Ich hoffe, ihr hattet ebenso schöne Weihnachten wie ich und etwas Ruhe zwischen den Jahren. Die alljährliche Feststellung bleibt allerdings: Nach dem Weihnachtsfest muss mehr Gemüse her! Nicht, dass es keines gab, aber der Anteil an Süßem war doch höher als sonst.
Zum Geburtstag habe ich Gemüse kann auch anders bekommen, welches voller schöner Rezepte steckt. Bettina Matthaei hat, meiner Meinung nach, ein Händchen für Gewürze und das zeigt sie auch hier.
Und, um zum Titel des Eintrags zurückzukommen, spielen auch Quitten hier eine Rolle: Gibst du mir eine Quitte, bekommst du zwei schöne Rezepte zurück! Heute das erste, morgen das zweite.
Da ich sowohl Quitten als auch Fenchel über die Feiertage retten konnte, habe ich als erstes Rezept aus dem neuen Buch das Quitten-Fenchel-Gemüse mit Anispolenta probiert. Für mich einen Tick zu süß – was aber auch am fehlenden Sechuanpfeffer gelegen haben kann. Daher bitte beim Abschmecken aufpassen: Apfelsaft, Quittengelee und die Quitte selbst bringen Süße mit. Wer keinen Sechuanpfeffer hat, kann mit etwas Zitronensaft oder Sumach etwas mehr Säure ins Spiel bringen. Sonst hat mir aber die schöne Anisnote in der Polenta gefallen – Anis passt bekanntlich gut zum Fenchel und auch die Quitte kann das gut vertragen.
Quitten-Fenchel-Gemüse mit Anispolenta
für zwei Portionen
- 1,5 rote Zwiebeln
- 1/2 Quitte
- 1 Fenchelknolle
- 1,5 EL Olivenöl
- 425ml Gemüsebrühe
- 125ml Apfelsaft (Direktsaft)
- 4-5 Stengel glatte Petersilie
- 2-3 Walnüsse
- Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- ggf. 1/4 TL Sechuanpfeffer (s.o.)
- 1 EL Quittengelee
- 1/8 TL gemahlener Sternanis (die Samen aus den sternförmigen Schalen entnehmen und im Mörser fein zerreiben funktioniert auch)
- 1/2 TL gemahlener Anis
- 75g Polenta
- ggf. etwas Nuss- oder Olivenöl
Zwiebel schälen, Fenchel putzen, halbieren und den Strunk keilförmig herausschneiden, Quitte waschen, trocken reiben und das Kerngehäuse herausschneiden. Fenchel quer und Quitte längs in etwa 0,5 cm breite Streifen bzw. Spalten schneiden. Quitten in einer Schüssel mit dem Apfelsaft legen um das Braunwerden zu verhindern.
Eine größere Pfanne oder einen Topf mit 1 EL Olivenöl aufsetzen und erhitzen. Eine rote Zwiebel in etwa fingerdicke Spalten schneiden und im Öl bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren glasig dünsten. Fenchel zugeben. Die Quittenspalten aus dem Saft herausnehmen, zum Fenchel geben und alles unter Rühren 3-4 Minuten bei mittlerer Hitze braten. Dann Apfelsaft und 125ml Gemüsebrühe zugeben und aufkochen lassen. Zugedeckt 12-15 Minuten sanft schmoren lassen.
In der Zwischenzeit die verbleibende 1/2 Zwiebel in feine Würfel schneiden, in 0,5 EL Olivenöl glasig dünsten. Gemahlenen Anis zugeben und kurz unter Rühren bei größerer Temperatur anbraten. Mit der restlichen Gemüsebrühe ablöschen. Polenta zugeben, einrühren und kurz aufkochen lassen. Topf zugedeckt 10-12 Minuten ruhen lassen. (Meine Polenta habe ich nach dem Aufkochen vom Herd genommen.) Nach dem Stocken durchrühren.
Petersilie waschen und trocken tupfen, blätter grob hacken. Nüsse ebenfalls grob hacken.
Das Gemüse mit einer Schaumkelle aus dem Sud nehmen, anrichten und warm stellen. Sud erneut kurz aufkochen lassen, Gelee in der Flüssigkeit lösen, mit Sternanis, Salz und Pfeffer abschmecken, ggf. Nuss- oder Olivenöl unterrühren. Über das Gemüse geben und mit Petersilie und Nüssen bestreuen. Mit Polenta servieren.
Rezept für das Gemüse leicht abgewandelt, das Original findet ihr auch hier. Und hier das Rezept für die Anispolenta.
Ein Gedanke zu “Quit(te) pro quo I”