Kultureller Austausch

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Es ist EM, mal wieder. Obwohl ich die fußballerischen Großereignisse in den vergangenen Jahren doch zum Teil sehr interessiert verfolgt habe, hält sich die Zahl der gesehenen Spiele und der bewusst wahrgenommenen Ergebnisse jetzt bisher sehr in Grenzen. Warum? Gute Frage. Insgesamt hat mein Interesse an Fußball abgenommen und dann finde ich anderes einfach wichtiger, dem ich meine Zeit widmen möchte.

So man sich aber diesem Ereignis mit mehr Enthusiasmus hingeben, dann doch gerne mit etwas Kulturerfahrung. Es wird so viel über das Gastland berichtet, man bemerkt vielleicht über die Spiele Interesse für andere Teilnehmerländer (siehe Island), selbst die Supermärkte haben verstärkt landestypische Produkte im Angebot. Auch hier gibt es tolle Rezeptsammlungen. Wer die eigene Mannschaft feiern möchte, findet auch auf den Blogs Inspirationen und natürlich wird viel über Pausen- und Währenddessen-Snacks berichtet. Lasst euch inspirieren und genießt die Zeit – mit oder ohne Fußball!

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Hier gibt es eine kleine gebackene Hommage an das Gastland. Zuletzt vor ein paar Wochen genossen, jetzt mit einer kleinen Änderung, so dass auch Schokofreunde auf ihre Kosten kommen: Clafoutis aux cerises. Ein kleiner unkomplizierter Nachtisch oder süßer Hauptgang aus Frankreich mit Kirschen. Wer anderes Obst verwenden möchte, kann dies natürlich auch.

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(Schoko)Clafoutis aux cerises

für zwei Förmchen mit 20 cm Durchmesser oder 4 kleinere (ca. 8cm)

  • 200ml Milch
  • 2 Eier
  • 50g Vanillezucker
  • 100g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • und 4 TL Kakaopulver, schwach entölt (Backkakao) für die ganze Menge bzw. 2 TL für die Hälfte
  • 1 gute Handvoll Kirschen oder andere Früchte (geputzt)
  • Puderzucker zum Bestäuben

Ofen auf 180°C Umluft vorheizen. Alle Zutaten bis auf Obst und Puderzucker miteinander zu einem glatten flüssigen Teig verrühren.

Obst in den (gefetteten – war bei meinen Keramikformen nicht nötig) Förmchen verteilen und mit dem Teig aufgießen. Dabei nur etwa bis zur Hälfte/ maximal zu 2/3 auffüllen.

Für 15-20 Minuten, je nach Größe der Form, backen. Noch warm mit Puderzucker bestäuben und servieren.

Lecker dazu sind auch Eis oder Parfait.

 

Und in der allergrößten Not…

… schmeckt das Brot auch ohne den Käse! Jawohl, hier wird noch Brot gebacken! Gerne mit etwas Motivationsschub seitens des Bread Baking Days, dieses Mal ausgerichtet von Susanne von magentratzerl und dem Motto Sandwichbrot.

Allzu oft nehme ich Brot gar nicht mit als Pausensnack oder Mittagessen, da ich oft das Gefühl habe, zu viel altbackenes Brot zu produzieren, so langsam wie ich es aufbrauche. Mit dem dann wieder etwas Sinnvolles anstellen, bringt mich wiederum erneut in Zugzwang. Ich und Lebensmittel wegwerfen? Das geht nicht gut zusammen. Und so gern ich Panzanella & Co mag, muss es doch nicht dauernd sein. Nun gut. Hier habe ich ein kleines Kastenbrot gebacken. In 3-4 Tagen ist das – allerdings nicht allein – dann auch aufgebraucht und durch das Toasten länger lecker.

Drin stecken Datteln, Honig und Sesam, die das Brot ideal zum Frühstücken aber auch zum Kaffee als Kuchenersatz machen. Als Belag eignet sich von Butter über süßem Aufstrich, Frischkäse bis hin zu würzigem Bergkäse wirklich einiges.

Bei mir sind einmal Salat, würziger Camembert, Elfen-Chutney mit Kürbis, Apfel und Chili und Blaubeeren darauf gelandet, ein anderes Mal Salat, Frischkäse natur, französischer Landkäse und Erdbeeren. Lecker!

