Herbstliches Himbeer-Apfel-Geschmuse

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Während andere Lieder darüber singen, dass sie Stifte in Äpfel und Ananas stecken (fieser Ohrwurm, lasst es lieber bleiben!), stecke ich lieber Äpfel und Himbeeren in ein warmes Bett. Ziehe ihnen eine warme Decke aus Haferflocken-Streuseln mit Marzipan über, damit sie nicht frieren bei der nun fast täglichen Kälte. Ich bin froh, dass der Kamin hier nun funktioniert (der Innenraum musste neu ausgekleidet und eine Bodenplatte gelegt werden, deren Lieferung einige Zeit in Anspruch genommen hat). Auch das Obst schicke ich in die Wärme, das tut ihm gut, bringt Aroma und zeigt es von seiner zarteren Seite.

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Am Ende darf es sich aber ruhig etwas abkühlen – mit einem Schlag saurer Sahne, Schlagsahne oder, wenn es jemand doch lieber kühler mag, auch mit Eis!

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Hier kommt ein herbstliches Crumble mit Himbeeren und Äpfeln, perfekt als Kuchenersatz beim Kaffee oder – in kleinen Mengen – als Nachtisch. Wer möchte, nutzt die anfallenden Apfelschalen gleich für einen Tee.

Himbeer-Apfelcrumble mit Marzipan-Haferflockenstreuseln

für 6-10 Portionen

  • 500g Himbeeren (wenn TK dann aufgetaut und weitestgehend abgetropft)
  • 4 kleine Äpfel (ich hatte Braeburn)
  • 2-3 EL Vanillezucker (selbstgemacht)
  • 200g Mehl
  • 100g Haferflocken (kernig)
  • 50g brauner Zucker oder 40g Rohrohrzucker
  • 175g geschmolzene Butter
  • 1 TL Lebkuchengewürz oder Zimt
  • 1 Prise Salz (Vanillesalz)
  • 75g gehobelte Mandeln
  • 100g zerkrümeltes Marzipan

Äpfel waschen, schälen und vom Kerngehäuse befreien. In größere Stücke schneiden. Mit den Himbeeren zusammen in eine ofenfeste Form geben und mit dem Vanillezucker bestreuen.

Den Ofen auf 165°C Umluft vorheizen. Dann Mehl, Haferflocken, Zucker und Gewürze vermischen und die geschmolzene Butter mit einem Löffel unterrühren. Mandeln und Marzipan daruntermischen. Die Masse über das Obst geben und 40-45 Minuten goldbraun backen.

Warm servieren (s.o.).

Apfel-Pfeffer-Ingwer-Tee

für etwa 1l

  • Schalen von 4 Äpfeln
  • 8 schwarze Pfefferkörner
  • ca. 2x 3cm großes Stück Ingwer
  • nach Wunsch etwas Honig

Apfelschalen mit Pfeffer und Ingwer sowie 1 l Wasser in einen Topf geben und aufkochen lassen. Bei geringer Hitze ca. 12 Minuten köcheln lassen. Nach Belieben mit Honig süßen.

 

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Einen schönen Novemberbeginn wünsche ich euch!

 

Müsliplikator

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„Und, was macht dein Haus?“ Gefühlt ist das in den letzten Wochen die meist gestellte Frage gewesen.Verständlich irgendwo, aber meine Antwort bleibt auch immer gleich: „Steht! Es ist noch hier und da was zu machen, aber das wird.“ Und so ist es auch. Es fehlt in ein paar Zimmern noch eine Kleinigkeit, die einfach deswegen etwas Zeit braucht, weil es nichts von der Stange ist, sondern eben selbst zugesägt oder anderweitig angepasst werden muss. Am Ende lohnt sich das, da bin ich sicher.

