Angewurzelt

Auch 2018 dürfen leckere Wurzeln nicht fehlen. Bei uns dienen sie nahezu täglich als Zwischenmahlzeit für die Arbeit und kommen auch zu den Hauptmahlzeiten nicht zu kurz. Auch, wenn es häufig noch an schöner Ringelbete, Schwarzwurzeln und öfter auch „besonderen“ Sorten Rettich fehlt, muss man doch zugestehen, dass viele Wurzeln wie Pastinaken, Petersilienwurzeln und auch verschiedene Sorten Möhren deutlich einfacher zu bekommen sind als vor ein paar Jahren.

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Da konnte man eher in (englisches) Saatgut für diese Varianten investieren. Aber die Nachfrage, der Wunsch nach „Trends“ bei den Lebensmittelproduzenten und insbesondere auch bei den -händlern führt auch hier zu einer größeren Auswahl – toll!

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In diesem knackigen Salat habe ich Herrn Oliver bemüht und gleich zwei Wurzeln verwendet, die wir sehr gern mögen: Möhren und Radieschen. Äpfel geben kommen noch dazu, die zusammen mit den Cranberries Süße verleihen und zum Würzen Tahini, Petersilie, frische Minze und etwas Sesam zum Knuspern obenauf.

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Der Salat reicht mir so komplett. Man kann ihn aber auch gern mit gebratener Hähnchenbrust, wie sie der Mann dazu hatte, Halloumi o.ä. reichen. Uns beiden hat er sehr geschmeckt. Wer einen Julienne-Schneider hat, ist allerdings gut beraten. Für vier Portionen dauert das Möhren stifteln schon einige Zeit, der Rest geht dagegen recht fix!

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Knackiger Salat mit Möhren und Äpfeln

für 3-4 Portionen als Hauptmahlzeit

  • 300g (ca. 3) Möhren
  • 150g Radieschen (Wer das Kraut noch nutzen möchte, schaut mal hier!)
  • 2 kleine knackige Äpfel
  • 1 guter EL Cranberries (Original: Rosinen – mag der Mann nicht so)
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 kleines Bund Minze
  • 4 EL Sherry-Essig
  • 1 EL Tahini
  • 1/2 TL Agavensirup oder Ahornsirup (kommt bei Jamie nicht vor)
  • 8 EL Olivenöl
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 EL Sesam (Original: 2 EL)

Möhren schälen und in etwa streichholzgroße Stifte schneiden. Radieschen putzen und fein in Scheiben schneiden. Äpfel waschen, vierteln und Kerngehäuse entfernen, dann in feine Scheiben hobeln.

Cranberries grob hacken. Kräuter waschen, Blätter abzupfen und grob hacken. Mit den Möhren, Radieschen und Äpfeln in einer großen Schale vermengen.

Sesam ohne Fett in einer Pfanne anrösten, bis er beginnt zu knacken/zu springen.

Für das Dressing Essig mit Salz, Pfeffer, Tahini und Agavensirup verrühren, dann das Öl unterschlagen.

Dressing über den Salat geben und gut unterheben, dann portionsweise servieren und mit Sesam bestreuen.

Quelle:

Mit diesem Rezept möchte ich euch gerne auf das Blogevent von Zorra und Eva aufmerksam machen, die sich verschiedenste Wurzeln vorgenommen haben:
Blog-Event CXXXVII - Zurück zu den Wurzeln (Einsendeschluss 15. Januar 2018)

Kochbuchchallenge 6.2: Salate zum Sattessen

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„Sei nicht böse, aber das Leckerste daran ist für mich das Brot.“ Ok, das Brot war unheimlich lecker (es war übrigens das hier, noch in der Grillpfanne angeröstet). Der Salat war eher nach meinem Geschmack, aber damit kann ich leben. Es gab „Romanesco-Haselnuss-Taboulé mit Coffee-Dressing“ – klingt spannend, oder? Ich hätte mir etwas mehr Spannung erwartet, aber ein paar Ideen, wie man das hinbekommt, habe ich, dazu später.

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Das Rezept stammt aus der Rubrik Delight des Buches, ist also kalorientechnisch gut vertretbar (365kcal/Portion). Meine Ideen würden da ein paar kJ dazuaddieren, damit könnte ich aber leben.