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Dattel-Honig-Brot mit Sesam

für eine Kastenform von etwa 22cm Länge

  • 250g Weizenmehl 550
  • 75g Weizenvollkornmehl oder Dinkelmehl 630
  • 1 Packung Trockenhefe
  • 1/2 TL Salz
  • 200ml lauwarmes Wasser
  • 3 EL Honig
  • 3 EL neutrales Öl & etwas zum Ausfetten der Schüssel
  • 75g Datteln, entsteint
  • 2 EL Sesamsamen + einige zum Bestreuen
  • Milch oder Eigelb zum Bepinseln
  • etwas Butter zum Fetten der Form

Mehle mischen, mit Trockenhefe und Salz vermengen. In einem zweiten Gefäß Wasser und Honig verrühren, bis sich der Honig aufgelöst hat. Zum Mehl geben und zusammen mit dem Öl gut verkneten. Den Teig in einer mit etwas Öl ausgestrichenen Schüssel eine Stunde an einem warmen Ort (Backofen mit eingeschaltetem Licht) abgedeckt (Frischhaltefolie) gehen lassen.

In der Zwischenzeit können die Datteln grob gehackt und die Kastenform eingefettet werden.

Datteln und Sesam in den Teig kneten und in die vorbereitete Form geben. Weitere 30 Minuten warm und abgedeckt gehen lassen.

Backofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Brot mit Milch/Eigelb bepinseln und Sesam darauf streuen. Etwa 30 Minuten backen lassen. Falls das Brot zu dunkel wird mit Alufolie abdecken.

Rezept aus Omas Backrezepte, Parragon Verlag.

Berge und Meer

Wenn es für mich darum geht, Urlaub zu planen, dann meine ich damit Urlaub am Meer. Strand, Sonne, Wärme. So schön die Berge auch sind, den Begriff Urlaub verbinde ich damit nicht im engeren Sinne. Es hat schon seinen Grund, warum ich wintersportverweigernder Flachlandindianer nach Norddeutschland gezogen bin.

Dennoch war es immer schön, wenn es in die Berge ging und zu etwas Hüttenromantik würde ich genauso wenig nein sagen wie zur Alpen-Küche.

Blog-Event CXX - Alpenkueche (Einsendeschluss 15. Juni 2016)

Genau darum darum geht es in Zorras aktuellem Blogevent, das Thema kommt von kebo, die in Südtirol lebt. Für mich war es zunächst etwas schwieriger, ein Rezept zu finden, was ich zu dieser Jahreszeit kochen möchte, denn die Alpenküche steht für mich erst einmal für deftiges Essen – ein Vorurteil?

Sicher ließen sich diverse Salate mit entsprechenden Zutaten abwandeln, aber das sprach mich auch nicht besonders an. Ein Kompromiss sind diese Spinatknödel. Nicht zu schwer, ganzjahrestauglich und sowohl solo als auch mit einem Salat eine wirklich runde Sache.

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Tiroler Spinatknödel

für 2 Personen (etwa 10 tischtennisballgroße Knödel)

  • 200g frischer Blattspinat
  • 100g altbackenes Weißbrot, etwa 90g entrindet
  • 2,5 EL lauwarme Milch
  • 1 TL Olivenöl
  • 1/2 Schalotte
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 2-3 EL Walnüsse
  • 1 Eigelb
  • 1 EL geriebenen Bergkäse (oder Parmesan) und weitere 1-2 EL zum Bestreuen
  • Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Muskat, frisch gerieben
  • ggf. Paniermehl/Semmelbrösel
  • 2 EL Butter
  • 7-8 Salbeiblätter gewaschen und trocken getupft

Spinat waschen, grobe Stängel entfernen. In kochendem Salzwasser zusammenfallen lassen (2-3 Minuten), dann mit einem Schaumlöffel herausnehmen, in eine Schüssel mit Eiswasser geben und kurz abkühlen lassen.

Währenddessen Brot fein würfeln, mit der Milch in einer größeren Schale übergießen.

Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett anbraten, bis sie duften, herausnehmen, abkühlen lassen. Grob hacken. Schalotte und Knoblauch schälen und fein hacken. In Olivenöl glasig dünsten. Abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit Spinat gut ausdrücken und fein hacken. Mit der Hälfte der Walnüsse und dem Eigelb zum Brot geben, mit Schalotte und Knoblauch sowie 1 EL Bergkäse vermengen. Mit Salz, Pfeffer und 2 Prisen Muskat würzen, und gut verkneten, bis eine nicht zu feuchte, gut formbare homogene Masse entstanden ist. Dazu ggf. Semmelbrösel zugeben. Zu etwa tischtennisballgroßen Knödeln formen.

