Neu aufgelegt

Es ist ja nicht so, dass jeder Klassiker eine Verbesserung bräuchte. Bei Rezepten lohnt sich das ebenfalls nicht immer. Wenn man aber einen besseren Geschmack, eine schönere Konsistenz oder Farbe erreichen kann, weil andere Methoden oder früher nicht (gut) verfügbare Zutaten eingesetzt werden, dann entsteht zumindest eine nicht schlechtere Neuauflage. Ein Rezept 2.0 .

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Dazu gehört auch der Marmorkuchen, den ich euch heute zeigen möchte. Auf die herkömmliche Art bereite ich den mit Milch als flüssigen Bestandteil zu und ersetze gern einen Teil durch frisch gepressten Orangensaft.

Bei dieser Variante wird Buttermilch verwendet. Zudem wird nicht nur Vollei, sondern auch zusätzlich Eigelb eingerührt. Das Ergebnis: Ein saftiger, schokoladiger Kuchen! Der schmeckt nicht nur frisch gebacken, sondern auch noch Tage später (wenn er denn so lange überlebt!). Marmorkuchen 2.0! Zertifikat: Megalecker!

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Marmorkuchen mit Buttermilch

für eine Kranz- oder Gugelhupfform oder eine Springform mit ca. 20cm Durchmesser

  • 3 Eier
  • 2 Eigelb
  • 375ml Buttermilch
  • 225g weiche Butter und etwas zum Fetten der Form
  • 240g Mehl
  • 65g Kakaopulver zum Backen
  • 3 TL (=1 Päckchen) Backpulver
  • 360g Rohrohrzucker oder brauner Zucker
  • 1/4 TL Salz
  • Abrieb von 1 Zitrone
  • Puderzucker zum Bestäuben

Ofen auf 175°C Heißluft vorheizen und die Form mit Butter einfetten.

Für den Teig die Eier, Eigelbe und etwa 3/4 der Buttermilch miteinander verschlagen. Die weiche Butter zugeben und anschließend portionsweise unter ständigem Rühren Mehl, Zucker, Backpulver und Salz zugeben.

Den Teig nun auf zwei Schüssel und etwas gleiche Portionen aufteilen. Zunächst den hellen Teig fertigstellen und den Zitronenabrieb sowie die Hälfte der verbliebenen Buttermilch einrühren, dann den dunklen Teig durch Unterrühren des Kakaopulvers und der restlichen Buttermilch.

Den Teig abwechselnd in die Form geben, damit ein schönes Marmormuster entsteht. Wer nachhelfen möchte, kann das auch durch kreisende Bewegungen mit einer Gabel im Teig machen, aber nicht zu viel, sonst ist einfach nur alles vermischt.

Im Ofen etwa 45 Minuten backen (Stäbchenprobe!), dann etwas abkühlen lassen, bevor er aus der Form gestürzt wird. Mit etwas Puderzucker durch ein Tee- oder Haarsieb bestäuben und vor dem Anschneiden möglichst auskühlen lassen.

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UWYH – Use what you have

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Dieser Grundsatz gilt in so vielen Bereichen: Brauch doch erstmal den Vorrat von Garn, Konserven,… auf, bevor du etwas Neues kaufst! Oder eben: Nutze doch mal die vielen Kochbücher, die in deinem Regal stehen, bevor du dir neue anschaffst!

Ja, man sollte sich öfter daran erinnern, welche Schätze noch in Regalen und Schränken schlummern. Das versuche ich in Sachen Rezepte schon länger mit meiner eigenen Kochbuchchallenge und es lohnt sich: Man entdeckt zuvor übersehene Seiten und Rezepte.

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Genauso kann es einem mit den eher unscheinbaren Rezepten in Gebrauchsanweisungen gehen. Ja, richtig gelesen! Das folgende Rezept stammt zum Teil aus einer Gebrauchsanweisung. Ohne Bild, aber der Rest las sich gut, so dass ich dann gerne ausprobieren wollte, was sich hinter „Cremiges Zitronen-Orangen-Gelato“ vom KitchenAid-Eisbereiter* verbirgt.

Das Ergebnis: Cremig – check, Zitrusaroma, vor allem Orange – check! Aber die zur Eismasse zugegebenen Kaffeebohnen haben nicht wirklich zum Geschmack beigetragen. Ok, dann kommt der Kaffee eben anderweitig zum Eis: Kaffeecrunch! Der kommt von mir.

