Kurzurlaub für zwei

Zu zweit vergisst sich die Zeit besser, zu zweit kocht es sich schöner, zu zweit lässt sich das Essen mehr genießen. Und ein bisschen träumen? Vom Urlaub, vom Fernweh. Schön, dass sich das alles verbinden lässt. Kochen, Essen, Kurzurlaub. Heute mal nach Thailand – unter Palmen.

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Auf der Karte: Duftender Kokosreis und Gemüse mit cremig-aromatischer Erdnusssauce. Die Paprika magst du nicht, die pick ich dir vom Teller und du bekommst von meinem Reis, ok? Und sieh an, das ganze ist schnell gemacht, zu zweit noch schneller!

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Thai-Gemüse mit Erdnusssauce und Kokosreis

für 2 Portionen

für den Kokosreis

  • 100g Basmati- oder Jasminreis
  • frischer Ingwer, etwa ein Würfel mit 1,5cm Kantenlänge
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 TL Rapsöl
  • 1 kleine mittelscharfe Chili
  • 2 Kaffirlimettenblätter (gibt es getrocknet bei vielen Gewürzhändlern. Ich verwende gerne frisch eingefrorene aus dem Asiamarkt)
  • 1 kleine Stengel Zitronengras
  • 100ml Gemüsebrühe
  • 100g Kokosmilch (vor dem Öffnen gut schütteln!)
  • Salz
  • nach Belieben frischer Koriander (weggelassen)

Reis waschen, in einem feinen Sieb abtropfen lassen. Ingwer und Knoblauch schälen, beides in sehr dünne Scheiben schneiden. Rapsöl in einem Topf erhitzen, Ingwer und Knoblauch zugeben, bei mittlerer Hitze unter Rühren anrösten. Chili in kleine Stücke schneiden (Kerne entfernt) und mit den Kaffirlimettenblättern zugeben. Zitronengrasstengel mit dem Messergriff weich klopfen, in große Stücke schneiden, zugeben.

Mit Gemüsebrühe und Kokosmilch ablöschen. Reis zugeben, alles gut vermengen. Bei kleinster Hitze abgedeckt gar ziehen lassen. (etwa 15-20 Minuten, je nach Reissorte)

Dabei sollte die Flüssigkeit weitestgehend aufgenommen werden und der Reis wird schön cremig. Zum Essen dann Zitronengrasstücke und Kaffirlimettenblätter entfernen. Wer die Chilistücke nicht im Reis möchte, sollte die Schote entkernt im Ganzen mitkochen lassen.

für das Gemüse:

  • 100g rote Linsen
  • 375ml Wasser
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 EL Rapsöl
  • 1/2 rote Paprikaschote
  • 2 Möhren
  • 1/2 Zucchini
  • nach Belieben eine Handvoll frischer Babyspinat oder Zuckerschoten
  • 5-6 Blätter Basilikum (ideal wäre Thaibasilikum)
  • 2 EL Erdnussbutter
  • 1 daumengroßes Stück frischer Ingwer
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 TL Sojasauce
  • 2 TL Limettensaft und Abrieb von 1/2 Limette
  • 2 EL frischer Koriander (weggelassen)
  • 1/4 TL Tamarindenpaste (aus dem Asialaden oder z.B. hier)
  • 2-3 TL asiatische Chilisauce (Sriracha)
  • 1/4 TL Cayennepfeffer
  • 1 EL Rohrohrzucker
  • 1 TL Sesamöl (geröstet)
  • 250ml Kokosmilch (gut geschüttelt vor dem Öffnen)
  • Salz zum Abschmecken

Linsen mit dem Wasser aufsetzen und in 5-8 Minuten weich köcheln lassen. Durch ein Sieb abgießen und beiseite stellen.

Zwiebel in feine Ringe schneiden. Im erhitzten Öl bei größerer Hitze glasig dünsten. Paprika in schmale Streifen oder Würfel, Zucchini und Möhren in dünne Scheiben schneiden oder hobeln, zugeben und unter gelegentlichem Röhren anbraten. Spinat oder Zuckerschoten können nun ebenfalls geputzt zugegeben werden. Alles 5-7 Minuten unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Hitze bissfest garen.

Für die Sauce die restlichen Zutaten bis auf das Basilikum in ein Gefäß geben und mit dem Pürierstab zerkleinern.

Zusammen mit den Linsen zum Gemüse geben und bei mittlerer Hitze einige Minuten aufkochen lassen. Basilikumblätter unterdessen waschen und trocken tupfen, in Streifen schneiden und zugeben. Abschmecken, dazu ggf. Salz, Cayenne, Zucker oder Chilisauce zufügen.

Mit dem Reis servieren.

Reisrezept von hier, Curry leicht abgeändert von hier.

Sommerurlaub auf dem Teller

Die Eisheiligen sind abgezogen, die kühleren Tage erst einmal vorbei. Naja, bis zur Schafskälte vielleicht. Aber dennoch: Morgens mit der Sonnenbrille zur Arbeit, der Geruch nach frisch gemähtem Gras, die wachsenden Funkien auf dem Balkon, Flieder en masse, selbst die jetzt erhobene Strandnutzungsgebühr…Frühsommer.

Zeit für mehr frische Kräuter im Salat, für Gegrilltes, für etwas mehr entspanntes Urlaubsgefühl. Für mich sind Salate wie dieser mit Melone und Feta, oder dieser mit gegrillten Zucchini und Panzanella Beispiele für Salate, die Sommer geradezu schreien und gleichzeitig zeigen sie den vorhandenen Variantenreichtum auf.