Das Spinatwasser zum Kochen bringen. Die Knödel in den Topf geben und etwa 15 Minuten simmern lassen. Herausnehmen und abtropfen lassen. Butter in einer Pfanne zerlassen, Salbei zugeben und die Knödel in die flüssige Butter geben. Kurz darin schwenken.

Mit der Butter, dem Salbei, restlichem Käse und Walnüssen anrichten.

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Etwas abgewandelt nach diesem Rezept.

Als Otto den Buchweizen traf…

…ging er dem Reis fremd. Mal wieder. Otto ist promisk, so viel steht fest. Inzwischen hat er einen ganzen Harem um sich geschart. Man sieht ihn mit der Perle Graupe, dem zarten Dinkel, der Hirse oder auch der dem Reis so ähnlichen Orzonudel. Selbst mit Linsen und Blumenkohl geht er Liebeleien ein. Cremig, schlotzig und doch mit Biss. Kommt Otto mit dem Buchweizen zusammen, wird es außerdem nussig.

Dazu viel Grün, keine Frage, die Buchweizen-Otto-Liäson sieht gesund aus!

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Buchweizen(ris)otto mit Erbsen und Ziegenfrischkäse

für 2 Portionen

  • 1 TL Olivenöl
  • 1 Schalotte
  • 1-2 Knoblauchzehe(n)
  • 200g Buchweizen
  • 500ml heiße Gemüsebrühe
  • 200g Erbsen frisch oder TK (aufgetaut)
  • 2 gute Handvoll Babyspinat
  • 10 Zweige Minze
  • Abrieb von 1/4 Zitrone
  • 2-3 EL Zitronensaft
  • 1 Prise Muskat
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 75g cremiger Frischkäse (idealerweise Ziegenfrischkäse)
  • nach Belieben Brunnenkresse, Sprossen oder frische Minze zum Dekorieren

Buchweizen in ein feines Sieb geben und waschen, abtropfen lassen.

Schalotte fein würfeln, Knoblauch schälen und Zehen mit der Seite der Messerklinge zerdrücken. Öl im einem Topf erhitzen, Schalotte und Knoblauch darin einige Minuten unter Rühren andünsten.

Buchweizen zugeben und kurz unter Rühren mit anbraten. Brühe angießen und bei kleiner bis mittlerer Hitze 15-20 Minuten köcheln lassen, bis die Brühe fast vollständig aufgenommen bzw. verdampft ist.

In der Zwischenzeit Spinat waschen und trockenschleudern. Minze waschen und trocken tupfen, Blätter von den kräftigeren Stengeln zupfen. Mit Erbsen, Zitronenabrieb und 180ml Wasser pürieren. Brunnenkresse/Sprossen/Minze für die Deko waschen und trocken tupfen, ggf. Blätter abzupfen. Ziegenkäse cremig rühren.

Erbsenmischung zum Buchweizen geben, den Frischkäse bis auf zwei EL zugeben und unterrühren. Mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Muskat verrühren und abschmecken. 3-4 Minuten unter Rühren erwärmen. Auf zwei Teller/Schalen aufteilen. Den restlichen Frischkäse mit zwei Teelöffeln zu Nocken formen und auf das Buchweizen(ris)otto setzen. Mit Kräutern/Sprossen servieren.

Inspiriert hiervon.

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Sonntagssommerfrühstück

Lass uns Erdbeeren pflücken, lass uns ein paar für den Morgen aufheben! Wir backen Pfannkuchen mit Erdbeeren und Quinoa!

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Jawohl, Pfannkuchen mit Quinoa. Dadurch bekommen sie nicht nur eine Extraportion Eiweiß, sondern auch ein wenig Crunch, etwas mehr Knusprigkeit. Zu diesen fluffigen Pfannkuchen gibt es Erdbeerjoghurt – was könnte besser sein?

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Lasst euch den Morgen versüßen, denn die Quinoapfannkuchen sind zudem noch schnell fertig und lassen sich natürlich auch mit anderem Obst oder ganz pur backen.

