Kochbuchchallenge 3.3: Veggiestan

Zugegeben, die Mischung klingt erstmal seltsam: Reis, Linsen, Nudeln. In einem Gericht. Definitiv nichts für Low-Carb-Anhänger. Diese drei Zutaten sind laut Veggiestan* die Hauptbestandteile des meistverkauften Straßenküchengerichts in Kairo und eines der beliebtesten Essen in Ägypten namens Kushari.

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Das allein wäre natürlich viel zu trocken, daher kommt eine würzige Tomatensauce dazu und als knusprige Komponente dienen Zwiebelringe. Das Gericht kann man natürlich als Resteessen konzipieren, denn die Hauptzutaten lassen sich natürlich auch vorgekocht und kalt verwenden. Aber auch, wenn man alles frisch kocht, dauert es nicht allzu lang. Die Garzeit der Linsen kann durch Einweichen über Nacht verkürzt werden. Um hier noch etwas Zeit zu sparen, habe ich Pardinalinsen statt Tellerlinsen verwendet. Rote Linsen werden schnell zu weich.

Was aber absolut nicht passt, ist die Mengenangabe im Buch. Ich habe die Hälfte der Zutaten verwendet, die im Buch für 4 Portionen genannt wird (dazu wird außerdem noch ein Salat empfohlen) und wir aßen beide jeweils 2 bzw. 3 Mal von der Menge, die demnach 2 Portionen entsprechen sollte! Daher empfehle ich euch die im Rezept unten angegebenen Zutaten für 4 statt 2 Portionen zuzubereiten.

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Kushari – Ägyptisches Streetfood

für 4 Portionen (entspräche 2 Portionen laut Buch)

  • 150g Basmatireis
  • 125g Pardinalinsen (über Nacht eingeweicht verkürzt sich die unten genannte Kochzeit um etwa 10 Minuten), bei Tellerlinsen muss man mit etwa der doppelten Kochzeit rechnen
  • 2 mittlere rote Zwiebeln
  • ca. 1,5 EL Olivenöl
  • 150g kleine Nudeln (ich habe Muschelnudeln verwendet)
  • 2 grüne Chilischoten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 4 Tomaten
  • 1 TL Tomatenmark
  • 1 EL Rotweinessig
  • 1,5 EL Wasser
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Linsen ohne Salz zum Kochen bringen und bei geringer Hitze etwa 20 Minuten lang köcheln lassen, bis sie gar sind. Abgießen und beiseite stellen. Währenddessen Reis abspülen und mit der doppelten Menge Salzwasser zum Kochen aufsetzen, bissfest kochen und ausdampfen lassen.

Nudeln zum Kochen aufsetzen und in der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen und 1 Zwiebel in feine Ringe, die zweite in feine Würfel schneiden.

Die Zwiebelringe in der Hälfte des Öls knusprig braten und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Restliche Zwiebel mit gehackter Chili und gehacktem Knoblauch in der gleichen Pfanne mit dem verbliebenen Öl weich dünsten. Tomaten würfeln und zufügen, ein paar Minuten andünsten lassen. Tomatenmark zugeben und kurz anrösten, Essig und Wasser einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Nudeln sollen ebenfalls bissfest gekocht werden. Wenn die passende Konsistenz erreicht ist, abgießen.

In eine große flache Schüssel zunächst den Reis, darauf die Linsen und dann die Nudeln geben. Mit der Tomatensauce übergießen und mit den Zwiebelringen anrichten. Wir haben wie empfohlen noch scharfe Sauce dazu gegessen.

Aus

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Kochbuchchallenge 3.2: Veggiestan

Wenn der Mann sagt „Ich bin ja wirklich ein Reiskind, aber das hier könnte ich mir wirklich als gute Alternative, vielleicht sogar als Ersatz vorstellen. Das schmeckt richtig, richtig gut!“, dann will das was heißen.

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Im Gegensatz zu mir könnte er viel leichter auf Kartoffeln als auf Reis verzichten. Zumindest war das bisher so. Denn jetzt – tada – hat er Buchweizen, genauer gesagt Kasha – also gerösteten Buchweizen kennen und schätzen gelernt. Und diesen nussigen Geschmack, den dieses Korn mitbringt, kennt man von Reis so natürlich nicht. Dabei ist die Zubereitung denkbar einfach, aber dazu später.