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Dieser Auswahl möchte ich einen Salat hinzufügen, der mir hier ins Auge fiel. Bei Farro handelt es sich um eine bestimmte Sorte Getreide. Je nach Quelle findet man hier Dinkel, Emmer, Einkorn oder Weizen. Man findet es in der mediterranen Küche. Ich habe Farro durch Freekeh ersetzt, den man in türkischen/arabischen Lebensmittelläden bekommt. Freekeh ist grün geernteter Weizen, der geröstet wird, um den Keimprozess zu stoppen und entweder als ganzes Korn oder geschroten angeboten wird. Alternativ kann ich mir hier gut Bulgur, Zartweizen, Grünkern oder Zartdinkel vorstellen, jeweils noch bissfest gegart. Wer (schwarzen, roten oder Wild-)Reis ausprobieren möchte, wird aber sicher auch einen leckeren Salat erhalten!

Die rote Zwiebel wird in Essig und Zucker mariniert und dadurch weich und süßlicher. Selbst ich als roher-Zwiebel-Vermeider habe sie gegessen und sie hat geschmeckt. Wem das nicht gefällt, oder wem der Zwiebelgeschmack so zu stark ist, der kann sie kurz in einer Pfanne anbraten.

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Sommerlicher Salat mit Freekeh und Halloumi

für 4 als Hauptgericht oder 6 weniger hungrige Personen/als reichliche Beilage

  • 1 kleine rote Zwiebel
  • 2 EL Sherryessig
  • 1/2  TL brauner Zucker
  • 150g Freekeh (o. Alternative s.o.)
  • 1/2 grüne Gurke
  • 150g Cherrytomaten (gelbe, rote, getigerte)
  • 1 Fenchelknolle mit Grün
  • je eine gute Handvoll frischer Oregano, frische Minze, frische Petersilie
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 5 EL Olivenöl
  • 2 EL Granatapfelsirup (Grenadine, ich habe dieses Dressing genommen, es ist etwas saurer)
  • 1/2 bis 1 TL Chiliflocken
  • 1/2 Granatapfel (Kerne)
  • 250g Halloumi, natur

Zwiebel schälen, in feine Ringe schneiden und mit Essig und darin  aufgelöstem Zucker in eine Schale geben, stehen lassen.

Freekeh o.ä. in einem Sieb abspülen, dann mit reichlich leicht gesalzenem Wasser aufsetzen, zum Kochen bringen und dann bei kleiner Hitze gerade noch bissfest garen (ca. 15 Minuten), abgießen und etwas abkühlen lassen

Gurke waschen, vierteln und in Scheiben schneiden, Tomaten waschen und je nach Größe halbieren oder vierteln. Fenchel waschen, Grün abschneiden und beiseite legen, Knolle quer in feine Streifen schneiden, dabei den Strunk entfernen.

In die Salatschüssel 3 EL Öl, den Granatapfelsirup und Salz und Pfeffer verrühren, Freekeh, Zwiebelringe und Gurke, Tomaten und Fenchel sowie Granatapfelkerne zugeben.

Kräuter waschen, Blätter abzupfen und mit dem Fenchelgrün grob hacken, zum Salatmix geben. Gut vermengen und abschmecken, nach Belieben mit Chiliflocken würzen.

Halloumi mit dem verbleibenden Öl in einer Pfanne (portionsweise) von beiden Seiten goldbraun braten.

Salat mit dem Käse zusammen servieren.

Dinnertauglicher Saucenkracher

Ich muss mir Gedanken über ein Menu machen. Im Laufe des Jahres soll ich für fünf Personen kochen. Warum? Ich werde berichten! Der Termin steht noch nicht ganz fest, es wird wahrscheinlich der Herbst oder Winter. Dann möchte ich natürlich saisonal kochen. Und so oft geht es mir beim Rezeptelesen oder -probieren so, dass ich denke: Das könnte was sein! Meine Gäste sind ziemlich unkompliziert aber alle kochaffin und dementsprechend anspruchsvoll. Wie also aussuchen? Gut vorzubereiten bzw. mit einem nicht zu großen Zeitaufwand zuzubereiten. Toll schmecken, toll aussehen soll es natürlich – das ist ja die Hauptsache. Bei diesem Rezept hier, das ich als Hauptspeise gekocht habe, ich im Falle des Menus aber wohl eher als Vorspeise – in kleinerer Portion natürlich – wählen würde, ist das auch so. Das wäre was! Optisch ansprechend, Geschmack super, und nicht alltäglich.

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Neugierig bin ich geworden, weil ich die Kombination aus Reispapier und Hefeteig so spannend fand. Weil ich kein Weizenmehl – jaja, sowas kommt vom Brotbacken (nächster Beitrag) – mehr im Haus hatte, habe ich Kichererbsenmehl verwendet. Somit ist die spontane Variante auch glutenfrei. Gearbeitet hat der Hefeteig auch so. Ausgebacken sind die Röllchen schön knusprig und innen durch den Jasminreis cremig. Ein wenig wie die italienischen Reisbällchen – Arancini di riso. Abwandeln kann man die Füllung auch gut. Vielleicht verwende ich beim nächsten Mal schwarzen Reis, der ist aber etwas kerniger. Oder ein paar Garnelen, Safran, Gemüsewürfel… Ausgebacken habe ich die Röllchen nur in ein paar Esslöffeln Öl in der Pfanne – funktioniert genauso gut!

