Hände hoch! Ich habe eine Waffel!

Mund auf! Hier kommt eine Gemüsewaffel!

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Seitdem ich zu Weihnachten ein Waffeleisen für dicke belgische Waffeln bekommen habe, nutzen wir es vor allem für herzhafte Varianten. Der Mann war zunächst skeptisch, er kann sie nur süß. Aber – zum Glück – er hat sie alle probiert und konnte überzeugt werden.

Die letzte Waffel allerdings muss er seltsam auf der Arbeit beschrieben haben, denn sie wurde danach als „bewusstseinserweiternd“ bezeichnet. Wahrscheinlich hat der Mann etwas gesagt wie „keine Ahnung, sie hat da irgendein Kraut aus dem Garten reingetan“. So in etwa stelle ich mir das jedenfalls vor, denn.. Auflösung: Es handelt sich um eine Mangold-Waffel.

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Ja, die Zuständigkeit für Auswahl, Pflege und Ernte liegt bei mir. Wir arbeiten daran.

Zur Waffel gab es eine Paprikacreme, die prima dazu passt und genau so gut mit der Waffel in die Lunchbox oder den Picknickkorb wandern kann. Mir schmeckt die Waffel ganz frisch zubereitet aber am besten.

 

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Mangold-Waffel mit Paprikacreme

für etwa 5 dicke (belgische) und 8 dünne Waffeln (Herzwaffeln)

  • etwa 300g Mangold ohne die dicken Stiele
  • 150g weiche Butter + 1 EL
  • 4 Eier
  • 200g Weizenmehl
  • 50g Kichererbsenmehl (oder mehr Weizenmehl)
  • 1 TL Backpulver
  • 150ml Milch + 1 EL
  • Salz
  • Pfeffer
  • etwas Muskat
  • etwas Cayenne
  • Fett für das Waffeleisen (ich habe Backtrennspray verwendet)
  • 100g Crème légère
  • 100g Saure Sahne
  • 1/2 rote Paprika
  • 1 kleines Bund frische Kräuter (nach Belieben Minze, Schnittlauch, Basilikum…)
  • 1 TL Zitronensaft
  • nach Wunsch Schinkenwürfel

Mangold waschen und grob zerkleinern. 1 EL Butter in einer großen Pfanne zerlassen und den Mangold hineingeben. Zusammenfallen lassen und unter Rühren leicht andünsten.

Die restliche Butter schaumig aufschlagen und die Eier nach und nach zugeben. Mehle, Backpulver und Milch zugeben und unterrühren. Mangold zugeben und ebenfalls einrühren. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und Cayenne abschmecken.

Waffeln nacheinander im leicht gefetteten und vorgeheizten Eisen goldbraun und knusprig backen.

In der Zwischenzeit Paprika waschen, putzen und in feine Würfel schneiden. Kräuter waschen, trocken schütteln oder tupfen und in feine Ringe schneiden. Crème légère und Saure Sahne mit 1 EL Milch cremig rühren. Paprikawürfel und Kräuter unterrühren, mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Nach Belieben noch Schinkenwürfel zufügen.

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Kochbuchchallenge 7.3: Honestly Healthy for Life

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Viele Rezepte aus dem Buch*, insbesondere die Backrezepte, verlangen nach Zutaten, die ich nicht im Haus habe, weil sie, ernährt man sich nicht glutenfrei, schon zur Spezialausrüstung gehören. Zum Beispiel Reis- oder Hirsemehl (könnte ich beides noch selbst mahlen bei geringen Mengen), Tapiokastärke oder Xanthan, Pfeilwurzelmehl. Daher habe ich mich eher an die gemüselastigen Rezepte gehalten. So auch hier:

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Ein Salat, der durch asiatische Schärfe, saftige Mango und knackige Karotten überzeugt. Als Beilage zu Fisch, Fleisch oder einfach solo wirklich gut!

Die Adana-Kebab sind natürlich nicht im gänzlich vegetarisch/vegan angelegten Kochbuch enthalten. Da der Mann sie aber als „ultra“ bezeichnet hat, hier also auch das Rezept dafür. Zu den Spießen würde übrigens auch der Joghurt-Dip mit Kräutern aus der vergangenen Kochbuchchallenge wunderbar passen! Wer eine etwas schnellere Variante ausprobieren möchte, kann anstatt das Dressing selbst herzustellen auch auf bekannte Chilisaucen – eher dünnflüssig und fruchtig – zurückgreifen.