Ok, das Prinzip kenne ich schon von Herrn O.: Der raspelt rohen Blumenkohl klein (so wie man auch den Low-Carb-Reisersatz herstellen würde) und würzt ihn mit einem Senfdressing und gerösteten Kreuzkümmelsamen. Hier wird Romanesco verwendet, der geschmacklich keinen großen Unterschied macht und den Bulgur ersetzt, der sonst Hauptbestandteil der Taboulé darstellt. Dazu kommen knackige geröstete Haselnüsse, viel frische Petersilie (da sind wir wieder bei der Vorlage)und ein Dressing, welches ebenfalls Senf, Agavensirup und eben auch frisch gemahlenen Kaffee beinhaltet. Letzterer ist allerdings nur dezent wahrzunehmen (trotz Espresso-Bohnen).

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Alles soweit so gut, aber geschmacklich noch nicht die Bombe. Was fehlt? Zum Beispiel getrocknete Früchte. Cranberries oder Kirschen. Und/oder Feta/krümeliger Ziegen- oder Schafskäse. Ich denke, dann ist der Salat eine Wucht. Nicht mehr ganz so Delight aber eine Spur leckerer!

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Der Salat eignet sich übrigens auch gut zum Mitnehmen, das Dressing muss sowieso einige Zeit einziehen.

Aber erstmal zum Originalrezept:

Romanesco-Haselnuss-Taboulé mit Coffee-Dressing

für 2 Portionen

  • 50g Haselnüsse (schon geröstet und gehackt oder ganz)
  • 350g Romanesco
  • 2 Bund glatte Petersilie
  • 2 EL Apfelessig
  • 2 EL Apfelsaft
  • 2 TL Dijonsenf
  • 2 TL Agavensirup (-dicksaft)
  • 1TL frisch gemahlene Kaffeebohnen
  • 1/4 TL Cayenne
  • 2 EL geröstetes Haselnussöl (ich: Walnussöl)
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Wenn die Haselnüsse noch geröstet werden müssen, diese ganz in einer Pfanne ohne Öl bei mittlerer Hitze etwa 6-7 Minuten rösten, dabei öfters schwenken, bis sie aromatisch duften. Dann in einem Küchentuch abreiben, sodass die braune Haut abgelöst wird. Grob hacken.

Den Romanesco waschen, die Blätter entfernen und auf einem Gemüsehobel fein reiben (ich verwende auch die zarten Teile des Strunks). Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blättchen grob hacken.

Für das Dressing Apfelsaft und -essig mit Salz und Pfeffer würzen, Senf, Agavensirup und die gemahlenen Kaffeebohnen zugeben. Cayenne unterrühren und alles mit dem Öl verschlagen.

In einer Schüssel den Kohl, Petersilie und Haselnüsse vermengen und das Dressing untermischen. Mindestens 30 Minuten ziehen lassen, dabei häufiger umrühren.

Aus:

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Roh & filigran

Widerspricht sich das? Nein, Rohkost kann durchaus filigran sein. Vielleicht ist das im Sinne eines Ausgleichs sogar unbedingt wünschenswert. Zum Glück ist gerade Spargelzeit, zum Glück ist Spargel auch roh essbar!

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Bei uns gab es natürlich auch schon Spargel in den verschiedensten Varianten.. mit Pasta, mit Zabaione,… aber selten roh. Erstaunlich zart ist er, wenn er fein gehobelt oder als Band geschnitten wird. Wie auch zu gekochtem oder gebratenem Spargel passt Säure, die hier Zitrone bringt, sehr gut dazu. Noch etwas zum Knuspern und frische Kräuter – perfekt!

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Probiert den rohren Spargelsalat wirklich mal aus – als Vorspeise oder leichtes Mittag- bzw. Abendessen ist er auch schnell gemacht.

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Roher Spargelsalat mit knusprigem Vollkornbrot und Zitronen-Buttermilchdressing

pro Portion als Hauptgericht, für 1-2 Personen als Vorspeise

  • 60g Vollkornbrot (ca. 1 Scheibe)
  • 1 TL Kapern
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 TL Olivenöl
  • 5 Stangen Spargel, grün und weiß gemischt
  • 5-6 Stiele Kerbel
  • 30ml Buttermilch (ca. 1,5 EL)
  • 3/4 TL Zitronensaft
  • 1/2 TL Abrieb einer Bio-Zitrone
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.Brot in kleinere Würfel reißen und mit den abgespülten und abgetropften Kapern sowie der in Scheiben geschnittenen Knoblauchzehe auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und mit dem Olivenöl beträufeln und 10 Minuten knusprig backen.