Die Überraschung war dann aber die aromatische Sauce. Die kann man getrost auch für andere Gemüse oder Fisch (und bestimmt auch zu Geflügel) verwenden. Apfelsaft mit Curry (ich habe eine Bengalische Mischung verwendet) und Chili eingekocht und dann gebunden. Mhh!

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Natürlich habe ich auch hier wieder etwas vergessen, ach ja. Dabei hatte ich die Sesamsamen doch schon in der Hand! Ich habe übrigens TK-Spinat genommen. Gut ausgepresst. Dennoch denke ich, dass man mit frischem Spinat ein besseres Ergebnis erzielt, weil er mehr vom Sesamöl aufnehmen wird.

Die Zubereitung braucht ein Weilchen, vor allem aufgrund des Hefeteigs, der Rest ist schnell gemacht. Aber hier wäre auch eine kalte Führung über Nacht denkbar. Die Röllchen und Sauce können sonst am Vortag gemacht werden, das Gemüse ist eine Sache von Minuten.

Reisröllchen auf Sesamspinat

für 2 Portionen (3 Röllchen) und 1-2 Portionen Spinat

  • 5g frische Hefe
  • 50g Kichererbsenmehl (sonst Weizenmehl) & etwas zum Wenden
  • 1  kleine Prise Puderzucker
  • 50g Duftreis (Jasminreis)
  • 3 Reisteigblätter (16cm Durchmesser)
  • 200g Spinat (besser frisch als TK)
  • 1/4 rote Zwiebel
  • 1/2 Knoblauchzehe
  • 1/2 frische rote Chili
  • 250ml Apfelsaft
  • 1 TL Curry (ich habe dieses verwendet)
  • 1/2 TL Speisestärke
  • 32g kalte Butter
  • 1 TL Limetten- oder Zitronensaft
  • 2 EL Rapsöl zum Anbraten
  • 1 EL Sesamöl (geröstet)
  • 1 EL Sesamsamen (wenn man sie denn nicht vergisst..)
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer (ich: Langpfeffer)
  • Muskat, frisch gerieben

Hefe in 125ml lauwarmem Wasser auflösen, mit Mehl und Puderzucker glatt rühren. Zugedeckt an einem warmen Ort (Backofen, Licht eingeschaltet) etwa 1 Stunde gehen lassen. Nicht wundern, der Teig hat eher Pfannkuchenteig-Konsistenz.

Den Reis mit 125ml kaltem Wasser aufsetzen, eine Prise Salz zugeben und aufkochen. Dann bei kleiner Hitze zugedeckt etwa 10 Minuten garen, ab und an Umrühren. Das Wasser sollte fast vollständig vom Reis aufgenommen sein. Deckel abnehmen und abkühlen lassen.

Für die Sauce Apfelsaft mit der in feine Streifen geschnittenen Chili und Curry einköcheln lassen (auf etwa 100ml). Dann die mit 1-1,5 EL kaltem Wasser angerührte Speisestärke einrühren, kurz aufkochen, vom Herd nehmen. Anschließend die kalte Butter mit einem Schneebesen in die Sauce einrühren (montieren). Mit Limetten- bzw. Zitronensaft und Salz abschmecken. Abgedeckt warm stellen.

Für die Röllchen ein sauberes Küchentuch auslegen. Das Reispapier vollständig für 20-30 Sekunden in kaltes Wasser tauchen. Herausnehmen und auf dem Küchenpapier auslegen, trocken tupfen. 2-3 EL Reis mittig längs auf dem Papier verteilen, die quer dazu liegenden Seiten nach innen einschlagen und die Röllchen von einer Längsseite her straff aufrollen. Auf einem (ggf. leicht bemehlten) Teller kühl stellen.

Zum Fertigstellen in etwas Kichererbsenmehl wenden, dann in den Hefeteig tauchen und in heißem Öl von allen Seiten knusprig goldbraun anbraten. Auf Küchenpapier auftropfen lassen.

Zwiebel und Knoblauch schälen. Die Zwiebel in feine Würfel, den Knoblauch in dünne Scheiben schneiden. Spinat waschen und sehr gut trocken schleudern. In erwärmten Sesamöl zunächst Zwiebeln und Knoblauch anbraten, Spinat zufügen und zusammenfallen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Mit Sesamsamen vermengen.

Zum Anrichten Spinat auf einen Teller geben, ein Röllchen schräg halbieren und darauflegen, die Sauce um das Gemüse verteilen.

Original: Ein Rezept von Chakall, aber ohne Namensnennung auch hier zu finden.

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Den restlichen Hefeteig nicht wegschütten, sondern mit Mehl zu einem Pfannkuchenteig andicken und in einer leicht geölten Pfanne ausbacken – lecker zu Salat und/oder Gemüse!

Berghüttentauglich

Behaupte ich mal. Als Flachlandindianer stand ich nicht oft (und dann nicht sehr glücklich ) auf Skiern und kenne die Berge daher vor allem in der warmen Jahreszeit. Da waren dann eher Kaiserschmarrn, süße Germknödel oder Käse dran. Mit diesem herzhaften vegetarischen und schon etwas zeitaufwendigen Gericht wäre aber auch Heidi definitiv glücklich!