Das Rezept stammt auch wieder aus dem Buch Veggiestan (ich muss dazu sagen, dass ich die englische Ausgabe besitze, aber die deutsche als Quelle verlinke). Im Buch findet man Rezepte, die orientalischen Ursprungs, oder orientalisch inspiriert sind und zumeist auch bebildert. Meistens gibt es kleine Anekdoten zu den Reaktionen auf das Essen, zur Geschichte oder Herkunft des Rezepts oder Hinweise wie man das Gericht kombinieren kann. Von Salaten, Suppen, Getreide- und Hülsenfrüchten über Gemüse und Süßes bis zu Eingemachtem und Konserviertem reicht die Bandbreite und noch viele Merkzettel stecken in diesem Buch.

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Jan hat sich also auch Kasha ausgesucht. Der Buchweizen wird geröstet und dann mit der Gemüsebrühe gegart, ähnlich wie Risotto (ich habe ein Buchweizenrisotto auch hier schon verbloggt). Dazu kommt pfannengeschwenktes Gemüse und frischer Dill.

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Salat mit geröstetem Buchweizen – Kasha

für 3-4 Portionen als Hauptgericht – am besten warm gegessen

  • 100g Buchweizen
  • 2-3 Frühlingszwiebeln
  • 200ml Gemüsebrühe
  • 1/2 Bund Radieschen (im Original kommt noch 1/2 Fenchelknolle dazu – der Mann mag sie nicht, wenn er sie sehen kann 😉 )
  • ca. 2 EL Raps- oder Sonnenblumenöl zum Braten
  • 150g Kaiserschoten/Zuckerschoten
  • 1 kleine Handvoll frischer Dill (oder 1 gehäufter TL getrocknete Dillspitzen)
  • 42g Erdnüsse (ich habe Haselnüsse verwendet)
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 2-3 EL griechischer Joghurt

Buchweizen ohne Fett in einer Pfanne rösten, bis er anfängt nussig zu duften und zu knistern. Abkühlen lassen.

Die Hälfte der Frühlingszwiebeln in feine Ringe, den Rest in Streifen schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und  die Frühlingszwiebelringe anbraten. Buchweizen und Brühe zugeben und aufkochen lassen. Die Hitze reduzieren, sodass die Mischung nur eben leicht köchelt. Etwa 40 Minuten garen lassen, dabei nach etwa 20 Minuten gut auflockern.

In der Zwischenzeit Radieschen putzen und in nicht zu dünne Scheiben, Zuckerschoten putzen und schräg in Stücke schneiden. Dill abbrausen, trocken tupfen und grob hacken.

Wenn der Buchweizen gar ist, Öl in einer zweiten Pfanne erhitzen und die verbliebenen Frühlingszwiebeln, Radieschen, Zuckerschoten und Dill zugeben und etwa 2 Minuten andünsten. Das Gemüse soll immer noch bissfest bleiben. Nüsse zugeben und weitere 1-2 Minuten braten, dann vom Herd nehmen. Kasha gut mit Salz und Pfeffer abschmecken, das Gemüse unterrühren oder darauf servieren und einen EL Joghurt dazu geben.

Aus:

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Widerstand zwecklos – Sie werden jetzt fusioniert!

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Sich zu entscheiden ist manchmal gar nicht so einfach. Dabei müssen wir das ja unentwegt tun. Dass Ernährung unsere DNA auch zeitlebens verändert, bestimmte Gene aktiviert bzw. inaktiviert und dieses epigenetische (also auf der DNA, dem Genom liegende) Muster auch vererbt werden kann, ist inzwischen bekannt. Ob wir unter Nährstoffmangel leiden oder eine übermäßige Zufuhr von Energie erhalten, ist also nicht nur für unser Leben und den jeweiligen betrachteten Zeitraum entscheidend, sondern wirkt sich auch auf unsere Nachkommen aus. Eine große Verantwortung also. [Wer sich darüber zumindest etwas mehr informieren möchte, dem sei dieser Artikel empfohlen, in dem einige Beispiele genannt werden. Inzwischen weiß man auch, dass nicht nur stoffliche Einflüsse, wie unsere Ernährung, sondern auch psychologische Effekt im Erbgut abgebildet und weitervererbt werden können – Traumata zum Beispiel.]

