Fruchtige Aromen zum Fisch sind ja nichts Unbekanntes. Ananas kommt da häufig vor, nicht nur beim Asia-Imbiss, auch Papaya passt gut zu verschiedenem Meeresgetier. Bei einheimischem Obst (und Gemüse, um ganz genau zu sein), mag einem da vielleicht erst einmal nichts einfallen. Aber auch hier gibt es die passenden Begleiter, besonders für die sogenannten Fettfische wie Makrele, Lachs, Hering oder Meerforelle. Ich habe davon in den letzten Wochen zwei ausprobiert: Stachelbeeren und Rhabarber.
Da diese beiden Partner schon sehr dominant sind, sollte der Fisch seinen Eigengeschmack möglichst beibehalten können. Alle drei Gerichte sind ziemlich schnell gemacht – noch ein Grund mehr zum Nachkochen!
Stachelbeeren gehören zu meinen liebsten Obstsorten und da noch ein kleiner Rest der letztjährigen Ernte tiefgekühlt vorhanden war, bot es sich an, mal etwas anderes als Kuchen, Crumble oder Kompott zu probieren:
Hering in Hafermehl mit Stachelbeersauce
1 Portion
– 2 Heringsfilets mit Haut
– 2 EL Haferflocken
– 100g Stachelbeeren (wenn nötig aufgetaut)
– 1 TL Zucker
– ein Klecks Butter
– eine Messerspitze Muskatnuss
– Salz und Pfeffer
Zunächst den Backofengrill auf 220°C vorheizen.
Haferflocken im Blender zerkleinern bis sie etwa Semmelbröselgröße haben. Kräftig mit Pfeffer und Salz würzen. Die Fischfilets darin wenden, überschüssiges Mehl abklopfen. In eine feuerfeste Form geben und in den Ofen geben, bis sie gar sind, bei Bedarf nach etwa 4 Minuten wenden.
Die Stachelbeeren mit 1 TL Wasser einige Minuten kochen, bis sie weich sind, mit dem Pürierstab zerkleinern, Zucker, Butter, Muskatnuss, Salz und Pfeffer zugeben und erneut pürieren. Falls die Sauce abgekühlt ist, erneut erwärmen.
Bei mir gab es dazu Reis und die Idee kommt hierher.
Rhabarber ist ja kein Obst, sondern zählt zu den Gemüsesorten. Und die relativ kurze Saison muss genutzt werden – ich liebe Rhabarber in jeglicher Form!
Die Rezepte sehen eigentlich Makrelen vor, allerdings sind die hier nur auf Vorbestellung oder geräuchert zu bekommen. Spontane Entscheidungen und Vorbestellung harmonieren nicht wirklich gut miteinander. Deshalb habe ich mich hier für Forelle entschieden – nach Klassifizierung ein nur mittelfetter Fisch.
Forelle mit Rhabarber-Orangen-Sauce
1 Portion
– 1 Forellenfilet mit Haut
– Mehl zum Mehlieren
– gut 100g Rhabarber geputzt,
– etwas Orangenschale und etwa 2 EL Saft
– ein kleiner Klecks Butter
– 1 TL Zucker
– 1/2 TL Koriandersamen
– Olivenöl zum Braten
– Salz und Pfeffer
Rhabarber in etwa 1cm dicke Stücke schneiden, mit Orangensaft, -zeste, Zucker, Butter und Koriandersamen zugedeckt zum Kochen bringen, dann offen bei geringer Hitze und unter Rühren dick einkochen lassen, vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.
Wer Koriander als sehr dominant empfindet, sollte die Körner jetzt entfernen. Rhabarber-Orangen-Mischung pürieren.
Mehl kräftig mit Salz und Pfeffer würzen und den Fisch darin mehlieren. Überschüssiges Mehl abklopfen. Öl in einer Pfanne erhitzen und den Fisch darin zuerst auf der Hautseite für etwa 2-3 Minuten braten. Wenn sich der Fisch wölbt, beschweren oder mit einer Palette in die Pfanne drücken. Wenden und die andere Seite ebenfalls etwa 2 Minuten braten.
Ich hatte Rucola vom Balkon dazu. Das Rezept ist abgewandelt nach dieser Vorlage.
Besser geschmeckt hat mir aber folgende Variante – den Feigenbalsamico fand ich sehr gut dazu!
Forelle mit Rhabarber
1 Portion
neben den Zutaten für den gebratenen Fisch:
– gut 100g Rhabarber
– 1 EL Zucker
– 2 EL Feigenbalsamico
– 1 TL frischer Rosmarin, fein geschnitten
Den Ofen auf 180°C vorheizen. Rhabarber in 1cm breite Stücke schneiden, mit dem Zucker vermengen und in eine ofenfeste Form geben. Im Ofen garen, bis er sich gerade eben zerteilen lässt. Herausnehmen und beiseite stellen.
Den Fisch wie im ersten Rhabarberrezept zubereiten, dabei aber beim Anbraten den Rosmarin auf die hautlose Seite streuen. Fisch aus der Pfanne nehmen, Essig in die Pfanne und den gegarten Rhabarber dazugeben. Erhitzen.
Nach einem Rezept von Nigel Slater, er gibt auch noch Kapern in die Sauce und verwendet Sherry-Essig.Rhabarberzeit ohne Rhabarberkuchen ist – frei nach Loriot – möglich, aber sinnlos. Dazu dann demnächst mehr!
Hört sich gut an .
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