Versucht

Schwedische Produkte sind dank Ikea in fast jedem Haushalt zu finden. Schwedisches Essen dagegen kommt, wenn überhaupt, nur sehr ausgewählt auf den Tisch. Knäckebrot, Glögg (zumindest hier im Norden), Prinzessinnentorte und Lussekatter sieht man (jahreszeitenabhängig) häufig, Köttbullar und Zimtschnecken noch öfter. Insbesondere letztere sind fast täglich auf irgendeinem Foodblog in irgendeiner (neuen) Version zu sehen.

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Janssons Versuchung bzw. deren Abwandlungen dagegen haben einen gewissen Seltenheitswert. Meine Variante habe ich in einem meiner ersten Kochbücher entdeckt, das ich von meinen Eltern geschenkt bekommen habe, als ich vor gut 15 Jahren begonnen habe, pescetarisch zu essen. Leider sind nicht allzu viele Abbildungen der Gerichte enthalten, oder es gibt Sammelfotos, wo dann eben viele Rezepte auf einmal gezeigt werden. Mich als Augenmensch inspiriert das dann spontan weniger. Aber jedes Mal, wenn ich es zur Hand nehme, entdecke ich schöne und interessante Rezepte, die ich gerne nachkochen möchte. Anscheinend gibt es das Buch nur noch antiquarisch, obwohl es 2002 in Deutschland erschienen ist. Es handelt sich um Die vegetarische Küche zum Genießen von Inga-Britta Sundqvist. Trotzdem es im Buch als Janssons Versuchung bezeichnet wird, ist dieses Gericht laut Wikipedia eigentlich Svenssons Versuchung, da ich auch auf Fisch verzichte. Um Jansson glücklich zu machen, hätte ich Kräutersprotten verwenden müssen, so wurden es Wakame-Algen. Diese ergeben mit den süßlichen Zwiebeln und den warmen Gewürzen einen guten Gegenpol zu den cremig gegarten Kartoffeln und der krümeligen Semmelbröselkruste. Das Rezept habe ich zum Original nur leicht verändert.

Janssons bzw. Svenssons Versuchung – Kartoffelgratin mit Algen

für 2 Portionen (am besten zu einem kleinen grünen Salat)

  • 5 g Wakame oder Dulse (Rotalgen) (z.B. im Asiamarkt)
  • 45g Zwiebeln
  • 1 TL Olivenöl
  • 1 TL Weiß- oder Rotweinessig
  • 1 TL Tomatenmark
  • 1 TL Zuckerrübensirup (alternativ Malzsirup oder Apfelkraut)
  • 1/4 TL Zimt, gemahlen
  • 1/8 TL Piment, gemahlen
  • 1/8 TL Nelken, gemahlen
  • 1/8 TL Ingwer, gemahlen
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 400-450g mehlig kochende Kartoffeln
  • 1 Prise Muskat, gerieben
  • 75ml Milch
  • 75ml Sahne
  • 1 TL Butter und etwas zum Einfetten der Form
  • 1 EL Semmelbrösel

Algen ca. 10 Minuten in 50ml kaltem Wasser einweichen. Zwiebeln schälen, fein hacken und in warmen Öl bei milder Hitze weich dünsten. Währenddessen Kartoffeln schälen und in etwa gleichgroße Pommes, also Stifte, schneiden. Algen abtropfen lassen und gut ausdrücken, hacken und zu den Zwiebeln geben. Essig, Tomatenmark, Sirup und Gewürze  außer Muskat zugeben und abschmecken.

Ofen auf 220°C Umluft vorheizen

Ofenfeste Form ausbuttern, die Hälfte der Kartoffelstifte auf dem Boden verteilen, dann die Zwiebelmischung darauf verteilen und die restlichen Kartoffeln darauf geben. Milch und Sahne mit Muskat mischen und über die Kartoffeln gießen. Semmelbrösel darauf verteilen und restliche Butter in Flöckchen darauf setzen.

30-35 Minuten goldbraun backen, bis die Kartoffeln gar sind.