Man kann nur hoffen, dass man dieses Wissen positiv nutzt, um sich dessen bewusst zu werden. Ausschließen kann man Veranlagungen so natürlich nicht. Dazu sind wir und unsere Genetik einfach zu komplex. Man kann nur hoffen, dass nicht irgendwann Krankenkassen o.ä. auf die Idee kommen, uns so gläsern zu machen, unser Ess- und Fitnessverhalten so zu überwachen (und das ist auch über Fitnesstracker und -apps, deren Daten an Dritte weitergegeben werden möglich), um uns das Risiko für unsere Nachkommen und uns selbst, in Rechnung zu stellen. Gesundes Essverhalten kann man schließlich auch anderweitig fördern.

Dass sich die Zusammensetzung unserer Nahrung, genauer gesagt unseres Frühstücks, denn das wurde hier untersucht, auch auf unser Sozialverhalten Einfluss haben, ist relativ neu. Wie wir zum Beispiel auf unfaire Angebote reagieren können, ist abhängig davon, was wir zum Frühstück gegessen haben. Erstaunlich! Je mehr Kohlenhydrate (typisch für unser brot- und müslireiches Frühstück) enthalten waren, desto sensibler reagierten die Studienteilnehmer darauf. Nachzulesen zum Beispiel hier, die Originalveröffentlichung hier.

Mir fällt es regelmäßig schwer, mich für ein konkretes Gericht zu entscheiden. Die geöffneten Tabs mit Rezepten, die markierten Stellen in Kochbüchern, die aktuell ausprobiert werden wollen, übersteigen die Marke 20 locker. Dabei ist die Saison für bestimmte Obst- und Gemüsesorten so kurz und so verschiebt sich ein Wunsch von diesem ins nächste Jahr (währenddessen sich noch 5 weitere ergeben haben…) und die Liste wird länger. Ab und an kann man dann ein paar Rezepte verbinden, die gaaanz oben auf der Prioritätenliste stehen. Da es zur Zeit zwingend schnell gehen muss (Konferenzen, Schlafmangel, Fortbildungen, der Garten verlangt nach Zeit, wenn es nicht regnet,… ihr seht, es häuft sich alles), sind auch die Zubereitungszeiten der Rezepte (sehr) gering.

Schon als ich den Hinweis auf die Rhabarberrezepte von Ottolenghi sah war klar, es kann nur eines geben! Rhabarber-Kimchi, wie gut klingt das denn? Der steht jetzt seit gut anderthalb Woche bei mir im Kühlschrank und konserviert vor sich hin. Kimchi allgemein kann man ja überall da einsetzen, wo das Essen sonst etwas fade schmecken würde. Also zu Nudeln, Reis, Eiern, aufs Sandwich, zu neutralerem Fisch oder Fleisch. Und es würzt durch diese würzig-saure Komponente, ohne gleich zu viel zu sein. Das Rhabarber-Kimchi enthält außerdem auch Möhre, Fenchel und eine Reihe von Gewürzen. Wie auch sonst bei eingelegtem Gemüse setzt man auf eine relativ salzige Lake, die konservierend wirkt, aber natürlich auch zum Geschmack beiträgt. Daher braucht man für mein Fusion-Gericht auch kein weiteres Salz.

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Wer jetzt sagt: „Aber der 24.6. – Stichtag zur letzten Ernte von Rhabarber und Spargel – war doch schon! Der enthält doch jetzt zu viel Oxalsäure!“, kann berichtigt werden: Bei einer schon gestandenen Pflanze macht eine Ernte der hier benötigten Menge nichts. Die Schonung nach dem 24.6. ist nicht mit einer zu hohen Oxalsäureproduktion zu begründen, sondern begünstigt einfach nur das Pflanzenwachstum im nächsten Jahr. 

Wie schon beschrieben, eignet sich Kimchi gut, um Reisgerichte aufzuwerten und mir lief noch in weiteres Rezept aus dem Guardian über den Weg: Kichi fried rice – mit Kimchi geschmorter Reis.

Da hier verschiedene Rezepte, aber auch verschiedene kulinarische Schulen und Einflüsse zusammenkommen, haben wir es hier quasi mit einer Doppel-Fusion zu tun. Bestens für Leute, die sich nicht immer entscheiden können 😉

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Nichtsdestotrotz musste ich eine Zutat ersetzen, durch andere zusammenmischen, was aber dennoch sehr lecker war. Da die Schärfe doch sehr von der Dosierung abhängt, schlage ich vor, den Anteil von Samal Oelek schrittweise zu erhöhen.

