Widerstand zwecklos – Sie werden jetzt fusioniert!

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Sich zu entscheiden ist manchmal gar nicht so einfach. Dabei müssen wir das ja unentwegt tun. Dass Ernährung unsere DNA auch zeitlebens verändert, bestimmte Gene aktiviert bzw. inaktiviert und dieses epigenetische (also auf der DNA, dem Genom liegende) Muster auch vererbt werden kann, ist inzwischen bekannt. Ob wir unter Nährstoffmangel leiden oder eine übermäßige Zufuhr von Energie erhalten, ist also nicht nur für unser Leben und den jeweiligen betrachteten Zeitraum entscheidend, sondern wirkt sich auch auf unsere Nachkommen aus. Eine große Verantwortung also. [Wer sich darüber zumindest etwas mehr informieren möchte, dem sei dieser Artikel empfohlen, in dem einige Beispiele genannt werden. Inzwischen weiß man auch, dass nicht nur stoffliche Einflüsse, wie unsere Ernährung, sondern auch psychologische Effekt im Erbgut abgebildet und weitervererbt werden können – Traumata zum Beispiel.]

Man kann nur hoffen, dass man dieses Wissen positiv nutzt, um sich dessen bewusst zu werden. Ausschließen kann man Veranlagungen so natürlich nicht. Dazu sind wir und unsere Genetik einfach zu komplex. Man kann nur hoffen, dass nicht irgendwann Krankenkassen o.ä. auf die Idee kommen, uns so gläsern zu machen, unser Ess- und Fitnessverhalten so zu überwachen (und das ist auch über Fitnesstracker und -apps, deren Daten an Dritte weitergegeben werden möglich), um uns das Risiko für unsere Nachkommen und uns selbst, in Rechnung zu stellen. Gesundes Essverhalten kann man schließlich auch anderweitig fördern.

Dass sich die Zusammensetzung unserer Nahrung, genauer gesagt unseres Frühstücks, denn das wurde hier untersucht, auch auf unser Sozialverhalten Einfluss haben, ist relativ neu. Wie wir zum Beispiel auf unfaire Angebote reagieren können, ist abhängig davon, was wir zum Frühstück gegessen haben. Erstaunlich! Je mehr Kohlenhydrate (typisch für unser brot- und müslireiches Frühstück) enthalten waren, desto sensibler reagierten die Studienteilnehmer darauf. Nachzulesen zum Beispiel hier, die Originalveröffentlichung hier.

Mir fällt es regelmäßig schwer, mich für ein konkretes Gericht zu entscheiden. Die geöffneten Tabs mit Rezepten, die markierten Stellen in Kochbüchern, die aktuell ausprobiert werden wollen, übersteigen die Marke 20 locker. Dabei ist die Saison für bestimmte Obst- und Gemüsesorten so kurz und so verschiebt sich ein Wunsch von diesem ins nächste Jahr (währenddessen sich noch 5 weitere ergeben haben…) und die Liste wird länger. Ab und an kann man dann ein paar Rezepte verbinden, die gaaanz oben auf der Prioritätenliste stehen. Da es zur Zeit zwingend schnell gehen muss (Konferenzen, Schlafmangel, Fortbildungen, der Garten verlangt nach Zeit, wenn es nicht regnet,… ihr seht, es häuft sich alles), sind auch die Zubereitungszeiten der Rezepte (sehr) gering.

Schon als ich den Hinweis auf die Rhabarberrezepte von Ottolenghi sah war klar, es kann nur eines geben! Rhabarber-Kimchi, wie gut klingt das denn? Der steht jetzt seit gut anderthalb Woche bei mir im Kühlschrank und konserviert vor sich hin. Kimchi allgemein kann man ja überall da einsetzen, wo das Essen sonst etwas fade schmecken würde. Also zu Nudeln, Reis, Eiern, aufs Sandwich, zu neutralerem Fisch oder Fleisch. Und es würzt durch diese würzig-saure Komponente, ohne gleich zu viel zu sein. Das Rhabarber-Kimchi enthält außerdem auch Möhre, Fenchel und eine Reihe von Gewürzen. Wie auch sonst bei eingelegtem Gemüse setzt man auf eine relativ salzige Lake, die konservierend wirkt, aber natürlich auch zum Geschmack beiträgt. Daher braucht man für mein Fusion-Gericht auch kein weiteres Salz.

