Familienevent

Mmh, braune Butter auf Quarkknödel mit karamelligem Rhabarberkompott.. Klingt gut? Schmeckt auch so! Doch dieses Mal habe ich nicht allein vor mich hin gewerkelt, sondern mit meiner Mama und meinem Bruder:

An drei Orten kochen drei Leute gleichzeitig das gleiche. Mal mit Unterstützung (Kameramann/Schnippelhilfe/technische Unterstützung/Vorkoster…), mal ohne.

In Zeiten von Corona muss man irgendwie kreativ werden, um gemeinsam Zeit zu verbringen, wenn man räumlich getrennt ist oder aber die Maßnahmen Treffen eher unmöglich machen. Da erzähle ich euch nichts Neues – das hat ja jeder lang genug erfahren müssen.

So haben wir für einen runden Geburtstag – statt einen auf irgendwann verschobenen Kochkurs zu verschenken – einen eigenen virtuellen Kochkurs veranstaltet. Eines von vielen virtuellen Ausweichmanövern. Natürlich bleibt nicht unerwähnt, dass auch hier ein paar technische Komplikationen auftraten, die aber schnell behoben waren.

Zum vereinbarten Termin gab es also ein von mir ausgesuchtes Rezept für ein Dessert, das man ohne im Akkord schnippeln, Schälen und schmoren zu müssen, in zwei Stunden auf dem Teller und auch im Bauch hatte. Vorab habe ich auch die Zutaten mitgeteilt, so dass jeder seine Vorräte aufstocken und auch die frischen Sachen besorgen konnte. Idealerweise kann man natürlich vorher einmal probekochen – oder man sieht zumindest mal im Rezept nach, welche möglichen Komplikationen es geben könnte und stimmt das mit dem Erfahrungslevel seiner Mitköche ab. Vorkochen habe ich nicht geschafft, aber auf die Erfahrung konnte ich setzen!

Und es klappte prima! Uns fiel aber auf, dass die Zubereitung des Kompotts und die der Knödel doch lieber in der Reihenfolge vertauscht werden sollten. Dies habe ich im Rezept unten dann auch so aufgeführt – im Kochbuch ist es andersherum. Und: lasst euch vom einfachen Titel nicht täuschen – das Rezept ist nicht so profan, wie es erscheint.

Topfenknödel mit Rhabarberkompott

für etwa 8 Portionen (bei mir stimmt das bzgl. der Kompottmenge, aber die Knödel sind eher mehr)

Für das Rhabarberkompott

  • 400g Rhabarber (eher dünne Stangen)
  • 250g Zucker
  • 200ml Rhabarbersaft (-nektar)
  • Mark von 1/2 Vanilleschote
  • 50g tiefgekühlte Himbeeren

Für die Topfenknödel

  • 100g Brioche oder süßes Brot
  • 30g Butter
  • 40g Zucker
  • Mark von 1/2 Vanilleschote
  • eine Prise Zimt
  • 1 unbehandelte Zitrone (Schale, fein gerieben)
  • 2 Eier
  • 1 Eigelb
  • 250g Semmelbrösel
  • 250g Quark (20%)
  • 1l Milch
  • 5 EL Zucker

Zum Anrichten

  • 75g Butter
  • 5 EL Semmelbrösel

Für das Kompott den Rhabarber waschen, schälen und in etwa 2cm lange Stücke schneiden. Zucker in einen Topf geben und zum Karamellisieren erhitzen. Mit dem Rhabarbersaft ablöschen und leicht köcheln lassen, so dass sich das Karamell vollständig löst. Vanillemark und Himbeeren zugeben und alles pürieren.

Durch ein Sieb passieren und anschließend zurück in den Topf füllen. Den Rhabarber zugeben und etwa 10 Minuten gar ziehen lassen (ggf. dabei leicht erwärmen). Anschließend vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Für die Knödel das Brot in kleines Würfel schneiden (wir haben den Rand dran gelassen) und in einer beschichteten Pfanne ohne Fett etwas anrösten.

Die Butter mit dem Zucker schaumig rühren, anschließend Vanillemark, Zimt und Eier sowie Eigelb einarbeiten. Semmelbrösel und Quark unterheben. Zum Schluss die Brotwürfel unterheben.

Milch mit Zucker erhitzen. Mit angefeuchteten Händen Knödel formen (ursprünglich 8 Stück – etwa Tennisballgröße. Wir haben eher etwas über Tischtennisballgröße gewählt und es sind dann zwischen 10 und 14 Knödel geworden.)

Knödel in der etwa 80°C heißen Milch für 8 Minuten gar ziehen lassen und anschließend mit einer Schaumkelle herausheben.

Zum Anrichten Butte in einer Pfanne aufschäumen lassen und die Semmelbrösel zugeben.

Kompott auf den Teller geben und einen Knödel darauf setzen. Mit etwas Bröselbutter garnieren.

Aus:

Knoten im Hasenohr

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Ostern naht dann doch mit großen Schritten und während ich das Wochenende gemütlich vor dem Kamin im Gutshaus verbringen darf, mich bekochen und unterhalten lasse, könnt ihr ja schon einmal überlegen, was zu Ostern so auf der Kaffeetafel stehen kann.