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Paprika-Sauerkraut mit herzhaft gefüllten Hefeklößen

für zwei Portionen (6 Klöße & Kraut)

  • 60ml Milch
  • 10g frische Hefe
  • 1/4 TL Zucker & etwas zum Abschmecken
  • 125g Mehl
  • 12g Butter, zimmerwarm
  • 1 Zwiebel (ich: rot)
  • 1 normale Stange Lauch
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 TL Joghurt
  • 3 Zweige Thymian
  • Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 60g Bergkäse oder anderer halbfester würziger Käse
  • 1 EL neutrales Öl
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 TL Paprika edelsüß (ich: Pimentón de la Vera dulce)
  • 1/4 TL Chilipulver
  • 400g Sauerkraut
  • 1/4 l Gemüsebrühe
  • Petersilie oder Schnittlauch zum Dekorieren
  • (im Original: 100g saure Sahne, die ich vergessen aber nicht vermisst habe)

Für den Hefeteig zunächst 60ml lauwarme Milch in eine Schüssel geben, die Hefe dazubröseln und mit dem Zucker verrühren. Für 15 Minuten abgedeckt warm stellen (Backofen mit eingeschaltetem Licht).

In der Zwischenzeit Zwiebel und Knoblauch schälen. Die Hälfte der Zwiebel quer in feine Streifen, die andere Hälfte in feine Würfel schneiden. Knoblauch fein würfeln. Lauch putzen und in feine Ringe schneiden. Die Zwiebelstreifen und die Hälfte des Knoblauchs in der Hälfte der Butter goldbraun dünsten. Den Lauch dazugeben und mitbraten, bis er Farbe bekommt. Währenddessen den Thymian waschen, trocken tupfen, die Blätter von den Zweigen abstreifen und fein hacken. Zum Gemüse geben. Mit Salz, Pfeffer und etwa 1/4-1/2 TL Paprikapulver würzen. Vom Herd nehmen und zum Abkühlen beiseite stellen.

Den Hefevorteig nun mit Mehl, zwei Prisen Salz, dem Joghurt und der restlichen Butter zu einem glatten Teig verkneten. Die Schüssel leicht bemehlen und den Teig hineingeben, abdecken und erneut 45 Minuten im Warmen gehen lassen.

Das Sauerkraut abtropfen lassen. Öl in einem weiten Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel mit dem restlichen Knoblauch goldgelb anbraten. Das Tomatenmark zugeben, kurz anrösten, Chili- und Paprikapulver zufügen und ebenfalls unter Rühren kurz mitrösten. Dann Sauerkraut und Gemüsebrühe hinzugeben, alles vermengen und etwa 30 Minuten zugedeckt bei geringer bis mittlerer Hitze köcheln lassen.

Käse in feine Würfel schneiden und unter die Lauchmasse mischen.

Dann den aufgegangenen Hefeteig erneut kurz durchkneten, in 6 gleich große Portionen teilen. Jede mit den Händen zu einem flachen Fladen von etwa 10-12cm Durchmesser formen. Lauchmasse einfüllen und den Fladen durch Umschlagen der Ränder zu einem Kloß formen. Mit der Verschlussseite nach unten auf ein ausgelegtes Backblech legen und erneut 15 Minuten im Warmen gehen lassen.

Sauerkraut mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken (wer die saure Sahne verwenden möchte: jetzt unterrühren), durchmengen, dann flach streichen und die Klöße mit genügend Abstand zueinander auf das Kraut legen. Zugedeckt etwa 25-30 Minuten  bei geringer Hitze dämpfen lassen.

Klöße vorsichtig herausnehmen, Kraut anrichten, die Klöße darauf geben und mit Kräutern bestreut servieren.

Von der Füllung blieb bei mir noch für 1-2 Klöße Rest übrig. Der schmeckt aber auch solo oder zu Reis.

Leicht abgewandelt von hier.

 

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Runde Sache: Sauerkrautkartoffelknödel mit Paprika-Sahne

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Ein ganzes Weilchen lag es da.. das Päckchen Sauerkraut im Vorratsschrank. Salat wollte ich damit mal machen, mit Ananas und Paprika. Irgendwie ist nichts draus geworden, vornehmlich, weil es in allen Rezepten heißt, man solle Dosenananas nehmen. Die wandert bei mir aber maximal in die Bowle und wann kommt schon Bowle auf den Tisch? Ein Blick aufs MHD empfahl zügiges Verbrauchen und in meiner Nachkochliste fand sich dann auch etwas Passendes. Die Paprika blieben dabei, gewürzt mit den beiden Sorten Pimentón de la Vera, die ich bei Zorras Adventskalendergewinnspiel gewonnen habe. So gebe ich etwas zurück, denn die Sauerkrautknödel sind mein zweiter Beitrag zum Blogevent German Krautköpfe, das gerade bei Zorras Blog kochtopf.me stattfindet und von Eva ausgesucht wurde.

Blog-Event CXVI - German Krautköpfe (Einsendeschluss 15. Februar 2016)
Lecker sind die Knödel natürlich auch, sonst würde ich darüber ja nicht schreiben! Die herrlich röschen Zwiebeln, schön weich und eben etwas säuerlich. Vielleicht beim nächsten Mal noch etwas angeröstetes Brot in die Mitte?

Wer übrigens kein geräuchertes Paprikapulver hat, kann auch normales nehmen. Ich mag dieses Raucharoma hier aber sehr gern. Allerdings benötige ich dann auch weniger Gewürz – deswegen: Abschmecken!