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Wer jetzt sagt: „Aber der 24.6. – Stichtag zur letzten Ernte von Rhabarber und Spargel – war doch schon! Der enthält doch jetzt zu viel Oxalsäure!“, kann berichtigt werden: Bei einer schon gestandenen Pflanze macht eine Ernte der hier benötigten Menge nichts. Die Schonung nach dem 24.6. ist nicht mit einer zu hohen Oxalsäureproduktion zu begründen, sondern begünstigt einfach nur das Pflanzenwachstum im nächsten Jahr. 

Wie schon beschrieben, eignet sich Kimchi gut, um Reisgerichte aufzuwerten und mir lief noch in weiteres Rezept aus dem Guardian über den Weg: Kichi fried rice – mit Kimchi geschmorter Reis.

Da hier verschiedene Rezepte, aber auch verschiedene kulinarische Schulen und Einflüsse zusammenkommen, haben wir es hier quasi mit einer Doppel-Fusion zu tun. Bestens für Leute, die sich nicht immer entscheiden können 😉

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Nichtsdestotrotz musste ich eine Zutat ersetzen, durch andere zusammenmischen, was aber dennoch sehr lecker war. Da die Schärfe doch sehr von der Dosierung abhängt, schlage ich vor, den Anteil von Samal Oelek schrittweise zu erhöhen.

Rhabarber-Kimchi mit Sumach

für etwa 1 kg, also 1,5-2l

  • 1 EL Chiliflocken
  • 1 EL Sumach
  • 1 EL Bio-Orangenschale
  • 4 EL frischer Orangensaft
  • 3 Knoblauchzehen
  • 25 frischer, geschälter Ingwer
  • 1 TL Schwarzkümmel
  • 1 TL Zucker
  • 3 EL grobes Meersalz
  • 380g (3-4 Stangen) Rhabarber, geschält
  • 250g geputzte Möhren
  • 340g geputzter Fenchel
  • 80g geputzte Frühlingszwiebeln

Ingwer fein reiben und mit Chiliflocken, Sumach, Orangensaft- und schale, gepressten Knoblauchzehen und Schwarzkümmel mischen und im Mörser mit dem Salz zu einer Paste zerdrücken.

Rhabarber diagonal in 0,5cm breite Stücke schneiden, Fenchel in feine Scheiben mit etwa 1mm Dicke hobeln, Möhren in 2mm breite Stücke. Frühlingszwiebeln in diagonale Stücke von etwa 0,5cm Breite schneiden. Alles in einer großen Schüssel vermengen und die Paste zugeben und kräftig einmassieren. Mit einem Teller abdecken, ggf. beschweren und zwei Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.

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Dann in ein großes Einmachglas (z.B. ein großes Gurkenglas) füllen und gut zusammendrücken. Die Flüssigkeit, die durch das Salz aus dem Gemüse gezogen wurde, sollte nach Möglichkeit über dem Gemüse stehen (sie nimmt aber noch an Menge zu). Gut verschlossen dunkel und kühl aufbewahren und das Gemüse täglich mit einem sauberen Löffel nach unten zusammendrücken. Ab und an kosten und wenn der gewünschte Geschmack (Säuregehalt vor allem) erreicht ist, dann in den Kühlschrank verfrachten und z.B. zum nächsten Rezept verwenden.