Über die Gartengestaltung grüble ich auch. Was möchte ich? Wohin? Wie kann ich das umsetzen? Gar nicht so einfach. Einen Obstbaum hätte ich gern. Birnbäume sind nicht einfach aufgrund des Birnengitterrostes. Die Nadelbaumhecke zum Nachbarn allein schließt das schon aus. Ein Apfel? Gerne, aber eine Quitte wäre doch auch.. oder Walnuss..? Alles hat seinen Reiz und der Platz ist endlich. Die eigenen Äpfel im Müsli… hm… Lecker wäre das in jedem Fall. Auch mit käuflich erworbenen Apfelringen. Eine Variante für duftendes knuspriges Apfelmüsli gibt es jedenfalls heute schon!

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Apfelmüsli mit Zimt

für 8-10 Portionen

  • 200g Haferflocken (ich nehme die kernigen)
  • 90g Buchweizen, ganz
  • 50g gehackte Walnusskerne
  • 25g kleingeschnittene Apfelchips
  • 50g Rosinen
  • 50g getrocknete Datteln ohne Stein, grob gehackt
  • 1 EL Zimt
  • 1 Prise Salz
  • 1 gute Prise Muskat
  • 120ml Honig oder Ahornsirup (ich habe beides probiert)
  • 2 EL geschmolzenes Kokosöl
  • 3 EL Wasser
  • 2 TL Vanilleextrakt

Den Backofen auf 150°C Umluft vorheizen. Haferflocken, Buchweizen, Walnüsse, Apfelchips, Rosinen, Zimt, Salz und Muskat gut vermengen. Datteln, Honig oder Ahornsirup, Wasser, Kokosöl und Vanille cremig pürieren und gleichmäßig mit den trockenen Zutaten mischen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtem Backblech ausbreiten und etwa 25 Minuten backen. Dabei 1-2 mal umrühren. Abkühlen lassen und in ein luftdichtes Gefäß abfüllen.

Ich esse dazu gern Milch, Joghurt und frisches Obst oder Kompott.

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Leicht abgeändert von hier.

 

Kleines Erdbeergemetzel

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Wenn man nicht gerade einen Garten hat, bei dem der Transportweg der Erdbeeren 10m Luftlinie beträgt, passiert es oft, dass sie sich ein paar Druckstellen einfangen. Beim Hopsen im Fahrradkorb über nicht wirklich ebene Wege, beim Autofahren und Kurvenlage.

Die leicht lädierten Beeren (botanisch korrekt wäre ja Sammelnussfrüchte) können natürlich immer noch pur genossen werden, in einen Smoothie oder Quark wandern oder auf brutale Art und Weise mit einer Gabel zerquetscht in ein Ofenporridge wandern.

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Vielleicht das passende Rezept, wenn man mit dem falschen Bein aufgestanden ist und seiner kleinen morgendlichen Aggression Luft machen möchte. Aber auch für alle friedfertigen Gernaufsteher eine Frühstücksalternative. Denn während das Porridge im Ofen ist, kann man in aller Ruhe duschen, den Tisch decken oder die Betten machen!

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Ofenporridge mit Erdbeeren

für 1 Portion

  • 12-15 (nicht zwingend versehrte) Erdbeeren*
  • 50g Haferflocken
  • 1 EL Honig oder Ahornsirup
  • 1 TL Backpulver
  • 1/4 TL Zimt oder Kardamom
  • Mark von 1/2 Vanilleschote

Erdbeeren waschen, putzen und grob zerteilen. Mit einer Gabel kräftig zerdrücken. Die restlichen Zutaten dazugeben und gut vermischen. 5 Minuten quellen lassen.

Währenddessen Ofen auf 170°C Umluft vorheizen. Porridge in eine ofenfeste Form geben und glatt streichen. 20 Minuten backen lassen.

Dazu ein wenig Joghurt oder Quark und fertig ist das warme fruchtige Erdbeergemetzel zum Frühstück.

*Anstelle von Erdbeeren eignen sich auch andere weiche Früchte, wie Himbeeren oder Bananen (das sind botanisch betrachtet tatsächlich Beeren!), wie im Original vorgeschlagen. Abwandeln lässt sich dieses Rezept auch bzgl. der Gewürze. probiert etwas Zitrone oder am Ende ein wenig Schokolade, ein paar geröstete Nüsse dazu!