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Quinoapfannkuchen mit Erdbeeren

für 1 Pfannkuchen mit 24cm Durchmesser oder 4-5 handtellergroße Pfannkuchen, reicht für 1-2 Portionen

  • 15g weißes Quinoa
  • 1/2 Zimtstange
  • 125g Vollkornweizenmehl
  • 1 EL Rohrohrzucker oder Honig
  • 1 TL (Weinstein)Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 3 EL (Erdbeer)Joghurt
  • 100ml Milch
  • 1 Ei
  • 1 EL Butter
  • 4-5 große Erdbeeren
  • 3-4 EL (Erdbeer)Joghurt
  • ggf. Honig zum Süßen

Quinoa mit 100ml Wasser in einem kleinen Topf zum Kochen bringen, die Zimtstange (in einem Teebeutel oder Teeei) zufügen und so lange bei kleiner Hitze köcheln, bis das Wasser nahezu aufgenommen bzw. verdampft ist. Zimtstange entfernen und Quinoa abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit Mehl, Zucker oder Honig, Backpulver und Salz mischen. Milch, Joghurt und verquirltes Ei zum Quinoa geben und gut durchrühren. Die Mischung unter die trockenen Zutaten mischen, bis ein homogener Teig entsteht. Erdbeeren waschen, putzen und in dickere Scheiben (ca. 3-5mm) schneiden.

Die Hälfte der Butter in einer großen Pfanne zerlassen und gut verteilen. Den Teig gleichmäßig hineingießen, nach Wunsch als kleine Portion oder als Ganzes für einen großen Pfannkuchen. Bei mittlerer bis höherer Hitze backen, bis sich der Pfannkuchen am Rand hochzieht und vom Pfannenboden lösen lässt. Die Oberseite sollte nur noch leicht flüssig sein.

Erdbeerscheiben von 1-2 Früchten auflegen und den Pfannkuchen aus der Pfanne heben. Restliche Butter in die Pfanne geben und den Pfannkuchen gewendet von der anderen Seite (mit den Beeren) weitere 2-3 Minuten backen, bis er an der Unterseite ebenfalls goldbraun ist.

Währenddessen für den Joghurt Naturjoghurt mit Honig verrühren und mit Früchten anrichten bzw. Erdbeerjoghurt und Früchte anrichten.

 

Anerkanntes Zahlungsmittel: Rhabarberfinanciers

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So richtig geklärt ist der Ursprung der Financiers wohl nicht. Wiki gibt an, dass der Name entweder von der traditionellen Kuchenform herrührt, die an kleine Goldbarren erinnert, oder aber vom Pariser Börsenviertel, in dem die Küchlein wohl bekannt geworden sind.

Egal woher die Financiers ihren Namen haben, sie verdienen etwas Aufmerksamkeit- nicht nur im Börsenviertel! Diese Küchlein könnten zum Ersatz für Münzen und Scheine anvancieren 😉

Im Prinzip handelt es sich um Biskuitkuchen in handlicher Form, der geschmacklich sehr variabel ist und mit den unterschiedlichsten Früchten oder Nüssen aufgehübscht werden kann. Passend zum Frühsommer habe ich mich für Rhabarber entschieden und dem Biskuit noch einen weiteren Aromakick verpasst: Gebräunte Butter. Der nussige Geschmack hebt das Mandelaroma und das passt natürlich auch prima zum Rhabarber.

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Rhabarberfinanciers 

Anstelle der Barrenform habe ich ein 12er Muffinblech verwendet und aus dem Teig 8 Financiers erhalten.

  • 115g weiche Butter und etwas zum Ausfetten der Form
  • 1 Stange Rhabarber
  • 2 ELbrauner Zucker/Rohrohrzucker
  • 45g Puderzucker und etwas zum Bestreuen
  • 65g gemahlene Mandeln
  • 45g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 3 Eiweiß

100g Butter bei mittlerer Hitze unter Rühren in einem Topf bräunen. Abkühlen lassen.

Währenddessen Rhabarber putzen, schälen und in 5mm dicke Scheiben schneiden. Mit 1 EL Zucker und 15g geschmolzener Butter etwa 6 Minuten köcheln, bis der Rhabarber gerade weich wird. Abkühlen lassen.

Ofen auf 175°C Umluft vorheizen.Mehl, Mandeln und Puderzucker mit brauner Butter mischen. Eiweiße anschlagen, Salz zufügen und steif schlagen. Unter die Mehlmischung heben. Teig auf 8 gefettete Formen aufteilen und je etwa 1,5 TL der Rhabarbermischung obenauf geben. Etwa 30 Minuten backen, abkühlen lassen und nach Wunsch mit Puderzucker bestäuben.

Etwas abgewandelt nach einem Rezept von hier.