Quelle: Guardian

Rhubarb-Kimchi fried rice

für zwei gute Portionen

  • 150g Risottoreis (es funktioniert und schmeckt aber auch mit Jasminreis o.ä.), Sushireis wäre ideal, nach Belieben schon vorgekocht
  • 1 TL Sonnenblumen- oder Rapsöl
  • 160g Rhabarber-Kimchi s.o.
  • 1 EL Gochujang Chilipaste (ich habe 1 TL weißes Miso und 1 TL Sambal Oelek verwendet, da bitte mit der Schärfe rantasten und ggf. mit Aiwar o.ä. strecken)
  • 2 EL der Kimchi-Flüssigkeit
  • 2 TL Sojasauce
  • 1,5 TL geröstetes Sesamöl
  • 2 Eier
  • 2 Früglingszwiebeln
  • 1 EL Sesamsamen
  • 1/2 Noriblatt

Reis mit der doppelten Menge (also 300ml) Wasser aufkochen und bei geringer Temperatur gar köcheln lassen, ggf. noch etwas Wasser zufügen und gelegentlich rühren. Abkühlen lassen. In einer kleinen Pfanne ohne Fett die Sesamsamen anrösten bis sie anfangen zu springen. In eine Schale zu Abkühlen geben. Das Noriblatt ebenfalls ohne Fett in die heiße Pfanne geben, bis es anfängt wellig zu werden.

In einer großen Pfanne das Öl erhitzen und das Kimchi zugeben. Unter Rühren anrösten, bis es beginnt zu karamellisieren und Röststellen bekommt.

Währenddessen Kimchi-Sole mit Miso und Sambal Oelek (bzw. der Chilipaste) und der Sojasauce verrühren. Zum Kimchi geben und bei mittlerer Hitze einrühren. Den Reis zufügen und alles gut vermengen, damit der Reis gut mit der Sauce überzogen wird. Alles etwa 3 Minuten bei mittlerer Hitze braten und dann die Frühlingszwiebeln zugeben und unterrühren.

Vom Herd nehmen und das Sesamöl einrühren. In der anderen Pfanne mit wenig Fett ein Spiegelei nach Wunsch braten.

Reis auf einem Teller anrichten, Sesam und zerzupftes Algenblatt darüber geben und mit dem Spiegelei obenauf servieren.

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Quelle: Guardian

Unterseebrot

In der letzten Zeit backe ich wieder mehr Brot, mal mit Sauerteig, mal nur mit Hefe. Gern gebe ich noch Nüsse und Samen oder Gewürze dazu. Beim Kauf meines letzten Backbuchs (Dough*)habe ich jedoch eine Zutat entdeckt, die ich bisher im Brot noch nicht gesehen habe: Wakame. Damit habe ich bereits gekocht (hier, dort sowie da) und den Geschmack konnte ich mir daher auch gut in Brot vorstellen.

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Für die Herstellung wird (wie im ganzen Buch) nur Hefe verwendet, kein Sauerteig. Daher ist das Brot auch in kürzerer zeit herzustellen und auch eher für Anfänger geeignet. Gebacken habe ich es dann auf dem Brotback-/Pizzastein. Die Krume ist schön, die Poren genau richtig und die Kruste ebenfalls gut. Der Algengeschmack ist dezent, aber vorhanden und so ist das Brot eher für herzhafte Beläge geeignet.

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Brot mit Wakame

für einen mittleren Laib

  • 250g Vollkornweizenmehl
  • 250g Weizenmehl 550er
  • 10g frische Hefe
  • 8g Salz
  • 10g getrocknete Wakame
  • 340g lauwarmes Wasser

Algen in einer Schale mit reichlich Wasser bedecken und etwa 10 Minuten quellen lassen.

Mehle vermischen und die Hefe hineinkrümeln. Salz, abgetropfte Algen und Wasser zugeben. Mit einem Holzlöffel vermengen und den Teig auf eine saubere, unbemehlte Arbeitsfläche geben. Mit wie Gabelzinken geöffneten Fingern seitlich unter den Teig greifen, diesen zu dir hinziehen und über den restlichen Teig hinweg in einem Bogen wieder nach hinten führen. Diese bogenförmige Bewegung etwa 5 Minuten lang wiederholen, damit möglichst viel Luft in den Teig gelangt. Dabei die Ränder immer wieder unter den Teig schieben. Der Teig wird mit der Zeit weniger klebrig und löst sich besser von der Oberfläche.