Statt der Kaffeebohnen sind auch Kakaonibs möglich, ich habe beides gemischt.

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Cremiges Orangeneis mit Kaffeecrunch

für etwa 10 Kugeln und 2 Portionen Crunch

für das Eis:

  • 475ml Milch (1,5% Fett)
  • 4 breite Streifen Bio-Orangenschale
  • 4 breite Streifen Bio-Zitronenschale
  • 6 Kaffeebohnen
  • 5 Eigelbe
  • 175g Zucker

für den Crunch

  • 1 TL Kaffeebohnen, nach Belieben fein-mittelgrob gemahlen
  • 2 TL Kakaonibs (z.B. diese*), ebenfalls mittelgrob gemahlen
  • 2 EL brauner Zucker
  • 2 EL Sahne
  • 1 Prise Salz

Milch mit Orangen- und Zitronenschale sowie Kaffeebohnen im Topf erhitzen.

In einer Schüssel Eigelbe und Zucker verschlagen. Die Hälfte der Milchmischung unter Rühren in die Eimischung geben. Alles zurück in den Topf mit der restlichen Milch geben. Bei geringer Hitze etwa 8 Minuten rühren, bis die Masse leicht anzieht und cremig wird. Alles durch ein feines Sieb geben und vollständig im Kühlschrank abkühlen lassen.

Anschließend für etwa 20 Minuten in der Eismaschine rühren lassen oder im geeigneten Behälter einfrieren, dann etwa jede Stunde mit einer Gabel durchziehen, sodass sich keine großen Eiskristalle bilden.

Das Eis aus dem Eisbereiter in ein geeignetes Gefäß umfüllen und einige Stunden gefrieren lassen. Vor dem Servieren etwa 20 Minuten antauen lassen.

Für den Crunch Zucker, in der Kaffee- oder Gewürzmühle zerkleinerte Kaffeebohnen- und Kakaonibs in eine Pfanne geben und bei mittlerer Hitze karamellisieren lassen. Der Zucker muss dazu schmelzen, dann kann alles miteinander (Holzlöffel!) vermengt werden.

Ist der Zucker geschmolzen, Sahne und Salz zugeben und einrühren. Temperatur etwas absenken. Alles solange unter Rühren erhitzen, bis die Mischung wieder trocken wird und sich ein weißer Film auf dem Pfannenboden bildet.

Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, mit dem Löffel etwas verteilen und auskühlen lassen.

Zum Servieren über das Eis krümeln.

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Kochbuchchallenge 7.4: Honestly Healthy for Life

Während mich ein fieser Virus lahmlegt, denkt der eine oder andere schon über Ostern nach. Was soll auf den Tisch, was wird verschenkt?

Eine kleine Idee, was sowohl eine kleine Süßigkeit auf dem Ostertisch als auch ein Geschenk sein kann, habe ich dann doch noch für die aktuelle Kochbuchchallenge gefunden. Wie schon erwähnt, sind im Buch gar nicht so wenige süße Sachen zu finden, aber es stecken dann eben Zutaten drin, für den ein Gang ins Reformhaus o.ä. notwendig ist.

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Eine kleine Abwandlung haben die Puffreisbällchen daher eben doch von mir erfahren, was ihnen aber geschmacklich keinen Abbruch tut. Die Zubereitung ist dagegen kinderleicht und dauert gerade mal ein paar Minuten.

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In Hinblick auf Ostern kann man sie auch gut in Eierform herstellen. Gekühlt halten sie sich auch ein paar Tage und sind lecker zum Kaffee oder als kleiner Energielieferant zwischendurch. Im Buch finden sie sich im Kapitel Movie Night – eine Knabberei zum Film, da machen sie sich garantiert ebenso gut!

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Puffreisbällchen mit Tahini

für 10 tischtennisballgroße oder mehr kleine Bällchen

  • 100g Tahini (wer, wie der Mann nicht so auf Sesam steht, kann auch ungesüßtes Mandel- oder Erdnussmus verwenden)
  • 50ml Agavensirup (original: 50ml Dattelsirup & 2 EL Agavensirup)
  • 2 TL Vanilleextrakt
  • 1 EL Kakao (Backkkakao)
  • 1/2 TL Zimt
  • Schale von 1 Bio-Orange, fein gerieben
  • 85g Haferfleks* (original: ungesüßter Puffreis)
  • nach Belieben: zerkleinerte Kürbiskerne, Nüsse, Mandelblättchen, Kokosflocken oder Kakaopulver zum Ummanteln

Alle Zutaten außer die Haferfleks/Puffreis und die Ummantelung zusammen zu einer homogenen Masse verrühren. Die Fleks zugeben und gut vermengen. Mit angefeuchteten Händen zu Bällchen/Eiern gewünschter Größe formen und in zerkleinerten Nüssen o.ä. wälzen.

