Von MTV und BFF

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Manchmal erinnert man sich ja aufgrund komischer Assoziationen an Dinge, die nicht wirklich relevant aber eben doch da sind.

Der Plan und das Rezept für die Bärlauchfocaccia mit Feta brachte die Abkürzung BFF ins Hirn. Und zumindest Gleichaltrige könnten sich noch an die MTV-Sendung My new BFF mit einer gewissen Paris Hilton erinnern. Titel und Konzept widersprechen sich ja bereits in doppelter Hinsicht: Meine neue beste Freundin für immer. Bei einer Serie mit mehreren Folgen und auch Staffeln. Darin kann man freilich nur den Beleg für die Substanzlosigkeit und Oberflächlichkeit der Show und auch der Protagonistin sehen, die ja immerhin ihren Namen dafür hergibt.

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Diese Sendung habe ich allerdings nicht gesehen, dafür kamen Erinnerungen an andere, denn zu dieser Zeit, meiner Oberstufenzeit, wurde MTV vom Musik- zum heutigen „Jugendsender“, der sich vor allem durch (semi- oder pseudo-)Reality Shows auszeichnete, an die ich mich noch gut erinnere, weil sie damals einfach neu waren. Wer erinnert sich noch an Dismissed oder Next!, an The Hills oder Made, an Sendungen, bei denen Fremdschämgefühle aufkamen wie My super sweet 16, The Osbournes oder Jersey Shore? Oder wo man sofort genauso toll tanzen können wollte wie bei America’s Best Dance Crew? Eieiei.. ich hab das zum Teil sehr gerne gesehen, muss ich zugeben.

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Auch die Formate, die umzogen, weil sie einfach gut waren und zum Teil heute noch laufen oder ähnlichen Sendungen Platz gemacht haben.. Unter Ulmen oder MTV Home, um nur zwei zu nennen.

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Ja, ok, aber was hat das jetzt mit dem Rezept zu tun?! Nichts, bis auf eben die Abkürzung und die Assoziationskette, die sie in Gang gesetzt hat. Denn im Gegensatz zu Madame Hiltons TV-Show hat meine Focaccia wirklich Struktur und innere Werte, die die tolle Oberfläche ergänzen: Luftiger Hefeteig mit knuspriger Kruste, Bärlauchchips (denn die Blätter werden beim Backen ebenfalls knusprig) und würzigem Feta: BFF – Bärlauch-Feta-Focaccia. 

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Die passt zum Brunch bei nahezu sommerlichen Temperaturen ebenso wie zum Grillen oder zum Salat perfekt! Die Mehlmischung Pane die Como von Hobbybäcker eignet sich dafür sehr gut. Hier ist bereits Zucker enthalten, Salz ebenfalls, so dass ich beides nicht mit zum Teig gab, sondern mich an die Zubereitungsempfehlung auf der Packung verlassen habe – was belohnt wurde!

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Mit wenigen weiteren Zutaten gelingt dann die frühlingsfrische Bärlauch-Variante ohne Probleme.

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BFF – Bärlauch-Feta-Focaccia

für 1 Blech

  • 500g Mehlmischung Pane die Como
  • 1 Packung Trockenhefe (ebenfalls von Hobbybäcker)
  • 370g warmes Wasser
  • ca. 2 EL Olivenöl
  • 100g Feta
  • 50g Bärlauch
  • etwas Salz

Die Trockenhefe unter das Mehl mischen, Wasser zugeben und etwa 5-8 Minuten zu einem glatten Teig kneten (auf kleiner Stufe), bis dieser sich vom Schüsselrand löst. Abdeckt und warm etwa 1 Stunde gehen lassen. Danach auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech geben und mit den Handballen bzw. dem Teigholz zu einem Fladen formen und den Ofen auf 180°C Heißluft vorheizen.

Während der Teig erneut gehen darf Bärlauch waschen und trocken tupfen, die Stiele entfernen und die Blätter in breite Streifen schneiden. Feta würfeln.

Mit den Fingerkuppen viele kleine Mulden in den Teig drücken, mit Öl bestreichen und Bärlauch sowie Feta darauf verteilen. Mit etwas Salz (ich habe geräuchertes Salz verwendet, daher die Farbe) bestreuen und 5 Minuten bei 180°C, dann bei 170°C weitere 25 Minten goldbraun und knusprig backen.

Für das Blogevent von Zorra wurden freundlicherweise Zutaten von Hobbybäcker zur Verfügung gestellt. Mehr tolle Ideen mit diesen Produkten findet ihr spätestens nach dem 15.4. in der Zusammenfassung bei Zorra!

Blog-Event CXL - Brot und Brötchen für den Brunch in Kooperation mit Hobbybäcker (Einsendeschluss 15. April 2018)

 

Knoten im Hasenohr

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Ostern naht dann doch mit großen Schritten und während ich das Wochenende gemütlich vor dem Kamin im Gutshaus verbringen darf, mich bekochen und unterhalten lasse, könnt ihr ja schon einmal überlegen, was zu Ostern so auf der Kaffeetafel stehen kann.

Bei uns werden es unter anderem diese süßen Brioche-Knoten sein, die der Mann in der letzten Woche so lecker fand. Ich natürlich auch! Die kleinen Knoten sind aber auch ein tolles Mitbringsel oder eine süße Überraschung zum Brunch.