Die Arbeitsfläche leicht mehlen und den Teig zu einem runden Laib formen. Dazu den Teig von den Ecken her nach oben zur Mitte falten, dabei den Teigball jeweils um etwa 90° drehen. Laib wenden, so dass die Naht nun unten liegt. Den Laib in eine leicht bemehlte Schüssel geben, mit Frischhaltefolie abdecken und bei etwa 37°C etwa eine Stunde gehen lassen.

Den Teig erneut mit einem Teigschaber oder einer Teigkarte aus der Schüssel auf die Arbeitsfläche geben und erneut zum Laib formen (s.o.). Wieder in die Schüssel geben und abgedeckt 45 Minuten gehen lassen.

Den Teig anschließend auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und zu einem länglichen Laib formen, dabei die Naht oben liegen lassen. Abgedeckt eine Stunde auf einem Stück bemehlten Backpapier gehen lassen. Währenddessen den Ofen auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen (wenn vorhanden den Brotbackstein oder die Cocotte mit Deckel gleich mit aufheizen. Zum Ende hin eine ofenfeste Schale mit heißem Wasser in den Ofen stellen.

Laib auf den Stein/in die Cocotte stürzen bzw. auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Mit einem scharfen Messer nach Belieben einige schräge Einschnitte machen und für etwa 45 Minuten goldbraun backen. Das Brot ist durchgebacken, wenn es beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt.

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Versucht

Schwedische Produkte sind dank Ikea in fast jedem Haushalt zu finden. Schwedisches Essen dagegen kommt, wenn überhaupt, nur sehr ausgewählt auf den Tisch. Knäckebrot, Glögg (zumindest hier im Norden), Prinzessinnentorte und Lussekatter sieht man (jahreszeitenabhängig) häufig, Köttbullar und Zimtschnecken noch öfter. Insbesondere letztere sind fast täglich auf irgendeinem Foodblog in irgendeiner (neuen) Version zu sehen.

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Janssons Versuchung bzw. deren Abwandlungen dagegen haben einen gewissen Seltenheitswert. Meine Variante habe ich in einem meiner ersten Kochbücher entdeckt, das ich von meinen Eltern geschenkt bekommen habe, als ich vor gut 15 Jahren begonnen habe, pescetarisch zu essen. Leider sind nicht allzu viele Abbildungen der Gerichte enthalten, oder es gibt Sammelfotos, wo dann eben viele Rezepte auf einmal gezeigt werden. Mich als Augenmensch inspiriert das dann spontan weniger. Aber jedes Mal, wenn ich es zur Hand nehme, entdecke ich schöne und interessante Rezepte, die ich gerne nachkochen möchte. Anscheinend gibt es das Buch nur noch antiquarisch, obwohl es 2002 in Deutschland erschienen ist. Es handelt sich um Die vegetarische Küche zum Genießen von Inga-Britta Sundqvist. Trotzdem es im Buch als Janssons Versuchung bezeichnet wird, ist dieses Gericht laut Wikipedia eigentlich Svenssons Versuchung, da ich auch auf Fisch verzichte. Um Jansson glücklich zu machen, hätte ich Kräutersprotten verwenden müssen, so wurden es Wakame-Algen. Diese ergeben mit den süßlichen Zwiebeln und den warmen Gewürzen einen guten Gegenpol zu den cremig gegarten Kartoffeln und der krümeligen Semmelbröselkruste. Das Rezept habe ich zum Original nur leicht verändert.