Gegen die Kälte

Da hab ich mir ja was eingefangen.. Reizhusten, Hals- und Kopfweh, heißer Schädel und trotzdem Frieren… Dabei werden die Tage nun merklich länger und am Wochenende gab es immerhin für eine halbe Stunde reinste Sonne. Da kommt so ein Infekt nun wirklich nicht gelegen. Eine warme Suppe tut zumindest für ein Weilchen gut. Mit samtiger Konsistenz dank Kokosmilch, Frucht und Schärfe durch Orange. Die kommt hier zum einen als Orangensalz, zum anderen als kandierte Orangenscheibe zum Einsatz.

Die Orangen habe ich vor einiger Zeit bereits kandiert und zum einen größere Scheiben, zum anderen Stifte hergestellt. Die dünnen Stifte sind wirklich eher süß, die Scheiben haben eine Schärfe mit Zitrusnote. Je nachdem, was man bevorzugt, sollte man demnach die Größe der Stücke wählen. Das Vorbereiten der Orangen dauert einige Zeit, so dass man dies mindestens einen Tag zuvor erledigen sollte. Vielleicht kann man stattdessen kandierten Ingwer zur Suppe geben.

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Süßkartoffelkokossuppe mit kandierter Orange

kandierte Orangenschalen

  • Bio-Orangen
  • Wasser
  • Zucker

Die Orangen heiß waschen und trocken reiben. Nun die Orangen wie zum Filetieren schälen: Deckel und Boden abschneiden, auf den Boden stellen und die verbleibende Schale mit einem scharfen Messer von oben nach unten abschneiden, so dass die weiße Haut entfernt wird. Das Fruchtfleisch anderweitig verwenden. Wer mag, kann auch etwas vom Saft in die Suppe geben.

Die Schalen mit der weißen Seite nach oben auf ein Brett legen und mit einem scharfen Messer möglichst viel der weißen Haut flach abschneiden.

Die Schalen in einen Topf geben, mit kaltem Wasser bedecken, aufkochen lassen, Wasser abgießen. Noch drei weitere Male wiederholen, das soll die Bitterstoffe aus der Schale entfernen. Schalen abtropfen und komplett trocknen lassen.

Nun Schalen wiegen und die gleiche Menge an Zucker abwiegen. Pro 100g Zucker werden 20ml Wasser benötigt. Aus Zucker und Wasser bereitet man in einem Topf nun einen Sirup zu. Die Mischung wird zum Kochen gebracht, dann werden die Schalen (nach Wunsch geschnitten) zugegeben. So lange unter Rühren köcheln lassen, bis der Großteil des Wassers verdampft ist.

Schalen herausnehmen und auf einem ausgelegten Backblech trocknen lassen. Wer möchte, kann die Schalen vor dem Trocknen noch in Zucker wenden. Die vollständig durchgetrockneten Schalen kann man noch ganz oder teilweise durch Schokolade ziehen oder einfach so luftdicht verschlossen und trocken lagern.

Rezept von hier. Eine Anleitung für Orangensalz und -pfeffer gibt es auch.

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für die Suppe

für 2 Portionen

  • 2 mittlere Süßkartoffeln (etwa 400g)
  • 1 TL Olivenöl
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 200g Kokosmilch (gut geschüttelt)
  • 300ml Gemüsebrühe
  • (Orangen-)Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 2cm frischer Ingwer
  • nach Wunsch Orangenzesten und/oder -saft von einer halben Orange
  • 4-6 kandierte Orangenscheiben

Süßkartoffeln schälen, in gleich große Würfel schneiden. Knoblauch schälen, fein würfeln. Öl in einem Topf erhitzen, Knoblauch darin unter Rühren anbraten, dann Süßkartoffelwürfel zugeben und 1-2 Minuten unter Rühren anrösten. Mit Gemüsebrühe ablöschen und mit geschlossenem Deckel bei geringer bis mittlerer Hitze etwa 10 Minuten köcheln lassen, bis die Würfel gar sind. Kokosmilch und fein geriebenen Ingwer zugeben und alles kurz aufkochen lassen. Pürieren und mit Salz, Pfeffer und nach Wunsch Orangensaft und/oder -zesten abschmecken. Mit den kandierten Orangenscheiben obenauf servieren.

