Nudeln habe ich ja schon länger nicht mehr selbst gemacht. Pasta ist bei uns oftmals auf dem Tisch, wenn es schnell gehen soll. Ein Pesto lässt sich da noch schnell zubereiten, aber Nudeln oder Maschine oder Aufsatz für die KitchenAid dauert eben doch etwas länger.
Dabei macht die Zubereitung Spaß und lässt – wie immer bei Handgemachtem – Freiheit für die eigenen Ideen.
So wollte ich dieses Mal unbedingt Bärlauchpasta herstellen, aber nicht mit pürierten Kräutern im Teig, sondern mit ganzen eingearbeiteten Blättern. Da die Pasta so schon ein kräftiges Aroma bekommt, sollte das Pesto eher zurückhaltend sein, um dem Bärlauch Raum zu lassen. Pesto bianco war also die Lösung. Pesto bianco? Weißes Pesto? Tja, das ist neben den ganzen grünen Kräutervarianten und den roten Pesti mit Tomate oder Paprika gar nicht so bekannt!
Pesto bianco besteht zum Großteil aus Ricotta und Nüssen. Ich habe Mandeln gewählt, weil der Mann ja gegen Walnüsse gewisse Aversionen hat. Dazu kommen Zitronenabrieb, Knoblauch, Salz und Pfeffer und fertig ist das Pesto!
Übrigens, wenn euch die Eier etwas grün vorkommen, dann liegt das einfach daran, dass die Schale grün ist, die stammen von sogenannten Grünlegern und wurden von der Mama des Mannes gespendet. Die Pasta ist aufgrund der vielen Eigelbe dann aber auch schön golden. Die auf dem Foto gezeigte Knoblauchrauke wäre eine Alternative zum Bärlauch, wenn ihr mit Wildkräutern arbeitet. Ich habe sie fein geschnitten zum Pesto gegeben.
Bärlauchpasta mit Ei und Pesto bianco
für 2 kleine Portionen
- 100g & etwas zum Bearbeiten Mehl 00 – gibt es in gut sortierten Supermärkten, wir haben es tatsächlich aus Italien mitgebracht
- 25g Hartweizengrieß
- 4 Eier (davon nur die Eigelbe)
- 1,5 EL kaltes Wasser
- 1 guter EL +3 EL Olivenöl
- etwa 10 Blätter Bärlauch
- 125g Ricotta
- 50g Mandeln mit oder ohne Haut
- 1 Knoblauchzehe
- 1/2 TL Zitronenschale (Biozitrone)
- Salz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Für die Pasta das Mehl, mit dem Grieß mischen, die Eier trennen und die Eigelbe zugeben. Wasser und 1 EL Öl zufügen und alles zunächst mit einer Gabel vermengen, dann auf leicht bemehlter Arbeitsfläche mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Ist er zu trocken, etwas Wasser zufügen, ist er zu klebrig, etwas Mehl zufügen.
Den Teig in Frischhaltefolie eingepackt 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen.
In der Zwischenzeit den Bärlauch waschen und trocken tupfen. Die Stengel abschneiden und beiseite legen.
Für das Pesto die Mandeln ohne Fett in einer Pfanne rösten, bis sie duften und leichte Röstspuren haben. Mit einem Pürierstab so zerkleinern, dass keine großen Stücke mehr vorhanden sind, sie aber noch nicht fein gemahlen sind. Ricotta, in feine Würfel geschnittenen Knoblauch, fein abgeriebene Zitronenschale, Öl zufügen und mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Den Pastateig auf leicht bemehlter Arbeitsplatte dünn ausrollen. Die Oberfläche der Platte sollte zu sehen sein. Dann Bärlauchblätter darauf legen und die Teigplatte darüberklappen, so dass die Kräuter bedeckt sind. Wieder dünn ausrollen. Ich habe den Teig in vier Teilen bearbeitet, bis alles verbraucht war.
In Streifen zu Bandnudeln schneiden oder nach Belieben ausstechen. In kochendem Salzwasser 2-3 Minuten kochen, bis die Nudeln wieder oben schwimmen. Abtropfen lassen und sofort mit dem Pesto servieren.
Das sieht super lecker aus! Ich mache auch oft Nudeln selbst und war anfangs total überrascht, wie einfach das ist 🙂 Selbst ohne Nudelmaschine… Meinst du, die Nudeln aus deinem Rezept kann man auch trocknen? Oder funktioniert das wegen den Kräutern nicht?
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Hallo Leela,
puh, gute Frage! Ich habe die Nudeln bisher immer gleich verwendet. Vielleicht kann man das mit einer kleinen Menge mal probieren? Allerdings könnte der Wassergehalt des Bärlauchs tatsächlich dafür sorgen, dass die Nudeln so nicht haltbar sind.
Liebe Grüße & danke für deinen Kommentar 🙂
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