Ich habe mich für die schnelle Variante der Sahnesauce entschieden. Der lange Weg wäre ähnlich wie bei Peperonata: Die Paprika putzen, Kerngehäuse entfernen und mit der Hautseite nach oben auf ein Backblech unter den Backofengrill legen, bis die Haut sich schwarz färbt und Blasen wirft. Herausnehmen und mit einem feuchten Tuch abdecken, dann die Schale abziehen.

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Sauerkrautkartoffelknödel mit Paprika-Sahne

für 2 Portionen

  • 300g mehlig kochende Kartoffeln
  • 1/2 rote Zwiebel
  • 20g Butterschmalz (ich: Ghee)
  • 100g Sauerkraut
  • 1 Lorbeerblatt
  • 125ml Gemüsebrühe
  • 50ml Apfelsaft
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1/2 TL Zucker
  • 25g Hartweizengrieß
  • 15g Mehl
  • 1 Eigelb
  • 100g geröstete, gehäutete Paprikaschoten aus dem Glas
  • 60ml Gemüsebrühe
  • 50g Sahne
  • etwa 1/3 TL Paprikapulver edelsüß (ich: Pimentón de la Vera, edelsüß)
  • etwa 1/6 TL Paprikapulver scharf (ich: Pimentón de la Vera hot)
  • frische Petersilie, gewaschen und gehackt

Kartoffeln in Salzwasser kochen bis sie gar sind.

In der Zwischenzeit Zwiebel schälen, fein hacken und in zerlassenem Butterschmalz etwa 5 Minuten dünsten. Sauerkraut und Lorbeer zugeben, kurz anschwitzen, dann Gemüsebrühe und Apfelsaft angießen. Alles unter gelegentlichem Rühren etwa 20 Minuten garen. Dann mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken und in einem Sieb abtropfen lassen.

Kartoffeln schälen, zerstampfen und leicht abkühlen lassen. Mit Eigelb, Grieß und Mehl sowie dem Sauerkraut vermengen und zu vier etwa tennisballgroßen Knödeln formen.

In einem großen Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen, Hitze zurückschalten, bis das Wasser nurmehr simmert und die Knödel darin etwa 10 Minuten gar ziehen lassen. Mit einer Schaumkelle herausnehmen und mit der Paprikasauce und Petersilie servieren.

Die Sauce kann gut zubereitet werden während die Knödel garen: Paprika abtropfen lassen, dann grob zerkleinern. Mit Gemüsebrühe und Sahne pürieren und erwärmen. Mit Paprikapulver und Salz abschmecken.

Paprika-Sahne von hier und die Knödel von hier.

Rothäppchen

Zum Karneval oder Fasching werden ja gern mal Märchenfiguren imitiert, wobei deren Hochzeit laut TV-Programm ja um Weihnachten liegt. Trotz des jahrelangen Einschlafens und Aufwachens neben einem Wandbehang mit Rotkäppchenmotiv als Kind, haben es insgesamt nicht viele (überhaupt welche??) Vertreter der Grimm’schen und Andersen’schen Welt bei mir zum Kostümvorbild gebracht. Archivaufnahmen beweisen das, ebenso wie gewisse Trends (drei Köche in einer kleinen Kindergartengruppe):

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Einmal Fliegenpilz, einmal Clown.

Nein, zum Rotkäppchen habe ich es noch nicht gebracht und bei den netten Assoziationsspielen, die gern zur Gruppenbildung eingesetzt werden „Welche Märchenfigur assoziierst du mit deinem Gegenüber und warum?“ war die einhellige Meinung „Schneewittchen“. Ich selbst – katzenliebend – fand den gestiefelten Kater in diesem Moment passender. Zu hochtrabend ob der Listigkeit? Aber Rotkäppchen.. wer ist schon so doof sich fressen zu lassen?!

Womit wir wieder beim Thema Essen wären. Anders als Rotkäppchen sind diese Rothäppchen sogar vegan und gern auf dem Teller gesehen. Wie im Märchen kostet es hier dennoch etwas Arbeit, um das gewünschte Gericht (das Inkaufnehmen der zähen Großmutter) zu bekommen. Anstelle des Sojadips würde auch meine Variation mit Orange und Zimt gut passen. Die Füllmenge gebe ich hier an wie zubereitet, sie hätte noch für weitere 8-10 Teigtaschen gereicht.

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Rotkohl-Wan Tan mit Sojadip

für 1 Portion – 12 Teigtaschen

Füllung (kann auch schon am Vortag zubereitet werden)

  • 150g Rotkohl
  • 1 TL Olivenöl
  • 1/4 rote Zwiebel
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 TL frischer Ingwer, fein geraspelt
  • 1 EL frischer Koriander nach Belieben, gehackt
  • 1 EL Erdnüsse, geröstet
  • 1 TL Sriracha-Sauce (das ist die süß-scharfe Chilisauce, ich hab diese hier)
  • 1 TL Sojasauce
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1/4 TL helle Misopaste nach Belieben

Rotkraut putzen, dabei den Strunk entfernen. Kraut, Zwiebel und Knoblauch fein schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und zunächst die Zwiebel darin glasig dünsten. Knoblauch und Ingwer zugeben und etwa 1 Minuten unter Rühren anbraten. Rotkraut zugeben und braten bis der Kohl gerade noch bissfest ist.