Rothäppchen

Zum Karneval oder Fasching werden ja gern mal Märchenfiguren imitiert, wobei deren Hochzeit laut TV-Programm ja um Weihnachten liegt. Trotz des jahrelangen Einschlafens und Aufwachens neben einem Wandbehang mit Rotkäppchenmotiv als Kind, haben es insgesamt nicht viele (überhaupt welche??) Vertreter der Grimm’schen und Andersen’schen Welt bei mir zum Kostümvorbild gebracht. Archivaufnahmen beweisen das, ebenso wie gewisse Trends (drei Köche in einer kleinen Kindergartengruppe):

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Einmal Fliegenpilz, einmal Clown.

Nein, zum Rotkäppchen habe ich es noch nicht gebracht und bei den netten Assoziationsspielen, die gern zur Gruppenbildung eingesetzt werden „Welche Märchenfigur assoziierst du mit deinem Gegenüber und warum?“ war die einhellige Meinung „Schneewittchen“. Ich selbst – katzenliebend – fand den gestiefelten Kater in diesem Moment passender. Zu hochtrabend ob der Listigkeit? Aber Rotkäppchen.. wer ist schon so doof sich fressen zu lassen?!

Womit wir wieder beim Thema Essen wären. Anders als Rotkäppchen sind diese Rothäppchen sogar vegan und gern auf dem Teller gesehen. Wie im Märchen kostet es hier dennoch etwas Arbeit, um das gewünschte Gericht (das Inkaufnehmen der zähen Großmutter) zu bekommen. Anstelle des Sojadips würde auch meine Variation mit Orange und Zimt gut passen. Die Füllmenge gebe ich hier an wie zubereitet, sie hätte noch für weitere 8-10 Teigtaschen gereicht.

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Rotkohl-Wan Tan mit Sojadip

für 1 Portion – 12 Teigtaschen

Füllung (kann auch schon am Vortag zubereitet werden)

  • 150g Rotkohl
  • 1 TL Olivenöl
  • 1/4 rote Zwiebel
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 TL frischer Ingwer, fein geraspelt
  • 1 EL frischer Koriander nach Belieben, gehackt
  • 1 EL Erdnüsse, geröstet
  • 1 TL Sriracha-Sauce (das ist die süß-scharfe Chilisauce, ich hab diese hier)
  • 1 TL Sojasauce
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1/4 TL helle Misopaste nach Belieben

Rotkraut putzen, dabei den Strunk entfernen. Kraut, Zwiebel und Knoblauch fein schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und zunächst die Zwiebel darin glasig dünsten. Knoblauch und Ingwer zugeben und etwa 1 Minuten unter Rühren anbraten. Rotkraut zugeben und braten bis der Kohl gerade noch bissfest ist.

In der Zwischenzeit Erdnüsse fein hacken. Mit Gewürzen und Saucen unterrühren und abschmecken. Abkühlen lassen.

Teig

  • 80g Weizenmehl
  • 1 gute Prise Salz
  • 1/2 TL Olivenöl
  • etwa 35 ml heißes Wasser
  • 1 TL Öl zum Braten

Für den Teig Mehl, Salz und Olivenöl mischen, etwa 30ml Wasser zugeben und miteinander verkneten. Teelöffelweise weiteres Wasser zugeben, bis ein elastischer, nicht zu feuchter Teig entstanden ist.

Zu einer Kugel formen und 30 Minuten bei Raumtemperatur mit Frischhaltefolie abgedeckt ruhen lassen.

Dann auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem etwa 2mm dicken Teig ausrollen, mit Glas oder Form Kreise ausstechen (bei mir 8cm Durchmesser). In die Mitte jedes Kreises 1 TL Rotkrautfüllung geben, zur Hälfte zusammenschlagen und am Rand gut andrücken, nach Wunsch können die Ränder leicht eingerollt werden.

Sollten mehrere Portionen zubereitet werden, die fertigen Teigtaschen auf einen leicht bemehlten Teller geben und mit einem Küchentuch abdecken, bis alle fertig sind.

Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und die Taschen in nicht zu großer Menge 3-4 Minuten wallend kochen lassen. Dann mit einer Schaumkelle herausnehmen und abtropfen lassen.