My Humble Crumble Pie – Rhabarber-Pie mit blättrigem Teig und knusprigem Topping

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Eigentlich ist dieses Rezept ein Puzzle aus diversen Ideen. Zum letzten Geburtstag wurde Rhabarberkuchen gewünscht. Mit Quark und Haferflockenstreuseln obendrauf, das Wunschrezept wurde mitgeschickt, ich hatte Zeit und machte mich ans Werk. Der fertige Kuchen war so la la. Nicht schlecht, aber auch einiges von sehr gut entfernt. Die Haferflockenstreusel wollte ich aber auf den nächsten Rhabarberkuchen bringen. Dann hatte ich noch fast eine ganze Packung Kaffeesahne, die ich so nicht nutze, also wohin damit? Vanillepudding muss doch auch mit Kaffeesahne anstelle von Schlagsahne funktionieren? Ja, das geht! Und das Teigrezept für den tollen buttrigen Blätterteig stammt von Cynthia Barcomi.

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Der Kuchen braucht insgesamt schon ein wenig Zeit, die einzelnen Komponenten können aber gut vorbereitet und dann vor dem Backen zusammengefügt werden. Lauwarm serviert schmeckt der Kuchen am besten, aber auch am nächsten Tag ist er knusprig und frisch.

Bei der Teigzubereitung sollte man schnell sein, da zuviel Handwärme und Bewegung zum Schmelzen des Fettes führen würde, was verhindert, dass er beim Backen blättrig aufgeht. Es ist gewollt, dass noch kleinere Fett“klümpchen“ in der Mehlmischung vorhanden sind. Beim Backen wird das in der Butter enthaltene Wasser so stark erhitzt, dass es verdampft. Diese Vergrößerung des Volumens führt dann dazu, dass das Teiggerüst schichtweise auseinander gedrückt wird.

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Rhabarber-Pie mit Kaffeesahnepudding und Haferflockenstreuseln

Für eine Pieform von 26cm Durchmesser (oder eine Springform dieser Größe)

für den Blätterteig (leicht abgewandelt aus Cynthia Barcomi Let’s Bake)

– Anmerkung: Bei mir ist etwa 1/3Teig übrig geblieben. Ich habe ihn eingefroren. Wer keine Haferflockenstreusel machen möchte, kann ihn auch ausrollen und dann mit ein paar Einschnitten zum Entweichen des Wasserdampfs als Pie-Deckel verwenden.

  • 135g kalte Butter und etwas für die Form
  • 30g Kokosöl, weich
  • 250g Mehl und etwas zum Ausrollen
  • 1 TL Vanillezucker
  • 1/4 TL Salz
  • 1 Ei, mit kaltem Wasser auf 125ml aufgefüllt

Die Butter in kleineren Würfeln mit Kokosöl, Mehl, Zucker und Salz in einer Schüssel mit den Fingern rasch zu einem krümeligen Teig verarbeiten, dann Wasser und Ei zugeben und weiter mit einer Gabel durchmischen.

Teig zu einer Kugel formen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer Platte ausrollen, die etwa dem Durchmesser des Formbodens entspricht. Zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie für mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank geben.

Währenddessen den Rhabarber, den Pudding und die Streusel vorbereiten:

für die Rhabarberfüllung

  • 4 Stangen Rhabarber (geputzt etwa 350-375g)
  • 50g brauner (Vanille-)Zucker

Rhabarber in etwa 3cm große Stücke schneiden und mit dem Zucker in einen Topf geben. Bei mittlerer Temperatur erhitzen, bis sich der Zucker gerade im entstehenden Saft aufgelöst hat. Der Rhabarber soll noch bissfest sein. Abkühlen lassen.

für die Haferflockenstreusel

  • 50g Haferflocken (ich hatte kernige)
  • 50g Rohrohrzucker
  • 3/4 TL Ingwer, gemahlen
  • 50g geschmolzene Butter

Alle Zutaten mit einer Gabel vermengen.

für den Kaffeesahnepudding

  • 300ml Kaffeesahne (Kondensmilch), 7,5% Fett
  • 1 EL Mehl
  • 2 EL Stärke
  • 60g Vanillezucker
  • Mark von 1 Vanilleschote
  • 1 Ei und 1 Eigelb
  • 2 EL Saft von der Rhabarberfüllung

Alle Zutaten mit dem Mixer etwa 3 Minuten kräftig schaumig rühren.