Quelle:

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Incendio!

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Zack, so einfach ist Feuer machen, wenn man kein Muggel ist. Naja, das Schicksal hat es ja anders mit mir gemeint… wobei! Feuer machen kann ich auch, nicht nur im Kamin!

Wer mich kennt, weiß ja, dass ich nicht der einzige Harry Potter-Fan im Haus bin. Pünktlich zur Winterzeit wird dann auch der Drang alle Filme noch einmal zu sehen groß! Seit einem Weilchen schwebt mir da mehr vor.. ein Filmabend/-wochenende stilecht mit zauberergerechtem Essen? Ich glaube, das sollte ich mal in Angriff nehmen..

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Doch, wie man auch weiß, muss die Zauberei ja geübt und studiert werden, das Beherrschen der einzelnen Zaubersprüche kommt nicht über Nacht! Wir beginnen also mit einem recht einfachen Spruch: Incendio.

So ein Feuerchen ist gerade im Winter praktisch, wenn man durchgefroren vom Spaziergang heimkommt oder sonst einfach froh ist, drinnen zu sein und nicht in der klirrend kalten Luft.

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Wärmen wir uns also von innen mit einer feurig-scharfen schokoladigen Mischung, die in Milch, heiße Schokolade oder in Kaffee gegeben nicht nur schmeckt, sondern auch aufwärmt. Und praktischerweise auch prima als Geschenk taugt:

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Wärmendes Schoko-Chili-Pulver für Heißgetränke

je nach Geschmack für etwa 20 Portionen

  • 60g brauner Zucker (oder mehr, nach Geschmack)
  • 40g Backkakao
  • 1 gehäufter Teelöffel Zimt, gemahlen
  • 1 TL Ancho Chili, gemahlen (z.B. von hier*)

Alles gut miteinander vermengen (zum Beispiel in ein Weckglas geben, verschließen und schütteln). Pro Becher Kaffee/Milchkaffee verwende ich einen gehäuften Teelöffel des Pulvers. Das sollte in das heiße Getränk eingerührt werden. Nach Belieben noch zusätzlich süßen/etwas Pulver auf den Milchschaum streuen.

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Aschenputtels Liebling: Haselnuss-Schokokuchen mit Rosmarinbirnen

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Dank der Zeitumstellung und natürlich allgemein der Jahreszeit geschuldet, wird es wieder früher dunkel. Zeit für Kerzen, Märchen, Zeit, sich vor den Kamin zu kuscheln und – man merkt es deutlich am vorhandenen Angebot – es ist auch die Zeit für Nüsse. Haselnüsse waren in den letzten Jahren deutlich teurer als zuvor. Zum einen, weil es aufgrund des ungünstigen Klimas Ernteausfälle gab, zum anderen, weil die (türkischen) Händler die Preise nicht mehr frei gestalten können, sondern die Regierung mitmischt.

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Dennoch bringe ich euch die Haselnuss hier als kleine Leckerei mit. Seit langer Zeit gilt sie als Fruchtbarkeitssymbol und Glücksbringer. Nicht nur im Märchen steht sie für Frieden und Schutz. Aschenputtel pflanzte einen Haselstrauch, der ihr drei goldene Nüsse schenkte. Brautpaare bewirft man im Südwesten Deutschlands wohl auch heute noch mit Haselnüssen (Aua! Kann das wer bestätigen/dementieren? Quelle: Wiki).

Das Schokoladenaroma harmoniert bekanntlich wunderbar mit Nüssen, mit Haselnüssen sowieso. Dazu habe ich Birnen pochiert, in einem Sirup, der mit Rosmarin hergestellt wird. Diese leichte harzige Note wird von den Birnen aufgenommen.

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Der Kuchen ist schön saftig und hält sich daher mehrere Tage (wenn er denn überlebt). Ein kleiner Hinweis noch vorweg: Die Rosinen solltet ihr zuerst in Sherry einlegen – zwei Stunden sollten es sein!

