Nicht nur Sättigungsbeilage

Eigentlich hatte ich zu Zorras 13. Bloggeburtstag noch eine zweite süße Gugelidee, aber die habe ich erstmal vertagt. Die Versuchung einen herzhaften Gugelhupf zu probieren, war einfach zu groß!

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Schon am letzten Wochenende wollte ich den herzhaften Hirsekuchen zubereiten und dann auch schon längt verbloggt haben.. der Konjunktiv, mal wieder..  Dieses Mal kam mir jedoch nicht der obligatorische Zeitmangel, sondern ein Reflex dazwischen.

Im Allgemeinen ist man ja durchaus dankbar für die Abkürzung, die die Information von z.B. einer Hand über das Rückenmark wieder zur Hand zurück nimmt. Das Gehirn bleibt außen vor und so wird wichtige Zeit zur Reaktion gespart. So können Unebenheiten, die zum Fall führen würden, mit Ausgleichsbewegungen (Kniesehnenreflex), der Griff an etwas Heißes durch schnelles Zurückziehen der Hand ungefährlicher gemacht werden. Der Reflex etwas Fallendes vor dem Aufprall auffangen zu wollen, kann aber schmerzhaft enden, insbesondere dann, wenn es sich um ein Messer handelt.. um ein scharfes Messer.. Da war dann eben mal die „Schwimmhaut“ zwischen Zeige- und Mittelfinger durch. Ich erspare euch weitere Details. Nachdem Jan mich verarztet hatte, konnte ich immerhin einwandfrei die Pistolengeste oder den Hund im Schattenspiel zeigen, mit Schnippeln und Stricken war es erstmal vorbei.

Inzwischen geht beides soweit wieder, dass der Kuchen nicht länger warten musste.

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Die Hirse wird zunächst mit Gemüsebrühe gegart, mit gebratenen Zwiebeln, Tomaten und Rosinen sowie Kräutern verfeinert und am besten zu einer Sauce gegessen. Die Tomatensauce, die ihr auf den Tellern seht, fanden wir beide zu wässrig, daher hier nur das Rezept für den Kuchen. Lecker ist der auf jeden Fall, der Mann hat das Ergebnis als perfekt bezeichnet – wenn das nicht runter geht wie Öl!

Bei der Gugelhupfform sollte man eine eher schlichte, nicht zu ausgeschmückte Form wählen. Umso leichter lässt sich der Kuchen dann stürzen. In meiner Silikonform blieb tatsächlich nichts kleben. Man kann den Kuchen natürlich auch in einer Kastenform backen. Er lässt sich auch gut am nächsten Tag mitnehmen und schmeckt ebenso kalt.

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Mediterraner Hirsekuchen

für eine Gugelhupfform mit ca. 24 cm Durchmesser, das entspricht 4-6 Portionen

  • 200g Hirse
  • 600ml Gemüsebrühe
  • 1 TL getrockneter Thymian
  • 4 Schalotten
  • 75g getrocknete Tomaten in Öl
  • 2 EL Olivenöl
  • 50g Rosinen
  • 1/2 TL getrockneter Rosmarin, gerebelt
  • 4 Eier
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • etwas Butter zum Einfetten
  • ca. 2 EL Semmelbrösel

Hirse mit Thymian in der Gemüsebrühe garen. Dazu alles zusammen aufkochen und mit leicht geöffnetem Topfdeckel bei geringer Hitze köcheln lassen, dabei mehrfach umrühren. Das dauert etwa 25-30 Minuten.

Inzwischen die Zwiebeln schälen und fein hacken, Tomaten in kleinere Stücke schneiden und etwa 2 EL Öl von den Tomaten abnehmen. Beide Sorten Öl in einer Pfanne erhitzen und die Schalotten darin andünsten. Tomaten, Rosmarin und Rosinen zugeben und kurz mit anbraten. Hirse und Zwiebelmischung abkühlen lassen.

Währenddessen eine Gugelhupfform mit etwas Butter gründlich einfetten und mit etwas Semmelbröseln ausstreuen. Den Ofen auf 155°C Umluft vorheizen.

Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Die Eigelbe mit den Zwiebeln unter die Hirse mischen und das Eiweiß vorsichtig unterheben. Alles in die Kuchenform geben und glatt streichen. Etwa 50 Minuten backen. Etwas abkühlen lassen und vorsichtig stürzen.

Quelle: Köstlich vegetarisch

Beitrag Nummer zwei für Zorras Geburtstagsevent Gugelhupf
– da gibt es einiges zu entdecken, auch weitere herzhafte Hupfe!

Blog-Event CXXXV - Gugelhupf (Einsendeschluss 15. Oktober 2017)

 

Apfelträumchen

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Ein Apfelbäumchen, das wär ja mein Traum im Garten. So ein richtig schöner, alter, mit Flechten an der rissigen Borke, mit einem windschiefen Stamm und vor Früchten herabhängenden Ästen. Eine robuste, gerne alte Sorte. Aber so ein altes Bäumchen kommt natürlich nicht so mir nichts dir nichts, man kann es ja nicht verpflanzen.

