentlich alle ausprobierten Rezepte empfehlen kann, gab es hier zunächst ein Bröselproblem, dem ich aber doch noch beikommen konnte. Die schönen Teigschichten trennen sich aufgrund der dazwischen gestreuten Kakao- bzw. Kaffeekrümel leider schneller als nötig. Die Lösung: Wie Cantuccini einmal den Teig am Stück backen und dadurch wieder verbinden lassen und anschließend in Scheiben geschnitten fertig backen. Wer meine Methode anwenden möchte, wird mit leckeren mürben Plätzchen belohnt, die intensiver nach Kaffee schmecken als das oben beschriebene Shortbread. Die Plätzchen brauchen etwas mehr Zeit, insbesondere aufgrund der gebräunten Butter, aber das ist wiederum für den Geschmack wichtig. Auch die Kühlzeit ist hier etwas länger. Ich habe den Teig über Nacht kühlen lassen.

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Kaffeesand

für ca. 70 Plätzchen

  • 250g Butter
  • 150g Zucker
  • 8g Vanillezucker (selbstgemacht)
  • 1/2 TL Salz
  • EL Schlagsahne
  • 350g Mehl
  • gestrichener TL Backpulver
  • 1,5 EL Kakaopulver
  • EL mittelfeingemahlene Kaffeebohnen (habe ich in der Handgewürzmühle* zerkleinert)
  • 2,5 EL Krümelkandis (ich: brauner Zucker)

Butter in einem kleinen Topf zerlassen und etwa 10 Minuten bräunen. Die Nussbutter in eine größere Schüssel füllen und abkühlen lassen. Sie sollte wieder fest werden. Butter dann mit den Rührbesen aufschlagen, anschließend Zucker und Vanillezucker, Salz und Sahne zugeben und unterrühren. Hell cremig aufschlagen.

Mehl und Backpulver zugeben und zügig zu einem glatten Teig verkneten. 1/3 des Teiges mit 1-2 TL Kakao in einer anderen Schüssel vermengen.

Eine kleine Kastenform (Länge ca. 20cm) mit Frischhaltefolie auslegen und die Hälfte des braunen Zuckers/Kandis auf den Boden streuen. Eine Hälfte des verbliebenen hellen Teigs darauf verteilen, dann das restliche Kakaopulver darüber geben und den Kakaoteig darauf verstreichen. Die gemahlenen Kaffeebohnen auf den Kakaoteig geben und den verbleibenden hellen Teig verstreichen, andrücken. Mit den restlichen braunen Zucker/Kandis bestreuen.

Für mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Ofen auf 160°C Umluft vorheizen. Den Teig in der Folie vorsichtig aus der Form heben und mit einem scharfen schmalen Messer einmal der Länge nach in der Mitte teilen. Hier könnt ihr gern testen, ob ihr auch Scheiben von etwa 0,5-0,7cm Dicke abschneiden könnt. Falls nicht: Die beiden Hälften auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und für 10-12 Minuten backen. Dadurch schmilzt der Teig etwas zusammen und die Schichten trennen sich nicht so leicht. Etwas abkühlen lassen, dann in Scheiben (s.o.) schneiden, auf das Backpapier legen und erneut 10-12 Minuten goldbraun backen.

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Einen schönen Nikolaustag wünsche ich euch!

Erwischt

Der verschleppte Infekt, von dem ich letztens schrieb, hat sich dann doch noch durchgesetzt und bescherte mir eine ungewollte Auszeit. Es geht eben doch nicht immer gleich weiter, auch, wenn man selbst es gern möchte.

Also Gang raus, Leerlauf…

Ruhe. Ein paar Tage lang. Zeit für warmes Frühstück: Porridge oder Granola mit frischen Früchten. Zwei Ideen habe ich auch für euch!

Kürbis-Granola mit Pecannüssen

für ein großes Glas (gut 1 l)

  • 1/2 kleiner Hokkaidokürbis oder geschälter Butternut (etwa 300g)
  • 275g kernige Haferflocken
  • 50g Sonnenblumenkerne
  • 50g Kürbiskerne
  • 80g Quinoa (ich habe rotes und weißes gemischt)
  • 50g Pecannüsse oder andere Nüsse (Mandeln und Haselnüsse funktionieren sehr gut)
  • 2 TL Zimt
  • 1/4 TL Nelken, gemahlen
  • 1/4 TL Piment, gemahlen
  • 1/4 TL Muskat, gerieben
  • 1/2 TL Ingwer, gemahlen
  • 3 EL Honig
  • 2 EL flüssiges Kokosöl, alternativ Raps- oder Sonnenblumenöl

Kürbis waschen, putzen, in größere Würfel schneiden und mit ein wenig Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Bei geringer Hitze mit aufgelegtem Deckel so weich kochen, dass er mit einer Gabel leicht zerdrückt werden kann. Etwas abkühlen lassen, dann pürieren.