In der Zwischenzeit Erdnüsse fein hacken. Mit Gewürzen und Saucen unterrühren und abschmecken. Abkühlen lassen.

Teig

  • 80g Weizenmehl
  • 1 gute Prise Salz
  • 1/2 TL Olivenöl
  • etwa 35 ml heißes Wasser
  • 1 TL Öl zum Braten

Für den Teig Mehl, Salz und Olivenöl mischen, etwa 30ml Wasser zugeben und miteinander verkneten. Teelöffelweise weiteres Wasser zugeben, bis ein elastischer, nicht zu feuchter Teig entstanden ist.

Zu einer Kugel formen und 30 Minuten bei Raumtemperatur mit Frischhaltefolie abgedeckt ruhen lassen.

Dann auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem etwa 2mm dicken Teig ausrollen, mit Glas oder Form Kreise ausstechen (bei mir 8cm Durchmesser). In die Mitte jedes Kreises 1 TL Rotkrautfüllung geben, zur Hälfte zusammenschlagen und am Rand gut andrücken, nach Wunsch können die Ränder leicht eingerollt werden.

Sollten mehrere Portionen zubereitet werden, die fertigen Teigtaschen auf einen leicht bemehlten Teller geben und mit einem Küchentuch abdecken, bis alle fertig sind.

Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und die Taschen in nicht zu großer Menge 3-4 Minuten wallend kochen lassen. Dann mit einer Schaumkelle herausnehmen und abtropfen lassen.

In einer Pfanne 1 TL Öl erhitzen und die Teigtaschen von beiden Seiten goldbraun anbraten.

Dip

  • 1 EL Limettensaft
  • 1 EL Sojasauce
  • 1/2 TL Rohrohrzucker
  • 1/2 TL Sesamöl

Alle Zutaten miteinander verschlagen, so dass sich der Zucker vollständig auflöst. Abschmecken.

Im Original werden hier noch Ringe von Frühlingszwiebeln zugegeben, ich hatte Radieschen für ein wenig Schärfe.

Gefunden bei lazycatkitchen.com

 

Kein Folgefehler

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Seitdem ich einen Instagram-Account habe, folge ich Yotam Ottolenghi. Er zeigt Bilder aus der (Test-)Küche, seinen Restaurants und Delis und von Dingen, die er sonst erlebt. Vor Wochen sah ich dieses Foto von im Ofen gebackenen Rotkohlspalten und wollte das seitdem gern nachkochen. Nun hab ich weder Rezept noch Birnen hier und Weihnachten ist vorbei. Stattdessen laufen die Blogs schier über von den Früchten der Saison: Blutorangen. Ich mache bestimmt nicht jeden Trend mit, zumal es sich hier um einen jährlich wiederkehrenden handelt, aber als ich dann Blutorangen beim Einkaufen sah, mussten sie mit. Zum Frühstück und im Salat sind sie großartig. Kuchen backen wollte ich mit ihnen nämlich nicht. Aber da war ja noch der Rotkohl.. Und zudem noch ein Rest Polenta (der im Nachhinein recht groß ausfiel) – die ließen sich doch beide mit den Orangen kombinieren? (Hierbei soll noch gesagt sein, dass der Otto auch ein wunderbares Rezept für Orangen-Polenta-Kuchen geschrieben hat. Der Kuchen, den ich zum Geburtstag für die Kollegen gebacken habe, wurde auch sehr gelobt, aber dazu vielleicht ein andermal, denn Fotos habe ich nicht gemacht.)

Ich habe also Polenta mit Blutorangensaft gegart und den Rotkohl nach dem Anbraten mit Orangenscheiben im Saft geschmort. Bittersüß und fruchtig. Vielleicht zu orangig für den einen oder anderen. Sicher schmeckt auch beides für sich mit anderen Geschmäckern kombiniert. Dennoch hier mein Rezept für beides. Beim nächsten Mal würde ich die Relationen allerdings umkehren: Halb so viel Polenta, doppelte Menge Rotkohl. Die unten stehenden Mengenangaben sind daher gleich für 2 Portionen abgeändert, entsprechen aber nicht denen auf dem Foto.

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Rotkohl aus dem Ofen mit Blutorangen

für 2 Portionen

  • etwa 1/3 Kopf Rotkohl
  • 4 EL Öl
  • Salz und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer
  • 1/2 TL Zimt
  • 2 Blutorangen
  • Saft von zwei weiteren Orangen
  • 1/4 TL Chiliflocken
  • eine Handvoll Walnüsse

Den Rotkohl waschen, in vier 3-5cm dicke Spalten schneiden, den Strunk nicht herausschneiden. Mit etwas Öl von allen Seiten einpinseln, salzen und etwa 10 Minuten von allen Seiten gleichmäßig bei höherer Hitze in einer Grillpfanne anbraten. Ofen auf 200°C Umluft vorheizen. Blutorangen wie zum Filetieren vorbereiten: Deckel und Boden abschneiden, auf den Boden stellen und die verbleibende Schale mit einem scharfen Messer von oben nach unten abschneiden, so dass die weiße Haut entfernt wird. Quer in etwa 5mm dicke Scheiben schneiden.

Die Rotkohlspalten von beiden Seiten pfeffern und mit Zimt bestreuen. Dabei die einzelnen Blätter etwas teilen, so dass auch hier Gewürze hingelangen können. In eine ausreichend große feuerfeste Form auf eine der Seiten legen, mit dem Blutorangensaft und dem restlichen Öl begießen und mit Chiliflocken bestreuen. Die Orangenscheiben auf die Kohlspalten legen. Etwa 30 Minuten im Ofen schmoren.