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Salat aus geraspelten Möhren, Mango und Koriander

für 2-3 Personen als Hauptspeise, für 4-5 als Beilage

  • 50ml Reis- oder Agavensirup
  • 1 kleine rote Chili
  • Ingwer, ein Würfel mit etwa 1 cm Kantenlänge
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 dünner Stängel Zitronengras
  • 1 EL Limettensaft (Schale wird weiter unten benötigt, am besten aber vorher abreiben!)
  • 1 Stiel Koriander
  • 300g Möhren
  • 1 kleine Mango
  • 1/4 TL Schwarzkümmelsamen
  • 1/2 TL Sesamsamen
  • Schale von 1 Bio-Limette
  • 10g Korianderblätter

Chili waschen, Kerngehäuse und Stiel entfernen und sehr fein hacken. Benötigt wird 1 TL. Ingwer schälen und fein raspeln, Knoblauch schälen und fein hacken (je etwa 1/4 TL). Vom Zitronengras den holzigen Boden und die harten äußeren Blätter entfernen. Das zarte untere Stück in Scheiben und dann feine Würfel schneiden (1/4 TL wird benötigt. Koriander waschen, trocken tupfen und die abgezupften Blättchen fein hacken. Alles mit dem Limettensaft und dem Reissirup zu einem Dressing mischen.

Möhren schälen und grob raspeln, Mango schälen und in etwa gleich große Streifen schneiden. Sesam und Schwarzkümmelsamen zusammen fettfrei in einer Pfanne duftend rösten. Limettenschale fein abreiben und Koriander waschen, trocken tupfen, die abgezupften Blätter grob hacken.

Die Salatzutaten sollten erst kurz vor dem Servieren zusammen gegeben werden. Diese dann mit 3-4 EL der Chilisauce gut vermengen.

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Adana-Kebab

für 6 Spieße

  • 400g Rinderhack
  • 1 TL Bio-Zitronenschale
  • 1 TL Chiliflocken
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Ei
  • 3 EL Semmelbrösel
  • 3 Zweige frische Minze
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Olivenöl zum Braten

Zwiebel schälen und reiben, Knoblauchzehe schälen und mit etwas Salz unter einer breiten Messerklinge zu Mus zerreiben. Minze waschen, trocken tupfen und die Blätter fein hacken.

Alle Zutaten bis auf das Öl miteinander vermengen und abschmecken. Abgedeckt mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Die Masse in etwa 6 gleichgroße Portionen teilen und mit angefeuchteten Händen um Schaschlikspieße festdrücken, sodass das Hackfleisch flächig verteilt ist.

In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und die Spieße bei mittlerer bis starker Hitze pro Seite etwa 5-6 Minuten braten. Auf etwas Küchenkrepp abtropfen lassen.

Quelle: klick

Kochbuchchallenge 7.2: Honestly Healthy for Life

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Zur Zeit ist so viel los.. Im Wortsinne stehen seit November eigentlich fast wöchentlich außerordentliche Veranstaltungen für die Arbeit an. Fortbildung, Konferenzen, Sprechtage, Tag der offenen Tür, Ersthelferschulung.. ach ja. Solche Phasen gehen bei mir leider oft mit zu wenig oder wenig erholsamem Schlaf einher. Dabei wäre es die perfekte Zeit für Winterschlaf. Wer ist noch dafür? Hand hoch!

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Gut, ich gäbe mich auch mit Winterruhe zufrieden. Ab und zu mal aus dem gerade zugeschneiten Haus rausgucken, Vorräte und nach Möglichkeit auch Frisches zu leckeren Häppchen verarbeiten, verspeisen und zurück unter die warme Decke, Augen zu.

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Aber bis auf ein Gedankenspiel oder eine Romanvorlage wie in Im Winter dein Herz* ist diese Idee wohl nicht mehrheitsfähig. Schade.

Aber schauen wir mal, welche kleinen Häppchen aus Vorräten und frischen Kräutern zuzubereiten sind! Die beiden Rezepte sind mir im Buch* schnell ins Auge gefallen und daher musste ich sie für die Kochbuchchallenge auch zubereiten, obwohl sie im Kapitel „Garden Party“ zu finden sind.