Rhabarber-Kimchi mit Sumach

für etwa 1 kg, also 1,5-2l

  • 1 EL Chiliflocken
  • 1 EL Sumach
  • 1 EL Bio-Orangenschale
  • 4 EL frischer Orangensaft
  • 3 Knoblauchzehen
  • 25 frischer, geschälter Ingwer
  • 1 TL Schwarzkümmel
  • 1 TL Zucker
  • 3 EL grobes Meersalz
  • 380g (3-4 Stangen) Rhabarber, geschält
  • 250g geputzte Möhren
  • 340g geputzter Fenchel
  • 80g geputzte Frühlingszwiebeln

Ingwer fein reiben und mit Chiliflocken, Sumach, Orangensaft- und schale, gepressten Knoblauchzehen und Schwarzkümmel mischen und im Mörser mit dem Salz zu einer Paste zerdrücken.

Rhabarber diagonal in 0,5cm breite Stücke schneiden, Fenchel in feine Scheiben mit etwa 1mm Dicke hobeln, Möhren in 2mm breite Stücke. Frühlingszwiebeln in diagonale Stücke von etwa 0,5cm Breite schneiden. Alles in einer großen Schüssel vermengen und die Paste zugeben und kräftig einmassieren. Mit einem Teller abdecken, ggf. beschweren und zwei Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.

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Dann in ein großes Einmachglas (z.B. ein großes Gurkenglas) füllen und gut zusammendrücken. Die Flüssigkeit, die durch das Salz aus dem Gemüse gezogen wurde, sollte nach Möglichkeit über dem Gemüse stehen (sie nimmt aber noch an Menge zu). Gut verschlossen dunkel und kühl aufbewahren und das Gemüse täglich mit einem sauberen Löffel nach unten zusammendrücken. Ab und an kosten und wenn der gewünschte Geschmack (Säuregehalt vor allem) erreicht ist, dann in den Kühlschrank verfrachten und z.B. zum nächsten Rezept verwenden.

Quelle: Guardian

Rhubarb-Kimchi fried rice

für zwei gute Portionen

  • 150g Risottoreis (es funktioniert und schmeckt aber auch mit Jasminreis o.ä.), Sushireis wäre ideal, nach Belieben schon vorgekocht
  • 1 TL Sonnenblumen- oder Rapsöl
  • 160g Rhabarber-Kimchi s.o.
  • 1 EL Gochujang Chilipaste (ich habe 1 TL weißes Miso und 1 TL Sambal Oelek verwendet, da bitte mit der Schärfe rantasten und ggf. mit Aiwar o.ä. strecken)
  • 2 EL der Kimchi-Flüssigkeit
  • 2 TL Sojasauce
  • 1,5 TL geröstetes Sesamöl
  • 2 Eier
  • 2 Früglingszwiebeln
  • 1 EL Sesamsamen
  • 1/2 Noriblatt

Reis mit der doppelten Menge (also 300ml) Wasser aufkochen und bei geringer Temperatur gar köcheln lassen, ggf. noch etwas Wasser zufügen und gelegentlich rühren. Abkühlen lassen. In einer kleinen Pfanne ohne Fett die Sesamsamen anrösten bis sie anfangen zu springen. In eine Schale zu Abkühlen geben. Das Noriblatt ebenfalls ohne Fett in die heiße Pfanne geben, bis es anfängt wellig zu werden.

In einer großen Pfanne das Öl erhitzen und das Kimchi zugeben. Unter Rühren anrösten, bis es beginnt zu karamellisieren und Röststellen bekommt.

Währenddessen Kimchi-Sole mit Miso und Sambal Oelek (bzw. der Chilipaste) und der Sojasauce verrühren. Zum Kimchi geben und bei mittlerer Hitze einrühren. Den Reis zufügen und alles gut vermengen, damit der Reis gut mit der Sauce überzogen wird. Alles etwa 3 Minuten bei mittlerer Hitze braten und dann die Frühlingszwiebeln zugeben und unterrühren.

Vom Herd nehmen und das Sesamöl einrühren. In der anderen Pfanne mit wenig Fett ein Spiegelei nach Wunsch braten.

Reis auf einem Teller anrichten, Sesam und zerzupftes Algenblatt darüber geben und mit dem Spiegelei obenauf servieren.

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Quelle: Guardian

Für ganz Aufgepuffte

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Kennt ihr diese kleine Amaranth-Körnchen, die im Müsli immer oben schwimmen? Wie Minipopcornkügelchen in der Milch. Aber eigentlich schmecken sie nach nicht viel. Das kann man aber beides ändern.