Nach der Wartezeit den Teig auf 3mm dünn ausrollen und in die gefettete Form einpassen. Den Rand andrücken und evtl. überstehenden Teig mit einem Messer abschneiden.

Zum Backen den Ofen auf 200°C vorheizen und den Teig in der Form mit einer Gabel in Boden und Rand mehrfach einstechen. Boden mit Alufolie auslegen und mit Hülsenfrüchten oder Blindbackkugeln beschweren. Etwa 10 Minuten backen, dann Alufolie und Hülsenfrüchte/Kugeln abnehmen und weitere 8 Minuten backen.

Rhabarber mit möglichst wenig Saft auf den Boden geben und mit dem Pudding übergießen. Bei 180°C Umluft etwa 20 Minuten backen, dann die Streusel obenauf geben und weitere 15-17 Minuten backen. Die Streusel sollten knusprig gebräunt sein und der Pudding weitestgehend fest.

In der Form auf einem Gitter abkühlen lassen und lauwarm oder ganz abgekühlt servieren.

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Noch ein wenig Küchenchemie am Rande: Wenn Rhabarberkuchen abgedeckt werden soll, nehmt bitte keine Alufolie. Das gleiche gilt für andere eher säuerliche Früchte (Pflaumen, Stachelbeeren, Zitrusfrüchte…), mit Essig behandelte oder stark gesalzene Lebensmttel. Diese reagieren dem Aluminium und sorgen dafür, dass die entstehenden Aluminiumionen in das Lebensmittel gelangen. Das kann gesundheitsschädlich sein, da es, wie für andere Stoffe/Elemente auch, eine Höchstmenge gibt, die (täglich) aufgenommen werden sollte.

 

Der frühe Vogel knuspert Quinoa

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Guten Morgen! Wie – nicht gut? Seid ihr Morgenmuffel? Soll es ja geben sowas, hab davon gehört. Selbst kann ich mich nicht dazu zählen, zumindest an den meisten Tagen. Ich muss relativ früh aufstehen, habe aber auch gern etwas vom Tag. Erst recht jetzt, wo es früh wieder hell ist und das Aufstehen vom Vogelgezwitscher begleitet nicht schwer fällt. Der Wecker begrüßt mich mit Musik und zack! – Augen auf, aufgestanden, mitgesungen!

Aber selbst, wenn ihr zu den Menschen gehört, die morgens erst einmal nicht angesprochen werden dürfen, bis mindestens eine Tasse Kaffee in ihnen verschwunden ist, dürft ihr euch den Morgen mit einem Knuspermüsli versüßen. Dieses hier ist ein Basismüsli, welches sich beliebig erweitern oder abändern lässt. Die Basis bildet Quinoa, ein guter Eiweißlieferant und glutenfrei. Wer dann noch auf glutenfreie Flocken setzt, kann dieses Müsli ohne viel Aufwand bei Bedarf auch bei Zöliakie genießen.

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Quinoa-Knuspermüsli

für etwa 1 l Müsli

  • 300g Quinoa (weiß)
  • 135g Haferflocken (ich: kernig)
  • 70g Sonnenblumenkerne (oder Kürbis, Sesam…)
  • 60 ml Zuckerrübensirup (oder Honig, Agavendicksaft,… original: Ahornsirup)
  • 1 TL Zimt (original: 1/2 TL)
  • 2 EL Pflanzenöl (ich: Sesamöl, Überstand vom Tahini)

Backofen auf 180°C Umluft vorheizen. Alles gut vermengen, ggf. in kleinere Bröckchen zerteilen und auf zwei mit Backpapier oder Dauerbackfolie ausgelegten Backblechen ausbreiten. Etwa 15 Minuten goldbraun backen. Abkühlen lassen und dann in ein luftdicht verschließbares Gefäß füllen.

