Menschen sind bekanntlich Augentiere, da bin ich keine Ausnahme. Schöne Fotos inspirieren viel stärker zum Nachkochen und -backen. Dennoch habe ich schon beim ersten Artikel zu Jerusalem* feststellen müssen, dass es sich eben doch lohnt, auch unbebilderte Rezepte nachzukochen.
Hier war das nicht einmal der Fall, aber das im Buch vorhandene Bild zeigt das Gericht im Werden, alle Zutaten zusammen im Topf vor dem Schmoren: Weizen, Mangold und Granatapfelsirup. Das sieht ansprechend aus. Beim fertigen Gericht zählen viel mehr die inneren Werte: Der Geschmack ist wirklich toll, auch Jan, der beim Titel „Weizenschrot mit Mangold & Granatapfelsirup“ erstmal skeptisch war, hat es sehr gut geschmeckt. Es sei noch gesagt, dass der Mann auch nicht zwingend von sich aus Rezepte ausuchen würde, bei denen Komponenten enthalten sind, die man für gewöhnlich in Brot & Co. finden kann. Also lasst euch von den Fotos nicht „abschrecken“, denn so einfach ist es nicht, hier gute Fotos zu bekommen.
Weizenschrot mit Mangold & Granatapfelsirup
für 4 Portionen
- 600g Mangold
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL Butter
- 2 große Stangen Lauch
- 2 EL brauner Zucker
- 3 EL Granatapfelsirup (und etwas zum Servieren)
- 200g Weizenschrot oder Weizen (ich habe Weizen verwendet, als Ersatz können auch Perlgraupen verwendet werden, die aber eine wesentlich kürzere Garzeit benötigen)
- 500ml Gemüsebrühe (Original: Hühnerbrühe)
- 3-4 EL griechischen Joghurt
- Salz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Mangold putzen: Waschen und die Stiele aus den Blattspreiten trennen. Stiele in ca. 1cm, Blätter in 2cm breite Stücke schneiden. Lauch waschen und weiße und hellgrüne Teile in feine Ringe schneiden.
In einem Schmortopf (oder einem Topf mit dickem Boden) Butter und Öl erhitzen und zunächst den Lauch einige Minuten anschwitzen, dabei häufig umrühren, dann Mangold zugeben und weitere 3-4 Minuten garen.
Zucker, Sirup und Weizen zufügen und verrühren. Brühe zugeben, mit 3/4 TL Salz und ein wenig Pfeffer würzen. Aufkochen und zugedeckt 60-70 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen. Der Weizen sollte Biss behalten.
Anschließend ohne Deckel die Hitze erhöhen und die verbliebene Flüssigkeit verdampfen lassen. Auf dem Topfboden sollte sich eine dünne Karamellschicht bilden. Topf vom Herd nehmen und die Mischung erneut abschmecken.
Warm mit etwas Joghurt (und etwas Granatapfelsirup) servieren.