Kochbuchchallenge 6.1: Salate zum Sattessen

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Da hat der Mann einen richtigen Glücksgriff gelandet bei der Kochbuchauswahl. Dieses Buch hat infolge unseres Cap-Kochbuch-Deals besorgt und dann auch gleich als Challenge-Kochbuch ausgewählt. Im Übrigen hat er bei dem Deal (entgegen seiner Erwartung) dann doch sehr viel schlechter abgeschnitten als gedacht. Innerhalb des Zeitraumes habe ich kein einziges Kochbuch gekauft, er aber jede Menge Caps. Das führt dann leider, leider (aus meiner Sicht natürlich) dazu, dass das Jahresende gleichzeitig das Ende dieses Abkommens ist. Schade!

Nichtsdestotrotz haben wir ja irgendwie beide profitiert! Salate zum Sattessen* jedenfalls ist ganz nach meinem Geschmack und ich könnte tatsächlich jedes Rezept ohne Einschränkungen entweder für mich oder den Mann oder uns beide nachkochen. Bettina Matthaei kenne ich schon durch ihre anderen Bücher und bin tatsächlich begeistert.

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Sie legt viel Wert auf harmonische und abwechslungsreiche Gewürze, auf das gewisse Etwas und viele gesunde, möglichst unverarbeitete Zutaten. Das führt zwar dazu, dass die nicht gerade kleine Schublade mit den Gewürzen zunehmend durchhängt, und eigene Gewürzmischungen zusammengestellt werden, sorgt aber eben auch für neue geschmackliche Erfahrungen.

Das Buch* ist in vier Kapitel gegliedert: Superbowl (gut, das ist irgendwie trendy, dahinter stecken einfach leckere Sattmacher), to go (Salate, die sich gut halten und auch gerne etwas länger durchziehen können), Delight (für kalorienbewusste Ernährung) und Partytime mit Rezepten für mindestens 6 Personen. Die ersten drei Kapitel haben für mich einen großen Vorteil: Die Rezepte sind für zwei Portionen konzipiert – die sich aber auch leicht umrechnen lassen und es sind wirklich gut sättigende Portionen.

Es gibt Rezepte die vegan, vegetarisch, mit Fisch oder Fleisch angereichert sind und viele davon sind auch mit Tipps zum Ersetzen einzelnen Komponenten versehen. Zudem sind für jedes Dressing auch weitere Ideen gegeben, die damit geschmacklich passend kombiniert werden können.

Jede Doppelseite ist einem Salat gewidmet – eine Seite Rezept, eine Seite ansprechendes Foto.

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Bei Amazon* kann man auch etwas ins Buch reinlesen – macht das mal!

Der erste vorgestellte Salat stammt aus der Kategorie to go – das Büroessen oder Picknick ist ein toller Anlass zum Ausprobieren!

Geschmeckt hat uns der Salat beiden sehr gut. Eine kleine Änderung habe ich im Vorfeld schon vorgenommen: Der Mann mag keine Erdnussbutter. Die ist aber guter Teil des Dressing. Deshalb habe ich zwei Dressingvarianten gemixt, einmal mit Erdnussbutter, einmal mit weißem Mandelmus. Wider Erwarten mochte der Mann beide, sodass wir jeder ein Schälchen mit jeder Dressingvariante essen konnten. (Ja, es sind wirklich sättigende Portionen!) Und: Uns beiden schmeckte die Mandelmusversion besser, weniger bitter (wenn man das so nennen kann). Ich gebe euch unten also beide Varianten an, jedoch für jeweils zwei Portionen.

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Süßkartoffel-Ananas-Salat mit Erdnuss-Chili-Dressing

für zwei Portionen

  • 350g Süßkartoffeln
  • 4 Frühlingszwiebeln
  • 1 EL Olivenöl
  • 100ml Orangensaft
  • 200ml + 3 EL Gemüsebrühe
  • 130g Staudensellerie
  • 250g (ich: eher 300g) frische Ananas
  • 1 rote Chilischote
  • 1 Bio-Limette
  • 40g cremige Erdnussbutter (oder 40g weißes Mandelmus*)
  • 40g süße Chilisauce (z.B. diese*)
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz

Süßkartoffel schälen, waschen und in Würfel mit etwa 1cm Kantenlänge schneiden. Frühlingszwiebeln putzen und weiße und grüne Teile in Ringe schneiden, getrennt beiseite legen.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die weißen Zwiebelringe zugeben. Bei geringer Hitze andünsten, dann die Süßkartoffeln zugeben und bei mittlerer Hitze unter Rühren anbraten. Orangensaft und Gemüsebrühe angießen, aufkochen lassen und bei geringer Hitze etwa 12 Minuten köcheln lassen. Die Süßkartoffeln sollten so weich sein, dass man mit einer Gabel leicht einstechen kann, sie aber nicht zerfallen. Die Brühe sollte weitestgehend verkocht sein.