Janssons bzw. Svenssons Versuchung – Kartoffelgratin mit Algen

für 2 Portionen (am besten zu einem kleinen grünen Salat)

  • 5 g Wakame oder Dulse (Rotalgen) (z.B. im Asiamarkt)
  • 45g Zwiebeln
  • 1 TL Olivenöl
  • 1 TL Weiß- oder Rotweinessig
  • 1 TL Tomatenmark
  • 1 TL Zuckerrübensirup (alternativ Malzsirup oder Apfelkraut)
  • 1/4 TL Zimt, gemahlen
  • 1/8 TL Piment, gemahlen
  • 1/8 TL Nelken, gemahlen
  • 1/8 TL Ingwer, gemahlen
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 400-450g mehlig kochende Kartoffeln
  • 1 Prise Muskat, gerieben
  • 75ml Milch
  • 75ml Sahne
  • 1 TL Butter und etwas zum Einfetten der Form
  • 1 EL Semmelbrösel

Algen ca. 10 Minuten in 50ml kaltem Wasser einweichen. Zwiebeln schälen, fein hacken und in warmen Öl bei milder Hitze weich dünsten. Währenddessen Kartoffeln schälen und in etwa gleichgroße Pommes, also Stifte, schneiden. Algen abtropfen lassen und gut ausdrücken, hacken und zu den Zwiebeln geben. Essig, Tomatenmark, Sirup und Gewürze  außer Muskat zugeben und abschmecken.

Ofen auf 220°C Umluft vorheizen

Ofenfeste Form ausbuttern, die Hälfte der Kartoffelstifte auf dem Boden verteilen, dann die Zwiebelmischung darauf verteilen und die restlichen Kartoffeln darauf geben. Milch und Sahne mit Muskat mischen und über die Kartoffeln gießen. Semmelbrösel darauf verteilen und restliche Butter in Flöckchen darauf setzen.

30-35 Minuten goldbraun backen, bis die Kartoffeln gar sind.

Wassermann, Aszendent Kartoffel

Wer passt zu wem? Astrologen können das scheinbar beantworten. Sternzeichen X zu Y wäre aber natürlich zu einfach. Da kratzt man ja gerade mal an der Oberfläche der „Wissenschaft“, die Aszendenten geben da genauere Auskunft.

Ganz ehrlich? Nicht mein Fall. So offen und interessiert ich an Kultur(en), Religion(en)/Weltanschauungen bin, so wissenschaftlich bin ich auch geprägt und eingestellt, wenn es um Astrologie geht. Als mich eine Kollegin als „typischen Schützen“ bezeichnete, musste ich auch erstmal nachlesen, was denn die typischen Eigenschaften seien. Aha: Neugierig, idealistisch, offen, optimistisch und wissensdurstig, garantiert nie langweilig, freiheitsliebend, chaotisch, großspurig, verschwenderisch. Aha? Sicher, in bestimmten Situationen bin ich auch verschwenderisch, und wer würde abstreiten wollen offen oder wissensdurstig zu sein? Ob das nun etwas mit dem Zeitpunkt und dem Ort der Geburt zu tun hat (warum dann nicht gleich Zeit und Ort der Zeugung?), sei dahingestellt. Ich möchte mich nicht einschränken, indem ich von vornherein aufgrund von Sternzeichen Kontakte und Beziehungen zu Mitmenschen ausschließe. Dafür bin ich dann doch zu offen. Dann doch lieber ausprobieren und auf sich zukommen lassen.

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Und beim Kochen? Kartoffeln, geerntet am … bei zu- oder abnehmendem Mond. Hm. Kombiniert mit w, unter Einfluss von i. Und auch hier: Ausprobieren! Kochbücher geben ebenso nur einen Hinweis (einige mehr als andere) über gute Zutatenkombinationen, probieren, ob es dem eigenen Geschmack entspricht, muss man letzten Endes selbst.

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Kartoffelplätzchen mit Wakame und Ingwer

für 1-2 Portionen (5 kleine Plätzchen)

  • 5 mittelgroße Kartoffeln
  • 1cm großes Stück Ingwer
  • 5g Wakame
  • 1 TL Öl
  • Sojasauce
  • Pfeffer und Salz

Wakame in kaltem Wasser 10 Minuten einweichen. Kartoffeln in gesalzenem Wasser gerade gar kochen. Abgießen, kurz abkühlen lassen, schälen und grob raspeln. Ingwer schälen und fein dazu reiben. Algen gut ausdrücken und grob hacken. Alles gut vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen. In heißem Öl ca. 5 Minuten von jeder Seite goldbraun braten. Mit Sojasauce servieren.