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Der Briocheteig ist im Blog ebenfalls kein Unbekannter, den habe ich hier schon herzhaft gefüllt präsentiert. Wie bei Hefeteig üblich, sind sie frisch am besten!

Bei der Füllung habe ich es einfach gehalten, aber nicht minder lecker. Ihr könnt aber gerne auch Marmelade, Zimtzucker-Butter, eine Quark-/Nussfüllung wählen, der Teig lässt sich ganz vielseitig verwenden.

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Brioche-Schokoknoten

für etwa 24 Stück

  • 250g Mehl 550 & etwas zum Ausrollen
  • 12g frische Hefe
  • 38g Zucker
  • 2 Eier
  • 38g Milch
  • 5g Salz
  • 100g kalte Butter in kleinen Stücken
  • 100g Vollmilchschokolade, gerne auch aromatisiert z.B. mit Orange, Vanille, Zimt…
  • zum eigenen Aromatisieren der Schokolade nach Wunsch: Bio-Orangenzesten, Zimt, Vanilleextrakt, Rum oder Whisky, Chili,…
  • 3-4 EL Sahne
  • Puderzucker

Aus Mehl, zerkrümelter Hefe, Zucker, Eiern und Milch einen Teig kneten. Am besten mit der Maschine 5 Minuten auf kleinster Stufe. Dann Salz zugeben und weitere 10 Minuten auf geringer Stufe kneten lassen. Dann erneut 10 Minuten auf geringer Stufe kneten lassen, dabei die Butter portionsweise einarbeiten.

Mit Frischhaltefolie abgedeckt 1-1,5 Stunden warm gehen lassen. Nun den Teig entgasen, dazu einmal falten oder den Teig einmal fest auf die Arbeitsplatte fallen lassen.

In der Schüssel abgedeckt über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.

Am nächsten Tag den Teig in zwei Portionen teilen und etwa 30 Minuten Temperatur bekommen lassen. Währenddessen die Schokolade im Wasserbad mit 2 EL Sahne schmelzen und nach Wunsch Orangenzesten und/oder Gewürze unterrühren. Achtung, die Schokolade darf nicht zu heiß werden, das Wasser sollte nicht kochen! Schokolade auf etwa Körpertemperatur abkühlen lassen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen.

Den Teig dann in zwei Portionen teilen und beide auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck oder Quadrat ausrollen. Die Teigdicke sollte bei 2-3mm liegen.

Nun die Schokolade daraufstreichen, dabei an den Rändern etwas Platz lassen. Die zweite Teigplatte darauflegen und etwas andrücken. In 24 etwa 1,5cm breite Streifen schneiden. Diese nun verdrehen, dabei etwas  in die Länge ziehen. Vorsichtig in Kranzform legen bzw. verknoten und die Enden unter dem Teig verbergen. Mit etwas Abstand auf die Backbleche legen.

Etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen. Dabei den Ofen auf 190°C Heißluft vorheizen.

Den Teig vorsichtig mit den verbliebenen 2 EL Sahne bestreichen. Etwa 15-20 Minuten goldbraun backen. Abkühlen lassen (dazu nach einiger Zeit auf ein Gitter legen, sonst bildet sich unter dem Teig Kondenswasser) und anschließend nach Wunsch mit Puderzucker bestreuen.

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Same same but different

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Es ist immer wieder überraschend, wie unterschiedlich die Ergebnisse sein können, wenn sich viele Leute an ein Rezept wagen. Am Wochenende gab es wieder einen Anlass dazu: Synchronbacken, wie immer unter der Federführung von Sandra und Zorra.

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Das Basisrezept für die Brioche stammt von einem französischen Blog und wurde zum Glück auch übersetzt.

Die Zubereitung war einfach, die Übernachtgare sorgt für etwas weniger Zeitinvestment am Zubereitungstag.

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Neben den vielen süßen Varianten, die einem bei Brioche so in den Kopf kommen, habe ich mich dann doch für etwas Herzhaftes entschieden: Eine Füllung mit Ziegenfrischkäse, Kräutern, Zitrone und Räucherlachs. (Für den Mann habe ich stattdessen Prosciutto cotto verwendet. Allerdings haben wir festgestellt, dass sich hier auch eine andere Frischkäsefüllung besser gemacht hätte und ich würde daher gerne eine mit Tomaten oder Paprika probieren.)

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Diese Brioche kann ich mir sehr gut zum Osterbrunch vorstellen. Sie schmeckt sowohl warm aus dem Ofen als auch kalt richtig gut!

Man kann den Teig am Vortag stressfrei zubereiten, im Kühlschrank gehen lassen und anschließend mit der fix zubereiteten Füllung versehen, formen und in etwa 40 Minuten steht die wunderbare Brioche dann schon auf dem Tisch. Unkomplizierter geht es kaum und glaubt mir, damit macht ihr Eindruck!