In einer Pfanne 1 TL Öl erhitzen und die Teigtaschen von beiden Seiten goldbraun anbraten.

Dip

  • 1 EL Limettensaft
  • 1 EL Sojasauce
  • 1/2 TL Rohrohrzucker
  • 1/2 TL Sesamöl

Alle Zutaten miteinander verschlagen, so dass sich der Zucker vollständig auflöst. Abschmecken.

Im Original werden hier noch Ringe von Frühlingszwiebeln zugegeben, ich hatte Radieschen für ein wenig Schärfe.

Gefunden bei lazycatkitchen.com

 

Übung macht (wohl) den Meister – Kürbis-Ingwer-Cupcakes

Warum die Einschränkung im Titel? Nun, ich muss in diesem Fall davon ausgehen, dass es so ist. Denn ein meisterhaftes Ergebnis liegt hier noch nicht vor.

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Als ich vor einiger Zeit Danis wunderschöne Kürbis-Ingwer-Cupcakes sah, mit diesen herrlichen Minikürbissen aus Frosting (in diesem Fall Eiweißglasur), wollte ich sie unbedingt nachbacken. Diese Optik fand ich einfach zu genial, so liebevoll ausgedacht und bisher noch nirgends so gesehen. Das ganze mit einem knackigen Schokoladenklecks auf einem luftig-fluffigen Kürbismuffin. (Ja, schon wieder Kürbis!)

Nun bin ich zum einen manchmal zu ungeduldig und zum anderen keine Meisterin an der Tülle. Dazu verziere ich einfach zu selten mit dem Spritzbeutel. Nichtsdestotrotz möchte ich das Ergebnis zeigen, vielleicht auch als Anregung für eine Halloweenfeier?

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Das Rezept habe ich etwas abgewandelt. Mit der ursprünglichen Menge Zucker wäre es auch mir viel zu süß gewesen, eigentlich würde dazu schon das Frosting ausreichen. Auch beim Mehl und der Schokoglasur habe ich eine andere Variante gewählt.

Kürbis-Ingwer-Cupcakes

für 8-9 normal große Muffins (Papierformen mit 5cm Durchmesser) im 12er Muffinblech

  • 120g Kürbispüree aus 130g geputztem Hokkaidokürbis
  • 100g Weizenvollkornmehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 gute Prise Salz
  • 3/4 TL Zimt, gemahlen
  • 1/2 TL Ingwer, gemahlen
  • 1/4 TL Muskat, gemahlen
  • 1 Prise Nelken, gemahlen
  • 40g weiche Butter
  • 1 EL neutrales Öl
  • 50g Vanillezucker (selbstgemacht)
  • 40g brauner Zucker
  • 1 Ei
  • 60ml Milch
  • 50g Zartbitterkuvertüre
  • 1 Eiweiß
  • 50g Puderzucker
  • 1/2 TL Vanilleextrakt (flüssig nach C. Barcomi selbstgemacht – 250ml brauner Rum + 1 aufgeschlitzte Vanilleschoten über 2 Wochen ausgezogen)

Zunächst das Kürbispüree zubereiten. Dazu den Kürbis in kleine Stücke schneiden, mit 3 EL Wasser in einen Topf geben und geschlossen bei mittlerer Temperatur etwa 10 Minuten lang weich garen. Pürieren und ausdampfen lassen. Es sollte bis zur Verwendung maximal körperwarm sein.

Backofen auf 175°C Umluft vorheizen. Mehl, Backpulver und Gewürze mischen. In einer anderen Schüssel Butter mit Zucker schaumig schlagen, das Ei zugeben und unterrühren, ebenso das Öl (habe ich eigentlich nur verwendet, weil die Butter nicht reichte, vielleicht geht es auch ganz ohne?). Mehlmischung und Milch abwechselnd dazu einrühren, am Ende das Kürbispüree zufügen. Die Muffinförmchen zu 2/3 mit Teig füllen und etwa 20 Minuten golden backen (Stäbchenprobe!).