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Haselnuss-Schokokuchen mit pochierten Rosmarinbirnen

für eine Springform von 24-26cm

für die Rosmarinbirnen

  • 2 eher feste Birnen (ich habe Abate Fetel verwendet)
  • 100g Zucker
  • 1 guter EL Honig
  • 500ml Wasser
  • Schale von 1/2 Biozitrone mit dem Sparschäler breit abgeschält
  • 4 Zweige getrockneter Rosmarin (oder 2 frische)

Birnen waschen, schälen und längs halbieren. In einem Topf Wasser, Zucker, Honig und Rosmarin mit der Zitronenschale verrühren und aufkochen. Zucker und Honig sollen sich vollständig aufgelöst haben. Die Birnen vorsichtig in den Sirup legen und bei sanfter Hitze etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis die Birnen weich gegart sind, aber nicht auseinander fallen.

Birnen mit einem Schaumlöffel vorsichtig herausnehmen und gut abtropfen lassen. Den Sirup noch weiter einköcheln lassen, bis er dicker wird und anschließend durch ein feines Sieb abseihen. Es sollten etwa 200-250ml übrig bleiben. Er schmeckt nicht nur in Cocktails (mit Gin z.B.), sondern auch in Sekt und Mineralwasser.

für den Haselnuss-Schokokuchen

  • 90g Rosinen
  • 60ml Sherry
  • 25g ganze Haselnüsse
  • 150g gemahlene Haselnüsse
  • 20g Mehl
  • 10g Backkakao
  • 150g (brauner) Zucker & 1 EL
  • 150g zimmerwarme Butter und etwas zum Einfetten
  • 300g Zartbitterschokolade
  • 6 Eier
  • 1 Prise Salz
  • nach Belieben etwas Puderzucker

Rosinen mit Sherry in einer flachen Schale etwa 2 Stunden einlegen. Danach abgießen, Sherry auffangen.

Ofen auf 160°C vorheizen. Die ganzen Haselnüsse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und etwa 15 Minuten im Ofen rösten. Herausnehmen, kurz abkühlen lassen und mit einem Küchentuch die trockene Haut abreiben. Grob hacken und beiseite legen. Eine Springform mit Backpapier auslegen und den Rand mit Butter einfetten

Gemahlene Haselnüsse, Mehl und Kakao in einer Schüssel mischen. Schokolade in groben Stücken über einem warmen Wasserbad schmelzen. In der Zwischenzeit die Butter zusammen mit dem Zucker schaumig aufschlagen. Die Eier trennen und das Eiweiß mit etwas Salz steif schlagen.

Eigelbe nach und nach unter die Zucker-Butter-Mischung rühren. Mehl-Mischung gut und zügig unterrühren und zum Schluss das Eiweiß unterheben. In die Springform füllen und die Oberfläche mit dem Spatel glatt streichen.

Die abgetropften Birnenhälften in je drei Spalten schneiden und diese 12 Spalten auf dem Teig verteilen.

Bei 160°C Umluft 40-45 Minuten lang backen (Stäbchenprobe!)

Währenddessen die restlichen Haselnüsse karamellisieren: Dazu den verbliebenen Zucker in einer kleinen Pfanne bei mittlerer Hitze schmelzen, etwa 1 EL Rosmarinsirup und 1 EL Sherry zugießen und die Nüsse zugeben. Unter Rühren karamellisieren. Dabei wird der Zucker langsam bröselig, schmilzt aber wieder. Die Haselnüsse nach etwa 2 Minuten aus der Pfanne auf das Backpapier geben und verteilen. Abkühlen lassen.

Den Kuchen in der Form auskühlen lassen. Nach Belieben Puderzucker darüber sieben, mit den karamellisierten Haselnüssen dekorieren.

Abgewandelt von Nigel Slater.

Mein erstes Rezept zum BlogEvent „HochgeNuss“ bei Ina isst!

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Die dunkle Seite des Brioche

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Dieser Pin hier geistert mir tatsächlich schon länger im Kopf rum. Schaue ich meine gesammelten Brotrezepte auf Pinterest durch, kommt es mir vor die Augen, dieses schwarz-weiße Brot. Das kann ich auch, oder?

Zum Ausprobieren fehlt dann ja manchmal nur ein kleiner Anlass – der World Bread Day in diesem Fall.