Auch beim tastesheriff stehen Biskuitteige in diesem Monat hoch im Kurs!

Eis-Heilige

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Der frühe Sommer im Norden sorgt für gut besuchte aber noch nicht volle Strände, an denen es sich herrlich liegen und aufs Meer schauen lässt. Besser zu zweit als allein. Die ersten baden oder surfen, viele Segelboote schaukeln auf den Wellen. Die Füße im Sand, das Gesicht in der Sonne und keine Zeit Fotos von diesen schönen Bildern zu machen. Oder keine Lust?

Nach dem (für viele) längeren Himmelfahrtswochenende herrscht schon fast Urlaubsstimmung. Gelöst. Zeit zu Genießen.

Auch das nächste Wochenende ist verlängert und bringt Freizeit und ein wenig aus dem Tritt. Neben Pfingsten fällt auch die Zeit der Eisheiligen auf die kommenden Tage und damit ein kleiner Kälteeinbruch. Ein meteorologischer Kardinalspunkt im Sommer, neben der Schafskälte im Juni. Die Wetterheiligen kommen!

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Und bevor ein weiterer Heiliger am 24. Juni die Rhabarberzeit beendet, muss Rhabarber in eisiger Form her. Als Granita, zusammen mit Vanille und Ingwer. Dazu gibt es Sahne mit Orangenblütenwasser und etwas Krokant.

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Rhabarbergranita mit Ingwer und Orangenblütensahne

für 4 Portionen

  • 3 Stangen Rhabarber (etwa 350g)
  • 130ml Apfelsaft
  • 1/2 Vanilleschote
  • 1 TL Vanillezucker (selbst angesetzt)
  • 2cm frischer Ingwer (etwa 1 TL voll fein gerieben)
  • 200g Schlagsahne
  • 1 EL Orangenblütenwasser
  • 4 TL Krokant (selbst gemacht oder gekauft)
  • 8-10 kandierte Orangenschalenstreifen

Rhabarber putzen, schälen und in gleich dicke Stücke von etwa 1cm Breite schneiden. Mit dem Apfelsaft und der Vanilleschote aufkochen und dann bei geringer Hitze weich köcheln lassen. Den Zucker unterrühren.

Nachdem die Mischung abgekühlt ist, Vanilleschote entfernen und den fein geriebenen Ingwer zugeben, unterrühren. Mit einem Pürierstab zu einer feinen Masse zerkleinern und in eine für das Einfrieren geeignete Form geben.

Etwa 3 Stunden ins Tiefkühlfach geben, dann etwa 3 Stunden lang jede Stunde mindestens einmal mit einer Gabel durch die Masse fahren, damit sich kleinere Eiskristalle bilden.

Für die Orangenblütensahne die Schlagsahne halbsteif schlagen, das Orangenblütenwasser zugeben. Granita anrichten, einen Schlag Sahne obenauf und mit feingehackten kandierten Orangenschalen und Krokant servieren.

Über den Tellerrand

Die Existenz dieses Blogs beruht letztendlich auf einer Anregung von meiner Mama. Meine Eltern haben immer das gemacht, was ja irgendwie die Hauptaufgabe beim Elternsein ist – liebevoll unterstützt. Sie haben mit dem „ich fang dich auf“-Gefühl im Rücken erreicht, das wir, mein Bruder und ich, als Kinder uns so entwickeln können, wie wir es wollten und konnten. Immer einen Schritt weiter – da war es auch mal nötig, leicht zu schubsen oder zu ziehen. Diese Unterstützung (und auch das Bloggen) eröffnet Blicke  über den Tellerrand und für neue Möglichkeiten.

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Dafür bin ich dankbar, nicht nur an Vater- oder Muttertag. So oft kann ich an diesen Tagen nicht vor Ort sein. Auch in diesem Jahr wird der traditionelle „Mutter(tags)kuchen“ nachgeholt werden müssen.

Wer allerdings ein schönes Muttertags- oder einfach nur Sonntagsfrühstück um ein paar fluffige über den Tellerrand und die Backform schauende Popovers ergänzen hat hiermit gar keine Probleme.

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Der Teig für die Popovers an sich ist recht neutral und kann so süß oder herzhaft abgewandelt werden. Passend zur Saison habe ich Rhabarber-Popovers mit Vanillesauce gebacken. Aber auch Erdbeer- oder Spargelpopovers bieten sich gerade an! Und wer keine Herzform hat, kann auch runde Popovers backen, das tut dem Geschmack keine Abbruch.

