Pfanntastisches Blog-Event

Bevor ich den ersten Blogpost geschrieben habe, stand der Name. Ein kleines Wortspiel, dessen Inhalt hier eigentlich zu selten repräsentiert wird, denn so viele Pfannengerichte habe ich bisher gar nicht veröffentlicht.

Als Zorra vom Kochtopf mich also fragte, ob ich als Gastgeberin für das nächste (inzwischen 126.!) Blog-Event fungieren möchte, nahm ich das zum Anlass, das Thema Pfannengerichte aufzugreifen, denn davon gibt es unzählige, ob süß, herzhaft, vegan, vegetarisch, für Alles-Esser und egal für welchen Gang man sich entscheidet. Offen für sämtliche Möglichkeiten (Rohköstler mal ausgenommen).

Und, wenn ihr mögt, könnt ihr natürlich auch teilnehmen, so ihr einen Blog habt.

Dann schaut beim Event vorbei:

Blog-Event CXXVI - Aus der Pfanne (Einsendeschluss 15. Januar 2017)

Und.. ich habe doch mal nach hier gezeigten Pfannengerichten gesucht und bin auf gar nicht soo wenige gestoßen: Ob als Salat, orientalische Varianten, asiatische Interpretation, herbstliches, italienisches, fruchtiges, norddeutsches Hauptgericht, Frühstück oder Vorspeise – da ist doch einiges zusammen gekommen. Aber ich freue mich riesig, auf neue Ideen und darauf, einen Anreiz zu haben, verstärkt zu braten und zu brutzeln! Hoch die Pfanne, auf geht’s!

Sonntagssommerfrühstück

Lass uns Erdbeeren pflücken, lass uns ein paar für den Morgen aufheben! Wir backen Pfannkuchen mit Erdbeeren und Quinoa!

IMG_2591

Jawohl, Pfannkuchen mit Quinoa. Dadurch bekommen sie nicht nur eine Extraportion Eiweiß, sondern auch ein wenig Crunch, etwas mehr Knusprigkeit. Zu diesen fluffigen Pfannkuchen gibt es Erdbeerjoghurt – was könnte besser sein?

IMG_2594

Lasst euch den Morgen versüßen, denn die Quinoapfannkuchen sind zudem noch schnell fertig und lassen sich natürlich auch mit anderem Obst oder ganz pur backen.

IMG_2595

IMG_2599

Quinoapfannkuchen mit Erdbeeren

für 1 Pfannkuchen mit 24cm Durchmesser oder 4-5 handtellergroße Pfannkuchen, reicht für 1-2 Portionen

  • 15g weißes Quinoa
  • 1/2 Zimtstange
  • 125g Vollkornweizenmehl
  • 1 EL Rohrohrzucker oder Honig
  • 1 TL (Weinstein)Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 3 EL (Erdbeer)Joghurt
  • 100ml Milch
  • 1 Ei
  • 1 EL Butter
  • 4-5 große Erdbeeren
  • 3-4 EL (Erdbeer)Joghurt
  • ggf. Honig zum Süßen

Quinoa mit 100ml Wasser in einem kleinen Topf zum Kochen bringen, die Zimtstange (in einem Teebeutel oder Teeei) zufügen und so lange bei kleiner Hitze köcheln, bis das Wasser nahezu aufgenommen bzw. verdampft ist. Zimtstange entfernen und Quinoa abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit Mehl, Zucker oder Honig, Backpulver und Salz mischen. Milch, Joghurt und verquirltes Ei zum Quinoa geben und gut durchrühren. Die Mischung unter die trockenen Zutaten mischen, bis ein homogener Teig entsteht. Erdbeeren waschen, putzen und in dickere Scheiben (ca. 3-5mm) schneiden.

Die Hälfte der Butter in einer großen Pfanne zerlassen und gut verteilen. Den Teig gleichmäßig hineingießen, nach Wunsch als kleine Portion oder als Ganzes für einen großen Pfannkuchen. Bei mittlerer bis höherer Hitze backen, bis sich der Pfannkuchen am Rand hochzieht und vom Pfannenboden lösen lässt. Die Oberseite sollte nur noch leicht flüssig sein.

Erdbeerscheiben von 1-2 Früchten auflegen und den Pfannkuchen aus der Pfanne heben. Restliche Butter in die Pfanne geben und den Pfannkuchen gewendet von der anderen Seite (mit den Beeren) weitere 2-3 Minuten backen, bis er an der Unterseite ebenfalls goldbraun ist.

Währenddessen für den Joghurt Naturjoghurt mit Honig verrühren und mit Früchten anrichten bzw. Erdbeerjoghurt und Früchte anrichten.

 

Einmal den Mendel-Teller, bitte! Quinoa-Erbsen-Bratlinge mit lauwarmem Zucchinisalat

Manchmal frage ich mich, wie wissenschaftliches Arbeiten in vergangenen Zeiten aussah. Ohne komplizierte Technik, ohne Internet und mit nahezu uneingeschränktem Zugang zu (zumindest grundlegendem) Wissen. Kurz ohne die Möglichkeiten, die in Industrieländern heute zur Forschung zur Verfügung stehen. Viele Biografien und Arbeitsweisen lassen sich durch vorhandene Aufzeichnungen nachvollziehen und rekonstruieren. Umso faszinierender und bemerkenswerter sind die Erkenntnisse, die unter oft so einfachen Bedingungen gewonnen wurden. Die heute immer noch gelehrt werden, Grundlage für das Verständnis unserer Welt, Grundlage für auch aktuelle Forschung sind. Ich erlebe oft, dass es nicht oder kaum denkbar ist, sein ganzes Leben der Erforschung eines Sachverhaltes zu widmen. Das Vermessen von Finken auf den Galapagosinseln, die strukturelle Aufklärung von Pflanzenfarbstoffen, das Auszählen von Erbsen und das Beobachten anderer Pflanzenmerkmale.