Muffins auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen. Dann die Kuvertüre schmelzen und mit einem Löffel zu einem Spiegel verstreichen. Kuvertüre fest werden lassen – Dani gibt hier den Tipp, die Küchlein so lange im Kühlschrank zu deponieren.

Aus Eiweiß und Puderzucker über einem warmen (nicht heißen!) Wasserbad, bei dem die Schüssel zu Schlagen den Wasserspiegel nicht berührt, mit dem Mixer eine Glasur aufschlagen. Dabei muss sich der Puderzucker im Eiweiß vollständig lösen. Dann die Schüssel vom Wasserbad nehmen und kalt weiter schlagen, Vanilleextrakt nun unterrühren. Die Masse muss glänzen und bleibende Spitzen ziehen. Mit Spritzbeutel mit Sterntülle auf der Schokolade aufspritzen (hierbei kann man auch noch vorsichtig mit einer Gabel nachhelfen und die Stiele etwas leichter formen) und mit dem Brenner kurz bräunen.

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Wassermann, Aszendent Kartoffel

Wer passt zu wem? Astrologen können das scheinbar beantworten. Sternzeichen X zu Y wäre aber natürlich zu einfach. Da kratzt man ja gerade mal an der Oberfläche der „Wissenschaft“, die Aszendenten geben da genauere Auskunft.

Ganz ehrlich? Nicht mein Fall. So offen und interessiert ich an Kultur(en), Religion(en)/Weltanschauungen bin, so wissenschaftlich bin ich auch geprägt und eingestellt, wenn es um Astrologie geht. Als mich eine Kollegin als „typischen Schützen“ bezeichnete, musste ich auch erstmal nachlesen, was denn die typischen Eigenschaften seien. Aha: Neugierig, idealistisch, offen, optimistisch und wissensdurstig, garantiert nie langweilig, freiheitsliebend, chaotisch, großspurig, verschwenderisch. Aha? Sicher, in bestimmten Situationen bin ich auch verschwenderisch, und wer würde abstreiten wollen offen oder wissensdurstig zu sein? Ob das nun etwas mit dem Zeitpunkt und dem Ort der Geburt zu tun hat (warum dann nicht gleich Zeit und Ort der Zeugung?), sei dahingestellt. Ich möchte mich nicht einschränken, indem ich von vornherein aufgrund von Sternzeichen Kontakte und Beziehungen zu Mitmenschen ausschließe. Dafür bin ich dann doch zu offen. Dann doch lieber ausprobieren und auf sich zukommen lassen.

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Und beim Kochen? Kartoffeln, geerntet am … bei zu- oder abnehmendem Mond. Hm. Kombiniert mit w, unter Einfluss von i. Und auch hier: Ausprobieren! Kochbücher geben ebenso nur einen Hinweis (einige mehr als andere) über gute Zutatenkombinationen, probieren, ob es dem eigenen Geschmack entspricht, muss man letzten Endes selbst.

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Kartoffelplätzchen mit Wakame und Ingwer

für 1-2 Portionen (5 kleine Plätzchen)

  • 5 mittelgroße Kartoffeln
  • 1cm großes Stück Ingwer
  • 5g Wakame
  • 1 TL Öl
  • Sojasauce
  • Pfeffer und Salz

Wakame in kaltem Wasser 10 Minuten einweichen. Kartoffeln in gesalzenem Wasser gerade gar kochen. Abgießen, kurz abkühlen lassen, schälen und grob raspeln. Ingwer schälen und fein dazu reiben. Algen gut ausdrücken und grob hacken. Alles gut vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen. In heißem Öl ca. 5 Minuten von jeder Seite goldbraun braten. Mit Sojasauce servieren.

Bei mir gab es dazu Bohnen und einen Joghurtdip mit Chili und Zitrone. Und beim nächsten Mal: Sesam mit in die Kartoffelmasse!

