Dank der Zeitumstellung und natürlich allgemein der Jahreszeit geschuldet, wird es wieder früher dunkel. Zeit für Kerzen, Märchen, Zeit, sich vor den Kamin zu kuscheln und – man merkt es deutlich am vorhandenen Angebot – es ist auch die Zeit für Nüsse. Haselnüsse waren in den letzten Jahren deutlich teurer als zuvor. Zum einen, weil es aufgrund des ungünstigen Klimas Ernteausfälle gab, zum anderen, weil die (türkischen) Händler die Preise nicht mehr frei gestalten können, sondern die Regierung mitmischt.
Dennoch bringe ich euch die Haselnuss hier als kleine Leckerei mit. Seit langer Zeit gilt sie als Fruchtbarkeitssymbol und Glücksbringer. Nicht nur im Märchen steht sie für Frieden und Schutz. Aschenputtel pflanzte einen Haselstrauch, der ihr drei goldene Nüsse schenkte. Brautpaare bewirft man im Südwesten Deutschlands wohl auch heute noch mit Haselnüssen (Aua! Kann das wer bestätigen/dementieren? Quelle: Wiki).
Das Schokoladenaroma harmoniert bekanntlich wunderbar mit Nüssen, mit Haselnüssen sowieso. Dazu habe ich Birnen pochiert, in einem Sirup, der mit Rosmarin hergestellt wird. Diese leichte harzige Note wird von den Birnen aufgenommen.
Der Kuchen ist schön saftig und hält sich daher mehrere Tage (wenn er denn überlebt). Ein kleiner Hinweis noch vorweg: Die Rosinen solltet ihr zuerst in Sherry einlegen – zwei Stunden sollten es sein!
Haselnuss-Schokokuchen mit pochierten Rosmarinbirnen
für eine Springform von 24-26cm
für die Rosmarinbirnen
- 2 eher feste Birnen (ich habe Abate Fetel verwendet)
- 100g Zucker
- 1 guter EL Honig
- 500ml Wasser
- Schale von 1/2 Biozitrone mit dem Sparschäler breit abgeschält
- 4 Zweige getrockneter Rosmarin (oder 2 frische)
Birnen waschen, schälen und längs halbieren. In einem Topf Wasser, Zucker, Honig und Rosmarin mit der Zitronenschale verrühren und aufkochen. Zucker und Honig sollen sich vollständig aufgelöst haben. Die Birnen vorsichtig in den Sirup legen und bei sanfter Hitze etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis die Birnen weich gegart sind, aber nicht auseinander fallen.
Birnen mit einem Schaumlöffel vorsichtig herausnehmen und gut abtropfen lassen. Den Sirup noch weiter einköcheln lassen, bis er dicker wird und anschließend durch ein feines Sieb abseihen. Es sollten etwa 200-250ml übrig bleiben. Er schmeckt nicht nur in Cocktails (mit Gin z.B.), sondern auch in Sekt und Mineralwasser.
für den Haselnuss-Schokokuchen
- 90g Rosinen
- 60ml Sherry
- 25g ganze Haselnüsse
- 150g gemahlene Haselnüsse
- 20g Mehl
- 10g Backkakao
- 150g (brauner) Zucker & 1 EL
- 150g zimmerwarme Butter und etwas zum Einfetten
- 300g Zartbitterschokolade
- 6 Eier
- 1 Prise Salz
- nach Belieben etwas Puderzucker
Rosinen mit Sherry in einer flachen Schale etwa 2 Stunden einlegen. Danach abgießen, Sherry auffangen.
Ofen auf 160°C vorheizen. Die ganzen Haselnüsse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und etwa 15 Minuten im Ofen rösten. Herausnehmen, kurz abkühlen lassen und mit einem Küchentuch die trockene Haut abreiben. Grob hacken und beiseite legen. Eine Springform mit Backpapier auslegen und den Rand mit Butter einfetten
Gemahlene Haselnüsse, Mehl und Kakao in einer Schüssel mischen. Schokolade in groben Stücken über einem warmen Wasserbad schmelzen. In der Zwischenzeit die Butter zusammen mit dem Zucker schaumig aufschlagen. Die Eier trennen und das Eiweiß mit etwas Salz steif schlagen.
Eigelbe nach und nach unter die Zucker-Butter-Mischung rühren. Mehl-Mischung gut und zügig unterrühren und zum Schluss das Eiweiß unterheben. In die Springform füllen und die Oberfläche mit dem Spatel glatt streichen.
Die abgetropften Birnenhälften in je drei Spalten schneiden und diese 12 Spalten auf dem Teig verteilen.
Bei 160°C Umluft 40-45 Minuten lang backen (Stäbchenprobe!)
Währenddessen die restlichen Haselnüsse karamellisieren: Dazu den verbliebenen Zucker in einer kleinen Pfanne bei mittlerer Hitze schmelzen, etwa 1 EL Rosmarinsirup und 1 EL Sherry zugießen und die Nüsse zugeben. Unter Rühren karamellisieren. Dabei wird der Zucker langsam bröselig, schmilzt aber wieder. Die Haselnüsse nach etwa 2 Minuten aus der Pfanne auf das Backpapier geben und verteilen. Abkühlen lassen.
Den Kuchen in der Form auskühlen lassen. Nach Belieben Puderzucker darüber sieben, mit den karamellisierten Haselnüssen dekorieren.
Abgewandelt von Nigel Slater.
Mein erstes Rezept zum BlogEvent „HochgeNuss“ bei Ina isst!

Huch, das mit den Haselnüssen bei ner Hochzeit werfen ist mir neu… dabei wohne ich schon mein Leben lang in Süddeutschland und hab schon manche Hochzeit mitgemacht. Nein danke, lieber der Kuchen, den bitte aber auch nicht werfen, sondern heute mittag zum Kaffee dazu 🙂
Lg, Miriam
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Vielleicht (hoffentlich) ist das ja _sehr_ regional begrenzt 😉 Ich finde die Nüsse im Kuchen auch deutlich besser als damit zu werfen oder gar beworfen zu werden!
Liebe Grüße,
Rebekka
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Liebe Rebekka!
Eine Frage: ich hätte noch frischen Rosmarin im Garten – der geht sicher auch noch – oder?
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Ja, ich denke da brauchst du wegen des intensiveren Aromas etwas weniger. Im Rezept habe ich daher die halbe Menge angegeben 😊 Sag dann gerne, wie du die Birnen fandest bzw. den Kuchen 😃
Liebe Grüße!
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Liebe Rebekka, das klingt ja nach eine spannenden Kombi! Rosmarin, Birne, Schoko und Nuss ergeben zusammen bestimmt ein super leckeres Geschmackserlebnis. Vielen Dank, für dieses tolle Rezept.
Lieben Gruß
Ina
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Liebe Rebekka – mit Rosmarinbirnen ist der Kuchen echt suuuuper; jetzt muss ich ihn noch mal mit Kompottmarillen probieren (Rosmarin hab‘ ich jetzt keinen mehr, aber das macht nichts); sorry, dass ich den Hinweis auf den frischen Rosmarin erst danach gelesen habe örks……
lg Sissi
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Das klingt doch toll und danke für dein Lob! 🙂
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