Währenddessen Sellerie putzen, die Blätter getrennt waschen, trocken tupfen und grob hacken. Stangen in feine Ringe schneiden. Ananas schälen, dabei den harten Strunk  und die einzelnen Augen mit den Samen entfernen. In Würfel schneiden.

Chili der Länge nach halbieren, Samen und Fruchtwand entfernen und auswaschen, sehr fein würfeln.

Für das Dressing die Limette heiß waschen, trocken reiben und etwa 1 TL der Schale fein abreiben und 2 EL Saft auspressen. Beides zusammen mit Erdnussbutter oder Mandelmus, Gemüsebrühe und der Chilisauce glatt rühren. Mit Salz abschmecken.

Süßkartoffeln mit Ananas, Chili und Sellerie mischen und das Dressing unterziehen. Mindestens 30 Minuten ziehen lassen, dabei ab und an verrühren. Zum Servieren die restlichen Sellerieblätter und die grünen Zwiebelringe untermischen.

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*Das Dressing wird auch zu Möhren, Kürbis, Sellerie, Topinambur, roter Bete, Romanasalat, Mangold und Chicorée empfohlen.

** Im Rezept selbst stand etwas von Koriandergrün,das untergemischt werden sollte, anstelle dessen habe ich – weil der Koriander nicht in der Zutatenliste und dementsprechend auch nicht auf meiner Einkaufsliste auftauchte – Selleriegrün verwendet.

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Großmütterchen im Morgenland – Babka fruchtig gefüllt mit Orangenblütenwasserglasur

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Babka, darüber klärt Wikipedia auf, ist ein Hefegebäck, das traditionell in Mittel- und Osteuropa gebacken wird. Eigentlich etwas für Feiertage, Ostern zumeist, aber auch zu Weihnachten. Letzteres kommt mit großen Schritten auf uns zu. So wirklich weihnachtlich fühle ich mich noch nicht, trotz der ganzen Deko- und Süßwaren, die seit September! in den Läden stehen. Unglaublich eigentlich. Ich habe um diese Zeit noch nie bewusst jemanden zugreifen sehen. Inzwischen beschäftige ich mich aber auch mit Überlegungen zu Geschenken, zu denen zum Beispiel auch Plätzchen gehören. Und da ich ungern zwei Tage vor Heilig Abend in der übervollen Stadt umherirre, habe ich sogar schon das eine oder andere. Die Weihnachtsstimmung kommt dann hoffentlich bald, wenn geschmückt wird und die Stadt allabendlich in ein Meer aus Lichtern getaucht wird. Noch überwiegt hier der morgendliche Nebel und ein viel zu warmer Tag. Heute lagen die Temperaturen um die 15°C und ich musste leider feststellen, dass die gesetzten Zwiebeln der Frühblüher bereits Blätter ausgetrieben haben.

Aber zurück zum Hefegebäck! Schon komisch, dass der Name Babka Großmutter und Napfkuchen (aufgrund der an einen Faltenrock erinnernden Form) bedeutet. Diese Form habe ich allerdings nicht gewählt, sondern mich an die Variante aus der jüdischen Küche gehalten, in der ein einfacher Zopf gebildet wird, der in einer Kastenform goldbraun gebacken wird.

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Mein Großmütterchen hat also die Haare schön und pfeift auf den Rock! Fluffig weicher Hefeteig. Eingeflochten habe ich anstelle der klassischen Füllung (Schokolade und Zimt) zarte, süße Aprikosen, Datteln, Rosinen und knackige Mandeln – Herbstlaubfarben und ein wenig Biss. Dazu kommt ein Guss aromatisiert mit duftig zartem Orangenblütenwasser und Zimt. Unser Großmütterchen ist auf Orientreise – und dieser Urlaub bekommt ihr gut!