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Arielle lässt grüßen

Eine Meeresbrise ist hier oben ja nichts ungewöhnliches (wenn auch ein paar Kilometer Fahrt entfernt), aber heute zeige ich euch eine zum Mitnehmen. Und dazu bin ich nicht mal in Gummistiefeln am Strand mit einem Einmachglas in der Hand herum gesprungen und habe sie euch eingefangen, das ging ohne weiteres auch in meiner Küche, zumal sie dadurch um einiges exotischer wurde! Herr O. durfte helfen, der hat nämlich ganz tolle Vorschläge nicht nur in gedruckter Form, sondern auch online (englisch allerdings). Wer also noch zweifelt, ob ein Buch von Herrn O. tatsächlich etwas für ihn ist, der kann sich dort gern den Mund wässrig machen lassen. Wobei ich gegen reale Hilfe gar nichts einzuwenden gehabt hätte, denn die Schnippelei dauert für diesen Salat doch schon ein kleines Eckchen, wenn man keinen Julienneschneider oder ähnliches zur Hilfe nimmt. Zum langen Dienstag hatte ich dadurch aber ein frisches, sättigendes aber leichtes Mittagessen. Als Beilage kann ich mir den Salat gut zu gebratenem Fisch oder Garnelen vorstellen und vielleicht einen Tick frischen ungegarten Ingwer oder ein paar Chilifäden/-flocken hinzufügen.

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Salat mit Wakame, Ingwer, Möhren und und und

für eine Portion als Hauptmahlzeit oder zwei als Beilage

  • 12g getrocknete Wakame (gibt es im Asialaden, oder online)
  • 12g frischer Ingwer, geschält
  • 1 Möhre, geschält
  • 1/3 Salatgurke, je nach Geschmack mit oder ohne Schale
  • 1/2 Mango, geschält
  • 20ml Reisessig
  • 1/3 TL Zucker
  • 20g Mandeln (original: gesalzene, geröstete Erdnüsse)
  • 1 TL Sesamsamen
  • ein großzügiger Spritzer Limettensaft
  • ein ebenso großzügiger Schluck Erdnussöl
  • je eine Handvoll Koriander und Minze
  • Salz

Die Algen in einer Schale mit kaltem Wasser bedecken und 30 Minuten stehen lassen, dann abgießen und sanft ausdrücken. Währenddessen Möhre, Ingwer und Mango in feine Streifen schneiden. Kerngehäuse der Gurke mit einem Löffel herausschaben und das Fruchtfleisch ebenfalls in feine Streifen schneiden. In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen, Wakame und Ingwer darin 2 Minuten blanchieren, dann Möhrenstreifen zufügen und weitere 2 Minuten blanchieren. Abgießen, sanft ausdrücken und in eine Schale geben, noch heiß mit dem Reisessig übergießen, Zucker und etwa 1/3 TL Salz zufügen und gut untermischen. Während die Mischung abkühlt in einer Pfanne ohne Fett Mandeln rösten, bis sie leicht duften, salzen und beiseite stellen. Sesam ebenfalls fettfrei rösten, bis er duftet. Koriander und Minze waschen, trocken tupfen, Blätter abzupfen und grob hacken. Ist die Salatmischung abgekühlt, werden die restlichen Zutaten (evtl. bis auf die Mandeln & Sesamsamen) zugegeben und untergemischt. Mit Salz abschmecken (wie gesagt: für mich noch etwas mehr Schärfe). Mandeln und Samen darüber geben.

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Vorher                                                                                Nachher

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Da ich den Salat mit zur Arbeit genommen habe, wurde er abends vorbereitet und die Mandel/Sesammischung habe ich separat in einem Gläschen mitgenommen und erst vor dem Essen darüber gegeben.

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Rezept abgewandelt nach Ottolenghi.

Da haben wir den Spinat – Gemüsecurry mit Vanille

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Die Vorteile des Einkaufs loser Zutaten liegen auf der Hand: Man kann so viel oder wenig nehmen, wie man möchte. Nur 3 Möhren, 2 Chili und 3 Pfifferlinge? Kein Problem. Aber wie so oft liegen Theorie und Praxis dann doch etwas auseinander. Möglicherweise ist es das gleiche Harmonieempfinden, das Blüten in ungerader Anzahl bevorzugt (gut, die eins ist eine ungerade Zahl und ich kaufe tatsächlich keine drei Blumenkohlköpfe, wenn es auch einer tut). Vielleicht ist es aber auch eher das Einkaufen ohne feste Mengen im Hinterkopf, welches sich gerade bei einem Ein-Personen-Haushalt schwierig gestaltet, wenn man frische Zutaten benötigt. Eine Staude Blattspinat sieht dann eben doch etwas mickrig aus. Um diese sinnvoll zu verbrauchen, stehen dann an aufeinanderfolgenden Tagen oft Gerichte mit ähnlichen oder gleichen Zutaten auf dem Tisch und ich zuvor mit diversen Büchern in der Küche. Gelobt seien die mit Zutatenregister!