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Es gibt: Linsenfalafel aus dem Ofen mit Buchweizenfladenbroten und Joghurt-Kräuter-Dip. Uns beiden hat das gut geschmeckt. Die Falafel schmecken gar nicht so viel anders als reine Kichererbsenbällchen, das Backen im Ofen ist unkompliziert und macht sie nicht trocken. Die Buchweizenfladenbrote sind eine gute Alternative, wenn man aber nicht auf Gluten verzichten muss, würde ich die altbekannten Fladenbrote vorziehen. Die Kombination mit dem frischen Joghurtdip und zusätzlich frischer Minze und Granatapfelkernen hat uns gut gefallen. Für die, die Wert darauf legen: Beide Rezepte sind mit sehr basisch gekennzeichnet, die Falafel sind – wie üblich – vegan.

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Man kann in Lübeck durchaus sehr gute Falafel und vegane Dürum bekommen. Frische Minze ist da essentiell.

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Also einmal rausgeschlüpft in den Schnee, frische Minze und Granatapfel besorgen und los geht’s!

Ofengebackene Linsenfalafel

für etwa 16 tischtennisballgroße Bällchen

  • 1/2 Stange Lauch oder 3 Frühlingszwiebeln
  • 1/2 rote Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 TL Sesamöl
  • 200g gekochte Puy-Linsen (etwa 80g Trockengewicht)
  • 85g Kichererbsen aus der Dose
  • 50g Sonnenblumenkerne
  • 5 EL Hummus (ich: 3 EL Tahini)
  • Salz

Lauch und Zwiebel putzen und in möglichst feine Ringe/Würfel schneiden. Knoblauch schälen und fein würfeln. Sesamöl in einer Pfanne erhitzen und Lauch, Zwiebel und Knoblauch zugeben und bei mittlerer Hitze weich dünsten.

Währenddessen den Ofen auf 170°C Umluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Linsen, Kichererbsen und Sonnenblumenkerne im Mixer oder mit dem Pürierstab zu einer homogenen Masse zerkleinern. Hummus/Tahini und den Pfanneninhalt zugeben und gut untermengen. Mit Salz abschmecken.

Mit leicht angefeuchteten Händen 16 etwa tischtennisballgroße Kugeln formen und mit etwas Abstand auf das Backblech setzen. 15 Minuten im Ofen backen (ich habe dann noch etwa 5 Minuten den Grill zugeschaltet, damit die Bällchen bräunen).

Buchweizenfladenbrot

für etwa 8 Stück

  • 60g Buchweizenmehl und mehr zum Ausrollen
  • 100g gemahlene Chiasamen (habe ich in der Gewürzmühle fein gemahlen)
  • 1/2 TL Salz
  • 1 TL gemischte getrocknete Kräuter
  • 2,5 TL Backpulver
  • 2,5 TL Kümmel, ganz
  • 4 Eier
  • etwas Öl zum Ausbacken (ich habe Olivenöl verwendet, angegeben ist Sonnenblumenöl)

Mehl, Chia, Salz, Kräuter, Backpulver und Kümmel in einer Schüssel vermengen und in die Mitte eine Vertiefung drücken. Eier zugeben und alles zu einem feuchten Teig vermengen. 15 Minuten quellen lassen.

Den Teig in acht gleich große Portionen teilen und nacheinander auf (reichlich) bemehlter Arbeitsfläche und dünn ausrollen.

In einer Pfanne portionsweise Öl stark erhitzen und die Fladenbrote darin nacheinander goldbraun ausbacken (etwa 2 Minuten pro Seite). Dann auf etwas Küchenpapier abtropfen lassen und nach Wunsch warmhalten.

Joghurt-Kräuter-Dip

  • 125g griechischer Joghurt (original 100g Joghurtalternative wie Sojajoghurt oder Ziegenjoghurt)
  • 5g Korianderblätter (ich: glatte Petersilie)
  • 5g Minzeblättchen
  • Salz
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • nach Wunsch 1-2 EL Wasser

Kräuter waschen, trocken tupfen. Alle Zutaten zusammen im Mixer oder mit dem Pürierstab zerkleinern und vermengen. Abschmecken.

Außerdem:

  • frische Minze, grob gehackt
  • Granatapfelkerne

Aus:

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Es geht (auch) um die Wurst

Freunde sind manchmal erstaunt, dass ich nicht nur vegetarisch koche. Dass ich nicht nur den Mann Fleisch und Wurst essen und zubereiten lasse, sondern das auch für ihn mache. Manchmal ungefragt und ungebeten. Einfach, weil ich auch für ihn etwas ausprobieren möchte, von dem ich denke, dass es ihm gefallen könnte. Pulled Chicken zum Beispiel oder auch die Chorizo-„Marmelade“, die ich euch hier heute vorstellen möchte.

