Und sonst noch?

Über Ostern gab es Meer satt. Ostsee, Darß, Zingst. Schönster Sonnenschein, Wind und Wellen, Meer bis zum Himmel, Blau. Möwen, Kraniche, Gänse. Und Fisch natürlich. Gedankenfreizeit, Strandgutstöberei, Rommérunden. Es war so schön!

Kulinarisch kann ich euch auch etwas bieten – ich habe ein paar Rezepte ausprobiert, die ich guten Gewissens weiterempfehlen kann:

Das Kirsch-Mohn-Granola von nurmalkosten habe ich nur wenig abgeändert: Cornflakes statt Amaranthpops und Honig anstelle von Ahornsirup, dazu weniger Salz und selbstgemachten Vanillezucker (12g). Lecker und einfach!

Eier gab es natürlich auch – unter anderem Chinesische Gewürzeier, die mundeten und gut zum Frühstück passen. Mit Senffrüchten, etwas Sojasauce, Senf oder einfach so.

Und Kuchen musste natürlich auch sein. Ein Möhrenkuchen war gewünscht, ich fand ein passendes Rezept bei Donna Hay. Der Name Food Processor Cake war bei mir nicht Programm. Die Möhren wurden per Hand fein geraspelt, die Pecannüsse habe ich durch fein gehackte Paranüsse ersetzt. Ich habe alle Zutaten für eine 26er Springform angepasst und so die 1,5-fache Menge eingesetzt. Die Zuckermenge habe ich jedoch reduziert: Hier kamen nur 230g brauner Zucker zum Einsatz. Für den Guss habe ich lediglich Frischkäse verwendet (400g) und anstelle der Vanillepaste Vanillemark genommen. Der Kuchen war auch noch nach Tagen herrlich saftig!

Ottos Omelett

Eine gute Handvoll Kräuter bereichert jedes Gericht. Hier sind es Minze und vor allem Dill. Dass Dill so eine große Rolle in der persischen Küche spielt, war mir bis vor einigen Jahren gar nicht so bewusst. Bis dahin kannte ich das Kraut vor allem als Gewürz für eingelegte Gurken und Gurkensalat, Kartoffeln und zu Fisch. Als ich nach Lübeck zog, besuchte ich nach kurzer Zeit ein persisches Restaurant und – Überraschung – fast jedes Reisgericht enthielt Dill. Auch die hier verwendeten dicken Bohnen kannte ich kaum aus der heimischen Küche – irgendwie kamen die in unserer Familie nicht in den Topf. Im Garten wuchsen fast jedes Jahr Prunkbohnen, aber gegessen wurden sie nicht. Busch- und Stangenbohnen waren dagegen auch auf dem Teller vertreten.

Die Omelettvariante von Ottolenghi und Tamimi aus Jerusalem
passt mit einem kleinen Salat als leichtes Hauptgericht gut in diese Jahreszeit.

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Omelett mit Dicken Bohnen nach Ottolenghi & Tamimi

für eine Person als Hauptgericht

– etwa 80g ausgelöste dicke Bohnen

– 1/2 TL Rohrohrzucker

– 8g Berberitzen, getrocknet (als Ersatz werden getrocknete und gehackte Sauerkirschen vorgeschlagen)

– 1 TL Milch

– 4-5 Safranfäden

– 1 EL Olivenöl

– 1 kleine Schalotte

– 2 Eier (M)

– 1/2 TL Mehl

– 1/4 TL Backpulver

– 1 EL Dill, gehackt

– 1 1/2 TL Minze, gehackt

– Salz und frisch geriebener schwarzer Pfeffer

(im Original kommt noch 1 kleine zerdrückte Knoblauchzehe dazu)

– etwas Salat zum Anrichten (hier: mit Cherrytomaten und etwas Granatapfelessig)

Zunächst Milch mit 1 TL heißem Wasser und den Safranfäden in der Mikrowelle bis zum Sieden erhitzen, herausnehmen und ziehen lassen. Aus 1 1/2 EL heißem Wasser und Zucker einen Sirup in einem Schälchen herstellen und die Berberitzen zugeben, etwa 10 Minuten einweichen lassen.

In der Zwischenzeit Bohnen 1 Minute in reichlich kochendem Wasser blanchieren, abgießen und kalt abschrecken.

Backofen auf 180°C vorheizen. Schalotte fein hacken. Die Hälfte des Olivenöls in einer kleinen ofenfesten Pfanne (mit Deckel!) erhitzen, die Schalotten bei mittlerer Hitze einige Minuten unter Rühren anschwitzen. Die Bohnen dazugeben und beiseite stellen.

Eier mit Mehl, Backpulver, der Safranmilch und den Kräutern in einer Schale verrühren, kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Berberitzen abgießen und hinzufügen, Bohnenmischung zugeben und gut mit der Eiermischung vermengen. Pfanne mit Küchenpapier auswischen und restliches Olivenöl hineingeben, Pfanne kurz in den Ofen stellen, bis das Öl heiß ist.

Tollpatsche wie ich legen sich jetzt bereits die Ofenhandschuhe/Topflappen gut sichtbar hin, so dass man sie definitiv nicht übersehen kann. Da kommen sie bitte auch während des ganzen Kochprozesses nicht weg, erst, wenn das Essen auf dem Teller ist und die Pfanne ihren endgültigen Platz zum Abkühlen erreicht hat, werden sie weggeräumt!

Die Pfanne herausnehmen, die Eiermischung in die Pfanne gießen und zugedeckt etwa 15 Minuten stocken lassen. Danach den Deckel abnehmen und weitere 15-20 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen, etwa 5 Minuten abkühlen lassen und dann auf einem Teller mit Salat (lau)warm servieren.

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