Dass nicht abgepacktes Gemüse und Obst aber auch den Verpackungsmüll verringert, ist nicht automatisch gegeben, wenn man auch die Chance hätte, Plastiktüten etc. zu vermeiden. Fast automatisch wird einem alles in Tüten verpackt und ich muss mich jedes Mal beeilen zu sagen, dass ich einen Beutel o.ä. dabei habe. Dafür wünsche ich mir mehr „Verstärkung“, mehr Leute, die das beim Einkaufen ebenso handhaben und gerne auch endlich ein Verbot oder eine Besteuerung von Plastiktüten, Pappbechern etc.! Einen Supermarkt ohne Verpackung gibt es hier leider noch nicht, aber da, wo man Müll vermeiden kann, sollte man das auch tun.

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Überleitung zum Rezept? Es gibt keine!

Gemüsecurry mit Vanille

für eine Portion

  • 50g Blattspinat, Stiele entfernt, gewaschen und trocken geschleudert
  • 2 Stangen Sellerie, gewaschen, in Scheiben geschnitten
  • 1 kleine Möhre, geschält und gewürfelt
  • 1/2 Schalotte, fein gewürfelt
  • ein etwa daumennagelgroßes Stück Ingwer, geschält, fein gewürfelt
  • 50g Zucchini, in Stifte geschnitten,
  • 1/2 orange Chili, entkernt, fein geschnitten
  • 60ml Kokosmilch
  • 1/2 TL indisches Curry
  • 1 Sternanis
  • 1/2 Vanilleschote
  • 1/2 kleiner Stängel Zitronengras
  • 1 EL Olivenöl
  • 1/2 TL Limettensaft
  • Fischsauce nach Wunsch

Gemüse, Chili und Ingwer vorbereiten, Kerne aus der Vanilleschote schaben, Schote und Kerne beiseite geben. In einer tiefen Pfanne Öl erwärmen und Schalotte, Chili und Zitronengras bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren einige Minuten andünsten, das Currypulver zugeben und eine weitere Minute und Rühren erhitzen. Zucchini, Sellerie und Möhre zufügen und einige Minuten unter Rühren dünsten. Nun Kokosmilch und Limettensaft zugeben, zum Köcheln bringen, den Spinat zugeben und zusammenfallen lassen. Vanillemark und -schote, Ingwer und Sternanis zugeben und kurz mitköcheln lassen. Mit 1-2 Spritzern Fischsauce abschmecken. Vor dem Servieren Zitronengras und Vanilleschote entfernen, nach Belieben mit Sternanis (nicht zum Mitessen!) dekorieren.

Abgewandelt nach diesem Rezept. Wer mag, serviert Reis dazu.

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Nichts für Rohkostverächter

Kaninchenfutter! War der Herd kaputt, ist der Strom ausgefallen? Langweilig – schon wieder Salat!

Nichts da! Ja, bei mir kommt viel Gemüse auf den Tisch, ein guter Teil davon auch roh. Warum? Ich möchte euch gar nicht mit gesundheitlichen Details überzeugen, sondern mit geschmacklichen. Rohes Gemüse gab es in meiner Familie ja immer irgendwie: Salate, als Pausensnack in der Schule, als Gemüsesticks etc. Die rohe Liebschaft verstärkte sich, trotz pescetarischer Ernährung, erst wirklich vor ein paar Jahren. Fleißige Anstifter waren dabei vor allem zwei Herren: Hugh Fearnley-Whittingstall und Yotam Ottolenghi. Was haben die beiden mir nicht alles gezeigt! Rohen Blumenkohlsalat, Kohlrabicarpaccio, Ceviche…

Der Eigengeschmack von rohem Gemüse oder Fisch ist kaum mit dem zu vergleichen, der sich beim Braten, Dünsten, Kochen erreichen lässt. Das soll nicht heißen, dass ich nur noch roh essen wollte, aber diese Art der Zubereitung bietet einfach noch mehr Vielfalt. Und das koste ich gerne (aus).