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Dabei steckt für mich kein Widerspruch darin. Meine eigene Ernährungsform ist eben genau das: Meine eigene Entscheidung. Ich bin weder missionarisch dabei, andere von einer fleischfreien Lebensweise zu überzeugen, noch möchte ich die, die mit mir zusammenleben in ihrer Ernährung einschränken. Das würde doch voraussetzen, dass ich meine Entscheidung als überlegen ansehen würde, oder nicht? Ich selbst leben gut, seit inzwischen über 16 Jahren, kann problemlos auf Fleisch verzichten.

Der Mann und auch sämtliche Familienmitglieder und Freunde (ich habe tatsächlich nur im Arbeitskreis  Vegetarier) möchten eben nicht endgültig auf Fleischprodukte verzichten. So wie ich mir Fisch nicht komplett versagen möchte (ich bin ja „nur“ Pescetarier). Für mich ist die Umsetzung, die Menge und Herkunft der Nahrung, wichtiger. Und natürlich gegenseitige Toleranz. Schließlich toleriert der Mann, die Familie, Freunde meine Lebensweise ja auch. Mehr als das: Gegen die größtenteils vegetarischen Gerichte hier im Haus hat keiner etwas, sie werden sehr gern gegessen. Nichtsdestotrotz möchte ich auch gerne die Rezepte, die den Mann begeistern, mit euch teilen.

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So, nun wieder zurück zur Chorizo-„Marmelade“. Der Mann mag diese scharfe spanische Wurst, daher lag es nahe, diesen Aufstrich für Brot (wie hier auf selbst gebackenem Roggenknäcke) oder sogar Gegrilltes zu testen, bzw. testen zu lassen (denn abgeschmeckt wird von mir nicht, das macht der Mann schon selbst oder ich halte mich zunächst an Angaben bzw. Intuition).

Die Begeisterung war groß, inzwischen wurde die „Marmelade“ auch mehrfach verschenkt und ein Gläschen befindet sich immer im Kühlschrank. Der Aufstrich ist bisher aber auch notfalls mehrere Monate haltbar, er wird heiß in Gläser gefüllt.

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Chorizo-„Marmelade“/Chorizo Jam

für ca. 330ml 

  • 1 TL Olivenöl
  • 1 mittlere rote Zwiebel
  • 200g Chorizo
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1/2 TL Rosmarin, getrocknet, gerebelt
  • 1/2 TL Thymian, getrocknet
  • 300ml Apfelsaft (auch Ananassaft habe ich ausprobiert, aber der Apfelsaft ist beliebter)
  • 2 EL brauner Zucker
  • 2 TL Balsamico
  • 1 TL Sojasauce

Zwiebel und Chorizo fein würfeln. Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin unter Rühren glasig dünsten. Chorizo zugeben und anbraten, dann den Knoblauch pressen und mit dem Tomatenmark zugeben und kurz mitbraten.

Thymian und Rosmarin zufügen und kurz unterrühren. Mit Apfelsaft ablöschen. Die restlichen Zutaten zugeben und einrühren. Bei geringer Hitze einköcheln lassen, bis die Konsistenz einer dicken Sauce gleicht.

Heiß in sterilisierte Gläser füllen und verschließen. Für einige Minuten auf den Kopf stellen, dann vollständig abkühlen lassen.

Quelle: klick

Zorra vom kochtopf und Britta suchen zum aktuellen Blogevent nach Konserven – naja, nach Konserviertem eher. Mein erstes Rezept in dieser Runde!
Blog-Event CXXXIV - Konservieren (Einsendeschluss 15. September 2017)

Wenn Sultane träumen…

…kann das auch mal kulinarischer Natur sein! Vielleicht kennen ja einige von euch „Sultans Traum“, einen Brotaufstrich, den man auf Märkten und im Bioladen bekommen kann? Den habe ich mal versucht nachzubauen, denn lecker ist er, aber eben auch sehr einfach herzustellen.

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Zorra vom Kochtopf und Diana von Kochen mit Diana suchen gerade nach Brotaufstrichen aller Art – klar, dass ich dazu auch etwas ausprobieren wollte!