Ich habe mich mal wieder ans Müsli machen gewagt und ein knuspriges Amaranth-Honig-Müsli mit Sonnenblumenkernen und Leinsamen und mit einer Mischung, die ich so bisher nur in englischen Rezepten gesehen habe: LSA. Das sind nochmal gemahlene Leinsamen, Sonnenblumenkerne und Mandeln. Demnach hat man deren Ballaststoffe zum einen in knuspriger ganzer Form und zum anderen als Mehl. Sicher kann man diese Mischung auch selbst herstellen, aber da sie mir tatsächlich zufällig über den Weg lief (bei TK-Maxx, da schaue ich inzwischen ja sehr gerne nach Lebensmitteln, eben weil die oft aus England kommen), konnte ich nicht dran vorbei.

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Noch ein Wort zur Menge: Das Müsli ist natürlich dank des Honigs zum einen knusprig gebacken, reich an Ballaststoffen, aber eben dennoch süß. Es sollte also nicht unbedingt den größten Teil eures Frühstücks einnehmen. Seht diese Art Granola (genau das gleiche gilt für fertige Produkte) eher als Topping für die eiweißreiche Basis wie Joghurt, Magerquark oder Hüttenkäse und nehmt Obst dazu.  Damit habt ihr außerdem eine viel breitere Geschmacksvielfalt in eurer Müslischale und zudem noch weitere Konsistenzen.

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Das Originalrezept stammt von Donna Hay – auf deren Seite findet man auch reichlich schöne Rezepte – aber gepuffter Reis war nicht aufzutreiben, gepuffter Amaranth schon – eine gute Alternative!

Honig-Amaranth-Müsli mit Sonnenblumenkernen, Mandeln und Leinsamen

für etwa 3 l Müsli

  • 2 TL Vanilleextrakt
  • 260g flüssiger Honig
  • 50g Kokosöl
  • 3 TL Zimt
  • 1/2 TL Piment, gemahlen
  • 60g gepuffter Amaranth
  • 200g Mandeln, in Stiften oder gehobelt
  • 150g Sonnenblumenkerne
  • 115g Leinsamen
  • 50g der LSA-Mischung (oder ihr verwendet gemahlene Mandeln, bzw. stellt euch die Mischung selbst her)

Den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Vanilleextrakt, Honig, Kokosöl, Zimt und Piment in einem kleinen Topf bei milder Hitze erwärmen, sodass das Öl schmilzt und die Zutaten alle gut miteinander vermischt werden können.

Die restlichen Zutaten in einer großen Schüssel vermengen und die Honigmischung darübergeben. Alles gut miteinander mischen, sodass die festen Bestandteile mit der Honigmischung überzogen werden. Auf zwei mit Backpapier oder -folie ausgelegte Backbleche legen und etwa 20 Minuten mit einmaligem Durchrühren nach der Halbzeit rösten. Auskühlen lassen und in luftdichte Gefäße füllen.

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Kochbuchchallenge Teil 1 -Game of Thrones

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Wie fast jeder, der gern Essen zubereitet, habe auch ich eine inzwischen ansehnliche Sammlung von Kochbüchern und -zeitschriften. Manche habe ich phasenweise ständig in der Hand, andere sind noch nie zum Einsatz gekommen. Das geht natürlich gar nicht. Was da ist, ist ja nicht schlecht und verdient es, dass Rezepte ausprobiert werden!

Daher habe ich mir für dieses (und ggf. das kommende Jahr) eine kleine Challenge ausgedacht: Ich möchte mir jeden Monat ein Kochbuch vornehmen und daraus je nach Möglichkeit mindestens zwei, gerne aber mehr Gerichte kochen. Ausgesucht werden die Bücher vom Mann und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das erste Kochbuch gar nicht zu meiner Bibliothek gehört, sondern zu seiner, aber zeitweilig hier wohnen darf:

Wir beide mögen Game of Thrones sehr und auch mittelalterliches bzw. davon inspiriertes Essen spricht uns an. Das Buch* behandelt die in der Serie auftauchenden Länder und leitet die Rezepte mit einem Buchzitat ein. Oftmals wird eine aus dem Mittelalter überlieferte Variante eines Rezepts im Vergleich zu einer modernen gezeigt. Da bei den älteren Rezepten oftmals auf Grundrezepte (z.B. Saucen und Teige) zurückgegriffen wird, werden diese einführend beschrieben.