Da muss vielleicht ein Zierapfelbäumchen reichen. Im nächsten Jahr, wie immer.. große Pläne und Träume, wenig Zeit.. Unfair irgendwie..

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Zumindest am Äpfel haltbar machen und in wunderbare Kuchen verwandeln, hindert mich der Mangel eines eigenen Apfelbaumes aber nicht. Ein Apfelträumchen von einem Kuchen! Er kommt mit luftigem Quark-Öl-Teig, der in der Struktur einem Hefeteig nicht unähnlich ist, und einer Apfel-Mohn-Haselnuss-Füllung daher. Die saftige Füllung bietet gleichzeitig noch etwas zum Beißen, denn die Nüsse bleiben schön knackig.

Der leckere Gugelhupf wird abwechselnd mit weißer Schokoladenglasur und einer hellen Konfitüre (ich habe Holunderblütengelee verwendet) bestrichen und mit Mohne bestreut. Dazu gibt es noch selbstgemachte Apfelchips, die zwar süßer sind, als die gekauften, aber dafür auch viel knuspriger!

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Also egal, ob ihr eure Äpfel vom eigenen Baum pflücken könnt, oder nicht, probiert doch mal diese Variante des Apfelkuchens!

Für die Apfelchips solltet ihr etwas mehr einplanen, (ca. 2,5 Stunden, am besten den Vortag nutzen!) der eigentliche Kuchen dauert etwa anderthalb Stunden. Da die Chips hier nur zur Deko zum Einsatz kommen, würde sich das Herstellen allein dafür nicht lohnen, ich habe also gleich zwei Bleche gemacht.

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Apfel-Mohn-Gugelhupf & Apfelchips

für eine Form mit 22-24 cm Durchmesser

für die Apfelchips

  • 50g Zucker & nach Belieben etwas Zimt (habe ich nicht verwendet)
  • 1/2 TL Vitamin C Pulver (bekommt man z.B. in der Apotheke oder hier*)
  • 75ml Wasser
  • 1 Apfel (funktioniert auch mit festen Birnen)

Ofen auf 100°C Umluft vorheizen. In einem kleinen Topf Wasser und Zucker mischen und etwa 2-3 Minuten leicht köcheln lassen. Vom Herd nehmen und das Vitamin C einrühren. Den Äpfel nach Bedarf waschen und abreiben. Mit einem Gemüsehobel o. ä. in etwa 1mm dünne Scheiben schneiden. In den Sirup legen, wenden und anschließend überschüssigen Sirup abfließen lassen bzw. durch leichtes Schütteln abtropfen. Auf mit Backpapier, oder besser: Dauerbackfolie aus Silikon, ausgelegte Backbleche verteilen und etwa 2 Stunden trocknen lassen. Abkühlen lassen und vorsichtig von der Unterlage abziehen. Zur Aufbewahrung einen luftdichten Behälter wählen.

Den restlichen Sirup nicht wegschütten, den habe ich noch für die Apfelfüllung verwendet!

für die Apfel-Mohn-Füllung

  • 2 mittlere, feste Äpfel
  • 100ml Apfelsaft, alternativ Amaretto oder Rum (ggf. anteilig mit Apfelsaft mischen)
  • 250g gemahlenen Mohn
  • 80g Zucker
  • 50g Butter
  • 125ml Milch
  • 150g Haselnüsse
  • 15g Vanillezucker, selbst gemacht
  • abgeriebene Zitronenschale von 1 Biozitrone
  • 25g Haferflocken (ich habe kernige verwendet)
  • 4 EL flüssiger Honig

Äpfel nach Belieben schälen, sonst Kerngehäuse entfernen, in etwa 1cm große Würfel schneiden. Im restlichen Sirup mit dem Apfelsaft (s.o.) sanft köcheln lassen, bis sie zwar gar sind aber nicht auseinander fallen. Der Saft sollte dabei annähernd vollständig eindicken.

In einem kleinen Topf Butter zerlassen und Mohn mit Zucker vermischt zugeben, kurz unter Rühren erhitzen. Milch zufügen und gut unterrühren, weiter unter Rühren etwa 2 Minuten sanft erhitzen. Bis zur weiteren Verwendung stehen lassen.

Haselnüsse grob hacken- In einer Schüssel mit den Äpfeln, dem Mohn und den restlichen Zutaten gut vermengen.

für den Quark-Öl-Teig

  • 500g Mehl (405) und etwas zum Ausrollen
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 250g Magerquark
  • 160ml Milch
  • 160ml Öl
  • 1 EL Zucker
  • 1/4 TL Salz
  • etwas Butter zum Einfetten der Form
  • 150g weiße Schokolade/Kuvertüre
  • 2 EL Öl
  • etwa 100g helle Konfitüre
  • ca. 2 EL gemahlenen Mohn
  • ein paar Apfelchips

Backofen auf 160°C Umluft vorheizen. Form mit Butter einfetten.