Die Konsistenz erinnert an fluffige (Ofen)Pfannkuchen und das Rezept denkbar einfach:

Rhabarber-Popovers

für 6-7 Stück im Muffinblech gebacken

  • 1 kleineStange Rhabarber (ca. 50g geputzt)
  • 1 EL Vanillezucker
  • 1/2 Vanilleschote
  • 7g Butter
  • 1 Ei
  • 1/8l (125ml) Milch
  • 1/4 TL Salz
  • 65g Mehl
  • etwas Öl zum Fetten der Form

Rhabarber in etwa 0,5cm dicke Scheiben schneiden, mit Zucker und Vanillemark vermengen, stehen lassen.

Ofen auf 200°C Umluft vorheizen, die Form mit Öl auspinseln und in den Ofen stellen. In der Zwischenzeit den Teig zubereiten (am besten gleich in einem ausreichend großen Messbecher o.ä.):

Butter schmelzen, abkühlen lassen. Ei, Milch und Salz verrühren, Butter zugeben und unterrühren, dann das gesamte Mehl zugeben und alles eben so klümpchenfrei verrühren. Die Formen gleichmäßig zur Hälfte mit dem Teig füllen, dann die Rhabarbermischung darauf verteilen und den verbleibenden Teig obenauf gebe, dabei die Formen nicht randvoll füllen.

15 Minuten backen, dabei gehen die Popovers bereits schön auf. Sie können dann mit einem scharfen Messer mittig eingeschnitten werden, damit sie gleichmäßiger aufgehen. Hitze auf 150°C herunterschalten und weitere 10-12 Minuten backen.

Für die Vanillesauce empfehle ich diese hier, da hierbei das ganze Ei verwendet wird, nicht nur das Eigelb.

Grundrezept für den Teig aus Lecker Bakery-Special 2014

Endlich

Endlich Sonne, endlich Salat vom Balkon, endlich…! Es tut sich so viel in der letzten Zeit, manchmal fühle ich mich nicht erschlagen, aber zumindest überrumpelt von der Intensität mit der die Dinge auf mich einstürzen. Aber immerhin, es sind zumeist schöne Dinge.

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Gut, Energie kosten auch diese. Aber hier könnte man physikalisch werden. Der sogenannte Energieerhaltungssatz greift hier (1. Hauptsatz der Thermodynamik): Energie kann nicht verloren gehen oder erschaffen werden. Energien können lediglich ineinander umgewandelt werden.

Meine Energie für Planung, körperliche Arbeit und Gestaltung wird nicht aufgefressen, sondern umgewandelt in Energie für mich: Für Entspannung und Erholung, für Gesundheit und Freude, für Kreativität. Das klingt alles sehr abstrakt, aber die Zeit für Konkretes kommt. Lasst es Sommer werden, dann.

Farblich sommerlich war mein erster Salat vom Balkon: Mit gedünstetem Rhabarber, Sherrybutter und Ziegenkäse. Lecker!

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Salat mit Rhabarber und Ziegenkäse

für 1 Portion

  • 1 gute Handvoll junger Blattsalat
  • 1 Stange Rhabarber (etwa 100g geputzt)
  • 30g Butter
  • 1 EL (Vanille-)Zucker
  • 1 EL Sherry, medium
  • 1 TL Senf, mittelscharf
  • 1 TL Zitronensaft und Zesten von 1/2 Zitrone
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 EL Olivenöl
  • 40g Ziegenhartkäse (oder ähnliches wie Parmesan, Manchego, Pecorino)
  • nach Belieben ein paar essbare Blüten als Deko

Salat waschen und trocken schleudern und auf einem Teller anrichten. Rhabarber (putzen und) in ca. 0,5cm dicke Scheiben schneiden. Butter in einer Pfanne zerlassen, Zucker zugeben und schmelzen lassen. Rhabarber hinzufügen und garen, bis er gerade weich wird.

In der Zwischenzeit Senf, Zitronensaft mit Salz und Pfeffer zu einem cremigen Dressing verrühren, mit Öl verschlagen. Auf dem Salat verteilen.

Rhabarber mit möglichst wenig Flüssigkeit auf den Salat geben. Sherry zur Butter geben, kurz aufkochen, über den Salat sprenkeln. Zitronenzesten und zerkrümelten Ziegenkäse darüber geben.

Abgewandelt von hier.