Ich glaube, die Aubergine ist das Gemüse, bei dem ich am meisten gehört habe „Mag ich überhaupt nicht“. Und ich habe den Eindruck, man mag sie oder man mag sie eben gar nicht. Ich behaupte, dass diejenigen einfach noch nicht die für sie passende Zubereitungsweise oder das passende Rezept gefunden haben. (Sicher, das könnte man zu jeder Zutat sagen, aber diese Kontroverse finde ich hier sehr deutlich.) Für mich ist die Aubergine (oder italienisch Melanzane – ein so wohlklingender Name) eines der schönsten Gemüse überhaupt! Die satte dunkellila Schale, glänzend und glatt. Der samtig bepelzte Blattkelch. So wird sie zumindest hierzulande meist angeboten. In Gemüseläden oder auf Märkten kann man sie manchmal kugelig rund, grün, lila-weiß gestreift oder ganz weiß bekommen. Aus der asiatischen, mediterranen oder orientalischen Küche ist sie nicht wegzudenken. Und da ich letztens a) Glück hatte und b) immer schon – sicherlich vererbt – eine Schwäche für (Koch)Bücher habe, mir Veggiestan
von Sally Butcher über den Weg lief und denselben gleichwegs zu mir nach Hause fand, ähnliches mit einer Aubergine passierte und somit Zutat, Motiv (gutes Essen) und Gelegenheit zusammentrafen, probierte ich die Auberginen mit Joghurtsauce aus. Mit Minze und Zitrone gewürzte Joghurtsauce zu zuvor angebratenen, mit Tomaten, Koriander und Zwiebeln eingeköcheltem Auberginengemüse – lecker! Und ein gutes Gericht für wärmere Tage.
Ich muss dazu sagen, dass man mich nicht erst von Auberginen überzeugen muss, aber vielleicht bekommt ja jemand auch Lust, ihnen eine Chance zu geben.
Auberginen mit Joghurtsauce – Burani Bonjon*
für eine Portion (ohne Beilagen wie Reis oder Brot oder 1,5-2 Portionen mit Beilagen)
– eine mittelgroße Aubergine
– Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
– Rapsöl
– eine Schalotte
– Chiliflocken
– 1/4 TL gemahlener Kurkuma
– 3 tischtennisballgroße Cherrytomaten
– eine Handvoll frischer Koriander
– 150g Joghurt
– 1/2 TL Zitronensaft und etwas Zitronenabrieb
– 4 Zweige Minze
Aubergine waschen, abtrocknen und in etwa 0,8 cm dicke Scheiben schneiden. Auf einen Teller auslegen und großzügig mit Salz bestreuen. Mindestens 30 Minuten ziehen lassen, danach abspülen und mit Küchenpapier abtrocknen. In der Zwischenzeit die Schalotte und die Tomaten fein würfeln. Einen guten Spritzer Olivenöl in eine Pfanne geben, die Zwiebelwürfel darin anbraten, bis sie bräunen. Dann mit so wenig Öl wie möglich aus der Pfanne holen und beiseite legen. Wieder einen guten Spritzer Öl in die Pfanne geben und die Auberginenscheiben von beiden Seiten goldbraun anbraten. Mit Kurkuma bestreuen, dann die Zwiebelwürfel, Tomaten und kleingehackte Korianderblätter (etwas zum Anrichten zurückbehalten) zugeben. 1/4 TL Chiliflocken zufügen und mit Wasser aufgießen, bis das Gemüse gerade bedeckt ist. Bei geringer Hitze und mit aufgesetztem Deckel etwa 30 Minuten köcheln lassen, ggf. Wasser zufügen. Abschmecken. Den Joghurt mit dem Zitronensaft, -abrieb, Salz, Pfeffer und der gewaschenen und gehackten Minze verrühren und abschmecken. Gegebenenfalls kühl stellen. Zum Anrichten etwa die Hälfte des Joghurts auf einen Teller geben und flach verstreichen, die Auberginenscheiben mit der Tomatensauce darüber verteilen, dann den restlichen Joghurt und das verbleibende Gemüse darübergeben. Mit dem übrigen Koriander bestreuen. * Im Original kommt noch Knoblauch in die Joghurtsauce und es werden grüne Chilies und eine Küchenzwiebel verwendet. Da das Buch im Moment so aussieht (setzen die kleinen Zettelchen das Cover nicht gut fort? 😉 ), wird es demnächst noch einige Rezepte daraus geben:
2 Gedanken zu “Oh, Aubergine!”