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Zweifarbiges Brioche, luftig und nicht alltäglich – durch Einschnitte werden beide Farben sichtbar. Das lässt natürlich auch viele Designs offen. Ich habe mit dem Messer und für die schuppenförmigen Einschnitte auch dem Melonenausstecher gearbeitet. (Und natürlich schon die nächste zweifarbige Idee im Kopf…).

Der Plan war also klar, Zutaten vorhanden und alles lief genau so wie gedacht – prima! Eine kleine Fotostrecke hilft dann auch beim Nachmachen, ansonsten war alles wirklich unkompliziert.

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Ich kann jetzt schon verraten: Das Brot schmeckt toll zu Marmelade und buttrigem Käse. Die dunklen „Schokoladenseiten“ sind kakao-bitter, daher passt vor allem rote Marmelade mit saureren Früchten wie Brom- oder Johannisbeeren – zufällig haben wir einige Gläser davon im Keller! Besser kann ein Tag doch kaum anfangen, oder?

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Nehmt den World Bread Day doch mal zum Anlass all die schönen süßen und herzhaften Brotrezepte zu durchstöbern und selbst mal gutes, echtes Brot zu backen (das ist das Motto in diesem Jahr).

Zweifarbiges Brioche

für 4 etwa mohnzopfgroße Brote – Länge ca. 25 cm

  • 250ml lauwarme Milch
  • 15g frische Hefe
  • 500g Mehl 550 und etwas zum Kneten
  • 60g zimmerwarme Butter
  • 40g brauner Zucker
  • 10g Salz & eine Prise
  • 2 große Eier und etwas zerschlagenes Ei
  • 4 EL gesiebter Kakao zum Backen

Milch in eine große Schüssel geben und die Hefe hineinbröseln. Alle Zutaten bis auf den Kakao zugeben und alles zu einem weichen homogenen Teig verkneten.

Mit Frischhaltefolie abgedeckt eine Stunde an einem warmen Ort (max. 37°C) gehen lassen. (Ich stelle den Ofen dazu auf diese Temperatur ein. Wer das nicht kann, lässt das Licht im Backofen an, auch das erhöht die Temperatur.)

Den Teig in zwei Portionen teilen und eine Portion in einer zweiten Schüssel mit dem Kakao verkneten, bis der Teig nahezu einheitlich gefärbt ist und nicht mehr klebt. In vier Portionen teilen.

Den hellen Teig ebenfalls mit etwas Mehl zu einem weichen aber nicht stark klebrigen Teig verkneten. In vier Portionen teilen und nach Belieben längliche Rollen formen.

Den dunklen Teig (andersrum ist natürlich auch möglich) auf einer glatten Arbeitfläche ausrollen (wenn er kleben sollte, dann mit etwas Kakao bestreuen und dann ausrollen) und nach Belieben Muster einritzen. Die helle Teigrolle darauflegen und den dunklen Teig vorsichtig darum wickeln. Die Nähte etwas andrücken. Mit der Naht nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit den anderen Broten ebenso verfahren, ausreichend Abstand zwischen den Laiben lassen.

Erneut eine Stund warm gehen lassen. Den Ofen auf 220°C  vorheizen. Die Brote nun mit einer Prise Salz verschlagenem Ei bestreichen und etwa 15 Minuten goldbraun backen.

Abkühlen lassen.

World Bread Day, October 16, 2017
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Über die Konsequenz von Schokoladenkuchen

Am Kochen und Backen mag ich vor allem auch die Abwechslung. Ich probiere gern Neues, die wenigsten Gerichte gibt es mehr als ein paar mal, selbst, wenn ich sie toll finde. Denn es gibt ja so viel mehr, das man testen, kosten, zubereiten kann!

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Ausnahmen kommen dann zustande, wenn sich jemand dieses Rezept wünscht. Der Mann wünscht sich zum Beispiel Flammkuchen mit Ziegenkäse, Apfel und roten Zwiebeln, obwohl er vor dem ersten Probieren sehr skeptisch war. Und er (und anscheinend viele Kollegen) möchte einen bestimmten Kuchen.

„Ich komme gerne zum Grillen… gibt es auch Schokokuchen…?“

Einen bestimmten Schokokuchen. Natürlich freue ich mich, wenn dieser so gut ankommt, dass er immer wieder „bestellt“ wird. Auch, wenn die Konsequenz für mich lautet: Im Ofen nichts Neues..