Brioche mit Frischkäse-Räucherlachs-Füllung

für zwei Zöpfe von etwa 30cm Länge

  • 500g Mehl 550 & etwas zum Ausrollen
  • 25g frische Hefe
  • 75g Zucker
  • 4 Eier
  • 75g Milch
  • 10g Salz & mehr zum Abschmecken
  • 200g kalte Butter in kleinen Stücken
  • 300g Ziegenfrischkäse
  • 100g Frischkäse natur
  • 1/2 Bund Schnittlauch
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 1 EL Kapern
  • 1 TL Zitronenzesten (Bio!)
  • Zitronensaft
  • 300g Räucherlachs (oder Prosciutto cotto, aber dafür bitte den Hinweis oben lesen!)
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • etwas Sahne zum Bestreichen

Aus Mehl, zerkrümelter Hefe, Zucker, Eiern und Milch einen Teig kneten. Am besten mit der Maschine 5 Minuten auf kleinster Stufe. Dann Salz zugeben und weitere 10 Minuten auf geringer Stufe kneten lassen. Dann erneut 10 Minuten auf geringer Stufe kneten lassen, dabei die Butter portionsweise einarbeiten.

Mit Frischhaltefolie abgedeckt 1-1,5 Stunden warm gehen lassen. Nun den Teig entgasen, dazu einmal falten oder den Teig einmal fest auf die Arbeitsplatte fallen lassen.

In der Schüssel abgedeckt über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.

Am nächsten Tag den Teig in zwei Portionen teilen und etwa 30 Minuten Temperatur bekommen lassen. Währenddessen für die Füllung Ziegenfrischkäse, Frischkäse, Zitronenzesten, abgetropfte, abgespülte und gehackte Kapern vermengen. Die Kräuter waschen, trocken tupfen und bei der Petersilie die Blättchen abzupfen. Mit dem Schnittlauch zusammen fein hacken und untermengen. Mit (Zitronen-)Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.

Eine Teigportion auf leicht bemehlter Arbeitsfläche zu einem Rechteck von etwa 30×40 cm ausrollen. Von der kurzen Seite als Unterkante ausgehend den Teig in etwa 3 gleich große Bereiche teilen (ggf. mit den Fingerspitzen Linien eindrücken zur Orientierung, die kurzen Seiten sind dann ebenfalls die Enden des Zopfes).

Mit etwa 4cm Abstand zu Ober- und Unterkante in den mittleren Bereich etwa 1/4 der Füllung verteilen, den Räucherlachs darauf legen und ein weiteres Viertel der Frischkäsefüllung daraufstreichen. Die äußeren Bereiche nun im Abstand von etwa 1cm/1 Fingerbreite mit einem scharfen Messer einschneiden, so dass sich eine Kammoptik ergibt.

Die ersten „Zinken“ bis zum Beginn der Füllung abtrennen, dann das verbleibende Teigende an der Unter- bzw. Oberkante auf die Füllung umklappen und darauf abwechseln die Teigstreifen der äußeren Bereiche legen, ggf etwas an den Seiten andrücken.

(Aus den Teigresten habe ich kleine Bonbons um noch von Weihnachten übrige Schoko-Nougat-Zapfen gewickelt – sehr lecker! Ihr könnt aber auch eine Deko, z.B. in Blumenform für den Zopf ausstechen.)

Mit der zweiten Teigportion ebenso verfahren. Beide Zöpfe vorsichtig nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und abgedeckt etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen.

In der Zwischenzeit den Backofen auf 185°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Nach abgelaufener Zeit die Zöpfe vorsichtig mit etwas Sahne bepinseln und etwa 40 Minuten goldgelb backen.

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Und falls ihr noch ein paar mehr Brioche-Ideen braucht, hier sind die anderen Teilnehmer des Februar-Synchronbackens:

Sandra von From-Snuggs-Kitchen
zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Conny von Mein wunderbares Chaos
Jutta von jutt-ah.de
Aleksandra von Maine Cook
Bo von Bo’s Kitchen
Katha von katha-kocht!
Sarah von Kinder, kommt essen!
Birgit M. von Backen Mit Leidenschaft
Sylvia von Brotwein
Caroline von Linal’s Backhimmel
Anna von teigliebe
Christina von The Apricot Lady
Birgit D von Birgit D – Kreativität in Küche, Haus & Garten
Eva von evchenkocht
Anna und Martin von Die Küchenwiesel
Becky von Baking Science Traveller
Steffi von Dulcipessa
Verena von Verena’s blog schöne Dinge
Tina von Küchenmomente
Sabine von Fundstücke
Simone von zimtkringel
Steffi von Kochtrotz
Debbie von Doing Things Differently
Lynn von Küchenkränzchen
Simone von Aus der Lameng
Julia von KAMAU
Volker von Voker mapmpft
Nora von Sisters Bakery and Kitchen
Susan von labsalliebe

Für (Fein-)Aufschneider

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Wie schon erwähnt, ist (freie) Zeit im Moment ein rares Gut. Ein wenig Muße muss man für diesen Möhrenflammkuchen aber haben, zumindest, wenn man die gewünschte Flechtoptik möchte – die benötigt etwas Zeit und Hingabe.

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Es geht natürlich auch einfacher, indem man die Möhrenstreifen auf der Käse-Creme einfach verteilt, aber das Auge isst bekanntlich mit!

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Uns hat dann aber vor allem der Geschmack überzeugt, der durch Zwiebeln und sahnige Creme an einen typischen Flammkuchen erinnert. Die Möhren sind für mich aber eine tolle Alternative zum Schinken und wenn der Mann meint „nach zwei, drei Bissen vermisst man den Schinken überhaupt nicht mehr“, ist das auch ein deutliches Zeichen!

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Dieser herzhafte kein-Fleisch-nötig-Geschmack kommt auch vom Mozzarella, der eine knusprige Kruste auf das Möhrengeflecht zaubert.