Bei diesem Brotaufstrich ist vor allem die Menge und der Geschmack des verwendeten Currys wichtig. Da ich hier eine fruchtige Mischung passend finde, habe ich meine Lieblingsmischung* verwendet. Das Ergebnis ist so lecker, dass Jans Kommentar dazu nur lautete „davon bekommst du aber nichts ab!“ – gut, dass ich ihm vorher etwas abgefüllt hatte 😉 Nachschub wäre aber dennoch kein Problem, denn der Aufstrich ist so schnell gemacht:

Brotaufstrich mit Datteln und Curry

für etwa  300g

  • 100g getrocknete Datteln, entkernt
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 100g Schmand
  • 80g Frischkäse natur (kann auch fettreduziert sein)
  • 20g Joghurt 0,1% oder Magerquark
  • 1,5 TL Currypulver
  • nach Geschmack 1-2 Messerspitzen Cayennepfeffer oder Chilipulver
  • eine Prise Salz

Datteln grob zerkleinern und mit den restlichen Zutaten mit dem Pürierstab zu einer homogenen Masse verarbeiten. In luftdicht verschließbare Gläser oder Dosen füllen und kühl aufbewahren.

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Zu sehen ist hier auch noch das Algenbrot. Und weitere leckere Ideen für Brotaufstriche findet ihr hier:

Blog-Event CXXVIV – Was aufs Brot! Brotaufstriche (Einsendeschluss 15. April 2017)

Gebacken und gedippt

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Noch ein Monat, noch vier Wochen, noch … ich möchte gar nicht die Anzahl der Tage hier aufschreiben. Die Zeit rennt gerade und noch nicht ein einziges Weihnachtsplätzchen hat es in meinen Ofen geschafft. Gerade bleibt gar nicht so viel Muße zum Kochen und Backen, wie ich gern hätte. Nein, die Geschenke sind auch noch nicht gefunden, geschweige denn eingepackt. Zum einen gab es noch nicht für alle die zündende Idee, zum anderen habe ich das Gefühl, dass sich ein nicht auskurierter Infekt immer mal wieder nach oben arbeitet.

Unangenehm das.. Watte im Kopf. Da kann es auch mal ein Essen sein, bei dessen Zubereitung man nicht denken muss und sich auch noch etwas ruhen lässt, während der Ofen seine Arbeit verrichtet. Es gibt Selleriepommes mit Dukkah und Zitronen-Chili-Mayo. Gut, die Pommes sind nicht so knusprig, wie man das vom den kartoffligen Vorbildern kennt. Vielleicht hilft eine Zeit unter dem Grill?

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Bei Dukkah oder Duqqa handelt es sich um eine Gewürzmischung mit Nüssen, die aus dem nordafrikanischen Raum stammt. Ich verwende sie gern zu gebackenem oder auch rohem Gemüse, zu weich gekochten Eiern  oder mit Olivenöl zusammen zum Stippen von Brot. Meine verwendete Mischung stammt aus Gemüse essen* aber es gibt zig Varianten.

Die Mayo enthält kein Ei, dafür aber Milch und ist sehr einfach herzustellen. Darauf gekommen bin ich, als ich das Foto der Mayonnaisezutaten bei kasteninblau auf Instagram gesehen habe (Doreens Rezept findet ihr hier). Alternativ könnt ihr auch auf einen Joghurt- oder Frischkäsedip zurückgreiden – wie ihr wollt!

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Sellerie-Pommes mit Dukkah und Zitronen-Chili-Mayo

für zwei Portionen als Beilage

für den/die/das Dukkah (die erhaltene Menge ist größer als die verwendete. Jedoch lässt sich die Gewürzmischung gut mehrere Wochen in einer luftdicht verschlossenen Dose im Kühlschrank aufbewahren.)