IMG_9083

Letzteres, bzw. die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind mit dem Namen Mendel verbunden. Mit Gregor (Johann) Mendel, genaugenommen. Sein Wirken finde ich besonders interessant. Durch Eltern und Lehrer gefördert, wuchs das Interesse an Naturwissenschaft. Er verdiente sein Geld schon als Jugendlicher mit dem Unterrichten und studierte später Theologie und Landwirtschaft. Zweimal fiel er durch die Prüfung, die ihm das Lehramt an Gymnasien ermöglicht hätte, er studierte währenddessen weiter und begann seine Studien zur Vererbungslehre. Dabei untersuchte er weitaus mehr als Erbsen – über Jahre hinweg beobachtete er die Veränderung von Merkmalen wie Samenform und -farbe, Blütenfarbe, Wuchshöhe etc. verschiedener Pflanzen und dokumentierte diese. Nicht zu vergessen, dass die Pflanzen per Hand bestäubt werden mussten.

Was daran so faszinierend ist? Die Hingabe an diese Arbeit, das Leben im Kloster, welches sicher auch anstrengend und entbehrungsreich war, das genaue Beobachten. Ich weiß, dass Mendel letztlich Glück hatte, was die Wahl seiner Versuchsobjekte angeht – Erbsen haben ein recht einfaches Genom mit nur sieben Chromosomen. Und, dass seine Arbeit ihm zu Lebzeiten keine Anerkennung einbrachte. Die Bedeutung war schlichtweg nicht auszumachen. Erst, als man begriff, dass Erbinformationen tatsächlich eine stoffliche Grundlage (Gene) haben, erinnerte man sich an Mendel und seine Regeln.

Doch zurück zu den Erbsen auf dem Teller. Wenn man wollte, könnte man auch hier die quantitativen Aussagen nachvollziehen, auszählen, in welchem Verhältnis schrumpelige oder eben glatte Samenschalen vertreten sind und so herausfinden, ob sie dominant oder rezessiv vererbt werden. Ich muss zugeben, dass die hier verwendete Menge an Erbsen für eine repräsentative Stichprobe nicht ausreichend ist. Aber, und das ist bei einem primär dem Kochen und Backen gewidmeten Blog wohl wichtiger, gut schmecken.

IMG_9087

Quinoa-Erbsen-Bratlinge mit lauwarmem Zucchinisalat

für zwei Portionen

  • 75g Quinoa
  • etwa 100ml Wasser
  • 150g Erbsen (TK)
  • zwei kleine Zucchini
  • 4 EL Joghurt
  • 1 EL Maismehl
  • 1 Ei, verschlagen
  • 2 EL Olivenöl
  • ein 2cm langes Stück Ingwer, geschält
  • 4 Stängel Minze, gewaschen, trocken getupft, Blättchen abgezupft
  • 1/2 TL Chiliflocken
  • 4 Walnüsse
  • 1 TL Zitronensaft
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Quinoa mit dem Wasser in einem Topf bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen, dann auf niedriger Hitze weiter köcheln lassen. Dabei überprüfen, ob genug Wasser vorhanden ist, ggf. wenig Wasser hinzugeben. Bissfest garen (etwa 8-10 Minuten), dann vom Herd nehmen, ohne Deckel evtl. verbleibendes Wasser verdampfen lassen. Erbsen ebenfalls bissfest garen (ich habe die gefrorenen Erbsen auf ein Küchenpapier in einen Bambusdämpfer gegeben, mit dem Deckel verschlossen und auf den Topf mit dem Quinoa gesetzt. Falls die Erbsen früher gar sind, herunternehmen und offen abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit die Zucchini waschen, Enden abschneiden und mit einem Sparschäler in dünne „Bandnudeln“ schneiden. Walnüsse mit Chiliflocken im Mörser grob zerkleinern und den Joghurt mit Salz und Zitronensaft würzen. Ingwer fein reiben.

Die Hälfte der Erbsen mit einer Gabel grob zerstampfen, die andere Hälfte zu den Zucchinistreifen geben. Quinoa auflockern und mit den zerkleinerten Erbsen, Maismehl, Ei und dem Ingwer, Minze, Salz und Pfeffer mischen. Mit Löffeln oder leicht angefeuchteten Händen 5-6 nicht zu große Bratlinge formen. Die Hälfte des Öls in einer Pfanne erhitzen und die Bratlinge darin bei mittlerer Hitze anbraten, bis sie gebräunt sind. Vorsichtig wenden und herausnehmen, auf Küchenpapier überschüssiges Fett abtropfen lassen.

Zucchini und Erbsen im restlichen warmen Öl 2-3 Minuten kurz andünsten und mit den Bratlingen anrichten. Den Joghurt darüber träufeln und mit der Walnuss-Chili-Mischung bestreuen.

IMG_9054

IMG_9078

Nach einer Idee von Donna Hay – Frisch und leicht.