Bei mir gab es dazu Bohnen und einen Joghurtdip mit Chili und Zitrone. Und beim nächsten Mal: Sesam mit in die Kartoffelmasse!

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Arielle lässt grüßen

Eine Meeresbrise ist hier oben ja nichts ungewöhnliches (wenn auch ein paar Kilometer Fahrt entfernt), aber heute zeige ich euch eine zum Mitnehmen. Und dazu bin ich nicht mal in Gummistiefeln am Strand mit einem Einmachglas in der Hand herum gesprungen und habe sie euch eingefangen, das ging ohne weiteres auch in meiner Küche, zumal sie dadurch um einiges exotischer wurde! Herr O. durfte helfen, der hat nämlich ganz tolle Vorschläge nicht nur in gedruckter Form, sondern auch online (englisch allerdings). Wer also noch zweifelt, ob ein Buch von Herrn O. tatsächlich etwas für ihn ist, der kann sich dort gern den Mund wässrig machen lassen. Wobei ich gegen reale Hilfe gar nichts einzuwenden gehabt hätte, denn die Schnippelei dauert für diesen Salat doch schon ein kleines Eckchen, wenn man keinen Julienneschneider oder ähnliches zur Hilfe nimmt. Zum langen Dienstag hatte ich dadurch aber ein frisches, sättigendes aber leichtes Mittagessen. Als Beilage kann ich mir den Salat gut zu gebratenem Fisch oder Garnelen vorstellen und vielleicht einen Tick frischen ungegarten Ingwer oder ein paar Chilifäden/-flocken hinzufügen.

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Salat mit Wakame, Ingwer, Möhren und und und

für eine Portion als Hauptmahlzeit oder zwei als Beilage

  • 12g getrocknete Wakame (gibt es im Asialaden, oder online)
  • 12g frischer Ingwer, geschält
  • 1 Möhre, geschält
  • 1/3 Salatgurke, je nach Geschmack mit oder ohne Schale
  • 1/2 Mango, geschält
  • 20ml Reisessig
  • 1/3 TL Zucker
  • 20g Mandeln (original: gesalzene, geröstete Erdnüsse)
  • 1 TL Sesamsamen
  • ein großzügiger Spritzer Limettensaft
  • ein ebenso großzügiger Schluck Erdnussöl
  • je eine Handvoll Koriander und Minze
  • Salz

Die Algen in einer Schale mit kaltem Wasser bedecken und 30 Minuten stehen lassen, dann abgießen und sanft ausdrücken. Währenddessen Möhre, Ingwer und Mango in feine Streifen schneiden. Kerngehäuse der Gurke mit einem Löffel herausschaben und das Fruchtfleisch ebenfalls in feine Streifen schneiden. In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen, Wakame und Ingwer darin 2 Minuten blanchieren, dann Möhrenstreifen zufügen und weitere 2 Minuten blanchieren. Abgießen, sanft ausdrücken und in eine Schale geben, noch heiß mit dem Reisessig übergießen, Zucker und etwa 1/3 TL Salz zufügen und gut untermischen. Während die Mischung abkühlt in einer Pfanne ohne Fett Mandeln rösten, bis sie leicht duften, salzen und beiseite stellen. Sesam ebenfalls fettfrei rösten, bis er duftet. Koriander und Minze waschen, trocken tupfen, Blätter abzupfen und grob hacken. Ist die Salatmischung abgekühlt, werden die restlichen Zutaten (evtl. bis auf die Mandeln & Sesamsamen) zugegeben und untergemischt. Mit Salz abschmecken (wie gesagt: für mich noch etwas mehr Schärfe). Mandeln und Samen darüber geben.

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Vorher                                                                                Nachher

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Da ich den Salat mit zur Arbeit genommen habe, wurde er abends vorbereitet und die Mandel/Sesammischung habe ich separat in einem Gläschen mitgenommen und erst vor dem Essen darüber gegeben.

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Rezept abgewandelt nach Ottolenghi.