Gesehen habe ich die Reispapier-Rollen mit Ingwer-Dip (wie so viele andere inspirierende Rezepte) bei Valentina’s.

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Zugegeben, das heute vorgestellte Rezept ist aufwendig. Rohkost für Schnippelfanatiker. Aber, es ist dennoch Rohkost für „Anfänger“. Das Gemüse ist nicht zu exotisch und hier treffen einige Geschmäcker, eher neutrale und dann wieder süßliche (wenn man die Frühlingszwiebeln verwendet auch scharfe) und verschiedene Texturen aufeinander. Salat und Staudensellerie sorgen für den typischen Biss, Tomate und Avocado (liegt noch im Gemüsekörbchen..) sind weich bis cremig, Gurke, Zucchini und Möhre liegen dazwischen. Der Sesam (habe ich angeröstet) bringt sein schönes nussiges Aroma mit ein.

Dazu der scharf-salzige Dip – das passt!

Reispapier gab es im Supermarkt, Ume Su leider nicht. Für Ersatz sorgte hier ein selbstgemachter Holunderbeerenessig. Dennoch muss ich demnächst wohl mal wieder einen Abstecher in den Asia-Laden einplanen.

Das Rezept ist für 4-5 Rollen !!! geschrieben, gemeint sind wohl eher 4-5 Personen. Die Zeit von 30-40 Minuten für die Zubereitung stimmt aber.

Nach der zeitraubenden Gemüsezerkleinerung geht aber alles ganz schnell: Dip anrühren, Reispapier anfeuchten, füllen, rollen. Fertig!

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Für etwa 10-12 Rollen, das sind für mein Empfinden 2 Portionen, habe ich folgende Mengen verwendet:

Reispapier-Rollen mit Ingwer-Dip

– 1 mittlere Möhre

– 1/3 mittlere Zucchino

– 1/4 Gurke

– 2 Eiertomaten

– 1 Stange Staudensellerie mit Grün

– 3 kleine Blätter Kopfsalat

– eine gute Handvoll Glasnudeln

– 1,5 EL Sesamsamen

– 10 – 12 Blätter Reispapier (ca. 20cm Durchmesser)

– ein walnussgroßes Stück Ingwer

– 2 EL Sojasauce

– 1 EL Holunderbeerenessig

Möhre schälen, mit der Raspelreibe zerkleinern, Gurke und Zucchino längs halbieren und je nach Größe des Kerngehäuses vom selben befreien. Zucchino in feine Stifte schneiden oder ebenfalls raspeln. Gurke in dünne Scheiben schneiden. Tomaten halbieren, Kerne entfernen, und, wie den Sellerie auch, fein würfeln. Salat in feine Streifen schneiden.

Glasnudeln zerschneiden oder zerbrechen, in warmen Wasser 5-10 Minuten einweichen, dann Wasser abgießen.

Sesamsamen in einer Pfanne fettfrei anrösten bis sie anfangen zu duften.

Für den Dip Ingwer schälen, fein reiben und mit Sojasauce und Essig vermengen.

Das Reispapier einzeln in einem tiefen Teller einmal vollständig untertauchen, kurz abtropfen lassen und auf ein Küchenbrett legen. Nach Belieben füllen (Achtung, nicht zu viel!), zwei Seiten einschlagen, dann von einer verbleibenden Längsseite her aufrollen und an der offenen Kante andrücken.

Die Rollen verschließen sich, wenn sie nicht zu trocken oder noch zu feucht sind. Zusammen mit dem Dip servieren.

Und falls es doch zu viel Gemüse war, ist Zeit für kreative Resteküche. Mit Ei oder Reis angebraten, mit dem Dip als Dressing in einen Rohkostsalat verwandelt oder (ohne Glasnudeln) als Beilage für Fisch oder Feta en Papillote?