Währenddessen Spargel putzen und nach Sorte schälen (weißen Spargel ganz, bei grünen Spargel nur die holzigen Enden abschneiden und das untere Drittel schälen) und mit dem Sparschäler in dünne Bänder schneiden. Am besten geht das, wenn man die Stangen auf ein Brett o.ä. legt und dann mit dem Schäler darüber fährt. Kerbel waschen, trocken tupfen und die Blättchen grob hacken.

Für das Dressing Buttermilch, Zitronensaft und -abrieb mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Spargel auf Teller verteilen und mit dem Dressing begießen. Mit der Brotmischung und dem Kerbel bestreuen.

Das Rezept ist minimal abgeändert aus

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Zorra und Jeanette von Cuisine Violette suchen Frühlingsgerichte – ich hoffe, da konnte ich helfen 😉 Schaut auf jeden Fall spätestens Ende Mai noch in die Sammlung der Gerichte – dort finden sich immer so schöne Anregungen!

Blog-Event CXXX - Genuss des Fruehlings (Einsendeschluss 15. Mai 2017)

Auch für Nicht-Buddhisten

Seit geraumer Zeit machen sogenannte Buddha-Bowls die Runde. Schalen mit Getreide, Gemüse, manchmal Tofu, Fisch oder Fleisch. Meistens sind mehrere Gemüsesorten dabei, die diese Schälchen auch optisch attraktiv machen. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Man kann nutzen, was gerade zur Verfügung steht, kombiniert warm und kalt, roh und gegart. Die Möglichkeiten sind aufgrund der erlaubt-ist-was-gefällt-und-schmeckt quasi unbegrenzt und hey, der Name klingt natürlich auch schöner als Schüssel mit Reis und Gemüse.

Daher hier nur ein Beispiel, bei dem ich aber vor allem auf das Dressing hinweisen möchte. Tahini verwende ich gern und oft. Es ist herrlich nussig, ein klein wenig bitter und so vielseitig. Ich habe es zum Backen von süßen wie herzhaften Gerichten verwendet, im Porridge oder Granola und auch gern im Dressing. Dieses Dressing passt auch zu gemischten Salaten, aber auch zu Hülsenfrüchten.

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Buddha Bowl mit Quinoa und fruchtigem Tahini-Dressing

für eine Portion

  • 45g Quinoa für die Getreidebasis(oder Pseudogetreidebasis), es kann auch Reis, Bulgur, Couscous, Hirse,… sein
  • etwa die doppelte Menge Wasser
  • 1/8 TL Garam Masala (oder fruchtiges Currypulver)
  • 1 kleine Möhre
  • 1 kleine Handvoll Rote Bete Blätter (oder Spinat, Blattsalat)
  • 4 kleine Kirschtomaten
  • 1/2 Avocado, essreif
  • 1 Frühlingszwiebel
  • 1/4 EL Öl
  • 1,5 TL Tahini
  • 3 TL Orangensaft
  • Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • nach Belieben geröstete Nüsse oder Samen (Mandeln, Haselnüsse, Sesam, Kürbiskerne) und/oder Kräuter (Koriander, Petersilie)

Quinoa mit dem Wasser und dem Garam Masala zum Kochen bringen und zugedeckt auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis es gar ist (12-15 Minuten).

In der Zwischenzeit das Gemüse putzen und in Scheiben schneiden, die Rote Bete Blätter waschen und trocken schleudern. Ggf. Nüsse/Samen ohne Fett anrösten.

Für das Dressing 1 TL Avocado mit einer Gabel zerdrücken und mit Tahini und Orangensaft vermengen, bis eine dickflüssige aber fließfähige Konsistenz erreicht ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Öl in einer Pfanne erhitzen und Avocado und Frühlingszwiebeln (jeweils in Scheiben) darin goldbraun anbraten.

Quinoa zu unterst in eine Schale geben, dabei mit der Gabel auflockern, Gemüse und Samen darauf verteilen und dann das Dressing darüber gießen.