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Es kommen sämtliche Rezeptkategorien vor: Vom Frühstück über Salate, Suppen, Braten bis zu Desserts, Gebäck und Getränken. Die Aufmachung ist übersichtlich und wertig. Das Papier dick und gänzlich bedruckt.

Beim Durchblättern des Kochbuchs* bin ich natürlich auf viele – für mich nicht umsetzbare – fleischhaltige Gerichte gestoßen. Aber zu einem Rezept musste ich immer wieder zurückkehren: Der Schwesterneintopf – ein dicker Fischeintopf mit Graupen, im Brotlaib serviert, hatte es mir angetan.

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Nachgekocht habe ich ihn dann etwas abgewandelt. Für mich mit Fisch, für den Mann mit Gulasch (vorn im Bild). Anscheinend nicht die beste Wahl, denn obwohl das Fleisch sehr gut aussah, wurde es nicht zart.

Für die Fischvariante kann ich aber uneingeschränkt Lob aussprechen und teile das Rezept daher mit euch.

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Schwesterneintopf – Eintopf mit Fisch, Graupen und Wurzelgemüse

für 4 gute Portionen (in 2 Broten serviert)

  • 500g Kabeljaufilet oder anderes weißfleischiges Fischfilet
  • 2 EL Butter
  • 3 große Möhren (ca. 300g)
  • 1 große Pastinake (ca. 250g)
  • 400g Kartoffeln, vorw. festkochend
  • 2 Knoblauchzehen
  • 125ml Weißwein
  • 1/4 TL Thymian, frisch oder getrocknet
  • 100g Perlgraupen
  • 200g Crème fraîche
  • 300ml Kondensmilch (ich habe Kaffeesahne mit 10% Fett verwendet)
  • 1/2 TL zerkrümelte Safranfäden (& etwas zum Dekorieren)
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Das gewaschene und abgetupfte Fischfilet in größere Stück schneiden und etwa ein Drittel davon in einen Topf mit 500ml kaltem Wasser geben. Aufkochen lassen und bei geringer Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen.

Währenddessen Gemüse schälen, waschen und in kleine Würfel schneiden. Knoblauch schälen und fein würfeln. In einem großen Topf die Butter zerlassen und das Gemüse mit dem Knoblauch darin bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren ca. 5 Minuten anschwitzen. Es sollte bissfest bis weich sein, aber nicht bräunen. Den Fisch mit einem Schaumlöffel aus dem Sud nehmen und beiseite stellen.

Den Wein angießen und alles zum Kochen bringen. Graupen, Fischsud, Thymian, Salz und Pfeffer zugeben und alles abgedeckt bei kleiner Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen, bis die Graupen gar sind. Ggf. mit Gemüsebrühe aufgießen.

Crème fraîche in einem Topf leicht unter Rühren erwärmen. Safran dazugeben, verrühren, bis eine schön goldgelbe Farbe erreicht ist. Crème fraîche mit Kondensmilch zum Eintopf geben, das Fischfilet (gekocht und roh) zufügen und im geschlossenen Topf bei Resthitze gar ziehen lassen. Abschmecken und im ausgehöhlten Brotlaib servieren.

Fingerdick

Fingerdick liegt anderswo in Deutschland Schnee. Bei mir haben sich in der letzten Zeit eher dicke Mappen und viele Termine angehäuft. Es gibt diese Phasen, in denen so viel geballt ist, dass man sich am Abend tatsächlich nur noch auf das Bett freut. Wer hätte das als Kind gedacht.

Dann ist mit ausgiebigem Kochen nur am Wochenende zu rechnen. Bereits vorletztes Wochenende habe ich dieses Essen zubereitet: Rotkraut (am besten finde ich Johann Lafers Variante) mit Maronen-Schupfnudeln. Das Rezept schwirrte mir seit dem Thema des letzten Blogevents im Kopf herum. Stattdessen sind es zwei andere Rezepte geworden. Nun bin ich aber endlich dazu gekommen, meine Idee umzusetzen!

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Mehr braucht es nicht im Januar. Das Schupfnudelrollen hat dann auch leicht meditative Züge angenommen…

Die übrig gebliebenen Schupfnudeln lassen sich auch gut zum Salat essen.