Bei uns werden es unter anderem diese süßen Brioche-Knoten sein, die der Mann in der letzten Woche so lecker fand. Ich natürlich auch! Die kleinen Knoten sind aber auch ein tolles Mitbringsel oder eine süße Überraschung zum Brunch.

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Der Briocheteig ist im Blog ebenfalls kein Unbekannter, den habe ich hier schon herzhaft gefüllt präsentiert. Wie bei Hefeteig üblich, sind sie frisch am besten!

Bei der Füllung habe ich es einfach gehalten, aber nicht minder lecker. Ihr könnt aber gerne auch Marmelade, Zimtzucker-Butter, eine Quark-/Nussfüllung wählen, der Teig lässt sich ganz vielseitig verwenden.

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Brioche-Schokoknoten

für etwa 24 Stück

  • 250g Mehl 550 & etwas zum Ausrollen
  • 12g frische Hefe
  • 38g Zucker
  • 2 Eier
  • 38g Milch
  • 5g Salz
  • 100g kalte Butter in kleinen Stücken
  • 100g Vollmilchschokolade, gerne auch aromatisiert z.B. mit Orange, Vanille, Zimt…
  • zum eigenen Aromatisieren der Schokolade nach Wunsch: Bio-Orangenzesten, Zimt, Vanilleextrakt, Rum oder Whisky, Chili,…
  • 3-4 EL Sahne
  • Puderzucker

Aus Mehl, zerkrümelter Hefe, Zucker, Eiern und Milch einen Teig kneten. Am besten mit der Maschine 5 Minuten auf kleinster Stufe. Dann Salz zugeben und weitere 10 Minuten auf geringer Stufe kneten lassen. Dann erneut 10 Minuten auf geringer Stufe kneten lassen, dabei die Butter portionsweise einarbeiten.

Mit Frischhaltefolie abgedeckt 1-1,5 Stunden warm gehen lassen. Nun den Teig entgasen, dazu einmal falten oder den Teig einmal fest auf die Arbeitsplatte fallen lassen.

In der Schüssel abgedeckt über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.

Am nächsten Tag den Teig in zwei Portionen teilen und etwa 30 Minuten Temperatur bekommen lassen. Währenddessen die Schokolade im Wasserbad mit 2 EL Sahne schmelzen und nach Wunsch Orangenzesten und/oder Gewürze unterrühren. Achtung, die Schokolade darf nicht zu heiß werden, das Wasser sollte nicht kochen! Schokolade auf etwa Körpertemperatur abkühlen lassen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen.

Den Teig dann in zwei Portionen teilen und beide auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck oder Quadrat ausrollen. Die Teigdicke sollte bei 2-3mm liegen.

Nun die Schokolade daraufstreichen, dabei an den Rändern etwas Platz lassen. Die zweite Teigplatte darauflegen und etwas andrücken. In 24 etwa 1,5cm breite Streifen schneiden. Diese nun verdrehen, dabei etwas  in die Länge ziehen. Vorsichtig in Kranzform legen bzw. verknoten und die Enden unter dem Teig verbergen. Mit etwas Abstand auf die Backbleche legen.

Etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen. Dabei den Ofen auf 190°C Heißluft vorheizen.

Den Teig vorsichtig mit den verbliebenen 2 EL Sahne bestreichen. Etwa 15-20 Minuten goldbraun backen. Abkühlen lassen (dazu nach einiger Zeit auf ein Gitter legen, sonst bildet sich unter dem Teig Kondenswasser) und anschließend nach Wunsch mit Puderzucker bestreuen.

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Same same but different

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Es ist immer wieder überraschend, wie unterschiedlich die Ergebnisse sein können, wenn sich viele Leute an ein Rezept wagen. Am Wochenende gab es wieder einen Anlass dazu: Synchronbacken, wie immer unter der Federführung von Sandra und Zorra.

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Das Basisrezept für die Brioche stammt von einem französischen Blog und wurde zum Glück auch übersetzt.

Die Zubereitung war einfach, die Übernachtgare sorgt für etwas weniger Zeitinvestment am Zubereitungstag.

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Neben den vielen süßen Varianten, die einem bei Brioche so in den Kopf kommen, habe ich mich dann doch für etwas Herzhaftes entschieden: Eine Füllung mit Ziegenfrischkäse, Kräutern, Zitrone und Räucherlachs. (Für den Mann habe ich stattdessen Prosciutto cotto verwendet. Allerdings haben wir festgestellt, dass sich hier auch eine andere Frischkäsefüllung besser gemacht hätte und ich würde daher gerne eine mit Tomaten oder Paprika probieren.)

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Diese Brioche kann ich mir sehr gut zum Osterbrunch vorstellen. Sie schmeckt sowohl warm aus dem Ofen als auch kalt richtig gut!