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Möhrenflammkuchen

für 1 Blech (etwa 4 Portionen)

  • 25g frische Hefe
  • 300g Weizenmehl
  • 4 EL Olivenöl
  • etwa 4 große bunte Möhren
  • 2 rote Zwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • Zesten und Saft von 1/2 Bio-Zitrone
  • 5-6 Zweige Thymian
  • (Zitronen-)Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 200g Feta
  • 125g Mozzarella
  • 100ml Milch

Mehl, zerkrümelte Hefe, 2 EL Öl und 1 TL Salz zusammen mit 150ml lauwarmem Wasser verkneten, Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken und an einem warmen Ort etwa 30 Minuten gehen lassen.

In der Zwischenzeit die Möhren vorbereiten: Möhren putzen und schälen, dann mit einem Sparschäler in dünne Streifen schneiden (der Zentralzylinder wird dabei nicht verwendet, er ist eher holzig).

Für die Creme Milch, zerkrümelten Feta, die Hälfte des grob zerkleinerten Mozzarellas, Zitronenzesten und -saft pürieren und anschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein würfeln. Thymian waschen, trocken tupfen und die Blättchen abzupfen.

Ist der Teig fertig zum Ausrollen, den Ofen auf 230°C Umluft vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig darauf dünn ausrollen. Mit der Käsecreme bestreichen und die Zwiebel- und Knoblauchwürfel darauf verteilen. Nun die Möhrenstreifen auf der Creme zum Geflecht auslegen (oder einfach bunt darüber verteilen).

Möhren anschließend mit dem restlichen Öl bepinseln und mit Salz und Pfeffer würzen. Den restlichen Mozzarella fein würfeln und auf dem Flammkuchen verteilen. Die Thymianblättchen darüber streuen.

20 Minuten goldbraun und knusprig backen.

Mein zweiter Beitrag zum Thema Sliced Kitchen beim Kochtopf:

Blog-Event CXXXVII - SlicedKitchen (Einsendeschluss 15. Februar 2018)

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Mexican Style Sandwich

Schon vor einiger Zeit gab es bei Zorra Carnitas und anderes länger gegartes Fleisch. Zu Birgits Brotweltreise lachte mich noch eine mexikanische Brötchenvarinate an. Mit hellem Mehl und Hefe, die typischerweise mit refried Black Beans (also nochmal gekochten schwarzen Bohnen), Chili und eben Carnitas gegessen werden.

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Der Mann war begeistert und so plante ich für Freitag nach der Arbeit die Zubereitung der Brötchen und des Belags ein.. Naja, Realität ist das, was passiert, während man noch Pläne schmiedet und die kommt öfter unvorhergesehen.

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Daher war der Zeitpunkt zum Backen der Teleras nicht mehr optimal, der Teig war überfällig. Geschmeckt hat er dennoch, daher hier das Rezept für die Brötchen und das Fleisch (hat wohl sehr gut geschmeckt – butterweich und gut gewürzt) sowie eine pescetarische Variante mit gezupftem Rauch-Lachs.

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Teleras – Mexikanische Sandwichbrötchen

für 8 Stück

  • 1 Tütchen Trockenhefe
  • 340g Wasser, lauwarm
  • 225g lauwarme Milch
  • 800g Weizenmehl 550 und etwas mehr zum Formen
  • 2 EL Zucker
  • 1 EL Salz
  • etwas Öl zum Einfetten von Schüssel & Frischhaltefolie
  • Maismehl oder Polenta zum Bestreuen des Backblechs

Wasser und Hefe miteinander verrühren und die Milch zugeben. Mehl und Zucker zugeben und auf der kleinsten Geschwindigkeit etwa 3 Minuten verkneten. 15 Minuten ruhen lassen, dann das Salz zugeben und bei mittlerer Stufe weitere 3 Minuten verkneten.

Den Teig in eine leicht geölte Schüssel geben und mit Öl bestrichener Frischhaltefolie bedecken. 2 Stunden gehen lassen, der Teig sollte etwa das doppelte Volumen erreichen.

Auf einer bemehlten Arbeitsfläche und mit bemehlten Händen den Teig flach drücken (entgasen). Die Seiten rechts und links zur Mitte falten und dann von unten nach oben von der kurzen Seite her aufrollen. Mit der Naht nach unten auf die Arbeitsfläche legen und wiederholen (flachdrücken, falten, aufrollen). Den Teig anschließend wieder in die Schüssel zurückgeben und bedeckt erneut 30 Minuten gehen lassen.

Die Arbeitsfläche erneut mit Mehl bestreuen, den Teig vorsichtig darauf geben und vorsichtig zu einem Quadrat von etwa 20cm Seitenlänge drücken, dabei nicht stark entgasen. Mit einer mit Öl eingestrichenen Teigkarte in 8 gleichgroße Stücke teilen. Jede Portion zu einer Kugel formen. Mit der Naht nach oben auf ein bemehltes Blech oder die bemehlte Arbeitsfläche setzen und mit einem Küchentuch oder eingeölter Folie wiederum 10 Minuten gehen lassen.

Dann die Teiglinge mit der konvexen Seite nach oben auf ein mit Polenta oder Maismehl bestreutes Backblech setzen, nach Belieben etwas flach drücken und mit der Teigkarte zwei Kerben eindrücken, die den Teigling in drei Bereiche teilen sollen. Der mittlere Bereich soll dabei etwas mehr als 1/3 ausmachen.