  • 50g ganze Mandeln
  • 50g ganze Haselnüsse
  • 1/2 EL Koriandersamen
  • 1/2 EL Kreuzkümmelsamen
  • 25g Sesam
  • 2 Messerspitzen Muskat
  • 2 gute Prisen Meersalz in Flocken
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen. Nüsse, Mandeln und Sesam mit Koriander und Kreuzkümmel auf einem Backblech mischen und 10 Minuten unter Aufsicht rösten. Nach dem Abkühlen im Mörser oder einem Zerkleinerer grob zerkleinern. Die restlichen Zutaten untermischen.

für die Sellerie-Pommes

  • 1/2 Sellerieknolle (ca. 750g ungeputzt)
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Dukkah
  • etwas Salz nach Geschmack

Den Ofen auf 200°C erhitzen. Sellerie putzen, schälen und in Scheiben, dann in Stifte mit etwa 1cm Kantenlänge schneiden. Auf ein Backblech mit Backpapier oder -folie geben, mIt Öl und Dukkah vermengen und etwa 25 Minuten backen. Nach Belieben salzen.

für die Zitronen-Chili-Mayo

  • 75ml Milch
  • Saft und abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone (ggf. etwas mehr)
  • 1 TL mittelscharfer Senf
  • Chilipulver nach Geschmack
  • (Orangen-)Salz und frisch geriebener schwarzer Pfeffer
  • 125ml Rapsöl
  • Zitronenzesten und Chiliflocken nach Belieben

Milch mit Zitronensaft, -schale und Senf und Chilipulver in einen Pürierbecher geben und aufschlagen. Öl in einem dünnen, gleichmäßigen Strahl zufließen lassen, dabei weiter mit dem Pürierstab bearbeiten. Abschmecken und zum Andicken ggf. einige Zeit in den Kühlschrank stellen.

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Art Brot nouveau

Wenn es um Kunst geht, hat wohl jeder ein paar Stile oder Richtungen, die er besonders mag, andere dafür gar nicht. Ähnlich wie z.B. Länderküchen. Zu meinen liebsten Kunstrichtungen gehört Art Nouveau – oder Jugendstil. Diese „Kunst im Alltag“ mit ihren durch der Natur inspirierten Elementen mag ich sehr und die Bilder von Mucha u.a. finde ich wunderschön.

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Kunst im Alltag ist für mich auch die Fougasse, ein flaches Brot, meist aus Weizenmehl, welches am ehesten mit Focaccia verglichen werden kann. Oftmals findet man dieses Brot geformt und eingeschnitten, so dass es aussieht wie das wachsende Blatt einer Monstera. Wo ich dieses Brot das erste Mal gesehen habe, kann ich schon gar nicht mehr sagen, aber nachbacken wollte ich es schon lange. Zum Glück gibt es den BBD bei Zorra mit dem Thema Brot mit Biga. Biga ist ein Hefevorteig, welcher am besten über Nacht bei Raumtemperatur reift, bevor er mit weiterem Mehl und den restlichen Teigzutaten vermischt wird. Meine Recherche, ob denn eine Fougasse ebenfalls mit Biga gebacken werden kann, brachte positive Resultate – also stand dem Ausprobieren nichts mehr im Wege! Viele Rezepte verwenden Trockenhefe oder eine leicht abgewandelte Art des Vorteigs, bei dem schon zu Beginn Salz zugegeben wird (Pâte fermentée). Aber das von mir verwendete Rezept sieht ebenfalls Frischhefe vor. Es hat alles ganz wunderbar geklappt und das Ergebnis ist nicht nur schön, sondern auch schmackhaft! Knusprige Kruste und schöne Krume.

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Dazu gibt es einen kambodschanischen Hochzeitsdip. Im Gegensatz zur Fougasse weiß ich hier genau, dass ich den nachkochen wollte, seitdem ich die River Cottage Folgen zum Buch Täglich vegetarisch gesehen habe. Frankreich trifft Kambodscha. Aber auch zu Gemüse oder anderen Broten passt dieser Dip ganz wunderbar.

Fougasse mit Biga

für zwei größere oder 4 kleinere Brote

Biga

  • 10g frische Hefe
  • 250g Weizenmehl
  • 350ml Mineralwasser

Mehl in eine große Schüssel einwiegen. Die Hefe in kleine Bröckchen zupfen und mit dem Wasser verrühren, bis eine homogene Mischung entsteht. Mit einem Holzlöffel in das Mehl einrühren. Schüssel mit Klarsichtfolie bedecken und den Teig so 10-12 Stunden gehen lassen.

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weitere Zutaten

  • 250g Dinkelmehl
  • 10g Salz
  • nach Belieben: pro Portion 5 schwarze Oliven, in feinen Streifen, 2 halbgetrocknete Tomaten,in feinen Streifen, Rosmarin, fein gehackt, Sesam-/Kürbis-/Sonnenblumenkerne, Mohn, gehackte Nüsse, Meersalz
  • ein wenig Öl
  • etwas Polenta zum Formen

Nach der Übernachtgare den Teig mit Salz und Mehl verkneten. Er sollte noch recht klebrig sein. Wieder mit Klarsichtfolie bedecken und 20 Minuten gehen lassen (bei mir: Im Ofen mit eingeschaltetem Licht).