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Ein guter Schokokuchen gehört ins Standardrepertoire, daher teile ich das so beliebte Rezept gerne mit euch. Es handelt sich genauer um Schokoladenbrownies, für welche gilt: Wenig Mehl, viiiel Butter und Schokolade. Wenn ihr diese innen weichen und außen durch eine Zuckerkruste knusprigen Brownies backt, seid euch sicher, dass das nicht das letzte Mal gewesen sein wird!

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Als ich dann – so etwa nach dem 3. oder 4. Blech – auch einmal probieren konnte (ich stibitze ja nichts vom Blech, wie sähe das denn aus?!), war auch ich begeistert! Reichhaltig sind sie allerdings, die Brownies.

Im Gegensatz zum Originalrezept habe ich die Zuckermenge leicht reduziert. Eine weitere Verringerung hat nicht nur Auswirkung auf den Geschmack, sondern natürlich auch auf die Konsistenz, denn der Zucker karamellisiert und sorgt daher für die knusprige Kruste.

Für die Fotos habe ich dann doch ein Stückchen aus dem Blech herausgeschnitten (und nachher wieder reingepuzzelt..).

Schokoladenbrownies nach Cynthia Barcomi

Die Zutaten gelten für eine quadratische Backform (23x23cm), damit lässt sich aber auch eine mittlere Springform (bis 26cm) füllen. Die Zutaten für ein Backblech habe ich in Klammern angegeben.

  • 170g weiche Butter [255g]
  • 250g Zartbitterschokolade, grob gehackt [375g]
  • 1 TL Vanilleextrakt (am besten selbstgemacht aus Vanilleschoten und Rum o.ä.) [1,5 TL]
  • 80g weißer Zucker (original: 100g) [125g]
  • 125g brauner Zucker [180g]
  • 3 Eier [5 Eier]
  • 60g Mehl [90g]
  • 40g Backkakao [60g]
  • 1/4 TL Salz [1/3 TL]
  • 1/4 TL Natron (oder Backpulver) [1/3 TL]
  • nach Belieben Puderzucker zum Bestäuben

Ofen auf 175°C Umluft vorheizen. Über einem Wasserbad in einer Schmelzschale (so etwas hier*) oder einem kleinen Topf, der kippelfrei im Wasserbad eines größeren Topfes hält, Butter, Schokolade, Vanilleextrakt und beide Zuckersorten unter gelegentlichem Rühren schmelzen. Handwarm abkühlen lassen.

Währenddessen Mehl, Kakao, Salz und Backpulver oder Natron mischen, Backform fetten oder mit Backpapier auslegen Eier mit dem Handrührgerät unter die Schokoladenmasse schlagen, dabei schön aufschäumen. Mehlmischung zugeben gerade eben unterrühren, bis ein gleichmäßiger glatter Teig entstanden ist. In die Form einfüllen und glatt streichen. Etwa 20 Minuten für 26cm Springformen (ein Blech oder eine kleinere und höher gefüllte Form dauert je nach Ofen 25-30 Minuten) backen. Die Brownies sollten innen noch weich sein, es sollte bei der Stäbchenprobe aber kein Teig mehr am Holzstab kleben. Auskühlen lassen und nach Belieben mit Puderzucker bestäuben.

Etwas abgewandelt aus Let’s bake von Cynthia Barcomi

Last Minute (Oster-)Geschenke

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Geht es euch auch so? Ostern steht irgendwie plötzlich vor der Tür. So viel war zu erledigen.. Koffer packen für den Familienurlaub an der Ostsee, Geburtstagsgeschenk für Mama besorgen, dann noch Besuche und schon ist die Vorbereitungszeit, die lang genug schien, doch wieder verflogen. Aber um ein paar kleine Naschereien für Ostern vorzubereiten braucht man gar nicht viel Zeit und der Einkauf am Ostersamstag lässt auch noch die Möglichkeit, evtl. noch fehlende Zutaten zu besorgen, offen. Ich habe neben den drei Pralinensorten noch schnell mein Granola mit Amaranth für meine Lieben gebacken und in Gläser abgefüllt.

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Auch, wenn einige dieser Rezepte schon im Netz herumgeistern, möchte ich sie gern mit euch teilen, denn sie sind hier mehrfach für lecker und von mir auch als sehr einfach und mit geringem zeitlichen Aufwand herzustellen befunden worden.