Jeweils vier Teiglinge auf ein Blech setzen und erneut gehen lassen, bis die etwas doppelte Größe erreicht ist.

In der Zwischenzeit der Ofen auf 230°C vorheizen.

Teleras in den Ofen geben, die Temperatur auf 200°C zurückschalten. Etwa 20-25 Minuten goldbraun backen. Anschließend auskühlen lassen.

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Carnitas

für etwa 8 Portionen (aber das Fleisch schmeckt auch zu Kartoffelpüree, Reis,…)

  • etwa 900g Schweineschulter ohne Knochen (ich habe Schweinenacken/-kamm ohne Knochen verwendet)
  • 720ml Wasser
  • 140g Schalotte
  • 4 EL Olivenöl
  • 2 TL Orangensaft
  • 8 Knoblauchzehen
  • 3 Lorbeerblätter
  • 1 TL Oregano, getrocknet
  • 1 TL Salz

Fleisch in Würfel mit etwa 4cm Kantenlänge schneiden. Schalotte putzen und in dünne Scheiben schneiden. Knoblauchzehen schälen.

In einem Bräter Öl erhitzen, die Zutaten zugeben und bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen, dann die Hitze verringern, bis alles ohne Deckel köchelt. Etwa 1,5 Stunden köcheln lassen, das Fleisch sollte gar und weich sein, das Wasser allmählich verdunsten.

Ofen auf 230°C vorheizen.

Fleisch und etwas Fett (Öl) in eine Auflaufform geben und etwa 20-30 Minuten bräunen lassen. Lauwarm abkühlen lassen.

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Gezupfter Rauch-Lachs

für 3-4 Portionen

  • 1 Lachsfilet mit Haut, etwa 250g
  • 2 TL brauner Zucker
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • etwas Olivenöl
  • 1-2 TL Liquid Smoke*

Lachs waschen und trocken tupfen. In eine mit etwas Öl bestrichene Auflaufform geben und mit Zucker bestreuen. Mit Salz und Pfeffer würzen und etwas Liquid Smoke darüberträufeln. 2-3 Stunden abgedeckt kühl stellen.

Im vorgeheizten Ofen bei 175°C etwa 25-30 Minuten garen. Der Fisch sollte saftig sein, sich aber mit einer Gabel leicht zerteilen lassen.

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Zum Belegen der Teleras

nach Belieben:

  • fein aufgeschnittene Avocado
  • Zwiebel in feinen Scheiben oder Ringen
  • eingelegte Jalapenos
  • etwas Sauerrahm oder Crème fraîche
  • Butter
  • Carnitas oder Lachs
  • Brötchen halb aufschneiden, buttern und nach Wunsch belegen.

Quelle Teleras und Carnitas:

4. Geburtstag von birgitd.com

Again what learned!

Es gibt immer was zu lernen. Keine Weisheit von mir, aber eine, die sich stets bewahrheitet. Vom Salz-Hefe-Verfahren hatte ich bis dato noch nichts gehört. Aber zum Glück gibt es das Synchronbacken, das Zorra vom Kochtopf und Sandra von Snuggs Kitchen monatlich veranstalten. Nach einem Grundrezept für alle backen die Teilnehmer in einem vorgegebenen Zeitrahmen. Abwandlungen sind durchaus erwünscht, das mache ich meist auch. Aber hier, bei einer komplett neuen Herangehensweise an Hefeteig, wollte ich erstmal testen.

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Bei diesem Verfahren werden Salz-Lösung und Hefe für einige Stunden zusammen gegeben. Was passiert dadurch? Ich werfe mal das Wort Osmose in die Runde. Erinnert sich wer? Ein kleiner Blick auf die Grundlagen:

In der Natur bietet größtmögliche Unordnung energetisch besonders günstige Zustände. Das führt dazu, dass sich ein in Wasser gelegter Zuckerwürfel auflöst und sich der Zucker nach einiger Zeit aufgrund der Eigenbewegung der Teilchen gleichmäßig im Wasser verteilt. Durch Erwärmen oder Umrühren kann man diesen Prozess – Diffusion genannt – beschleunigen, da die Teilchen sich dann schneller bewegen.

Findet dieser Prozess durch eine auswählend durchlässige (semipermeable) Membran statt, wie sie Zellen, u.a. auch Hefezellen, besitzen, spricht man von Osmose. Die Membran verhindert, dass feste Bestandteile von einer Seite der Membran zur anderen wandern können, aber sie besitzt Poren, die es insbesondere dem Lösungsmittel (Wasser) erlaubt, die Seite zu wechseln. Gelöste Stoffe wie das Salz können auch nicht ungehindert passieren, da das zellschädigend sein könnte. (Als Zollstation gibt es für einige Stoffe spezifische Kanäle oder Transportproteine.) Die Salzlösung kann lediglich durch die um die Membran liegende Zellwand eindringen und so in den Zwischenraum zwischen Membran und Zellwand einfließen.

Da sich in unserer Salzlösung mehr gelöstes Salz als in der Hefezelle befindet (und damit im Verhältnis weniger Wasser), ist die Wahrscheinlichkeit, dass Wassermoleküle aus der Zelle herausströmen in Richtung der konzentrierteren Salzlösung. (Wir erinnern uns: Ein Ausgleich der Konzentrationen entspricht größtmöglicher Unordnung und damit dem angestrebten Zustand.)