Bei mir gibt es dazu Milch und/oder Joghurt und frisches Obst.

Quelle: Donna Hay – Frisch und leicht

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Aus dem Morgen-Land

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Eckiges Müsli statt der Flocken aus der Schüssel. Versucht doch mal selbst gemachte Müsliriegel zum Morgen! Warum? Weil sie vollkommen unkompliziert zuzubereiten sind und alles das – und nur das – enthalten ist, was ihr gern mögt. Zudem kann man sie auch in Milch oder Joghurt krümeln, wenn man mag.

Für meine Flapjacks habe ich mich durch typisch orientalische Aromen inspirieren lassen: Nussiges Sesammus und Mandeln, Maulbeeren und Datteln und als Gewürze Kardamom und Zimt. Die Basis bilden auch hier Haferflocken, mit mit den restlichen Zutaten einfach nur vermengt und dann gebacken werden – fertig sind die Müsliriegel! Sie schmecken kalt und warm, das Aroma erinnert durch die Menge an Tahini an weniger süßes Helva. Die Trockenfrüchte können nach Gusto gegen Rosinen, Aprikosen, getrocknete Kirschen, Cranberries etc. getauscht werden und anstelle von Tahini kann man ebenso anderes Nussmus verwenden. Ggf. sollte die Menge an Haferflocken, Nüssen oder anderen Samen (Kürbis-, Sonnenblumenkerne) noch erhöht werden, um eine entsprechende Konsistenz zu erreichen. Nach Belieben kann mit Honig, Agavendicksaft o.ä. gesüßt werden. Auch die Gewürze sind nach Belieben anzupassen – man kann sich also richtig austoben! Wer mag, gibt Schokostücke dazu oder taucht die Ecken in geschmolzene Schokolade.

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Orientalisch inspirierte Müsliriegel (Flapjacks mit Tahini)

für eine Springform von 20cm Durchmesser/  8 Müsliriegelecken

  • 100g Haferflocken, kernig
  • 40g gehobelte blanchierte Mandeln
  • 50g Maulbeeren, getrocknet
  • 100g Datteln, getrocknet
  • 1/2 TL Kardamom, gemahlen
  • 1 TL Zimt, gemahlen
  • 30g flüssiger Honig
  • 100g Tahini und 1 EL
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Sesam

Ofen auf 180°C Umluft vorheizen.

Maulbeeren und Datteln grob hacken. Alle Zutaten bis auf den EL Tahini und die Sesamsamen zu einer formbaren Masse vermengen. In eine mit Backpapier ausgelegte Form geben und gleichmäßig verteilen, Oberfläche mit einem Löffel o.ä. glätten. Restliches Tahini darauf verteilen und gleichmäßig mit den Sesamsamen bestreuen. 15 Minuten goldbraun und knusprig backen.

Mein zweiter Beitrag zum Blogevent What’s for Breakfast? Müsli! beim kochtopf, ausgerichtet von Maja von Moey’s Kitchen.

Blog-Event CXVII - Whats for breakfast? Müsli! (Einsendeschluss 15. März 2016)

Ketexperimente

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Sauerteig wird ähnlich wie Hefeteig ja gern mal mit den Worten kompliziert und divenhaft verbunden. Zuletzt habe ich Sauerteig vor etwa acht Jahren selbst angesetzt. Im Studium, um den praktischen Umgang damit zu demonstrieren und die Chemie dahinter zu erklären und be-greif-bar zu machen. Nun, die Chemie des Alltags begeistert mich immer wieder aufs neue. Und die kleinen „Fachbereiche“, die eine Wissenschaft für sich sind, auch. Wie das Backen und da speziell das Brotbacken.