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Maronen-Schupfnudeln

für zwei Portionen als Beilage

  • 300g Kartoffeln
  • 250g Maronen, gegart
  • 100g Mehl
  • 1 Ei
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer, frisch gerieben
  • Muskat, gerieben
  • etwas Butter oder Olivenöl

Kartoffeln mit Schale gar kochen, dann schälen und mit den Maronen zusammen stampfen. Handwarm abkühlen lassen, das verklepperte Ei unterrühren und das Mehl portionsweise unterrühren, so dass sich keine Klumpen bilden. Mit Gewürzen abschmecken.

Fingerdicke und -lange Würste formen, ggf. etwas mehr Mehl zum Ausrollen verwenden. Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Schupfnudeln mit einer Schaumkelle in das simmernde Wasser geben, bei kleiner Temperatur köcheln lassen, bis die Nudeln an die Oberfläche kommen (ca. 3-5 Minuten). Dann vorsichtig herausnehmen und abtropfen lassen.

Butter oder Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Schupfnudeln unter leichtem Schwenken goldbraun anbraten.

Erwischt

Der verschleppte Infekt, von dem ich letztens schrieb, hat sich dann doch noch durchgesetzt und bescherte mir eine ungewollte Auszeit. Es geht eben doch nicht immer gleich weiter, auch, wenn man selbst es gern möchte.

Also Gang raus, Leerlauf…

Ruhe. Ein paar Tage lang. Zeit für warmes Frühstück: Porridge oder Granola mit frischen Früchten. Zwei Ideen habe ich auch für euch!

Kürbis-Granola mit Pecannüssen

für ein großes Glas (gut 1 l)

  • 1/2 kleiner Hokkaidokürbis oder geschälter Butternut (etwa 300g)
  • 275g kernige Haferflocken
  • 50g Sonnenblumenkerne
  • 50g Kürbiskerne
  • 80g Quinoa (ich habe rotes und weißes gemischt)
  • 50g Pecannüsse oder andere Nüsse (Mandeln und Haselnüsse funktionieren sehr gut)
  • 2 TL Zimt
  • 1/4 TL Nelken, gemahlen
  • 1/4 TL Piment, gemahlen
  • 1/4 TL Muskat, gerieben
  • 1/2 TL Ingwer, gemahlen
  • 3 EL Honig
  • 2 EL flüssiges Kokosöl, alternativ Raps- oder Sonnenblumenöl

Kürbis waschen, putzen, in größere Würfel schneiden und mit ein wenig Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Bei geringer Hitze mit aufgelegtem Deckel so weich kochen, dass er mit einer Gabel leicht zerdrückt werden kann. Etwas abkühlen lassen, dann pürieren.

Den Ofen auf 150°C Umluft vorheizen. Alle Zutaten in einer großen Schüssel gut miteinander vermischen. Auf zwei mit Backpapier ausgelegten Backblechen verteilen und 35-45 Minuten unter gelegentlichem Durchmischen backen. Abkühlen lassen und abfüllen. Dazu schmecken Joghurt, Milch, frisches Obst,…

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Winterliches Porridge mit Kaki

für eine Portion

  • 90g Haferflocken (ich verwende gern kernige, zarte funktionieren auch, dann ist die Kochzeit kürzer)
  • 125ml Wasser oder Milch oder halb und halb
  • 1/4 TL Spekulatiusgewürz
  • 1 TL Erdnussbutter (ich nehme crunchy)
  • 1 TL gehackte Nüsse oder Kakaonibs
  • 1 TL Honig nach Belieben
  • 1 EL Fruchtjoghurt oder Quark
  • 1/2 Kaki

Wasser/Milch mit den Haferflocken und dem Gewürz in einen kleinen Topf geben und aufkochen lassen. Bei geringer Hitze weiterköcheln, bis ein zarter Brei entstanden ist. Erdnussbutter unterrühren.

Währenddessen Kaki waschen, in schmale Spalten schneiden und in einer erhitzten Pfanne auf mittlerer bis höherer Hitze ohne Fett leicht anbraten/karamellisieren lassen.

Haferbrei in eine Schüssel geben. Kakispalten, Joghurt und Kakaonibs (bzw. Nüsse, evtl angeröstet) darauf anrichten und nach Belieben mit Honig beträufeln.

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Pfanntastisches Blog-Event

Bevor ich den ersten Blogpost geschrieben habe, stand der Name. Ein kleines Wortspiel, dessen Inhalt hier eigentlich zu selten repräsentiert wird, denn so viele Pfannengerichte habe ich bisher gar nicht veröffentlicht.