Den Ofen auf 150°C Umluft vorheizen. Alle Zutaten in einer großen Schüssel gut miteinander vermischen. Auf zwei mit Backpapier ausgelegten Backblechen verteilen und 35-45 Minuten unter gelegentlichem Durchmischen backen. Abkühlen lassen und abfüllen. Dazu schmecken Joghurt, Milch, frisches Obst,…

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Winterliches Porridge mit Kaki

für eine Portion

  • 90g Haferflocken (ich verwende gern kernige, zarte funktionieren auch, dann ist die Kochzeit kürzer)
  • 125ml Wasser oder Milch oder halb und halb
  • 1/4 TL Spekulatiusgewürz
  • 1 TL Erdnussbutter (ich nehme crunchy)
  • 1 TL gehackte Nüsse oder Kakaonibs
  • 1 TL Honig nach Belieben
  • 1 EL Fruchtjoghurt oder Quark
  • 1/2 Kaki

Wasser/Milch mit den Haferflocken und dem Gewürz in einen kleinen Topf geben und aufkochen lassen. Bei geringer Hitze weiterköcheln, bis ein zarter Brei entstanden ist. Erdnussbutter unterrühren.

Währenddessen Kaki waschen, in schmale Spalten schneiden und in einer erhitzten Pfanne auf mittlerer bis höherer Hitze ohne Fett leicht anbraten/karamellisieren lassen.

Haferbrei in eine Schüssel geben. Kakispalten, Joghurt und Kakaonibs (bzw. Nüsse, evtl angeröstet) darauf anrichten und nach Belieben mit Honig beträufeln.

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Double Choc(er)

Es ist kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Im Großen wie im Kleinen. Gefühlt war doch gerade erst Mai? Und wieso ist der Urlaub schon wieder vorbei? Ab Montag (denn hier gibt es in der kommenden Woche keinen Feiertag) geht es wieder los und auch, wenn die Sonne und die Wärme gut tat, ein wenig mehr hätte nicht geschadet. Sagt man das nicht immer? Könnte es nicht noch ein bisschen mehr sein? Ein bisschen mehr Freizeit, ein bisschen mehr Erholung.. Ich denke, diesen Wunsch kann fast jeder nachvollziehen. Der Mann und ich haben uns deswegen vorgenommen, regelmäßig kleine Erholungsimpulse zu setzen. Dabei soll uns das Lübeck-Buch helfen, in dem es Gutscheine für Restaurants aber auch Schwimmbäder, Theater etc. gibt. Das gibt es vielleicht auch für eure Stadt, schaut doch mal nach!

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Heute geht es nochmal an den Strand – das macht man trotz der Nähe zum Meer viel zu selten. Im Gepäck haben wir etwas, das auch ein bisschen Mehr enthält: Double Choc Mini Muffins, im Gruselkostüm. Weiße Schokolade finde ich am leckersten, wenn sie gebacken wurde. Das leichte Karamellisieren macht da den Unterschied für mich. Wenn ihr keine weiße Schokolade mögt, könnt ihr natürlich genauso gut zu eurer Lieblingssorte greifen! Der dunkle Teig erinnert ungebacken an luftige Mousse und bleibt auch nach dem Backen schön locker.

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Double Choc Muffins

für 9 kleine Muffins oder 4-5 normal große (6cm Bodendurchmesser der Form)

  • 40g brauner Zucker (ich: Tate&Lyle)
  • 40ml Rapsöl
  • 3 EL Backkakao
  • 3 EL warmes Wasser
  • 1 Ei
  • 1 gute Prise Salz (ich: Vanillesalz)
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 100g Joghurt
  • 110g Mehl
  • 1/2 TL Backpulver
  • 40 g weiße Schokolade, grob gehackt

Braunen Zucker, Öl, Kakao und Wasser mit dem Mixer miteinander verrühren. Ei, Salz, Vanilleextrakt und Joghurt zugeben und weiter mixen. Nun Mehl und Backpulver zufügen und vermengen, bis sich alles gerade eben vermischt hat.