Man kann den Teig am Vortag stressfrei zubereiten, im Kühlschrank gehen lassen und anschließend mit der fix zubereiteten Füllung versehen, formen und in etwa 40 Minuten steht die wunderbare Brioche dann schon auf dem Tisch. Unkomplizierter geht es kaum und glaubt mir, damit macht ihr Eindruck!

Brioche mit Frischkäse-Räucherlachs-Füllung

für zwei Zöpfe von etwa 30cm Länge

  • 500g Mehl 550 & etwas zum Ausrollen
  • 25g frische Hefe
  • 75g Zucker
  • 4 Eier
  • 75g Milch
  • 10g Salz & mehr zum Abschmecken
  • 200g kalte Butter in kleinen Stücken
  • 300g Ziegenfrischkäse
  • 100g Frischkäse natur
  • 1/2 Bund Schnittlauch
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 1 EL Kapern
  • 1 TL Zitronenzesten (Bio!)
  • Zitronensaft
  • 300g Räucherlachs (oder Prosciutto cotto, aber dafür bitte den Hinweis oben lesen!)
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • etwas Sahne zum Bestreichen

Aus Mehl, zerkrümelter Hefe, Zucker, Eiern und Milch einen Teig kneten. Am besten mit der Maschine 5 Minuten auf kleinster Stufe. Dann Salz zugeben und weitere 10 Minuten auf geringer Stufe kneten lassen. Dann erneut 10 Minuten auf geringer Stufe kneten lassen, dabei die Butter portionsweise einarbeiten.

Mit Frischhaltefolie abgedeckt 1-1,5 Stunden warm gehen lassen. Nun den Teig entgasen, dazu einmal falten oder den Teig einmal fest auf die Arbeitsplatte fallen lassen.

In der Schüssel abgedeckt über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.

Am nächsten Tag den Teig in zwei Portionen teilen und etwa 30 Minuten Temperatur bekommen lassen. Währenddessen für die Füllung Ziegenfrischkäse, Frischkäse, Zitronenzesten, abgetropfte, abgespülte und gehackte Kapern vermengen. Die Kräuter waschen, trocken tupfen und bei der Petersilie die Blättchen abzupfen. Mit dem Schnittlauch zusammen fein hacken und untermengen. Mit (Zitronen-)Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.

Eine Teigportion auf leicht bemehlter Arbeitsfläche zu einem Rechteck von etwa 30×40 cm ausrollen. Von der kurzen Seite als Unterkante ausgehend den Teig in etwa 3 gleich große Bereiche teilen (ggf. mit den Fingerspitzen Linien eindrücken zur Orientierung, die kurzen Seiten sind dann ebenfalls die Enden des Zopfes).

Mit etwa 4cm Abstand zu Ober- und Unterkante in den mittleren Bereich etwa 1/4 der Füllung verteilen, den Räucherlachs darauf legen und ein weiteres Viertel der Frischkäsefüllung daraufstreichen. Die äußeren Bereiche nun im Abstand von etwa 1cm/1 Fingerbreite mit einem scharfen Messer einschneiden, so dass sich eine Kammoptik ergibt.

Die ersten „Zinken“ bis zum Beginn der Füllung abtrennen, dann das verbleibende Teigende an der Unter- bzw. Oberkante auf die Füllung umklappen und darauf abwechseln die Teigstreifen der äußeren Bereiche legen, ggf etwas an den Seiten andrücken.

(Aus den Teigresten habe ich kleine Bonbons um noch von Weihnachten übrige Schoko-Nougat-Zapfen gewickelt – sehr lecker! Ihr könnt aber auch eine Deko, z.B. in Blumenform für den Zopf ausstechen.)

Mit der zweiten Teigportion ebenso verfahren. Beide Zöpfe vorsichtig nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und abgedeckt etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen.

In der Zwischenzeit den Backofen auf 185°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Nach abgelaufener Zeit die Zöpfe vorsichtig mit etwas Sahne bepinseln und etwa 40 Minuten goldgelb backen.

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Und falls ihr noch ein paar mehr Brioche-Ideen braucht, hier sind die anderen Teilnehmer des Februar-Synchronbackens:

Sandra von From-Snuggs-Kitchen
zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Conny von Mein wunderbares Chaos
Jutta von jutt-ah.de
Aleksandra von Maine Cook
Bo von Bo’s Kitchen
Katha von katha-kocht!
Sarah von Kinder, kommt essen!
Birgit M. von Backen Mit Leidenschaft
Sylvia von Brotwein
Caroline von Linal’s Backhimmel
Anna von teigliebe
Christina von The Apricot Lady
Birgit D von Birgit D – Kreativität in Küche, Haus & Garten
Eva von evchenkocht
Anna und Martin von Die Küchenwiesel
Becky von Baking Science Traveller
Steffi von Dulcipessa
Verena von Verena’s blog schöne Dinge
Tina von Küchenmomente
Sabine von Fundstücke
Simone von zimtkringel
Steffi von Kochtrotz
Debbie von Doing Things Differently
Lynn von Küchenkränzchen
Simone von Aus der Lameng
Julia von KAMAU
Volker von Voker mapmpft
Nora von Sisters Bakery and Kitchen
Susan von labsalliebe