Die Walnüsse in einer fettfreien Pfanne rösten, grob hacken und die Rotkohlspalten zum Servieren damit bestreuen.

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Blutorangenpolenta

für zwei Portionen

  • 40g Instant-Polenta
  • Saft von zwei Blutorangen (125ml)
  • 125ml Gemüsebrühe
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 20g Parmesan, gerieben
  • Chiliflocken zum Bestreuen nach Belieben

Saft und Brühe in einem Topf aufkochen lassen. Polenta einrühren und unter Rühren etwa 5 Minuten bei kleinster Hitze aufquellen lassen. Vom Herd nehmen, Käse einrühren und mit Gewürzen abschmecken.

 

Eingestrudelt

Draußen mild aber grau, drinnen warm und langsam komme ich wieder etwas zur Ruhe – Zeit zum Kochen, nachdem es in der letzten Woche vor allem Salat oder anderen Rohkost „auf die Schnelle“ gab.

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Nein, einfach zum schnell Wegfuttern ist dieser Strudel nichts, den muss man genießen. Nicht nur wegen des Kohls würde er auch einem Weihnachtsessen als vegetarisches Hauptgericht gerecht werden.

Die Aromen sind altbekannt und neu zugleich. Zum Rotkraut kommen Apfel, Rosinen, Nelke und Kümmel aber auch Chili und Feta. Feta zum Rotkohl habe ich bisher nur bei Salaten kombiniert, dann auch gerne noch mit Orangenfilets und Orangensaft angemacht. Dieser Rotkohlstrudel kommt zusammen mit einem Curry-Joghurtdip. Der sollte bitte nicht nur als Option angesehen werden, er passt wirklich gut dazu! Verwendet habe ich dazu das schon öfter erwähnte Purple Curry, welches sich aufgrund der enthaltenen Hibiskusblüten farblich gut einbringt, aber auch wegen des fruchtigen Aromas toll harmoniert. Ich denke aber, dass auch andere eher mild-fruchtige Currymischungen verwendet werden können.

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Nun aber zum Rezept:

Rotkohlstrudel mit Feta und Curry-Joghurtdip

für etwa 3 Portionen als Hauptgang

  • ca. 400g Rotkohl, ohne Strunk
  • 1/2 rote Zwiebel
  • nach Wunsch 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1/2 Apfel
  • 200ml Apfeldirektsaft
  • 1 EL Olivenöl
  • 25g Rosinen
  • je 1/4 TL Salz, gemahlener Kümmel, gemahlene Nelken, Chili
  • 1/2 TL Speisestärke
  • 100g Feta
  • 5-6 Blätter quadratischer Filo- oder Strudelteig
  • 30g Pinienkerne, gehackte Mandeln, Wal- oder Haselnüsse
  • ca. 30g Butter, geschmolzen
  • 100g Joghurt
  • 1 TL (Purple) Curry
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • ein paar Chiliflocken und Salatblätter zum Anrichten

Rotkohl putzen und in feine Streifen schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Knoblauch un Zwiebel darin glasig anschwitzen. Rotkraut zugeben und bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten anbraten, dabei gelegentlich Rühren.

Währenddessen Apfel waschen, schälen und Kerngehäuse entfernen, in Würfel schneiden. Zum Rotkraut geben, mit Apfelsaft ablöschen, Rosinen und Gewürze zugeben und unterrühren. Bei geringer Hitze köcheln lassen, bis nur etwa die Hälfte der ursprünglichen Saftmenge vorhanden ist. Speisestärke mit 1 TL Wasser glattrühren und zum Rotkraut geben. Verrühren und ca. 1 Minute köcheln lassen, damit das Gemüse abbindet. Zum Abkühlen vom Herd nehmen.

In einer fettfreien Pfanne die Kerne bzw. Nüsse anrösten und bis auf 1-2 TL unter das Kraut mischen. Feta grob zerbröseln und ebenfalls untermengen. Ofen auf 175°C Umluft vorheizen.

2 Teigblätter auf einem sauberen Geschirrtuch ausbreiten und mit flüssiger Butter bepinseln. Die Blätter so legen, dass sie sich leicht überlappen. Zwei weitere Blätter darauf legen und erneut mit Butter bepinseln. Wenn der Teig rissig sein sollte, das 5. Blatt (ggf. halbiert darauflegen, bepinseln. Die Rotkrautfüllung mit möglichst wenig Flüssigkeit gleichmäßig auf das untere Drittel der Teigblätter geben. Enden der Blätter nach innen umschlagen und Strudel mithilfe des Geschirrtuchs aufrollen. Mit der Naht nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit Butter bepinseln. Die verbleibenden Pinienkerne/Nüsse auf den Strudel geben und diesen 25 Minuten goldbraun und knusprig backen.

Für den Dip Joghurt mit Currypulver cremig rühren. Strudel vorm Anschneiden (scharfes Messer!) kurz abkühlen lassen und mit Salat und Dip servieren.

Kleiner Nachtrag: Wie so oft schmeckt Rotkohl erst am nächsten Tag so richtig intensiv, wenn er gut durchgezogen ist. So auch hier. Es ist also absolut kein Fehler, den Rotkohl am Tag zuvor zuzubereiten!