Den Ofen auf 200°C Umluft vorheizen. Den Teig in die (gefetteten Mulden des Muffinsblechs bzw.) Förmchen füllen (für die kleinen Förmchen mit 5cm Durchmesser sind 2 EL genug) und mit der weißen Schokolade bestreuen. 8 Minuten backen, dann die Temperatur auf 175°C reduzieren und erneut 8-9 Minuten backen (Stäbchenprobe!).

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Und weil diese kleinen Choc(k)er so schnell gemacht sind, gehen sie glatt als Blitzrezept durch! Bei ichbacksmir von tastesheriff werden genau solche gesucht und gesammelt – schaut mal bei Clara vorbei!

Kultureller Austausch

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Es ist EM, mal wieder. Obwohl ich die fußballerischen Großereignisse in den vergangenen Jahren doch zum Teil sehr interessiert verfolgt habe, hält sich die Zahl der gesehenen Spiele und der bewusst wahrgenommenen Ergebnisse jetzt bisher sehr in Grenzen. Warum? Gute Frage. Insgesamt hat mein Interesse an Fußball abgenommen und dann finde ich anderes einfach wichtiger, dem ich meine Zeit widmen möchte.

So man sich aber diesem Ereignis mit mehr Enthusiasmus hingeben, dann doch gerne mit etwas Kulturerfahrung. Es wird so viel über das Gastland berichtet, man bemerkt vielleicht über die Spiele Interesse für andere Teilnehmerländer (siehe Island), selbst die Supermärkte haben verstärkt landestypische Produkte im Angebot. Auch hier gibt es tolle Rezeptsammlungen. Wer die eigene Mannschaft feiern möchte, findet auch auf den Blogs Inspirationen und natürlich wird viel über Pausen- und Währenddessen-Snacks berichtet. Lasst euch inspirieren und genießt die Zeit – mit oder ohne Fußball!

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Hier gibt es eine kleine gebackene Hommage an das Gastland. Zuletzt vor ein paar Wochen genossen, jetzt mit einer kleinen Änderung, so dass auch Schokofreunde auf ihre Kosten kommen: Clafoutis aux cerises. Ein kleiner unkomplizierter Nachtisch oder süßer Hauptgang aus Frankreich mit Kirschen. Wer anderes Obst verwenden möchte, kann dies natürlich auch.

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(Schoko)Clafoutis aux cerises

für zwei Förmchen mit 20 cm Durchmesser oder 4 kleinere (ca. 8cm)

  • 200ml Milch
  • 2 Eier
  • 50g Vanillezucker
  • 100g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • und 4 TL Kakaopulver, schwach entölt (Backkakao) für die ganze Menge bzw. 2 TL für die Hälfte
  • 1 gute Handvoll Kirschen oder andere Früchte (geputzt)
  • Puderzucker zum Bestäuben

Ofen auf 180°C Umluft vorheizen. Alle Zutaten bis auf Obst und Puderzucker miteinander zu einem glatten flüssigen Teig verrühren.

Obst in den (gefetteten – war bei meinen Keramikformen nicht nötig) Förmchen verteilen und mit dem Teig aufgießen. Dabei nur etwa bis zur Hälfte/ maximal zu 2/3 auffüllen.

Für 15-20 Minuten, je nach Größe der Form, backen. Noch warm mit Puderzucker bestäuben und servieren.

Lecker dazu sind auch Eis oder Parfait.

 

Mast-Have

Wer mich kennt, weiß, dass ich Frühstück brauche. Ohne gehe ich nicht aus dem Haus und wenn ich zum Brunch oder Frühstück verabredet bin, muss es doch mindestens der Milchkaffee o.ä. zu Hause sein, damit ich etwas im Bauch habe. Damit bin ich nicht allein Besonders kompliziert oder langwierig darf es dennoch nicht sein, das lässt der Arbeitsalltag kaum zu. Aber Zeit für eine Tasse Kaffee und Müsli nehme ich mir immer. Dabei greife ich im Moment oft auf Overnight Oats zurück. Am Abend vorher Getreideflocken, Milch, Flohsamenschalen, Nüsse zusammengerührt, über Nacht in den Kühlschrank und am Morgen aufgewärmt und durch Joghurt und/oder frisches Obst ergänzt, als zeitsparende Alternative zum Porridge. Wenn etwas mehr Muße da ist, darf es auch Granola sein. Selbstgebackenes Müsli mit Nüssen und Trockenfrüchten zu Joghurt oder Milch.

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Dieses hier ist eine schokoladige Variante, die sich nach Gusto verändern lässt. Gefunden habe ich sie bei den Mast Brothers im Kochbuch Mast Brothers Chocolate: A Family Cookbook (Titel!), das mir mein lieber Bruder vor ein paar Jahren geschenkt hat. Die Granola ist nicht zu süß und passt gut zu frischen Äpfeln oder Beeren. Bei mir gab es dazu eine Joghurtcreme und Brombeeren.