Weil die Hefezellen aber auch noch eine Zellwand besitzen, fließt das Wasser nur zwischen Wand und Membran. Der Wasserverlust lässt die Hefezellen absterben. Die Enzyme, welche die Bestandteile im Mehl aufspalten und als Backtriebmittel vor allem Kohlenstoffdioxid produzieren, sind aber weiterhin funktionsfähig.

So wird mittels des Salz-Hefe-Verfahrens verhindert, dass eine zu starke Gärung auftritt. Das soll, im Idealfall, dazu führen, dass der Teig ohne Verlaufen gut geformt werden kann.

Nun ja. Wenn man sich mal die Schritte der Herstellung bei meinem (mit Dinkelmehl 630) angesetztem Hefeteig betrachtet, sieht man, dass der Teig wirklich gut aufgegangen ist, dass die Brötchen (vielleicht waren sie auch zu groß? oder es hat doch noch an Mehl gefehlt durch die etwas geringere Type?) die Form aber nicht gut gehalten haben.

Geschmacklich waren sie aber prima: Weiche, lockere Krume und eine Kruste, die etwas an Laugengebäck erinnert.

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Dinkelbrötchen nach dem Salz-Hefe-Verfahren

für 4 große Brötchen

  • 5g Salz
  • 5g frische Hefe
  • 500g Dinkelmehl 630
  • 15ml Zuckerrübensirup
  • 5g Butter
  • Sesam zum Bestreuen

Die Salz-Hefe-Mischung muss mindestens 4 Stunden kühl (5°C)gestellt werden, kann aber auch bis zu zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dazu das Salz in 50g Wasser auflösen und die Hefe hineinbröseln. Schwenken oder Rühren, damit sich alles gut vermischt.

Am Backtag Mehl, Sirup, die Salz-Hefe-Mischung und 200g lauwarmes Wasser zugeben und 5 Minuten bei kleinster Stufe kneten.

Butter zugeben und weitere 10 Minuten auf kleiner Stufe kneten lassen.

Die Schüssel mit Frischhaltefolie abgedeckt etwa 1,5 Stunden in einem warmen Raum gehen lassen.

Dann den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche in gleichgroße Portionen teilen (hier: 4 Portionen, diese jeweils in zwei Stränge geteilt und verflochten) und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Abgedeckt weitere 30 Minuten warm gehen lassen. Nach Belieben leicht befeuchten und mit Sesam bestreuen.

Inzwischen den Backofen auf 230°C vorheizen und eine ofenfeste Schale mit Wasser hineinstellen. Die Brötchen 15-18 Minuten goldbraun backen.

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Ich bin jedenfalls für weitere Versuche bereit und möchte gerne euch (und mir) noch die anderen Mitstreiter mit ihren Rezeptvariationen auflisten:

  • Zorra mit dem ursprünglichen Rezept
  • Sandra hat ebenfalls Dinkelmehl, aber auch Joghurt, Sesam und Mohn verwendet
  • Conny hat sich für Emmermehl entschieden
  • Nora hat noch Sauerteig zugefügt und Kürbisbrötchen kreiert
  • Dagmar hat Weizenmehle gemischt
  • Ingrid hat sich für Chiasamen als Topping entschieden
  • Birgit hat einen tollen Brötchenkranz mit Leinsamen aus dem Ofen geholt
  • Birgit hat gleich zwei Rezepte ausprobiert
  • Caroline hat eine Brötchenblume mit Weizenmehl 405 gezaubert und Lynn damit zum ersten Mal teilgenommen
  • Knusprige Brötchen mit Ruchmehl präsentiert Cakes, Cookies and more
  • Ilka hat Sesambrötchen mit einer Weizenmehlmischung gebacken
  • Kerstin hat Weizenmehl der Type 550 gewählt
  • Simone hat rustikale Weizenschiffchen geformt
  • Jeanette hat tatsächlich mit dem im Original verlangten Weizenmehl 700 gebacken!
  • Dinkel und Weizen gemischt führte zu leckeren Brötchen für Susanne

Originalrezept von hier.

Knuspern auf schwedisch

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Beim Schweden sind wir tatsächlich öfter mal. Leider allerdings nur in großen blau-gelben Einkaufskästen, nicht weiter im Norden. Aber! Skandinavien steht ganz groß auf unserer Reiseliste, auch, wenn wir wohl beim Ursprungsland des Smørrebrød beginnen werden und das Knäckebröd noch etwas warten muss. Ein bisschen Schweden kann man sich aber auch ohne Inbusschlüssel nach Hause holen: Warum nicht mal selbst Knäckebrot machen?

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Gekauft ist es nur der halbe Spaß! Knäckebrot backen ist so einfach und bietet natürlich wieder mal den Vorteil, dass man den Geschmack nach Wunsch beeinflussen kann. Die Menge lässt sich ebenfalls problemlos anpassen.

Also fix – als Beilage für das nächste Rezept – gebacken und schon fast weggeknuspert – schmeckt uns beiden richtig gut!