Als erstes und vom Aufwand her kaum zu unterbieten: Oreo-Pralinen. Mit nur drei Zutaten und 30 Minuten Zeit, davon 20 Minuten in denen die Pralinenkugeln im Tiefkühler verbringen dürfen, kommt man hier schnell zum Ziel.

Oreo- Pralinen

für ca. 20 Pralinen

  • 14 Oreos
  • 50g Frischkäse natur
  • 100g weiße Schokolade/Kuvertüre zum Überziehen

Die Kekse in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Nudelholz zu kleinen Krümeln zerdrücken. Dabei immer mal die Masse im Beutel verteilen, damit nicht zu viel Spannung entsteht und der Beutel reißt. Ca. 1 EL der Krümel beiseite stellen.

Den Rest mit dem Frischkäse in einer Schüssel zu einer homogenen Masse verrühren. Zu 20 Kugeln formen (je ca. 1,5-2 cm Durchmesser) und auf Frischhaltefolie in einer Plastikdose oder auf einem Teller für 20 Minuten in den Tiefkühler geben. Man kann hier auch vor dem Tiefkühlen in jede Kugel vorsichtig einen Zahnstocher stecken, um die Pralinen später leichter in das Schokoladenbad zu tauchen, es geht aber auch ohne.

In der Zwischenzeit die Schokolade über einem Wasserbad schmelzen (nicht zu heiß!) und dann die gekühlten Pralinen nacheinander eintauchen. Überschüssige Schokolade durch Abklopfen entfernen und die Kugeln mit Abstand zueinander auf Backpapier, oder wenn ihr mit einem Zahnstocher arbeitet in stabiles Obst oder Gemüse (Äpfel, halbierte große Möhren…) stecken und mit Oreokrümeln bestreuen, dann aushärten lassen.

Quelle: lecker.de

Als Lübeckerin muss natürlich auch eine Sorte mit Marzipan dabei sein, klar! Wobei hier tatsächlich mehr oder weniger offen große Marzipanfehden vorhanden sind… Die einen bevorzugen Niederegger*, die anderen Mest, da darf man nicht in die Schusslinie geraten!

Dieses schmeckt beiden Lagern, es enthält auch noch saftige Aprikosen, die diese kleinen Pralinenhappen leichter machen. Ein Schokoladenüberzug bringt einen herberen Geschmack als Kontrast zum süßen Innenleben.

Aprikosenmarzipanpralinen

für ca. 40 Pralinen oder 30 Pralinen und 6 Eier

  • 200g Marzipanrohmasse eurer Wahl
  • 100g Soft-Aprikosen und 2 Aprikosen zum Verzieren
  • 150g Zartbitter- oder Vollmilchkuvertüre, nach Geschmack

Die Aprikosen bis auf die zwei Früchte zur Deko in feine Würfel schneiden und mit dem Maripan gut verkneten. Als Kugel in Frischhaltefolie gewickelt etwa 2 Stunden (oder auch über Nacht) in den Kühlschrank geben.

Zwischen zwei Streifen Frischhaltefolie mit dem Nudelholz auf eine Dicke von etwa 5mm ausrollen. Folie entfernen und in Quadrate mit etwa 2cm Kantenlänge schneiden.

Möchtet ihr Ostereierpralinen herstellen, könnt ihr natürlich direkt aus der Marzipankugel in Wunschgröße Eier formen.

Im Wasserbad Schokolade schmelzen und in der Zwischenzeit für die Deko die restlichen Aprikosen in feine Streifen schneiden. Einen Bogen Backpapier für das Abkühlen der Pralinen auslegen.

Die einzelnen Maripanstücke nun einzeln mit einer (Pralinen)gabel in die Schokolade tauchen, überschüssige Schokolade durch Abklopfen entfernen und zum Festwerden auf das Backpapier legen. Sofort mit einem Streifen Aprikose belegen. Mit den Eiern genauso verfahren.

Quelle: küchengötter

Und für die richtigen Schokoholics gibt es Trüffel! Keine Angst, auch die sind nicht schwer, benötigen aber etwas mehr Kühlzeit. Bis zum Ostersonntag bekommt ihr sie aber allemal ins Nest! Hier kommen Gewürze in die Trüffelmasse und weiterhin wird noch Zimt in den Kakao zum Wälzen gegeben – schokoladiger geht es kaum!

Und es kann experimentiert werden. Nehmt mehr Gewürz oder versucht es mal mit Pimentón de la Vera!