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Schokogranola

für 2 Portionen

  • 25g grob gehackte Mandeln
  • 25g grob gehackte Haselnüsse (Original: Pecannüsse)
  • 20g kernige Haferflocken
  • 1 TL flüssiger Honig
  • 3/4 TL Rohrohrzucker
  • 1 TL Butter
  • 3/4 TL Kakaopulver, schwach entölt (Backkakao)
  • 1 EL Kakaonibs
  • 1 gehäufter EL getrocknete Maulbeeren (Original: Cranberries)
  • 25g dunkle Schokolade, gehackt oder gehobelt

Ofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Nüsse und Haferflocken mit Honig und Zucker mischen und auf einem Backblech mit Backpapier verteilen. 15 Minuten goldbraun backen, dabei ggf. einmal wenden. Abkühlen lassen.

Nussmischung mit Kakaonibs und Maulbeeren mischen. Butter schmelzen, mit dem Kakaopulver verrühren und unter die Mischung rühren. Dunkle Schokolade untermischen und alles abkühlen lassen.

Joghurtcreme

für 2 Portionen

  • 300g Joghurt (Fettgehalt nach Wunsch)
  • Zitronensaft (und -abrieb)
  • Mark einer Vanilleschote
  • 2 TL Honig

Alles verrühren und nach Belieben abschmecken. Die Joghurtmasse nun portionsweise in (je) ein mit zwei Lagen Küchenpapier ausgelegtes Sieb füllen und über einem Gefäß über Nacht im Kühlschrank abtropfen lassen. Wer eine Mulde in der Creme möchte, die man füllen kann, stellt einfach eine kleine, mit Frischhaltefolie umwickelte, Schale der gewünschten Größe mittig in die Joghurtmasse.

Zum Füllen habe ich (aufgetaute) Brombeeren und passierte Brombeeren verwendet. Dazu habe ich die kleine Schale entfernt, den entstandenen Hohlraum mit Früchten und einigen TL Brombeerpüree gefüllt und dann auf einen Teller gestürzt. Die Joghurtkuppel habe ich dann mit Granola bedeckt und noch mit etwas passierten Brombeeren verziert.

Passend zum Blogevent What’s for Breakfast? Müsli! beim Kochtopf, erdacht von Maja.

Blog-Event CXVII - Whats for breakfast? Müsli! (Einsendeschluss 15. März 2016)

Doppelt warm

Wirklich kalt ist es draußen nicht, viel zu mild für diese Jahreszeit und zum  Weihnachtsmarktbesuch, für den mir derzeit leider sowieso die Zeit fehlt, bin ich schon deshalb kaum in der Stimmung. Aber gut, am Wochenende dann! Auch, wenn es wohl regnen wird. Für den Samstag wünsche ich mir Schnee, aber dieser Wunsch wird wohl nicht in Erfüllung gehen. Ungemütlich ist es hier dennoch oft. An manchen Tagen wird es kaum hell. Wärme tut gut. Für den verspannten Nacken vom nach unten Blicken. Für den Kopf, den Hals und die Hände beim Radfahren. Für den Bauch, manchmal auch am Abend.

Ganz schnell und einfach gemacht sind hier Kürbisspalten aus dem Ofen. Noch schneller, wenn es ein Kürbis ist, den man nicht schälen muss. Hokkaido oder junger Butternut.

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Leicht mit etwas Öl eingepinselt, mit Salz bestreut und 15-20 Minuten bei 200°C in den Ofen. Aber auch dieses einfache Gericht ist so leicht abzuwandeln. Etwas frisch gemahlenen Pfeffer dazu oder etwas Chili mit zerkrümeltem Feta. Darüber Honig geträufelt, wenn er heiß aus dem Ofen kommt. Oder mit Zitrone und Thymian. Mit Zimt. Mit… Mit warmen Gewürzen. Die heben den süßlichen Geschmack von gebackenem Kürbis. Geben Schärfe, Tiefe.

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Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Meine flüsterte gestern: Ras-el-Hanout (denn da stecken ja auch Zimt, Pfeffer, Chili, Ingwer, Kardamom, Macis, Nelken,… die warmen Gewürze drin) und danach, als der Kürbis aus dem Ofen kam, flüsterte sie weiter: Kakao! Und ich gab nach. Und machte laut Mmmh!