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Schwedisches Knäckebrot mit Roggenmehl und Kümmel

für 6 Scheiben mit etwa 20cm Durchmesser

  • 100g Weizenvollkornmehl
  • 100g Roggenmehl 1150
  • 3/4 TL Kümmel, grob im Mörser zerstoßen
  • 3/4 TL Salz
  • 60ml lauwarme Milch
  • 80ml lauwarmes Wasser
  • 4g Trockenhefe

Milch und Wasser mit der Hefe verrühren. Mehle, Salz und Kümmel zugeben und alles 2 Minuten (auf kleinster Stufe) zu einem homogenen Teig verkneten. 10 Minuten gehen lassen und dann erneut 2 Minuten (mittlere Geschwindigkeit) kneten. Teig mit Frischhaltefolie in einer Schüssel abgedeckt bei Raumtemperatur etwa eine Stunde gehen lassen.

Den Teig anschließend auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und in 6 gleichgroße Portionen (etwa 50g schwer) teilen. Mit den Handballen oder einem bemehlten Teigholz etwa 2-3mm dünn ausrollen/flach drücken.

30 Minuten mit einem sauberen Tuch abgedeckt gehen lassen. An der Stelle ist es auch möglich, die Fladen einzeln in Frischhaltefolie einzupacken und 12-18 Stunden im Kühlschrank zu lagern.

Den Ofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Fladen entweder mit einer Gabel mehrfach einstechen, oder – wenn wie bei mir etwas größere Löcher gewünscht sind – mit der flachen Seite eines Holzspießes punktieren. Drei Fladen auf das Backpapier legen und 10-12 Minuten leicht gebräunt und knusprig backen. Mit den verbleibenden Fladen wiederholen.

Auskühlen lassen.

Die Knäckebrote schmecken besonders gut mit frischer (z.B. selbst geschüttelter) Butter, Frischkäse oder eingelegtem Fisch!

Abgewandelt aus

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Birgit sucht als ebenfalls begeisterte – und viel erfahrenere – Brotbäckerin Brote aus aller Welt. Da ist ein skandinavisches Rezept sicher willkommen!

4. Geburtstag von birgitd.com

Erwachsenenpschikologie

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Eltern berichten häufiger, wie sie ihren Kindern Obst oder Gemüse unterjubeln müssen. Püriert in der Sauce zu Nudeln sieht man die fiesen Vitaminbomben ja kaum noch, im Obstsalat oder -joghurt erscheinen auch die sonst verhassten Äpfel gar nicht mehr so bedrohlich. Pschikologie eben!

Dass Erlebnisse dieser Art nur zu haben sind, wenn man Kinder hat, ist allerdings nicht der Fall, da kann ich Entwarnung geben! Auch einigen Erwachsenen sollte man eher nicht zu detailliert erzählen, was denn da so im Essen ist (und ich rede hier nicht von Allergien etc, sondern von reiner Abwehrhaltung). Ob das geschlechtsspezifisch verschieden anzuraten ist, kann ich aufgrund zu kleiner Untersuchungsgruppe jedoch nicht berichten..

Der Mann ist manchmal tatsächlich so ein Exemplar. Er mag zum Beispiel keine Walnüsse (wobei die beispielsweise in Pesto gar nicht so schlimm sind, aber…), ich dagegen schon. Auch im Brot, das ich ja inzwischen fast ausschließlich selbst backe. So probiere ich mich natürlich fleißig durch Sauerteigbrote und auch solche, die eine lange kalte Gare hinter sich bringen müssen, denn der Geschmack ist einfach besser.

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Das fand der Mann auch, als er vom frisch gebackenen Walnussbrot die ersten Scheiben probierte: Lecker! Es blieb auch nicht bei einer Scheibe und als er sich dann nach einer Weile die zweite Ration (frisch gebackenes Brot überlebt eigentlich nur länger, wenn ich es nach dem Backen und Abkühlen auch noch Wegpacken kann…) holen wollte, machte ich allerdings einen Fehler.. Ich nahm tatsächlich an, dass ich mit dem Hinweis „Du, da sind übrigens Walnüsse drin, die magst du ja sonst eigentlich nicht“ tatsächlich einen positiven Effekt in Bezug auf Walnüsse erreichen könnte…

Wie naiv! Statt der Einsicht, dass eben diese Nüsse ja gar nicht so schlimm seien, erreichte ich glatt das Gegenteil: Hm, also jetzt wo ich das weiß, schmeckt das schon sehr nach Walnuss, nicht so mein Fall.

Ahja. Klar, der Geschmack ändert sich natürlich mit der neuen Information. Auch Pschikologie. Und mein Fazit: Besser mal was verschweigen und öfter auch was unterjubeln…

Nichtsdestotrotz: Das Walnussbrot ist wirklich lecker. Ich habe es aber auch schon mit Sonnenblumenkernen gebacken und kann es mir auch mit anderen Nüssen/Samen sehr gut vorstellen.

Hier die Variante für den Mann:

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Walnussbrot

für 1 Brot von etwa 1 kg Gewicht

  • 140g Weizenmehl 550
  • 240g Weizenmehl 1050
  • 70g Roggenmehl 1150
  • 1/4 TL Trockenhefe oder ein kleines Stück frischer Hefe von etwa 2g
  • 2 EL brauner Zucker
  • 10g Salz
  • 150g Walnüsse (s.o.)
  • 1 EL Weißweinessig
  • Etwas Mehl und Kleie zum Arbeiten

Am Vorabend Walnüsse grob hacken. Nüsse, Mehle, Hefe, Zucker und Salz in einer großen Schüssel vermischen. Essig mit 350ml lauwarmen Wasser verrühren und unterrühren, bis ein homogener Teig entsteht. Mit Frischhaltefolie abgedeckt bei Raumtemperatur 18 Stunden gehen lassen.