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Babka mit Trockenfrüchten und Guss mit Orangenblütenwasser

für zwei kleine Zöpfe (für je eine Kastenform mit 20cm Länge oder einen größeren Zopf für eine Form mit 30-35cm)

  • 280g Weizenmehl und etwas zum Bearbeiten
  • 4g Trockenhefe
  • 10g Vanillezucker
  • 40g Rohrohrzucker
  • 1/4 TL Salz
  • 65g weiche Butter und etwas für die Form (und für die Schüssel/bzw.Öl)
  • 80 ml lauwarme Milch
  • 2 Eier
  • 75g getrocknete Soft-Aprikosen
  • 75g getrocknete entsteinte Datteln
  • 40g Rosinen
  • 30g Mandeln
  • 1/2 TL Zimt
  • 15g geschmolzene, warme Butter
  • 1/4 TL Zimt, gemahlen
  • 40g Puderzucker
  • 1 EL Orangenblütenwasser
  • 1 TL Wasser
  • 1 Ei verquirlt oder etwas Milch

Mehl, Hefe, Zucker und Salz vermengen. Butter, Eier und Milch zugeben und alles etwa 4 Minuten zu einem geschmeidigen Teig verkneten. (Der Teig ist noch relativ klebrig, wenn er ausgerollt wird, kommt noch etwas Mehl dazu.) Der Teig in eine mit ein wenig Butter oder Öl ausgestrichene Schüssel geben und etwa 2 Stunden an einem warmen Ort (wie immer: Licht eingeschaltet im Backofen und die Schüssel dort hineingestellt) mit Frischhaltefolie abgedeckt gehen lassen. Er sollte etwa das doppelte Volumen erreichen.

In der Zwischenzeit Datteln und Aprikosen, Rosinen und Mandeln mittelfein hacken. Mit 1/2 TL Zimt gut vermengen.

Den Teig auf eine mit etwas Mehl bestäubte Arbeitsfläche stürzen und (je nach Klebrigkeit) mit ein wenig! weiterem Mehl erneut kurz durchkneten. zu einem Rechteck ausrollen, das etwa die Fläche eines Backblechs hat. Wenn nun zwei kleine Zöpfe gewünscht sind, das Rechteck  an der langen Seite halbieren, wenn ein großer Zopf gewünscht ist, weiter wie folgt verfahren: Geschmolzene Butter auf den Teig aufpinseln und die Trockenfrüchtemischung gleichmäßig darauf geben. Dabei etwa 1,5cm Rand freilassen. Die kurzen Seiten knapp einschlagen und das Rechteck von der langen Seite her aufrollen. Die Rolle längs einschneiden, dabei etwa 2cm an jedem Ende unberührt belassen. Nun je ein Strangende greifen und einige Male gegeneinander verdrehen.

In die gefettete(n) Backform(en) geben, die Ende dabei ein wenig nach unten umschlagen. Mit Frischhaltefolie bedecken und erneut 30 Minuten im Ofen mit eingeschaltetem Licht oder an einem anderen warmen Ort gehen lassen. Herausnehmen, den Ofen auf 180 °C vorheizen. In der Zwischenzeit den Laib mit etwas verquirltem Ei bestreichen.

Etwa 20 Minuten goldbraun backen, dann die Temperatur auf 150°C reduzieren und weitere 5 Minuten backen. Herausnehmen und in der Form etwas abkühlen lassen, dann herausnehmen und auf einem Gitter auskühlen lassen.

Puderzucker, Zimt, Orangenblütenwasser und Wasser einen dickflüssigen Guss herstellen und mit einem Löffel über den Laiben verteilen.

Am besten schmecken die Babkas frisch, das heißt am gleichen Tag!

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Genießt die Novembertage mit Nebel, Regen und Sonnenschein!

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Eigentlich..

..mag ich Pilzsuppe ja gar nicht so wirklich. Pilze allgemein sind eher selten auf meinem Speiseplan zu finden, und wenn, dann nur bestimmte Sorten. Champignons sind toll, Pfifferlinge auch, Austernpilze sehr selten (Krause Glucke findet man ja leider nicht zum Kaufen, die mag ich sehr). Das wars eigentlich auch schon, denn alle anderen suche ich liebend gerne, finde ich wunderschön und mag auch den Duft, aber sie liegen mir zu schwer im Magen und der Geschmack ist oft zu penetrant. Bei diesem Rezept würde ich aber auch Saitlingen oder Steinpilzen eine Chance geben, denn die Maronen runden den Geschmack einfach toll ab. Zudem ist das Süppchen im Nu gekocht, perfekt für ein leichtes Abendessen oder als Menüauftakt.IMG_0029