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Ofenkürbis mit Ras-el-Hanout und Kakao

für 1-2 Portionen

  • 1/2 Hokkaido
  • 1-1,5 EL Öl (Olivenöl mit hohem Rauchpunkt)
  • Salz, gerne etwas gröber
  • 1/2 TL Ras-el-Hanout
  • 1/4-1/2 TL schwach entölten Kakao (Backkakao) oder fein geraspelte Zartbitterschokolade
  • nach Belieben 1 TL Kakaonibs
  • 4 EL Joghurt

Ofen auf 200°C Umluft vorheizen. Kürbis waschen, Kerngehäuse mit einem Löffel entfernen und in 1,5-2cm breite Spalten schneiden. Von beiden Seiten mit Öl einpinseln und leicht mit Salz bestreuen. Auf ein mit Backpapier o.ä. ausgelegtes Backblech legen und mit Ras-el-Hanout bestreuen. Etwa 20 Minuten backen.

Herausnehmen, dünn mit Kakao/Schokolade bestreuen und mit Joghurt (und Kakaonibs) servieren.

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Mehr leckere Ofenkürbisvarianten gibt es z.B. hier:

kochtopfs Ofenkürbis vom Blech

Hedis Ofenkürbis mit Feta und Rosmarin

Bettinas Variante mit Feta und Honig

Ulrikes Rezept mit Haselnuss-Parmesan

Connys Ofenkürbis mit Harissa, Honig und Ziegenkäse

Nikes Gemüse mit Thymian, Apfel und Fenchel

Ofenkürbis mit Sesam von Stefanie

Plätzchen mit Links

Dieses Jahr war es besonders schlimm, denn eine Idee hat sich in meinem Kopf eingenistet.. 24 Sorten Plätzchen. Wofür wohl? Ganz habe ich es nicht geschafft. Das lag vor allem daran, dass ich in diesem Jahr so wenig Lust zum Ausstechen und fein dekorieren hatte.Grund dafür ist meine Winzküche mit noch winziger Arbeitsfläche. Zum Dekorieren braucht man Platz. Naja, hoffentlich ändert sich das bald..

Ein wenig Weihnachtsstimmung ist auch schon aufgekommen und am Wochenende habe ich zumindest meinen Kranz und das Glas geschmückt.

Gebacken habe ich 20 Sorten (wobei 2 nicht gebacken sind, sondern die Hitze nur beim Erwärmen der Schokolade zum Tragen kommt). Bis auf eine Sorte hier nur die Links (und Anmerkungen):

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Vl.n.r.

oben:

unten:

  • Gewürz-Cantuccini (lecker! bloß nicht zu viel Schokolade!)
  • Lemon-Meltaways (alltagstauglich)
  • Dattel-Amarettini (auch eine Lecker-Christmas – ziehen schnell Feuchtigkeit, unbedingt schnell verbrauchen oder luftdicht lagern)
  • Kürbiskern-Kipferl (Hm, geschmacklich nicht so anders, aber ein schöner Farbklecks)

Der zweite Schwung:

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V.l.n.r.

oben:

unten

Mitte: Tahini-Plätzchen nach Ottolenghi – herrlich sesamig mürbe (s.u.)

und zuletzt:

(Die beiden anderen Fotos hier sind aus Stocksee. Da war ich am Wochenende auf dem Weihnachtsmarkt – sehr zu empfehlen!)

Tahini-Plätzchen

für etwa 35 (bei mir 40) Stück

  • 130g Zucker (ich: Rohrohrzucker)
  • 150g Butter, zimmerwarm
  • 110g Tahini, hell
  • 4g Vanillezucker (ich: selbstangesetzt)
  • 25g Sahne
  • 270g Mehl
  • etwa 1 TL Zimt zum Bestreuen

Zucker und Butter weiß schaumig rühren. Tahini, Vanillezucker und Sahne zugeben und etwa 1 Minute zu einem glatten Teig verrühren. Das Mehl zugeben und eine weitere Minute unterrühren, bis der Teig glatt und klumpenfrei ist. Eventuell dazu noch auf der Arbeitsfläche durchkneten.

Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.

Backbleche mit Backpapier auslegen und aus dem Teig Kugeln von etwa der Größe einer kleinen Walnuss formen. Mit einigem Abstand auf das Blech legen und mit der Gabel etwas flacher drücken. Mit Zimt bestreuen und 15-17 Minuten goldbraun backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen.

Luftdicht verschlossen aufbewahren. (Ottolenghi gibt eine maximale Dauer von 10 Tagen an.)

Aus Jerusalem