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Die Inspiration kam von hier.

Kohl und Kraut in allen Varianten sind auch Thema beim Blogevent von Kochtopf: Krautkopf, erdacht von eva.

Blog-Event CXVI - German Krautköpfe (Einsendeschluss 15. Februar 2016)

Erfolgsrezept

Heute unterhielt ich mich mit einer lieben Kollegin über eine Nachspeise, die sie für ein Menü mit Nachbarn plant. Es soll ein Vanille-Parfait mit Karamell, Meersalz und Macadamia geben „obwohl das ja schon wieder nicht mehr so angesagt ist“. Das brachte mich zum Nachdenken. Natürlich gibt es beim Essen Trends wie in der Mode oder im technischen Bereich. Oft hat das sicher mit der Verfügbarkeit von Lebensmitteln zu tun. Wer wusste hier vor zehn Jahren etwas von Chia-Samen oder Matcha? Hat sich seine Buddha-Bowls oder Overnight-Oats zusammengemischt? Die Globalisierung und das Internet schlagen auch und immer mehr im kulinarischen Bereich hohe Wellen, sodass man sich auch im ganz frischen neuen Jahr schon über die Ernährungstrends 2016 informieren kann. Und so kann ich euch mittels Blick durch meine Glasfaserzukunftsbrille schon vorhersagen, dass euch die Begriffe Food-Pairing und Detox vermehrt über den Weg laufen werden und ihr wahrscheinlich auch etwas von Poké hört. Damit sind nicht die Pokémon gemeint, wie man vielleicht denken könnte, sondern eine hawaiianische Vorspeise aus Frühlingszwiebeln, Nüssen und Samen, Chili oder Ingwer und rohem Fisch. Ein wenig wie Ceviche also.

Insofern liege ich gar nicht so weit weg vom „aktuellen Trend“ mit dem Rezept, das ich heute teilen möchte. Ich habe es vor Kurzem erst entdeckt und dabei festgestellt, dass Dorothée von bushcook damit bei den Topfgeldjägern gewinnen konnte. Das muss natürlich noch kein überzeugendes Argument sein, aber auch die Zutatenliste machte Lust aufs Ausprobieren und so stattete ich heute auf der Suche nach dem passenden Fisch dem Händler meines Vertrauens einen Besuch ab. Wer wegen des verwendeten Thunfischs murrt: Ich habe mich beraten lassen und Lachsfilet in Sushiqualität eignet sich zum Beispiel ebenso. Der Fisch stammt aus Langleinenfischerei und gehört nicht zu den Arten, deren Fang (und Verkauf) von Umweltschutzorganisationen als nicht empfehlenswert eingestuft werden. Informationen darüber gibt es hier und hier. Alternativen gibt es also auch, man sollte nur darauf achten, dass die Fischqualität für den Rohverzehr geeignet ist.

Dann kann man die Kombination aus fruchtig-scharfem Salat mit dem halbrohen Fisch genießen. Der Zimt wird durch das Anbraten intensiver, aber keineswegs unangenehm und Sesam bringt, wie auch die Paprika im Salat, einen schönen Crunch. Geändert habe ich wenig.

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Thunfischfilet im Zimt-Sesam-Mantel mit Mango-Chili-Salat

für 2 Portionen

  • 1/2 reife Mango
  • 1/2 rote Paprikaschote
  • 1 rote Chili
  • 1/2 rote Zwiebel (original: 1/2 Schalotte)
  • 4 Stängel Minze
  • 4 Stängel Koriander
  • 1 EL weißer Balsamico
  • 2,5 EL Olivenöl
  • Salz
  • Mango- oder Passionsfruchtbalsamessig
  • 200-250g Thunfischfilet in Sushiqualität
  • 1 TL Zimt
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 EL heller Sesam
  • 1 EL schwarzer Sesam (ich: Schwarzkümmelsamen)
  • Zesten von 1/2 Bio-Orange

Mango schälen, Fruchtfleisch vom Kern schneiden und fein würfeln. Paprika waschen, Kerngehäuse entfernen und fein würfeln. Zwiebel in sehr feine Würfel schneiden, die entkernte Chilischote ebenfalls. Kräuter waschen, trocken tupfen und die abgezupften Blätter in sehr feine Streifen schneiden. Alles zusammen in eine Schüssel geben.

Salz und Balssamico verrühren bis sich das Salz gelöst hat, dann mit Öl verschlagen und unter den Salat mischen. Etwa eine halbe Stunde ziehen lassen.

Fisch waschen, trocken tupfen, nach Bedarf portionieren, so dass er nach dem Braten in Streifen geschnitten werden kann. (Man kann nach Gusto natürlich auch größere Stücke servieren.)

Zimt mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer auf einem Teller mischen, auf einem zweiten Teller Sesam (und Schwarzkümmel) mischen. Fisch zunächst in der Zimtmischung wälzen, dann gleichmäßig mit wenig Wasser benetzen und im Sesam wälzen. In einer sehr heißen Pfanne fettfrei kurz braten, so dass er innen roh bleibt. Nach Wunsch aufschneiden und mit den Orangenzesten und dem Salat zusammen servieren.

Auch hier kommt noch der Zimt zum Zuge, das Rezept ist dennoch mein zweiter Beitrag zum Blogevent von Kochtopf Zimt, Kardamom, Nelke, welches Tina von Foodina erdacht hat.