Frühling! Endlich mehr Sonne, mehr Licht, Vogelzwitschern und die Möglichkeit (und Notwendigkeit) für Gartenarbeit. Das heißt hier auch die Hochbeete vom Wintergemüse „befreien“ und für das neue Jahr planen.
Dank des milden Winters haben wir noch reichlich Feldsalat, bunte Bete und Portulak ernten können. Klar, dass die dann auch verarbeitet werden!
Portulak oder Postelein gehört ja zu den weniger bekannten Gemüsesorten und wird auch nicht so häufig verkauft. Er lässt sich aber leicht selbst anbauen. Für den Winterportulak habe ich die letzten milden Tage im Oktober genutzt. Der im Sommer wachsende Portulak hat bis auf den Namen und die Verwendung als Gemüse und Salatkraut keine botanische Verwandtschaft aufzuweisen.
Und wie wird der Winterportulak nun verwendet? Ganz einfach: Entweder frisch und gut gewaschen als Salat oder gedünstet wie Spinat. Und in letzterer Form wandert er dann in Bratlinge, Aufläufe oder auch in Waffeln!
Also fort mit dem Wintergemüse, damit Platz für Neues ist!
Mein Waffeleisen ist für dicke runde Waffeln geeignet, ähnlich wie für belgische Waffeln. Demnach ist die Anzahl natürlich auch geringer, als wenn Herzwaffeln gebacken würden. Ich schätze, dass etwa doppelt so viele Herzwaffeln mit der gleichen Menge erhalten werden können.
Waffeln mit Winterportulak
für etwa 4 dicke Waffeln und 8 Herzwaffeln
- 300g Winterportulak (ersatzweise Blattspinat)
- 2 Knoblauchzehen
- 1/2 TL Öl
- 150g zimmerwarme Butter
- 4 Eier
- 250g Weizenmehl (405) oder helles Dinkelmehl (630)
- 1 TL Backpulver
- 150ml Milch
- 12g frisch geriebener Parmesan oder anderer Hartkäse (kann auch weggelassen werden)
- Salz
- Pfeffer
- ggf. etwas Fett für das Waffeleisen
Den Winterportulak gründlich waschen und putzen. Die Stiele können mitgedünstet werden. Knoblauchzehen putzen und fein hacken. Im erhitzten Öl in einer Pfanne etwas anrösten. Der Knoblauch soll dabei nicht dunkel werden!
Knoblauch herausnehmen und beiseite stellen. In einer großen (Wok)Pfanne nun den Portulak mit etwa 100ml Wasser dünsten, bis er in sich zusammenfällt. Das dauert etwa 3 Minuten. Dabei ab und an rühren. Zuletzt den Knoblauch zugeben und vom Herd nehmen. Abkühlen lassen.
Mit dem Rührbesen die Butter schaumig aufschlagen und die Eier nach und nach unterrühren. Portionsweise Mehl zugeben, dann Backpulver und Milch zufügen. Portulak gut mit den Händen ausdrücken und mit dem Parmesan zum Waffelteig geben. Mit einem Kochlöffel unterrühren. Kräftig mit Salz und Pfeffer würzen.
Das Waffeleisen vorheizen und nach Bedarf (ich brauchte bei diesem Teig kein zusätzliches Fett) etwas einfetten.
Portionsweise knusprige und goldbraune Waffeln ausbacken.
Dazu gab es bei uns einen pi-mal-Daumen-Dipp aus etwa zwei Teilen Magerquark, einem Teil Frischkäse, Chiliflocken, Honig, Salz und Pfeffer.