Die Anleitung damals war eine andere. Ich habe auch Roggenmehl verwendet, der Teig sollte aber am 1. Tag 1:1 Mehl: Wasser angesetzt, dann mit einem Tuch abgedeckt 3 Tage lang bei etwa 30°C stehen gelassen werden. Jeden Morgen und Abend einmal umrühren und am 4. Tag mit je 1 Liter Wasser und Mehl gefüttert werden. Am 5. Tag sollte er dann zum Backen bereit sein. Nein, so aktiv wie der Teig dieses Mal war er damals nicht.

Das Rezept habe ich dieses Mal von Coconut & Vanilla genommen. Der hier entstehende Ansatz ist dünnflüssiger, wie Pfannkuchenteig. Wer einen Weizensauerteig probieren möchte, findet bei kochtopf eine ausführlich bebilderte Anleitung.

Nach fünf Tagen Wellness für den Sauerteig mit Füttern und Rührmassage war es dann soweit und ich konnte das angedachte Brot vorbereiten.

Wer im Internet nach Brotrezepten sucht, die vielfach erprobt sind, kommt an ketex, dem Plötzblog, Bäcker Süpke und Hefe und Mehr kaum vorbei. Allein die Bilder machen Lust auf eine frische Scheibe Brot mit etwas Salz oder Marmelade. Bei ketex fiel mir unter den Rezepten mit Roggensauerteig dann das Müslibrot auf. Reich bestückt mit ganzen Haselnüssen, Rosinen, Cranberries und anderen Samen – so mag ich das!

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Ein wenig zu fest ist die Krume für meinen Geschmack noch geraten, aber es ist wirklich lecker, passt zu Süßem ebenso wie zu Käse und hat mir Lust und Mut auf weitere Brotbackexperimente gemacht. Müslibrötchen für den Osterurlaub? Na, Familie?

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Die Zutaten habe ich halbiert. Zwei Brote schaffe ich wirklich nicht und einfrieren muss ja auch nicht sein, frisch ist besser! Daher hier die Menge für ein Brot von 20cm Durchmesser. Ich habe es in einem entsprechenden Springformring gebacken.

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vor dem Backen

Müslibrot nach ketex

Sauerteig (am Tag zuvor ansetzen)

  • 75g Roggenmehl (1150)
  • 60g Wasser
  • 7,5g Roggenanstellgut (der Sauerteigstarter, der mit dem oben verlinkten Rezept hergestellt wurde)

Alles vermengen, 16-18 Stunden bei Raumtemperatur (optimal um 26°C) reifen lassen.

Quellstück:

  • 75g Dinkelflocken
  • 75g kernige Haferflocken
  • 225g 60°C warmes Wasser

Mischen, mindestens 2h stehen lassen.

Hauptteig

  • 250g Weizenmehl (ich: 220g Weizenmehl, 30g Roggenmehl)
  • 15g Honig
  • 10g frische Hefe
  • 10g Salz
  • 65g Wasser
  • 25g ganze Haselnüsse
  • 13g Sonnenblumenkerne
  • 5g Leinsamen
  • 3g Sesamsamen
  • 20g Rosinen
  • 20g Cranberries
  • etwas mehr Haferflocken, Leinsamen und Sesam zum Wälzen

Sonnenblumenkerne, Haselnüsse und Sesamsamen in einer fettfreien Pfanne anrösten. Mit Leinsamen, Cranberries und Rosinen mischen. Beiseite stellen

Für den Teig den Sauerteig, das Quellstück und alle Zutaten außer die Frucht-/Samenmischung verkneten. Wer eine Küchenmaschine hat, nutzt diese, denn 5-7 Minuten Knetzeit werden von ketex angegeben. Hände gehen – aus eigener Erfahrung – aber auch. Zuletzt die Früchte/Samen untermischen und noch zwei Minuten kneten. Den Teig in einer Schüssel abgedeckt und warm (Backofen, Licht an) 20 Minuten gehen lassen.

Zwischendurch den Ring einer 20cm-Springform mit Butter einfetten und auf ein Backblech mit Backpapier (oder -matte) legen.