Dann alles gut durchkneten, bis man einen elastischen Teig erhält. Diesen zur Kugel formen und in eine leicht eingeölte Schüssel geben. Mit Klarsichtfolie bedecken und eine Stunde gehen lassen (s.o.).

Teig erneut auf einer mit Polenta bestäubten Arbeitsfläche sanft durchkneten und ggf. die weiteren Zutaten einarbeiten (Nüsse und Samen sowie Kräuter oder Salz können auch nur vor dem Backen auf den Teigling gestreut werden). Teig zurück in die Schüssel geben, mit Folie bedeckt eine weitere Stunde gehen lassen.

Ofen auf 210°C Umluft vorheizen. Nun den Teig in die gewünschte Portionsgröße teilen, auf der mit Polenta bestäubten Fläche mit den Händen oder dem Teigholz etwas ausrollen und nach Wunsch z.B. zu einem Blatt formen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und mit einem scharfen Messer nach Wunsch einschneiden, ohne den Rand zu zerstören. Nach Wunsch leicht einölen und mit Nüssen o.ä. bestreuen. 20-25 Minuten im Ofen goldbraun backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen.

Quelle: cookipedia

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Ich habe zwei Blätter mit Tomate und Olive gebacken, eines mit Rosmarin und eines natur.

Kambodschanischer Hochzeitsdip

für 4-8 Portionen (8 Portionen sin im Buch angegeben, dann müssen aber noch andere Dips her!)

  • 500g weiße oder braune Champignons, geputzt
  • 1 EL Sonnenblumenöl
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1/2 scharfe rote Chili
  • 1 EL Currypulver oder milde Currypaste (ich: indisches Curry, mittelscharf)
  • 2 EL stückige Erdnussbutter (crunchy)
  • 400ml Kokosmilch
  • 1 Spritzer Sojasauce
  • Saft von 1/2 Limette
  • nach Wunsch frische Korianderblätter, gewaschen, trocken getupft, grob gehackt

Champignons in 3-4mm große Würfel schneiden, Knoblauch fein hacken, Chili mit Samen fein hacken. Öl in einer Pfanne stark erhitzen, Champignons unter Rühren zugeben und heiß anbraten, bis die Flüssigkeit verdunstet ist. Dann Chili und Knoblauch zugeben und eine Minute weiterbraten. Erdnussbutter und Curry(paste) zufügen, unterrühren und dann die Kokosmilch einrühren. Bei hoher Temperatur und regelmäßigem Rühren sämig einkochen lassen, mit Sojasauce und Limettensaft abschmecken. Heiß oder warm mit Korianderblättern bestreut servieren.

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Schaut mal beim BBD vorbei, es gibt immer tolle Anregungen zum Brotbacken!
Bread Baking Day #79 - Bread with Biga (last day of submission February 1st, 2016)

Zuzeln vegan

Keine Angst, das wird kein Beitrag über vegane Weißwurst. Solche Fleisch- und Wurstersatzprodukte liegen mir nicht. Tofu, Seitan o.ä. kaufe ich vielleicht zweimal im Jahr, weil ich ein Gericht gefunden habe, wo es passt und schlecht ersetzt werden kann. Das hat viel mit persönlicher Vorliebe zu tun, aber auch mit dem Gefühl, nichts ersetzen zu müssen. Mir fehlt Fleisch nicht (was auch gut daran liegen kann, dass ich pescetarisch lebe, meist aber tatsächlich vegetarisch). Dazu kommen ökologische Bedenken bezüglich der Ressourcen zur Produktion dieser Ersatzprodukte. Dass gerade viele, in den letzten Jahren erschienene Kochbücher (Täglich vegetarisch, Genussvoll vegetarisch, um meine Dauerbrenner zu nennen), auch gut ohne derartigen Ersatz auskommen, zeigt, dass vegetarisch oder vegan nicht typisch-Tofu sein muss.