Mehl mit Backpulver, Zucker und Salz vermengen. Restliche Zutaten zufügen und mit Knethaken zügig zu einem glatten Teig verarbeiten. Teig auf bemehlter Arbeitsfläche etwa auf Backblechgröße (30×40) ausrollen.

Die Füllung gleichmäßig mit etwas Platz zum Rand hin auf dem Teig verstreichen. Den Teig von der kurzen Seite her aufrollen und mit der Nahtseite nach oben vorsichtig in eine Gugelhupfform (oder eine lange Kastenform) geben. Etwa eine Stunde backen, mit der Stäbchenprobe überprüfen.

Noch etwa 15-20 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann vorsichtig auf eine Platte stürzen und vollständig auskühlen lassen.

Schokolade im Wasserbad schmelzen und Öl unterrühren. Jede zweite Rippe des Gugelhupfs mit einem Pinsel mit geschmolzener Kuvertüre bestreichen. Im Wasserbad auch die Konfitüre erwärmen und ebenfalls mit einem Pinsel auf die restlichen Rippen auftragen (wenn man vorher einmal durchzählt, merkt man nicht – wie ich – zu spät, dass eine ungerade Anzahl an Stücken vorgesehen ist…). Mit dem gemahlenen Mohn bestreuen und mit Apfelchips dekorieren.

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Jana und Sarah suchen leckere Apfelkuchenrezepte und haben auch selbst einige beigesteuert zum Event:

Da darf meiner also auch mitmachen 😉 Guckt mal rein, ihr findet Anregungen für die verschiedensten Kuchen!

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Gib dem Affen Zucker

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Zum Geburtstag kann man einem ja kaum einen Wunsch abschlagen, oder? Und wenn es dann noch so ein leicht erfüllbarer ist wie ein Gugelhupf, dann muss ich gar nicht lange überlegen – klar back ich dann einen.. oder zwei..!

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Der erste Gugelhupf zu Zorras 13. (!) Bloggeburtstag ist eigentlich ein wenig „konstruiert“ und das sogar im Wortsinn, denn anstatt den Teig nur in die Form zu füllen, werden hier zunächst kleine Kügelchen geformt und mit Karamell, Schokolade und Salzflöckchen verfeinert.

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Klingt gut? Ist es auch und dazu komplett unproblematisch! Das Monkey Bread oder Zupfbrot lädt zum portionsweise Bällchen abknibbeln ein, aber es lassen sich natürlich auch richtige Kuchenstücke abschneiden. Interessant, dass das Brot ursprünglich wohl aus Ungarn kommt. Das passt aber zum Hefeteig, der hier verwendet wird.

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Also ran an die Teigschüssel und fertig zum Geburtstagsgugelhupf-Affenbrot-Backen!

Monkey Bread mit Karamell, Salzflöckchen und Schokolade

für eine Gugelhupfform 

  • 5g Trockenhefe
  • 450g Mehl (ich habe etwas gemixt, denn 1050er Type hatte ich nicht da: 200g 405er, 150g Dinkelvollkornmehl, 100g 550er Type)
  • 2 EL Rohrohrzucker
  • 1/2 TL Salz
  • Samen aus 8 Kardamomkapseln, im Mörser fein zerrieben
  • 290ml lauwarme Milch
  • 1 Ei
  • 1 Dose Karamell (ich habe das* hier verwendet)
  • 100g Zartbitterschokolade
  • Meersalzflöckchen (z.B. hier*)

Mehl(e), Hefe, Salz, Zucker, Kardamom, Ei und Milch zu einem feuchten Hefeteig vermengen und kräftig durchkneten. In einer leicht geölten Schüssel mit Frischhaltefolie bedeckt etwa eine Stunde zum doppelten Volumen aufgehen lassen.

In der Zwischenzeit die Schokolade hacken und ggf. das Karamell erwärmen, damit es leichter zu gießen ist. In eine leicht gefettete Gugelhupfform (oder eine Silikonform ohne Fett) etwas Karamell verteilen.

Aus dem Hefeteig etwa walnussgroße Kugeln formen und diese mit etwas Abstand zueinander in die Form schichten, dabei gleichmäßig mit Schokolade, Karamell und Salzflöckchen bestreuen/begießen.

Etwa 30 Minuten gehen lassen. Den Ofen auf 160°C Umluft vorheizen. Etwa 45 Minuten goldbraun backen, nach 30 Minuten mit etwas Alufolie abdecken, damit der Teig nicht zu dunkel wird (goldbraun sollte er da aber schon sein).

5-10 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann auf einen Teller oder eine Platte stürzen.

Ich halte es nicht für nötig noch Puderzucker, mehr Karamell oder eine Schokoglasur zuzufügen, da der Kuchen auch so reichhaltig genug ist, aber tut euch keinen Zwang an!

Quelle: Klick.

Mein (erster) Beitrag zum Geburtstags-Blogevent vom kochtopf!Blog-Event CXXXV - Gugelhupf (Einsendeschluss 15. Oktober 2017)

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