Den Teig aus der Schüssel nehmen, zu einem runden Laib formen, mit Wasser benetzen und in einer Mischung aus den Haferflocken, Leinsamen und Sesamsamen wälzen. Mittig in die Springform legen und weitere 60-90 Minuten gehen lassen.

Dann den Backofen auf 230°C Ober-/Unterhitze oder 210°C Umluft vorheizen. Das Backblech hineinschieben und die Seitenwände des Ofens mit Wasser besprühen. 15 Minuten anbacken, dann die Temperatur auf 200°C Ober-/Unterhitze bzw. 180°C Umluft reduzieren. Weitere 35 Minuten backen, dann auf einem Gitter auskühlen lassen.

Probiert es selbst mal aus, mit Sauerteig backen ist so schwer nicht! Mehr Anregungen findet ihr unter den obigen Links, die natürlich nur eine kleine Auswahl darstellen und beim BreadBakingDay vom kochtopf, der in diesem Monat genau unter diesem Motto steht. Schön, dass man allein wegen dieser Events auf solche Themen gestoßen wird!

Morgengeknusper mit Wohlfühlduft

Es ist merklich kühler geworden. Frühnebel und Nachtfrost, Aufstehen im Dunkeln und dann aufs Rad schwingen bedarf da schon ein wenig mehr Motivation. Ein gutes Frühstück macht das einfacher. Knuspriges Granola mit Haferflocken, Mandeln, Haselnüssen, Sonnenblumenkernen, Honig und ein paar getrockneten Holunderbeeren, etwas Joghurt dazu und frisches Obst, das steht bei mir zur Zeit morgens neben dem Kaffee auf dem Tisch und gibt genug Energie bis zum Mittag!

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So hab ich mir mein Knusperfrühstück selbst zusammen gemixt und gebacken und der dabei durch die Räume ziehende Zimtduft war schon fast Lohn genug. Das ist generell eine der schönsten „Begleiterscheinungen“ beim Backen: Der herrliche Duft. Aber natürlich schmeckt das Müsli auch gut, ich weiß genau was drin ist, es ist so süß, wie ich es möchte.

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Knuspermüsli – Granola

für etwa 1,25 l

  • 750ml Haferflocken
  • 250ml gehackte Nüsse nach Wunsch (bei mir Mandeln und Haselnüsse, grob gehackt)
  • 125ml Leinsamen
  • 125ml Sonnenblumenkerne
  • 60ml Sonnenblumen- oder Rapsöl, wer das nicht mag, greift zur gleichen Menge Kokosöl (3 EL)
  • 3-4 TL Zimt
  • 3 TL Agavendicksaft oder Honig
  • 125ml getrocknete Holunderbeeren (oder Rosinen, Cranberries, grob gehackt der anderes zerkleinertes Trockenobst nach Wahl)
  • 3 EL Chiasamen

Alle Zutaten bis auf die Beeren und die Chiasamen in einer großen Schale miteinander vermengen, bis alles gleichmäßig mit Öl und Süße überzogen ist. Ofen auf 170°C Umluft vorheizen. Mischung auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilen und etwa 35 Minuten unter regelmäßigem Rühren/Durchmischen rösten. Darauf achten, dass nichts verbrennt. Nach dem Abkühlen der Mischung Beeren und Chiasamen zugeben und in ein luftdichtes Gefäß füllen.

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Die Holunderbeeren habe ich abgezupft und gewaschen, abgetropft auf einem Backblech mit Backpapier verteilt und dann bei leicht geöffneter Ofentür (Kochlöffel dazwischen stecken) und 50°C Umluft mehrere Stunden getrocknet. Das ist ein großer Aufwand und man muss abschätzen, ob man das wirklich möchte. Alternativ kann man die ganzen Dolden luftig aufgehangen im ganzen trocknen, wenn man einen guten Platz wie einen Dachboden nutzen kann. Auf dem Backpapier ergibt sich allerdings ein schönes pointillistisch anmutendes Bild 😉

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Nachts im Kühlschrank

Nachts im Kühlschrank ist das Licht aus und nichts erwacht zum Leben – hoffe ich mal! Dennoch tut sich manchmal etwas darin. Mein Frühstück bereitet sich hier ab und an selbst zu. Wenn ich weniger Lust auf Müsliknusperei, sondern mehr auf breiige Cremigkeit habe, dann bereite ich Overnight Oats zu, Übernacht-Haferflocken also.

