Grundlegend anders

Nichts spricht gegen eine gute Pizza von Zeit zu Zeit. Über die Eigenschaften und Zubereitung eines guten Hefeteiges wurde an verschiedensten Stellen schon ausführlich geschrieben. Natürlich ist es Geschmacksache, ob man eher fluffig-luftig oder dünn und knackig bevorzugt. Genauso spielt der Geschmack auch bei der Entscheidung, ob man denn etwas anderes als Hefeteig probiert eine Rolle.

Aufgrund der Vielzahl der Ernährungsstile schwirren inzwischen so viele Alternativen im Netz herum, finden sich aber auch in Büchern und Zeitschriften, dass bei jeglicher Einschränkung durch z.B. Glutenunverträglichkeit oder Ernährungform (kohlenhydratarm, vegan,…) mindestens eine Pizzabodenvariante möglich ist.

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Viele habe ich auch schon probiert: aus Blumenkohl, Tunfisch & Ei, mit diversen Mehlsorten und jetzt auch mit Polenta. (Eine Möglichkeit mit Auberginenpüree habe ich noch entdeckt, aber noch nicht probiert. Das wird dann wohl in der nächsten Auberginensaison passieren. Denn ich kann mir das geschmacklich ganz gut vorstellen.) Dass weder Konsistenz noch Geschmack eines „richtigen“ Pizzateigs erreicht werden können, ist, glaube ich, weder verwunderlich noch Zielstellung. Vielmehr sucht man nach einer Idee, einen flachen Boden belegen und überbacken zu können.

Ein Boden aus Polenta wird schön knusprig und lässt viele Freiheiten zum Würzen: Man kann natürlich die Polenta selbst würzen, oder den eher neutralen Geschmack nutzen und sich beim Belag austoben. Entdeckt habe ich sie bei einem meiner Lieblings-ach-guck-mal-was-ich-da-noch-im-Schrank-gefunden-habe-Köche: Nigel Slater. Er macht so schöne stimmungsvolle, unaufgeregte Kochsendungen mit oft genau diesem „Ich hab da noch Reste von…“-Prinzip. Dabei sind die Zusammenstellungen der Zutaten aber glaubwürdig und oft auch saisonal geprägt. Dabei kocht er einfach – einfach nachzukochen, selten mit extravaganten Zutaten, alltagstauglich – und oft mit dem, was sein Garten so hergibt. Klar, dass mir das gefällt!

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Bei der Polenta habe ich allerdings etwas abgeändert, denn zumindest bei meiner Sorte brauche ich nicht so viel Wasser – ein Blick auf die Packung lohnt sich daher beim Nachkochen.

Polentapizza mit roter Bete und Rucola

für eine Pizza mit etwa 25cm Durchmesser

  • 40g Polenta
  • 160ml Wasser oder Gemüsebrühe
  • 1 1/2 TL Olivenöl
  • 1 kleine rote Bete, frisch
  • eine Handvoll Rucola
  • (Wal)Nüsse nach Belieben
  • etwas (ca. 50g) Blauschimmelkäse, oder Parmesan, Ziegenkäse, Pecorino,…
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Polenta in kochendes Wasser oder Brühe einrühren. Falls der Belag nicht salzig sein sollte oder Wasser verwendet wird noch Salz zugeben. Unter Rühren einköcheln lassen, bis die Konsistenz von Grießbrei erreicht ist. Ein Backblech mit Backpapier auslegen, darauf etwa 1/2 TL Öl mit einem Pinsel dünn ausstreichen (in der Größe des Polentabodens, also etwa 25cm Durchmesser).

Polenta mit einem Löffel oder einer Palette etwa 0,5cm dünn auf das Backpapier streichen. Etwa 15 Minuten ausdampfen und abkühlen lassen. Zum Ende der Wartezeit den Ofen auf 220°C Umluftgrill vorheizen. Boden mit restlichem Öl bestreichen und mittig im Ofen goldbraun und knusprig backen (etwa 25 Minuten).

In der Zwischenzeit für den Belag die rote Bete schälen und in dünne Scheiben hobeln oder schneiden, Rucola waschen und trocken schleudern, harte Stiele entfernen. Nüsse nach Belieben hacken, Käse ggf. in Scheiben hobeln/schneiden oder beim Belegen zerkrümeln.

Den Boden nach abgelaufener Backzeit mit Gemüse und Salat belegen, salzen (dabei unbedingt auf den Salzgehalt der Polenta und des verwendeten Käses achten!) und pfeffern, Nüsse und Käse darüber verteilen und die Pizza erneut etwa 15 Minuten backen.

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Abgewandelt nach Nigel Slater.

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