Als Zorra vom Kochtopf mich also fragte, ob ich als Gastgeberin für das nächste (inzwischen 126.!) Blog-Event fungieren möchte, nahm ich das zum Anlass, das Thema Pfannengerichte aufzugreifen, denn davon gibt es unzählige, ob süß, herzhaft, vegan, vegetarisch, für Alles-Esser und egal für welchen Gang man sich entscheidet. Offen für sämtliche Möglichkeiten (Rohköstler mal ausgenommen).

Und, wenn ihr mögt, könnt ihr natürlich auch teilnehmen, so ihr einen Blog habt.

Dann schaut beim Event vorbei:

Blog-Event CXXVI - Aus der Pfanne (Einsendeschluss 15. Januar 2017)

Und.. ich habe doch mal nach hier gezeigten Pfannengerichten gesucht und bin auf gar nicht soo wenige gestoßen: Ob als Salat, orientalische Varianten, asiatische Interpretation, herbstliches, italienisches, fruchtiges, norddeutsches Hauptgericht, Frühstück oder Vorspeise – da ist doch einiges zusammen gekommen. Aber ich freue mich riesig, auf neue Ideen und darauf, einen Anreiz zu haben, verstärkt zu braten und zu brutzeln! Hoch die Pfanne, auf geht’s!

Käsebrot ist ein gutes Brot!

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Wenn man Helge Schneider glaubt, und das tue ich in diesem Fall definitiv. Ergo sind Käsebrötchen gute Brötchen! Für den Freund auf jeden Fall. Aber eine Zutat hätte er gern auch noch dabei, die es bei den käuflichen Brötchen nicht gibt: Kürbiskerne.

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World Bread Day 2016 (October 16)

Kein Problem und da der World Bread Day nun ansteht, möchte ich mit eben diesen Käsebrötchen für selbstgebackenes Brot werben. Es ist gar nicht so schwer! Der Vorteil ist klar ersichtlich: Ich weiß ganz genau, welche Zutaten in meinem Brot stecken und kann nach Bedarf abwandeln und anpassen.  Hier zum Beispiel die zusätzlichen Saaten und den Käse. Im Normalfall wäre es Gouda, ich habe mich für würzigen Grünländer als Belag entschieden und für Parmesan im Teig.

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Für die Käsebrötchen habe ich mich bei Rezepte mit Herz bedient. Hier gibt es ein Rezept mit Übernachtgare, das gut funktioniert hat. Da ich die Brötchen in etwa der Größe haben wollte, wie es sie hier beim Bäcker gibt, habe ich nur 5 Stück aus der gegebenen Menge herausbekommen. Aber sie sind frisch und warm wirklich köstlich, abgekühlt und als Pausensnack aber auch verdammt lecker.

Hier das Rezept:

Käsebrötchen mit Kürbiskernen

für etwa 5 Stück mit 10cm Durchmesser

  • 250ml lauwarmes Wasser
  • 15g frische Hefe
  • 1 TL Zucker
  • 375g Mehl (ich: 320g 550er und 55g Roggenvollkorn) und etwas zum Formen
  • 1 TL Salz
  • 100g geriebenen Käse (ich: Parmesan)
  • 3 EL Kürbiskerne
  • 5 Scheiben Käse zum Belegen (ich: Grünländer, würzig)
  • 5 EL Kürbiskerne
  • etwas Milch oder Sahne zum Bestreichen

Wasser und Zucker in einer großen Schüssel verrühren, die Hefe dazu bröseln. Verrühren und ca. 10 Minuten bei 37°C (im Ofen) stehen lassen. Mehl, Salz, Kürbiskerne und geriebenen Käse zugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Mit Frischhaltefolie abedecken und bei 37°C noch 30 Minuten gehen lassen. Dann über Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Morgen den Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen und aus dem Teig mit bemehlten Händen 5 Brötchen formen. Die Unterseite in die Kürbiskerne drücken und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Mit Milch/Sahne bestreichen und mit der Käsescheibe belegen. Ca. 20 Minuten backen, bis der Käse das Brötchen schön bedeckt. Für weitere 5 Minuten habe ich bei kleinster Grillstufe überbacken bis der Käse goldbraun war.

Die Brötchen schmecken am besten pur oder mit etwas Butter, nach Geschmack auch mit Butterbrotsalz.