Nach dem Baukastenprinzip werden einfach Haferflocken zu gleichen Teilen mit Milch/veganer Milchvariante gemischt, mit Früchten, Nüssen, Samen, Schokolade oder was man sonst gern mag verfeinert, über Nacht in den Kühlschrank gestellt und am nächsten Morgen – tada! – ist das Frühstück schon so gut wie fertig.

Ich gebe in meine Oats gerne auch Joghurt, Quark oder Fruchtmus. Dann kann man auch zum Teil oder ganz auf Milch o.ä. verzichten. Da ich noch etwas Rhabarber hatte, habe ich dieses Mal Rhabarber-Chia-Oats vorbereitet.

Chia-Samen sind ja als sogenanntes „Superfood“ seit einiger Zeit in den Medien gut vertreten und inzwischen auch im Supermarkt erhältlich. Sie quellen in Verbindung mit Flüssigkeit auf, ähnlich wie Leinsamen, und binden diese damit. Je nach Mischungsverhältnis entsteht so halbflüssiges Gel oder eine puddingartige Konsistenz.

Wer keine Chia-Samen hat oder kaufen möchte, kann sie auch weglassen und das Rhabarberkompott als solches verwenden, dann sollten aber mehr Haferflocken verwendet werden. Wer mag, kann auch Leinsamen, am besten geschrotet, verwenden. Die haben meiner Meinung nach einen leicht bitteren Geschmack, die Chia-Samen sind dagegen geschmacksneutral.

Ich bin zwar jemand, der gern Neues probiert, aber das nicht um jeden Preis. Viele der „Superfoods“ versprechen kaum einzuhaltende Wirkungen und werden zum Teil zu horrenden Preisen vertrieben. Dabei kann man viele auch durch leichter zu beziehende (einheimische) Zutaten ersetzen.

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Overnight Oats mit Rhabarber-Chia-Pudding

für ein Glas mit etwa 250ml Fassungsvermögen

– 40g Haferflocken, kernig oder zart ist egal

– 4 EL Joghurt (kann auch gegen die gleiche Menge Rhabarberkompott ersetzt werden)

– etwa 8 EL Rhabarberkompott (aus 2 Stangen Rhabarber, 4 EL Vanillezucker und 4 EL Chia-Samen zubereitet s.u.)

– zusätzlich Joghurt, Quark o.ä. nach Geschmack, ebenso können Schokoraspel, Kakaopulver, Nüsse o.ä. dazugegeben werden

Zunächst das Rhabarberkompott zubereiten: Rhabarber schälen, waschen, in etwa 0,5cm breite Stücke schneiden, in einen Topf geben und mit Zucker und etwa 50ml Wasser köcheln, bis der Rhabarber weich ist und langsam zerfällt. Hier bitte nach Geschmack nachsüßen! Abkühlen lassen und die Chia-Samen zugeben. 10 Minuten quellen lassen. In der Zwischenzeit Haferflocken in ein Glas oder eine Schale geben, Joghurt darauf verteilen, das Rhabarberkompott darauf geben und wer mag, fügt hier noch weiteren Joghurt o.ä. dazu. (Nüsse oder Samen, Schokolade und Kakaopulver am besten erst morgens). In den Kühlschrank damit und am nächsten Morgen nach Belieben auf Raumtemperatur kommen lassen oder kurz! in der Mikrowelle erwärmen.

Das Rhabarberkompott reicht für 2-3 Gläser und kann natürlich als Pudding auch mit Joghurt, Vanillesauce o.ä. gegessen werden.

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