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Schokotrüffel mit Gewürzen

für ca. 22 Pralinen

  • 100g Zartbitterschokolade, gehackt
  • 50g Vollmilchschokolade, gehackt
  • 75g Sahne
  • 25g weiche Butter
  • 1/4 TL Zimt
  • 1/8 TL Kardamom
  • 3 Prisen frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer
  • 1 Prise Chili
  • ca. 2 EL Kakaopulver (Backkakao)
  • 1/2 TL Zimt

Sahne aufkochen lassen und die Schokolade unter Rühren darin schmelzen. Etwas abkühlen lassen.

Butter mit den Gewürzen cremig rühren und die Schokoladenmischung dazugeben, gut verrühren. In einer Schüssel über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen.

Am nächsten Tag Kakao mit Zimt in einer Schüssel oder einem tiefen Teller vermischen. Aus der Schokoladenmasse mit einem Teelöffel etwa murmelgroße Portionen abstechen und daraus schnell zwischen den Händen Kugeln (ca. 1,5-2cm Durchmesser) formen. In der Kakaomasse wälzen. Kühl aufbewahren.

Idee von hier.

Mit relativ geringem Zeitaufwand bekommt ihr also noch schnell ein paar Oster-Mitbringsel oder-geschenke, die wirklich lecker sind. Ihr könnt die Pralinen natürlich auch alle zu Eiern formen, wenn ihr möchtet.

Habt ein paar schöne Tage und genießt die freie Zeit!

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Bei Kaffee und Brot

Manchmal möchte man einfach etwas Schokoladiges, etwas, das einem dieses tiefe Wohlfühlaroma bringt. Es müssen nicht immer Kuchen oder Kekse oder gar Schokolade pur sein.

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Auf der Suche, was man denn für etwas andere Brote mit meinem Sauerteigstarter zubereiten könnte, stieß ich auf eines, das ich unbedingt und schnell ausprobieren wollte. Schokoladenbrot mit Cranberries. Mit Sauerteig! Das klang nicht nur interessant, das Ergebnis war auch absolut überzeugend. Obwohl hier relativ wenig Schokolade verwendet wird, ist das Aroma großartig und die zugegebenen Trockenfrüchte sorgen für ein saftiges Brot. Das ist definitiv eine Alternative zu Kuchen und bedarf keines Belags!

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Anstelle von getrockneten Cranberries möchte ich dieses Rezept demnächst abwandeln und Sauerkirschen, Physalis oder Ingwer verwenden. Auch Pflaumen sollten gut funktionieren. Die Schokolade werde ich beibehalten. Milch- oder weiße Schokolade besitzt aufgrund der anderen Zusammensetzung auch andere Backeigenschaften und das Aroma war wirklich toll.

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Saurteigbrot mit Schokolade und Cranberries

für ein kleines Brot von ca. 500g

  • 85g aktiver Roggensauerteig (100% Hydratation)
  • 165g Weizenmehl 550
  • 10g Kakaopulver, schwach entölt
  • 125g Wasser
  • 100g getrocknete Cranberries
  • zwei kleine Täfelchen Zartbitterschokolade (etwa 50g), grob gehackt

Sauerteig, Wasser, Mehl und Kakao gut mischen und 30 Minuten bei etwa 25°C stehen lassen.

Anschließend gut durchkneten (ich mach das per Hand, angegeben sind 10 Minuten auf langsamer Stufe). Dann Trockenfrüchte und Schokolade zugeben und erneut einige Minuten unterkneten.

Für 2-3 Stunden bei etwa 28°C abgedeckt gehen lassen, dabei den Teig nach je 60 Minuten einmal falten.

Mit etwas Mehl zu einem rund-ovalen Laib formen und für eine weitere Stunde bei Raumtemperatur abgedeckt gehen lassen.

Im Gärkörbchen oder in einer ausgemehlten Schüssel für 14 Stunden abgedeckt im Kühlschrank gehen lassen.

Am nächsten Tag den Ofen auf 270°C Ober-/Unterhitze vorheizen und eine feuerfeste Schale mit heißem Wasser auf den Ofenboden stellen. Brot auf ein vorbereitetes Backblech bzw. einen Brotbackstein geben und eine halbe Tasse Wasser auf den heißen Ofenboden schütten, um Dampf zu erzeugen. Etwa 30 Minuten backen, dabei die Temperatur schrittweise auf 220°C reduzieren. Brot herausnehmen und auskühlen lassen.

Das Rezept habe ich hier gefunden.