Bleiben wir dennoch bei Soja. Ja, diese Pflanze und ihre Früchte hat in den letzten Jahrzehnten sehr an Bedeutung gewonnen, wird fast weltweit angebaut und in so vielen Lebensmitteln, Medikamenten, Biodiesel und weiteren Produkten unseres Alltages benutzt, dass diese Mengen auch notwendig erscheinen mögen. Dass diese Anbauflächen zumeist für Sojamonokulturen genutzt werden, ist das eigentliche Problem, das die riesige Nachfrage verursacht und dann zu den bekannten Folgen – Verarmung des Bodens an Nährsalzen, Überdüngung, Abholzung von (Regen)Wäldern zur Gewinnung weiterer Flächen, Artensterben – führt. Hinzu kommen gentechnisch veränderte Pflanzen, die ebenfalls zur Verringerung der Artenvielfalt führen (können). Die Pflanze selbst ist aufgrund des zunehmenden Konsums (Sojamehl in vielen Backwaren, als Futtermittel, diverse Milch- und Fleischersatzprodukte) immer wieder Untersuchungsgegenstand der medizinischen Forschung. Deren Ergebnisse sind in vielen Bereichen nicht eindeutig, daher dazu an dieser Stelle keine weiteren Ausführungen.

Unbestritten ist aber, dass Sojabohnen reich an Protein sind (das sind Linsen, Erbsen, Lupinen, Bohnen aber auch) und viele essentielle (also nicht vom Körper selbst herstellbare, sondern zwingend durch die Nahrung aufzunehmende) Aminosäuren enthalten. Und da es ab und an eben nicht schaden kann, über den eigenen Tellerrand zu schauen, habe ich Edamame, die grünen, unreifen Schoten der Sojabohnen probiert. Hierzulande bekommt man sie als Tiefkühlware im Asialaden. So pur schmecken die Bohnen erbsenartig (haha), also die Kochbücher durchstöbert und bei Donna Hay
fündig geworden: Sie empfiehlt die Edamame als gesunden Snack. Dabei kann ich auch gleich erklären, wie ich zum Titel gekommen bin: Die Schoten sind sehr faserig und zäh, damit also nicht essbar. Gegarte und gewürzte Sojaschoten werden daher quasi gezuzelt, dabei nimmt man die Gewürze von der Schote mit und löst gleichzeitig die Bohnen aus der Schote.

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Probiert habe ich zwei Varianten: Mit geröstetem Sesam und Meersalz und mit frittiertem Ingwer und Meersalz – der Ingwer ist toll, der würde auch gut auf Salat oder Fisch passen!

Edamame mit geröstetem Sesam und Meersalz

Snack für eine Portion

-125g aufgetaute Edamame

– 1 TL Sesam, ohne Fett in einer heißem Pfanne geröstet, bis er duftet

– 1/2 TL Meersalz

Die Edamame in kochendem Wasser etwa 5 Minuten garen, abgießen (und kurz abschrecken). Gerösteten Sesam und Meersalz im Mörser zerkleinern – der Duft des Sesams hierbei allein! – und auf die trockenen Edamame geben.

Edamame mit frittiertem Ingwer und Meersalz

Snack für eine Portion

-125g aufgetaute Edamame (wie oben zubereitet)

– ein 1cm langes Stück Ingwer geschält, in Scheiben und dann in feine Streifen geschnitten

– ein Spritzer Öl

– 1/2 TL Meersalz

Ingwer im heißen Öl kurz goldbraun braten lassen, auf einem Küchentuch geben um evtl. überschüssiges Öl aufzufangen. Edamame mit Meersalz und den Ingwerstreifen bestreuen.

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Auch als Dip sind die Bohnen toll und eine Alternative zu Hummus und Co.

Edamame-Dip mit Ingwer und Tahini

für eine Person als Dip zu etwa 5-6 Möhren als Hauptmahlzeit

– 250g gefrorene Edamame

– 60ml Wasser

– 1 EL Sojasauce

– 1 EL geschälter, geriebener Ingwer

– 1 EL Reisessig

– 1 EL Tahini

– 3 Zweige Minze, gewaschen, trocken getupft und Blätter abgezupft

– ein paar Spritzer Tabasco (Chipotle)

– ggf. etwas Salz

Edamame in kochendem Wasser etwa 7 Minuten weich garen, aus den Schoten lösen und mit Wasser, Tahini, Essig, Sojasauce, Minzeblättern und Ingwer zu einem cremigen Dip pürieren. Mit Tabasco und Salz abschmecken.

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(Nach diesem Rezept, leicht abgewandelt.)