Champignon-Maronen-Süppchen

für 1 Portion

  • 1 kleine Schalotte
  • 1 TL Butter
  • 100g vorgegarte Maronen
  • ca. 65g braune Champignons
  • 3 Zweige Thymian
  • (Rauch)Salz
  • frisch gemahlener Pfeffer
  • 1/4 l Gemüsebrühe
  • 1 TL milder Balsamico
  • 1 EL Schmand (bzw. bei mir stichfester Kefir)

Schalotte schälen, fein würfeln. Die Hälfte der Butter in einem Topf zerlassen, Schalotte darin andünsten. Maronen grob hacken (evtl. ein paar Stückchen zum Dekorieren zurücklegen)und mit der Brühe zugeben, zugedeckt etwa 5 Minuten köcheln lassen. Pilze putzen, mit abgezupften Thymianblättchen in einer Pfanne in der restlichen Butter anbraten, dann salzen und pfeffern. Zur Brühe geben undmit etwas Schmand pürieren. Mit Balsamico abschmecken. Zum Servieren nach Wunsch noch mit einem Klecks Schmand und einigen Maronenstückchen sowie Thymian dekorieren.

Gefunden bei den Küchengöttern.

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Leckeres Pärchen – Ananas mit Curry und Ziegenkäse zu Salat

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Ananas mag ich sehr, allerdings muss sie frisch sein. Frische Ananas roh verwendet, hat allerdings auch ein paar „Nachteile“. Vielleicht ist euch schon mal aufgefallen, dass Milchprodukte zusammen mit roher Ananas nach kurzer Zeit flockig und krisselig werden, was nicht besonders schön aussieht. Oder, dass sich euer Mundinnenraum rauer anfühlt als vor dem Essen. Das liegt an einem Enzym, Bromelain, welches in Ananas (die zu den Bromeliengewächsen gehört, daher der Name) vorkommt. Dieses Enzym spaltet Proteine in kleinere Stücke auf und das passiert natürlich auch mit dem Milchprotein, so dass es seine Struktur verliert und denaturiert. Und das geschieht auch mit unserer Mundschleimhaut, allerdings nur in sehr geringem Maße.

Aufgrund dieser Eigenschaften wird Bromelain aber in Medikamenten verwendet, bei denen Wunden schneller abheilen sollen (die Wundränder sollen so besser verheilen), zum Beispiel nach zahnmedizinischen Eingriffen. Auch bei Enzymen handelt es sich um Eiweiße, d.h. auch diese sind in der Lage zu denaturieren. Das passiert bei Hitze, Zugabe von Säuren etc. Und das ist der Grund, warum Konservenananas oder erhitzte Fruchtstücken diese Wirkung auf Proteine nicht hervorrufen. Möchte man also die Gerinnung von Milchproteinen (oder auch bei Gelatine) verhindern, sollte die Frucht gebraten, gedünstet o.ä. werden.

So, nun aber genug der Theorie! Ananas passt bekanntlich hervorragend zu Curry und das nicht nur in Verbindung mit Kokosmilch, sondern auch als Beigabe zu Salat. Leicht karamellisiert und zusammen mit Ziegenfrischkäse hat man eine schöne, fruchtige Ergänzung.

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Ananas mit Curry zu Ziegenfrischkäse und Salat

1 Portion

– etwa 1/4 einer Ananas

– 5 g Butter

– 1/4 TL Rohrohrzucker

– eine Handvoll gemischten Salat (Lollo rosso und Eichblattsalat vom Balkon)

– ein paar Cherrytomaten

– 80g Ziegenfrischkäse

– eine Prise Salz

– 1/2 TL mildes fruchtiges Curry (Purple Curry)

– einen guten Spritzer fruchtigen Balsamessig (Holunderbeerenbalsamico)

– einen guten Spritzer geröstetes Sesamöl

Ananas schälen, harten Strunk entfernen und in etwa 1cm dicke Spalten schneiden, mit dem Zucker bestreuen. Butter in einer Pfanne zerlassen, Ananas dazugeben und bei etwas stärkerer Hitze von beiden Seiten anbraten, bis sie leicht gebräunt sind. In der Zwischenzeit Salat putzen, waschen, trocken schleudern und grob zerteilen, anrichten. Tomaten waschen und je nach Größe vierteln oder halbieren, zum Salat geben. Öl und Essig darüberträufeln. Ziegenfrischkäse mit der Hälfte des Currypulvers und dem Salz verrühren. Ananas aus der Pfanne nehmen, auf dem Teller anrichten und das übrige Currypulver gleichmäßig darüberstreuen.

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