Dann die Arbeitsfläche mit etwas Mehl und Kleie bestreuen. Den Teig mit einer Teigkarte o.ä. vorsichtig auf die Arbeitsfläche gleiten lassen. Mit der Karte zunächst die Seiten zur Mitte hin umfalten, dann ebenso von oben und unten den Teig umschlagen. Noch 1-2 mal wiederholen, dabei sollte der Teig straffer werden.

Den Teig in eine mit einem sauberen Leintuch, das gut mit Mehl bestäubt wurde, mit der Naht nach unten geben und 2 Stunden bei Zimmertemperatur abgedeckt gehen lassen.

Etwa 30 Minuten vor dem Ende einen gusseisernen Bräter mit Deckel im Ofen bei 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Vorsichtig (heiß!) den Brotlaib mit der Naht nach oben in den Bräter geben und den Deckel aufsetzen. 30 Minuten backen. Danach die Temperatur auf 230°C reduzieren und den Deckel abnehmen. Noch weitere 15 Minuten braun und knusprig backen lassen.

Auskühlen lassen.

Das Brot schmeckt sowohl zu herzhaften als auch süßen Belägen. Es hat gebacken eine leicht rosa-lila Krume.

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Quelle:

Flammtastisch

Flammkuchen gibt es bei uns immer dann, wenn die Zubereitung relativ schnell gehen muss. Den Mann habe ich überzeugen können, dass die Kombination Apfel-rote-Zwiebel-Ziegenkäse mit Honig und Thymian seeehr lecker ist. Der war da nämlich zunächst auch seeehr skeptisch. Da es das ziemlich zum Beginn unserer Beziehung das erste Mal gab, wurde diese Skepsis aber nicht laut geäußert. Das hat er dann später zugegeben. Nachdem mehrere Male eben dieser Flammkuchen gewünscht wurde.

Eine kleine ebenso herbstliche Abwandlung dazu habe ich heute: Trauben-Zwiebel-Ziegenkäse. Durch die süßeren Trauben und die Balsamico-Zwiebeln kann auf den Honig verzichtet werden. Wenn ihr aber die Apfel-Variante testet, empfehle ich dringend etwa 1 TL Honig in den letzten Minuten im Ofen über den Flammkuchen zu träufeln.

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Der Teig ist bei mir ein Hefeteig. Der wird etwas luftiger als der einfache Flammkuchenteig, der ohne Triebmittel auskommt. Man muss eben wissen, ob es lieber richtig kross oder etwas zarter sein soll. Dieses Teigrezept gehört aber zu unseren Standards.

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Flammkuchen mit Trauben, Balsamico-Zwiebeln und Ziegenkäse

für ein Blech, zwei Portionen

  • 220g Mehl 405 oder 550er (ich habe aber auch schon 630er Dinkelmehl oder 405er mit Vollkornmehl gemischt)
  • 120ml lauwarmes Wasser
  • 10g frische Hefe
  • 1 Prise Zucker
  • 1/2 TL Salz & mehr zum Würzen
  • 4 EL Olivenöl
  • zwei rote Zwiebeln oder Schalotten
  • 1 EL Rohrohrzucker
  • 40ml Balsamico
  • ca. 150g Schmand
  • ca. 15 rote kernlose Weintrauben
  • 150g Ziegenweichkäse (in der Rolle)
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • ca. 1/2 TL frischer oder getrockneter Thymian

Mehl, Wasser, zerbröselte Hefe, Zucker und Salz mit 3 EL Olivenöl zu einem glatten Hefeteig verkneten, mit Frischhaltefolie abdecken und etwa 1 Stunde an einem warmen Ort oder über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.

Für die Zwiebeln dieselben schälen und in etwa 5mm starke Scheiben schneiden. In einer Pfanne mit 1 EL Öl anbraten, bis sie beginnen zu bräunen. Die einzelnen Ringe dabei voneinander trennen. Den Zucker zugeben und unter Rühren karamellisieren lassen. Mit Balsamico ablöschen und bei mittlerer Hitze einreduzieren lassen, bis fast die komplette Flüssigkeit verdampft ist. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen.

Trauben waschen und halbieren, Ziegenkäse in etwa 16 Scheiben schneiden. Thymian ggf. waschen, trocken tupfen und die einzelnen Blättchen abzupfen.

Den Backofen auf 250°C Umluft vorheizen. Den Teig mit etwas Mehl auf Backblechgröße ausrollen und auf Backpapier o.ä. legen. Schmand darauf verteilen und mit Pfeffer würzen. Zwiebeln, Trauben und Käse auf dem Teig verteilen und den Thymian darüberstreuen.

Den Flammkuchen 10-12 Minuten backen, bis der Teig an den Rändern knusprig gebacken ist und schön bräunt. In den letzten Minuten kann auch der Grill zugeschaltet werden.

Dieser Flammkuchen ist auch ein Beitrag für das ABC der Tomateninsel– diesen Monat ist demnach der Buchstabe F fällig:

Wir kochen uns durch das Alphabet - F